Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 1: von Berlin nach Hessen

Unser erster Wohnmobil Stellplatz in Neuhhof Hessen

Contents

1. Wohnmobil-Fahrtag: Berlin – Neuhof in Hessen

Der Tag unserer Abfahrt ist gekommen! Wir haben in den Tagen zuvor bereits das meiste, was auf unserer Packliste für unsere Tour nach Frankreich und Spanien steht, ins Wohnmobil geräumt. Trotzdem sind wir sehr erschöpft, weil es wie immer vor einem Urlaub viel zu erledigen gab. Jetzt müssen wir noch ein paar Lebensmittel und die Wertsachen und uns selbst mitnehmen.

Ab geht’s

Um 11 Uhr vormittags rollen wir Zuhause los. Unsere einjährige Tochter schläft bald ein und unsere Große schaut sich auf dem mobilen DVD Player, den wir uns von Großvater geliehen haben, einen Märchenfilm.

Wir haben uns als Tagesetappenziel gesetzt heute von Berlin aus bis nach Hessen zu kommen und ca. 400 bis 500 Kilometer zurückzulegen. In unserem Landvergnügen-Guide sind einige nette Gastgeber in Hessen beschrieben. Wir haben uns zwei Favoriten ausgesucht und rufen den ersten Landwirt an. Es geht nur der Anrufbeantworter ran. Ich lege auf und probiere es beim nächsten. Hier habe ich sofort den Gastgeber an der Strippe. Er ist sehr freundlich und wir dürfen heute Abend auf seinem Biogut im hessischen Neuhof stehen. Wir sind erleichtert, dass das so gut zu klappen scheint.

Mal Pause machen

Nach ca. 2,5 Stunden Fahrzeit gönnen wir uns eine längere Pause an einer Raststätte mit Spielplatz damit sich unsere Lütten mal austoben können. Das nutzen sie gerne und dankbar aus.

Abendessen für die Kühe auf dem BiogutWeiter geht’s

Nach dem Essen fahren wir weiter. Die Kinder werden im Laufe des späten Nachmittags langsam ungemütlich und wollen aus ihren Sitzen raus. Irgendwann geben sie auf. Die Große malt auf dem Tisch vor sich ein Bild von der Königin der Nacht und die Kleine hält ein Nickerchen.

Der erste Womo-Stellplatz auf unserer Tour

Da unser Wohnmobil nur 77 PS hat, sind wir nicht so schnell und kommen erst am frühen Abend ziemlich erschöpft in Neuhof an. Dank der GPS Koordinaten, die im Landvergnügen-Guide stehen, finden wir den Bio-Bauernhof ganz einfach.

Das Biogut und unsere Gastgeberfamilie

Der Hof befindet sich mitten in Dorf. Unser Wohnmobil parken wir neben dem Traktor. Es nieselt leicht und die Katzen verstecken sich unter dem Traktor oder in der Scheune bei den Kühen. Es duftet sehr nach Landleben.
Die Gastgeber bestehen aus Vater, Mutter und einem erwachsenen Sohn. Mutter und Sohn sind gerade dabei den Kuhstall auszumisten. Sie sind schon lange am Arbeiten, wie man ihrer Arbeitskleidung ansehen kann. Es ist schwül und die Ackerei der beiden muss wirklich anstrengend sein. Wir haben also keinen wirklichen Grund müde zu sein.
Der Vater hat anscheinend Feierabend und begrüßt uns in einem schneeweißen Hemd.

Tomatenernte auf dem Biogut Unsere irritierte Tochter bekommt von der Gastgebermutter erklärt, warum die Kälber von ihren Müttern getrennt in einem kleine Stall stehen und nicht deren Milch aus dem Euter, sondern andere Milch aus dem Eimer bekommen. Irgendwie müssen die Bauern mit der Milch schließlich auch Geld verdienen. Unsere Gastgeber verkaufen die meiste Milch, trinken sie aber auch selbst unpasteurisiert, was sie uns aber nicht empfehlen würden zu tun, da unsere Mägen es nicht gewohnt sind.

Der Gastgebervater lädt uns in seinen Geländewagen ein und fährt mit uns zu seinen Feldern, die etwas außerhalb des Ortes liegen. Wir freuen uns auf seine persönliche Führung und dass er sich extra für uns die Zeit nimmt. Er war auch schon mal in Berlin und findet Prenzlauer Berg toll.

Treckerfahren auf dem BiogutAuf seinem Gut angekommen, zeigt er uns den Kuhstall. Unsere große Tochter traut sich nicht, den Kühen ihr Abendessen zu geben. Macht nichts. Die Kühe sind für Kinder ja auch sehr große Tiere.
Beim Tomaten- und Gurkenernten im Gewächshaus hilft unsere Große aber gerne mit. Sie schmecken sehr aromatisch und es gibt viele verschiedene Sorten. Es gibt auch selbst angebaute Salate. Der Landwirt erzählt uns wie und an wen er sein Bio-Gemüse verkauft.
Ich darf sogar mal Trecker fahren! Ein lustiges Gefühl so übers Feld zu tuckern. Beim Aussteigen hilft mir der Landwirt galant hinaus.Trotzdem stoße ich mir am Treckerdach den Kopf. Wie peinlich.
Danach statten wir den Hühnern noch einen Besuch ab. Sie sehen sehr gesund aus. Der Landwirt erklärt uns, dass ein bestimmter Lichteinfall im Winter die Hühner verrückt macht. Unsere Kleine ist gar nicht ängstlich und streichelt das Huhn, das der Bauer für die Kinder eingefangen hat. Die Schweine dürfen wir auch besuchen. Aber anfassen wollen wir sie dann doch nicht.
Der Gastgeber erklärt uns warum seine Solaranlage eine Alarmanlage benötigt und berichtet auch ein bisschen von der lokalen Energiepolitik als wir die Windräder sehen.

Hühner auf dem BiogutNach der Besichtigung überlegen wir im Gasthof (der Inhalt des dortigen Schnitzels kommt vom Hof unserer Gastgeber), wie ein Leben auf dem Bauernhof wohl sein mag. Bestimmt sehr anstrengend. Aber Urlaub machen ist anscheinend doch möglich als Bauern. Die Gastgebermutter und der -vater fahren allerdings getrennt weg. Weil der eine Sightseeing und der andere Strand lieber mag. Ein paar Tage im Jahr machen sie außerdem gemeinsam Urlaub. Der Sohn hilft neben seinem Landwirtschaftsstudium und eine Praktikantin aus der Ukraine, die dort das gleiche Fach wie der Sohnemann belegt hat, unterstützt das Biogut ebenfalls.

Abends bauen wir unsere Bettenlager und sind mit unserer ersten Etappe sehr glücklich.

StadtWaldKind

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