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Was kann man als Familie mit Kindern in Amsterdam unternehmen?

Grachtenfahrt in Amsterdam

Im Jahr 2015 und in diesem Herbst waren wir mit unseren beiden Kindern in Amsterdam. Für den ersten Besuch sind wir die 600 Kilometer von Berlin aus nach Amsterdam mit dem Auto gefahren und gut durchgekommen. Bei unserem zweiten Trip haben wir auf dem Hinweg das Flugzeug auf dem Rückweg die Bahn genommen. In der Nachbetrachtung war die Bahn wohl die komfortabelste Art zu reisen.

Bereits Klaus Mann schwärmte in den 30er Jahren von der Stadt an der Amstel, was ich persönlich sehr gut nachempfinden kann: „Eine schöne Stadt, Amsterdam. Auch der Verbannte bewundert die nobelschlichte Architektur der alten Patrizierhäuser, spürt den etwas verwunschenen Reiz der Grachten mit ihren venezianischen Gerüchen und Perspektiven“.

Ist Amsterdam für einen Kurztrip mit Kindern geeignet?

Kitsch Kitchen im Stadtbezirk Jordaan in AmsterdamAmsterdam ist als eine tolerante und kosmopolitische Stadt in der verschiedene Bevölkerungsgruppen leben, weltweit populär geworden. Mehr als 40 % der Bevölkerung ist jünger als 35 Jahre.
Gleichzeitig ist die Hauptstadt der Niederlande sehr touristisch, so dass es an manchen Orten brummt. Natürlich gibt es, wie in fast jeder größeren Stadt, auch einige Straßen, die für Kinder nicht unbedingt geeignet sind. Die Lösung ist dafür ganz einfach. Geht mit Kindern nicht in das Rotlichtviertel und meidet die wenigen mit Coffeeshops gesäumten Straßen. Tagsüber ist aber ein Abstecher dorthin auch kein Problem, wie ich unfreiwillig selbst erfahren durfte. Unsere Kinder sind zumindest noch zu klein, um sich über die Sexshops und den süsslichen Geruch, der den Geschäften entströmt, zu wundern. Und außerdem ist Berlin ja nun auch nicht überall heiteiti-sonnenschein.

Dafür gibt es in Amsterdam nur sehr wenige Hauptverkehrsadern und viele wunderschöne baumbestandene Wasserläufe, schmale Häuser mit Fenstern ohne Vorhänge und auch tolle Parkanlagen und Museen für Kinder. Entsprechend wenig Autos, dafür aber umso mehr Fahrräder sind auf den Straßen unterwegs. Und die Amsterdamer Radfahrer sind berüchtigt. Sie fahren nicht nur ohne Helm, sondern auch gerne über Rot. Also aufgepasst!

Da in der Innenstadt kaum Parkplätze verfügbar sind, sollte man das eigene Auto am besten am Stadtrand auf einem bewachten gebührenpflichtigen Parkplatz abstellen, wie wir es auch getan haben.

Wo und wie haben wir als Familie in Amsterdam gewohnt?

Markt im Stadtbezirk Jordaan in Amsterdam
Markt im Jordaan in Amsterdam

Ferienwohnung über Airbnb

Während unseres ersten Aufenthalts haben wir über das Potal Airbnb im Jordaan Viertel in einer Wohung einer Künstlerin gewohnt. Dort hatsich Amsterdam auch eine dörfliche Atmosphäre bewahren können, die auch für Familien mit Kindern sehr angenehm ist. Der Jordaan liegt zwischen Nassaukade und Prinsengracht.

Der Name „Jordaan“ leitet sich wahrscheinlich aus dem französischen Wort „Jardin“ (zu deutsch Garten) ab und die Straßen in der gegend sind nach Blumen benannt. Denn wo früher der Stadtgarten war, hatten sich im gegenwärtigen Jordaan die Hugenotten angesiedelt. Dort wo einstmals Arbeiterfamilien in feuchten Souterrains hausten, leben heute viele Intellektuelle und Künstler. Es gibt Galerien und Designgeschäfte, Bars, Cafés und Restaurants. Aber auch einen sehr gut sortierten Bio-Supermarkt, einen Albert Heijn Supermarkt, Cup Cake Läden (Cup a la Cake) und verführerische Schnickschnack Geschäfte (Kitsch Kitchen) sind im Jordaan zu finden. Darüber hinaus kommt man mit der Straßenbahn von der Kirche Westerkerk schnell nach West und Ost. Museen wie das Anne Frank Museum, das Tulpen Museum und das Tassen Museum sind außerdem hier an Ort und Stelle.

Weil wir es als Familie so praktisch finden, haben wir uns eine zentral im Jordaan gelegene Einraum-Ferienwohnung mit Bad und Küche gemietet. Ein Reisekinderbett haben wir selbst mitgebracht, weil keines vorhanden war. Die Wohnung befand in einer Remise, so dass es absolut ruhig war und sicher war.

Wochenendmarkt im Stadtbezirk Jordaan in AmsterdamDas Apartment zog sich weit nach hinten. Vorne war das Wohn- und Esszimmer mit der Küche. Das Schlafzimmer versteckte sich halb hinter dem kleinen Bad, so dass es dort im Schlafbereich so dunkel war, dass ich um 8 Uhr morgens mit der Überzeugung aufwachte, dass es erst 5 Uhr sein müsste. Das große Zimmer war ganz gemütlich mit antiken Möbeln, einem golden umrahmten Spiegel, dichten dunklen Vorhängen und einem außergewöhnlichen Kronleuchter über dem Esstisch eingerichtet. Der Fußboden des Apartments bestand aus helltürkis gehaltenen Dielen und an den hohen weiss gestrichenen Decken waren die hellgrau gestrichenen Balken sichtbar. Da sich zwischen unserem Apartment und dem darüber liegenden keine Schüttung befand, konnten wir unsere Nachbarn (und sicherlich auch umgekehrt) ziemlich deutlich hören. Insgesamt war unsere Ferienwohnung schon etwas abgenutzt. Sie verströmte allerdings einen sympathischen künsterlischen shabby Chic. Die Eigentümerin ist auch Künsterlin und wohnt gleich nebenan.

Unsere Mahlzeiten bereiteten wir uns größtenteils selbst in unserer kleinen Küche mit einem 2 Flammen Gasherd (ohne Ofen) zu. Für ein paar Tage ist das ja kein Problem. Wir gehen eigentlich gerne essen, aber mit den Kindern ist uns das einfach zu anstrengend, weil sie so eine Sauerei und Krach machen. Wenn ich meine Kinder zwischen den Mahlzeiten etwas verwöhnen wollte, habe ich ihnen bei uns um die Ecke im Cup a la Cake einen Cup Ball für 2 Euro geholt.

