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Die schönsten Reiseziele für Familien mit Kindern zu Weihnachten und Silvester

Wo kann man die Ferien und Silvester mit Kindern verbringen?
Reiseziele für Familien mit Kindern

Mit der ganzen Familie während der Weihnachtsferien und über Silvester in den Urlaub fahren, davon träumen Eltern und Kinder das ganze Jahr über. Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass man nicht früh genug buchen kann, sonst sind die schönsten Unterkünfte weg. Viele buchen schon während ihres Weihnachtsurlaubs für das nächste Jahr! Doch wohin? Wo werden alle glücklich? Ich stelle Euch unsere persönlichen Reiseerlebnisse und Reiseziele in Deutschland und Europa der letzten Jahre vor.

• Der Naturpark Zittauer Gebirge in Sachsen bezauberte uns mit urwüchsiger Natur entlang des blauen Bandes der Mandau und bietet mit Erlebnisbädern, Turmbesteigungen und einem Rodellpark für jeden Freizeitgeschmack das Passende.
• Der Thüringer Wald bot uns dichte Nadelbaumlandschaften, Flusstäler und Berggipfeln, die bis zu 982,9 Meter in den Himmel ragen.
Mallorca verwöhnte uns auch im Winter mit perfekten Temperaturen zum Wandern und draußen Toben. Wir bereisen seit Jahren diese Mittelmeerinsel liebend gern und kenn im Tramuntanagebirge fast jeden Winkel und jede Bucht.
• In Nienhagen genossen wir die steile Ostseeküste und das tolle Freizeitangebot in der Umgebung.
• Auf Rügen entspannten wir in ruhiger Boddenlage auf einem Bauernhof mit Katzen, Pferden und Hühnern
• In der Mecklenburgischen Schweiz machten wir es uns im Guthaus Langensee gemütlich.

schöne Strände auf Mallorca

Weihnachtsferien mit befreundeten Familien

Gemeinsam verbringen wir mit befreundeten Familien einmal im Jahr fünf bis sieben herrlich stressfreie Tage zwischen den Jahren, erholen uns und feiern gemütlich Silvester zusammen. Manchmal fragen wir uns, warum uns der Großfamilienurlaub stets so gut gelingt. Ich denke, es liegt daran, dass wir uns alle bereits sehr lange kennen und unsere mittlerweile sieben Kinder prima miteinander spielen.
Darüber hinaus kennen wir unsere Vorzüge und Macken gegenseitig seht gut und können auch über manch nervige Eigenschaft lächeln. Aber der essentielle Erfolgsfaktor unseres harmonischen Urlaubs ist, dass wir stets jeweils ein eigenes Ferienhaus oder Ferienwohnung mieten und nicht ein gemeinsames großes Haus beziehen. So hat jede Familie ihren Rückzugsraum und man muss sich nicht über jede Mahlzeitzusammensetzung abstimmen. Abends verabreden wir uns gewöhnlich für den nächsten Tag, aber es besteht kein Gruppenzwang jeden Ausflug gemeinsam zu unternehmen.
Die Obergrenze für die Mietkosten stimmen wir gemeinsam ab und buchen immer 12 Monate im voraus, was fast schon zu spät ist. Weihnachtsferien zählen nämlich je nach Urlaubsregion zur Haupt- oder Nebensaison. Wer also den nächsten Jahreswechsel nicht Zuhause verbringen will, sollte sich jetzt auf die Suche machen!

Also lass Dich von unseren Ferienerlebnissen inspirieren und wenn Du einen Tipp hast, freuen wir uns über Deinen Hinweis!

Ein Weihnachtsferienerlebnis im Naturpark Zittauer Gebirge

Ferien in der Oberlausitz, Sachsen, Großschönau, Naturpark Zittauer Gebirge
Ferien in der Oberlausitz, Sachsen

„Papa, es ist hell! Gehen wir jetzt ins Schwimmbad?“ Wir blinzeln verschlafen unserer Tochter entgegen, die aufgeregt unsere Bettdeckenberge erklimmt. Unser erster Urlaubstag nach den Weihnachtsfeiertagen beginnt um 9 Uhr. Die Rollläden vor den Fenstern unseres Ferienhäusschens haben ganze Arbeit geleistet. Nur schmale Lichtstreifen schimmern ins Innere unserer behaglichen Höhle. In der Ferienhöhle nebenan und auch gegenüber spielt sich wahrscheinlich genau das gleiche Szenario ab. Dort wohnen die beiden anderen Familien mit denen wir seit 2013 stets kurz nach Weihnachten losdüsen um irgendwo zusammen einige schöne Tage und Silvester fernab des Berliner Kleinkriegs zu verbringen.

Trixi Ferienpark bei Großschönau, Oberlausitz, Sachsen
Trixi Ferienpark bei Großschönau im Dreiländereck

Trixi Ferienpark in Sachsen

Nach unseren gemeinsamen Weihnachtsurlauben im Thüringer Wald, auf Rügen, in Nienhagen an der Ostseeküste und Mallorca ist nun die Oberlausitz im östlichsten Teil Sachsens dran. Wir sind in einen Ferienpark im Naturpark Zittauer Gebirge gefahren, der innerhalb von circa drei Autostunden von Berlin erreichbar ist. Die nächste Stadt ist Zittau und Polen sowie Tschechien sind nicht weit entfernt. Die Region ist im Dezember nicht unbedingt schneesicher. Das macht uns aber nichts aus, denn es gibt genug anderes hier zu erleben.
Im Trixi Ferienpark mit einem angeschlossenen Waldstrandbad sowie Indoor-Erlebnisbad mit Riesenrutsche und Wellness- und Saunabereich haben wir uns ein kleines Ferienhaus gemietet. Das Schwimmbad ist für uns Ferienhausgäste kostenfrei. Nur für den Wellness- und Saunabereich müssen wir einen Aufpreis zahlen.
Der Park mit seinen schlichten 96 Ferienhäusern, einem Campingplatz mit Sanitärgebäude, einem Spielplatz, einem Streichelgehege und einem Restaurant liegt direkt am Waldrand bei Großschönau. Die Häuser sind unterschiedlich groß. Unseres hat zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche mit bodentiefen Fenstern, ein Bad sowie eine Terrasse. Bettwäsche und Handtücher mussten wir nicht mitbringen. Die Häuser sind außerdem komplett mit Kaffeemaschine, Teekocher, Toaster, Fön und Fernseher ausgestattet. Allerdings hat das Haus unserer Freunde keinen Backofen wie unseres, sondern nur eine Mikrowelle. Das Backblech für den Ofen müssen wir uns kurioserweise an der Rezeption ausleihen. Statt eines Ofens haben unsere Freunde dafür eine angenehme Fußbodenheizung. Für die Kinder sind diese Nebensächlichkeiten selbstverständlich so wichtig, wie für uns Erwachsene die Farbe der Rutsche auf dem Spielplatz. Für die Kids zählt jetzt im Winter vor allem das Erlebnisbad mit der dunklen Rutsche! Ich muss zugeben, dass mir eine Runde durch die Rutsche auch Spaß macht und die große finnische Blockhaussauna mit dem gemütlichen Ruheraum sagen meinem Mann und mir auch sehr zu.
Falls diese Aufzählung in Sachen Parkausstattung den Eindruck erweckt, dass rund um die Ferienhäuser nur Halligalli wäre, so täuscht das nur. Es ist unglaublich ruhig im Trixi-Dorf und oft sind nur die Vögel und das Rauschen der Bäume zu hören. Die meisten Autos parken weit vorne bei der Rezeption. Dadurch dass das WLAN und teilweise auch das Mobilfunknetz äußerst schwach sind, genießen wir in unserem Ferienpark eine Offline-Kur.

