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Ganz nah und doch weit weg – eine Kanutour mit Kindern auf der Havel

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Volle Fahrt voraus! Auf 334 Kilometern Gesamtlänge legen wir auf der Havel nur eine Handvoll Kilometer zurück, aber es macht Spaß!

„Vielleicht sollten wir die Wasserschutzpolizei rufen!“, raunt der Mann seiner Frau zwischen zwei Zigarettenzügen zu, als er am Ufer der Havel steht und auf die vielen langen Äste blickt, die unsere Kinder gerade eifrig ins Wasser befördert haben. Zwar sind wir davon überzeugt, dass die Wassermänner das Geäst weniger stören würde, doch pflichtbewusst wie wir sind, hieven wir das Holz wieder ins Trockene.

Wir haben eine ziemlich schlaflose Nacht auf dem Campingplatz des Berliner Camping Club e.V. hinter uns gebracht. Daher ist unsere Holzrettungsaktion schon eine sportlich zu beachtene Leistung. Nur wenige Hundert Meter Wasserlinie sind es bis zu unseren bequemen Betten im trauten Heim, denke ich wehmütig in mich hinein. Doch wir haben die vergangene Nacht freiwillig im Zelt mit Luftmatratze und Schlafsack zugebracht, wobei letzterer bei den nächtlichen Temperaturen mehr Deko ist.

Das Fahrgastschiff „MS Moby Dick“ ist unermüdlich im Einsatz.

Gemeinsam mit drei befreundeten Familien unternehmen wir Frauen mit unseren Kindern eine Kanutour auf der Havel bis zum Tegeler See. Da wir das Wasser zuhause so nah haben und es auch gerne nutzen, wollen wir mal etwas gemeinsam auf dem Gewässer unternehmen. Das haben wir bisher in der Gruppengröße noch nie gemacht. Die meisten von uns haben ein eigenes Kanu. Meine Tochter und ich sitzen in einem Zweier, unser Einer habe ich verliehen.
Die Kinder verstehen sich gut, kennen sich schon lange und sind jetzt teilweise in einer Schulklasse zusammen. Wir haben uns kein weit entferntes Ziel ausgesucht. Wir wollen es ganz entspannt angehen. Die Kinder sitzen jeweils mit Wasserwesten vor uns im Boot oder lassen sich auf Boards hinterher ziehen. Nach einer sehr aufreibenden Woche ist dieser Ausflug genau das richtige für uns. Kein Stress, sondern Zeit zusammen, draussen sein und den Blick schweifen lassen. Das Ufer auf der östlichen Seite ist dicht bebaut. Auf der Spandauer Seite hingegen weniger. Motor- und Segeboote schaukeln an den Bootsstegen oder überholen uns und lassen unser Kanu schwanken. Wir kommen an dem leider abgerissenen Lokal „Eagle Lodge“, Segelschulen (eine der Schulen verkauft Stieleis am Ende des Bootsstegs!) und einem Fähranleger vorbei. Direkt an der Autofähre, die über die Havel zum Aalemannufer führt und Tegelort mit dem Spandauer Ortsteil Hakenfelde verbundet, hat dieses Jahr mit „La Diva“ ein neues italienisches Restaurant mit Biergarten aufgemacht. Ein Fischreiher stellt sich tot, nimmt dann aber doch Reiß aus, als wir ihm zu nahe kommen. Die Damen im langen Achter nehmen meckernd ebenfalls Reiß aus, als wir ihnen ungewollt in die Quere kommen. Auch einige Floße und ein laut wummerndes Partyboot sind unterwegs. Heute will wohl jeder nur noch aufs Wasser. Bei den Temperaturen kein Wunder!

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Wir treffen hier und da Bekannte auf dem Wasser, die das Wochenende auf ihrem Hausboot verbringen oder an einer der Badestellen ein Picknick veranstalten. Genau das haben wir nun auch vor. Frische Luft und Bewegung machen schließlich hungrig. Nach dem überfüllten Arbeiterstrand und dem geschlossenen Strandbad Tegel (vielleicht macht es bald wieder auf, aber leider ist das Wasser dort voller Algen) finden wir gegenüber von einer kleinen unbewohnten Insel eine kleine idylische Bucht, vertäuen unsere Kanus an einem abgestorbenen Bäumen am Ufer, holen unsere Strandtücher und wasserfesten Taschen raus und machen es uns an Land bequem. Die Kids drehen nach der langen Sitzerei in den Booten ganz schön auf und flitzen in einer Tour umher. Rein ins Wasser wieder raus, wieder rein und so weiter und so fort. Die Abkühlung tut uns allen gut.

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Auch gemütlich, so ein Tipi.

Auf dem 4,6 Quadratkilometern See dümpeln mit Baumwerder, Hasselwerder, Lindwerder, Maienwerder, Reiswerder, Scharfenberg und Valentinswerder einige kleine Räubersinseln vor sich her. Außerdem gibt es noch die Humboldtinsel und die Tegeler Insel als künstlich angelegte Inseln. Durch die Schiffsanlegestellen an der Greenwichpromenade (vor der Wiedervereinigung war das neben dem Wannsee die zweitgrößte Anlegestelle Berlins), begegegnen wir dem Berliner Wal, der MS Moby Dick.

Auf dem Rückweg werden meine Arme langsam schwer und ich bin froh, dass wir nur so eine kurze Tour machen. Mein Kanu bewegt sich nur im Zickzack-Kurs vorwärts, was ungemein umständlich ist, wenn man voran kommen möchte. Ich denke schon fast ans Aufgeben, möchte aber den schönen Tag nicht so enden lassen.

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Endlich da! Der Campingplatz des BCC e.V. liegt direkt an der Havel

Statt am Ende der Spritztour nach Hause zu paddeln, haben wir uns ein paar Plätze des Berliner Camping Club e.V. an der Bürgerablage in Berlin-Spandau für unsere Zelte reserviert. Unsere Männer empfangen uns am Ufer des waldigen Campingplatzes. Sie sind es auch, die das ganze Gepäck und das Catering mit den Autos vorbei bringen. Unsere Zelte schlagen wir direkt am Zaun mit Blick auf die Havel unser vertrautes heimisches Ufer auf. Die Männer fangen an zu grillen und reichen uns Aperol Spritz. Was für ein Luxus-Camping und dieser freundliche Service! Wir sind ganz begeistert von unseren Männern. Für Gäste mit Zelt gibt es ein weißes großes Küchenzelt mit Steinboden, zwei Biertischgarnituren, Kühlschränken, Herdplatten, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr und Besteck. Das ist super, ansonsten hätten wir alle gemeinsam an einem mitgebrachten winzigen Campingtisch auf zwei niedrigen Strandstühlen Platz nehmen müssen. Die Dauercamper um uns herum sind da schon um einiges professioneller ausgestattet als wir. Sie scheinen sich auch schon lange zu kennen, was wir an der Geburtstagsfeier eines Herren bemerken, dem 20 Meter weiter ein Ständchen gesungen wird. Ansonsten ist aber nicht viel los auf dem Platz.

Campimngplatz Bürgerablage in Spandau

Die Kinder rennen nach dem Essen mit Taschenlampen auf dem Waldspielplatz umher und sind kaum einzufangen. Wir Eltern machen es uns auf den Bierbänken und den Strandstühlen bequem. Irgendwann stecken wir die Kinder nach langen und lautstarken Diskussionen, wer mit wem in welchem Zelt schläft, alle in das größte Zelt. Darin halten die Mädels es allerdings nicht lange durch. Es ist einfach zu warm und zu unruhig für sie, so dass meine Mädels in unser Zelt einziehen. Eine Nacht zu viert in einem Zweimannzelt ist sehr kuschelig, ich denke, dass muss ich nicht näher ausführen. Besonders bei den Temperaturen. Ich mache kaum ein Auge zu uns als ich irgendwann doch eindämmere, beschwert sich unsere Jüngste lautstark, dass es ihr zu warm im Zelt sei. Danach kann ich kaum noch einschlafen. Es sind eben ungewohnte Geräusche um uns herum. Es fahren manchmal noch Motorboote entlang, einige Halbstarke feiern an einer Badestelle in der Nähe. Dann wird es auch schon langsam hell.

