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Campingurlaub in Griechenland – unsere Wohnmobilreise auf der Halbinsel Peloponnes – der Osten

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Das Meerwasser am Golf von Korinth ist so klar, dass sich hier auch Meerjungfrauen gern tummeln…

Griechenland mit dem Wohnmobil bereisen und dann noch Kinder mit dabei? Das ist doch voll anstrengend, weit weg, man hockt so eng aufeinander, wie kommt man überhaupt mit dem Wohnmobil nach Griechenland und dann ist es dort auch noch so heiss! Diese Reaktion bekommen wir öfters zu hören, wenn wir von unseren Sommerreiseplänen erzählen. Doch wenn wir daraufhin berichten, was wir alles in unserem Urlaub im letzten und in diesem Jahr gesehen und erlebt haben und dass solch ein Urlaub eine relativ preiswerte Angelegenheit sein kann, versanden die Gegenstimmen sehr schnell. Wenn Ihr unseren folgenden Reisebericht lest, wird Euch hoffentlich die Reiselust packen und Ihr werdet ein paar Inspirationen für einen tollen Urlaub finden.

Die Halbinsel Peloponnes liegt südlich von Athen und ist ungefähr so große wie das Bundesland Hessen, hat eine Million Einwohner und bietet eine prima Abwechslung aus Bergregionen, dem Meer und Kultur. In diesem Jahr haben wir ab der Hafenstadt Patras im Uhrzeigersinn die Regionen Achaia, Korinthia und Argolis, also den Nordosten, besucht. Im letzten Jahr sind wir entgegen dem Uhrzeigersinn im Südwesten auf Peloponnes-Entdeckungsreise gegangenen und durch die Regionen Elis, Messenien und Lakonien gezockelt. Durch Arkadien sind wir, wenn überhaupt, nur durchgefahren. Bis auf diese eine Region, waren wir nun also überall auf der Halbinsel unterwegs.

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Von Ancona einmal quer über die Adria nach Patras

Entfernung/ Fahrtstrecke nach Griechenland
Natürlich liegt Griechenland nicht gerade um die Ecke. Doch mit dem Wohnmobil und etwas Zeit im Gepäck, ist der Weg das Ziel. Wir haben uns auf dem Hinweg Zeit für drei Übernachtungen gelassen, weil wir in Italien Freunde besucht haben. Auf dem Rückweg hatten wir aus familiären Gründen nur Zeit für eine Übernachtung.
Für uns beginnt bereits bei der Abfahrt die Reise und wir haben auf dem Weg so manche positive Überraschung erlebt. Was für fantastische Seen und hübsche Städtchen, urige Bauernhöfe haben wir bei unseren Zwischenstopps entdeckt! Die hätten wir alle wahrscheinlich nie gesehen, wenn wir nicht auf dem langsameren Wohnmobil-Weg zum Fährhafen in Italien bzw. Griechenland gewesen wären. Die Fährfahrt ab Italien ist eine tolle Abwechslung und für den Fahrer oder die Fahrerin eine angenehme Entlastung. Die Fähren sind sauber, modern, verfügen über ein oder mehrere Bordrestaurants, Geldautomaten, mehrere Bars, einen Spielbereich, Schlafkabinen, Schlafsessel (Schlafsessel sind für Familien mit Kindern weniger zu empfehlen, weil sehr unruhig und sehr kühl temperiert) manche über Camping on Board (was wir gemacht haben, mehr dazu später) und einige auch über einen Swimmingpool mit Meerwasser und eine Sonnenterrasse. Der Urlaub fängt also auf der Fähre an.

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Camping mitten auf der Adria

Überfahrt mit dem Wohnmobil auf der Fähre

Der Preis für das Ticket ist abhängig von der Höhe und Länge des Wohnmobil sowie der Anzahl der mitreisenden Personen. Letztes Jahr haben wir für die Hin- und Rückfahrt um die 800 Euro bei Anek Line gezahlt, dieses Jahr sind es 700 Euro bei Superfast Ferries für ein 6 Meter langes und fast 3 Meter hohes Wohnmobil sowie für 2 Erwaschsene und 2 Kinder (4 und 8 Jahre). ADAC Mitglieder bekommen Vergünstigungen.

https://anek-lines.info/faehren/hellenic-spirit

https://www.superfast.com/adriatiki/en

Tipp für die Buchung
Zum Buchen des Tickets empfehlen wir eine Reiseagentur. Sie kann die besten verfügbaren Preise ausfindig machen und ist darüber hinaus absolut zuverlässig. Wir haben bei www.greekferries.gr gebucht, war absolut unkompliziert und sie waren sehr hilfreich.

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Zusammenleben im Wohnmobil

Unsere Kinder lieben die Nähe und das Zusammensein im Wohnmobil mit uns. Der Alkoven ist ihre gemütliche Schlafhöhle. Tagsüber sind wir sowieso nie im Wohnmobil, außer wir fahren. Während der Fahrt haben die Kinder im Wohnmobil mehr Platz als im Auto oder gar im Flugzeug. In Gegenteil, sie haben einen großen Tisch vor sich, auf dem sie prima malen und spielen können. Wenn wir mal im Stau stehen, haben sie die Möglichkeit auf die Toilette zu gehen oder wir vesorgen sie mit einem leckeren Snack. Stauraum für Spielzeug und Bücher ist mehr als genug vorhanden in einem Reisemobil. Kofferpacken ist nicht nötig, wir können unser Zeug direkt in den Schränken verstauen. Viel Kleidung braucht man im Sommer nicht und Waschmaschinen sind auf jedem Campingplatz vorhanden. Wenn es meinem Mann oder mir mal zu viel mit der Nähe wurde, dann ist einer von uns beiden alleine zum Joggen, Schwimmen oder Spazieren losgezogen.

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Mit unserem Wohnmobil sind wir mittlerweile in Europa schon ganz gut rumgekommen…

Temperaturen in Griechenland

Richtig, im Sommer ist es in der südlichen Hälfte Europas meist heisser als in Mittel- oder gar Nordeuropa. Wer Hitze nicht gut verträgt, sollte sich eine Reise in südliche Gefilde in der Sommerzeit gut überlegen. Im Frühjahr oder Herbst sind die Temperaturen angenehm mild und für jedermann verträglich. Wir haben unsere erste Wohnmobilreise im Sommer 2015 unternommen. Damals waren unsere Töchter ein und fünf Jahre alt. Es ging nach Südfrankreich und dort war es wie zu erwarten sehr warm. Unseren Kindern hat das wenig ausgemacht, obwohl wir keine Klimaanlage und nur Ventilatoren im Wohnmobil haben. Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Damals bekamen wir die berühmte 10-Jahres-Hitzewelle zu spüren. Das war natürlich anstrengend und als es gen Ende des Urlaubs obendrein schwül wurde, ging es unserer Tochter für eine Nacht und einen Tag nicht gut. Aber das blieb zum Glück das einzige Mal. Meist herrscht in Griechenland eine trockene Hitze, die wir zumindest besser vertragen. Am Meer lässt es sich außerdem sehr gut aushalten, weil meist ein laues Lüftchen weht.

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wunderschöner Sonnenuntergang in Iria

Erholung im Campingurlaub

Wenn man eher der Cluburlaubertyp ist, der ein arrangiertes Freizeitangebot wünscht und auf jeden Fall seinen intimen Bereich wie Badezimmer oder WC braucht und sich nicht mit etwaigen kleinen Reparaturarbeiten eines Wohnmobils beschäftigen kann oder möchte, dem kann ich von einem Urlaub mit dem Reisemobil bzw. von einem Campingurlaub abraten. Wer hingegen individuelle Urlaubserlebnisse, etwas Abenteuerfeeling, Unabhängigkeit sowie die Natur schätzt und sich für eine gewisse Zeit mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Sanitärräumen arrangieren kann, dem kann ich Campingurlaube wärmstens empfehlen.

Beim Fahren auf längeren Strecken sollte man sich selbstverständlich abwechseln und wie beim Autofahren einfach einige Pausen einlegen. Ich fahre selbst sehr gerne mit unserer schweren Kiste. Es ist mehr körperlicher Einsatz in Punkto Schaltung nötig als mit einem Pkw, aber gerade darin liegt ja der Reiz. Bei uns stellt sich schon bei der Abfahrt mit dem Wohnmobil ein tolles Freiheitsgefühl ein. Wir fühlen uns mit dem Reisemobil unabhängig, können jederzeit bleiben, wo wir wollen und unsere Richtung ändern. Wenn wir am Ziel angekommen sind, stellt sich bei uns rasch das Urlaubsgefühl ein, weil sich das Leben im Wohnmobil sich stark vom Alltag unterscheidet.

Abfahrt Berlin – Übernachtung bei einer bayerischen Destille

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Das beste Mittel gegen Langeweile auf der Hinreise: Zwischenstopp auf einem Bauernhof

Es ist 11 Uhr. Holterdiepolter ruckeln wir über das Kopfsteinpflaster unserer Straße – unserer Heimat – die wir nun für circa drei Wochen mit unserem Wohnmobil verlassen. Die Kinder sind mit Hörspielen, Malutensilien, Kuscheltieren und Puppen versorgt. In einem Köfferchen verwahren sie ihren Reiseproviant auf. Bei der Abfahrt ist die Temperatur noch angenehm, fast schon kühl. Doch die Hitze holt uns mittags in Sachsen-Anhalt ein. Der kurze Regen in Thüringen vertreibt sie zum Glück wieder aus unserem umklimatisierten Wohnmobil. Das wird bestimmt noch lustig, wenn wir erst einmal in Italien und dann in Griechenland ankommen… Am frühen Abend parken wir auf dem Hof von Familie Lutter, die wir über den Stellplatzführer Landvergnügen in Schwarzach in der bayerischen Region Pyrbaum gefunden haben. Von Berlin aus sind wir bis kurz vor München gekommen. Frau Mutter empfängt uns und erzählt uns von ihrer Familie, die bei ihr wohnt: Vor 14 Tagen hat sie einen Enkelsohn bekommen und vor 24 Stunden Zwillinge, allerdings Schafzwillinge. 30 Mutterschafe haben sie auf der Wiese. Unsere Mädels dürfen sie mit kleinen Stöckern in den Stall treiben. Die Hühner klettern, wenn es dunkel wird, alleine in ihr Habitat, erklärt uns die nebenerwerbliche Bäuerin. Im Schafstall erzählt sie uns, wie schwierig Zwillinge von Schafen sind. Meist kümmert sich das Muttertier nur um das stärkere Lämmchen und das andere ignoriert sie. Damit es trinkt, schubst sie das schwächere Lamm immer vorsichtig zu ihrer Mutter. Ob das auf Dauer gut gehen wirs für das arme Tier?
Im Wirtsraum verköstigen wir selbst gebrannte Liköre und Obstbrände, die Frau und Herr Lutter aus den Früchten ihrer rund 150 Streuobstbäume hergestellt haben und Katzerer-Tropfen nennen. Mirabelle und Mispel (sind in Deutschland kaum noch zu finden) wandern über die Ladentheke. Die Kinder suchen in einem Korb ein Dutzend frische weisse, hellgrüne und pastellene Eier aus.

Destille Lutter: https://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/pyrbaum/sechs-tage-im-jahr-wird-gebrannt-21173-art1178655.html

Baden im Südtiroler Kalterer See (Lago di Caldaro)

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Der Kalterer See ist der wärmste Badesee der Alpen!

Nachdem uns die Campingplatzrezeptionen rund um Bozen alle mit „leider ausgebucht“ telefonisch abgewimmelt haben, ruckeln wir durch nicht enden wollende Wein- und Apfelplantagen durchs Tal bis wir auf dem Caravanstellplatz Kalterer See halten. Seen sind in der Region Überetsch in Südtirol nicht häufig anzutreffen. Doch wenn es dann mal einen See gibt, dann einen richtig tollen: der Kalterer See, auf italienisch Lago di Caldaro, macht auf uns einen paradiesischen Eindruck. Deshalb ist auch der Stellplatz (stolze 25 Euro inkl. Strom pro Nacht, dafür aber ein sehr schönes sauberes Bad und die Nähe zum See) auch schon fast voll als wir um 17.30 Uhr eintrudeln. Die gepackte Badetasche hinter dem Fahrersitz ist schneller rausgeholt als man Wohnmobil sagen kann und schon machen wir uns auf den Weg zum See. Das Freibad schließt offiziell um 18 Uhr, aber wir schmuggeln uns über eine rampenaetige Treppe, die an Ladengeschäfte vorbei und dann runter zum See führt, trotzdem noch rein. Viele Familien liegen hier noch gemütlich auf Picknickdecken und denken gar nicht daran, diese grüne baumbestandene Wiese mit dem traumhaften Ausblick auf den See, einen Burgturm sowie die mediterrane Landschaft drumherum zu verlassen. Das Wasser des Sees ist angenehm temperiert und für die Kinder gibt es einen durch Stege abgetrennten Bereich in dem sie gut stehen können. Weiter draußen sind ein paar Kiter und Surfer unterwegs. Stolze Fischfamilien schlawenzeln durchs Wasser. Da wir keine Angel dabei haben, muss jemand anderes für unser Abendessen sorgen. Gut, dass direkt neben dem Freibad das Restaurant „Gretl am See“ mit Terrasse gibt! Hier ergattern wir zwischen elegant gekleideten Paaren, großen Familienrunden und einzelgängerischen Rennradfahrern einen freien Tisch für uns. Das Urlaubsfeeling setzt ein. Die Kinder genießen zum Abschluss des Tages ein Bananasplit und wir vergnügen uns mit Herrn Hugo und Frau Campari Spritz.

https://www.promobil.de/stellplatz/wohnmobilstellplatz-kalterersee-588f1ea3721d54a52815fa8f.html
https://www.gretlamsee.com/de/

