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Herbstzeit ist Saunazeit

Die Tage werden kürzer, die Außentemperatur geht runter. Kein Zweifel, der Herbst ist im Anmarsch. Die beste Zeit um mal wieder entspannt zu saunieren, oder?
Ich finde, dieses entspannende Ritual bietet nicht nur eine Flucht vor unserem hektischen Alltag, sondern bringt auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Die wenigsten unter uns haben eine Sauna zuhause. Dafür gibt es aber Abhilfe. Und zwar beispielsweise in der idyllischen Fontane Therme im Resort Mark Brandenburg in Neuruppin nahe bei Berlin.

Was ist so gesund am Saunieren?

Eine der ersten Wirkungen, die Saunieren auf Deinen Körper hat, ist die Entspannung Deiner Muskeln. Die wohlige Wärme hilft, Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen. Darüber hinaus fördert die Sauna Deine Durchblutung und steigert Deinen Stoffwechsel. Dies trägt dazu bei, dass Dein Körper Schadstoffe effizienter ausscheidet und Dein Immunsystem gestärkt wird.

Die regelmäßige Nutzung der Sauna kann langfristig dazu beitragen, Deinen Blutdruck zu senken, Deine Haut zu verbessern und Dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern. Doch vor allem ist das Saunieren zum Beispiel in der Fontane Therme in Neuruppin eine Gelegenheit, Dir selbst etwas Gutes zu tun, Dich zu entspannen und die Hektik des Alltags hinter dir zu lassen. Wenn du auf der Suche nach einer Oase der Erholung in malerischer Umgebung bist, ist die Fontane Therme definitiv einen Besuch wert.

Regelmäßige Saunabesuche sind entscheidend, um Dein Immunsystem zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Wenn Du ein- bis zweimal pro Woche die Sauna aufsuchst, trägt das maßgeblich zur Aktivierung Deiner körpereigenen Abwehrkräfte bei und fördert gleichzeitig die Gesundheit Deines Herz-Kreislauf-Systems. Die langfristigen Effekte von häufigeren Saunagängen, darüber und welche Ergebnisse sie erzielen, werden in verschiedenen wissenschaftlichen Langzeitstudien untersucht.

Wusstest Du, dass das Wort „Sauna“ seinen Ursprung im Finnischen hat und es ursprünglich einen heiligen Ort beschrieb, an dem die Menschen nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist reinigten? Zu Anfang handelte es sich dabei oft um eine Erd- oder Schneegrube, in der ein Feuer entfacht wurde. Interessanterweise wurde die finnische Saunatradition 2020 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Ist Saunieren auch für Kinder geeignet?

Der Deutsche Sauna-Bund e. V. rät dazu, Kinder erst ab dem Alter von drei Jahren in öffentliche Saunen mitzunehmen. Darüber hinaus sollten diese keine Windeln mehr benötigen.

Zusätzlich sollte jeder Erwachsene höchstens ein Kind unter sieben Jahren betreuen und dabei sicherstellen, dass es zu keiner Zeit aus den Augen gelassen wird.

Aus Sicherheitsgründen sollten Kinder unter zehn Jahren nur in Begleitung Erwachsener in die Saunakabine gehen. Selbst ältere Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt in der Sauna bleiben.

Wer sollte saunieren lieber bleiben lassen?

Saunieren ist nicht für jeden geeignet. Menschen, die bestimmte chronische Gesundheitsprobleme wie Nierenprobleme oder nicht kontrollierbare Herzrhythmusstörungen haben, sollten die Sauna meiden. Das gilt auch, wenn sie akute Rheumaschübe, akute Asthmaprobleme, Infektionen, offene Wunden, entzündliche Hauterkrankungen, Entzündungen der inneren Organe oder Blutgefäße haben. Die Sauna sollte ebenfalls vermieden werden, wenn Du unter Erkältung, Fieber oder erhöhter Körpertemperatur (ab 37,5 °C) oder an Schwindelanfällen leidest.

Was bietet die Fontane Therme zum Entspannen?

Seit Ende Juli 2007 befindet sich nur 45 Minuten nördlich von Berlin eine der modernsten Wellness-Oasen Ostdeutschlands. Die Fontane Therme im Resort Mark Brandenburg erstreckt sich über eine Fläche von 6.000 Quadratmetern und bietet neun verschiedene Themensaunen, darunter Bio- und Finnische Saunen, ein Laconium, ein Dampfbad, einen Kräuterraum, einen Eisraum sowie Erlebnisduschen. An den Wochenenden und in den Ferien steht außerdem eine Familiensauna zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es großzügige Wasserbereiche, die zum Schwimmen und Entspannen einladen, darunter Süßwasser-Innenbecken, ein Schwebebecken und ein Sole-Außenbecken. Ein Fitness- und Bewegungsbereich mit Blick auf den Ruppiner See rundet das Angebot ab.

In der Fontane Therme gefällt mir die mit 70 Quadratmetern ziemlich großzügig geschnittene Seesauna am besten. Die Seesauna schwimmt auf dem Ruppiner See und bietet beim Schwitzen einen direkten Blick auf den längsten See Brandenburgs. Es gibt sogar breitflächige Schaukeln, die als Liege- oder Sitzflächen einladen. Mutige Besucher können nach einem Besuch in der schwimmenden Seesauna sogar einen erfrischenden Sprung in den Ruppiner See wagen.

In den komfortablen Ruheräumen haben Wellness-Liebhaber die Wahl, ein gutes Buch zu genießen, sich vor dem Kamin zu entspannen oder einfach nur den Blick über den See schweifen zu lassen.

Und wenn sich der Hunger meldet, können sich Tagesgäste jederzeit im Café der Therme mit warmen wie kalten Speisen stärken. Außerdem stehen verschiedene Teesorten, Café, Wasser und Softdrinks zur Auswahl. Mit Ausnahme von alkoholischen Getränken ist alles im Tagesticketpreis inkludiert.

Wir haben übrigens in die Fontane Therme mitgenommen. Unsere Töchter sind beide große Wassernixen und haben deshalb die meiste Zeit in einem der Pools verbracht. Mit unserer Jüngsten war ich in der Familiensauna. Dass die anderen Bereiche für Kinder unter 15 Jahren nicht geöffnet sind, hat unsere Töchter nicht gestört. Wir Eltern haben es ehrlicherweise unsere ruhige Auszeit zu zweit in den verschiedenen Saunen sehr genossen.

Unser Wochenentip: Kanutour in der Ruppiner Schweiz

Hallo liebe Outdoor-Freunde! Ich habe etwas verheimlicht und zwar waren mein Mann, unsere Kinder und ich vor den Sommerferien gemeinsam mit drei befreundeten Familien bereits vorvereist. Bei uns hat sich mittlerweile die Tradition entwickelt einmal pro Jahr eine Kanutour zusammen mit unseren Kids zu unternehmen. Meist hat unser Kurztrip im Spätsommer stattgefunden.
In diesem Jahr haben wir unser Fernweh nicht mehr ausgehalten und haben bereits vor dem großen Sommerurlaub ein Wochenende im Naturschutzgebiet Ruppiner Schweiz verbracht. Dieser Landstrich gehört zu den schönsten die ich kenne und eignet sich sowohl im Frühling als auch im Sommer oder Herbst für einen Ausflug oder Urlaub.

