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Wie lernen Kinder den Umgang mit Geld? Wie viel Taschengeld ist für ein Kind angemessen?

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Money, money, money…

Mäuse, Zaster, Moneten, Zeche, Knete, Pinkepinke, Kröten, Bimbes, Asche, Kohle, Pipen, Schotter, Taler, Groschen, Euronen, Taler, ohne Moos nix los und Geld regiert die Welt!?

Das Wort Geld hat auch für Kinder einen magischen Klang. Schon in den Kinderbüchern z. B. von Astrid Lindgren taucht das Thema Geld auf. Denn Pippi Langstrumpf ist bekanntlich nicht nur unheimlich stark, sondern auch unglaublich reich! Das Suchen nach Schätzen, Gold, Truhen voller Geld und Geschmeide, das Vergraben von Münzen ist ein beliebtes Thema in Kinderfilmen und -büchern. Geld ist schließlich nicht nur ein Tauschmittel und Wertmaß, sondern genießt immer auch eine symbolische und mythische Bedeutung.

Kinder bekommen schon früh mit, welche Rolle Geld für uns Erwachsene spielt. Jeder von uns braucht es – und unser tägliches Leben wäre ohne Geld kaum denkbar. Doch ist es für Kinder manches Mal schwer nachvollziehbar, warum ein ferngesteuertes Spielzeugauto für 29,95 Euro zu teuer ist, wenn die Eltern ohne mit der Wimper zu zucken im Lebensmittelgeschäft eine ähnliche Summe ausgeben oder die Klavier- oder Reitlehrerin mit ein paar bunten Scheinen bezahlen. Hinzu kommt, dass überall Verlockungen lauern. Spielzeug gibt es mittlerweile in fast jedem größerem Supermarkt und – wer kennt das nicht „Mama/Papa, kaufst mir das?“ – die Süßigkeiten im Kassenbereich sprechen besonders die Kinder an. Seitdem es in den Supermärkten diese kleinen bunten Einkaufswagen gibt, wird es noch aufreibender für uns Eltern mit ihnen einzukaufen. Ein Erziehungsratgeber, den ich einmal las, empfahl deshalb, Kinder generell nicht mit zum Einkaufen zu nehmen und sie aus allen Bereichen, in denen Geld eine Rolle spielt, rauszuhalten. Das kann nun aber auch nicht die Lösung sein. Wie sollen sie denn ansonsten lernen mit Geld umzugehen?

Kinder sind ja nicht per se habgierig und konsumsüchtig (zumindest kommen sie so nicht auf die Welt). Sie sind vielmehr wissbegierig und wollen die Welt und auch das liebe Geld verstehen. Kinder können oftmals den Preis einer Ware und deren Gegenwert noch gar nicht richtig einschätzen. Der Umgang mit Geld will deshalb gelernt sein und dieses Wissen unseren Kindern zu vermitteln ist eine sehr wichtige Aufgabe. Erklärung für die Kleinen über die Notwendigkeit von bestimmten Ausgaben und das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung tut also not. Wir müssen es nur kindgerecht ausdrücken.

Über Geld spricht man nicht?

Geld ist kein Tabuthema! Alles andere ist meines Erachtens lebensfern und führt nur zum falschen Verständnis von Geld. In vielen Familien wird nicht über Geld gesprochen. Das halte ich für eine falsche Auffassung von Understatement oder Vorsicht. Natürlich sollte man nicht vor den Kindern über Geld streiten oder sie erst dann in das Thema einweihen, wenn die Familie in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Je nach Alter sollten sie Schritt für Schritt einbeziehen und ihnen bspw. erklären, warum ein bestimmtes Produkt einen bestimmten Wert hat oder  wo auch finanzielle Grenzen liegen. Wenn unsere Kinder zu Jugendlichen heran gewachsen sind, werden wir sie in unsere monatlichen Einnahmen und Ausgaben einweihen.

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Wie führt man Kinder an das Thema Geld heran?

Das hängt vom Kind ab. Ich bin der Meinung, dass Eltern zunächst einmal schauen sollten, wie weit ihr Kind entwickelt ist und dann mit dem Nachwuchs zunächst einmal über das Thema Geld sprechen sollten bevor das erste Taschengeld ausgezahlt wird. Kinder, die noch nicht in der Vorschule sind, haben meist keine Ahnung, ob ein 50 Cent Stück mehr Wert ist als ein Euro Münze. Ihnen hilft es, wenn man mit ihnen mit vielen kleinen Cent Münzen ein Geldtürmchen baut und ihnen dann zeigt, dass dieser Turm genauso viel wert ist wie ein 20 oder 50 Cent Stück. Gebt Eurem Kind 20 oder 50 Cent und lasst sie versuchen, dafür in einem Geschäft etwas zu finden, dass sie sich dafür kaufen können. Reicht das Geld für ein Croissant oder für einen Lolli? Probiert es gemeinsam aus!