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Seerosentanz

Nützliche Tipps zur Planung einer Kanutour mit Kindern

  • Plant die Kanutour aus der Sicht des Kindes:
    • Macht Etappen mit abwechslungsreichen Aktionen und viel Raum für Spaß und Spiel.
    • Wo gibt es etwas spannendes zu entdecken, zu sehen?
    • Welche Tiere kann man sehen?
    • Wo kann man eine schöne Pause einlegen und vielleicht etwas unternehmen?
  • Gewöhnt Euer Kind spielerisch an das Wasser, das Boot und die Ausrüstung (z.B. mit Schwimmweste baden gehen).
  • Wichtig sind passgenaue Kinderschwimmwesten (bei Nichtschwimmern mit Schrittgurt, die Passgenauigkeit richtet sich nach dem Körpergewicht) sowie Kinderpaddel.
  • Nehmt viel Proviant und Wasser mit, denkt an Sonnenschutz, Fernglas, Badesachen, Handtuch, Wechselkleidung und Schnüre zum Festmachen.

Adressen und Infos

Berliner Campingclub e.V.: https://www.berliner-camping-club.com

Kanus mieten: www.der-bootsladen.de

Bootsvermietung: www.bootsvermietung-tegel.de

Dieses Buch haben wir auch und ich kann es nur jeden empfehlen: Take me to the Lakes

Wer mehr über die Havel erfahren möchte, sollte in dem Buch „Die Havel“ stöbern:

Berlin, ick steh uff Dir – ausgewählte Ausflugstipps für den Großstadtdschungel

Sightseeing in der eigenen Stadt - Berlin mal anders
Sightseeing in der eigenen Stadt – Berlin mal anders

Als Originalberliner unternehmen wir gerne Streifzüge durch die eigene Stadt. Wir haben sogar schon das ein oder andere Mal in der eigenen Stadt im Hotel, wie zum Beispiel dem Artdeko Hotel am Steinplatz, genächtigt, weil wir es spannend finden, Touristen in der eigenen Stadt zu sein. Schließlich verändert sich unsere Heimatstadt stetig und überrascht uns immer wieder. Manchmal besuche ich Bezirke, in der ich mehr als zehn Jahre keinen Fuß gesetzt habe. Das ist immer wieder spannend für mich. Dann erzählen mein Mann und ich den Kindern wie alte Opis und Omis davon wie wir hier und dort vor x Jahren noch das gesehen haben oder was an der Stelle des Gebäudes an der Ecke y vorher stand. Anders als in Shanghai oder Beijing bleiben aber bestimmte Kieze bestehen und verändern sich nur im Kleinen.

In diesem Beitrag Stelle ich Euch mal ein paar ausgewählte Orte und Sehenswürdigkeiten vor, die wir für uns bei entdeckt haben. Für Geschichtsinteressierte ist der Besuch des Alten Glockenturms der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche spannend. Sportliche Orientierte und Wasserliebhaber haben auf der Tretbootrunde um die Insel Hasselwerder auf dem Tegeler See ihren Spaß. Für Entspannung sorgen das schöne Schwimmbad und der Spa des Stadtbad Oderberger Straße und das Sommerbad Olympiastadion. Sightseeing und dabei Speisen lässt es sich im Bikini Berlin und auf der Radioeins Dachlounge.

In den Sommerferien dieses recht durchwachsenen Sommers lässt sich Berlin hervorragend entdecken. Für jedes Wetter und für jeden Typ ist etwas dabei. Mit und ohne Kinder…

Stadtbad Oderberger Straße

Stadtbad Oderberger Straße
Entspannen im Stadtbad Oderberger Straße

Eine 20 Meter lange und 12 Meter breite türkis-blau schimmernde glatte Wasseroberfläche, in der sich das blaue Deckenlicht spiegelt, liegt vor unseren auf Liegen ausgestreckten Körpern. Es ist so still in diesem Schwimmbad, das wir in eine meditative Stimmung verfallen. Platsch, nun springt die erste Wassernixe ins 135 Zentimeter tiefe Wasser. Jauchzend folgt ihr eine zweite junge Nixe hinterher. Es ist früher Abend und außer uns sind nur eine Handvoll Menschen in dem Bad, das für maximal 30 Schwimmerinnen und Schwimmer ausgelegt ist.

Das Spa

Nach ein paar entspannten Runden gehen wir in den kleinen aber feinen Spabereich hinunter. Die finnische Sauna ist knackig heiss. Mit drei Leuten teilen wir uns den schicken Spabereich in dem mehrere Nischen und Liegen zum Entspannen einladen. Auch eine Erfrischung sowie Äpfel stehen bereit. Kostenfreies Körperpeeling steht bereit.

Die Bar

Nach dem entgiftenden Saunagang wollen wir nachlegen und geben an der Hotelrezeption unsere Saunataschen ab, um die schicke Bar des Hotels zu besuchen. Die Cocktailkarte liest sich außergewöhnlich, die Preise sind es glücklicherweise nicht. Obwohl draußen die warme Abendsonne scheint, ist die Bar gut gefüllt. Sie ist aber auch sehr sehr geschmackvoll eingerichtet
und zugleich bietet sie Privatsphäre.

Zum Hintergrund des heutigen Hotels und Stadtbads

30 Jahre lang lag das Bad trocken. Da es Risse im Becken gab, musste es 1986 schließen. Danach bemühten sich erfolglos Anwohner, Kiez-Politiker, eine Genossenschaft sowie Investoren um das Bad. Auch die Stiftung Denkmalschutz bekam kein tragfähiges Konzept zustande. Vor ein paar Jahren hat die Sprachschule GLS das Bad gekauft und saniert, so dass es wieder in herrlicher Neo-Renaissance Pracht erstrahlt. Erst seit Oktober 2016 ist das Baden hier wieder möglich. Mein Mann und ich kannten das Prenzlauer Berger Stadtbad in der Oderberger Straße bisher nur im trockenen Zustand als dort Märkte für selbst gestaltete Produkte stattfanden. Ein sehr elegantes Oberteil habe ich mir dort von einem meiner ersten Gehälter geleistet und trage das Stück immer noch gerne. Nun erkennen wir die Location fast nicht wieder, als wir mit unseren Badehandtüchern unterm Arm die Schwimmhalle betreten.

Stadtbad Oderberger Straße
Oderberger Str. 57
Berlin-Prenzlauer Berg
http://www.hotel-oderberger.berlin/bad

Alter Glockenturm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Alter Glockenturm der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche
Alter Glockenturm der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche

Der hohle Zahn gehört zum alten Westteil Berlins wie der Fernsehturm zum Ostteil der Stadt. Rummelbummelathmosphäre kombiniert mit Fress- und Saufständen schreckte mich bisher immer davon ab, einen Schritt zu nah an die Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche zu tun. Typisch Berlinerin wollte ich dort nicht hin. Kenn ick doch, Atze! Aber meine neugierigen Kinder rüttelten mein Interesse wach. Sie wunderten sich über den kaputten Kirchturm, den ich so seit eh und je kenne. Deshalb wagen wir uns mit den Kindern ins Innere der berühmten Turmruine.

Von den ehemals fünf Türmen ist durch einen britischen Fliegerbombenangriff bedingten Brandes am 23.11.1943 nur noch der zum Teil eingestürzter Hauptturm und die Vorhalle übrig geblieben. Nach dem 2. Weltkrieg war die Ruine bis 1956 dem Verfall preisgegeben.

Die Führung

In der kostenfreien Führung im alten Glockenturm erfahren wir vom Tourguide, welche Geschichten uns die restaurierten farbenfrohen Mosaike sowie Friese an den Wänden, dem Boden und der Decke des Mahnmals erzählen, wenn man sie aufmerksam betrachtet. Der Comicstrip oder professioneller ausgedrückt, der Bildzyklus, stellt einerseits das Leben Wilhelm I. dar. Andererseits zeigt er das Geschehen der Befreiungskriege des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/1871. Nach der interessanten Führung spenden wir einige Euro für den Erhalt des Baudenkmals.

In einer kostenpflichtigen extra Führung kann man noch ein Stück des noch 71 Meter hohen Kirchturms besteigen. Gerne wären wir noch in die neue Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche von Egon Eiermann gegangen, wenn dort nicht gerade ein Gottesdienst stattgefunden hätte.