Hotel Ramada Apollo Amsterdam Centre

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Das beste an dem Frühstück sind die frischen Waffeln!

Diese Jahr haben wir im Hotel Ramada gewohnt. Es liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums, ist aber mit der Straßenbahnlinie 13 sehr gut zu erreichen. Das Hotel liegt direkt am Rembrandt Park, was für Kinder natürlich zum Toben und für Jogger wie uns super ist. Die Zimmer sind modern und elegant, auch wenn man es dem Hotel von aussen nicht ansieht. Ganz oben im 17. Stockwerk befindet sich das Frühstücksrestaurant (ein super Buffet mit besonders leckeren Waffeln, die man selbst mit dem Waffeleisen frisch zubereitet) und die Skybar. Von hier oben hatten wir einen super Blick auf die Stadt. Im Untergeschoss gibt es einen Fitnessraum sowie eine Art Sauna.  Wenn man per Flugzeug anreist, kann man sich mit dem Ramada Hotel Shuttlebus direkt ins Hotel fahren lassen.

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Von unserem Zimmer im Hotel Ramada hatten wir einen super Ausblick und vom Frühstücksraum und der Skybar ebenfalls.

Ramada Apollo Amsterdam Centre
Staalmeesterslaan 410
1057 PH Amsterdam
Netherlands
https://www.ramada-amsterdam.com/en/

Welche Fortbewegungsmittel kann man mit Kindern in Amsterdam nutzen?

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per Kanu oder Kajak lässt es sich auch gut fortbewegen.

In Amstelledamme, wie die Stadt früher hieß, hat man als Familie eine breite Auswahl an Verkehrs- und Fortbewegungsmitteln. Es stehen Busse, Straßenbahnen, Fahrräder und natürlich auch Taxis bereit.

Flugzeug aus dem 1. Weltkrieg im Rijksmuseum AmsterdamÖffentliche Verkehrsmittel

In Amsterdam kann man sich, wie wir es getan haben, per Straßenbahn oder per pedes von a nach b bequem fortbewegen. Die Stadt ist im Vergleich mit so manch anderer europäischer Hauptstadt relativ übersichtlich. Daher sind die Wege nicht weit.

Ein 48 Stunden gültiges Ticket der öffentlichen amsterdamer Verkehrsmittel (GVB) kostet für Erwachsene 12,80 Euro. Die Tickets werden in der Straßenbahn von einem Ticketverkäufer verkauft, der einsteigende Personen kontrolliert, aber Touristen wie uns auch mit Rat zur Seite stand. Außerdem gibt es am Hauptbahnhof Ticketautomaten. Beim Aus- und Eisteigen immer daran denken, das Ticket an den Scanner zu halten.

Fahrrad

Auf unserem Stadtbummel ist mir eine Familie aufgefallen, die offensichtlich auf einem gemieteten Tandem unterwegs war. Dafür sollte man allerdings ein sehr guter Radfahrer sein. Denn der Amsterdamer Radfahrerstil ist halsbrecherisch. Leihen kann sich die Drahtesel u.a. bei Baja Bikes und Star Bikes.

Taxi

Am Hauptbahnhof, vor großen Hotels und an großen Plätzen wie z.B. dem Leidseplein warten die Taxifahrer in ihren schwarzen Autos auf Kundschaft (darunter sind auch viele schicke Teslas). Ein Taxi einfach am Straßenrand zu ergattern, ist unwahrscheinlich,  da sie meist nicht anhalten. Im Amsterdam gibt es alternativ auch den über eine App zu bestellenden Personenbeförderungsservice Uber. Alternativen sind Carsharring Anbieter wie Car2Go Fahrradtaxis wie Liligo zur Verfügung.

Was kann man in Amsterdam mit Kindern unternehmen?

Die Stadt hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Sowohl in der warmen als auch in der kühleren Jahreszeit finden Familien genug zu entdecken und zu erleben! Wir waren ziemlich aktiv und haben eine Menge ausprobiert. Natürlich gibt es in Asterdam noch mehr zu unternehmen, daher sind die folgenden Vorschläge nur als persönliche Empfehlung von uns zu verstehen.

Artis Zoo

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Lang, länger, Giraffenhals: Um an etwas Grünzeug zu gelangen, ist dem schönen Tier kein Streching zu mühselig.

Im Osten der Stadt, im bürgerlichen Viertel „De Plantage“, befindet sich der im Jahr 1838 gegründete Zoo der Stadt. Der vollständige Name „Natura Artis Magistra“ bedeutet so viel wie „die Natur ist die Lehrerin oder Meisterin der Kunst“.

Mit Kindern im Artis Zoo AmsterdamDer 14 Hektar große Zoo ist mit seinen vielen verschlungenen Wegen und Café wie ein Park angelegt. Es gibt romantische lauschige Plätze, wo man sich herrlich vom Spazieren und Tiere erholen kann. Hier leben an die 1400 Tierarten aus der ganzen Welt. Außerdem gibt es einen Streichelzoo und ein Aquarium, das den Mikrokosmos einer Amsterdamer Gracht inkl. Fahrrad- und Autowrack zeigt.

Wenn das Wetter wechselhaft ist, wie es während unseres Kurztrips der Fall war, dann kann man sich nicht nur ins Aquarium sondern auch in das Planetarium, das Zoologische oder Geologisches Museum oder in die tropische Schmetterlingshalle retten. Hier flatterten uns die großen bunten Falter behäbig um die Nase, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren eines der Obststücke auszusaugen, die überall für sie bereit standen.

Robben im Artis Zoo AmsterdamArtis Zoo
Natura Artis Magistra
Plantage Kerklaan 38-40
Amsterdam
www.artis.nl/en/artis-royal-zoo

Tropenmuseum

mit Kindern im Amsterdamer Tropenmuseum

Atrium des TropenmuseumsEbenfalls im Ostteil Amsterdams, im noblen grünen Wohnviertel De Plantage, wo sich auch der Zoo Artis und der Botanische Garten befinden, haben wir das Tropenmuseum besucht. Das gebäude ist von Innen weitaus schöner als von Außen. Also bitte nicht vom Museumseingang abschrecken lassen.

In dem 1910 einst als Kolonialmuseum gegründeten Haus werden die verschiedensten Gegenstände ausgestellt, welche die Niederländer auf ihren Eroberungszügen aus ihren Kolonien in Südamerika und Südostasien mitgebracht haben. Mittlerweile sind hier Objekte aus aller Herren Länder präsent.