Auch bei Vorschul- oder Schulkindern baut man das liebe Thema Geld ganz einfach spielerisch in den Alltag ein. Zum Beispiel beim Einkaufen im Lebensmittelgeschäft oder in der Freizeit. Geht mit ihnen zusammen einkaufen und sprecht darüber: Was kostet ein Liter Milch, was ein Laib Brot oder eine Schokoladentafel? Vergleicht gemeinsam die Preise. Wie viel bekommt man für 10 Euro in einem Lebensmittelgeschäft? Auch in der Freizeitgestaltung könnt ihr das Thema einfließen lassen. Wie viel müssen wir für eine Kinokarte oder für den Eintritt ins Schwimmbad bezahlen?
Bezahlt nicht mir der EC- oder Kreditkarte, sondern zahlt bar damit Euer Nachwuchs den Bezahlvorgang nachvollziehen kann. Lasst Euch den Bong geben und geht ihn zusammen durch.

Für das Schulzeugnis gibt es bei uns kein Geschenk, sondern einen schönen gemeinsamen Ausflug. Unsere Tochter darf sich dann aussuchen, was wir unternehmen. Wir möchten nicht, dass sie für gute Noten nur lernt, weil sie dafür Geld erhält.
In der Schule unserer Tochter wurde das Thema Geld in der 2. Klasse ein Thema. Die Klassenlehrerin besuchte mit den Kindern eine Markthalle und dort sollten die Kinder erfragen, was wie viel kostet. Im Matheunterricht rechnen sie auch Geldbeträge zusammen. Wir finden es prima, dass in der Schule das Thema Geld behandelt wird. Allerdings verlassen wir uns nicht darauf, dass das ausreichend ist.

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Wie viel Taschengeld fürs Kind?

Welche Vorbildfunktion haben wir Eltern beim Umgang mit Geld?

Ich bin in meiner Kindheit nicht besonders gut auf das Thema Geld vorbereitet worden. Daher habe ich erst richtig angefangen mein Konsumverhalten zu reflektieren als es ein Thema mit unserer Tochter wurde. Ich frage mich: Inwiefern bin ich beim Einkauf ein gutes Vorbild für unsere Kinder oder wie kann ich ein besseres Vorbild werden?

Preisbewusstsein und Sparverhalten

Vergleiche ich Preise? Tätige ich unnötige Impulskäufe im Geschäft oder im Internet oder vermeide ich sie? Warum möchte ich etwas haben? Brauche ich es wirklich? Kaufe ich sofort etwas neu, wenn etwas kaputt ist oder versuche ich es zu reparieren? Kaufe ich auch Sachen gebraucht? Lege ich monatlich etwas Geld zurück oder gebe ich alles aus?

Nachhaltigkeit

Wenn die Kinder älter sind, kann man ihnen auch erklären, was die Art des Konsums bewirkt. Also wo kaufe ich etwas (z.B.kleiner Tante-Emma-Laden oder Discounter)? Welche Bedutung hat Nachhaltigkeit beim Familieneinkauf (z. B. Bio-Produkte, Fair-Trade)? Natürlich sind wir als Eltern nicht perfekt in unserem Kosumverhalten, das geht auch gar nicht. Aber es so weit wie möglich zu versuchen, ist schon ein wichtiger Schritt.

Wer sich darüber bewusst werden möchte, für was das Geld jeden Monat ausgegeben wird, kann ein Haushaltsbuch (Papierform oder auf dem Smartphone oder dem Computer) führen. Das macht natürlich etwas Arbeit, aber wenn man es immer gleich eingibt oder notiert, wird es nach ein paar Wochen zur Routine.

Für Menschen, die wie ich zur Kategorie Spontankäuferin gehören und dagegen etwas tun wollen, hilft zum Beispiel eine Liste über die Dinge zu führen, die man im Geschäft oder in einem Online-Shop gerade gerne spontan gekauft hätte. Diese Wunschliste kann man z. B. bequem auf dem Smartphone führen und lässt sie einen Monat liegen. Nach Ablauf der Zeit prüft man nach, was man immer noch haben möchte. Meist fällt dann vieles weg. Oder man legt fest, dass von jedem Betrag einer nicht so wichtigen Anschaffung oder eines Spontankaufs ein Teil der Summe auf einem extra Konto gespart wird. Wer partout jeden Cent ausgibt, der auf dem Konto landet, kann z. B. eine fixe monatliche Summe auf ein Sparkonto automatisch abbuchen lassen.