In der Ruppiner Schweiz gib es neben dem wunderbaren Waldgebiet (das als Wandergebiet sehr beliebt ist) eine Seenkette, die durch den Havelnebenfluss namens Rhin wie eine Perlenkette miteinander verbunden ist. Eine solche Seenkette ist ideal wie sonstwas zum Kanu- oder Kajalfahren, da ein glasklarer See nach dem anderen kommt. Man kann also bei guter Kondition einen See nach dem anderen abklappern. Wir haben uns für unser Wochenende den Zermützelsee und den Tornowsee ausgesucht.

Der Zermützelsee liegt neun Kilometer nördlich von Neuruppin (eine Sehenswerte Stadt in dessen Therme wir im Januar waren, siehe Beitrag: Unser Wellness-Wochenende) entfernt. Nördlich darüber reiht sich der Tornowsee. Auch vom Wasser aus ist die umgebende Landschaft einfach wunderbar anzusehen. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere liebe Freundin S., die Tour vorgeschlagen hatte. Sehr schade nur, dass sie selbst am dem Wochenende nicht dabei sein konnte.

Zwar haben wir in dem Anglerparadies von See weder Aale, noch Hechte oder Zander, Welse, Barsche, Karpfen, Schleien und Weißfische geangelt oder sie gesehen, obwohl diese Fischarten im 1,2 km2 großen Zermützelsee zuhause sind Aber dafür haben wir jede Menge Wasservögel und Seerosen entdeckt. Zwischendurch fühlten wir uns wie in einem Mangrovenwald, der mich mehr an Südostasien als an Nordbrandenburg erinnerte. Davon später mehr.

Campingplatz Stendenitz

Unser Camp, bestehend aus mehreren Zelten, mehreren Campingtischen und einem Wohnmobil, richteten wir gegen Mittagszeit auf einer 4-Sterne-Campingplatzanlage direkt am Ufer des Zermützelsees ein. Auf der anderen Seite des Platzes liegt ein hügeliges Buchenwaldgebiet, wie es so typisch für die Ruppiner Schweiz ist. Hinter der Einfahrt auf den Campingplatz befindet in sich übrigens das urige Waldmuseum Stendenitz.
Neben der tollen Lage an dem ausgezeichneten Badegewässer haben uns der Naturbadestrand, das freundliche Personal und die modernen Sanitäranlagen besonders gut an dem Platz gefallen. Vom Strand aus konnten wir praktischerweise unsere Kanus und Stand up Boards zu Wasser lassen. Da wir keines auf unser Wohnmobildach packen konnten, liehen wir uns vor Ort eines aus.
Der Campingplatz gehört zu CUR Camping, einer Gruppe von insgesamt drei Plätzen in dieser Umgebung. Wer also in Stendenitz keinen Platz mehr bekommt, findet eventuell auf einem der beiden anderen Plätze, am Rottstielfließ oder am Großen Rehwinkel, noch etwas. Da wir insgesamt vier Familien waren, hatten wir im Vorhinein ausreichend Platz für uns reserviert.

Unsere Kanutour über den Zermützelsee und Tornowsee zur Boltenmühle

Dschungelfeeling am Rottstielfließ

Vollständigerweise müsste die Überschrift „Unsere Kanu- und Stand up Board Tour“ heißen, da wir fast her genauso viele Boards wie Kanus aufs Wasser ließen. Einige der Kids, unsere inklusive, hatten mehr Spaß auf ihren Boards und paddelten oder ließen sich von den Kanus ziehen. Für den Hin- und Rückweg benötigten wir jeweils etwa 1,5 Stunden. Obwohl der Zermützelsee für Sportboote befahrbar ist haben wir während der gesamten Zeit nicht ein einziges Motorboot gesehen oder gehört. Es waren auch kaum andere Kanus auf dem Wasser unterwegs.

In nordwestliche Richtung verließen wir den Zermützelsee über den Rottstielfließ. Dieser schmale Stichkanal empfing uns gleich zu Amfang mit einem romantischen Schilf- und Seerosenteppich der als Stopover für zahlreiche Insekten diente. Danach entwickelte sich das Ufer immer mehr zu einem Mangrovenartigen Gebiet, denn wir konnten die Wurzeln der dicht am Wasser hinaufgewachsenem Bäume sehen.

Nach dem wir eine kleine Brücke unterquerten, erreichten wir den 2,18 Kilometer langen (oder kurzen, je nachdem) Tornowsee. Dieser See ist größer und mit zwölf Metern auch tiefer als der Zermützelsee. Sogar eine Miniinsel hat auf ihm Platz. Während wir über den See paddelten, fing es im Himmel an zu grummeln. Zuerst dachten wir, dass es unsere hungrigen Mägen wären. Aber mit der Zeit verdunkelten sich ein paar Wolken, weshalb wir mehr Gas haben um vor einem vermeintlichen Gewitter an Land zu kommen anstatt mitten auf dem See einen lebendigen Blitzableiter abzugeben.
Unsere Tour erreichte seinen Wendepunkt am nördlichen Ende des Tornowsees, wo sich mit der Boltenmühle eine hübsche Einkehrmöglichkeit für uns anbot: https://www.boltenmuehle.de/hotel

An der Boltenmühle in Gühlen Glienicke, von der bereits Promis wie Theodor Fontane oder Friedrich der Große literarisch schwärmten, befindet sich wirklich noch ein Mühlrad nach dem sich das Hotel benannt hat. Hotel und Gaststätte waren ursprünglich eine Schneidemühle. 1718 errichtet, diente sie dem Zerteilen von Baumstämmen und zum Mahlen von Korn. Das noch vorhandene Mühlrad wird vom wild-romantischen Binenbach angetrieben. Die Liste der ehemaligen Eigentümer der Mühle ist wirklich lang und die verschiedenen Nutzungen über die Jahrhunderte sehr abwechslungsreich. Hier gibt es die Chronik der Boltenmühle zum Nachlesen: https://www.guehlen-glienicke.de/boltenmuehlechronik.html
Ganz nebenbei erwähnt gibt es ich eine alte Hexengeschichte von der Boltenmühle. Aber davon zu erzählen, würde hier zu weit führen. Wer sich dafür interessiert, kann die Legende hier nachlesen: http://www.stadtspaziergaenge.de/2007/neur_hexe_boltenmuehle.php

Gleich nach dem Anlegen öffnete sich uns ein weitläufiger idyllisch angelegter Garten mit einem Gatter für Esel und andere Tiere sowie ein Restaurant mit angeschlossenem Bio-Gemüse-, Beeren- und Kräutergarten. Dahinter liegt leicht erhöht ein Biergarten von dem man über die gesamte Schönheit blicken und bei bodenständig märkischer Küche einfach nur genießen kann.
Wir fanden natürlich, dass wir uns hier eine ausgiebige Pause verdient haben. Obendrein reservierten wir bevor wir uns wieder auf den wasserreichen Rückweg machten, für den selbigen Abend eine lange Tafel im Restaurant, weil es uns so gut dort gefiel. Das dies eine weise Entscheidung war, bemerkten wir erst später. Denn gegen 20 Uhr, als wir im Restaurant durchs Panoramafenster hinaus blickten, wurden wir Zeuge eines ordentlichen Wolkenbruchs. Glücklicherweise waren wir abends mit dem Auto gekommen.

Wer Lust auf Wasserwandern bekommen hat und sich auf den Weg in die Ruppiner Schweiz machen möchte, findet in diesem Buch viele nützliche Infos.