Alter Glockenturm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Breitscheidplatz
Berlin-Charlottenburg
http://www.gedaechtniskirche-berlin.de/

Bikini-Haus

Bikini-Haus
Die Affen rasen durch den Zoo, Ausblick vom Bikini-Haus

Das Wetter spielt diesen Sommer leider nicht so mit wie wir gern hätten und so spazieren wir durch das Bikini-Haus und beschauen vom Panoramafenster aus die Felsen kletternden Affen. Mit ein paar originellen Pralinen an der Seite, die wir in einem kleinen Geschäft der Mall erstehen, lässt sich der Nachmittag in dieser urbanen Oase doch prima versüßen. Während die Kinder mit ihrem Papa auf den Kissen fläzend die Affenfamilie beobachten, besuche ich im ersten Stock eine Galerie um mal wieder etwas anderes als Kinderkunst auf die Augen zu bekommen. Von der Dachterrasse aus genießen wir nochmal den Blick auf den Zoolischen Garten ohne Glasscheine dazwischen.

Bikini-Haus
Budapester Str. 38-50
Berlin-Charlottenburg
https://www.bikiniberlin.de

Tretboot fahren auf dem Tegeler See

Tretbootfahren auf dem Tegeler See
Schwan- äh Tretbootfahren auf dem Tegeler See

Unsere Tochter hat sich das gewünscht: Tretbootfahren mit Mama. Wir sind um 11 Uhr vormittags die ersten Kunden an der Verleihstation für Tretboote an der Tegeler Sechserbrücke. Leicht schunkelnd liegen sie sich in zwei Reihen gegenüber. Meine siebenjährige Tochter bekommt eine Rettungsweste und ich den Hinweis, nicht nach links zur An- und Ablegestation der Ausflugsdampfer zu fahren.
Wir wecken das einzige Schwan-Tretboot und strampeln voran auf den Tegeler See. Die dicht bewachsene Insel Hasselwerder liegt vor uns. Zwei Kinder paddeln dicht am Ufer. Wir entdecken die ersten kleinen Lauben und Wasserschaukeln auf der 300 x 60 Meter kleinen Schatzinsel. Es sieht so idyllisch und zugleich so schön wild hier aus! Wir umrunden die kleine Insel und nehmen Kurs auf den Tegeler Hafen. Ein rotes Tretboot kommt uns entgegen. Das darin mit seiner Oma sitzende Kind hat Nasenbluten und wir werden nach Taschentüchern gefragt, die ich glücklicherweise in meiner Tasche habe.

Wir fahren unter der Sechserbrücke entlang und stoßen auf eine Schwanengang, die uns aus dem Weg schwimmt. Die Sonne knallt auf uns herab. Ich habe weder für mein Kind noch für mich eine Kopfbedeckung eingepackt und bin Schweiß gebadet. Doch wir möchten noch ein Stück weiter zur Insel vor der Humboldt Bibliothek, um Opa und Oma zuzuwinken.

Auf dem Weg dorthin wartet am Ufer eine Reihe an schicken Floating Houses mit eigenen Bootssteg und ein Spielplatz auf ihre Erstbezieher.

Minigolf & Bootsvermietung Mühl
Am Tegeler Hafen
Gabrielenstraße (Fußweg über die „rote Sechserbrücke“)
Berlin-Reinickendorf
http://www.bootsvermietung-tegel.de/

Sommerbad Olympiastadion

Sommerbad Olympiastadion Berlin
Abtauchen im Sommerbad Olympiastadion Berlin

Wer lieber seine Zeit im als auf dem Wasser verbringt, dem stehen in Berlin einige Sommerbäder zur Verfügung. Kürzlich war ich mit meiner Tochter im Sommerbad Olympiastadion in Charlottenburg, das direkt neben der Sportarena steht. Ich zeigte ihr, wo ich als Kind schwimmen und tauchen gelernt habe. Das 50-Meter-Sportbecken sowie das Sprungbecken des Sommerbads wurden saniert und warten nun mit modernen Edelstahlbecken auf. Der Sprungturm bietet für jeden Geschmack die passende Höhe, von 3, 5, 7 1/2 und 10 Metern Höhe ist alles dabei. Ehrensache, dass wir beide hier wenigstens einmal vom Drei-Meter-Brett hüpfen mussten. Zur Belohnung gibt es Pommes rot-weiss, ist doch klar. Für Nichtschwimmer gibt es auch zwei Becken, eines davon mit Kinderrutsche. Das Babybecken war gerade gesperrt, aber es gibt einen großen Buddelkasten. Ruhe findet man auf der weitläufigen grünen Wiese. Ich war erstaunt, wie leer das Schwimmband insgesamt war. Insgesamt strahlt das Sommerbad einen maroden Charme aus, was mir ja gut gefällt. Die Sitztribünen sind gesperrt und die darunter liegenden Umläufe haben auch schon mal bessere Zeiten erlebt, aber das schmälert das Badeerlebnis keineswegs! Für die Umkleidekabine bitte ein kleines Umhängeschloss mitbringen (ansonsten muss man eines für 7,50 Euro kaufen). Kinder bis 5 Jahre kosten keinen Eintritt. Auf dem Olympischen Platz gibt es jede Menge Parkplätze, wenn gerade keine Veranstaltung im Olympiastadion stattfindet. Mit der S-Bahn ist man innerhalb von 20 Minuten aus der Stadtmitte am S-Bahnhof Olympiastadion.

Sommerbad Olympiastadion

Hightlight-Tour durch das Olympiastadion Berlin

Führung durch das Olympiastadion Berlin
Highlight-Tour durch das Olmpiastadion Berlin

Gleich neben dem Sommerbad steht das Baudenkmal Olympiastadion Berlin. Dass die Sportarena Geschichte und Moderne geschickt miteinander verbindet, davon können wir uns in einer Highlight-Tour mit den eigenen Augen überzeugen. Innerhalb von nur 60 Minuten sehen wir nicht nur den Stadioninnenraum mit den markanten blauen Tartanbahnen und das Fußballfeld, sondern auch die unterirdische Aufwärmhalle, die Umkleidekabinen der Sportler und Musikstars, den Pressekonferenzraum, die VIP-Bereiche und die vergoldete Kapalle.

Olympiastadion Berlin
Olympischer Platz 3
14053 Berlin
http://olympiastadion.berlin/de/start/

Essen und Sightseeing auf der Radioeins Dachlounge

Radioeins Dachlounge
Weitblick von der Radioeins Dachlounge

Berlin von oben zu betrachten ist für Kinder (und natürlich auch für Erwachsene) immer spannend. Im 14. Stock des Rundfunkgebäudes in Berlin-Charlottenburg lässt es sich hervorradend über die Berliner Dächer sowie unter anderem bis zum Fernsehturm, Potsdamer Platz, Teufelsberg und Olympiastadion spähen. Dazu eine Limo oder ein Café und vielleicht noch einen Snack und schon ist das Ambiente perfekt. Die Fahrt hinauf ist übrgens auch schon ein Abenteuer für sich! Der Eingang zum Fahrstuhl liegt ziemlich versteckt. Aber wenn man auf die orangenen Pfeile auf dem Gehweg achtet, findet man es…

radioeins Dachlounge
14. Stock des rbb-Fernsehzentrums
Masurenallee 16-20
Berlin-Charlottenburg
https://www.radioeins.de

Kajakfahren auf der Havel

Kajakfahren auf der Havel
Kajakfahren auf der Havel

Glücklicherweise wohnen wir sehr nah an der Havel und haben zwei Kajaks bei uns im Garten zu stehen (die leider mehr als Zuhause für Spinnen dienen denn als Fortbewegungsmittel). Der Transport eines 25 bis 30 Jahre alten Kajaks (auf der Bugspitze steht „made in West Germany“) ist eine schöne Resilienzübung, wie ich bereits beim Versuch es aus der Einfahrt zu manövrieren merke. Doch meine Tochter und ich haben uns ganz fest vorgenommen, dem alten doch immer noch schön grünen Kajak eine Chance zu geben und schieben das schwere und lange Fieberglasboot hinunter zum Wasser. Ich bin schon fix und foxy bevor wir überhaupt anfangen zu paddeln. Doch kaum sind wir auf dem Wasser ist all die Anstrengung meinerseits vergessen. Wir nehmen Kurs auf die gegenüberliegende Seite zur so genannten Bürgerablage. Dort wo heute Familien mit Kindern am Sandstrand planschen, im Jagdhaus eine Limo trinken oder den Radweg Berlin-Kopenhagen befahren, war früher der Grenzstreifen. Nur wenige Meter weiter nördlich davon beginnt nämlich bereits Brandenburg.
Wir ziehen unser Kajak auf den hellen feinen Sand und veranstalten erst einmal ein schönes Picknick. Wir fühlen uns wie Heldinnen als wir nach einer Weile wieder heimpaddeln.

Bürgerablage (Badestrand)

13587 Berlin

Kajakfahren mit Kindern auf der Havel

Ich bin dann mal suppen. Mit dem Stand-up-Paddle-Bord auf der Havel unterwegs.