Durchs Spenden für gemeinnützige Zwecke ein gutes Vorbild sein
Durchs Spenden für gemeinnützige Zwecke ein gutes Vorbild für die Kinder sein

Spenden

Gebe ich etwas von meinem Geld anderen Menschen ab? Spende ich Geld, Kleidung oder Lebensmittel an wohltätige Organisationen? Einige Organisationen bieten Patenschaften für ganz unterschiedliche Zwecke an. Überlegt mit dem Kind gemeinsam, für wen oder was Ihr spenden möchtet. Viele Organisationen berichten Euch mit Briefen oder E-Mails regelmäßig darüber, was mit Eurem Geld gemacht wird. Lest diese Briefe gemeinsam und hängt Fotos davon vor, wenn ihr welche bekommt. Wenn Ihr eine Patenschaft für ein Kind eingeht, könnt Ihr ihm Briefe, selbst gemalte Bilder der Kinder oder Familienfotos schicken. Zeigt Eurem nachwuchs im Atlas oder auf dem Globus, wo das Patenkind lebt. So kann Euer Kind an der Beziehung teilhaben.
Spende ich auf der Straße oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln spontan? Erklärt dem Kind, warum Ihr das tut und warum manche Menschen um Geld bitten.

Sollten Kinder ihr eigenes Geld verdienen dürfen?

Ja, aber es kommt darauf an, womit sie es sich verdienen.
Seit ihrem 6. Lebensjahr interessiert sich unsere Tochter für das Thema Geld. Die Beziehung zwischen den Euros und unserem Kind begann mit einem großen Tuch, dass sie vor dem Supermarkt ausbreitete, um dort ihre aussortiertes Spielzeug zu verkaufen. Sie verlangte hohe Preise für ihre alten Bücher, CDs und Puppen. Ich saß neben ihr und es war mir etwas unangenehm, welche Preise sie den Passanten nannte, weil ich sie als zu hoch empfand. Doch aus der Sicht unserer Tochter waren die Preise angemessen, weil die Spielsachen ihr einmal viel bedeutet haben. Das konnte ich nachvollziehen und freute mich über ihre Wertschätzung der abgelegten Dinge. Erstaunlicherweise bezahlten ihre Käufer, was sie verlangte (vielleicht wollten die Damen und Herren auch nicht mit einem kleinen Kind feilschen) und so verdiente sie viel mehr Geld als ich es wahrscheinlich getan hätte. Ihr eingenommenes Geld durfte sie natürlich behalten und in einer Spardose aufbewahren. Wir erklärten ihr, dass sie sich etwas Großes kaufen könne, wenn sie noch etwas weiter sparen würde. Also kaufte sie sich nur etwas Kleineres und den Rest sparte sie. Für Unterstützung im Haushalt würden wir sie nicht mit Geld belohnen. Wir sind der Auffassung, das mitzuhelfen ganz normal sein sollte.

Sollten Kinder von ihren Eltern Taschengeld bekommen und wenn ja wie viel?

Generell ist Taschengeld für Kinder ein wichtiges Hilfsmittel um den Umgang mit Finanzen zu erlernen. Manche Kinder interessieren sich für Geld, andere nicht und dann sollte man noch abwarten.
Die Frage nach der Höhe des Taschengelds ist eine Sache, die unsere Tochter gerne mit uns diskutiert. Jede Familie entscheidet natürlich für sich, welcher Betrag angemessen ist. Es hilft natürlich, sich vorab im Umfeld zu erkundigen, ob und wie viel Taschengeld andere Kinder bekommen. Darüber hinaus ist die Höhe des Taschengelds vom Alter des Kindes und der finanziellen Situation der Familie abhängig. Kinder unter 10 Jahren können selten ihr Taschengeld über einen Monat hinweg einteilen. Deshalb ist eine wöchentliche Auszahlung besser.