Mit der Familie in der Landesgartenschau Beelitz unterwegs

Wer dachte, dass Beelitzer Pünktchen wären eine lokale Käferart oder der Name einer Kindertagesstätte im Ort Beelitz, outet sich als jemand, der noch nicht die Landesgartenschau in Beelitz besucht hat. Den originellen Namen trägt niemand weniger als eine Himmelsblume oder Thunbergie, die üppig Pink leuchtet, in der Mitte einen schwarzen Punkt trägt und die nach einer Online Abstimmung unter 13.000 Menschen Ende April auf diesen Namen getauft wurde.

Wer ein Faible für außergewöhnlich klingende Pflanzennamen und für deren farbenfrohes Erscheinungsbild hat und es genießt, wenn süßer Blütenduft die Nase kitzelt, für den ist eine Gartenschau ein Fest. Weil ich Blumen, Pfanzen und Parkanlagen sehr schätze und wir als Familie deshalb bereits die Internationale Gartenausstellung in Berlin 2017 sowie davor die Bundesgartenschau in der Havelregion besucht haben, ist die aktuelle Landesgartenschau quasi vor unserer Haustür ein MUSS.

Was mir persönlich an der südwestlich vor den Toren Berlins gelegenen Landesgartenschau in Beelitz besonders gut gefallen hat, sind die vielen essbaren Pflanzen, die hier vorgestellt werden. Regelmäßig finden Vorträge dazu statt. Gänseblümchen, die gelb-orangenen Blütenblätter des Löwenzahns, die Blüten des Waldmeisters und der Stiefmütterchen eignen sich beispielweise hervorragend für Salate und auch Suppen. Am Wegrand gibt es ab und zu Rezepte zum Mitnehmen. Wer weitere Inspirationen sucht, wird im Shop der Gartenschau hinter dem Eingangsbereich, wo sich der Autoparkplatz befindet, fündig. Ich freue mich schon das ein oder andere Abendessen damit aufzupeppen! Als Bienenfan finde ich es außerdem super, dass die Gartenschau mit dem Imkerverein Beelitz und der Deutschen Wildtier Stiftung aus Berlin zusammenarbeitet. In einem von Obstbäumen und Wildkräuter- sowie Heilkräuerhochbeeten umgebenen Pavillon kann man sich informieren, wie die Bienen leben und wie man ihnen die besten Bedingungen bieten kann.

Auch für weniger an Blumen Interessierte findet sich auf der 15 Hektar großen Schau (das entspricht 21 Fußballfeldern wohlgemerkt!) das ein oder andere Highlight. Auf dem großen und langen Gelände verstecken sich viele Überraschungen, die man auf geführten 90 minütigen Touren (4 Euro zzgl. zum Eintrittspreis) oder auf eigene Faust entdecken kann. Für Kinder, die übrigens bis zum Alter von bis zu 15 Jahren keinen Eintritt zahlen, ist auch jede Menge Spaß dabei: Von in einem Slawendorf errichteten Grünen Klassenzimmer, über Spielplätze, Gewinnspiel-Rallye, Märchenpfade, bishin zu bunten Kissenbergern, in denen man chillen oder toben kann, ist so ziemlich alles dabei. Nachhaltig an der Gesamtinvestition von 22 Milliionen Euro von Land und Stadt ist, dass nach der Schau vieles dem erhalten bleibt und die Infrastruktur der Stadt Beelitz für die Anwohnerschaft und Tourist:innen gestärkt wird. Bevor hier ein Blumenmeer und ein Veranstaltungsort entstand, befand sich hier ein Klärwerk, das in den 1930er Jahren errichtet wurde. Teile davon sind heute noch, in etwas verschönerter Form, zu besichtigen. Statt Schlamm gedeihen im Klärbecken des massiven Betonbaus nun Sumpfschwertlilien, Blutweiderich, Wasserminze und Seerosen. Hört sich doch viel besser an als Schlamm, oder?

Insider-Tipp zum Thema Tickets

Das einzige, was uns an der Landesgartenschau nicht erfreut hat, war der Ticketkauf. Wir haben zugegebenermaßen selbst vorher nicht richtig nachgelesen, sind also mit schuld. Damit Euch nicht das gleiche passiert, schreibe ich es auf: Kauft die Tickets nur vor Ort und nicht online! Die Warteschlangen sind kurz. Unsere Eintrittstickets für 17 Euro pro Erwachsenen haben wir auf dem Weg im Auto online gekauft bevor wir lasen, dass wir die Tickets ausgedruckt mitbringen sollen. Da das heutzutage etwas ungewöhnlich ist, hatten wir damit nicht gerechnet und mussten auf dem Weg kurz halten, um sie auszudrucken. Das war aber leider noch nicht das Ende der Fahnenstange: Das Online-Ticket auszudrucken, hätten wir uns aber sparen können, wenn wir gewusst hätten, dass man für die Kinder, die kostenfreien Eintritt genießen, auch ein Ticket braucht. Diese gibt es aber gar nicht online, sondern nur vor Ort am Ticketschalter… Also Augen auf beim Ticketkauf und macht’s einfach auf die old school Variante.

Beelitz

WiesenCafé: Wer hungrig oder durstig ist, wird in solch hübschen Pavillons vorsorgt

Die Lage der Gartenschau im Landkreis Potsdam-Mittelmark, eingebettet zwischen Altstadt und Nieplitzufer, eignet sich super, um den Besuch noch um einen Spaziergang durch die schmucken Beelitzer Altstadt zu verlängern, eine Führung durch die Beelitzer Heilstätten zu machen oder auf dem Baumwipfelpfad den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Den meisten ist die 13.000 Einwohner:innen Stadt Beelitz bekannt, weil im märkischen Sand der berühmte leckere Spargel hervorrgand gedeiht. Wer hier, also am Geburtsort des Spargels schlechthin, die langen Stangen probieren möchte, findet reichlich Gelegenheit dazu. Doch Beelitz als eine der ältesten Städte der Mark bietet noch viel mehr leckeres Regionales sowie viele schöne Hofläden. Drum herum liegen weitläufige Wiesen, tiefe Wälder, die zu Radtouren und Spaziergängen einladen. Dabei kann man ab Ende März bis in den August hinein, den ein oder anderen Storch entdecken, die hier ihre Sommerquartiere haben.

Cocktailschiff BEEThoven

Das Cocktailschiff Beethoven ist ein echter Hingucker

Einer der Überraschungen, die die Gartenschau für uns bereit hält, ist ein Schiff, das auf dem Trockenen steht. Da sich die Gartenschau an den Fluss Nieplitz schmiegt, passt ein Cocktailschiff sehr gut in das maritime Flair der Gartenschau, finden wir. Der alte Loreleydampfer „Ludwig van Beethoven“ wurde für die Beelitzer Landesgartenschau zum Cocktailschiff „BEEThoven“ umgebaut. Das mittlerweile nicht mehr schwimmtaugliche Cocktailschiff zeigte einst von Bonn aus tausenden Touristen den berühmten Loreleyfelsen. Passend dazu sind 20 rot-weiße Rettungsringe mit entsprechender Schiffsbeschriftung sind am Ufer der Nieplitz in direkter Nähe zum Ankerplatz des Cocktailschiffes an Schiffstauen entlang der Nieplitz befestigt. Die Cocktails lassen sich an Deck und auch außerhalb des Schiffs, neben Weinreben, genießen.