Ferien und Silvester mit Kindern in der Oberlausitz, Sachsen
Prosit Neujahr!

Silvesterparty mit Kindern

Am 31.12. vergnügen sich die Kinder im Trixi-Park auf der Silvesterparty. Kinderdisko, Zaubershow, Tombola, Zuckerwatte, Waffeln, Bratwürste und Lagerfeuer mit Stockbrot. Es gibt fast alles, was das feierwütige Kinderherz begehrt. Während unser Nachwuchs dem Zauberer zuschaut, stoßen wir mit Glühwein an und warten bis wir wieder allesamt in unsere Ferienhäuser können, um die Silvesterspeisen vorzubereiten. Ich muss nach der roten und gelben noch die letzte grüne Wackelpuddingschicht zubereiten und mein Mann möchte die Buns für die Hamburger braten. Obwohl der Parkplatz aus allen Nähten platzt und viele Bewohner aus der Umgebung angereist zu sein scheinen, ist nach einem Lampionumzug und einem Feuerwerk am frühen Abend Schluss mit der öffentlichen Feierei und es kehrt wieder Ruhe in den Ferienpark ein. Wir treffen uns alle bei uns im Haus und versuchen unser riesiges Buffet zu verspeisen. Damit die Zeit bis Mitternacht nicht zu lang wird, dürfen die Kinder einen Film schauen und spielen Kindergeburtstagsspiele. Die Methode zeigt Wirkung. Alle Kinder, auch die mit zwei Jahren Jüngste, halten bis kurz nach Mitternacht durch und gehen draußen knallen bevor die Ersten auf dem Sofa erschöpft aber friedlich einnicken.

Spaziergang durch Großschönau in Sachsen
Spaziergang durch Großschönau

Großschönau

Die Gemeinde Großschönau besteht aus dem Textildorf Großschönau und dem Erholungsort Waltersdorf. Deutsche und sorbische Straßenschilder leiten uns durch das Dorf . Hier stehen viele der urigen Umgebindehäuser, die mit ihren Holzbalken Fachwerkhäusern sehr ähnlich sind. Die gemütlich wirkenden Umgebindehäuser sollen hier in der Region sowie im angrenzenden Nordböhmen und Niederschlesien übrigens typisch sein. Aber auch einige prächtige Villen fallen uns auf. Viele davon sind sehr schön saniert, wie wir bei unserem Dorfspaziergang feststellen. Über den Hauseingangstüren prangen die Initialen und an manchen können wir die Jahreszahl der Errichtung ablesen. Kurz nach Weihnachten hängen noch viele gelbe, rote und weiße Herrnhuter Sterne über den Türen. Vor historisch interessanten Umgebindehäusern informieren auch Tafeln über die einstige Funktion der Häuser. Die Region war früher für ihre Webkunst bekannt, deshalb treffen wir auf unserem Spaziergang in Großschönau nicht nur auf Bauern- sondern auch auf Webhäuser. Auch wenn wir eine leerstehende Fabrik entdecken, gibt es noch heute hier zwei Textilunternehmen, die 600 Menschen beschäftigen. Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum gibt Einblick in die langjährige Tradition des Dorfes. Außerdem sind ein Heimatmuseum und ein Technikmuseum mit einer Veteranen-Motorradausstellung zu besichtigen. Wir machen allerdings keinen Abstecher in eines der Museen, sondern spazieren ganz gemütlich durchs Dorf und am Fluss entlang. Das Gewässer hat eine ganz schöne Strömung. Die Enten raften nur so an uns vorbei. Vom 370 Meter hohen Hutberg genießen wir die Aussicht über die Landschaft. Endlich reißt auch die Wolkendecke auf und wir blinzeln in den blauen Himmel.

Sommerrodellbahn, Rodelpark in Oberoderswitz, Sachsen, Weihnachtsferien
Abdüsen im Rodelpark in Oberoderwitz

Abgefahrenes Bahnerlebnis auf der Sommerrodelbahn

„Schneller, Mama“. Unser Kind jauchzt vor Vergnügen während wir mit der Sommerrodelbahn den Hang hinab düsen. Fast 600 Meter misst die Bahn des Rodelpark am Spitzberg in Oberoderwitz, einem Ort ganz in der Nähe vom Trixi Ferienpark. Obwohl wi schon rasend schnell in den Kurven liegen, werden wir den örtlichen Geschwindigkeitsrekord von 52,13 km/h nicht knacken. Trotzdem belohnen wir uns nach ein paar Runden im warmen Blockhaus mit einem Glühwein. Den Kindern ist natürlich nie zu kalt für ein Eis und daher plündern wir die Eistruhe.

König-Friedrich-August-Turm auf dem Löbauer Berg im sächsischen Löbau
König-Friedrich-August-Turm auf dem Löbauer Berg im sächsischen Löbau, Weihnachtsferien mit Kindern

Auf den Spuren Reinhold Messners und eines Königs hoch zum gusseisernen Riesen in Löbau

Wir stapfen auf dem Prinzensteig den Berg hinauf. Die großen Kinder sind schon längst oben auf dem 448 Meter hohen Löbauer Berg angekommen, während wir Erwachsenen mit den Kleinkindern an der Hand von Stein zu Stein hüpfen oder Engelein-Flieg spielen, um die Kids oben nicht zu lange warten zu lassen. Ein Hinweisschild verrät uns, dass auf diesem Wanderweg im Jahr 1823 der spätere König Friedrich August II als Prinz auch einst hinauf gestapft ist. Aber der musste bestimmt keine Kinderchen hinauf komplimentieren. Oben angekommen, stehen wir dem König-Friedrich-August-Turm gegenüber und legen den Kopf in den Nacken. 120 Wendeltreppenstufen hoch ist die Plattform hoch. Dass diesen ausgerechnet der Bäckermeister Friedrich August Bretschneider zu Ehren des Königs errichtete, ist dem gusseisernen Bauwerk beileibe nicht anzusehen. Obwohl die vielen feingliedrigen Schnörkelarbeiten an dem Bauwerk irgendwie doch an Zuckerkringel erinnern… Weil auch der berühmte Achttausenderbesteiger Reinhold Messner diesen Aussichtsturm vor ein paar Jahren ohne Sauerstoffflasche bestieg, trauen wir uns auch hinauf. Je höher wir kommen, desto stärker weht uns der Wind um die Ohren. Doch wir geben so leicht nicht auf! Oben angekommen tragen sich die Kinder stolz in das ausliegende Gipfelbuch ein während wir Alten den Blick über das Bergland schweifen lassen. Danach wärmen wir uns auf dem Löbauer Berg in einer urigen Turmgaststätte mit Kakao und Milchkaffee auf. Selbst der grummelige und im Schneckentempo bedienende Kellner sowie das neben uns sitzende Pärchen, das sich offenbar so gar nichts mehr zu sagen hat und stattdessen uns mit Argusaugen beäugt, können an unserer guten Laune nichts ändern. Wir waren oben.