Fährfahrt von Ancona/ Italien nach Patras/ Griechenland

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Raus aus dem Wohnmobil und ab auf die Fähre

Nachdem wir eine sehr schwül-warme-mückige Nacht bei unseren lieben Freunden bei Rimini in deren Einliegerwohnung verbracht, mit ihnen lecker Pizza essen waren und unseren Vorratschrank mit italienischen Spezialisten gefühlt haben, machen wir uns auf den Weg zur Hafenstadt Ancona.
Die feuerwehrrote Fähre entlädt ihre Fracht in Form eines Autoschwarms, der sich sogleich auf dem Hafenareal vor uns ergießt. In einem zweiten Schwarm warten wir darauf im Bauch der Superfastferry XI zu verschwinden. Es geht ruckzuck und schon rollen wir auf eine Rampe und werden zu unserem Platz dirigiert. Wir stehen mittig und kurz vor dem sich öffnenden Dach. „Welches weiße Kabel soll ich denn nehmen???“, die verzweifelte Stimme des österreichischen Fahrers eines Mercedes Sprinter 4 Wheel mit Motorboot hinten dran dringt zu uns hinüber. Tja, wer solche schicken Hightech-Geräte fährt, hat Arbeit… Wohnmobile aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Italien tummeln sich um uns herum. Ihre Klimaanlagen surren. Zum Glück stehen wir nicht in der prallen Sonne, wie so mancher vor uns. Es ist trotzdem sehr warm und obwohl ein gefühltes Dutzend Wand- und Deckenventilatoren ihr bestes geben, ist es in unserem Reisemobil kaum auszuhalten. Wir suchen Abkühlung im klimatisierten Schiff. Diese Überfahrt ist nicht so überbucht wie im letzten Jahr, so dass man im Bordrestaurant und in der Bar überall freie Plätze findet. Wir lassen uns im Schiffsbug in die blau gepolstersten sinken, zücken die Spielkarten und freuen uns. Doch irgendwann müssen wir zurück. Unserer Tochter geht es es nachts gar nicht gut. Sie scheint wohl aus Berlin eine Magen-Darm-Grippe mitgebracht zu haben, die nun mit den übelsten Begleiterscheinungen ausbricht. Bereits auf der Hinfahrt in Deutschland klagte sie über Übelkeit, fällt uns auf…

Ankommen: Camping Akratá, Peloponnes/ Griechenland

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Im Golf von Korinth sind mit etwas Glück Meerjungfrauen anzutreffen…

Nach circa 24 Stunden inkl. einer Stunde Zeitverschiebung, legen wir am späten Nachmittag auf der griechischen Halbinsel an. Im Gegensatz zu Italien ist die Luft hier schön trocken. Die Nachmittagssonne taucht die erdbebensichere Rio-Andirrio-Brücke, die den Eingang zum Golf von Korinthen bildet, in ein warmes rot-goldenes Licht. Zu gerne würde ich diese fast 3.000 Meter lange Straßenbrücke zu Fuß überqueren (das ist kostenlos, mit dem Auto fällt eine Gebühr an). Allerdings brauchen wir schnellst möglich einen Stellplatz für die Nacht, frisches Trinkwasser und eine Dusche. Der erste Supermarkt, auf den wir treffen, heißt Lidl. Dort gibt es fast das selbe Angebot wie in Deutschland. Allerdings mit einigen griechischen Produkten. Wir decken wir uns mit Wasser, viel frischem Obst und anderen Leckereien ein.

Dass nichts so lange hält wie ein Provisorium, trifft für uns nicht zu. Zumindest nicht auf dem Campingplatz Akratá. Es ist der erste Campingplatz, wenn man von der Hafenstadt Patras auf den Peloponnes an der nördlichen Küste gen Osten fährt. Er ist nicht besonders groß, was wir gut finden. Es gibt einige griechische Dauercamper, einen Minimarkt und ein Restaurant auf diesem Platz. Wir kommen gegen 18 Uhr dort an und erhalten nur einen Notplatz in der Nähe der Taverne. Dass erste, was wir auf diesem Platz tun, ist die Bettwäsche zu waschen. Die Erkrankung unserer Tochter hat ihre Spuren hinterlassen. Während die Waschmaschine kreist, werfen wir uns ins Meer, das direkt vor dem Campingplatz auf den Kieselstrand klatscht. Wir Eltern finden es herrlich erfrischend, aber unsere Kinder schreien empört. Der Kälteschock nach den überhitzten Tagen im Wohnmobil ist zu viel für sie. Am nächsten Tag löst sich unser Provisorium auf. Eine belgische Familie baut ihr Zelt ab und wir bekommen ihren Platz direkt mit Blick aufs Meer. Sogleich richten wir uns mit Hängematte und diversen Sonnenschutzvorrichtungen, Campingtisch und -stühlen häuslich ein. Nur ein 1,50 Meter hoher Zaun trennt uns vom rauschenden Golf von Korinth. Das scheint uns der passende Ort zu sein, um unserer Tochter Zeit zu geben, in Ruhe und ohne Fahrerei gesund zu werden. Sie kann selbst Bananen, Gemüsebrühe und Wasser kaum bei sich behalten und rennt alle 20 Minuten auf die Toilette. Mein Mann radelt zur Apotheke im Nachbarort Akratá (dort gibt es nebenbei bemerkt auch Supermärkte, Restaurants, Strandbars und Ferienwohnungen) und besorgt ihr etwas, was ihr hoffentlich helfen wird. Trotz der unangenehmen Umstände ist sie guter Dinge und möchte ihre Geburtstagsgeschenke in Form eines Riesen-Flamingos und Meerjungfrau-Flossen endlich am Strand testen. An einem Seil ziehen wir die Kinder durch die Meerenge zwischen Festland Griechenland und der Halbinsel Peloponnes. Vier Tage verbringen wir an diesem herrlichen Strand. Das magenfreundliche Mittel scheint unserer Tochter zu helfen. Sie hat keine Bauchschmerzen mehr, behält das Essen bei sich und nimmt wieder eine gesunde Gesichtsfarbe an.

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Urlaub dort machen, wo sich auch die Griechen erholen

Als wir am letzten Abend ihre Genesung im Campingplatz-Restaurant feiern, rollt ein riesiges Wohnmobil ein. Zuerst sehe ich nur seine Schnauze und vermute, dass sich ein Reisebus hierher verirrt hat. Aber weit gefehlt, lediglich eine fünfköpfige deutsche Familie hat mit ihrem Monster-Womo eingecheckt. Sie stehen nun auf dem Notplatz, auf dem wir zuvor standen. Nur dass sie doppelt so viel Platz einnehmen wie wir es taten. Der Campingplatz hat durch dieses Monster-Reiemobil deutlich an Charme verloren und wir sind froh, dass wir am nächsten Tag sowieso weiter wollen.

https://akrata-beach-camping.business.site/

Abtauchen im Bergsee Tsivlou

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Heidi-Urlaub in Griechenland

Hollahitiiii! Wir fühlen uns wie in den Schweizer Bergen. Nachdem wir uns circa. 28 Kilometer von Akratá entfernt die Berge hinauf geschraubt haben sowie an einem Fluss, einem zauberhaften Lavendelfeld und leuchtend grünen Kastanienbäumen vorbei gefahren sind, blicken wir auf das klare türkisfarbene Süsswasser des Limni Tsivlou. Der bis zu 80 Meter tiefe See ist noch sehr jung, denn er entstand zu Beginn des letzten Jahrhunderts aufgrund eines Erdrutsches. Auf einer Bank direkt an einer kleinen Badestelle mit Schilfgras picknicken wir und bestaunen das Panorama mit See, Kiefernwald und dem Tsivlos-Berg. Hinter uns liegt auf einer grünen Wiese leider viel Müll zerstreut. Ameisen zerlegen eine weggeworfene Papierserviette. Mülleimer stehen offen. Anscheinend hat sich ein Tier an den Überresten gütlich getan. In einem kleinen Pavillon macht ein Paar eine Pause von ihrem Motorradtrip. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees erkennen wir ein Haus mit Grundstück und eine große Badestelle an der sich einige Leute vergnügen. Mein Mann taucht im See und findet am Grund prompt einen Messing- oder Kupferring in Ufernähe. Wie der wohl hier ins Wasser geraten ist? Die Kinder sind ganz aufgeregt. Wir werfen ihn zurück ins Wasser. Sicherlich hat ihn jemand absichtlich hinein geworfen um eines Tages hierher zurückzukommen. Im Wasser werden wir von kleinen Fischen neugierig beäugt. Sie scheinen Appetit zu haben, denn sie beginnen, ganz leicht und kitzelig uns anzuknabbern. Wunderbar, ein kostenloses Hautpeeling! Dafür bezahlt man in Bangkok bares Geld.

Tiefer Einblick am Kanal von Korinth

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spektakulärer Kanal, natürlich waren andere Berliner schon vor uns da

Da wir nicht die Touristenbrücke überqueren wollen, haben wir etwas suchen müssen, um eine gute Stelle zu finden, wo wir an den Kanal herankommen. Wir müssen zuerst an einigen Bunkern aus dem 2.Weltkrieg und einer gerölligen Piste vorbei bis wir an unser Ziel gelangen. Achtzig Meter geht es vor unseren Füßen senkrecht in die Tiefe. Der 6,3 Kilometer lange Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den korinthischen mit dem saronischen Golf. Obwohl im Jahr nur circa 11.000 Schiffe den künstlichen Durchstich passieren, zuckelt gerade ein Ausflugsschiff unter uns entlang. Wir marschieren zur nächst gelegenen Fußgängerbrücke. Es stinkt leider nach faulen Eiern. Zwei dicke verdächtig nach Kanalisation aussehende Röhren verlaufen links und rechts von uns. Doch der spektakuläre Ausblick lenkt uns ausreichend von dem Odeur ab. Am Ende der Brücke sehen wir ein blaues Graffito (siehe Foto oben links), das bezeugt, dass wir nicht die ersten Berliner sind, die diese Brücke überqueren.

Auf dieser Karte ist zu sehen, wo wir geparkt haben:

Zwischenstopp auf dem Campingplatz Bekas bei Archea Epidaurus

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Bei Sonnenaufgang eine kleine Auszeit ganz für mich allein am Strand

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch eine trockene Landschaft des östlichsten Fingers der Halbinsel erreichen wir eine fruchtbare Küstenebene mit duftenden Orangen- und Zitronenhainen. Wir rumpeln Richtung Saronischen Golf. In der Bucht reiht sich ein Campingplatz an den anderen. Auf dem schönen grünen Campingplatz Bekas kehren wir ein und stehen mit der Schnauze fast ganz vorne am Meer. Trotzdem bezeichnet unsere Tochter uns als „Pechpilze“, weil der Campingplatz keinen Swimmingpool hat. Der schmucke Pool des nächst gelegenen Campingplatz Nicolas 2 liegt trocken. Also werfen wir unser Handtuch auf den schmalen Kiesstrand der sichelförmigen Bucht. Das Meerwasser ist etwas trüb, weil es durch die Wellen aufgewühlt wird. Unsere Kinder wollen nicht mit mir ins Wasser und warten am Kiesstrand auf mich. Die Sonne senkt sich und die Fischerboote bringen sich in Position. Obwohl wir nur vorhaben für eine Nacht hier zu verweilen, bauen wir unseren Klapptisch und Gasgrill auf, um uns köstliche Burger zu braten.

Die versunkene Stadt

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Unter der Wasseroberfläche wartet eine versunkene Stadt auf uns

Die aufgehende Sonne lockt mich sehr früh aus dem Bett. Am Strand ist noch keine Menschenseele und so habe ich ein paar ruhige Minuten ganz für mich allein. Das ist sehr schön. Die Nähe im Wohnmobil ist zwar kuschelig, aber ab und zu brauche auch ich mal etwas zeit für mich allein. Nachdem Frühstück brechen wir gleich auf. Denn in unmittelbarer Nähe schlummert ein Abenteuer auf uns, das jedes Herz von Unterwassersportlern und Archäologen höher schlagen lässt! Am Strand Kalymnios setzen wir Taucherbrillen und Schnorchel auf und lassen uns ins glatte morgendliche Meerwasser gleiten, um uns auf den Weg zu unsere, Stadtbummel Unterwasser zu machen. Wir brauchen nicht weit hinaus zu schwimmen bis sich nur zwei Meter unterhalb der Wasseroberfläche die Überreste einer antiken Stadt offenbaren. Wir sehen die Häuser- und Brunnenruinen um die sich Fische tummeln und gut erhaltenen geflieste Böden, über die ich voller Ehrfurcht mit den Fingerkuppen streiche. Die von den Einheimischen als „sunken city“ bezeichneten Ruinen im Meer sollen zu einer noch nicht erforschten römischen villa gehören, die wohl ca. 370 n. Chr. bei einem Erdbeben im Meer versunken ist. Nicht verwunderlich, dass es an diesem Strand eine Tauchschule und ein paar Strandbars gibt. Doch um diese frühe Uhrzeit sind wir fast die einzigen, die sich hier im Meer tummeln. Ob der Ort auch noch wie ein Geheimtipp wirkt, wenn die Sonne steiler am Himmel steht, mag ich nicht beurteilen.