Beelitzer Mühlenteich und Mühlenfließ


Wem es zwischendruch mal etwas zu warm wird, dem hilft das kühle Nass im Beelitzer Mühlenteich in der Nähe des Südeingangs zum Gelände der Gartenschau. Wie ein kleines Naturparadies gegenüber der historischen Wassermühle mutet es hier an. Auch wir haben unsere Füße in den künstlich angelegten Teich gesteckt und das ein oder andere Kind beobachtet, wie es vom kleinen Sandstrand aus Radschlag bis ins Wasser gemacht hat. Neben dem Schilfufer erholen sich die Eltern derweil auf bequemen Liegen im Schatten riesiger Sonnenschirme. In der Mitte des Teichs schießt das Wasser aus der Fontäne im Dauerbetrieb an die sechs Meter hoch, um den Mühlenteich zu belüften, also mehr Sauerstoff im Wasser zu binden, was gut für die Tier- und Pflanzewelt ist und das Wasser klar behält. Da das Wasser ohne Chemie über eine selbstreinigendes System mit groben Kieselkörnern gefiltert wird, hat der Mühlenteich auf jeden Fall Badequalität. Damit sich die Natur ungehindert entfalten kann, ist das Baden im bis zu 2,50 Meter tiefen Mühlenteich allerdings nicht erlaubt. Die Füße reinhalten allerdings schon. Vor einigen Jahrzehnten gab es an dieser Stelle übrigens schon mal einen Mühlenteich, der leider in den 1970er Jahren zugeschüttet wurde. Hier wurde nämlich das Wasser für das Mühlenfließ aufgestaut, das dann die benachbarte Wassermühle und ein Sägewerk angetrieb. Ein kleines Stück weiter wurde auch das Mühlenfließ auf einem etwa 200 Meter langen Abschnitt hinter der Wassermühle in Form eines Bächleins wiedehergestellt. Auch wir haben unsere Füße in dem Bachbecken abgekühlt, bevor wir zum Mühlenteich gelangten. Ein paar süße Badende aus Keramik sind am Ende des Beckens zu entdecken.

Märchenwaldpfad

Direkt neben der Spiel- und Abenteuerlandschaft, auf den ich gleich zu sprechen komme, entführt uns ein Bohlenweg durch ein verträumtes Wäldchen, vorbei an einem klenen Moor und einem Brunnen. Während wir links und rechts Märchenfiguren entdecken, lauschen wir dem Hörspiel vom Froschkönig, der auf die Prinzessin wartet, die ihn vom Fluch der bösen Hexe erlösen soll, während gleichzeitig die Vögel zwitschern. Hier hat sich übrigens eines der Nieplitz Pferde versteckt! Diese gilt es zu finden um auf dem Rallye-Plan an entsprechender Position ein Kreuzchen zu machen, um am Ende einen Preis von den hübschen Damen zu ergattern, die auf dem ersten Foto meines Beitrags so schön lächeln. Wer allerdings „normale“ Pferde erwartet, wird überrascht sein…

Spielplatz

Der barrierfreie Hauptspielplatz und mit 6.000 Quadratmetern gleichzeitig einer der größten Spielplätze Brandenburgs ist wirklich nicht zu übersehen. Das liegt vor allem an dem zehn Meter hohen Spargelturm, von dessen Spitze aus sich vier Rutschen in alle Richtungen hinab schlängeln. Im daneben liegenden Erntekorb kann geklettert werden. Natürlich darf wegen dem Nachbarfluss Nieplitz ein Schiff zum Entern nicht fehlen. Passend zur früheren Besiedlungsgeschichte gibt es ein Spieldorf, das an eine slawische Siedlung erinnert. Außerdem gibt es jede Menge Schaukeln, Wippen und andere Geräte. Auch hier ist dank einer Matschanlage mit Wasserspielen für Abkühlung im Sommer gesorgt. Wer es sportlicher mag, ist auf dem Boltzplatz und der Boulderwand gut aufgehoben. Auch für Speis und Trank nach der ganzen Spielerei ist vor Ort gesorgt.

Nieplitz Pferde

Wir haben etwas dazu gelernt! Flusspferde gibt es nicht nur in Afrika, sondern auch in Beelitz. Natürlich heißen sie hier Nieplitz Pferde. Und sie sind überall auf dem Gelände der Gartenschau versteckt. Durch ihr buntes Äußeres sind die Hippos gut zu entdecken, wobei sich einige Exemplare schon recht gut verstecken. Jedes Tierchen sieht übrigens anders aus. Am Eingang erhalten Kinder einen Geländeplan in dem sie ihre Kreuze machen können, wo sie ein Nieplitz Pferd gesehen haben. Wer fünf von ihnen richtig verortet hat, darf sich am unter dem Zeltdach am WiesenCafé eine Belohnung abholen.

Informationen zur Landesgartenschau Beelitz

Öffnungszeiten: https://laga-beelitz.de/ihr-besuch/
Tickets und Eintrittspreise: https://laga-beelitz.de/tickets-preise/
Parkplan: https://laga-beelitz.de/der-park/

Unser Wellness Wochenende im Resort Mark Brandenburg

Sie dürfen das. Sie sind schließlich im Urlaub. So etwas lassen wir uns nicht zweimal sagen. Auch nicht, wenn es nur auf einer Wandtapete in goldenen Lettern im Hotelflur steht.

Denn mein Mann und ich verbringen hier, im Resort Mark Brandenburg, unser Wochenende. Und zwar ohne unsere Kinder, fernab von Stress und Berliner Großstadthektik!

Bereits am Freitagnachmittag beziehen wir unser großzügiges Doppelzimmer im 4. Obergeschoss des Neuruppiner 4-Sterne-Hotels. Neuruppin liegt etwa 45 Autominuten nördlich von Berlins Stadtgrenze entfernt und ist daher gut und schnell für ein Wochenendetrip erreichbar. Vielen dürfte Neuruppin als Fontanestadt bekannt sein, weil hier im Jahr 1819 der berühmte Romancier und Apothekersohn in dem Haus, in dem sich heute die Löwenapotheke befindet, geboren wurde.

Im Winter ist der Ruppiner See ziemlich frisch. Aber nach einem Saunagang ist ein kurzes Bad darin absolut herrlich! Der 14 Kilometer lange und recht schmale Ruppiner See ist übrigens der längste See Brandenburgs und Teil des Flüsschens Rhin


Neuruppin liegt direkt am längsten See Brandenburgs, dem Ruppiner See. Die Stadt ist nicht nur wegen des Resorts Mark Brandenburg, sondern auch wegen ihrer wunderhübschen Fachwerkhäuser in der historischen Altstadt auf jeden Fall ein Besuch wert. Wir haben in Neuruppin wunderbare Stadtspaziergänge unternommen und dort einen verwunschenen Garten entdeckt, den wir sicherlich in diesem Sommer noch einmal aufsuchen werden. Mehr über diesen Garten findest Du am Ende meines Blogbeitrags.

Fontane Therme

Tief aus- und einatmend steigen wir Treppenstufen in den See hinab. Der Aufguss in der schwimmenden Seesauna hat uns gut getan und nun brauchen wir eine erfrischende Abkühlung. Warum nicht gleich direkt in den Ruppiner See gleiten, wenn man doch direkt von der Sauna aus hinein kann? Und danach auf der Sonnenterrasse auf der Seeesauna frische Luft schnappen?