Bautzen, Alte Wasserkunst, Gaststätte Mönchshof, Ferien mit Kindern in der Oberlausitz, Sachsen
Unterwegs mit Kindern in Bautzen

Bautzen

Willkommen in der Stadt des Senf! Wer mehr auf Ketchup steht, kommt hier übrigens auch auf seine Kosten. Es gibt in einem Ladengeschäft sogar Bautz’ner Einhorn-Glitzer-Senf! Natürlich hat die an die 1.000 Jahre alte Stadt Bautzen, die übrigens zweisprachig (deutsch und sorbisch) daher kommt, weit mehr als Dutzende würzige Soßen zu bieten. Hier gibt es zum Beispiel 17 Türme, acht Museen, 80 Innenstadt-Kneipen und rund 200 Saurier zu sehen.

Wir begnügen uns mit einer kleinen Auswahl der Sehenswürdigkeiten und parken in der Fischergasse, eine Uferstraße direkt an der Spree, die gleichzeitig Teil des sächsischen Jakobswegs ist. Wir pilgern den steil hinter dem Parkplatz aufragenden Eselsberg hinauf zum Mühltor und einem 50 Meter hohen rot-weiss verzierten Rundturm mit dem schönen Namen Alte Wasserkunst. Im Erdgeschoss erwartet uns das wahrscheinlich kleinste Café, das wir je gesehen haben. Dort erhalten wir die Eintrittkarten um den 1558 errichteten Turm zu besteigen. Unten erwartet uns eine Art kleiner Trödelmarkt. Alte Kreuzworträtselhefte, Bücher der letzten vier Jahrzehnte und Krimskrams warten darauf von Käufern mitgenommen zu werden. Danach folgt eine mehrgeschossige Ausstellung über die Wasserversorgung, für die der Turm einst zuständig war. Mit Hilfe der Wasserkraft der Spree wurde in dem Turm Trinkwasser nach oben gepumpt und dort durch Rohre über ein Röhrensystem in 86 Tröge geleitet.
Je höher wir den siebengeschossigen Steinbau hinauf steigen, desto enger und niedriger wird der Treppenaufgang. Wäre es heute nicht so diesig und nieselig wäre der Ausblick von hier oben über die spitzen Dächer der Stadt bestimmt sehr schön.

Wir spazieren weiter westlich zur Ortenburg. Auf einem Granitfelsen oberhalb der Spree erwartet uns ein Burgkomplex mit einigen gruselige Sagen. Unter einem Fenster sind zwei steinernde Köpfe zu sehen, die der Geschichte nach von einem Mönch und einer Nonne stammen, die aufgrund ihrer gegenseitigen Zuneigung bei lebendigen Leib eingemauert worden sein sollen. Weniger gruselig erscheinen das ansässige Burgtheater, ein sorbisches Museum und ein gut besuchtes Restaurant. Wir spazieren wieder zurück und kehren in das historische Gasthaus Mönchshof ein. Unter mächtigen Gewölben nehmen wir Platz und erhalten von einer Magd in historischem Kostüm die Speisekarten in Form eines Lehnsbriefs mit Siegel. Die Kinder bemalen eifrig das so genannte Speisenblatt für kleine Leute mit Wachsmalern und suchen sich nebenbei einen Bratenspieß auf Kartoffelschnee zum Mittagessen aus.

Herrnhuter Sterne, Ferien mit Kindern in der Oberlausitz, Sachsen
Die berühmten Herrnhuter Sterne leuchten in der Weihnachtszeit in jedem Dorf

Herrnhuter Sterne

Jedes Dorf in der Oberlausitz hat eines gemeinsam: fast jede geeignete Stelle wird dafür genutzt um einen der 25 zackigen Sterne in allen erdenklichen Größen aufzuhängen. In der Dunkelheit sieht das besonders hübsch aus. Das traditionelle Handwerk stammt seit 1897 aus dem Ort Herrnhut, das wir auf dem Rückweg aus Bautzen aufsuchen. Die Schauwerkstatt der Manufaktur leuchtet mir verlockend entgegen und natürlich erstehe auch ich einen filigranen Ministern, der einst von einem Erzieher erfunden worden sein soll, als er seinen Schülern die Geometrie anschaulicher machen wollte. In dem Gebäude der Schauwerkstatt schaue ich mir außerdem noch eine Ausstellung über die Geschichte der Manufaktur an. Im Restaurant „Bei Sterns“ tafeln gerade einige Gäste.

Haus Schminke, Oberlausitz Bauhaus Architektur der Moderne Museum
Bauhausarchitektur vom Feinsten: Haus Schminke in Löbau, Oberlausitz

Besuch des „Nudeldampfers“ und der Villa Schminke in Löbau

Eigentlich sind wir schon am Umdrehen. Doch ich möchte mein Glück testen (schließlich ist uns kurz nach Silvester ein Marienkäfer ins Ferienhaus geflogen) und läute am Tor des Haus Schminke. Und tatsächlich wird uns geöffnet! Ein überaus freundlicher Gästeführer lässt uns in den kleinen Park eintreten in dem ein vorne wie ein Schiff aussehendes Bauwerk steht. Eine kleine Gruppe an Gästen verlässt gerade mit gepackten Koffern und Rucksäcken das Haus. Sie haben in dem heutigen Denkmal gerade einige Tage Urlaub genossen. Wir dürfen kostenfrei ins Haus eintreten und bestaunen die geräumigen lichtdurchfluteten Wohnräume des organischen Hauses, das der Architekt Hans Scharoun in Löbau 1933 errichtete. Hier, in diesem Juwel internationaler Baukunst lebte die sechsköpfige Familie Schminke. Nebenan steht die ehemalige Nudelfabrik, an der Fritz Schminke beteiligt war. Das Wohnhaus erlebte nach dem zweiten Weltkrieg eine wechselvolle Geschichte. Es diente unter anderem als Militärkommandatur, als Klubhaus der FDJ und als Freizeitzentrum bevor es 2007 Eigentum der Stiftung Haus Schminke wurde.