Seit unsere erstgeborene Tochter in der Schule ist, bekommt sie Taschengeld. Jeder Sonntag ist bei uns Zahltag. Die Bedingung ist, dass sie nur dann Taschengeld erhält, wenn sie von alleine daran denkt und uns fragt. Manches mal hat sie es schon vergessen. Die Kulanz gilt bis Montag, aber ab Dienstag ist es dann vorbei. Wenn es ihr zu spät einfällt, tut es mir leid, aber wir wollen, dass sie selbst daran denkt. In der ersten Klasse gab es einen und seit der zweiten Klasse gibt es 1,50 Euro. Sie hätte gerne etwas mehr, aber da bleiben wir konsequent. Wir geben ihr auch keinen Kredit, das heißt, wir leihen ihr kein Geld.

Was dürfen die Kinder mit dem ersparten Taschengeld machen?

Grundsätzlich ist das Taschengeld das Eigentum der Kinder und sie können darüber bestimmen, finde ich. Mittlerweile hat unser Kind ein schönes Sümmchen zusammen gespart. Das Problem ist, dass sie davon nichts ausgeben mag und gleichzeitig von uns Eltern möchte, dass wir ihr weiterhin Spielzeug, Kinderzeitschriften und Süßigkeiten kaufen. Doch dafür hat sie ja ihr eigenes Geld. Immer dann, wenn sie nun im Supermarkt oder Spielwarenladen etwas haben möchte, erinnern wir sie an ihr Taschengeld. Ganz schnell ist nach dieser Diskussion die Packung Gummibärchen oder die Puppe für sie nicht mehr so bedeutend und erstrebenswert. Ihr Erspartes ist ihr zu heilig dafür. „Ein Auto oder ein Haus“, so lautet ihre Antwort auf unsere Frage, was sie sich eines Tages für ihr Geld kaufen möchte. Tja, das sind ganz schön langfristige Pläne. Aber wir reden ihr nicht rein, was sie sich kaufen kann oder soll. Es ist ihr Eigentum.

Warum ist Taschengeld wichtig?
Warum ist Taschengeld wichtig?

Gibt es offizielle Richtlinien für altersgerechtes Taschengeld?

Die gibt es. Die Jugendämter in Deutschland helfen mit der Taschengeldtabelle weiter, wenn man sich nicht an anderen Familien orientieren mag. Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend veröffentlicht empfohlene Staffelungen für das Taschengeld.

Taschengeldtabelle

Alter/Jahre Betrag in €
Unter 6 Jahre 0,50-1,00 Euro/Woche
6 Jahre 1,00-1,50 Euro/Woche
7 Jahre 1,50-2,00 Euro/Woche
8 Jahre 2,00-2,50 Euro/Woche
9 Jahre 2,50-3,00 Euro/Woche
10 Jahre 15,00-17,50 Euro/Monat
11 Jahre 17,50-20,00 Euro/Monat
12 Jahre 20,00-22,50 Euro/Monat
13 Jahre 22,50-25,00 Euro/Monat
14 Jahre 25,00-30,00 Euro/Monat
15 Jahre 30,00-37,50 Euro/Monat
16 Jahre 37,50-45,00 Euro/Monat
17 Jahre 45,00-60,00 Euro/Monat
ab 18 Jahre 60,00-75,00 Euro/Monat

www.familien-wegweiser.de

Wie geht man mit größeren Wünschen der Kinder um?

Wünsche zu haben ist ganz normal und auch etwas schönes, so lange sie nicht ausufern. Wenn unsere Tochter zum Beispiel große Wünsche äußert, erklären wir ihr, dass wir für unser Geld arbeiten müssen bevor wir es ausgeben können. Um mehr Geld zu verdienen, müssten wir also auch mehr arbeiten und hätten weniger Zeit für sie. Das versteht auch schon ein Kind im Vorschulalter, meine ich. Wichtig dabei ist, die Balance zu halten, damit das Kind nicht denkt, dass man bedürftig ist und es dadurch Ängste entwickelt. Viel besser als die „das ist Quatsch/ das ist zu teuer“-Reaktion ist, Verständnis für den Wunsch beziehungsweise die Enttäuschung zu äußern und gleichzeitig zu betonen, dass man trotzdem beim Nein bleibt.

Will unsere Tochter unbedingt etwas haben, möchte  oder kann es aber nicht selbst von ihrem Geld kaufen, dann beobachten wir das einige Zeit. Meist ist der Wunsch bald vergessen. Taucht er aber immer wieder auf, dann schlagen wir ihr vor, dass sie ihren Wunsch auf die Wunschliste für Weihnachten oder den Geburtstag malt oder schreibt. Es ist natürlich nicht immer leicht den Wünschen zu widerstehen, weil man vielleicht als Kind selbst auch ein bestimmtes Spielzeug unbedingt haben wollte oder weil das Quengeln an den eigenen Nerven zerrt. Aber die Hartnäckigkeit von Elternseite zahlt sich aus, weil dadurch Geduld auf der Kinderseite geübt wird.