Was sich evt. nach Ausstellungsobjekten in verstaubten Vitrinen anhört, ist heute multimedial aufbereitet. Ganze Straßenzüge sind hier aufwendig nachgebaut und haben uns in exotische Länder verführt. Nach dem Besuch fühlte ich mich wie nach einer Weltreise in Zeitraffer.

Im ersten Stock befindet sich derzeit außerdem eine tolle Ausstellung über die 60er Jahre u. a. mit Filmen, original Kleidern und Schmuck aus der Zeit. Im Atrium befindet sich ein Rundbau, in dem Kinder herumtobten und ein schwarz-weiss Film lief.

Seit dem 17.10.15 gibt es eine Ausstellung für Kinder, die wir leider nicht mehr besuchen konnten. Dafür haben wir die Probe der Live Band des Eröffnungsfeier im Atrium gehört, während wir die anderen Ausstellungen besuchten.

Tropenmuseum
Linnaeusstraat 2
Amsterdam
www.tropenmuseum.nl

Nemo Science Center

mit den Kindern im Nemo Science Center in Amsterdam

mit den Kindern im Nemo Science Center in Amsterdam AußenansichtIn der Nähe des Hauptbahnhofs, im Stadtteil „De Wallen“, befindet sich das Wissenschaftsmuseum für Kinder. Es erinnert an einen großen Walfisch. Wir haben dort einen ganzen Nachmittag verbracht und viel Spaß gehabt, denn hier konnten unsere Kinder überall mitmachen und alles ausprobieren. Selbst unsere Kleine war ganz emsig dabei. Jede der drei Etagen hat ein eigenes Thema.

Im Untergeschoss sind neben den Kassen die Garderoben, das WC mit Wickelraum und der Museumsshop. Für Buggies stehen Fahrstühle bereit.

Ganz oben gibt es ein Café mit Dachterrasse, das auch ohne einen Museumsbesuch von außen über eine Treppe zu betreten ist. Hier haben wir uns mit Pizza, Muffins und Obst gestärkt.

Nemo Science Center
Oosterdok 2
1011 VX Amsterdam
www.e-nemo.nl/en

Kinderbücherei in der Stadtbücherei Openbare Bibliothek

Stadtbücherei von Amsterdam Kinderbücher
Leider können wir kein Niederländisch, aber die Bibliothek gefällt uns dennoch super gut.

Auf dem Weg zum Nemo haben wir auf dem Oosterdokseiland einen Abstecher in Amsterdams schicke Stadtbücherei gemacht. Im Gegensatz zum Nemo ist der Eintritt hier kostenfrei. Auch ein Klavier steht im Foyer bereit.

Der imposante Neubau wurde 2007 eröffnet und bietet im Untergeschoss (das aber nach oben hin offen und von der Eingangshalle einsehbar ist) tolle Lese- und Kuschelecken für Kinder. Wir haben uns zum Schmökern in ein Tipi verkrochen. Glücklicherweise muss man für Bilderbücher kein Holländisch können.

Ganz oben des Gebäudes hat man einen tollen Ausblick auf Amsterdam.

Openbare Bibliotheek Amsterdam (OBA)
Oosterdokskade 143
1011 DL Amsterdam
www.oba.nl/oba/english.html

Rijksmuseum

Mit den Kindern im Amsterdamer Rijksmuseum
Alle an Deck, wir legen ab! Im Rijksmuseum ist für jedes Alter etwas dabei.

Obwohl es zunächst abwegig erscheinen mag, habe ich mich dafür entschieden mit den Kindern morgens um 10 Uhr zum Museumsplein im Stadtbezirk Amstersam Zuid zu laufen und das Rijksmuseum zu besichtigen. Um die Zeit kamen wir ohne anzustehen rein. Beim Anne Frank Museum hatten wir hingegen ohne ein vorab gebuchtes Online Ticket keine Chance reinkommen. Das war schade, weil das Museum bei uns im Jordaan direkt um die Ecke lag. Daher durfte ich mir jeden Tag die Warteschlange ansehen.

Rijksmuseum AußenansichtIm und am Rijksmuseum (die Kassen befinden sich im Untergeschoss) gibt es Aufzüge, so dass wir mit dem Buggy überall hinein kamen. Das nach zehnjähriger Umbauzeit im Jahr 2013 wieder eröffnete Haus ist natürlich riesig, so dass es schon utopisch ist, ohne Kinder alle acht Abteilungen vom Mittelalter bis Mondrian zu besuchen. Aber es lohnte sich trotzdem für mich einen Einblick in dieses tolle Museum zu bekommen.

Das Rijksmuseum bietet auch Kinderführungen und Familienevents an.
Wir sind ohne jedwede Führung durch die Schatzkammer der niederländischen Geschichte geschlendert und haben auch ohne Hilfe die Nachtwache von Rembrandt gefunden. Meine große Tochter hat ihre Freude an den goldenen Schätzen, dem Schiffsmodell und dem Flugzeug im Dachgeschoss des Hauses gehabt.

Wer nach dem Museumsrundgang Hunger oder Durst bekommen hat, kann sich in dem schicken Museumscafé im Erdgeschoss über dem Museumsshop ein Plätzchen suchen. Allerdings ist es recht voll dort, so dass wir es haben sein lassen.

Rijksmuseum
Museumstraat 1
1071 XX Amsterdam
www.rijksmuseum.nl

Führungen für Familien mit Kindern: www.rijksmuseum.nl/en/families-and-children

Stedeiljk Museum

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Das Stedelijk Museum ist der place to be für Liebhaber der modernen Kunst

„Mama, gehen wir hier baden?“, irritiert folge ich dem Blick unserer Tochter nach oben. Eine riesige weisse Wannenschale tut sich seitlich über uns auf. „Ja, wir baden jetzt in Kunst“, entgegen ich. Denn wir haben nicht wirklich vor in ein Stadtbad zu gehen, sondern das Stedelijk Museum zu besuchen. Im modernen Anbau erwarten und überraschen uns Videoinstallationen, Gemälde und Plastiken von Newcomern bis hin zu bekannten Namen wie Jeff Coons, Damien Hirst und und und… Am besten gefallen uns das Werk «Past / Present / Future» der us-amerikanischen Künstlerin Barbara Kruger, die mit großforamtigen schwarzen und weissen Buchstaben Vergangenheit und Zukunft miteinander vermischt sowie das
RABO LAB: TRIP TRIP TRAP. In dem Labor unter der Treppe machen wir unsere eigene Kunst indem wir bunte Folien an die Wand projektieren und Beutel mit bunter Flüssigkeit auf Projektoren legen.