Ferien in der Oberlausitz, Sachsen, Großschönau, Naturpark Zittauer Gebirge
Ferien in der Oberlausitz

Adressen

Oberlausitz allgemein: www.oberlausitz.de

Naturpark Zittauer Gebirge allgemein: naturpark-zittauer-gebirge.de

Trixi Ferienpark Zittauer Gebirge
Jonsdorfer Straße 40
02779 Großschönau
www.trixi-park.de

Rodelpark Oberoderwitz
Spitzbergstraße 4 a-b
02791 Oderwitz
http://rodelbahn-oberoderwitz.de

Turmgaststätte Löbauer Berg
02708 Löbau
www.loebauer-berg.de

Alte Wasserkunst
Wendischer Kirchhof 2
02625 Bautzen
www.altewasserkunstbautzen.de

Ortenburg Bautzen
02625 Bautzen
www.sagenhaftes-bautzen.de

Historisches Gasthaus Mönchshof
Burglehn 1
02625 Bautzen
www.moenchshof.de

Herrnhuter Sterne Manufaktur
Oderwitzer Straße 8
02747 Herrnhut
www.herrnhuter-sterne.de

Stiftung Haus Schminke
Kirschallee 1b
02708 Löbau
www.stiftung-hausschminke.eu

Reiseführer

Reise Know-How Reiseführer Oberlausitz, Lausitzer Seenland Taschenbuch – 27. März 2017

Die StadtWaldKind-Familie wünscht allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2018

StadtWaldKind wünscht allen ein frohes neues Jahr 2018!
StadtWaldKind wünscht allen ein frohes neues Jahr 2018!

Unsere Silvesterparty war kaum vorüber, da kam schon neuer Besuch in unser Haus geflattert. Ein Marienkäfer hattte den Weg zu uns gefunden. Selten hatte ich so spät im Jahr ein solch gepunktetes Flugkäferchen gesehen. Wahrscheinlich wurde es vom Licht aus unserer offenen Tür angezogen Ich interpretiere den kleinen Überraschungsgast als ein Zeichen für Glück für meine Familie und mich für das neue Jahr und wünsche allen von Herzen alles Liebe und Gesundheit für 2018!

Frank Mosch, „Förster 1.0“ in der Revierförsterei von Berlin-Tegelsee, über die Sicherheit im Wald

Revierförsterei Tegelsee Berlin Tegeler Forst
in der Revierförsterei Tegelsee Berlin, Frank Mosch

Unsere beiden Töchter, ein Schulfreund unserer Großen und ich sitzen mit Frank Mosch, dem Revierförster von Berlin-Tegelsee***, in seinem gemütlichen Dienstzimmer am Holztisch und naschen von seinem Weihnachtsgeback. Frieda, sein noch sehr junger Hund, läuft aufgeregt zwischen uns umher. Geweihe und Wildschweinzähne der wahrscheinlich gesamten 13. Förstergenerationen schmücken zwei Wände. Ansonsten zieren Karten des Tegeler Forsts und ein Aktenregal das Büro. Was ich beim Förster zu suchen habe? Seit mittlerweile 7,5 Jahren leben wir in nah des Waldgebiets im Norden Berlins, das im Norden bis zur Autobahn Tegel-Stolpe, im Osten bis zum Tegeler See, im Süden bis Tegelort/ Konradshöhe und im Westen bis Heiligensee reicht und damit ungefähr so groß ist wie der Berliner Ortsteil Moabit. Ich möchte gerne erfahren, was einem Menschen umtreibt, der für rund 714 Hektar Schutz- und Erholungswald und alles was darin lebt zuständig ist. Frank Mosch hat meine Interviewanfrage schnell und unkompliziert zugesagt und nun bin ich – sind wir – hier bei ihm und Frieda.

Kurz zu Frank Mosch: Er ist 1971 in der Lüneburger Heide geboren und lebt nun seit 20 Jahren in Berlin. Der Diplom-Forstingenieur leitet seit 2009 die Revierförsterei Tegelsee und wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Revierförsterei am Schwarzen Weg. Die bereits seit 1848 existierende Försterei dient zugleich als sein Dienst- und Wohnsitz.

Herr Mosch, in der Nähe der Revierförsterei Tegelsee existiert seit 1999 eine integrierte Waldkita. Sind Waldkindergärten für Sie Fluch oder Segen in Bezug auf den Wald?

Mosch: Grundsätzlich ist es natürlich ein Segen, dass sich überhaupt noch Leute dafür interessieren und dafür sensibilisiert werden. Das ist schon mal nicht schlecht. Ein Fluch in Anführungszeichen ist es manchmal in kleinen Bereichen, wenn es dem Wald nicht gut tut. Zum Beispiel wenn weiträumig und willkürlich überall in die Flächen reingelaufen wird.

Auf was sollten Pädagogen und Eltern mit den Kindern im Wald besonders achten, um ihn zu schonen?

Mosch: Sie sollten respektieren, dass der Wald Rückzugsgebiet für Tiere und ein Lebensraum für Pflanzen ist. Man will ja auch nicht, dass das Wildschwein einem durchs Wohnzimmer und die Küche läuft und so was und krakeelt. Waldbesucher sollten sich entsprechend vernünftig verhalten, die Rückzugsgebiete der Tiere und Pflanzen respektieren und sich nach Möglichkeit natürlich auf den Wegen aufhalten.

Arbeiten Sie mit einem Waldkindergarten zusammen oder stehen Sie regelmäßig in Kontakt zu einer Waldkita? Wenn ja, was sind Ihre gemeinsamen Themen?

Mosch: Ja, zur Waldkita Waldmäuse habe ich regelmäßig Kontakt, weil ich sie einfach immer wieder sehe. Es ist ein lockerer Kontakt, kein streng vorgegebener. Ich halte ab und zu an, wenn ich gerade Zeit habe und etwas neues passiert. Zum Beispiel habe einen neuen Hund, die Frieda. Dann halte ich mal kurz an und stelle den Kindern die Frieda kurz vor. Aber das ist, wie gesagt, ein lockerer Kontakt, den man so hält. Unsere Themen sind situationsbezogen. Zum Beispiel kurz vor dem Sturm Xavier hatte ich einige Erzieher zur Fortbildung hier bei mir. Sie waren sehr erstaunt und perplex, auf was man alles achten muss, das war denen gar nicht so richtig bewusst.

Sie nehmen Erziehergruppen mit den Wald?

Mosch: Ja, das eine war eine Fortbildung oder ist im Rahmen einer, ich glaube, schulischen Ausbildung für Erzieherinnen gewesen. Und dann kam noch eine Gruppe speziell von denen, die hier direkt ortsansässig sind, mit denen man ab und zu tun hat.

Inwiefern pflegen Sie Kontakt mit Schulen?