Wohin mit dem Taschengeld?

Braucht mein Kind ein Taschengeldkonto etwas ?

Wenn Kinder gerade ihr ersten Taschengeld bekommen, also Taschengeldeinsteiger sind, nicht. Aber wenn das Schulkind älter wird und gerne spart, dann kann man mit dem dem Kind darüber sprechen, dass ein kostenfreies Taschengeld- bzw. ein Sparkonto bei einer Bank eine sinnvolle Art ist, um das Geld anzulegen. Dadurch lernt es sein Geld einzuteilen, keine Spontankäufe zu tätigen und auch, dass sich sein Geld vermehrt. Bis zum 12. Lebensjahr erhalten Kinder stolze 3 Prozent Zinsen auf ihr Guthaben bis zu einer Höhe von 1.000,- Euro. Guthaben über 1.000,- Euro erhalten dann weniger Zinsen. Es gibt keinen Kredit. Für die Einrichtung solch eines Kontos müssen die Eltern einige Unterlagen unterzeichnen und neben den eigenen Personalausweisen die Geburtsurkunde des Kinds vorweisen.

Was tun, wenn Großeltern den Enkeln Geld zustecken?

Geldgeschenke von Oma und Opa sind natürlich gut gemeint. Aber wenn Euer Nachwuchs weit mehr als die üblichen Geldgeschenke zu den Feiertagen wie zum Geburtstag oder zum Schulanfang von seinen Großeltern erhält, verliert dieses Geld schnell an Wert für das Kind und das Erlernen von Umgang mit Geld wird so schwieriger. Sucht am besten das Gespräch mit den Großeltern und erklärt ihnen, was ihr Eurem Kind in Sachen Geld vermitteln möchtet und wofür das eines Tages gut ist. Wenn Opa und Oma dennoch weiterhin gerne Geld schenken möchten, dann legt doch gemeinsam mit ihnen ein extra Sparkonto für das Kind an. Mit diesem Geld kann dann eines Tages vielleicht das heiß ersehnte Fahrrad, der Schulranzen oder sonst eine kostenintensive Anschaffung getätigt oder ein Teil dazu gegeben werden. Auch  unverhältnismäßig große oder teure Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke können mit einem Großeltern-Sparkonto vermieden werden. Alternativ zu Geldgeschenken können Opa und Oma auch tolle Ausfüge mit ihrem Enkelkind unternehmen. Gemeinsame Erlebnisse sind für eine innige Großeltern-Enkelkinder-Beziehung viel schöner als ein Geldschein oder ein Berg von Geschenken.

Die wichtigsten Taschengeldregeln auf einen Blick

  • Das Taschengeld gehört dem Kind. Wir Eltern sollten deshalb nicht die Ausgaben kontrollieren und uns mit unserer Meinung zurückhalten.
  • Das Taschengeld wird regelmäßig und in fester Höhe ausgezahlt, damit sich das Kind darauf verlassen kann.
  • Taschengeld ist kein Erziehungsmittel und sollte nicht zur Belohnung oder Bestrafung von Verhalten oder Leistungen eingesetzt werden.
  • Ständiges Geldleihen oder Vorauszahlungen des Taschengeld sind keine Lösung. Besser ist es, Ihr unterstützt Euer Kind dabei, sich sein Geld besser einzuteilen.
  • Sinnvoll ist es, das Taschengeld unter Berücksichtigung Eurer finanziellen Situation zu verhandeln. Ist das Geld knapp, reichen auch kleinere, aber regelmäßige Zahlungen.
  • Für getrennt lebende Eltern gilt es, sich über die Höhe des Taschengelds zu einigen und keine extra Zahlungen zu tätigen.
  • Regelmäßige Mithilfe im Haushalt gehört zu einem funktionierenden Familienleben und sollte nicht bezahlt werden. Kleine „Extra-Jobs“ können jedoch belohnt werden, wenn sie etwas außergewöhnliches darstellen.
  • Erhalten Teenager neben dem Taschengeld größere Geldgeschenke z. B. von Verwandten, solltet Ihr gemeinsam mit ihnen sinnvolle Sparziele festlegen. Damit könnte z. B. der Führerschein oder eine Reise nach dem Schulabschluss mitfinanziert werden.