Stedelijk Museum
Museumplein 10, 1071 DJ Amsterdam, Niederlande
https://www.stedelijk.nl/en/de

Vondelpark

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Heimat des Halsbandsittchs

Zwitscher, Zirp, Tschilp, Piep! Exotische Laute dringen vom Baum zu uns hinab. Wir treten auf dem Gehweg zur Seite und blicken suchend nach oben während links neben uns Fahrradfahrer, Skateboarder, Jogger und Menschengruppen vorbei rauschen. Auf einem Ast entdecken wir ihn dann endlich. Das hellgrüne Federkleid tarnt den Vogel zwischen all den Blättern ganz hervorragend. Ich bin kurz irritiert, dass solch ein bunter Vogel hier in dieser Stadt frei lebt. Und es ist nicht nur einer, sondern es sind viele. Sie unterhalten sich von Baum zu Baum. Das World Wide Web verrät uns, das es sich hier um einen Halsbandsittich handelt, der vermutlich in den 1960er Jahren ausgesetzt wurde und sich seitdem in mehreren europäischen Städten ganz wohl fühlt.

Wir spazieren weiter durch den im englischen Stil gehaltenen Vondelpark, vorbei an Eichen, Pappeln, Zypressen und romantischen Gewässern. Von der Statue des dichtenden Namensgebers Joost van de Vondel werfen wir einen Blick auf das charmante Café Vertigo im niederländischen Filmmuseum in dessen Garten jeder Tisch besetzt ist. Kein Wunder bei diesem tollen Wetter! Im Blauwe Teehuis (Blaues Teehaus) machen wir eine kleine Pinkel- und Erfrischungspause. Danach kommen wir am Restaurant Melkhuis vorbei und anschließend toben sich die Kinder auf einer der gepflegten grünen Wiesen zwischen Grüppchen von jungen Leuten aus. Einige von ihnen haben sich etwas abseits gesetzt um in Ruhe rauchen zu können.
Der Vondelpark ist der größte Stadtpark Amsterdams und ist landesweit bekannt. Er ist in Amsterdam-Süd gelegen und erstreckt sich von der Stadhouderskade bis zum Amstelveenseweg. In der Nähe sind z.B. das Van Gogh Museum und das Rijksmuseum.

Bei trockenem Wetter bietet sich ein Spaziergang mit Picknick und Spielplatzbesuch in diesem 48 Hektar großen Park an. Im Jahr 1877 angelegt, war dies übrigens der erste öffentliche Park der Stadt. Auf drei Bühnen finden im Sommer Freiluftaufführungen statt.

Grachtenfahrten

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Ob dieses Boot wohl unter die Brücke durchpasst?

In Amsterdam gibt es zahlreiche Schifffahrtsgesellschaften, die in den Grachten des Stadtzentrums ab- und anlegen.
Die meisten starten beim Hauptbahnhof oder vom Rijksmuseum und bieten alle ein ähnliches Programm und Preise (1 Stunde kostet ca. 16 Euro für Erwachsene und 8 Euro für Kinder). Die Tickets sind sowohl online als auch an Ticketschaltern erhältlich. Vor langen Warteschlangen braucht man keine Angst zu haben, denn die Rundfahrten beginnen alle 30 Minuten. Erläuterungen kommen auf mehreren Sprachen per Band.

Anne Frank Museum in AmsterdamDie Schiffe verbinden verschiedene bekannte Sehenswürdigkeiten, so dass man an vielen Haltestellen ein- und aussteigen kann.
Wir haben nur eine einstündige Tour ab dem Anne Frank Haus an der Westerkerk gemacht. Die Kinder haben dabei ihren Vormittagssnack eingenommen und die Steuerfrau hat den Kinderwagen mit mir gemeinsam ins Schiff und wieder hinaus getragen. Länger als eine Stunde hätten meine Kinder eine Grachtentour allerdings nicht durchgehalten. Diese 60 Minuten übers Wasser sowie unter einigen der 600 Brücken hindurchzugleiten, habe ich sehr genossen. Denn dabei konnte ich auch Blicke ins Innere der Hausboote werfen. Außerdem sind wir u.a. am Nemo Science Center sowie den spektakulären Bauten wie dem Eye Filmmuseum und dem Justizministerium vorbei geschippert. Vom Wasser aus hat man immer eine ganz besondere Perspektive.

Besonders geeignet für Familien mit Kindern soll eine Tour mit dem Pannenkoekenboot sein. Leider haben wir das nicht ausprobiert. Aber beim nächsten Amsterdambesuch holen wir das nach. Auf dem Pannekoekenboot gibt es, wie der Name es bereits verrät, Pfannkuchen. Auf die runden Leckerbissen können die Kleinen nach Lust und Laune bunte Streusel tun, während die Eltern in Ruhe die einstündige Rundfahrt über das IJ genießen.

Wenn die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben sollen, bietet sich das Canal Bike, ein Tretboot, an. Bei schlechtem Wetter bekommt man einen Regenponcho dazu. Anlegestellen befinden sich am Rijksmuseum, am Anne Frank Museum, an der Ecke Keizersgracht/ Leidsestraße und am Leidseplein.

Trödelmarkt Waterlooplein

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An diesem süßen Erdbeerkleidchen sind wir nicht vorbei gekommen, ohne es zu kaufen.

„Vor über 30 Jahren hat Opa hier einen Motorradhelm gekauft“, berichten wir unseren Kindern. Solche Helme finden wir heute hier nicht mehr. Es gibt reichlich Nippes und Haschkekse auf dem Waterlooplein Trödelmarkt, doch ein paar Juwelen finden wir doch auf diesem seit mehr als 100 Jahren bestehenden Markt. Am Stand von Nili’s Shop gibt es jede Menge schöner Shirts, Hoodies, Röcke und Kleider. Sie sind alle neu und sehen ganz individuell aus. Wir können uns kaum entscheiden, weil uns so viele Sachen gefallen. Hier erstehen wir ein Kleid, das aussieht wie eine Erdbeere für unsere Jüngste sowie ein cooles T-Shirt für die Große. Einige wenige echte Trödelstände mit antiken Möbeln und anderen Dingen gibt es auch noch.

Öfnungszeiten Waterlooplein: Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr
http://www.waterloopleinmarkt.nl

Bummeln in Amsterdam

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In Amsterdam brauchen wir nicht zu befürchten keine originellen Mitbringsel zu finden…

Nach dem Waterloo Trödelmarkt bummeln wir weiter über die Bijvoetbrug Brücke in die Staalstrat, wo es neben Marbles Vintage & Design Laden ein paar sehr schöne Geschäfte wie zum Beispiel den originellen Geschenkeladen DSIGN – Art, Design, Fashion gibt. Wer zum Beispiel auf extravagante Quietscheenten steht, kommt im Amsterdam Duck Store auf seine Kosten.