In der großen Seesauna nehmen wir auf einer der beiden großen Liegeschaukeln Platz und beobachten von dort aus schwitzend die Enten, die in Ruhe ihre Bahnen in dem insgesamt 14 Kilometer langen Brandenburger See ziehen. Der herrliche Ausblick macht richtig Lust hinein zu springen, dabei verdrängend, dass er jetzt im Januar nur drei Grad Celsius hat.

Die Seesauna bietet zu Pandemiezeiten ausreichend Platz, so dass wir uns dort wohlfühlen können. Dadurch, dass im Resort Mark Brandenburg die 2G Regel plus Maske für Besucher*innen gilt, haben wir während unseres Aufenthalts stets ein sicheren Eindruck. Besonders außerhalb der Aufgusszeiten ist die Seesauna so locker besucht, dass wir ausreichend Platz um uns herum haben.

Die weitläufige Fontane Therme ist eine staatlich anerkannte, zertifizierte Heilquelle, kann auch ohne Übernachtung besucht werden. Neben der schwimmenden Seesauna gibt es einen großen Innenpool, Naturheilsole in drei Außenpools, eine finnische Sauna und weitere Themensaunen, wobei die Dampfbäder pandemiebedingt derzeit geschlossen sind.

Am besten gefällt uns der Außenpool im Obergeschoss, dessen Dach ein großes kreisrundes Loch den Blick in den Himmel erlaubt.

Zum Entspannen nach dem Schwitzen laden überall Liegen ein, manche versteckt, manche direkt am Innenpool, eine hat sogar eine kleine Bibliothek und einige haben einen direkten Seeblick. Etwas störend sind hier einzig die vielen Smartphones, auf denen die Besucher*innen leider allzu häufig herumtippen. Eine Dame musste ich auch leider dabei beobachten, wie sie ein Panoramafoto aufnahm, obwohl dies in der Therme natürlich nicht erlaubt ist.

Wer sich über die Handydaddler zu sehr aufregt, kann sich zwischendurch in dem sehr gut ausgestatteten 377 qm großen Fitnessbereich verausgaben oder im Spa eine der verschiedenen Massagen gönnen. Die herrliche 50 minütige Asia Massage können wir aus eigener Erfahrung sehr empfehlen!

Im Bistro Seeblick kann man sich direkt danach stärken oder einen Getränk holen. Kostenfreie Wasserspender vor den Saunen gibt es übrigens auch.

Für Familien mit Kindern, von denen wir während unseres Aufenthalts einige gesehen haben, gibt es von 10 bis 18 Uhr die Möglichkeit den Innenpool und eine Familiensauna zu besuchen. Die anderen Saunen sind erst ab dem 15. Lebensjahr erlaubt.

Gerührt oder geschüttelt? Wie auch immer. Der Ausblick von der Hotelbar auf die Seepromenade ist super!

Das Hotel

„Prost! Auf unser kinderfreundliches Wochenende“, stoßen wir mit unseren Sektgläsern auf unserem Zimmer an, die wir nach unserem Check-in gereicht bekommen haben.

Über die Größe des Hotels sind wir etwas überrascht als wir ankommen. Dennoch schaffen es die Mitarbeiter*innen uns sehr liebenswürdig zu begrüßen und uns auch zwischendurch zu betreuen. Außerdem erscheint uns während der Pandemie ein größeres Hotel, in dem man anderen Gästen besser aus dem Weg gehen kann, auch angenehmer.

Auch im Hotelrestaurant Parzival haben wir zwischen den Tischen ausreichend Abstand. Im Vorhinein konnten wir zwischen einem frühen Abendessen zwischen 18-20 Uhr oder einem späteren im Anschluss anmelden. Nach dem Zeitfensterprinzip funktioniert es auch beim Frühstück, aber natürlich zu früheren Uhrzeiten. Freitagabend gibt eine Band einen Gig im Hotelfoyer, dem zahlreiche Gäste bewohnen. Andere zieht es eher in die gemütliche Hotelbar. Wir hingegen haben mehr Lust auf einen spätabendlichen Spaziergang durch das wunderschön restaurierte Neuruppin.

mittig: größte Kirche Neuruppins und Wahrzeichen der Stadt, Klosterkirche St. Trinitatis, rechts: die kleine Siechenkapelle St. Lazarus

Spaziergang durch Neuruppins historische Altstadt

Nachdem wir an unserem letzten Aufenthaltstag aushiebig gefrühstückt und danach im Hotelfoyer der Pianistin am Flügel gelauscht haben, spazieren wir durch die Fontanestadt, um auch einmal bei Tageslicht die historische Altstadt Neuruppins und den verwunschenen Tempelgarten zu besuchen. Ende des 18. Jahrhunderts hat es einen großen Brand gegeben, der zahlreiche Gebäude zerstörte. Die Stadt musste danach neu geplant und aufgebaut werdeb. Deshalb wird das Zentrum auch noch heute durch die damals geplanten zweigeschossigen Häuser bestimmt. Um den Neuen Markt, dem Seeviertel sowie im Norden im Wallviertel, finden sich die vom Brand verschonten letzten vom Mittelalter geprägten Stadtviertel. Neben der Siechen-Kapelle befindet sich mit dem Uphuus (1694) das vermeintlich älteste Haus der Stadt. Seit Beginn der Stadtsanierung in den 1990er Jahren wurden an die 600 Gebäude saniert.

Nachdem wir zuerst an der schöne Stadtmauer am See und den vielen hübschen Fachwerkhäuser entlang geschlendert sind, besuchen wir den Tempelgarten, der nur fünf Minuten vom Neuruppiner Stadtzentrum entfernt liegt. Zuerst dachten wir, dass wir vor einer Moschee stehen, da ein Minarett den Haupteingang ziert und das bunte Holztor orientalische Muster trägt. Doch auf einen erweckenden Muezzinruf wartet man hier vergeblich. Denn das Minarett ist lediglich ein hübsch anzusehenendes Wachtürmchen.

Die Familien Gentzsch ließ die Anlage im damals modernen maurischen Stil gestalten.


Der wirklich ganz ungewöhnlich erscheinene Garten wurde im 18. Jahrhundert von niemand geringerem als im Auftrag des damaligen Kronprinzen angelegt. Und dieser Kronprinz war niemand anderes als Friedrich der Große aka der Alte Fritz, der seinen Lieblingsarchitekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff mit dem Bau eines Apollo-Tempels im Garten beauftragte. Zugegebenermaßen ist dieser Tempel etwas schlichter und kleiner als das Original in Griechenland und im Januar war er winterfest verschlossen, so dass wir ihn nicht bewundern konnten. Er muss aber etwas her machen, schließlich bekam Knobeldorff anschließend weitere Jobs von Fritz in Potsdam und Berlin.