Mosch: Zu meinen Zeiten als Leiter der Forstamtsverwaltung in Köpenick hatte ich offiziell eine Patenschaft mit einer Schule und einem Kindergarten. Das habe ich hier so umfangreich nicht mehr. Ich habe allerdings Kontakt zu einer Integrationsschule. Die kommen seit mittlerweile sechs Jahren und noch länger hierher und machen etwa ein bis zwei Wochen Projektarbeit mit den Schülern, die dann praktisch im Wald arbeiten. Und ich bekomme natürlich jede Menge andere Anfragen. Von Kindergärten vor allen Dingen, die Führungen und so was machen möchten. Die Rucksack Waldschule*, zu der sowohl Forstleute als auch Pädagogen gehören und die an die Waldschule Spandau angebunden ist, macht hier waldpädagogische Führungen mit Grundschulklassen und so was alles. Ich arbeite meistens, wie gesagt, mit Erwachsenen und begleite Bio-Leistungskurse und so etwas.

Ist es nach einem Sturm, wie zum Beispiel der Sturm Xavier, den wir im Oktober 2017 in Berlin und Brandenburg hatten, eigentlich fahrlässig mit Kindern in den Wald zu gehen?

Mosch: Grundsätzlich fahrlässig ist es sicherlich nicht. Es ist sinnvoll, dass man in den Wald geht. Man muss dazu auch wissen, dass jeder den Wald betreten zur Erholung und auf eigene Gefahr darf. Aber es kann jederzeit überall passieren, dass irgendwo ein Ast herunterfällt, ein Baum umkippt, man über eine Wurzel stolpert, vom Wildschwein angegriffen wird oder ähnliches. Das sind normale Risiken mit denen man im Wald leben muss. Gerade bei uns im Tegeler Forst, weil wir ökologisch mit dem FSC Siegel** zertifiziert sind. Das Siegel kennt man von Tetrapacks. Es bescheinigt uns eine naturnahe Bewirtschaftung des Waldes. Und dazu gehört zum Beispiel auch, dass wir insbesondere Todholz im Wald belassen. Dadurch steigt logischerweise das Risiko deutlich, dass etwas herunter fällt oder dass man stolpert. Deshalb sage ich immer, dass grundsätzlich jeder den Wald betreten kann und dass es sicherlich nicht fahrlässig ist dies zu tun. Was teilweise natürlich nach einem solch heftigen Sturm fahrlässig ist, ist das Betreten von Windbruchräumen und so was. So etwas haben wir bei manchen Schulklassen und Kindergärten beobachtet. Einige laufen querfeldein und durchklettern umgestürzte Bäume. Aber auch einzelne unabhängige Pädagogen und einzelne Spaziergänger tun das und sehen die Gefahr gar nicht. Das ist dann natürlich nicht nur fahrlässig, sondern grob fahrlässig, vorsätzlich schon fast.

Woran erkenne ich einen Baum, der nach solch einem heftigen Sturm umkippen könnte? Gibt es Baumarten, die gerade hier im Tegeler Forst besonders prädestiniert dafür sind?

Mosch: Das ist relativ schwierig. Das kommt vor allem drauf an, wann der Sturm ist und welche Witterung herrscht. Vor dem Sturm Xavier gab es tagelang ordentlich Regen, so dass der Boden aufgeweicht war. Dazu kam, dass die Laubbäume noch ihr Laub voll drauf hatten. Das heißt, dann ist natürlich ein großer Baum, wie Buche oder Eiche, mit einer großen Blätterkrone viel, viel gefährdeter umzukippen, weil der eine viel größere Angriffsfläche für den Wind bietet und einen größeren Hebelpunkt hat. Das meiste, was nach dem Sturm umgefallen ist, sind dann eben dicke, alte, Eichen und Buchen. Kiefern mit ihren kleinen Kronen sind deutlich weniger gefährdet. Im Winter ist das natürlich anders. Dann werden eher die Nadelbäume umgeworfen, weil diese natürlich zwischen den ganzen kahlen Laubbäumen die einzige Angriffsfläche bieten. Also von daher ist das sehr, sehr unterschiedlich.

Wie haben die Tiere hier im Wald den Sturm überstanden? Wie ist es den Rehen und den Wildschweinen im Wildgehege vor Ihrer Haustür ergangen?

Mosch: Dammwild, Wildschweine und Muffelwild… Da sind einige Tiere ausgebrochen, weil der ganze Zaun kaputt war. Aber mittlerweile sind jetzt alle wieder drin. Sie sind alleine wieder reingesprungen. Teilweise liefen sie hier auf dem Hof herum und wurden dann mit Futter von uns hereinreingelockt. Aber ein Dammtier, das lief tagelang hier bei mir auf dem Hof rum. Deshalb musste ich mit meinem Hund immer aufpassen. Aber irgendwann hatten wir es dann auch drin.

Und nun möchte ich Ihnen einige persönliche Fragen stehen, Herr Mosch. Warum sind Sie Förster geworden, was war Ihr Antrieb dafür?

Mosch: Ich wollte vor der ersten Klasse schon Förster werden. Es gab aber keinen familiären Hintergrund. Es sind zwar alle Jäger geworden, aber erst weit nach mir. Ich bin Förster 1.0 in der Familie!

Seit wann arbeiten Sie als Förster?

Mosch: Mit dem Studium war ich 1995 fertig und seit ’97 bin ich hier. Zuerst war ich im Landesforstamt Nikolassee, am Wannsee. Dann war ich fast zehn Jahre Leiter der Forstamtsverwaltung in Köpenick. Und nun bin ich seit Mai 2009 hier in Tegelsee.

Haben Sie eine oder mehrere Lieblingsstellen im Wald? Und wenn ja, warum sind es Ihre Lieblingsstellen?

Mosch: Ich komme aus der Lüneburger Heide. Und ich sehne mich immer noch, auch nach 20 Jahren, in die Lüneburger Heide zurück. Und ich finde es manchmal fast erschreckend, wie viele Leute hier durch den Wald rennen und das fast parkähnliche Zustände annimmt, weil hier alle 50 oder 100 Meter ein Trampelpfad ist. Man muss schon suchen, um einen, in Anführungsstrichen, schönen Ort im Wald zu finden. Und wenn man den Wald liebt, liebt man ja meistens die Stille und die Ruhe und die hat man zumindest, vielleicht als Großstädter, hier im Tegeler Forst. Aber als einer, der vom Land kommt, findet man die hier auch im Wald nicht unbedingt. Ansonsten gibt es eigentlich keine ganz speziellen Orte. Es ist auch jahreszeitlich sehr, sehr unterschiedlich. Also, ich habe mag es am liebsten bei ein bisschen Regenwetter. Wenn nicht so viele Leute da sind. Wenn man dann diese Laubfärbung hat. Das ist dann schon ein Traum! Und wenn es ein bisschen neblig ist, dann ist es auch ein bisschen dumpf, dann hört man nicht zu viele Töne oder Nebengeräusche.