Ganz großes Theater im antiken Epidaurus

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auch ohne Schauspiel oder Konzert ein Grund zum Jubeln

Heilung durch Hypnose, Thermalbäder, Entspannung und kulturelle Anregungen durch Theatervorstellungen haben wir ganz knapp um 2.300 Jahre verpasst. Aber ich übertreibe. Theaterfestspiele für bis zu 14.000 Zuschauer finden an diesem einstigen Luxus-Kur- und Pilgerort seit 1955 immer noch regelmäßig statt.
Schade, dass der Gott der Heilkunst, Asklepios, der hier in Epidaurus geboren sein soll, von Zeus mit Donner und Blitz getötet wurde. Ansonsten hätte er mich vielleicht von meinem kleinen Hautausschlag am oberen Bauch heilen können, den mir die Nesseln eines Steines beschert haben, den ich zum Anbinden eines Seils vom Meeresboden geholt habe. Dass das antike Open Air-Theater am Berg Kynortiou eines der bedeutendsten Denkmäler des alten Griechenlands und eine Weltklasse-Attraktion der modernen Welt ist, versteht man sofort, wenn man sich in die Mitte der Bühne stellt und die fantastische Akustik durch Singen oder Klatschen selbst testen kann. Wir begnügen uns mit Sitzplätzen in den oberen Reihen und genießen das Schauspiel der singenden Besucher und den weiten Blick auf die Berglandschaft. Die umliegenden durch Ausgrabungen zu Tage geförderten Gebäude-, Tempel- und Sportanlagenüberreste versprühen ebenfalls einen mystischen Zauber.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2374

Relaxen auf dem Campingplatz Iria

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Zwischen Artischocken-, Apfel- und Orangenfeldern rumpeln wir weiter. Auf dem Camping Iria bekommen wir zunächst eine Absage. Nichts mehr frei! Doch der Chef Wassili bugsiert uns kurzerhand neben einen Dauercamperwohnwagen, dessen deutsche Besitzern gerade abgereist sind und offenbar nichts gegen Besuch in Abwesenheit haben. So kommen wir in den Genuss eines kleinen privaten Gärtchens mit Überdachung. Genau richtig um uns häuslich einzurichten! Für unsere Mädels gibt es sogar einen Swimmingpool, in den sie sich gleich werfen. Die Große bringt der Kleinen bei, wie man schwimmt, so dass der Schwimmreifen bald nicht mehr gebraucht wird. Bald findet sich auch die erste Urlaubsfreundin aus Stuttgart, mit der die Große alle möglichen Formationen des Tauchens und des ins Wasserspringens durchprobiert. Wir Eltern entspannen auf den Liegen im Schatten, legen die Beine hoch und lesen. Der Platz gefällt uns, obwohl er mitten im Nirvana liegt und zwischen Kiesstrand und Campingplatz eine (wenig befahrene) Straße liegt. Die Bäder sind nicht mehr ganz neu, aber das stört uns nicht. Dafür gibt es neben dem Pool, der für Kleinkinder einen abgetrennten flacheren Bereich hat, einen Kinderspielplatz, Kinderfahrräder zum Ausleihen und eine freundliche und entspannte Atmosphäre. Einige Deutsche leben hier sogar auf dem Platz. Kleine Bierfässer dienen als eigenwillige Blumengefäßgehänge. Es gibt einige Familien, die mit mehreren Generationen zusammen hier Urlaub machen. Wir sind gekommen um zu bleiben.

http://www.iriabeach.com

Auf Schatzsuche in Mykene

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mykenische Kulturgeschichte hautnah

Keine Riesen mehr da, aber die Zyklopenmauer steht immer noch. Auch Pilze können wir jetzt im Sommer nicht entdecken. Schade, denn Mykene trägt das griechische Wort für Pilz (Mykes) in seinen Namen. Auf einem der spitz aufragenden Zuckerhutberge thronen die Überreste der berühmten mykenischen Königsfestung.
Ein angenehmer Wind zerzauselt unsere Haare als wir auf dem kostenfreien Parkplatz aus dem Wohnmobil hüpfen. Um die Vormittagszeit ist zum Glück nicht viel los.  Wir streifen also recht unbehelligt von Selfie wütigen Touris um die Ruinen der mykenischen Oberstadt des einstigen Hausherrn, known as „Herrschers von Mykene und Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg“, Agamemnon. Vor etwa 3.000 Jahren hätten wir nicht so bequem in diese Festung aus wuchtigen Bruchsteinen, mit das tonnenschweren Löwentor und den Schachtgräbern hinein marschieren können. Ich weiss auch nicht, ob ich damals gerne hier gewesen wäre. Schließlich mussten damals raue Sitten geherrscht haben, wenn Klytemnestra ihren Gatten Argamemnon im Badezimmer umbringen lässt oder es vielleicht gar selbst tat…
Hätten wir vor dem 17. Jahrhundert hier vorbei geschaut, so hätten wir vor lauter Schutt die Mauern von Mykene auch nicht gesehen. Dank einiger fleissiger Ingenieure und Archäologen, darunter im 19. Jahrhundert dann auch der Troja-Entdecker Heinrich Schliemann, der ganz fest an die Schilderungen von Homer in der „Ilias“ glaubte, kommen wir nun in den Genuss der Burganlage. Das 13,5 Kilogramm schwere Gold, die der archäologische Abenteurer und Kaufmann aus Neubuckow hier in Mykene fand, sind leider schon lange nicht mehr an Ort und Stelle. Da es auf dem gesamten Areal keinerlei Schatten gibt und die Sonne uns langsam aber stetig brät, gehen wir strammen Schrittes (rutschfeste Schuhe sind hier nicht verkehrt) vorwärts um noch etwas Geschmeide im archäologischen Museum von Mykene zu sehen. Die Kinder suchen sich unter den Informationstafeln ein schattiges Plätzchen, während wir uns die Texte durchlesen.

Abkühlen im archäologoischen Museum von Mykene

Im modern gestalteten archäologoischen Museum von Mykene (ist im Eintrittsgeld enthalten, genauso wie das Schatzhaus des Atreus, also Tickets gut aufheben) am Seitenhang der Festungsanlage retten wir uns vor der Sonne. Die Ausstellung ist insgesamt in vier Säle aufgebaut, die auf wiederum zwei Ebenen aufgeteilt sind. Hier können wir Nachbildungen von goldenen Grabmasken, sehr viel schönes antikes Geschmeide, das so zeitlos schön aussieht, dass es auch in einem aktuellen Schmuckgeschäft im Fenster ausgestellt werden könnte, fein verzierte Münzen, beschriftete Tontafeln, die von der Form her einem iPhone sehr ähneln, sowie einige Originalfunde bestaunen. Außerdem tut uns eine kühle Dosis Klimaanlagenluft zwischendurch ganz gut. Die Panoramafenster des Museums bescheren uns immer wieder einen herrlichen Ausblick auf die nördliche der Ebene von Argos.

Das Schatzhaus von Atreus

Ein weiteres Highlight wartet nur wenige 400 Hundert Meter südwestlich von der Festung entfernt am Osthang des Panagitsa-Hügels auf uns. Vorbei an einer langen immer höher werdenden Mauer aus Steinblöcken und durch eine schmales 4,5 Meter hohes Tor mit einem darüber liegenden offenen Dreieck, treten wir ins Dunkel eines monumentalen unterirdischen Kuppelbaus ein, der sich unter einer Erdaufschüttung verbirgt. Hier wurden um 1.250 v. Chr. Könige mitsamt wertvoller Grabbeigaben (daher rührt der Name Schatzhaus des Atreus) zur letzten Ruhe gebettet. Ihre Gebeine und die Schätze sind natürlich nicht mehr vorhanden. Der Geruch in der gewölbeartigen Kammer erinnert mich an eine Mischung aus Löwenkäfig und Fledermaushöhle. Innen ist es sehr sehr schlicht. Von den früheren Deckplatten aus Marmor und den Säulen ist nichts mehr zu sehen. Neben der großen Grabkammer öffnet sich eine noch dunklere Kammer. Doch aus diese ist leer.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2573

Malerisches Náfplion

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Romantik pur

Am Argolischem Golf und am Fuß eines mächtigen Felsvorsprungs besuchen wir eine 3.000 Jahre alte Schönheitskönigin, die sich für ihr Alter erstaunlich gut gehalten hat und ihre Falten genau am richtigen Fleck trägt. Darf ich vorstellen, Náfplion, die ehemalige Hauptstadt Griechenlands, gegründet von Nauplios, dem Sohn des Poseidon und der Amymone sowie Königssitz des Bayern Otto I. Nein, ich habe nicht zu viel Ouzo getrunken. Und einen Sonnenstich habe ich auch nicht. Die Griechen hatten wirklich einen bayerischen König. Aber glücklich wurden sie mit ihm nicht. Kommt mir irgendwie bekannt vor, wenn ich so an die aktuellen politischen Geschehnisse in Deutschland denke… Aber lassen wir das.

Trotz seiner aufregenden Geschichte, der nur zweistündigen Fahrentfernung von Athen und der romantischen Atmosphäre ist Náfplion (zu unserem Glück noch) relativ unbekannt bei Touristen, so dass es noch recht beschaulich in der 14.000 Einwohner Stadt zugeht. Am Hafen besteht also reichlich Auswahl an schattenlosen Parkplätzen für uns. Wir gesellen uns zu zwei anderen Womos. In der Mittagshitze flimmert gegenüber vom Hafen die Festungsinsel Bourtzi.

Unser erstes Ziel ist ein Shop in dem wir eine große Flasche Wasser bekommen. Wir bewegen uns weg vom Hafen und entdecken zuckersüße Ladengeschäfte, die sich in den schmalen Straßen aneinander reihen. Weinhandlungen, Schmuck-, Spielzeug-, Schuh- und Bekleidungsgeschäfte (davon einige vor 17 Uhr leider noch geschlossen), Kirchen, eine Bibliothek, eine Moschee und Museen. Hinzu kommen hübsche kleine Hotels und viele einladende Restaurants, die auf Gäste warten. Halb verfallene Gebäude neben farbenfroh sanierten Häusern sorgen für einen maroden Charme. Und über allem wachen die Palamidi- und Akronafplia-Festungen.
Nach einem Einkaufsbummel landen wir im Lokal Ta Fanaria. In der griechische Taverne alten Stils genieße ich einen leckeren Oktopus und den Schatten. Gestärkt fahren wir hinauf zur venezianischen Palamidi-Burg. Doch wir sind knapp zu spät. Sie schließt in 15 Minuten. Die 8,00 Euro Eintrittsgeld sparen wir uns und werfen dafür einen herrlichen Blick vom Parkplatz auf die Stadt Náfplion und die weite Landschaft der Argolis.

http://fanaria.gr/en

Kultur, leckeres Essen und danach abtauchen: alles in Asine

Qual der Wahl: Zuerst Taverne oder die antike Akropolis? Wir entscheiden uns zuerst für die Kultur und dann erst für das Fressen. Schließlich haben wir hier schwedische Archäologen eine wunderschöne Festung auf einem dreieckigen Hügel ausgegraben. Gesicherte Wege führen uns hinauf. Von ganz oben haben wir zur einen Seite einen weiten Blick auf die dicht bebaute Bucht um die Stadt Tolon, auf vorgelagerte einsame Inseln und auf der anderen Seite den Kastraki Campingplatz. Von der antiken Akropolis ist bis auf die Grundmauern und ein paar Zisternen nicht mehr viel übrig geblieben nachdem die Italiener hier im 2. Weltkrieg vor den Alliierten Schutz suchten. Die Kapelle am Fuße des Hügels und die darum angelegten mit Blumen und Kräutern bepflanzte Gärtchen sind auch sehr hübsch. Nach dem Rundgang gönnen wir uns ein Mittagessen in dem Strandrestaurant Asinin Te mit Blick auf eine paradiesische Badebucht direkt an der antiken Akropolis. Ein paar Strohschirme und Liegen sind belegt. Stand-up-Paddler ziehen ihre Runden, eine junge Frau springt von einem Felsen während wir Eltern einen griechischen Salat und unsere Kinder einen riesigen Berg Nudeln verputzen.

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Klamotten aus, Badesachen an, Taucherbrillen aufgesetzt, Schnorchel rein, los geht’s. Nachdem wir so lange auf das Meer geguckt haben, können wir nicht anders und lassen uns ins glasklare Wasser gleiten. Am liebsten würden wir hier noch länger verweilen. Aber wir wollen uns langsam in nördliche Richtung fortbewegen. Unser nächstes Ziel heißt Korinth. Den Kanal haben wir zwar bereits besucht. Doch Korinth hat uns noch mehr zu bieten…

https://www.gtp.gr/TDirectoryDetails.asp?ID=14591

Camper Stop “Afrodites Waters” beim antiken Korinth

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Der Camper Stop ist fast leer. Lediglich 3 weitere Reisemobile und ein schrumpeliger Dauercamper stehen bereits parat. Schon verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das antike Korinth von hier nur circa zehn Minuten Fußweg entfernt liegt und der Stellplatz nur 13 Euro kostet. Immerhin war Korinth zu antiken Zeiten neben Athen und Sparta eine der drei großen Städte Griechenlands in der es moralisch ziemlich locker für die damalige Zeit zuging, bevor es die Römer zerstörten und Julius Cäsar es wieder aufbauen ließ (von Nachhaltigkeit hatte der Veni-Vidi-Vici-Herr anscheinend keine Ahnung). Der Eigentümer des Camper Stops lässt sich von den spärlichen Kunden nicht die gute Laune verderben. Vielleicht wird man so lässig, wenn man an solch einer bedeutsamen Kulturstätte lebt? Freundlich kommt er aus seinem Wohnhaus, begrüßt uns und zeigt uns ganz in Ruhe die Dusche und das WC. Die dicht hinter dem Gelände verlaufende Autobahn hören wir kaum.