Doch wir müssen einen Schritt zurück gehen. Zuerst diente das Areal als Nutzgarten, in dem zum Beispiel Spargel, Melonen, Weintrauben und Kirschen angepflanzt wurden. Auch eine Milchwirtschaft und Hühnerzucht gab es im Amalthea Garten, wie der Garten zuerst in Anspielung auf die griechische Nymphe Amalthea hieß, deren abgebrochenes Horn als Inbegriff für reichen Überfluss, als „Füllhorn“, gilt. Von dieser praktischen Schrebergartennutzung ist heute nichts mehr zu erkennen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass der Garten schon damals auch als Stätte der Besinnung, Kulturveranstaltungen und als Place 2 Be für geselliges Treiben diente, wie die Website des heutigen Tempelgartens erzählt. So befindet sich dort noch heute die so genannte Gentzsche Villa in der ein zauberhaftes Café und Restaurant mit regionaler Küche untergebracht sind. Aus dessen Wintergarten werfen wir einen Blick in den Park mit seinem riesigen Magnolienbaum direkt vor der Villa und stellen uns bildlich vor, wie es in vergangenen Zeiten im Park ausgesehen haben mag. Innen ist die außergewöhliche Innenausstattung im orientalischen Stil sogar noch orginal erhalten. Der Neuruppiner Kaufmannsfamilie Gentzsch haben wir es übrigens zu verdanken, dass dieser Garten so wunderbar aussieht. Schließlich waren sie es, die Mitte des 19. Jahrhunderts den Garten in Gedenken an den Alten Fritz in dem heute immer noch bestehenden maurischen Stil herrichten und ihn der Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich machten. Leider ging die großzügige Familie später bankrott. Heute gehört der Garten der Stadt Neuruppin, die sich gemeinsam mit einem engagierten Verein um dessen Sanierung und Pflege kümmert.

Links und Tipps

Resort Mark Brandenburg
An der Seepromenade 20, 16816 Neuruppin
https://www.resort-mark-brandenburg.de

Tempelgarten
Präsidentenstraße 64, 16816 Neuruppin
www.tempelgarten.de

Reiseführer Rheinsberg und Ruppiner Schweiz: Von Zechlin bis Neuruppin. Kultur- und Reiseführer für Wanderer, Wassersportler, Rad- und Autofahrer

Berlin erkunden im Herbst

(Sponsered Post) Bevor wir Euch gleich unsere persönlichen Tipps für einen super Herbst mit Euren Kids in Berlin und Umland verraten, darf der Hinweis natürlich nicht fehlen, dass die richtige Kleidung das Nonplusultra für einen gelungenen Ausflug ist. Dann gibt es auch kein schlechtes Wetter! Also Wind- oder Regenjacke und feste Schuhe an und los geht’s! Wenn Euch noch das ein oder andere passende Stück fehlt: Der dänische Online-Shop für Kinderbekleidung, Einrichtung und Spielzeug Kids World hat auf jeden Fall die passende Kleidung für jedes Wetter parat: https://www.kids-world.com/de/

Dank der fallenden Inzidenz-Zahlen werden in Berlin erste Lockerungen umgesetzt. Nach und nach haben auch die die Attraktionen wieder geöffnet, so dass es in den bevorstehenden Herbstferien vieles (wieder) zu entdecken gilt! Berlins Angebot für Familien mit Kindern ist riesig! Egal ob für Klein- oder Schulkinder oder Teenager, indoor oder outdoor: Attraktionen, Theater, Cafés, Museen, Kletterparks, Führungen – all das gibt es in Berlin extra für Kinder.

Auch zu den Themen wie Natur, Tiere, Technik gibt es in Berlin familienfreundliche Angebote. Wir haben viele spannende Tipps – und auch Geheimtipps für Unternehmungen mit der ganzen Familie. So entdeckt Ihr Berlin gemeinsam mit Euren Kindern und habt alle Spaß in der Hauptstadt.

Kinder- und Jugendtheater

Egal ob Puppentheater, Kinderoper, Theaterworkshops, Theater Basteln, Open Air Kindertheater, zeitgenössische Inszenierungen für Kinder – die Berliner Theaterlandschaft hat für jeden Geschmack und jedes Alter inzwischen das passende Angebot, um Kinder und ihre Familien in ihren Bann zu ziehen. Die meisten von Euch werden schon mal vom GRIPS Theater im Zusammenhang mit den weltweit gespielten Erfolgsstücken “Linie 1” oder “Max und Milli” gehört haben, oder? Außerdem gibt es das Atze Musiktheater im Wedding und das Theater Strahl in Schöneberg, das Theater an der Parkaue in Lichtenberg, die Astrid Lindgren Bühne in Köpenick und die Schaubude Berlin und das Theater o.N. in Prenzlauerberg. Auch die großen Häuser, die man eher mit einem Kulturprogramm für Erwachsene verbindet, wie die Komische Oper, die Deutsche Oper Berlin und die Staatsoper unter den Linden bieten Unterhaltung für die jüngsten Zuschauer:innen.

Volkfeste

Total trashig, aber gerade deshalb immer wieder super, sind Volksfeste und Rummelplätze! Im Herbst gibt es auf dem Zentralen Festplatz in Tegel Fahrgeschäfte wie wir sie noch aus unserer eigenen Kndheit kennen und die sich seitdem wenig verändert haben. Unsere Mädels lieben das und alle ein bis zwei Jahre geben wir uns die volle Packung und fahren Autoscooter, XXL-Krake, Wildwasserbahn und Riesenrad bis uns schlecht wird, werfen auf Dosen und kaufen Zuckerwatte sowie kandierte Äpfel bis die Zähne vom Zucker knirschen.

Tempelhofer Feld

Seit der Aufgabe des Flugbetriebs 2008 und der Öffnung am 8. Mai 2010 als 355 Hektar große Freifläche für Freizeit- und Erholung zieht es mittlerweile jährlich bis zu 2 Millionen Besucher auf das Tempelhofer Feld. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang steigen anstelle von Flugzeugen nun Drachen in die Luft. Radfahrer, Inlineskater und Jogger ziehen ihre Runden und Familien genießen den Platz für ein Picknick oder eine Runde Basketball.

Durch das Engagement von Bürger:innen, Initiativen und Organisationen sind auf der Freifläche z.B. eine mobile Fahrradwerkstatt, ein Freilandlabor, eine Einrad-Fahrschule und Zirkusschule mit Zirkus- und Bewegungsparcours, ein Mini ART Golfplatz und ein Gemeinschaftsgarten entstanden. Außerdem stehen nordische Rollsportgeräte im Sommer und Langlaufski im Winter sowie Segway- und E-Roller zum Verleih bereit.

Neben den freizugänglichen Aktionsflächen für sportliche Aktivitäten und Picknick, gibt es zwischen den zwei Kilometer langen und 40 Meter breiten Start- und Landebahnen abgepollerte Wiesenflächen, die während der Vogelbrutzeit nicht betreten werden sollen. Eingezäunte, nicht betretbare Flächen im Südosten des Feldes wurden außerdem zu Vogelschutzgebieten erklärt.

Kletterwald

Um zu klettern, braucht Ihr nicht ins Gebirge zu fahren! Das könnt Ihr auch in Berlin haben. Denn hier gibt vom Klettern im Hochseilgarten über im Kletterparks oder in Kletterhallen alles, was das Klettererherz begehrt. Es gibt dabei sowohl die Indoor- und die Outdoor Variante: den Waldhochseilgarten Jungfernheide in Charlottenburg, den South Rock in Mariendorf, den Kletterwald Wuhlheide, die Weddinger Kletterhalle Magic Mountain, das Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins in Moabit, den Kegel in Friedrichshain, die Climb Up Kletterwälder in Strausberg, Klaistow und Hennigsdorf, den AbenteuerPark Potsdam und das BergWerk.Berlin in Hellersdorf.