Einmal durch Chinatown

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Beijing, nein Amsterdam!

Um die Ecke vom Rotlichtviertel wartet eine ganz andere Welt auf uns. Geräumige Comicläden wie das Henk mit Manga und Marvel Comicheften und Figuren, chinesische und thailändische Restaurants sowie obendrein der Fo Guang Shan Holland Tempel und viele lustige Lokale und Geschäfte mehr lassen uns in vergessen, dass wir nicht in Asien sondern in Europa sind.

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Superman, Superwoman, Darth Vader, Spiderman, im Comicladen Henk sind sie alle zuhause!

Kinderbauernhöfe in Amsterdam

In den Amsterdamer Parks gibt es kostenfreie Kinderbauernhöfe u.a. mit Schweinen, Kühe und Meerschweinchen. Im Amsterdamer Stadtwald (Amstedamse Bos) befindet sich 4 Km vom Parkeingang entfernt ein Bio-Ziegenbauernhof (De Ridammerhoeve). Dort sollen mehr als 150 Ziegen umher laufen, die gestreichelt, gebürstet und gemolken werden können. Hier lässt sich samstags beobachten, wie aus frischer Ziegenmilch Ziegenkäse gemacht wird. Kostenproben darf man im Austausch gegen Euros mitnehmen.

Informationen und Adressen

Reiseführer

Amsterdam mit Kindern (National Geographic Explorer)

111 Orte, die man in Amsterdam gesehen haben muss:

Lonely Planet Reiseführer Amsterdam (2018):

Reedereien

Canal Cruises
www.amsterdamcanalcruises.nl
www.canalcruiseamsterdam.com

Ökologisch korrekte Grachtenrundfahrten in Erdgas betriebenen Booten gibt es bei Amsterdam ECO Tours: www.canal.nl

Mit den kleinen elektrischen Motorbooten von dieser Bootsvermietung kann man individuell die Grachten Amsterdams erkunden und selber sagen, wo es lang geht. Es ist auch für Kinder sehr geeignet, da Schutzwesten für Kinder verfügbar sind: www.canalmotorboats.com

Ein Boot als Kapitän selber zu lenken ist hier ebenfalls möglich: www.boaty.nl

Pannekoekenboot: www.Pannekoekenboot.com

Canal Bike: www.canal.nl

Parkmöglichkeiten

Günstige Park & Ride Möglichkeiten, wie wir sie genutzt haben, gibt  es entlang der Ringautobahn A10. Für insgesamt 9 Euro stand unser Auto dort 4 Tage.
Unter dem Bahnhof Sloteedijk, auf dem Zeeburgereiland, im Parkhaus am Olympiastadion, am Bos en Lommerplein und unter der Arena kann man sei  Gefährt abstellen.

www.parkerenindestad.nl

Fahrradverleih

Was wäre eine Reise nach Amsterdam ohne eine Fahrradtour? Nicht komplett, genau!

Baja Bikes
www.bajabikes.eu

Star Bikes
www.starbikesrental.com

Taxi

www.tcataxi.nl

Tel. 020 677 77 77

Grüne Taxis (elektrische Motorcabs bzw. Clean Cabs) stehen zwischen dem Bahnhof und dem Victoria Hotel

Fahrradtaxis: www.wielertaxi.nl, Tel. 06 28 24 75 50

Sehenswürdigkeiten

Nemo Science Center
Oosterdok 2
1011 VX Amsterdam
www.e-nemo.nl/en

Openbare Bibliotheek Amsterdam (OBA)
Oosterdokskade 143
1011 DL Amsterdam
www.oba.nl/oba/english.html

Artis Zoo
Natura Artis Magistra
Plantage Kerklaan 38-40
Amsterdam
www.artis.nl/en/artis-royal-zoo

Tropenmuseum
Linnaeusstraat 2
Amsterdam
www.tropenmuseum.nl

Rijksmuseum
Museumstraat 1
1071 XX Amsterdam
www.rijksmuseum.nl

Führungen für Familien mit Kindern: www.rijksmuseum.nl/en/families-and-children

Amsterdamer Stadtwald/ Amstedamse Bos
Bosbaanweg 5
1182 DB Amstelveen
www.amsterdamsebos.nl

Bio-Ziegenhof/ De Ridammerhoeve

Nieuwe Meerlaan 4
1182 DB Amstelveen
www.geitenboerderij.nl/geitenboerderij

Cup a la Cake
Westermarkt 19
1016 DJ Amsterdam
www.cupalacake.nl

Campingurlaub in Griechenland – unsere Wohnmobilreise auf der Halbinsel Peloponnes – der Osten

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Das Meerwasser am Golf von Korinth ist so klar, dass sich hier auch Meerjungfrauen gern tummeln…

Griechenland mit dem Wohnmobil bereisen und dann noch Kinder mit dabei? Das ist doch voll anstrengend, weit weg, man hockt so eng aufeinander, wie kommt man überhaupt mit dem Wohnmobil nach Griechenland und dann ist es dort auch noch so heiss! Diese Reaktion bekommen wir öfters zu hören, wenn wir von unseren Sommerreiseplänen erzählen. Doch wenn wir daraufhin berichten, was wir alles in unserem Urlaub im letzten und in diesem Jahr gesehen und erlebt haben und dass solch ein Urlaub eine relativ preiswerte Angelegenheit sein kann, versanden die Gegenstimmen sehr schnell. Wenn Ihr unseren folgenden Reisebericht lest, wird Euch hoffentlich die Reiselust packen und Ihr werdet ein paar Inspirationen für einen tollen Urlaub finden.

Die Halbinsel Peloponnes liegt südlich von Athen und ist ungefähr so große wie das Bundesland Hessen, hat eine Million Einwohner und bietet eine prima Abwechslung aus Bergregionen, dem Meer und Kultur. In diesem Jahr haben wir ab der Hafenstadt Patras im Uhrzeigersinn die Regionen Achaia, Korinthia und Argolis, also den Nordosten, besucht. Im letzten Jahr sind wir entgegen dem Uhrzeigersinn im Südwesten auf Peloponnes-Entdeckungsreise gegangenen und durch die Regionen Elis, Messenien und Lakonien gezockelt. Durch Arkadien sind wir, wenn überhaupt, nur durchgefahren. Bis auf diese eine Region, waren wir nun also überall auf der Halbinsel unterwegs.