http://www.camperstop.gr/index_de.html

Der berühmte griechische Zeh im antiken Korinth

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Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, spazieren wir durch das unauffällige Dorf Archea Korinth hinauf, an einem Parkplatz vorbei und eine kleine touristische Souvenir und Restaurantmeile entlang bis wir an der Ausgrabungsstätte ankommen. Da es bereits später Nachmittag ist, haben wir jede Menge Raum um uns in der antiken Stadt ganz frei zu bewegen. Aufgrund von zahlreichen Kloppereien mit Persern, Athenern, Türken und anderen Feinden sowie zweier verheerender Erdbeben sitzen leider nur wenige Steine noch aufeinander, erklären wir unseren Mädchen. Der Apollontempel mit seinen restlichen sieben dorischen Säulen hält allerdings ganz treu seine Stellung. Das knallige Himmelblau bringt seine hellen Steine vorzüglich zur Geltung, kann man nicht anders sagen. Die seit über 2.000 Jahren aktive Peirene-Quelle, die Ruinen der Agora, eine einst bis zum Hafen verlaufende circa 2 Kilometer lange gepflasterte Straße und die Süd-Stoa sowie das gesamte Ausmaß des Geländes (nicht alles konnte bis heute ausgegraben werden) bezeugen uns, wie mächtig diese einstige Handelsmetropole einst gewesen sein muss. Damit unsere Besichtigungsrunde für unsere Kinder zu einer spannenden Entdeckungstour wird, erklären wir ihnen, wie hier früher auf Märkten gehandelt, wie die reichen Korinther hier gelebt und die Kinder gespielt haben könnten. Außerdem dürfen sie den berühmten griechischen Zeh suchen, der an den Resten einer Statue zu finden ist.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2388

Kunstraub im archäologischen Museum von Korinth

Im klimatisierten Museum (liegt auf dem Ausgrabungsgelände) lesen wir den Mädels die Kriminalgeschichte vor, die sich hier in Form eines gewalttätigen Kunstraubs 1990 ereignet hatte. Glücklicherweise konnten die fast 300 geraubten antiken Exponate Jahre später vom FBI in Miami sicher gestellt und zurück an Ort und Stelle gebracht werden (solch berühmtes Diebesgut ist also schwerlich loszuwerden). Den Kindern zeigen wir außerdem eine Sphinx, einen Sarkophag mitsamt Skelett und hübsche kleine Figuren in den sehr schön gestalteten Ausstellungshallen, die sich um einen Innenhof gruppieren. Besonders interessant erscheinen unseren Kids die bloßen Geschlechtsmerkmale einiger Statuen.

Richtig spannend wird es, als wir das Gelände wieder verlassen und im Abendlicht eine frei zugängliche antike Städte in unmittelbarer Nähe betreten. Mit einer Taschenlampe ausgestattet, leuchten wir in jedes finstere und kalt ziehende Loch hinein. Leider belästigt uns ein streunender großer Hund, der uns wahrscheinlich nur in der Hoffnung auf etwas zu futtern unauffällig gefolgt sein muss. Allerdings lässt er sich nicht verscheuchen und blockiert stur unseren Rückweg. Wir setzen die Kinder vorsorglich auf einen antiken Brunnenrand und denken nervös darüber nach, ob wir irgendwelche Waffen ähnlichen Gegenstände im Rucksack haben könnten, mit denen wir ihm Angst einjagen könnten. Doch endlich dreht er um und trollt sich. Auf dem Weg ins Restaurant sehen wir, wie er sich ganz friedlich neben einen älteren Herr an einem Tisch niederlegt.

Weitblick auf der Festung Akrokorinth

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Über dem antiken Korinth haben wir die Festungsruine mitsamt ihrer langen Burgmauer und Zinnen bereits auf einem mächtigen 575 Meter hohen Tafelberg thronen sehen. Unser Womo schraubt sich langsam und tapfer den westlichen Berghang bis zum kostenfreien Parkplatz der riesigen Festung Akrokorinth hinauf. Eintritt müssen wir auch nicht bezahlen.
Glatte Marmorsteinwege führen uns weiter, weisen uns den Weg durch drei Tore bis wir das riesige Innengelände betreten. Franken, Byzantiner, Venezianer und Türken haben hier ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Von antiken Tempeln ist allerdings nichts mehr übrig geblieben. Bis ins 19. Jahrhundert hinein, lebten hier oben Menschen. Sie dürften sich sehr sicher gefühlt haben, stelle ich mir vor, während ich den Blick zum Meer und über die silbrigen Olivenhaine schweifen lasse. Um die Ruinen der verschiedenen Epochen blühen Wildblumen und zwitschern Vögel. Kein Weg ist hier gesichert, es gibt keinen Schatten, kein Café (zumindest als wir dort waren) alles wirkt sehr ursprünglich. In der Burgmauer gucken unsere Kids durch bedrohlich große Löcher in die Tiefe. Das einzig moderne Element befindet sich auf dem höchsten Punkt des Berges. Eine neu eingebaute Treppe führt hinauf auf eine Aussichtsplattform eines Turms. Dass der Ausblick hier oben großartiger denn je ist, brauche ich eigentlich nicht erwähnen, tue es aber trotzdem.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=15661

Kastro (Präfektur Elis), paradiesischer Campingplatz Melissa

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Alte Bekannte aus unserem Peloponnes-Urlaub in 2017 in Form von grün bewaldeten Hügeln begrüßen uns. Wir folgen Serpentinen hinauf und hinab. Statt wie im letzten Jahr zum Campingplatz Fournia Beach zu fahren, biegen wir beim Campingplatz Melissa rechts rein und dürfen uns dort einen freien Platz suchen. Am Strand sind natürlich alle Plätze vergeben oder reserviert. Es ist hier gar nicht so einfach noch etwas zu finden. Aber in der dritten Reihe, zwischen hohen Hecken, finden wir einen Bereich für uns. Das Meeresrauschen ist hier immer noch zu hören.
Auf dem relativ großen Campingplatz sorgen ein Supermarkt und ein Café für unser leibliches Wohl. Auch ein Teil unserer Wäsche wandert mal wieder in eine Waschmaschine.

Endlich bekommen wir unsere braun gebrannten Füße ihre Dosis Sandstrand. Entsprechend ist am Strand eine Menge los. Wir lassen uns rücklings in die flach heran rollenden Wellen fallen. Das Wasser ist hier so seicht, dass es auch für kleinere Kinder super zum Baden geeignet ist. Nach tieferen Stellen kommen Sandbänke. Ein paar Strohsonnenschirme spenden wertvollen Schatten und eine Strandbar versorgt uns mit Wasser und Kaffee.

Am Abend steuert ein Gast am Meer eine Drone, die erstaunlich weit fliegen kann und aussieht wie ein Papierflieger. Wir lassen uns alles vom ihm zeigen und sind sehr beeindruckt von der Technik, die es dem Türen Spielzeug ermöglicht, kilometerweite Missionen zu fliegen und immer wieder zum Ausgangspunkt zurückzufinden.

http://campingmelissa.gr/de

Imposante Kreuzfahrerburg Chlemoutsi bei Kastro

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Nachdem wir unseren letzten Strandtag in vollen Zügen genossen und die Kinder eine Sandburg nach der anderen gebaut haben, holen wir etwas nach, was uns letztes Jahr verwehrt blieb. Wir steigen vor den Toren des Campingplatzes ins vorbestellte Taxi (wir wollen nicht mit dem womöglich fahren, weil wir dann unser ganzes Zeug abbauen müssten) und lassen uns von dem älteren galanten Taxifahrer in einem silbernen Mercedes ein paar Kilometer Richtung Kastro fahren. Auf einem 250 Meter hohen Hügel der Halbinsel Kyllini wartet unser diesjähriges letztes Ausflugsziel in Griechenland auf uns: eine der größten und am besten erhaltenen Burgen des Landes!

Säbelrasseln, Schlachtrufe und Ritterüstungsgeschepper. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und stelle sie mir hier in dieser Burg vor. Wie sie hier in und um dieser sechseckigen Burg kämpften, diese Kreuzritter. Ich kann mir diesen hochmittelalterlichen Mord und Totschlag ganz lebhaft vorstellen. Ganz schön blutig muss es hier einst zugegangen sein. Im 13. Jahrhundert ließen die Franzosen und späteren Herrscher des Fürstentums Achaia, Gottfried I. von Villehardouin sowie Wilhelm I. von Champlitte zur Verteidigung des benachbarten Hafens von Glarentza und von Andrèville, der Hauptstadt des Fürstentums Achaia, die Burg bauen. In der Nähe des Eingangs bestaunen wir tonnengewölbte Säle mit offenen Kaminen. Im Licht durchfluteten Innenhof jagt eine Katze ein Gespenst und zarte Erdbeerpflänzchen strecken sich der Sonne entgegen. Sind die runden Steinkugeln ehemalige Kanonenkugeln? In der Haupthalle, an der südöstlichen Ecke gegenüber dem Eingang, erzählt ein Museum die Geschichte der Burg. Der Teil rechts davon ist nicht restauriert. Ein riesiges Loch lässt den Blick auf den blauen Himmel frei. Pflanzen wachsen aus dem Boden. Wir wollen auch Richtung Himmel und steigen zur Ausblicksplattform aufs Burgdach hinauf. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft und das Meer ist atemberaubend. Eine Fähre zieht vorüber. Morgen werden auch wir eine solche Fähre besteigen und gen Italien schippern…

Öffnungszeiten
Sommer, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 20:00 Uhr
Winter, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 15:00 Uhr

Ancona, Italien

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Wir legen im Hafen von Ancona an und das Meer bleibt immer noch spannend für uns und die Kinder. Möwen kreisen unter und neben uns. Alle Wohnmobilfahrer und -mitfahrer machen sich bereit. Während des Frühstücks (wir haben fast 50,- Euro bezahlt) gewitterte es mitten auf dem Meer. Nun nieselt es nur noch ganz fein. Mitel- und Norditalien sind mit einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Entsprechend milde Temperaturen empfangen uns. Das ist zur Abwechslung auch mal ganz schön. Gestern saßen wir noch in der Sonne am Pool der Fähre, der mit Meerwasser gefüllt war. Wir haben es also ausgekostet.

Achensee, Österreich

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Stille Wasser sind tief. Ganze 133 Meter ist es tief. Der größte See Tirols breitet sich in der Dunkelheit vor uns aus. Ein festlich beleuchtetes Passagierschiff schippert vorbei. Zum Glück ist noch ein Plätzchen auf dem Alpen Caravan Park frei. Es nieselt leicht und es ist sehr frisch. Zuvor sind wir von Ancona mit nur einem kurzen Zwischenstop zum Essen bis zum Brennerpass durchgebrettert. Unser Kokosöl zum Kochen ist das erste Mal seit fast drei Wochen fest gefroren. In der Nacht wird es so kühl, dass wir in Socken und Sweatshirt und in allen Bettlaken, die wir bei uns führen, schlafen.
Am nächsten Morgen verziehen sich die Wolken und wir holen uns frische Brötchen. Der Sanitärbereich ist ein Traum. Große Familienduschen, alles tiptop gepflegt. Es gibt sogar ein Spielzimmer für Kinder und ein Jugendzimmer. Draußen wartet ein super Abenteuerspielplatz auf unsere Kinder. Außerdem ist eine aufblasbarer Kletterturm aufgebaut, den unsere Mädels gleich entern. Ein paar Kinder angeln am See. Wir würden am liebst noch länger bleiben und wandern gehen. Die Berge sehen einfach zu einladend aus. Aber auch etwas Wassersport wäre toll! Segelboote, Stand-up-Paddler, Kanus. Alles ist am Start. Hierher möchten wir auf jeden Fall zurückkehren. Doch nun müssen leider schon weiter nach Berlin zockeln. Wir schaffen es in einem Rutsch vom Achensee nach Hause!

https://www.camping-achensee.com

Lins zu Reise- und Stellplatzführern sowie unseren super Flamingo:

Stellplatzführer Landvergnügen (innherhalb Deutschlands nutzbar): https://landvergnuegen.com

Diese beiden Stellplatz- und Reiseführer haben wir für unseren Urlaub auf den Peloponnes dabei gehabt:

Sollte man nicht auf eine Meerjungfrau treffen, kann man sich mit diesem Meerjungfrauenschwanz und Bikini selbst in eine verwandeln:



Mit diesem Flamingo-Badespielzeug sind unsere Mädels über die Wellen im Golf von Korinth geritten:

Ich bin dann mal suppen. Mit dem Stand-up-Paddle-Bord auf der Havel unterwegs.

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Suppen, das würde ich bei der Frage nach meinem aktuell liebsten Hobbys eintragen, wenn ich eines dieser bunten Freundschaftsbücher ausfüllen müsste, die meine Tochter regelmäßig aus der Schule mitbringt. Mit „suppen“ meine ich natürlich nicht Kochen, sondern Stand-up-Paddling (kurz SUP genannt). Ursprünglich kommt diese gar nicht mehr sooo neue Trendsportart aus Hawaii. Das Stehen auf einem Surfbrett ermöglichte es dort den Surflehrern, ihre Surfschüler besser im Blick zu behalten und rascher zu ihnen zu kommen.

Wasser plätschert an der Spitze meines Bords. Vor mir gleitet eine befreundete andere Mama auf ihren Bord dahin. Wir steuern auf mehrere kleine Inselchen zu, die im Tegeler See vor sich hin träumen. Wir hören ein Motorboot in der Nähe und wissen, was gleich kommen wird. Kurze Zeit später ist das kleine Boot links an uns vorbei gedüst. Als Gruß schickt es uns kleine Wellen. Wir spannen uns noch mehr an, um das Gleichgewicht zu halten und versuchen unsere Bretter so auszurichten, dass die Wellen uns von vorne erreichen und nicht seitlich. Diese Technik kenne ich noch aus meinem Schulruderverein. Wir nähern uns den Inseln und halten nach Vögeln Ausschau. Nun sind die Motorboote gänzlich weg und es kehrt eine herrliche Stille ein, die nur von dem Eintauchen unserer Paddel unterbrochen wird. An einem Wasserverkehrsschild machen wir fest und lassen uns von den Brettern ins Wasser gleiten. Es ist frisch, aber wunderbar.