Bauernhöfe

In Berlin gibt es viele kleine Oasen für gestresste Großstadtfamilien mit Kindern. Auf Kinderbauernhöfen kommen Kinder nicht nur in Kontakt mit allerlei Vierbeinern, sondern können auch bei der Versorgung und Pflege der Tiere mithelfen. Wer sich nicht vorstellen kann, dass es mitten in Berlin einen familienfreundlichen Bauernhof gibt, der sollte dem früheren Charlottenburger Sanierungsgebiet Klausener Platz einen Besuch abstatten. Hier lebt eine Ziegenkommune in einer 6.000 qm großen Wohngemeinschaft ganz friedlich mit gackernden Zwerghühnern, summenden Bienen unter Schatten spendenden Bäumen. Auf dem rund um die Uhr zugänglichen Areal gibt es mehrere Hochbeete, in denen verschiedene Gemüsesorten und Gartenkräuter an wie z. B. Tomaten, Gurken, Zucchinis, Kartoffeln, Möhren, Radieschen, Kürbisse angepflanzt werden.  Wer hier nicht nur vorbei schauen, sondern auch aktiv werden möchte, kann an den Aktionswochenenden ehrenamtlich bei der Tierpflege, beim Kompostumsetzen, Pflanzen und bei der Gartenpflege teilnehmen.
In einem weiteren Beitrag von uns findet Ihr eine Auswahl an Bauernhöfen in der Großstadt: https://www.stadtwaldkind.de/reise-und-ausflugstipps/wo-gibt-es-kinderbauernhofe-berlin/

Spaziergang durch die Baumwipfel: Beelitzer Heilstätten

Wer von Lostplaces magisch angezogen wird und auch Spaß draußen in der Natur hat, sollte auf jeden Fall seinen Fuß auf den Baumkronenpfad 23 bzw. 36 Meter oberhalb des verwunschenen Geländes der Beelitzer Heilstätten in Brandenburg setzen. Der Zauber dieser Ruinenanlage ist einfach ein Erlebnis, denn die inzwischen stark verfallenen Gebäude strahlen immer noch einen unvergleichlichen Charme aus. Die weitläufige alte Parkanlage führt die Besucher über 100 Jahre in die Vergangenheit zurück. Natur, Geschichte und Architektur verschmelzen an diesem magischen Ort zu einem Gesamtkunstwerk.

Drachensteigen

Eizeit R.I.P. und danke für diese tolle Sanddüne!

Wusstest Du schon, dass es in Berlin eine Binnendünenlandschaft gibt? Wenn nicht, mein Beileid. Denn dieser Teil des Landschaftsschutzgebiets Tegeler Forst im Berliner Ortsteil Heiligensee (Bezirk Reinickendorf) gehört aus meiner Sicht zu den schönsten grünen Orten der Hauptstadt. Dank des Abschmelzens der Gletscher nach der letzten Eiszeit und dem Transport von Staub und Feinsande vor allem aus dem Berliner Urstromtal können wir heute vom etwa 20 Meter höchsten Dünenpunkten unsere Drachen herrlich in die Lüfte steigen lassen.

Wer Weitblick sucht, der findet ihn auf dem Teufelsberg im Ortsteil Grunewald. Aus knapp 120 m Höhe erkennt man den Glockenturm am Olympiastadion, das Rathaus Spandau, den Wasserturm in Westend, die Türme vom Kraftwerk Reuter, das Corbusier-Haus, das Berliner Rathaus und den Fernsehturm.

Im Kalten Krieg entstanden auf Berlins höchster künstlicher Erhebung die heute verwitterten futuristisch anmutenden Bauten einer Flugüberwachungs- und Abhörstation der US-amerikanischen Streitkräfte. Seit 1999 steht die an eine Sciencefiction-Filmkulisse erinnernde Radarstation leer und wurde zwischenzeitlich an einen privaten Investor verkauft. Die Planungen für exklusive Wohnungen, ein Museum und ein Hotel- und Tagungszentrum platzten allerdings. Was man beim Besteigen des Gipfelplateaus auch kaum ahnt: Der Teufelsberg hatte einst drei Rodelbahnen, eine Skipiste mit Schlepplift und 1986 fand dort sogar der Weltcup im Parallelslalom statt. Nordöstlich vom Teufelsberg und nur durch einen Einschnitt von ihm getrennt, befindet sich der 99 Meter hohe Drachenberg. Er ist bei entsprechenden Windverhältnissen als Übungsgelände bei Drachen- und Gleitschirmfliegern sehr beliebt.

Tipi bauen

Kinder-Outdoor-Projekt: Tipi aus Ästen bauen

Für echte Indianer und solche die es werden wollen, ist das Bauen eines Tipis im Wald oder Garten das abslute Muss. Während des Lockdowns wimmelte es bei uns im Forst nur so von Tipis. Wenn genauso schnell Wohnhäuser in der Stdt entstehen würden, hätten wir bald keine Wohnungsnot mehr. Und so wird’s gemacht: Zuerst wird der Baum ausgewählt, um den das Tipi gebaut werden soll. Dieser sollte möglichst wenige Verästelungen am Stamm haben. Dann werden drei bis fünf stabile und große Äste gesammelt. Diese dienen als Grundgerüst und werden um den Baumstamm aufgebaut. Danach werden weitere dünnere Äste an die stabilen Äste gelehnt.

Tier-Freizeit- und Urzeitpark Germendorf

Streichelzoo und freilaufendes Rotwild sind für manche Wesen zu verlockend…

Wo bekommt man ganzjährig lebensecht aussehende Dinosaurier, Gibbonaffen, Flamingos, Antilopen, Schlangen, Rotwild, Spielplätze und Imbissstände in alles zusammen in einem Park geboten? Meines Wissens nach nur im Norden Berlins, nämlich im Tier-Freizeit- und Urzeitpark Germendorf und das für einen schmalen Taler. Der weitläufige Park ist so angelegt, so dass man die Sehenswürdigkeiten und Eindrücke in Ruhe genießen kann und jeder auf seine Kosten kommt. Im Sommer gibt es sogar die Möglichkeit in einem See zu baden und zu picknicken. Parkplätze gibt es ausreichend. Was will Familie mehr?

Dark Matter

Lichtinstallationen von Künstlern wie Christopher Bauder sind aktuell der heißeste S*****. Zu recht. Unsere Kinder sind schon immer von Licht und Feuer fasziniert gewesen und kommen deshalb in den sieben Räumen der Ausstellung Dark Matter in Lichtenberg voll auf ihre Kosten. Die ehemaligen Fabrikhallen sind innen alle vollständig schwarz gestrichen. Besonders toll für Kids sind das elektronische Lagerfeuer „Bonfire“ und die interaktive Tonleiter in Form von Haushaltsleitern, die durch das Berühren der Sprossen unterschiedliche Klänge und Lichteffekte fabrizieren.