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Suppen, das würde ich bei der Frage nach meinem aktuell liebsten Hobbys eintragen, wenn ich eines dieser bunten Freundschaftsbücher ausfüllen müsste, die meine Tochter regelmäßig aus der Schule mitbringt. Mit „suppen“ meine ich natürlich nicht Kochen, sondern Stand-up-Paddling (kurz SUP genannt). Ursprünglich kommt diese gar nicht mehr sooo neue Trendsportart aus Hawaii. Das Stehen auf einem Surfbrett ermöglichte es dort den Surflehrern, ihre Surfschüler besser im Blick zu behalten und rascher zu ihnen zu kommen.

Wasser plätschert an der Spitze meines Bords. Vor mir gleitet eine befreundete andere Mama auf ihren Bord dahin. Wir steuern auf mehrere kleine Inselchen zu, die im Tegeler See vor sich hin träumen. Wir hören ein Motorboot in der Nähe und wissen, was gleich kommen wird. Kurze Zeit später ist das kleine Boot links an uns vorbei gedüst. Als Gruß schickt es uns kleine Wellen. Wir spannen uns noch mehr an, um das Gleichgewicht zu halten und versuchen unsere Bretter so auszurichten, dass die Wellen uns von vorne erreichen und nicht seitlich. Diese Technik kenne ich noch aus meinem Schulruderverein. Wir nähern uns den Inseln und halten nach Vögeln Ausschau. Nun sind die Motorboote gänzlich weg und es kehrt eine herrliche Stille ein, die nur von dem Eintauchen unserer Paddel unterbrochen wird. An einem Wasserverkehrsschild machen wir fest und lassen uns von den Brettern ins Wasser gleiten. Es ist frisch, aber wunderbar.

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Ein Board, ein Paddel, ein Gewässer. Mehr braucht es nicht.

3 Gründe, warum ich Stand-up-Paddling so klasse finde

1. Stand-up-Paddling macht total Spaß

Ich bin gerne auf dem Wasser und an der frischen Luft unterwegs. Seitdem ich Pilates mache, weiss ich, dass ich Übungen mag, die mit Stabilisierung (sprich Körpergleichgewicht) zu tun haben. Dass ich beim Stand-up-Paddling diese drei Fliegen mit einer Klappe schlage, finde ich prima. Außerdem spüre ich dabei die Anstrengung kaum. Die Zeit verfliegt, ich habe was fürs Auge, kann in Ruhe nachdenken, mich entspannen und die Ruhe auf dem Wasser genießen. Mittlerweile haben einige Bekannte in unserer Nachbarschaft auch ein Stand-up-Paddle, so dass ich mich auch zum gemeinsamen suppen verabreden kann, wenn ich möchte. Ich habe auch schon mal meine fast achtjährige Tochter mit aufs Bord genommen. Sie hat sich einfach vor mich aufs Brett gesetzt.

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Auch Kinder finden auf dem SUP bequem Platz

2. SUP als Ganzkörper-Workout

Mittlerweile habe ich mich informiert, warum Stand-up-Paddling so gut für meinen Körper ist. Seitdem ich es weiß, fühle ich mich noch besser bei meinem Wasser-Workout.

Schulter-, Rumpf- und Rückenmuskulatur
Durch meine Bürotätigkeit habe ich oft Verspannungen im Nacken und im Rücken. Der Paddelschlag im Stehen löst nicht nur Verspannungen, sondern kräftigt die Schulter-, Rumpf- und Rückenmuskulatur.

Tiefe Muskelschichten
Das kippelige Board, vor allem bei Wellengang, aktiviert und mobilisiert die tieferen Muskelschichten, vergleichbar mit einem Wackelbrett oder dem Workout auf einer Vibrationsplatte. Es werden dabei sowohl die geraden als auch die schrägen Bauchmuskeln sowie die Pomuskulatur spielerisch trainiert und gestärkt. Das ist für mich als Mutter also die Gelegenheit all die gewünschten Bereiche meines Körpers wieder fest und knackig werden zu lassen.

Bein- und Fußmuskulatur
Das ständige Ausbalancieren und Anspannen trainiert die Bein- und Fußmuskulatur. Damit habe ich persönlich am meisten zu tun. Wenn meine nackten Füße anfangen zu verkrampfen, setze ich mich aufs Brett und massiere sie. Wer das mal im Trockenen nachempfinden möchte, kann sich auf ein Togo Ballkissen stellen. Allerdings ist es auf dem Brett viel anstrengender, weil sich das Wasser darunter ständig bewegt oder einem Wind entgegen kommt.

Ausdauer
Beim ersten Mal war ich gleich eine Stunde auf dem Brett unterwegs, weil es mir solchen Spaß gemacht hat und das Wasser recht ruhig war. Allerdings habe ich mir Zeit dabei gelassen und kein Power-Workout veranstaltet. Jenachdem wie lange und mit welcher Geschwindigkeit man auf dem Brett unterwegs ist, trainiert man das Herz-Kreislaufsystem gleich mit.

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3. iSUPs sind praktisch

Ich habe seit Herbst letzten Jahre ein so genanntes iSUP, also ein inflatable Stand-up-Paddle. Anders als ein Hard-Bord wird es wie eine Luftmatratze auf einem sicheren Untergrund (Achtung spitze Gegenstände können Löcher ins Bord bohren) aufgepumpt bevor man loslegt mit dem suppen. Nachdem das iSUP fertig aufgepumpt ist, ist es so fest wie ein Hard-Bord.
Ich persönlich finde ein iSUP deshalb so praktisch, weil es weniger Platz einnimmt, wenn die Luft abgelassen ist, als ein Hard-Bord. Die Tasche passt mit ihrem Maß ca. 40 x 60 Zentimeter super in den Kofferraum und auch in die Dachbox unseres Wohnmobils. Das leichte Aluminiumpaddle kann ich in mehrere Teile zerlegen und die Luftpumpe ist auch nicht riesig. Das Aufpumpen des iSUP dauert nur wenige Minuten. Im Sommer lasse ich die Luft aus dem Bord allerdings nicht heraus, weil ich so schnell wie möglich damit zum Wasser laufen möchte. Das circa 3,50 Meter lange Brett ist leicht, so dass ich es problemlos tragen kann. Ich ziehe fürs Stand-up-Paddling ganz normale Sportkleidung an. Für kältere Tage habe ich einen Neoprenanzug. Bisher habe ich keine Schuhe getragen. Aber zum Einsteigen in gewissen Gewässern sind Aqua-Schuhe ganz praktisch, weshalb ich mir nun ein Paar bestellt habe.

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Stand-up-Paddling: Die derzeit am schnellsten wachsende Wassersportart der Welt

Auf was sollten Stand-up-Paddling-Einsteiger achten?

Anfänger brauchen keine Surferfahrung. Du solltest aber über einen sicheren Stand, ausreichende Ausdauer und Fitness sowie gute Schwimmkenntnisse verfügen. Das richtige SUP-Board für Einsteiger sollte relativ groß und breit sein. Damit lässt sich leichter die Balance halten. Das Brett sollte außerdem schmal zulaufen, so ist es besser zu dirigieren. Die so genannte Nase des Bretts sollte leicht nach oben gebogen sein, damit das Wasser nicht vorne übers Brett schwappt.
Die SUP-Technik ist ganz leicht zu lernen. Die Technik sich vorab anzuschauen, ist aber wichtig, damit Du gut aufs Brett kommst, besser voran kommst, die Balance hälst und Deinen Körper optimal trainierst.

Hier ist zum Reinschauen ein SUP-Tutorial mit ein paar guten Tipps und Tricks:

Wie finde ich das SUP-Board das zu mir passt?

Das richtige SUP-Board für Einsteiger sollte relativ groß und breit sein. Damit lässt sich leichter die Balance halten. Das Brett sollte außerdem schmal zulaufen, so ist es besser zu dirigieren. Die so genannte Nase des Bretts sollte leicht nach oben gebogen sein, damit das Wasser nicht vorne übers Brett schwappt. Noch mehr Infos zur besseren SUP-Board-Wahl findest du z.B. auf BeyondSurfing.com.

SUP – Trips und Touren

Eine Stadtkulisse oder Landschaft vom Wasser zu betrachten und kennenzulernen, ist etwas ganz besonders schönes, finde ich persönlich. In vielen Großstädten gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Verleihstationen für Stand-Up-Paddles. Bei ihnen kann man ein SUP nicht nur mieten, sondern auch noch weitere Services wie SUP Schnupperkurse, Personal Coach-Kurse, Citytouren und Yoga-Unterricht buchen. Einige bieten auch SUP-Gruppen-Events an.