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Ein Board, ein Paddel, ein Gewässer. Mehr braucht es nicht.

3 Gründe, warum ich Stand-up-Paddling so klasse finde

1. Stand-up-Paddling macht total Spaß

Ich bin gerne auf dem Wasser und an der frischen Luft unterwegs. Seitdem ich Pilates mache, weiss ich, dass ich Übungen mag, die mit Stabilisierung (sprich Körpergleichgewicht) zu tun haben. Dass ich beim Stand-up-Paddling diese drei Fliegen mit einer Klappe schlage, finde ich prima. Außerdem spüre ich dabei die Anstrengung kaum. Die Zeit verfliegt, ich habe was fürs Auge, kann in Ruhe nachdenken, mich entspannen und die Ruhe auf dem Wasser genießen. Mittlerweile haben einige Bekannte in unserer Nachbarschaft auch ein Stand-up-Paddle, so dass ich mich auch zum gemeinsamen suppen verabreden kann, wenn ich möchte. Ich habe auch schon mal meine fast achtjährige Tochter mit aufs Bord genommen. Sie hat sich einfach vor mich aufs Brett gesetzt.

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Auch Kinder finden auf dem SUP bequem Platz

2. SUP als Ganzkörper-Workout

Mittlerweile habe ich mich informiert, warum Stand-up-Paddling so gut für meinen Körper ist. Seitdem ich es weiß, fühle ich mich noch besser bei meinem Wasser-Workout.

Schulter-, Rumpf- und Rückenmuskulatur
Durch meine Bürotätigkeit habe ich oft Verspannungen im Nacken und im Rücken. Der Paddelschlag im Stehen löst nicht nur Verspannungen, sondern kräftigt die Schulter-, Rumpf- und Rückenmuskulatur.

Tiefe Muskelschichten
Das kippelige Board, vor allem bei Wellengang, aktiviert und mobilisiert die tieferen Muskelschichten, vergleichbar mit einem Wackelbrett oder dem Workout auf einer Vibrationsplatte. Es werden dabei sowohl die geraden als auch die schrägen Bauchmuskeln sowie die Pomuskulatur spielerisch trainiert und gestärkt. Das ist für mich als Mutter also die Gelegenheit all die gewünschten Bereiche meines Körpers wieder fest und knackig werden zu lassen.

Bein- und Fußmuskulatur
Das ständige Ausbalancieren und Anspannen trainiert die Bein- und Fußmuskulatur. Damit habe ich persönlich am meisten zu tun. Wenn meine nackten Füße anfangen zu verkrampfen, setze ich mich aufs Brett und massiere sie. Wer das mal im Trockenen nachempfinden möchte, kann sich auf ein Togo Ballkissen stellen. Allerdings ist es auf dem Brett viel anstrengender, weil sich das Wasser darunter ständig bewegt oder einem Wind entgegen kommt.

Ausdauer
Beim ersten Mal war ich gleich eine Stunde auf dem Brett unterwegs, weil es mir solchen Spaß gemacht hat und das Wasser recht ruhig war. Allerdings habe ich mir Zeit dabei gelassen und kein Power-Workout veranstaltet. Jenachdem wie lange und mit welcher Geschwindigkeit man auf dem Brett unterwegs ist, trainiert man das Herz-Kreislaufsystem gleich mit.

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3. iSUPs sind praktisch

Ich habe seit Herbst letzten Jahre ein so genanntes iSUP, also ein inflatable Stand-up-Paddle. Anders als ein Hard-Bord wird es wie eine Luftmatratze auf einem sicheren Untergrund (Achtung spitze Gegenstände können Löcher ins Bord bohren) aufgepumpt bevor man loslegt mit dem suppen. Nachdem das iSUP fertig aufgepumpt ist, ist es so fest wie ein Hard-Bord.
Ich persönlich finde ein iSUP deshalb so praktisch, weil es weniger Platz einnimmt, wenn die Luft abgelassen ist, als ein Hard-Bord. Die Tasche passt mit ihrem Maß ca. 40 x 60 Zentimeter super in den Kofferraum und auch in die Dachbox unseres Wohnmobils. Das leichte Aluminiumpaddle kann ich in mehrere Teile zerlegen und die Luftpumpe ist auch nicht riesig. Das Aufpumpen des iSUP dauert nur wenige Minuten. Im Sommer lasse ich die Luft aus dem Bord allerdings nicht heraus, weil ich so schnell wie möglich damit zum Wasser laufen möchte. Das circa 3,50 Meter lange Brett ist leicht, so dass ich es problemlos tragen kann. Ich ziehe fürs Stand-up-Paddling ganz normale Sportkleidung an. Für kältere Tage habe ich einen Neoprenanzug. Bisher habe ich keine Schuhe getragen. Aber zum Einsteigen in gewissen Gewässern sind Aqua-Schuhe ganz praktisch, weshalb ich mir nun ein Paar bestellt habe.

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Stand-up-Paddling: Die derzeit am schnellsten wachsende Wassersportart der Welt

Auf was sollten Stand-up-Paddling-Einsteiger achten?

Anfänger brauchen keine Surferfahrung. Du solltest aber über einen sicheren Stand, ausreichende Ausdauer und Fitness sowie gute Schwimmkenntnisse verfügen. Das richtige SUP-Board für Einsteiger sollte relativ groß und breit sein. Damit lässt sich leichter die Balance halten. Das Brett sollte außerdem schmal zulaufen, so ist es besser zu dirigieren. Die so genannte Nase des Bretts sollte leicht nach oben gebogen sein, damit das Wasser nicht vorne übers Brett schwappt.
Die SUP-Technik ist ganz leicht zu lernen. Die Technik sich vorab anzuschauen, ist aber wichtig, damit Du gut aufs Brett kommst, besser voran kommst, die Balance hälst und Deinen Körper optimal trainierst.

Hier ist zum Reinschauen ein SUP-Tutorial mit ein paar guten Tipps und Tricks:

Wie finde ich das SUP-Board das zu mir passt?

Das richtige SUP-Board für Einsteiger sollte relativ groß und breit sein. Damit lässt sich leichter die Balance halten. Das Brett sollte außerdem schmal zulaufen, so ist es besser zu dirigieren. Die so genannte Nase des Bretts sollte leicht nach oben gebogen sein, damit das Wasser nicht vorne übers Brett schwappt. Noch mehr Infos zur besseren SUP-Board-Wahl findest du z.B. auf BeyondSurfing.com.

SUP – Trips und Touren

Eine Stadtkulisse oder Landschaft vom Wasser zu betrachten und kennenzulernen, ist etwas ganz besonders schönes, finde ich persönlich. In vielen Großstädten gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Verleihstationen für Stand-Up-Paddles. Bei ihnen kann man ein SUP nicht nur mieten, sondern auch noch weitere Services wie SUP Schnupperkurse, Personal Coach-Kurse, Citytouren und Yoga-Unterricht buchen. Einige bieten auch SUP-Gruppen-Events an.

Hamburg
Gewässer: Alster
SUP mieten: www.supclubhamburg.de, www.zum-anleger.de

München
Gewässer: Tegernsee, Chiemsee oder Starnberger Selassen, Isar und Loisach
SUP mieten: www.sup-activity.com, www.paddelspass.de

Frankfurt
Gewässer: Main
SUP mieten: www.sup-verein.de

Köln
Gewässer: Rhein
SUP mieten: www.supstationkoeln.de

Leipzig
Gewässer: Mulde, Saale, Elster und Unstrut
SUP mieten: www.bodypro.de/stand-paddling

Dresden
Gewässer: Elbe
SUP mieten: www.wildeast.de

Berlin
Gewässer: Spree, Havel, Wannsee, Müggelsee und Tegeler See
SUP mieten: www.sup-session.com, http://standupclub.de/sup-verleih

Amsterdam
Gewässer: Grachten
SUP mieten: www.mm-sup.com

Kopenhagen
Gewässer: diverse Kanäle
SUP mieten: http://supsurf.dk

Venedig
Gewässer: 150 schmale Kanäle
SUP mieten: www.surfvenezia.org

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 Was Du zum Stand-up-Paddling brauchst

Stand-up-Paddle Boards

Aquaschuhe

Neoprenanzug

Wasserdichte Handytasche

Wohnmobiltrip durch den Harz & Walpurgiserlebnisse

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Etwas für Schwindelfreie: die Hängebrücke „Titan-RT“ an der Rapprodetalsperre ist unser Highlight während unseres Urlaubs im Harz

Wir rollen über ehemalige Vulkane. Kupfer, schwefelgebundenes Eisen, Blei und Zink hat der Vulkanismus hier hinterlassen. Gefaltet und geknautscht, so liegt der Harz vor uns. Die Plattentektonik hat hier ganze Arbeit geleistet.

Unser getreues Wohnmobil hat uns in Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, kutschiert. Bewaldetete Hügel und Berge in allen erdenklichen Höhen und Grüntönen türmen sich vor unserem Insektenfriedhof an Frontscheibe auf. Dazwischen gelbe Flecken an Rapsfeldern. Darüber die Komplementärfarbe Blau. Yes, so haben wir uns dieses lange Wochenende vorgestellt. Schule und Waldkita haben zu. Unsere Computer sind off. Die berufliche Email Abwesenheitsbenachrichtigung (was für ein langes Wort) ist on. Wir vier sind up and away. Es ist unser erste Wohnmobiltour in diesem Jahr. Die übrig gebliebenen Gewürze aus unserem letzten Griechenlandtrip warten auf ihren Einsatz.

Nationalpark, dieses Siegel hat das Gebiet rund um den 1.141 Meter hohen Brocken 1990 verliehen bekommen. Am Fuße des Brocken entspringen die Flüsse Bode, Ecker und Oder. Seit 2006 zählt der Harz außerdem drei Bundesländer-Zacken in der Bergkrone: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Länderübergreifend ist er nun stolze 24.700 Hektar groß. Wälder, Moore und Fließgewässer bieten Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Außerdem gibt es historisch gewachsene Fachwerkstädte, ursprüngliche Dörfer und Bergbaustädte und wir Berliner sind nun mitten drin.

Unser Campingplatz im Harz

Das Göttingeroder Harz-Camp im Oberharz nimmt uns freundlich auf. Wir suchen uns einen der terrassierten Wiesen-Komfortstellplätze aus. Pro Nacht bezahlen wir hier 30,80 Euro für uns vier. Strom und Duschen kosten extra. Die späte Nachmittagssonne scheint genau auf uns. Der Bewegungsdrang der Kinder zieht uns zum Kinderspielplatz mit Trampolin (gegen Wertmarken), Seilbahn und Kletterpyramide. Der Außenpool hat noch geschlossen. Dafür eignet sich der geteerte Weg, der die Dauercamper von den Gastcampern trennt, hervorragend zum Skateboard- und Laufradfahren. Go-Karts, Sauna, Restaurant und einen SB-Laden gibt es hier außerdem.

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Die Titan RT: 2017 fertig gestellt, 947 Tonnen schwer, 75 Meter hoch

Einmal über die längste Hängebrücke

Schwankend wie Seemänner bewegen wir uns etwa 75 Meter über dem Bode-Fluss. 458 Brückenmeter liegen vor uns. Obwohl es nicht windig ist, pendelt das 120 Tonnen schwere Bauwerk „Titan-RT“ beständig nach links und rechts. Durch das Gitterrost blicken wir in die Tiefe des Rapprodetals. Unsere Kinder scheinen wie wir schwindelfrei zu sein und galoppieren über den Laufsteg. Zum Glück reichen sie noch nicht über das 130 Zentimeter hohe Geländer, dessen Edelstahlnetz ab uns zu von Liebesschlössern geschmückt wird.

Während wir auf der einen Seite die riesige Staumauer Wendefurth sehen, glitzert auf der anderen Seite die Bode. Einige Tretboote gondeln friedlich auf dem Gewässer umher. In diese Idylle hinein ertönen immer wieder Freuden- und Angstschreie schräg hinter uns. Diese stammen nicht von Besuchern der Hängebrücke, sondern von den Menschen, die sich an einer Zipline meist zu zweit von einem Turm oberhalb des Brückenbeginns nach unten hinab zur Bode stürzen, siehe Video:

Ich muss zugebeben, dass mich dieser rasante Flug auch reizt. Aber unsere Kinder haben es mir leider ausgeredet.

Die gute Stunde Warterei hat sich für uns gelohnt. Zu Beginn standen wir am Eingang Nähe Haltestelle „Wendefurth Oberbecken“, weil wir dort zuerst vorbei kamen und einen guten Parkplatz für unser Wohnmobil fanden. Weil es dort aber gar nicht voran ging, wechselten wir auf die andere Seite der Talsperre, wo sich neben einem weiteren Eingang das Besucherzentrum, ein Spiel- und Picknickplatz befinden. Gefühlt ging es hier schneller voran und außerdem war es dort schattiger. Allerdings mussten wir dafür durch einen 219 Meter langen Tunnel laufen, durch den Motorradfahrer laut knatternd hindurch sausten.

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Zu Walpurgis ist der ganze Harz verhext. Auf dem Schloss Wernigerode ist deshalb viel los.