Weitere Informationen

*Rucksack Waldschule: www.jibw.de/rucksack-waldschule

**FSC Siegel: www.fsc-deutschland.de/de-de

*** Revierförsterei Tegelsee: https://www.berlin.de/senuvk/forsten/berliner_forsten/organisation/de/foa_tegel.shtml

Revierförsterei Tegelsee Berlin Tegeler Forst
Tegeler Forst Berlin

Familienkonzert des Kammerorchester Unter den Linden

Peter und der Wolf Kammerorchester Unter den Linden in der Philharmonie Berlin
„Peter und der Wolf“ mit dem Kammerorchester Unter den Linden in der Philharmonie Berlin

Ein grauer Novembernachmittag. Es nieselt und große Krähen tänzeln um Mandeln und Lebkuchenkrümel auf dem nassen Trottoir des Weihnachtsmarkts am Potsdamer Platz. Wir schlängeln uns mit der halben Waldkitagruppe unserer Kleinen um die Pfützen. Wir haben uns am Wochenende privat mit einer Reihe von Familien aus der Waldkita unserer Tochter verabredet und sind mit unseren Kindern, das jüngste in fast zwei jahre und das älteste 12 Jahre alt, mit der U-Bahn einmal quer durch die Stadt gefahren.

Im Kammermusiksaal der Philhamonie Berlin herrscht hingegen eine ganz andere Stimmung als draußen vor der Tür. Unter dem zeltartigen Dach eines meiner architektonischen Lieblingsgebäude   leuchtet es jetzt golden und es rasselt wie wild. Teddybären und Puppen hüpfen als Ehrengäste auf dem Schoß des jungen Publikums während sich das Bühnenbild des musikalischen Märchens von Sergei Prokofjew „Peter und der Wolf“ und das Kammerorchester Unter den Linden formatiert. Im Jahr 1936 in Moskau erstmalig aufgeführt, ist das Musikmärchen noch heute ein beliebter Klassiker.

Ein Kleiderständer aus Holz spielt den Baum, ein blaues Springseil verwandelt sich den Teich. Dann nehmen die beiden Violine für den pfiffigen Peter auf der Bühne Platz. Die Oboe quakt für die Ente, die Querflöte trällert für die Laibspeise des Wolfs, den Vogel, das Schlagzeug scheppert für die Jäger, das Fagott spielt den Großvater, die Klarinette schleicht für die listige Katze. Und was ist mit dem gefährlichen Wolf? Na, diesen Job erledigen drei Hörner! Eine charmante Sprecherin spielt in Personalunion die tierischen Rollen mit Hilfe von Handpuppen und verwandelt sich mit Hilfe weniger Requisiten in Peter und auch in den Großvater und einen Jäger.

Zu Beginn dürfen Kinder aus dem Publikum auf dem Musikerpodium mitmachen und bekommen einen Praktikumsplatz neben den Musikern zugewiesen. Mit großem Selbstbewusstsein suchen sich die Kinder ihre Lieblingsinstumente aus. Wie beobachten von ganz oben alles gebannt. Die Plätze im Kammermusiksaal sind fast alle ausverkauft. Nach der Entrata (so wird das Eröffnungsstück in der Musik genannt, wie wir Eltern vom Maestro lernen dürfen) geht es auch schon mit dem Musikmärchen los. Natürlich herrscht ein unheimliches Gewusel im Publikum. Unsere Kinder laufen weiter hinunter um das Geschehen auf der zentralen Bühnen besser verfolgen zu können. Aber das bunte Treiben des lebendigen jungen Publikums ist mir lieber als das Gehuste des ansonsten schwarz gekleideten älteren Publikums!

Das Stück ist im Nu vorbei. Die Aufmerksamkeitsspanne unserer Kinder wurde nicht überzogen. Nur unser jünster Gast ist bei der schönen Musik irgendwann auf Mamas Schoß eingeschlafen. Die tolle Vorstellung für Familien mit Kindern ist zwar vorbei, aber danach geht es direkt zur Sache. Zum Abschluss können die Kids im Foyer Instrumente vom Klingenden Museum Berlin ausprobieren. Unsere Tochter verfällt beim Cellospielen in eine Art Trance und hört gar nicht mehr auf mit dem Bogen darauf zu säbeln. Nebenan wird gemeinsam im Kreis wild getrommelt und ein Stück weiter wird trompetet. Schingderassa Peng!

Das Kammerorchester Unter den Linden hat noch mehr Familienkonzerte im Repertoire und tritt in unterschiedlichen Häusern in Berlin auf: kudl-berlin.de

Das klingende Museum ist ebenfalls viel unterwegs. Wo man Musikinstrumente ausprobieren kann, erfährt man hier: www.klingendes-museum-berlin.de

Wer zuhause mal in „Peter und der Wolf“ hineinhören mag, dem empfehlen wir die folgenden beiden CDs, die wir auch unser eigen nennen:

Kammermusiksaal Philharmonie Berlin

Unser Wellness Wochenende mit Kindern in Tropical Islands

Wellness-Wochenende mit Kindern im Tropical Island

Flamingos, Palmen, Sand, Wärme und jede Menge Wasser. Nein, wir sind nicht etwa nach Florida geflogen. Wir sind nur eine gute Stunde von Zuhause aus mit dem Wohnmobil in den brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald gefahren. Und trotzdem liegen mein Mann und ich an diesem Herbstwochenende in Badekleidung am Strand. Die Kinder planschen fröhlich im Wasser. Wo wir uns befinden? In einer ehemaligen Werfthalle, in der eigentlich große Luftschiffe wettergeschützt untergebracht werden sollten. Statt Luftfahrzeugen versammeln sich in der riesigen freitragenden Halle unter anderem ein Tropendorf und ein Regenwald, plätschern Südseewellen gegen einen langen Sandstrand, rauschen Wasserfälle in die Bali-Lagune und entspannen Saunagäste in einer der Schwitzhütten oder auf der Massageliege, während sich andere wiederum in Restaurants und Bars verwöhnen lassen. Statt Ingenieuren, die mit der Wartung von Zeppelinen beschäftigt sind, sorgen nun Bademeister, Köche und viele andere Mitarbeiter mehr für die Sicherheit und das leibliche Wohl von zahlreichen Badegästen wie uns.