Hamburg
Gewässer: Alster
SUP mieten: www.supclubhamburg.de, www.zum-anleger.de

München
Gewässer: Tegernsee, Chiemsee oder Starnberger Selassen, Isar und Loisach
SUP mieten: www.sup-activity.com, www.paddelspass.de

Frankfurt
Gewässer: Main
SUP mieten: www.sup-verein.de

Köln
Gewässer: Rhein
SUP mieten: www.supstationkoeln.de

Leipzig
Gewässer: Mulde, Saale, Elster und Unstrut
SUP mieten: www.bodypro.de/stand-paddling

Dresden
Gewässer: Elbe
SUP mieten: www.wildeast.de

Berlin
Gewässer: Spree, Havel, Wannsee, Müggelsee und Tegeler See
SUP mieten: www.sup-session.com, http://standupclub.de/sup-verleih

Amsterdam
Gewässer: Grachten
SUP mieten: www.mm-sup.com

Kopenhagen
Gewässer: diverse Kanäle
SUP mieten: http://supsurf.dk

Venedig
Gewässer: 150 schmale Kanäle
SUP mieten: www.surfvenezia.org

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 Was Du zum Stand-up-Paddling brauchst

Stand-up-Paddle Boards

Aquaschuhe

Neoprenanzug

Wasserdichte Handytasche

Ei, Ei, Ei was für ein Osterhasenalarm: Ausflugstips für Osterferien und Osterfeiertage in Berlin und Brandenburg

Ostern 2018 in Berlin und Brandenburg

Morgen beginnen die Osterferien und es gibt keinen Grund für Langeweile. In Berlin und im Umland gibt es jede Menge Angebote für Kinder und Jugendliche.  Wer draußen etwas unternehmen möchte, muss statt der Frühlingsjacke den Wintermantel und Handschuhe anziehen. Aber es gibt auch viele Familienangebote in beheizten Räumen.

In Osterstimmung kommen

Wer Lust hat, sich auf Ostern vorzubereiten, also Eier bemalen oder Häschen basteln, möchte, kann sich zum Beispiel in den Späth’schen Baumschulen in Britz austoben. Bis zum 31. März zeigen im beheizten Zelt Spreewälderinnen in sorbischer Tracht Eltern und Kindern, wie man Ostereier nach sorbischer Tradition bemalt.

Freitag bis Sonntag: 11-17 Uhr, Montag bis Donnerstag, 13-17 Uhr. Die Teilnahme am Ostereiermalen ist fast kostenlos – es fallen allein Materialkosten an. Am Ostersamstag, 31. März, 16-21 Uhr, gibt es ein Osterfeuer mit Grill und Getränken und Stockbrot für Kinder. Bei schlechtem Wetter findet das Osterfeuer an der Terrasse des Hofcafé statt. www.spaethsche-baumschulen.de

Oster-Kloster-Fest

Von Gründonnerstag bis Ostermontag wird in Chorin das traditionsreiche Oster-Kloster-Fest gefeiert. Im handgezimmerten Mittelalterdorf treffen feuerspeiende Riesendrachen auf Waldgeister, Springnarren auf eiserne Ritter und mittelalterliche Spielleute auf alte Osterbräuche. Dazu gibt es leidenschaftliche Musik, Winteraustreiben und ein mittelalterliches Passionstheater.

300 Meter westlich des Klosters, 16230 Chorin-Sandkrug, Amt Chorin 11c, Gründonnerstag 14 bis 19 Uhr, Freitag bis Montag 10 bis 19 Uhr. Eintritt: Gründonnerstag 3 Euro, Kinder 1 Euro, alle anderen Tage: Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, kleine Kinder frei. Anfahrt Auto: A11 bis Ausfahrt 10 oder 11 zur B 2 bis Kloster Chorin/Sandkrug. Mehr Infos: spilwut.de

 

Ostern 2018 in Berlin und Brandenburg

FEZIEN

Im FEZ werden „Berlins beste Osterferien“ gefeiert, mit „Osteralarm in Hasenhausen“ (24. März bis 2. April, Mo-Do 10-17 Uhr, Sa/So/Feiertage 12-18 Uhr) und dem Frühlingscamp: „Achsogehtdas“ (4. bis 8. April, Mi-Fr 10-17 Uhr, Sa/So 12-18 Uhr). In Hasenhausen können sich Familien mit Kindern ab fünf Jahren beim großen Mitmachevent aufs Osterfest einstimmen und auf die bald beginnende Frühlingszeit.

Im FEZ kann gemalt, gebacken, gebastelt, gebaut, gespielt und geklettert werden. In den Hasenhausener Eier- und Osterwerkstätten entstehen Sandbilder, Eierkugelbahnen und österliche Keramiken. In der Hasenküche wird sogar Ei am Stiel gebacken. Es gibt einen Hasenspielplatz und Hasenwettrennen, ein Hasenlabyrinth mit Höhlenbau, Eierwerfen und Eierrollen.

Und es gibt das kleinste Kino der Welt: Film gucken im Ei! Über die Feiertage gibt es außerdem Osterspaziergänge ins Grüne: Mit Eierschatzsuche, Musik und Tanz – und natürlich Osterfeuer mit Knüppeleiern, Hasenbrot und Live-Musik.

Nach Ostern wird es im FEZ praktisch. Familien und Kinder ab sechs Jahren können spielerisch Dinge lernen, die für den Alltag nützlich sind: Zum Beispiel wie man einen Knopf annäht und eine Socke stopft, wie man einen Reifen flickt, einen Kompass benutzt und Pflanzen eingetopft – und vieles mehr. Ein Mix aus Workshops, Experimenten, Rätseln und Mitmachaktionen.

Eintritt 4 Euro, Familien ab 3 Personen: 3,50 Euro, Ferienticket 16 Euro pro Person inkl. Kindermuseum, Indoor-Spielplatz, Öko-Insel und Kino, zzgl. Materialkosten. Alle Infos: fez-berlin.de

Street Art Ausstellung Wandelism in Berlin Wilmersdorf
Indoor Abenteuer Spielplatz für Groß und Klein

Temporäre Urban und Street Art -Ausstellung im abbruchreifen Autohaus

„Das ist ja ein toller Spielplatz!“, freut sich unsere Tochter als sie im oberen Teil der Ausstellung eine Schaukel entdeckt. Es dauert nicht lange und sie schwebt über einer Muschel mit Perle, die aus einer Buddelkastenplastikmuschel gestaltet wurde. Nach dem Besucheransturm der ersten Wochen (es dürfen nur 199 Menschen gleichzeitig hinein) wurde die von 80 Künstlern gestaltete Street Art Show „Wandelism“ noch bis zum Ostersonnabend verlängert. Auf 2.000 Quadratmetern sind Graffiti, Installtationen und zeitgenössische Kunst zu entdecken. Nach Ende der Ausstellung wird das Gebäude abgerissen.

Wandelism, Wilhelmsaue 32 in Berlin-Wilmersdorf
Öffnungszeiten: 12 bis 20 Uhr, nur noch bis Ostersonnabend
Eintritt frei, Führungen 10 Euro bzw. 5 Euro ermäßigt, Alle Infos: wandelism.com

Wildnisferienprogramm

Am 3. April können Kinder im Waldläufercamp Grunewald uraltes Naturvölker-Wissen und Techniken über das Leben und Überleben mit und in der Natur wiederentdecken und selbst erproben. Bei jeder Wetterlage werden spannende Geländespiele, Schnitzen, Naturschlafsack bauen, Bogenschiessen, Spurenlesen, getarnt Tiere anschleichen oder Feuer machen geboten.