Ritterfest und Schlosswalpurgis auf Schloss Wernigerode

Schmierenkomödianten, Ritterkämpfe, Gaukelei, Akrobatik, Märchenstunden, Kinderschminken, Bogenschießen, Axtwerfen und und… Anlässlich der 10. Schloss Walpurgis wird auf dem Schloss Wernigerode einiges geboten. Wir haben leider keine historischen Gewänder im Wohnmobilkleiderschrank parat und zahlen deshalb den vollen Eintrittspreis von 28 Euro für uns vier. Den Kindern gefällt die Show der Söldner auf der Schlossterrasse. Zehn mutige Kids stellen sich den mit Schildern, Kettenhemden, Helmen und Schwertern gerüsteten Söldnern, um ihre menschliche Mauer zu durchbrechen. Ob sie es tatsächlich schaffen Die wilden Kerle umzustoßen, seht Ihr hier in diesem Video:

Das auf einer 100 Meter hohen Anhöhe gelegene Barockschloss der Adelsfamilie Stolberg-Wernigerode besichtigen wir gerne. Von der Terrasse und der Außenmauer blicken wir über die Giebeldächer der umliegenden Dörfer hinweg bis zum berühmten Brocken. Der Biergarten wird von blühenden Kastanienbäumen überdacht. Auch der innen gelegene Schlosshof ist sehr hübsch und hat ein Café. Momentan schallt dort laute historische Bühnenmusik zu der unsere Kleine zu tanzen beginnt.Draußen brennt die Sonne ziemlich stark, so dass wir uns in der Schlosskirche und im anschließenden Rundgang durchs Schloss abkühlen können. Während unser Blick durch die Räume des Adels vor 1918 schweift und wir über das schmale Ehebett staunen, gesteht eine Dame ihrer Freundin beim Anblick einer Büste von Friedrich Wilhelm, dass sie diesen Herrn ziemlich attraktiv findet.

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Barrierefrei und für jede Altersgruppe begehbar, schlängelt sich der 1.000 m lange Pfad durch die Baumkronen des Kalten Tals – mit herrlicher Aussicht in den Nationalpark Harz

Baumwipfelpfad im Nationalpark Harz

Der nächste Tag ist ziemlich windig. Wir parken auf einem Großparkplatz der B4 neben einem Wohnmobilstellplatz in Bad Harzburg um unser nächstes Abenteuer zu wagen. Am Fuße  des Burgbergs begeben wir uns in luftige 26 Meter Höhe. Was soll uns nach der Titan-RT noch schocken? Naja, ich gebe es zu, der Glassteg und die Abenteuerbrücke des
Baumwipfelpfads sind nicht ohne. Insgeheim sind wir froh, dass wir nicht heute die Hängebrücke besuchen, weil es so stürmt. Die Seilbahn zum Großen Burgberg ist leider wegen des Windes geschlossen, so dass wir nicht in Verlegenheit kommen unser Glück hinauszufordern.

Der 1.000 Meter lange Wipfel-Pfad führt uns sowie andere Familien mit und ohne Kinderwagen (ja, das geht!) sowie Menschen älteren Semesters entlang von hellgrünen Laubbaum und dunkelgrünen Nadelbaumkronen des Kalten Tals. Immer wieder gibt es bei den Erlebnisstationen etwas zu tun, zu hören und zu sehen. Auf dem Rückweg laufen wir unterhalb des Wipfel-Pfads durch den Wald zurück und entdecken dort einen Briefkasten der Schnullerfee. Darüber hängen lauter Nuckelketten im Baum. Leider mag unsere Kleine ihren Schnuller trotzdem nicht herausrücken. Sie vergnügt sich lieber auf dem kleinen Waldspielplatz oder läuft unter einem Baumwurzeldach entlang. Wir kommen auch an einem eintrittspflichtigen Märchenwald vorbei, den wir uns schenken. Er sieht aus, als hätte er schon bessere Zeiten gesehen.

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Wanderung durch den Lebensraum der Wildkatze von Bad Harzburg aus

Wildkatzen-Walderlebnis Lehrpfad

Unsere Große klagt leider heftig über plötzliche Ohrenschmerzen. Während sie vom Papa im Wohnmobil versorgt wird und sich ausruht, spaziere ich mit der Kleinen ein Stück auf dem Rundweg des Wildkatzen-Walderlebnis Lehrpfads entlang. Der Spaziergang erinnert mich an eine Schnitzeljagd, denn im Wald sind Symbole zum Thema Wildkatze zu finden. Wir schaffen die insgesamt 7,3 Kilometer lange Strecke nicht und gelangen deshalb auch nicht bis zum Wildkatzengehege an der Marienteichbaude. An einer Bushaltestelle im Wald kehren wir um zum Parkplatz.

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Traditioneller Umzug der Kinderwalpurgis zum Oberen Badepark in bad Harzburg

Kinderwalpurgisumzug in Bad Harzburg

So viele Hexen und Teufel haben wir seit Halloween nicht mehr gesehen! Um 15 Uhr startet der Wagen voller hübscher Hexenkinder am Bahnhof von Bad Harzburg und zieht mit lautem Getrommel und Gerassel durch den Ort bis zum Oberen Badepark. Wir sind wieder mal null ausgerüstet, dürfen aber trotzdem mitlaufen. Im Ostharz soll am 30. April zwar viel mehr los se in, wie uns die Dame in der Tourist Information erzählt, aber unseren Kindern gefällt dieses Halligalli hier auch.In den Bäumen hängen schließlich lauter große Hexen. Unsere Kleine findet das sehr beeindruckend. Schließlich erzählt sie uns auch immer wieder von der Waldhexe und der Pilzhexe, die ihr bei uns im Tegeler Forst mit ihrer Waldkitagruppe begegnen.

Kostenfreies Ponyreiten, Tassen bemahlen, Glücksrad, Angebote von der örtlichen Feuerwehr, Bratwurst und obendrein noch ein Hexendiplom. Am Badepark erwartet uns das volle Programm für Kinder. Und wen treffen wir hier? Bekannte aus unserem Berliner Hood! Sie sind mit ihren drei Kindern auch mit dem Wohnmobil im Harz unterwegs und berichten uns von ihren Erlebnissen in Thale. Wir sind uns mit ihnen einig, dass die Hin- und Rückfahrt mit der Harzburger Schmalspurbahn auf den Brocken unser Reisebudget leider übersteigt. Der Weg hinauf ist aus unserer Sicht (und wir wandern ja gerne) mit Kleinkindern leider nicht machbar. Tja, können wir es dem guten alten Goethe eben nicht nach machen.

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Goslars mehr als tausendjährige Geschichte ist noch heute überall sichtbar.

Goslar

Tausendjährige Kaiserstadt, Weltkulturerbestadt, Gründungsmitglied der Hanse, bähm und jetzt kommst Du! Diese drei Siegel darf sich Goslar auf die Fahne schreiben. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Berlin machen, hüpfen wir in Goslar aus unserem Wohnmobil. Von der Stadt habe ich schon viel gehört. Im Stadtzentrum reiht sich ein Gildehaus ans nächste. Bunt verzierte Türen, Fensterläden sowie goldene Letter an den Hausfassaden zeugen vom einstigen Reichtum. Alles liegt ganz nah beieinander, so dass unser Spaziergang vom Rathaus, dem Marktplatz (der noch deutliche Spinnenreste vom Walpurgisfest trägt), der Marktkirche und zum Rammelsberg mit den Kindern einfach möglich ist. In dem romanischen Prunkbau, der Kaiserpfalz (siehe Foto unten links), fand unter den Staufern ein Gethtogehter des Who is Who der Weltgeschichte statt. Doch irgendwie ist in Goslar nicht viel los. Es ist der 1. Mai und ein Feiertag, deshalb sind natürlich fast alle Geschäfte zu. Aber es sind auch so kaum Menschen auf den Straßen zu sehen. Vielleicht liegt das auch an dem kühlen Wetter, das wir erwischt haben.

Unsere persönlichen Empfehlungen

Der Harz: https://www.harzinfo.de

Harz-Camp: http://www.harz-camp.de

Hängebrücke Titan-RT: http://www.titan-rt.de/

Schloss Wernigerode: https://www.schloss-wernigerode.de/

Schloss Walpurgis: http://www.carnica-spectaculi.de

Baumwipfel-Pfad in Bad Harzburg: https://www.baumwipfelpfad-harz.de/de/

Wildkatzen-Walderlebnis-Lehrpfad: http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/rettungsnetz_wildkatze/wildkatzen_walderlebnis/

Bad Harzburg: http://www.bad-harzburg.de

Goslar: https://www.goslar.de/kultur-freizeit/museen/kaiserpfalz

Was kann man im Harz und Umgebung mit Kindern sonst noch erleben und unternehmen?

Harzer Schmalspurbahn: https://www.hsb-wr.de/startseite/

Harzbob, Seilbahnen Thale Erlebniswelt: http://www.seilbahnen-thale.de

ErlebnisBocksBerg, Bocksbergcarts: http://www.erlebnisbocksberg.de

Rodelbahn Wippra: http://www.wippra-harz.de

Sommerrodelbahn St. Andreasberg: http://www.alberti-lift.de

Schlangenfarm Schladen: http://schlangenfarm-schladen.de

Dinopark: http://www.dinopark.de/

Vitamar mit Wellenbad, Wellnes, Sauna: http://www.vitamar.de

Reiseführer für den Harz

Schwedenurlaub fern der Welt mit Bullerbü-Effekt

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Der beste Tag der Welt soll jeden Tag sein!

Familienurlaub in Värmland, Mittelschweden

Der See und das Eis erklingen in ihrem ganz eigenen Beat. Glummp, blummp, bumm kommt es aus der Tiefe unter uns. Die Fichten und Birken auf den Inseln schweigen stramm dazu. Es weht kein Lufthauch. Das Eis knackt. Es war ganz nah. Wir sind verunsichert und schauen uns um. Links von uns fährt ein Großvater mit seinem Enkelsohn am Steuer des Quats über das Eis. Zwei Schlitten mit weiteren Kids hat er im Schlepptau. Er fährt Kurven und die Kinder jauchzen vor Vergnügen. Eigentlich sind die Kinder Katzen. Zumindest sind sie im Gesucht so angemalt. „Guten Tag!“, er hält an um uns zu grüßen und wir plaudern auf Englisch ein wenig mit ihm. Die Begrüßung ist nämlich das einzige, was er auf deutsch sagen kann und wir können leider nur genauso viel auf schwedisch zu ihm sagen. Wir ziehen unsere Töchter auf einem Schlittenschale an einem Seil zurück an Land. Ein Paar mit schwarzem Hund kreuzt unseren Weg. Der Vierbeiner hat sichtlich Freude beim Toben auf dem völlig zugeschneiten Värmelnsee. Es sind ein paar Grad über Null, obwohl es Ostern ist. Der Winter hält das Värmland, wie diese Region in Mittelschweden genannt wird, noch fest im Griff. Bereits als wir im Morgengrauen am Hafen von Trelleborg mit unserem Auto von der Fähre rollten, begrüsste uns eine dick verschneite Landschaft. Letztes Jahr waren wir zur gleichen Zeit in Südschweden und hatten dort frühlingshaftes Wetter (bis auf Ostersonntag als die Eier im Schneematsch steckten). Nun sind wir allerdings ein gutes Stück weiter nördlich. Das norwegische Oslo liegt für uns näher als die zweitgrößte schwedische Stadt, Göteborg. Wenigstens kommen die Kinder somit in diesem Jahr noch in den Genuss des Schnees! Berlin hat uns im letzten Winter damit nicht belohnt.

Wieder auf unserem Grundstück angekommen, entfachen wir ein Lagerfeuer um auf dem Schwenkgrill unserer Abendessen zu grillen. Die Kinder rodeln derweil mit dem Schlitten den Hang hinab zum Värmeln. Der See gehört zu den größeren Seen in Värmland. ZU gern würden wir mit dem Motorboot oder dem Kajak, die zum Haus dazu gehören, ein paar Runden über den See drehen. Aber daran ist bei der dicken Eisschicht nicht zu denken. Das Wasser hat sich abgesenkt, weil es vom Eis nach unten gedrückt wird. Dadurch ist der Hang noch steiler und die Kinder segeln weit hinaus aufs Eis und stellen neue Rekorde auf. Hinter uns leuchtet unser Ferienhaus im typisch schwedischen Falunrot vor dem blauen Himmel. Dahinter befindet sich noch eine kleine Gästehütte sowie eine Garage und vorne am Wasser ist das Saunahaus mit Steg. So wie in den Petterson & Findus Büchern stehen auf jedem Grundstück mehrere Hütten. Das Haus gehört einer Familie aus Hamburg, die es sehr liebevoll eingerichtet und ausgestattet hat. Es ist das erste Ferienhaus mit scharfen Messern in der Küche. Außerdem hat es einen Kaminofen, Fernseher mit Satellitenempfang, DVD-Player, Backofen, Spülmaschine und eine Waschmaschine. Gefunden haben wir es über die Buchungsplattform fewodirekt. Zwischen Januar und Mai und vor Weihnachten gibt es reichlich Auswahl was Ferienhäuser in Schweden betrifft. In der Zeit von Mai bis September sind die schönen Häuser lange im voraus ausgebucht.

Nach dem Essen schwitzen wir in der Sauna und reiben uns auf dem Steg mit dem knirschenden Schnee ab. Gleichzeitig ist in unserer Heimatstadt Berlin der Frühling eingezogen. Doch unser Platz ist hier. Die Stille, der weite Blick über das Eis. Uns geht es sehr gut hier. Die Landschaft in Värmland hat etwas besonders ursprüngliches und natürliches, was aus unserer Sicht in Kontinentaleuropa kaum noch in dem Ausmaß und in der Schönheit zu finden ist.

Im Gästebuch des Hauses stehen auf einer der Seiten folgende Grönemeyerzeilen, die auch auf unsere Stimmung zutriffen: „… ein Stück vom Himmel, ein Platz von Gott, ein Stuhl im Orbit, wir sitzen alle in einem Boot. Dies ist mein Haus, das ist was zählt, wir sind überdacht von einer grandiosen Welt…“. Als das Abendessen verputzt ist, erscheint ein riesiger Vollmond über den Baumwipfeln und steigt ziemlich rasch hoch. Er muss wohl auch im Süden Europas besonders groß gewesen sein, wie ich von einer Bekannten auf Mallorca lese. Langsam lassen wir das Feuer ausgehen und stapfen den Hang hinauf ins Haus.