Reisevorbereitung für die brandenburgischen Tropen

Zuvor haben unsere Kinder wochenlang von nichts anderem mehr gesprochen, als von Tropical Islands. Unsere siebenjährige Tochter erinnert sich noch gut an ihren ersten und letzten Besuch vor gut eineinhalb Jahren. Im Wohnmobil erzählt sie ihrer dreijährigen Schwester noch einmal ausführlich von all den Vergnügungen, die dort auf sie warten. Die Kleine kann sich natürlich nicht mehr an unseren letzten Besuch erinnern und macht große blaue Augen als sie ihrer Schwester zuhört. Auch wir freuen uns auf unser Wochenende. Denn neben den den Südseebecken und der Bali-Lagune gibt es viel neues zu entdecken. Wir kennen die Saunalandschaft und die Restaurants schließlich noch nicht! Während es draußen nasskalt wird, räumen wir reiselustig die Strandtaschen ins Wohnmobil. Unsere Badelatschen tragen noch den Sand aus Griechenland an den Sohlen. Jede Menge Handtücher, eine Taucherbrille und aufblasbare Wasserbälle sowie Schwimmreifen, Bademäntel und dünne Kleidung zum Überziehen wandern ins Wohnmobil. Unsere Nachbarn gucken verwundert, was wir da vorhaben. Für Speis und Trank müssen wir zum Glück vor Ort dieses Mal nicht selbst sorgen. Deshalb geht das Packen und Einräumen schön schnell.

der neue Tropical Island Außenbereich AMAZONIA
der neue Tropical Islands Außenbereich AMAZONIA

Tag 1 in Tropical Islands

Der Außenbereich Amazonia

Nachdem wir unser Wohnmobil auf dem Parkplatz für Wohnmobile geparkt und uns aus unserer Kleidung gepellt haben, geht es über die Amazonas-Gangway sofort in den neu geschaffenen 35.000 Quadratmeter großen Außenbereich von Tropical Islands. Wir wollen die Herbstsonne nutzen. Während die Große mit dem Papa im 31 Grad warmen Wasser des „Mar Dulce“ schwimmt, plansche ich mit der Kleinen im Manati Bay, dem warmen Relaxpool, neben dem Wasserspielplatz. Neugierig spaziere ich im Bademantel an dem Beachsoccer- und dem Beachvolleyballfeld und der saftig grünen Liegewiese mit den Palmwedelsonnenschirmen vorbei. Puscheliges Pampasgras wiegt sich im Wind und Wein rankt sich an Mauern empor.

Ab in die Südsee

Es ist mittlerweile später Nachmittag und draußen hat es etwas aufgefrischt. Wir ziehen von Amazonia rein in die Südsee. Aloha, es macht sich mal wieder deutlich bemerkbar, wie groß unsere Kinder geworden sind. Nun rutscht nicht nur unsere Erstgeborene die gelbe Rutsche des bunten Holzbootes „Princess Moanna“ ins azurblaue Wasser des Südseebeckens hinab. Auch unsere Kleine wagt es und freut sich einen Keks als sie stolz in meine Arme ruscht! Ich freue mich mit ihr. Während wir in den Liegestühlen entspannen und einen Latte Macchiato trinken, buddeln die Kinder sich gegenseitig ein und schlürfen Apfelsaftschorle aus riesigen Trinkbechern in Form von Palmen. Meine Große und ich gehen eine Runde durch die Halle spazieren, schauen uns die bunten Fassaden der Ferienappartments an und bummeln durch die Ladengeschäfte. Ein Souvernir für Zuhause muss natürlich sein.

Restaurant Tropical Garden
Restaurant Tropical Garden

Exotisches Schlemmen im Restaurant Tropical Garden

Die Zeit vergeht wie im Flug und langsam dämmert es in Tropical Islands. Der Himmel in der Südsee verfärbt sich pink-lila und die kinderlosen Pärchen nehmen die Liegestühle der Familien ein und kuscheln. Nach der vielen Bewegung macht sich der Hunger bei uns bemerkbar. Also verstauen wir kurzerhand unsere Badesachen in den Schränken und schlüpfen in schöne sommerliche Outfits. Die klammen Bademäntel und Handtücher werfen wir in den örtlichen Trockner damit wir sie nach dem essen warm und trocken wieder mitnehmen können. An der Information haben wir dafür die nötigen Chips erhalten.

Der Weg von den Umkleiden zum Restaurant Tropical Garden ist nicht weit. Ein reservierter und liebevoll geschmückter Geburtstagstisch wartet der linken hinteren Ecke auf uns. Wir freuen uns über diese Aufmerksamkeit! Unter Lichtschirmen und Palmenwedeln stoßen wir auf unser Geburtstagskind an. Die internationale Speisekarte des gut besuchten Restaurants liest sich fantastisch. Die Wahl fällt uns schwer, weil alles so verlockend klingt. Aber wir schaffen es irgendwann, uns für Vorspeisen, eine Bloody-Mary-Suppe (eine sehr fruchtig leckere weiße Tomatensuppe, mit selbstgemachtem Wodka Limetten Sorbet, Tabasco-Tomaten-Öl und Staudensellerie-Chip) und einmal Tatar vom Weiderind mit Salzzitrone und pochiertem Eiweiß, an Wildkräutersalat, mit geröstetem Brotstick sowie für die Hauptgerichte, ein Flanksteak und ein in Kaffee gebeiztes Wildlachsfilet an schwarzem Reis, mit gegrillter Ananas und roh mariniertem Baby Mangold, zu entscheiden. Die Kinder bestellen jeder einmal „Ecki auf großer Jagd“ (Kinderschnitzel, Pommes Frites und Coleslaw). Während wir auf die Gerichte warten, fertigen sie mit Buntstiften kleine Kunstwerke auf der Rückseite der Kinderspeisekarten. Zum Nachtisch verputzen die Kinder noch ein Eis.

Auf dem Rückweg vom tropischen Restaurant zum Ausgang schläft unsere Jüngste ein. Wir packen unsere Badetaschen und betten den kleinen Wassergeist in die große warme Jacke vom Papa, die bei ihr aussieht wie ein überdimensionaler Schlafsack. Mein Mann und unsere Große laufen schnell zum Parkplatz, holen  das Wohnmobil und fahren galant zum Eingang vor damit ich mit der Kleinen nur noch reinspringen brauche.

Nächtliche Fahrt zum Camping Ressort

Nun geht es in zwei Minuten über ehemalige Landebahnen vorbei an alten Hangars des früheren Militärflughafens zum Camping Ressort von Tropical Islands. Die Geschichte des Ortes ist ganz spannend: Im Zweiten Weltkrieg saß hier der Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht, später war das Gelände nicht nur der größte Militärflughafen der DDR, sondern auch strategischer Stützpunkt der sowjetischen Luftwaffe. Heute donnern hier keine Kampfjets mehr. Stattdessen rollt nun eine Autokarawane vom Parkplatz nach Hause und wir tuckern mit dem Wohnmobil nur ein kleines Stück zum sechs Hektar großen Campingplatz.

Neben Mobile Homes und großen weißen Tipi-Zelte die man mieten kann, gibt es hier auch Standard- und Komfortstellplätze für 92 Wohnmobile und Caravans. Auf einem Komfortstellplatz mit eigenen Strom-, Wasser- und Grauwasseranschluss stehen wir für diese Nacht. Mittlerweile ist es schon nach 22 Uhr und die letzten Stunden im Wasser machen sich bemerkbar. Wir bauen rasch unser Bett und folgen unserer Jüngsten in einen tiefen Schlaf.