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Von Ancona einmal quer über die Adria nach Patras

Entfernung/ Fahrtstrecke nach Griechenland
Natürlich liegt Griechenland nicht gerade um die Ecke. Doch mit dem Wohnmobil und etwas Zeit im Gepäck, ist der Weg das Ziel. Wir haben uns auf dem Hinweg Zeit für drei Übernachtungen gelassen, weil wir in Italien Freunde besucht haben. Auf dem Rückweg hatten wir aus familiären Gründen nur Zeit für eine Übernachtung.
Für uns beginnt bereits bei der Abfahrt die Reise und wir haben auf dem Weg so manche positive Überraschung erlebt. Was für fantastische Seen und hübsche Städtchen, urige Bauernhöfe haben wir bei unseren Zwischenstopps entdeckt! Die hätten wir alle wahrscheinlich nie gesehen, wenn wir nicht auf dem langsameren Wohnmobil-Weg zum Fährhafen in Italien bzw. Griechenland gewesen wären. Die Fährfahrt ab Italien ist eine tolle Abwechslung und für den Fahrer oder die Fahrerin eine angenehme Entlastung. Die Fähren sind sauber, modern, verfügen über ein oder mehrere Bordrestaurants, Geldautomaten, mehrere Bars, einen Spielbereich, Schlafkabinen, Schlafsessel (Schlafsessel sind für Familien mit Kindern weniger zu empfehlen, weil sehr unruhig und sehr kühl temperiert) manche über Camping on Board (was wir gemacht haben, mehr dazu später) und einige auch über einen Swimmingpool mit Meerwasser und eine Sonnenterrasse. Der Urlaub fängt also auf der Fähre an.

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Camping mitten auf der Adria

Überfahrt mit dem Wohnmobil auf der Fähre

Der Preis für das Ticket ist abhängig von der Höhe und Länge des Wohnmobil sowie der Anzahl der mitreisenden Personen. Letztes Jahr haben wir für die Hin- und Rückfahrt um die 800 Euro bei Anek Line gezahlt, dieses Jahr sind es 700 Euro bei Superfast Ferries für ein 6 Meter langes und fast 3 Meter hohes Wohnmobil sowie für 2 Erwaschsene und 2 Kinder (4 und 8 Jahre). ADAC Mitglieder bekommen Vergünstigungen.

https://anek-lines.info/faehren/hellenic-spirit

https://www.superfast.com/adriatiki/en

Tipp für die Buchung
Zum Buchen des Tickets empfehlen wir eine Reiseagentur. Sie kann die besten verfügbaren Preise ausfindig machen und ist darüber hinaus absolut zuverlässig. Wir haben bei www.greekferries.gr gebucht, war absolut unkompliziert und sie waren sehr hilfreich.

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Zusammenleben im Wohnmobil

Unsere Kinder lieben die Nähe und das Zusammensein im Wohnmobil mit uns. Der Alkoven ist ihre gemütliche Schlafhöhle. Tagsüber sind wir sowieso nie im Wohnmobil, außer wir fahren. Während der Fahrt haben die Kinder im Wohnmobil mehr Platz als im Auto oder gar im Flugzeug. In Gegenteil, sie haben einen großen Tisch vor sich, auf dem sie prima malen und spielen können. Wenn wir mal im Stau stehen, haben sie die Möglichkeit auf die Toilette zu gehen oder wir vesorgen sie mit einem leckeren Snack. Stauraum für Spielzeug und Bücher ist mehr als genug vorhanden in einem Reisemobil. Kofferpacken ist nicht nötig, wir können unser Zeug direkt in den Schränken verstauen. Viel Kleidung braucht man im Sommer nicht und Waschmaschinen sind auf jedem Campingplatz vorhanden. Wenn es meinem Mann oder mir mal zu viel mit der Nähe wurde, dann ist einer von uns beiden alleine zum Joggen, Schwimmen oder Spazieren losgezogen.

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Mit unserem Wohnmobil sind wir mittlerweile in Europa schon ganz gut rumgekommen…

Temperaturen in Griechenland

Richtig, im Sommer ist es in der südlichen Hälfte Europas meist heisser als in Mittel- oder gar Nordeuropa. Wer Hitze nicht gut verträgt, sollte sich eine Reise in südliche Gefilde in der Sommerzeit gut überlegen. Im Frühjahr oder Herbst sind die Temperaturen angenehm mild und für jedermann verträglich. Wir haben unsere erste Wohnmobilreise im Sommer 2015 unternommen. Damals waren unsere Töchter ein und fünf Jahre alt. Es ging nach Südfrankreich und dort war es wie zu erwarten sehr warm. Unseren Kindern hat das wenig ausgemacht, obwohl wir keine Klimaanlage und nur Ventilatoren im Wohnmobil haben. Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Damals bekamen wir die berühmte 10-Jahres-Hitzewelle zu spüren. Das war natürlich anstrengend und als es gen Ende des Urlaubs obendrein schwül wurde, ging es unserer Tochter für eine Nacht und einen Tag nicht gut. Aber das blieb zum Glück das einzige Mal. Meist herrscht in Griechenland eine trockene Hitze, die wir zumindest besser vertragen. Am Meer lässt es sich außerdem sehr gut aushalten, weil meist ein laues Lüftchen weht.

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wunderschöner Sonnenuntergang in Iria

Erholung im Campingurlaub

Wenn man eher der Cluburlaubertyp ist, der ein arrangiertes Freizeitangebot wünscht und auf jeden Fall seinen intimen Bereich wie Badezimmer oder WC braucht und sich nicht mit etwaigen kleinen Reparaturarbeiten eines Wohnmobils beschäftigen kann oder möchte, dem kann ich von einem Urlaub mit dem Reisemobil bzw. von einem Campingurlaub abraten. Wer hingegen individuelle Urlaubserlebnisse, etwas Abenteuerfeeling, Unabhängigkeit sowie die Natur schätzt und sich für eine gewisse Zeit mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Sanitärräumen arrangieren kann, dem kann ich Campingurlaube wärmstens empfehlen.

Beim Fahren auf längeren Strecken sollte man sich selbstverständlich abwechseln und wie beim Autofahren einfach einige Pausen einlegen. Ich fahre selbst sehr gerne mit unserer schweren Kiste. Es ist mehr körperlicher Einsatz in Punkto Schaltung nötig als mit einem Pkw, aber gerade darin liegt ja der Reiz. Bei uns stellt sich schon bei der Abfahrt mit dem Wohnmobil ein tolles Freiheitsgefühl ein. Wir fühlen uns mit dem Reisemobil unabhängig, können jederzeit bleiben, wo wir wollen und unsere Richtung ändern. Wenn wir am Ziel angekommen sind, stellt sich bei uns rasch das Urlaubsgefühl ein, weil sich das Leben im Wohnmobil sich stark vom Alltag unterscheidet.