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Der Parkplatz als Kunstwerk

Bummeln durch Arvika

Für den Osterzopf brauchen wir noch ein paar Zutaten und verlassen unser stilles Nest. In Arvika, der Kreisstadt, die so klingt wie eine Schrifttypografie, parken wir direkt vor einem Kunstwerk. Jugendliche haben eine Hauswand in allen Farben bemalt. Wir schlendern zum Markt, der im Internet gepriesen wurde und sind enttäuscht, dass dort außer einem „alles für 10 Kronen“ Stand und einem winzigen Trödelwarentisch nichts zu entdecken ist. Dafür finden wir in einem Partydekorationsgeschäft lauter lustigen Kram für die nächsten Kindergeburtstage. In der Fußgängerzone spähen wir in ein paar hübsch dekorierte Schaufenster von Blumen-, Strick-, Tee und Bekleidungsgeschäften. Das große Spielzeuggeschäft ist für unsere Mädels ein Paradies.

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Arvika, Hauptort der gleichnamigen Gemeinde Värmland

Gegenüber eines kleinen hübschen Kinderbekleidungsgeschäfts raucht auf der Hauswand ein schwedischer Seemann seine gemalte Pfeife. Wenn er sprechen könnte, hätte er uns sicher eine Menge Seemannsgarn erzählt.
Den Osterzopf haben wir nicht vergessen und decken uns im sehr gut sortierten Coop Supermarkt mit reichlich Lebensmitteln ein. Das einzige, was hier nicht zu kaufen gibt, ist Wein und andere harte Alkoholika. Den Stoff gibt es nur in staatlich zertifizierten Spirituosenläden. die Supermärkte haben dafür jeden Tag – auch am Wochenende – durchgängig von morgens bis spät abends geöffnet.

 

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Raggare, ein lustiges Hobby der Schweden

Olditmer-Show auf der Straße

Das hiesige Oldtimermuseum und die Kunsthalle lassen wir für heute ausfallen. Wir wollen zurück in unser rotes Haus am See. Das Schwimmbad heben wir uns für einen Regentag auf. Auf dem Heimweg erhalten wir kostenfreien Einblick in einen sehr lustigen schwedischen Nischentrend, der in starken Kontrast zum ordentlichen Schweden steht. Junge Leute fahren in alten amerikanischen Schlitten bei herunter gelassenen Fenstern und lauter Musik im Schritttempo durch die Stadt. Auf der Tankstelle dösen polierte Chevrolets, Buiks, alte Volvos und zerbeulte Cadillacs in der Sonne. Um sie herum wachen ihre Liebhaber. Schwedische Hipster und Rockabillies friedlich vereint mit einem Bier in der Hand. Auch auf der Straße tuckern die Oldtimer uns entgegen. Diese Subkultur heißt Raggare und erinnert uns an die Schrottautos auf dem Autofriedhof, den wir letztes Jahr im smaländischen Moor Kyrkö Mosse besuchten. Das Raggare-Treffen, das Anfang Juni in Västeräs stattfinden soll, wäre uns auch eine Schwedenreise wert!

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Waldspaziergang

Der Wald hat uns zurück oder besser gesagt umgekehrt. Wir starten einen Spaziergang von unserem Haus aus. Wir haben über die Gpsy-App einen nahe gelegenen See im Wald identifiziert. Die Straße ist glatt und wir müssen aufpassen nicht hinzufallen wir am Tag unserer Anreise. Das Gefühl, wie zuerst mein Rücken und dann mein Hinterkopf auf dem Boden aufschlägt, möchte ich nicht noch einmal empfinden. Wir schaffen es ohne Unfall in den Wald.

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Wer ist hier wohl entlang spaziert?

Rätselhafte Spuren im Schnee

Ab und zu entdecken wir Spuren von Tieren im Schnee und rätseln, ob sie zu einem Reh gehören. Oder vielleicht sogar dem Osterhasen? Vom Elch können sie auf jeden Fall nicht stammen. Dafür sind die Spuren leider viel zu klein. Vielleicht gehören die Spuren aber auch zu einem Dunkeltroll oder einem Graugnom? Die Wichte und Fabelwesen halten sich vor uns versteckt. Aber sicher beobachtet uns der ein oder andere Kumpel von Astrid Lindgren hinter dem Stamm einer der Fichten. Die Bäume sind so hoch, dass wir den Kopf in den Nacken legen müssen, wollen wir ihre Spitze sehen. Gut sehen können wir allerdings nicht, weil die Sonne uns blendet. Der Schnee reflektiert das Licht auch noch. Unsere Sonnenbrillen haben wir zuhause in Berlin liegen gelassen. In Värmland soll es neben 30.000 frei herumlaufenden Elchen an die 50 Luchse, unzählige Fielfraße (ja, die heißen wirklich so und stammen aus der Familie der Mader) und Biber, nur 220 Wölfe sowie ein paar durchziehende junge Bären geben. An die 3.000 Braunbären (Stand August 2011) pendeln durch Schweden. Nur 17 von ihnen nennen Värmland ihr Zuhause, obwohl hier 70% der Fläche von Wald bedeckt ist. Zuletzt soll hier im Jahr 1902 ein Bär einen Jäger getötet haben, der ihn zuvor angeschossen hatte. So kann es gehen. Meister Petz hält bestimmt gerade in einem angrenzenden Revier seinen wohl verdienten Winterschlaf und zehrt von seinen im Sommer und Herbst gesammelten Blaubeeren, Pilzen, Honig sowie gefangenen Fischen.

Der geheime Hütte im Wald

Knarz. Die Tür zu einer kleinen roten öffentlichen Fischerhütte öffnet sich. Drinnen trocknet Holz, auf dem Tisch liegt ein Gästebuch. An der Wand ein selbst gemaltes Bild vom Wald und Jägern. Ein Glas mit schimmligen Kaffee steht neben elektrischen Kochplatten. Der erste Eintrag des Gästebuchs stammt aus den 80er Jahren. Auf dem Fensterbrett warten eine Petroleumlampe und ein deutscher Bierkrug auf eine gesellige Nacht. Wir setzen uns auf der Terrasse auf eine Bank und blicken über das Schilf auf einen kleinen verschneiten friedlichen Waldsee. Um hier angeln zu können, bräuchte es jetzt eine Spitzhacke. Dann müssten wir eine kleine Fichte ins Loch stopfen, warten bis kleine Fische an ihnen knabbern, um dann ihre Jäger, großen Fische, zu angeln. So machen es unsere benachbarten Fischer zumindest auf dem Värmelnsee.
Statt gebratener Fisch duftet der frische weiche Osterzopf mit Hagelzucker duftet vor uns auf dem Tisch und ist bald verschwunden.

Wir stapfen über durch den tiefen Schnee einmal um den See herum. Die Füße versinken darin. Nach einer sechs Kilometer langen Wanderung kommen wir zuerst an einem alten Schuppen mit alten Bauerngerätschaften und dann an einem Bauernhof vorbei auf dem uns ein neugieriger schwedischer Schafbock beäugt. Stolz steht er unter nackten Apfelbäumen auf der einzigen Fläche, die nicht mit Schnee, sondern mit Sägespänen bedeckt ist. Ein blau-gelber Wimpel flattert über uns an einem hohen Mast. Eigentlich müsste die schwedische Nationalfahne nicht blau-gelb, sondern so Falunrot wie die Häuser sein. Dieses warme dunkle Rot soll übrigens als Abfallprodukt des Kupferbergwerks von Faluröd entstanden sein. Das Bergwerk wurde in den 90er Jahren leider geschlossen und ist nun ein Touristenhighlight.

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Bullerbü-Syndrom

Der Ofen glüht heiß als wir unser Ferienhaus betreten. Drinnen ist schön warm und gemütlich. Das haus ist super geschnitten, so dass auf den 100 Quadratmetern jeder seinen Rückzugsort zum Lesen, Dösen und Spielen hat, ohne dass wir uns aus dem Auge verlieren. Mein Lieblingsplatz ist der alte rote Sessel direkt an dem großen Giebelfenster von dem ich weit über den zugefrorenen See blicken kann. Mit dem Fernglas entdecken wir eine kleine Waldhütte auf der gegenüberliegenden Insel Lövön. Die Fischer stehen um ihre Fichte im Eisloch herum. Unsere Tochter spielt und ich erhasche so herrliche Sätze wie „Der beste Tag der Welt, soll am besten jeden Tag sein“. Das unterschreibe ich sofort. Astrid Lindgren hätte dieser Satz bestimmt auch gut gefallen. Das Bullerbü-Syndrom hat uns trotz des Schnees voll erwischt.

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Die Natur in Värmland/ Schweden hat etwas besonders ursprüngliches und natürliches.

Unterwegs in der Hafenstadt Göteborg

Unser einwöchiger Urlaub ist leider schon vorbei und wir sind auf dem Weg zum Fährhafen. Auf halbem Weg vom Värmelnsee nach Trelleborg machen wir für ein paar Stunden in Göteborg halt um uns die Beine zu vertreten. Die Autofahrt  nach Göteborg dauert 3,5 Stunden. Zu Beginn sind wir hauptsächlich Landstraße gefahren bevor wir auf die Autobahn einbiegen konnten. Landstraßen sind zwar schöner zum Gucken, es zieht sich aber auch. Die Kinder haben die Fahrt problemlos gemeistert. Die jüngere hat 2 Stunden geschlafen und die Große ihre Lieblingslieder mit Kofhörern gehört. Nun sind sie putzmunter.

Endlich ein Älg! Das süße Elch-Paar ist gerade beim Lunch als wir am Gehege im Göteburger Slottsskogen vorbei kommen. Ihr älterer Kumpel entspannt gerade nebenan in einem separaten Gehege. So ein ausgewachsener Elch, wie er gerade vor uns chillt, bringt an die 800 Kilogramm auf die Waage. Ziegen, Hühner, Pfauen, Robben und eine Gruppe Ponys gehören auch noch zur tierischen Nachbarschaft. Etwas weiter weg wohnen Humboldtpinguine. Der Barnens Zoo steht täglich offen und kostet keine einzige Krone. Es ist Samstagnachmittag und viele Familien sind in diesem schönen Park unterwegs. Auf den hohen felsigen Hügeln über den riesigen Rhododendronbüschen spielen Kinder während auf den unteren Wegen Radfahrer jeden Alters unterwegs sind. Stylisch gekleidete Eltern schieben in diesem im Jahr 1874 angelegten Park Kinderwagen umher. Auf dem Spielplatz Plitka klettern die Kinder in einen 15 Meter langen Pottwal und wir rutschen von einam Hang hinab ins Getümmel bis uns schwindlig ist. Während wir auf einer Parkbank einen Hotdog genießen, wird hinter uns Straßenhockey gespielt.

Bevor wir auf dem kostenpflichtigen Parkplatz den letzten freien Platz ergatterten, haben wir der Fischkirche eimen Besuch abgestattet. In der Markthalle mit dem markanten Dach werden alle möglichen Fische und Meerestiere angeboten. Gegenüber haben wir außerdem einen Blick in das hübsches Café namens Boulebar geworfen in dem Familien Boule spielen, während andere am Tisch Mittagessen. Uns bleibt leider nicht viel Zeit in dieser spannenden Stadt, weil wir um 21 Uhr unsere Fähre in Trelleborg bekommen müssen und bis dorthin ist es noch ein gutes Stück Weg.

Eine tolle Kollegin meines Mannes, die einige Zeit in Göteborg lebte, hatte uns ein paar super Tipps für Ausflüge mit Kids gegeben, die wir bei unserem nächsten Schwedenurlauben nachholen werden.

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Endlich ein Älg!

Die Highlights für einen Tag in Göteborg mit Kids

1. Die Paddan-Boote Rundfahrt ist sehr cool bei gutem Wetter

2. Etwas mehr low-budget aber eigentlich genauso schön ist es, die öffentliche Fähre von ‚Stenpiren‘ oder ‚Lilla Bommen‘ nach ‚Klippan‘ zu nehmen. Da ist das Museum / Restauran Röda Sten direkt am Wasser, was total nett ist.

2. Die Hafenbucht ‚Frihamnen‘ im nördlichen Teil der Stadt war/ist der größte ‚brachliegende‘ Stadtteil in ganz Europa. Dort hat die Stadt ganz spannende Planung für neue Projekte gemacht, für welche sie u.a. auch Kinder befragt haben. Ein sehr spannender Ort mit coolen Spielplätzen, der sich fortlaufend entwickelt. Hier gibt es eine öffentliche Sauna, die ganz aus recycelten Materialien ins Wasser gebaut wurde. Der Besuch ist umsonst, man muss Badesachen tragen und es ist auch nicht so heiß, deswegen sieht man oft Kinder dort. Eventuell muss man sich dort vorher anmelden.

3. Die Boulebar ist ein Cafe/Restaurant/Bar, wo man drinnen Boule spielen kann, ist auch schön mit Kindern den Nachmittag verbringen kann.

4. Alfons Aberg (Willy Wiberg auf Deutsch) und Universeum sind zwei Erlebnismuseen extra für Kinder. Auch das Seefahrtsmuseum ist schön für Kinder. Hinter dem Alfons Aberg erschließt sich der Trädgårdsföreningen, ein Park / Botanischer Garten mit wunderschönen alten, großen Gewächshäusern.

5. Wenn man etwas mehr Zeit hat, ist ein Ausflug ins Archipelago auf die wirklich traumhaften Inseln vor Göteborg zu empfehlen. Die Fähren fahren alle von Saltholmen ab. Schon alleine für die Fährfahrt durch die Schären lohnt sich das Erlebnis.