Museum für Kommunikation

Post- und Kommunikationsmuseum aus dem 19. Jh. mit Ausstellungen
von Telefonen bis hin zu Computertechnologie

Gute ? für Sauwetter ?: Im Museum für Kommunikation können Kids erkunden, mit welchen Gerätschaften ihre Eltern und Groß- sowie Urgroßeltern Botschaften versandten und empfingen. Ein Telefon mit Wahlscheibe und ein Radioapparat haben für unsere Mädels auf jeden Fall Seltensheitswert. In dem von der Museumsstiftung Post und Telekommunikation betriebenen Museum können sie unter anderem eine eigene Radiosendung aufnehmen, eine Rohrpost verschicken oder auf der Schreibmaschine einen Brief oder eine Kurzgeschichte tippen. Für den Besuch des Museums ist trotz Covid-19 kein Online-Ticket-Kauf nötig, aber ein Mund-Nasen-Schutz-Maske ist obligatorisch. Desinfektionspender sind überall im Haus verteilt. Nur wenige Hands-On-Stationen sind gesperrt. Für mich ist allein schon die Gebäudearchitektur des früheren Reichspostmuseums an der Leipziger Straße/Ecke Mauerstraße in Berlin-Mitte, in dem sich das Museum befindet, ein Besuch wert. Von der obersten Etage lässt sich hervorragend in die unteren Etagen und in den Lichthof blicken, in dem die Roboter ihre Runden drehen und mit den Besuchern Kontakt aufnehmen.

Tukadu Schmuckladen

Wer selbst künstlerlisch aktiv werden möchte, sollte meinem Lieblings-DIY-Geschäft namens Tukadu in Berlin-Mitte unbedingt einen Besuch abstatten. In dem süßen bunten Laden gibt es glitzernde Perlen in Hülle und Fülle sowie vom Dinosaurier, über Katzen, Brezeln bis hin zu Schallplatten alles mögliche im Kleinformat, das sich zu schönen Ohrringen, Ketten und Armbändern einbauen lässt. Allein die Schaufensterdokoration ist schon einen Besuch wert. Drinnen gibt es Porzellanteller in denen man die Bestandteile der zukünftigen Schmuckstücke zusammen stellen kann.



Ausflugstipp für Brandenburg: Skulpturenpark rund ums Schloss Schwante

Ein ermutigendes, stärkendes und inspirierendes Versprechen im Tümpel. Kunst, wie diese von Martin Creeds über dem Wasser schwebende Neonarbeit von 2011 „Everything is going to be alright“ wirkt sehr konstruktiv, insbesondere während der heutigen Zeit.

Wer Kunstgenuss, Gaumenschmaus und Bewegung an der frischen Luft miteinander vereinen möchte, findet das Überraschungsei auf Brandenburger Art 25 Kilometer nordwestlich vor den Toren Berlins auf dem idyllischen Schlossgut Schwante. Besonders in pandemischen Zeiten ist Kunst im Freien eine schlaue Idee. Inmitten des teilweise wild wuchernden 20 Hektar großen Parks im Havelland können 20 bis 30 Werke entdeckt werden. Darunter zum Beispiel eine zwischen Bäumen zu schweben scheinende Galaxie, die Skulptur „M-Sphären“ von Björn Dahlem. Oder eine Säule aus in Bronze gegossenen Schallplatten, die an zusammen geklappte Muscheln erinnern. Außerdem eine vom chinesischen Weltstar Ai Weiwei zum 70. Jahrestag der Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen im Jahr 2018 gestaltete blau-weiße “Flag for Human Rights“ mit der Fußabbildung eines Rohinbga-Flüchtlings. Last but not least bieten Ponys, eine Tischtennisplatte, Schaukeln und ein Fedelballnetz Raum für Vergnügen. Im stilvollen Restaurant und Biergarten gibt es regionale Köstlichkeiten gegen das Hungergefühl. Brände aus der Grumsiner Brennerei in der Schorfheide, Marmelade aus Schwante, Apfelsecco und originelle Keramik der Manufaktur Kühn aus Kreuzberg sowie Kinderbücher und Kunstbände gibt es im Hofladen zu erstehen. Ein Froschteich mit Liegestühlen drum herum, Sitzbänke und unsere geliebten Hängemätten laden zum Entspannen vor, zwischen und nach dem Kunstgenuss ein und bieten Sichtachsen auf das Schloss, welches nun als privates Wohnhaus nicht mehr zugänglich ist. Was will man mehr?

Diese filigranen Aluminium-Blumen des japanischen Künstlers Toshihiko Mitsuya werden niemals welk: „The Aluminium Garden-Structural Study of Plants“.

Wir kommen an einem leicht regnerischen Tag an und haben den von 30 Meter hohen Pappeln umsäumten Park neben dem dreiflügeligen zweigeschossigen Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert unweit des Mühlensees fast für uns allein. Die Luft ist angenehm frisch und klar. Das Grün des Schlossparks ist so tief, wie es nur im Juni sein kann. Unsere Kinder wandeln im Gummistiefeln und Regenschirmen umher und freuen sich, wenn sie im Unterholz und an kleinen Teichen wieder etwas Unerwartetes, wie zum Beispiel drei Edelstahl-Quadrate des US-Künstlers George Rickey, die sich sanft im Wind hin und her schwingen, entdeckt haben. Oder die neun Tongefäße unter Weiden, die den Klang von Bäumen konservieren sollen. Erfrischend unkünstlich kommen diese sehr unterschiedlichen Kunstwerke daher, die im Zusammenspiel mit der umgebenden Natur ihre Wirkung entfalten sollen. Wir schlendern entspannt umher, gehen mal hierhin mal dorthin. Setzen uns, blicken um uns.

Dr. Loretta Würtenberger, einst Deutschlands jüngste Richterin, und Daniel Tümpel, Investmentbanker und Mitbegründer des gemeinsamen Unternehmens Fine Art Partners sowie Enkel des Bauhauskünstlers Wolfgang Tümpel, haben das Gut 2019 sogar für sie selbst ziemlich überraschend gekauft. Heute leben sie mit ihren Kindern auf dem Schlossgut, das nun größtenteils von Leihgaben international renommierter Künstler*innen umgeben ist, wie Hans Arp, Gregor Hildebrandt, Monika Sosnowska und zu Ai Weiei. Viele von ihnen waren vor Ort, um sich selbst ein Bild zu machen.

Das Leben ist zwar kein Ponyhof. Trotzdem wird am Ende alles gut.

Das Schloss Schwante hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bis 1945 hatte es drei verschiedene Besitzer. Danach diente es als Kindergarten, Krankenhaus, Sitz des Bürgermeisters und der LPG sowie als Poststelle, Kino und Schule. Für die landwirtschaftliche Nutzung wurden gerade Linien gezogen, eine Streuobstwiese und Beete entstanden. Das Berliner Hexenkessel Hoftheater versuchte hier noch vor ein paar Jahren sein Glück. Wir sind nach unserem Besuch um Paradies-Schwante überzeugt, dass hier nun alles gut wird und wünschen der sechsköpfigen Familie alles Gute und viele Besucher*innen in diesem malerisch in die Landschaft eingebetteten Schlossgut! Der Skulpturenpark ist wirklich ein Hingucker!

Schloss Schwante, Schlossplatz 1-3, Oberkrämer (OT Schwante)
Geöffnet Freitag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Maskenpflicht im Park
Öffentliche Führung jeden Sonntag um 14 Uhr
Eintritt 12 Euro
mehr Infos unter schlossgut-schwante.de

„Das Blau vom Himmel herunterholen“ nennt Loretta Würtenberger diese blau lackierte Stahlskulptur von Katja Strunz, deren Titel eigentlich „Unfolding Process“ heißt. Wie dem auch sei, beides passt. Natur trifft hier auf jeden Fall auf Kunst.