Abfahrt Berlin – Übernachtung bei einer bayerischen Destille

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Das beste Mittel gegen Langeweile auf der Hinreise: Zwischenstopp auf einem Bauernhof

Es ist 11 Uhr. Holterdiepolter ruckeln wir über das Kopfsteinpflaster unserer Straße – unserer Heimat – die wir nun für circa drei Wochen mit unserem Wohnmobil verlassen. Die Kinder sind mit Hörspielen, Malutensilien, Kuscheltieren und Puppen versorgt. In einem Köfferchen verwahren sie ihren Reiseproviant auf. Bei der Abfahrt ist die Temperatur noch angenehm, fast schon kühl. Doch die Hitze holt uns mittags in Sachsen-Anhalt ein. Der kurze Regen in Thüringen vertreibt sie zum Glück wieder aus unserem umklimatisierten Wohnmobil. Das wird bestimmt noch lustig, wenn wir erst einmal in Italien und dann in Griechenland ankommen… Am frühen Abend parken wir auf dem Hof von Familie Lutter, die wir über den Stellplatzführer Landvergnügen in Schwarzach in der bayerischen Region Pyrbaum gefunden haben. Von Berlin aus sind wir bis kurz vor München gekommen. Frau Mutter empfängt uns und erzählt uns von ihrer Familie, die bei ihr wohnt: Vor 14 Tagen hat sie einen Enkelsohn bekommen und vor 24 Stunden Zwillinge, allerdings Schafzwillinge. 30 Mutterschafe haben sie auf der Wiese. Unsere Mädels dürfen sie mit kleinen Stöckern in den Stall treiben. Die Hühner klettern, wenn es dunkel wird, alleine in ihr Habitat, erklärt uns die nebenerwerbliche Bäuerin. Im Schafstall erzählt sie uns, wie schwierig Zwillinge von Schafen sind. Meist kümmert sich das Muttertier nur um das stärkere Lämmchen und das andere ignoriert sie. Damit es trinkt, schubst sie das schwächere Lamm immer vorsichtig zu ihrer Mutter. Ob das auf Dauer gut gehen wirs für das arme Tier?
Im Wirtsraum verköstigen wir selbst gebrannte Liköre und Obstbrände, die Frau und Herr Lutter aus den Früchten ihrer rund 150 Streuobstbäume hergestellt haben und Katzerer-Tropfen nennen. Mirabelle und Mispel (sind in Deutschland kaum noch zu finden) wandern über die Ladentheke. Die Kinder suchen in einem Korb ein Dutzend frische weisse, hellgrüne und pastellene Eier aus.

Destille Lutter: https://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/pyrbaum/sechs-tage-im-jahr-wird-gebrannt-21173-art1178655.html

Baden im Südtiroler Kalterer See (Lago di Caldaro)

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Der Kalterer See ist der wärmste Badesee der Alpen!

Nachdem uns die Campingplatzrezeptionen rund um Bozen alle mit „leider ausgebucht“ telefonisch abgewimmelt haben, ruckeln wir durch nicht enden wollende Wein- und Apfelplantagen durchs Tal bis wir auf dem Caravanstellplatz Kalterer See halten. Seen sind in der Region Überetsch in Südtirol nicht häufig anzutreffen. Doch wenn es dann mal einen See gibt, dann einen richtig tollen: der Kalterer See, auf italienisch Lago di Caldaro, macht auf uns einen paradiesischen Eindruck. Deshalb ist auch der Stellplatz (stolze 25 Euro inkl. Strom pro Nacht, dafür aber ein sehr schönes sauberes Bad und die Nähe zum See) auch schon fast voll als wir um 17.30 Uhr eintrudeln. Die gepackte Badetasche hinter dem Fahrersitz ist schneller rausgeholt als man Wohnmobil sagen kann und schon machen wir uns auf den Weg zum See. Das Freibad schließt offiziell um 18 Uhr, aber wir schmuggeln uns über eine rampenaetige Treppe, die an Ladengeschäfte vorbei und dann runter zum See führt, trotzdem noch rein. Viele Familien liegen hier noch gemütlich auf Picknickdecken und denken gar nicht daran, diese grüne baumbestandene Wiese mit dem traumhaften Ausblick auf den See, einen Burgturm sowie die mediterrane Landschaft drumherum zu verlassen. Das Wasser des Sees ist angenehm temperiert und für die Kinder gibt es einen durch Stege abgetrennten Bereich in dem sie gut stehen können. Weiter draußen sind ein paar Kiter und Surfer unterwegs. Stolze Fischfamilien schlawenzeln durchs Wasser. Da wir keine Angel dabei haben, muss jemand anderes für unser Abendessen sorgen. Gut, dass direkt neben dem Freibad das Restaurant „Gretl am See“ mit Terrasse gibt! Hier ergattern wir zwischen elegant gekleideten Paaren, großen Familienrunden und einzelgängerischen Rennradfahrern einen freien Tisch für uns. Das Urlaubsfeeling setzt ein. Die Kinder genießen zum Abschluss des Tages ein Bananasplit und wir vergnügen uns mit Herrn Hugo und Frau Campari Spritz.

https://www.promobil.de/stellplatz/wohnmobilstellplatz-kalterersee-588f1ea3721d54a52815fa8f.html
https://www.gretlamsee.com/de/

Fährfahrt von Ancona/ Italien nach Patras/ Griechenland

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Raus aus dem Wohnmobil und ab auf die Fähre