6. Das alte Arbeiterviertel Haga ist total nett für einen Spaziergang und eine Kanelbullar im Husaren Cafe.

7. Fantastischer Kaffee (& heiße Schoki für die Kleinen) und schwedisches Gebäck (Zimt / Kardamonschnecken) bei Da Matteo, an mehreren Orten in der Stadt.

8. Bei schönem Wetter ist der Slottsskogen Stadtpark schön, da gibt es einen Tierpark mit Elchen, Pinguinen usw. und ganz tolle Spielplätze.

9. Liseberg ist der Erlebnispark in Göteborg, ist eigentlich sehr nett, aber natürlich nicht ganz günstig. Aber für Kinder garantiert ein Highlight.

Allgemeines: Man zahlt fast alles mit Karte. Essen gehen lohnt sich besonders zur Mittagszeit. Da ist alles günstiger und es gibt immer Kaffee/Brot/Salatbuffet. Ein paar sehr schöne Restaurants sind Kafe Magasinet, Barabicu, Pustervik, Boulebar, Sjöbaren (da gibt es Seafood, soll sehr gut sein)

Der öffentliche Nahverkehr sind sehr angenehm, es fahren schöne retro Trams, und über Google Maps kann man sich die besten Verbindungen ausspielen lassen.

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Beim Sightseeing muss man auch mal verschnaufen

Daten und Fakten zu Värmland

  • Circa 320.000 Einwohner
  • Circa 19.000 Quadratkilometer groß
  • 14-17 Einwohner je Quadratkilometer
  • 10.000 bis 11.000 Seen, Vänern ist mit 5.648 Quadratkilometer der größte See Westeuropas
  • Klarälf, Schwedens längster Fluss
  • 70% Waldfläche
  • bis zu 700 Meter hohe Berge
  • 1.000 Kilometer Wanderwege
  • mögliche Aktivitäten: Ski fahren, Angeln, Radfahren, Schwimmen, Wandern, Elch- und Bibersafaris, Floß-, Kanu- und Kajakfahren
  • Karstadt ist Zentrum von Värmland

Anreise

Ab Rostock fahren Fähren nach Trellebog und Gedser. Wir haben eine Nachtfähre nach Trelleborg von Stenaline genommen. Diese legte gegen 22 Uhr in Rostock ab und kam morgens um 6 Uhr in Trelleborg an. Wir hatten eine 4er Außenkabine mit einem kleinen Bad. Im Sonnenaufgang sind wir vom Deck und hatten somit noch den ganzen Tag vor uns.
www.stenaline.de

Ferienhäuser

Unser Ferienhaus haben wir über die Buchungsplattform fewodirekt gebucht. Der Kontakt mit dem Vermieter war sehr angenehm. Vor Ort gucke ein befreundeter Nachbar des Besitzers nach uns und fragte, ob wir alles haben, was wir brauchen oder ob wir noch Fragen haben. Das fanden wir sehr freundlich.
Zwischen Januar und Mai und vor Weihnachten gibt es reichlich Auswahl was Ferienhäuser in Schweden und vemutlich in ganz Skandinavien betrifft, weil es in der Zeit noch nicht warm ist. In der Zeit von Mai bis September sowie um Weihnachten herum sind die schönen Häuser lange im voraus ausgebucht.

www.fewo-direkt.de

Informationen und Kontakt

http://www.schwedentipps.se/goeteborg/

www.schwedentipps.se/vaermland

www.schwedentipps.se/vaermland/arvika

Reiseführerempfehlungen für Schweden

Romantischer Pärchenurlaub in der eigenen Stadt

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Vienna House Andel’s Berlin

Sex on the Landsberger… So verheißungsvoll lautet der Name des Cocktails, der auf dem Tischchen darauf wartet von meinem Mann und mir bis auf den letzten Tropfen wartet ausgetrunken zu werden. Wir lassen ihn nicht lange leiden. Unter uns leuchtet Berlin. Der Fernsehturm ragt 3,5 Kilometer vor uns aus dem Häusermeer in den dunklen Nachthimmel hinein. Sterne sind keine zu sehen, die er mit seine Spitze kitzeln könnte. Dafür aber umso mehr erleuchtete Fenster in den Häusern sowie Scheinwerfer und Rücklichter von Autos, die sich auf der Landsberger Allee auf uns zu oder weg bewegen. Wir können die S-Bahn sehen, die in einem Bogen von weit hinten zum S-Bahnhof Landsberger Allee einfährt und beobachten die emsigen Straßenbahnen. Zwei rot glimmende Drohnen schwirren wie Nachtfalter um das raumschiffartige Velodrom. Wir rätseln gemeinsam über die digitale Stadtkarte unseres Mobiltelefons gebeugt, welche Wohnsiedlung in der Ferne wie ein gestrandetes UFO vor sich hin glühen könnte. Meine Jüte, is Berlin groß, wa? In der Skybar im 14. Stockwerk des Hotels Vienna House Andel’s Berlin wird uns die Dimension unserer Heimatstadt vor die Füße gelegt. Alle Sessel, Couches, Barhocker und Stehplätze um uns herum sind belegt. Ein DJ legt Musik auf. Hauptsächlich Berliner, aber auch echte Touristen lassen es sich hier mit uns gut gehen.

Erlebe deine Stadt
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Erlebe Deine Stadt

Wir sind zu Gast in unserer eigenen Stadt. Bereits zum zweiten Mal machen wir bei der Aktion „Erlebe Deine Stadt“ der Berliner Hotellerie mit. Das Weihnachtsgeschenk für meinen Mann hatte ich wie bereits zuvor  jeweils im Herbst des Vorjahres auf der Website von der Tourismusorganisation Visit Berlin erstanden. Die Buchung war sehr aufregend, weil die Zimmeranzahl nur begrenzt verfügbar sind und  die Berlinerinnen und Berliner nur in einem bestimmen Zeitfenster im Internet oder telefonisch buchen können. Man sollte also flexibel und offen für Überraschungen sein. Vom 1 bis zum 5 Sterne Hotel ist alles in Berlin dabei. Die bekannten Häuser sind als erstes ausgebucht, aber die kleinen oder weniger bekannten Hotels haben sehr viel zu bieten und dürfen daher nicht unterschätzt werden.

www.visitberlin.de/de/erlebe-deine-stadt

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einladende Lobby im Andel’s

Hotel Vienna House Andel’s Berlin

Dieses Jahr haben wir uns mit Lichtenberg für eine ganz andere Ecke von Berlin entschieden. Das Hotel Vienna House Andel’s Berlin ist sehr modern eingerichtet. Durch seine Dimension mit über 550 Zimmern ist natürlich nicht nur die Lobby riesig, sondern auch die Zimmer sind sehr geräumig. Der Wellness-Bereich ist mit einer großen finnischen Sauna, einer milderen Bio-Sauna, einem Whirlpool, einer Terrasse und einem Ruheraum ausgestattet. Die Skykitchen und die Skybar haben wir sehr genossen. Die Einrichtung ist außergewöhnlich und auch sehr gemütlich. Der Ausblick über die Stadt einfach grandios. Neun Stockwerke unter der Bar lag unser geräumiges und modernes Doppelzimmer. Zwei Stockwerke unter unserem Cocktailtisch befand sich die Skykitchen in der wir uns vor der Bra schon einmal auf den Ausblick aus der 14. Etage eingestimmten. 12 Liftstops unter uns glühte die Sauna. Den Spa hatten wir noch vor dem Abendessen aufgesucht. Nach ein paar stattlichen Saunagängen schmeckt es nämlich besonders gut, finde ich. Außerdem genieße ich gerne am Abend eine erfrischend kalte Dusche um wieder richtig fit zu werden. Obwohl ein Appetitanreger für das leckere Kalifornische Buffet-Dinner gar nicht nötig gewesen wäre. Es hätte auch ohne Saunieren bestimmt fantastisch geschmeckt. Allerdings hat uns die Athmosphäre des Speisesaals und der Service nicht gut gefallen. Es war eher unpersönlich gehalten und nicht für ein romantisches Tête-à-tête geeignet. Die Romantik holten wir dann in der Skykitchen und der Bar nach.Allerdings war es in der Bar so voll, dass wir uns selbst die Getränkekarte organisieren mussten um anschließend über eine halbe Stunde auf unsere Bestellung zu warten.
Am nächsten Morgen genossen wir dank des von uns am Vorabend ausgefüllten Zettels den Zimmerservice mit einem leckeren Frühstück mit Rührei, Speck, Räucherlachs, Obst, Corissants, Brötchen, Müsli sowie Orangensaft, Kaffee und Tee auf unserem Zimmer.

www.viennahouse.com/de/andels-berlin/das-hotel/uebersicht.html

http://www.hotelsteinplatz.com/
© Hotel am Steinplatz

Hotel am Steinplatz

Letztes Jahr verbrachten wir ebenfalls über „Erlebe Deine Stadt“ eine Nacht im Hotel am Steinplatz in Charlottenburg. Ein liebevoll und aufwändig restauriertes Haus in dem bereits 1913 der erste Hotelgast eincheckte und das eine bewegte und wirklich lesenswerte Geschichte hat. Heute gibt es dort 87 Zimmer und Suiten. Die Einrichtung des Hotels am Steinplatz in der Lobby sowie auf den Zimmern war vollkomen im eleganten Artdekostil gehalten. Das passte natürlich zur Geschichte des Hauses und ich mag diesen Stil persönlich zudem sehr gerne. Die Speisekarte des überaus hübschen Restaurant am Steinplatz  mit Wintergarten im Innenhof war regional ausgerichtet. Wir hatten eine reizende und aufmerksame Tischkellnerin, die uns über unser Menü aufklärte und uns dadurch viel Vorfreude auf den Gaumenschmaus bereitete. Die Weinbegleitung war hervorragend. Der Spa war für unseren Geschmack etwas zu klein geraten und wir waren davon leider etwas enttäuscht. Die Bar am Steinplatz war dafür aber großartig und zu recht als “Hotelbar of the Year 2017” ausgezeichnet. Die Bartenderin hatte sehr viel Knowhow und beriet uns hervorragend! Obowlh es voll war, ging alles schnell.
Alles in allem ein sehr zu empfehlendes Hotel für ein romantisches Wochenende!

www.hotelsteinplatz.com

 

 

 

 

Die schönsten Reiseziele für Familien mit Kindern zu Weihnachten und Silvester

Wo kann man die Ferien und Silvester mit Kindern verbringen?
Reiseziele für Familien mit Kindern

Mit der ganzen Familie während der Weihnachtsferien und über Silvester in den Urlaub fahren, davon träumen Eltern und Kinder das ganze Jahr über. Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass man nicht früh genug buchen kann, sonst sind die schönsten Unterkünfte weg. Viele buchen schon während ihres Weihnachtsurlaubs für das nächste Jahr! Doch wohin? Wo werden alle glücklich? Ich stelle Euch unsere persönlichen Reiseerlebnisse und Reiseziele in Deutschland und Europa der letzten Jahre vor.

• Der Naturpark Zittauer Gebirge in Sachsen bezauberte uns mit urwüchsiger Natur entlang des blauen Bandes der Mandau und bietet mit Erlebnisbädern, Turmbesteigungen und einem Rodellpark für jeden Freizeitgeschmack das Passende.
• Der Thüringer Wald bot uns dichte Nadelbaumlandschaften, Flusstäler und Berggipfeln, die bis zu 982,9 Meter in den Himmel ragen.
Mallorca verwöhnte uns auch im Winter mit perfekten Temperaturen zum Wandern und draußen Toben. Wir bereisen seit Jahren diese Mittelmeerinsel liebend gern und kenn im Tramuntanagebirge fast jeden Winkel und jede Bucht.
• In Nienhagen genossen wir die steile Ostseeküste und das tolle Freizeitangebot in der Umgebung.
• Auf Rügen entspannten wir in ruhiger Boddenlage auf einem Bauernhof mit Katzen, Pferden und Hühnern
• In der Mecklenburgischen Schweiz machten wir es uns im Guthaus Langensee gemütlich.

schöne Strände auf Mallorca

Weihnachtsferien mit befreundeten Familien

Gemeinsam verbringen wir mit befreundeten Familien einmal im Jahr fünf bis sieben herrlich stressfreie Tage zwischen den Jahren, erholen uns und feiern gemütlich Silvester zusammen. Manchmal fragen wir uns, warum uns der Großfamilienurlaub stets so gut gelingt. Ich denke, es liegt daran, dass wir uns alle bereits sehr lange kennen und unsere mittlerweile sieben Kinder prima miteinander spielen.
Darüber hinaus kennen wir unsere Vorzüge und Macken gegenseitig seht gut und können auch über manch nervige Eigenschaft lächeln. Aber der essentielle Erfolgsfaktor unseres harmonischen Urlaubs ist, dass wir stets jeweils ein eigenes Ferienhaus oder Ferienwohnung mieten und nicht ein gemeinsames großes Haus beziehen. So hat jede Familie ihren Rückzugsraum und man muss sich nicht über jede Mahlzeitzusammensetzung abstimmen. Abends verabreden wir uns gewöhnlich für den nächsten Tag, aber es besteht kein Gruppenzwang jeden Ausflug gemeinsam zu unternehmen.
Die Obergrenze für die Mietkosten stimmen wir gemeinsam ab und buchen immer 12 Monate im voraus, was fast schon zu spät ist. Weihnachtsferien zählen nämlich je nach Urlaubsregion zur Haupt- oder Nebensaison. Wer also den nächsten Jahreswechsel nicht Zuhause verbringen will, sollte sich jetzt auf die Suche machen!

Also lass Dich von unseren Ferienerlebnissen inspirieren und wenn Du einen Tipp hast, freuen wir uns über Deinen Hinweis!