Ansprechpartner: Lennart Höffgen, Waldschule Zehlendorf
Tel: 030 80 49 51 80
E-Mail: waldschule-zehlendorf@jibw.de
Zusatzinfo zur Anmeldung: Die Teilnahmeplätze sind begrenzt und werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben.
Für: Kinder von 8 bis 13 Jahren, Grundschule
http://www.jibw.de

Freizeit für Jugendliche in den Osterferien

Kurzentschlossene können divers, e Ferienkursprogramme beim Verein Jugend im Museum buchen. Hier werden für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren Kurse wie zum Beispiel DEIN SITZSACK ALS RAUMOBJEKT/ Stühle ohne Beine oder riesige Kunstwerke, DAS AFRIKANISCHE VIERTEL/ Dem Ursprung Berliner Straßennamen auf der Spur, FOSSILIEN DER ZUKUNFT/ Fundstücke aus modernen Gegenständen formen, DAS AUGE, DER FUSS, EIN ZEH, EIN REH/ Plastisches Formen und Modellieren, ÜBERRRASCHUNG MIT FARBE/ Experimentelle Osterkarten gestalten, WIE DER KÖRPER SPRICHT/ Bewegung aufspüren, zeichnen und drucken, SCHWARZE KUNST/ Einführung und Vertiefung in die Radiertechnik, MEIN DING ERZÄHLT/ Eine Trickfilmgeschichte/ MOSAIK – STEINCHEN FÜR STEINCHENBunte Kunst aus kleinen Steinen und vieles mehr angeboten.
www.jugend-im-museum.de

Labyrinth Kindermuseum Berlin
Labyrinth Kindermuseum Berlin

MAL DICH GLÜCKLICH

Neben der Erlebnisausstellung „1, 2, 3, Kultummel!“  bietet das Labyrinth Kindermuseum täglich einen offenen Ferienworkshop an, in dem sich alles um das Thema Glück dreht. Im „Glückskachel-Atelier“ können Kinder vom 24. März bis zum 8. April (täglich von 14 bis 17 Uhr) weiße Kacheln mit Glücksymbolen, glücklichen Zitaten oder sonstigen glücklichen Einfällen bemalen.

Kostenbeitrag pro Glückskachel: 2 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In der aktuellen Ausstellung „1, 2, 3, Kultummel“ geht es um das Thema Vielfalt: An 13 Mitmach-Stationen werden die Kinder angeregt, die Vielfalt der Welt kennenzulernen.

Eintritt: 6,50 Euro (Donnerstag und Freitag 5,50 Euro), Familien 19 Euro. www.labyrinth-kindermuseum.de

BASTELN, BAUEN, LERNEN

Auch das Technikmuseum mit dem Science Center Spectrum bietet ein besonderes Ferienprogramm mit vielen Angeboten für Kinder und Jugendliche. Zum Beispiel Workshops, in denen man eigene Ostergeschenke gestalten oder selbst Autos bauen kann, außerdem im Angebot: „Trickfilme selber machen“, „Rennpappe basteln“ im Junior Campus, „Roboter steuern“ im Bildungsraum Ladestraße und ab Karfreitag gibt es wieder coole Experimente: Die Vorführung „Kälter als Kalt“ – Versuche bei minus 196 Grad Celsius im Spectrum.

Die Teilnahme kostet nur den Museumseintritt (8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienkarten ab 9 Euro), ab 15 Uhr haben Kinder und Schüler generell freien Eintritt, Kinder unter sechs Jahren ohnehin immer. Weitere Infos zu den einzelnen Workshops unter: sdtb.de/technikmuseum

Osterfeuer 2018 in Berlin und Brandenburg

Ostertage im Fort Hahneberg

Am Sonntag, den 1. April 2018 um 12 Uhr, und bei hoffentlich sonnigem Wetter, startet der erste geführte Spaziergang in das Landschaftsschutzgebiet am ehemaligen Artilleriefort Hahneberg. Weitere Führungen finden um 14, 15 und um 16 Uhr statt. Für alle, für die Natur zu Begeisternden, bieten wir, schließlich ist es der erste Sonntag des Monats, um 15 Uhr eine Naturführung an. Für Kinder  gibt es süße Überraschungen.

Das Fort Hahneberg, Hahnebergweg 50, 13591 Berlin,www.forthahneberg.de

Osterfeuer-Fahrplan

Auch zu Ostern 2018 sind die Osterfeuer in Berlin und im Brandenburger Umland besondere Highlights.

Osterfeuer am Donnerstag

  • im Lindenpark Potsdam, Stahnsdorfer Straße 76-78, 14482 Potsdam, 15 bis 18 Uhr
    www.lindenpark.de

Osterfeuer am Samstag vor Ostern (kostenfrei)

  • 15 Uhr: Fest Gatow/Spandau, Buchwaldzeile Straße 265, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Gatow, ab 16 Uhr auch Ostereiersuche, Osterfeuer wohl erst ab 18 UhrFest ab 15 Uhr mit Oster-Feuer Natur- und Abenteuerspielplatz Köpenick, Alte Kaulsdorfer Straße 18, 12555 Berlin ab 16 Uhr 30 Osterfeuer Frohnau, Zeltinger Platz, 13465 Berlin-Frohnau
  • ab 17 Uhr Forsthaus Templin Templiner Str. 102, Potsdam
  • 18 Uhr HOWEGE-Osterfeuer im Park am Fennpfuhl, Paul-Junius-Straße, Lichtenberg
  • 18 Uhr: Osterfeuer in Schildow, angrenzend an Lübars und Pankow, ab 16 Uhr mit Kulinarischen, Clown, Ponyre reiten
  • Liturgische Osternacht mit Osterfeuer ab 22 Uhr 30 vor der Grunewaldkirche. Furtwanglerstraße 5, Grunewald
  • ab 23 Uhr vor Hoffnungskirche, Elsa-Brandstrom-Straße 33, Pankow

Weitere Osterfeuer am Samstag (mit Eintritt)

  • Basdorf (ab 14 Uhr Rummel, 21 Uhr 15 Höhenfeuerwerk, 4 Euro Eintritt, Kinder bis 14 Jahre frei)
  • 18 bis 21 Uhr, Osterfeuer im Britzer Garten, Buckower Damm 146, 12349 Berlin (Britzer Garten kostet 2 Euro Eintritt, inkl. Rock-Konzert)
  • ab 19 Uhr Osterfeuer im Volkspark Potsdam, Georg-Hermann-Allee 101 14469 Potsdam, vorher Familienfest, 1 Euro 50 Eintrtt

Osterfeuer am OSTERSONNTAG

  • Trabrennbahn Karlshorst ab 12 Uhr u.a. Ostereier suchen, eine Hüpfburg und Livemusik schlechtem Wetter findet das Fest in der Tribünenhalle statt. Das Osterfeuer wird gegen 17:30 Uhr entzündet.
  • Osterfeuer in Stranbar Yaam mit Angrillen ab 16 Uhr, An der Schillingbrücke 10243 Berlin-Friedrichshain
  • ab 14 Uhr Osterfeuer im Strandbad Weißensee mit Stockbrot-Brutzeln, ab 18 Uhr Osterfeuer für Große, Seeweg, 13088 Berlin
  • ab 17 Uhr Osterfeuer auf Insel der Jugend, Alt-Treptow 6 12435 Berlin Treptow
  • ab 15 Uhr Osterfest auf der Buntzelranch, (Bahnhof Grünau), 12526 Berlin, Eintritt 2 Euro

Romantischer Pärchenurlaub in der eigenen Stadt

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Vienna House Andel’s Berlin

Sex on the Landsberger… So verheißungsvoll lautet der Name des Cocktails, der auf dem Tischchen darauf wartet von meinem Mann und mir bis auf den letzten Tropfen wartet ausgetrunken zu werden. Wir lassen ihn nicht lange leiden. Unter uns leuchtet Berlin. Der Fernsehturm ragt 3,5 Kilometer vor uns aus dem Häusermeer in den dunklen Nachthimmel hinein. Sterne sind keine zu sehen, die er mit seine Spitze kitzeln könnte. Dafür aber umso mehr erleuchtete Fenster in den Häusern sowie Scheinwerfer und Rücklichter von Autos, die sich auf der Landsberger Allee auf uns zu oder weg bewegen. Wir können die S-Bahn sehen, die in einem Bogen von weit hinten zum S-Bahnhof Landsberger Allee einfährt und beobachten die emsigen Straßenbahnen. Zwei rot glimmende Drohnen schwirren wie Nachtfalter um das raumschiffartige Velodrom. Wir rätseln gemeinsam über die digitale Stadtkarte unseres Mobiltelefons gebeugt, welche Wohnsiedlung in der Ferne wie ein gestrandetes UFO vor sich hin glühen könnte. Meine Jüte, is Berlin groß, wa? In der Skybar im 14. Stockwerk des Hotels Vienna House Andel’s Berlin wird uns die Dimension unserer Heimatstadt vor die Füße gelegt. Alle Sessel, Couches, Barhocker und Stehplätze um uns herum sind belegt. Ein DJ legt Musik auf. Hauptsächlich Berliner, aber auch echte Touristen lassen es sich hier mit uns gut gehen.