Tropical Island: Ort mit Geschichte und zum Entspannen
Tropical Islands: Ort mit Geschichte und zum Entspannen, vor der Halle halten Schafe und Ziegen das Gras kurz

Tag 2 im Tropenparadies

Joggingrunde und Schäfchenzählen

Nach rekordverdächtigen neun Schlummerstunden wache ich auf und schleiche mich in Joggingkleidung still und heimlich hinaus. In strahlendem Sonnenschein laufe ich über das Camping Ressort und durch Kiefernwäldchen mit riesigen Pilzen neben der Landebahn entlang in Richtung Tropical Islands. Als die 360 Meter lange, 210 Meter breite und 107 Meter hohe silberne Kuppel vor mir aufschimmert, muss ich meine Augen gegen das helle Sonnenlicht abschirmen: Was sind das denn für helle Fellknäuel, die sich in Zeitlupentempo über die Weide bewegen? Schlafe ich etwa noch und habe mit dem Schafezählen nicht aufgehört? Der Schäfer hält aber nicht nur mit Jungschafen, sondern auch mit Ziegen die Wiese vor der Tropenhalle kurz, wie er mir stolz erzählt. Direkt vor dem Badeparadies parken abenteuerliche riesige Wohnmobile der Marke Eigenbau. Ich umrunde die neun Fußballfelder große Halle und laufe dann zurück zu meiner Familie. Zwischenzeitlich sind die Kids und mein Mann aufgewacht und machen sich fürs Auschecken auf dem Campingplatz bereit. Bis 11 Uhr muss man seinen Stellplatz geräumt haben. Mit dem Wohnmobil parken wir deshalb in der Nähe des Eingangs auf einem Wohnmobilparkplatz und laufen von dort aus in das Vergnügungsbad.

Frühstücken im Tropenparadies
Frühstücken im Tropenparadies

Das Frühstück im Sawadee

Im Frühstücksbereich des Tropenparadieses ist ein Tisch für uns reserviert. Bunte Seidenschirme, ein Koibecken und ein großer Buddha sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Ein großes Buffet mit allem was das Herz begehrt erwartet uns: verschiedene Müslisorten, getrocknete Beeren, Obst, Nüsse, Pfannkuchen, frisch gepresster Orangensaft, Rührei, Räucherlachs, Bratwürste, Croissants, Quarkbällchen, Marmelade und eine Kaffe- und Teebar zum Selbstbedienen stehen bereit. Sarongs für leicht bekleidete Badegäste hängen bereit. Bei einer Pflanzen freundlichen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % kommt man unter der Stahlkuppel leicht ins Schwitzen. Deshalb entblättern wir uns beim Frühstücken nach und nach.

Wildwasser-Rutsche

Derart gestärkt haben die Kinder genug Power für die Lagune und mindestens ein Dutzend Runden in der Wasserrutsche. Eine der beiden Rutschen der Lagune umhüllt uns für einige aufregende Sekunden in vollständiger Dunkelheit bevor wir mit großem Getöse wieder im Wasser landen. Jetzt haben wir uns warm gerutscht, so dass wir uns auf den Weg zum Amazonia Bereich machen.
Die Wild River Wildwasser-Rutsche ist allerdings nicht so beängstigend wie der Name vermuten lässt. Das Wasser im breiten Strömungskanal wirbelt uns zwar ordentlich durcheinander, aber es bleiben auch ein paar ruhige Augenblicke zum Verschnaufen an der frischen Luft bevor wir uns wieder ins Getöse stürzen.

tropische Sauna-Landschaft
tropische Sauna-Landschaft mit Baumsauna in 5 m Höhe

Tropische Regenwald-Sauna-Landschaft

Last but not least ist nun endlich unser Wellnessprogramm an der Reihe. Wer dachte, dass wir noch nicht genug geschwitzt haben, hat sich getäuscht! Kinder unter fünf Jahren haben in der Sauna-Landschaft übrigens freien Eintritt. Erwachsene zahlen 49 Euro statt des regulären Eintrittspreises von 42 Euro pro Person, wenn sie zusätzlich zur Tropenlandschaft auch in die Sauna möchten. Kinder ab fünf Jahren zahlen ermäßigt 39,50 Euro für Tropen und Sauna. in der Sauna-Landschaft darf aus nachvollziehbaren Gründen nicht fotografiert werden. Lasst Euch also überraschen, wenn Ihr dort seid.

Strategisch haben wir uns die Saunalandschaft bis zum Schluss aufgehoben damit die Kinder bis dahin ausreichend Spaß und Aktion hatten und somit ausgepowert sind. Zwischen Palmen versteckt entdecken wir die Saunen. Es gibt eine fünf Meter hoch gelegene Baumsauna unter der Schaukelkörbe einladend hin und her pendeln. Der ideale Ort zum Vorlesen während einer von uns oben drüber schwitzen darf! Der Elefanta Tempel mit der Trimurti Kristallwelt erinnert uns stark an unseren Urlaub im kambodschanischen Angkor Wat (before children). Riesige künstliche Baumwurzeln umwuchern die Duschen und die Sauna. Koi Fische tummeln sich davor in einem flachen Bassin. Sie fühlen sich bei den subtropischen Temperaturen sicherlich ganz wie Zuhause. Während die Kinder auf der Umrandung hockend die bunten japanischen Karpfen beobachten, gehen wir abwechselnd saunieren oder ruhen auf einer der Liegen. Im eiskalten Tauchbecken wecken wir unsere Körper wieder auf.
Danach gönnen wir uns noch eine Runde in einem der drei Whirlpools. Hier treffen wir auf eine weitere Familie, die mit ihrem Kind im Wasser planscht.

In der Saunalandschaft geht es sehr entspannt zu und ist herrlich zum Ausklingen unseres schönen Wochenendes! Es stehen ausreichend Liegen und Duschen für alle zur Verfügung und es ist alles top sauber. Auf den Toiletten finden wir sogar einen WC-Aufsatz für Kleinkinder. Es ist an alles gedacht worden.

Tropical Island mit Kindern

Informationen

Das Online-Familien-Ticket im November 2017 kostet reduziert 99,50 Euro (normalerweise 125 Euro) und berechtigt 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern (6 – 14 Jahre) zum einmaligen Eintritt in die tropische Erlebnis-Landschaft von Tropical Islands – inklusive Tropical Islands AMAZONIA (ohne Saunalandschaft). wenn man vor Ort entscheidet, die Sauna-Landschaft zu besuchen kostet dies 14 Euro pro Erwachsenen und 8 Euro pro Kind.

Tropical Islands
Tropical-Islands-Allee 1
15910 Krausnick

https://www.tropical-islands.de