Erlebe deine Stadt
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Erlebe Deine Stadt

Wir sind zu Gast in unserer eigenen Stadt. Bereits zum zweiten Mal machen wir bei der Aktion „Erlebe Deine Stadt“ der Berliner Hotellerie mit. Das Weihnachtsgeschenk für meinen Mann hatte ich wie bereits zuvor  jeweils im Herbst des Vorjahres auf der Website von der Tourismusorganisation Visit Berlin erstanden. Die Buchung war sehr aufregend, weil die Zimmeranzahl nur begrenzt verfügbar sind und  die Berlinerinnen und Berliner nur in einem bestimmen Zeitfenster im Internet oder telefonisch buchen können. Man sollte also flexibel und offen für Überraschungen sein. Vom 1 bis zum 5 Sterne Hotel ist alles in Berlin dabei. Die bekannten Häuser sind als erstes ausgebucht, aber die kleinen oder weniger bekannten Hotels haben sehr viel zu bieten und dürfen daher nicht unterschätzt werden.

www.visitberlin.de/de/erlebe-deine-stadt

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einladende Lobby im Andel’s

Hotel Vienna House Andel’s Berlin

Dieses Jahr haben wir uns mit Lichtenberg für eine ganz andere Ecke von Berlin entschieden. Das Hotel Vienna House Andel’s Berlin ist sehr modern eingerichtet. Durch seine Dimension mit über 550 Zimmern ist natürlich nicht nur die Lobby riesig, sondern auch die Zimmer sind sehr geräumig. Der Wellness-Bereich ist mit einer großen finnischen Sauna, einer milderen Bio-Sauna, einem Whirlpool, einer Terrasse und einem Ruheraum ausgestattet. Die Skykitchen und die Skybar haben wir sehr genossen. Die Einrichtung ist außergewöhnlich und auch sehr gemütlich. Der Ausblick über die Stadt einfach grandios. Neun Stockwerke unter der Bar lag unser geräumiges und modernes Doppelzimmer. Zwei Stockwerke unter unserem Cocktailtisch befand sich die Skykitchen in der wir uns vor der Bra schon einmal auf den Ausblick aus der 14. Etage eingestimmten. 12 Liftstops unter uns glühte die Sauna. Den Spa hatten wir noch vor dem Abendessen aufgesucht. Nach ein paar stattlichen Saunagängen schmeckt es nämlich besonders gut, finde ich. Außerdem genieße ich gerne am Abend eine erfrischend kalte Dusche um wieder richtig fit zu werden. Obwohl ein Appetitanreger für das leckere Kalifornische Buffet-Dinner gar nicht nötig gewesen wäre. Es hätte auch ohne Saunieren bestimmt fantastisch geschmeckt. Allerdings hat uns die Athmosphäre des Speisesaals und der Service nicht gut gefallen. Es war eher unpersönlich gehalten und nicht für ein romantisches Tête-à-tête geeignet. Die Romantik holten wir dann in der Skykitchen und der Bar nach.Allerdings war es in der Bar so voll, dass wir uns selbst die Getränkekarte organisieren mussten um anschließend über eine halbe Stunde auf unsere Bestellung zu warten.
Am nächsten Morgen genossen wir dank des von uns am Vorabend ausgefüllten Zettels den Zimmerservice mit einem leckeren Frühstück mit Rührei, Speck, Räucherlachs, Obst, Corissants, Brötchen, Müsli sowie Orangensaft, Kaffee und Tee auf unserem Zimmer.

www.viennahouse.com/de/andels-berlin/das-hotel/uebersicht.html

http://www.hotelsteinplatz.com/
© Hotel am Steinplatz

Hotel am Steinplatz

Letztes Jahr verbrachten wir ebenfalls über „Erlebe Deine Stadt“ eine Nacht im Hotel am Steinplatz in Charlottenburg. Ein liebevoll und aufwändig restauriertes Haus in dem bereits 1913 der erste Hotelgast eincheckte und das eine bewegte und wirklich lesenswerte Geschichte hat. Heute gibt es dort 87 Zimmer und Suiten. Die Einrichtung des Hotels am Steinplatz in der Lobby sowie auf den Zimmern war vollkomen im eleganten Artdekostil gehalten. Das passte natürlich zur Geschichte des Hauses und ich mag diesen Stil persönlich zudem sehr gerne. Die Speisekarte des überaus hübschen Restaurant am Steinplatz  mit Wintergarten im Innenhof war regional ausgerichtet. Wir hatten eine reizende und aufmerksame Tischkellnerin, die uns über unser Menü aufklärte und uns dadurch viel Vorfreude auf den Gaumenschmaus bereitete. Die Weinbegleitung war hervorragend. Der Spa war für unseren Geschmack etwas zu klein geraten und wir waren davon leider etwas enttäuscht. Die Bar am Steinplatz war dafür aber großartig und zu recht als “Hotelbar of the Year 2017” ausgezeichnet. Die Bartenderin hatte sehr viel Knowhow und beriet uns hervorragend! Obowlh es voll war, ging alles schnell.
Alles in allem ein sehr zu empfehlendes Hotel für ein romantisches Wochenende!

www.hotelsteinplatz.com

 

 

 

 

Frank Mosch, „Förster 1.0“ in der Revierförsterei von Berlin-Tegelsee, über die Sicherheit im Wald

Revierförsterei Tegelsee Berlin Tegeler Forst
in der Revierförsterei Tegelsee Berlin, Frank Mosch

Unsere beiden Töchter, ein Schulfreund unserer Großen und ich sitzen mit Frank Mosch, dem Revierförster von Berlin-Tegelsee***, in seinem gemütlichen Dienstzimmer am Holztisch und naschen von seinem Weihnachtsgeback. Frieda, sein noch sehr junger Hund, läuft aufgeregt zwischen uns umher. Geweihe und Wildschweinzähne der wahrscheinlich gesamten 13. Förstergenerationen schmücken zwei Wände. Ansonsten zieren Karten des Tegeler Forsts und ein Aktenregal das Büro. Was ich beim Förster zu suchen habe? Seit mittlerweile 7,5 Jahren leben wir in nah des Waldgebiets im Norden Berlins, das im Norden bis zur Autobahn Tegel-Stolpe, im Osten bis zum Tegeler See, im Süden bis Tegelort/ Konradshöhe und im Westen bis Heiligensee reicht und damit ungefähr so groß ist wie der Berliner Ortsteil Moabit. Ich möchte gerne erfahren, was einem Menschen umtreibt, der für rund 714 Hektar Schutz- und Erholungswald und alles was darin lebt zuständig ist. Frank Mosch hat meine Interviewanfrage schnell und unkompliziert zugesagt und nun bin ich – sind wir – hier bei ihm und Frieda.

Kurz zu Frank Mosch: Er ist 1971 in der Lüneburger Heide geboren und lebt nun seit 20 Jahren in Berlin. Der Diplom-Forstingenieur leitet seit 2009 die Revierförsterei Tegelsee und wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Revierförsterei am Schwarzen Weg. Die bereits seit 1848 existierende Försterei dient zugleich als sein Dienst- und Wohnsitz.

Herr Mosch, in der Nähe der Revierförsterei Tegelsee existiert seit 1999 eine integrierte Waldkita. Sind Waldkindergärten für Sie Fluch oder Segen in Bezug auf den Wald?

Mosch: Grundsätzlich ist es natürlich ein Segen, dass sich überhaupt noch Leute dafür interessieren und dafür sensibilisiert werden. Das ist schon mal nicht schlecht. Ein Fluch in Anführungszeichen ist es manchmal in kleinen Bereichen, wenn es dem Wald nicht gut tut. Zum Beispiel wenn weiträumig und willkürlich überall in die Flächen reingelaufen wird.

Auf was sollten Pädagogen und Eltern mit den Kindern im Wald besonders achten, um ihn zu schonen?

Mosch: Sie sollten respektieren, dass der Wald Rückzugsgebiet für Tiere und ein Lebensraum für Pflanzen ist. Man will ja auch nicht, dass das Wildschwein einem durchs Wohnzimmer und die Küche läuft und so was und krakeelt. Waldbesucher sollten sich entsprechend vernünftig verhalten, die Rückzugsgebiete der Tiere und Pflanzen respektieren und sich nach Möglichkeit natürlich auf den Wegen aufhalten.

Arbeiten Sie mit einem Waldkindergarten zusammen oder stehen Sie regelmäßig in Kontakt zu einer Waldkita? Wenn ja, was sind Ihre gemeinsamen Themen?

Mosch: Ja, zur Waldkita Waldmäuse habe ich regelmäßig Kontakt, weil ich sie einfach immer wieder sehe. Es ist ein lockerer Kontakt, kein streng vorgegebener. Ich halte ab und zu an, wenn ich gerade Zeit habe und etwas neues passiert. Zum Beispiel habe einen neuen Hund, die Frieda. Dann halte ich mal kurz an und stelle den Kindern die Frieda kurz vor. Aber das ist, wie gesagt, ein lockerer Kontakt, den man so hält. Unsere Themen sind situationsbezogen. Zum Beispiel kurz vor dem Sturm Xavier hatte ich einige Erzieher zur Fortbildung hier bei mir. Sie waren sehr erstaunt und perplex, auf was man alles achten muss, das war denen gar nicht so richtig bewusst.

Sie nehmen Erziehergruppen mit den Wald?

Mosch: Ja, das eine war eine Fortbildung oder ist im Rahmen einer, ich glaube, schulischen Ausbildung für Erzieherinnen gewesen. Und dann kam noch eine Gruppe speziell von denen, die hier direkt ortsansässig sind, mit denen man ab und zu tun hat.

Inwiefern pflegen Sie Kontakt mit Schulen?

Mosch: Zu meinen Zeiten als Leiter der Forstamtsverwaltung in Köpenick hatte ich offiziell eine Patenschaft mit einer Schule und einem Kindergarten. Das habe ich hier so umfangreich nicht mehr. Ich habe allerdings Kontakt zu einer Integrationsschule. Die kommen seit mittlerweile sechs Jahren und noch länger hierher und machen etwa ein bis zwei Wochen Projektarbeit mit den Schülern, die dann praktisch im Wald arbeiten. Und ich bekomme natürlich jede Menge andere Anfragen. Von Kindergärten vor allen Dingen, die Führungen und so was machen möchten. Die Rucksack Waldschule*, zu der sowohl Forstleute als auch Pädagogen gehören und die an die Waldschule Spandau angebunden ist, macht hier waldpädagogische Führungen mit Grundschulklassen und so was alles. Ich arbeite meistens, wie gesagt, mit Erwachsenen und begleite Bio-Leistungskurse und so etwas.

Ist es nach einem Sturm, wie zum Beispiel der Sturm Xavier, den wir im Oktober 2017 in Berlin und Brandenburg hatten, eigentlich fahrlässig mit Kindern in den Wald zu gehen?

Mosch: Grundsätzlich fahrlässig ist es sicherlich nicht. Es ist sinnvoll, dass man in den Wald geht. Man muss dazu auch wissen, dass jeder den Wald betreten zur Erholung und auf eigene Gefahr darf. Aber es kann jederzeit überall passieren, dass irgendwo ein Ast herunterfällt, ein Baum umkippt, man über eine Wurzel stolpert, vom Wildschwein angegriffen wird oder ähnliches. Das sind normale Risiken mit denen man im Wald leben muss. Gerade bei uns im Tegeler Forst, weil wir ökologisch mit dem FSC Siegel** zertifiziert sind. Das Siegel kennt man von Tetrapacks. Es bescheinigt uns eine naturnahe Bewirtschaftung des Waldes. Und dazu gehört zum Beispiel auch, dass wir insbesondere Todholz im Wald belassen. Dadurch steigt logischerweise das Risiko deutlich, dass etwas herunter fällt oder dass man stolpert. Deshalb sage ich immer, dass grundsätzlich jeder den Wald betreten kann und dass es sicherlich nicht fahrlässig ist dies zu tun. Was teilweise natürlich nach einem solch heftigen Sturm fahrlässig ist, ist das Betreten von Windbruchräumen und so was. So etwas haben wir bei manchen Schulklassen und Kindergärten beobachtet. Einige laufen querfeldein und durchklettern umgestürzte Bäume. Aber auch einzelne unabhängige Pädagogen und einzelne Spaziergänger tun das und sehen die Gefahr gar nicht. Das ist dann natürlich nicht nur fahrlässig, sondern grob fahrlässig, vorsätzlich schon fast.

Woran erkenne ich einen Baum, der nach solch einem heftigen Sturm umkippen könnte? Gibt es Baumarten, die gerade hier im Tegeler Forst besonders prädestiniert dafür sind?

Mosch: Das ist relativ schwierig. Das kommt vor allem drauf an, wann der Sturm ist und welche Witterung herrscht. Vor dem Sturm Xavier gab es tagelang ordentlich Regen, so dass der Boden aufgeweicht war. Dazu kam, dass die Laubbäume noch ihr Laub voll drauf hatten. Das heißt, dann ist natürlich ein großer Baum, wie Buche oder Eiche, mit einer großen Blätterkrone viel, viel gefährdeter umzukippen, weil der eine viel größere Angriffsfläche für den Wind bietet und einen größeren Hebelpunkt hat. Das meiste, was nach dem Sturm umgefallen ist, sind dann eben dicke, alte, Eichen und Buchen. Kiefern mit ihren kleinen Kronen sind deutlich weniger gefährdet. Im Winter ist das natürlich anders. Dann werden eher die Nadelbäume umgeworfen, weil diese natürlich zwischen den ganzen kahlen Laubbäumen die einzige Angriffsfläche bieten. Also von daher ist das sehr, sehr unterschiedlich.

Wie haben die Tiere hier im Wald den Sturm überstanden? Wie ist es den Rehen und den Wildschweinen im Wildgehege vor Ihrer Haustür ergangen?

Mosch: Dammwild, Wildschweine und Muffelwild… Da sind einige Tiere ausgebrochen, weil der ganze Zaun kaputt war. Aber mittlerweile sind jetzt alle wieder drin. Sie sind alleine wieder reingesprungen. Teilweise liefen sie hier auf dem Hof herum und wurden dann mit Futter von uns hereinreingelockt. Aber ein Dammtier, das lief tagelang hier bei mir auf dem Hof rum. Deshalb musste ich mit meinem Hund immer aufpassen. Aber irgendwann hatten wir es dann auch drin.

Und nun möchte ich Ihnen einige persönliche Fragen stehen, Herr Mosch. Warum sind Sie Förster geworden, was war Ihr Antrieb dafür?

Mosch: Ich wollte vor der ersten Klasse schon Förster werden. Es gab aber keinen familiären Hintergrund. Es sind zwar alle Jäger geworden, aber erst weit nach mir. Ich bin Förster 1.0 in der Familie!

Seit wann arbeiten Sie als Förster?

Mosch: Mit dem Studium war ich 1995 fertig und seit ’97 bin ich hier. Zuerst war ich im Landesforstamt Nikolassee, am Wannsee. Dann war ich fast zehn Jahre Leiter der Forstamtsverwaltung in Köpenick. Und nun bin ich seit Mai 2009 hier in Tegelsee.

Haben Sie eine oder mehrere Lieblingsstellen im Wald? Und wenn ja, warum sind es Ihre Lieblingsstellen?

Mosch: Ich komme aus der Lüneburger Heide. Und ich sehne mich immer noch, auch nach 20 Jahren, in die Lüneburger Heide zurück. Und ich finde es manchmal fast erschreckend, wie viele Leute hier durch den Wald rennen und das fast parkähnliche Zustände annimmt, weil hier alle 50 oder 100 Meter ein Trampelpfad ist. Man muss schon suchen, um einen, in Anführungsstrichen, schönen Ort im Wald zu finden. Und wenn man den Wald liebt, liebt man ja meistens die Stille und die Ruhe und die hat man zumindest, vielleicht als Großstädter, hier im Tegeler Forst. Aber als einer, der vom Land kommt, findet man die hier auch im Wald nicht unbedingt. Ansonsten gibt es eigentlich keine ganz speziellen Orte. Es ist auch jahreszeitlich sehr, sehr unterschiedlich. Also, ich habe mag es am liebsten bei ein bisschen Regenwetter. Wenn nicht so viele Leute da sind. Wenn man dann diese Laubfärbung hat. Das ist dann schon ein Traum! Und wenn es ein bisschen neblig ist, dann ist es auch ein bisschen dumpf, dann hört man nicht zu viele Töne oder Nebengeräusche.

Weitere Informationen

*Rucksack Waldschule: www.jibw.de/rucksack-waldschule

**FSC Siegel: www.fsc-deutschland.de/de-de

*** Revierförsterei Tegelsee: https://www.berlin.de/senuvk/forsten/berliner_forsten/organisation/de/foa_tegel.shtml

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