Nachdem wir eine sehr schwül-warme-mückige Nacht bei unseren lieben Freunden bei Rimini in deren Einliegerwohnung verbracht, mit ihnen lecker Pizza essen waren und unseren Vorratschrank mit italienischen Spezialisten gefühlt haben, machen wir uns auf den Weg zur Hafenstadt Ancona.
Die feuerwehrrote Fähre entlädt ihre Fracht in Form eines Autoschwarms, der sich sogleich auf dem Hafenareal vor uns ergießt. In einem zweiten Schwarm warten wir darauf im Bauch der Superfastferry XI zu verschwinden. Es geht ruckzuck und schon rollen wir auf eine Rampe und werden zu unserem Platz dirigiert. Wir stehen mittig und kurz vor dem sich öffnenden Dach. „Welches weiße Kabel soll ich denn nehmen???“, die verzweifelte Stimme des österreichischen Fahrers eines Mercedes Sprinter 4 Wheel mit Motorboot hinten dran dringt zu uns hinüber. Tja, wer solche schicken Hightech-Geräte fährt, hat Arbeit… Wohnmobile aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Italien tummeln sich um uns herum. Ihre Klimaanlagen surren. Zum Glück stehen wir nicht in der prallen Sonne, wie so mancher vor uns. Es ist trotzdem sehr warm und obwohl ein gefühltes Dutzend Wand- und Deckenventilatoren ihr bestes geben, ist es in unserem Reisemobil kaum auszuhalten. Wir suchen Abkühlung im klimatisierten Schiff. Diese Überfahrt ist nicht so überbucht wie im letzten Jahr, so dass man im Bordrestaurant und in der Bar überall freie Plätze findet. Wir lassen uns im Schiffsbug in die blau gepolstersten sinken, zücken die Spielkarten und freuen uns. Doch irgendwann müssen wir zurück. Unserer Tochter geht es es nachts gar nicht gut. Sie scheint wohl aus Berlin eine Magen-Darm-Grippe mitgebracht zu haben, die nun mit den übelsten Begleiterscheinungen ausbricht. Bereits auf der Hinfahrt in Deutschland klagte sie über Übelkeit, fällt uns auf…

Ankommen: Camping Akratá, Peloponnes/ Griechenland

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Im Golf von Korinth sind mit etwas Glück Meerjungfrauen anzutreffen…

Nach circa 24 Stunden inkl. einer Stunde Zeitverschiebung, legen wir am späten Nachmittag auf der griechischen Halbinsel an. Im Gegensatz zu Italien ist die Luft hier schön trocken. Die Nachmittagssonne taucht die erdbebensichere Rio-Andirrio-Brücke, die den Eingang zum Golf von Korinthen bildet, in ein warmes rot-goldenes Licht. Zu gerne würde ich diese fast 3.000 Meter lange Straßenbrücke zu Fuß überqueren (das ist kostenlos, mit dem Auto fällt eine Gebühr an). Allerdings brauchen wir schnellst möglich einen Stellplatz für die Nacht, frisches Trinkwasser und eine Dusche. Der erste Supermarkt, auf den wir treffen, heißt Lidl. Dort gibt es fast das selbe Angebot wie in Deutschland. Allerdings mit einigen griechischen Produkten. Wir decken wir uns mit Wasser, viel frischem Obst und anderen Leckereien ein.

Dass nichts so lange hält wie ein Provisorium, trifft für uns nicht zu. Zumindest nicht auf dem Campingplatz Akratá. Es ist der erste Campingplatz, wenn man von der Hafenstadt Patras auf den Peloponnes an der nördlichen Küste gen Osten fährt. Er ist nicht besonders groß, was wir gut finden. Es gibt einige griechische Dauercamper, einen Minimarkt und ein Restaurant auf diesem Platz. Wir kommen gegen 18 Uhr dort an und erhalten nur einen Notplatz in der Nähe der Taverne. Dass erste, was wir auf diesem Platz tun, ist die Bettwäsche zu waschen. Die Erkrankung unserer Tochter hat ihre Spuren hinterlassen. Während die Waschmaschine kreist, werfen wir uns ins Meer, das direkt vor dem Campingplatz auf den Kieselstrand klatscht. Wir Eltern finden es herrlich erfrischend, aber unsere Kinder schreien empört. Der Kälteschock nach den überhitzten Tagen im Wohnmobil ist zu viel für sie. Am nächsten Tag löst sich unser Provisorium auf. Eine belgische Familie baut ihr Zelt ab und wir bekommen ihren Platz direkt mit Blick aufs Meer. Sogleich richten wir uns mit Hängematte und diversen Sonnenschutzvorrichtungen, Campingtisch und -stühlen häuslich ein. Nur ein 1,50 Meter hoher Zaun trennt uns vom rauschenden Golf von Korinth. Das scheint uns der passende Ort zu sein, um unserer Tochter Zeit zu geben, in Ruhe und ohne Fahrerei gesund zu werden. Sie kann selbst Bananen, Gemüsebrühe und Wasser kaum bei sich behalten und rennt alle 20 Minuten auf die Toilette. Mein Mann radelt zur Apotheke im Nachbarort Akratá (dort gibt es nebenbei bemerkt auch Supermärkte, Restaurants, Strandbars und Ferienwohnungen) und besorgt ihr etwas, was ihr hoffentlich helfen wird. Trotz der unangenehmen Umstände ist sie guter Dinge und möchte ihre Geburtstagsgeschenke in Form eines Riesen-Flamingos und Meerjungfrau-Flossen endlich am Strand testen. An einem Seil ziehen wir die Kinder durch die Meerenge zwischen Festland Griechenland und der Halbinsel Peloponnes. Vier Tage verbringen wir an diesem herrlichen Strand. Das magenfreundliche Mittel scheint unserer Tochter zu helfen. Sie hat keine Bauchschmerzen mehr, behält das Essen bei sich und nimmt wieder eine gesunde Gesichtsfarbe an.

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Urlaub dort machen, wo sich auch die Griechen erholen

Als wir am letzten Abend ihre Genesung im Campingplatz-Restaurant feiern, rollt ein riesiges Wohnmobil ein. Zuerst sehe ich nur seine Schnauze und vermute, dass sich ein Reisebus hierher verirrt hat. Aber weit gefehlt, lediglich eine fünfköpfige deutsche Familie hat mit ihrem Monster-Womo eingecheckt. Sie stehen nun auf dem Notplatz, auf dem wir zuvor standen. Nur dass sie doppelt so viel Platz einnehmen wie wir es taten. Der Campingplatz hat durch dieses Monster-Reiemobil deutlich an Charme verloren und wir sind froh, dass wir am nächsten Tag sowieso weiter wollen.

https://akrata-beach-camping.business.site/

Abtauchen im Bergsee Tsivlou

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Heidi-Urlaub in Griechenland

Hollahitiiii! Wir fühlen uns wie in den Schweizer Bergen. Nachdem wir uns circa. 28 Kilometer von Akratá entfernt die Berge hinauf geschraubt haben sowie an einem Fluss, einem zauberhaften Lavendelfeld und leuchtend grünen Kastanienbäumen vorbei gefahren sind, blicken wir auf das klare türkisfarbene Süsswasser des Limni Tsivlou. Der bis zu 80 Meter tiefe See ist noch sehr jung, denn er entstand zu Beginn des letzten Jahrhunderts aufgrund eines Erdrutsches. Auf einer Bank direkt an einer kleinen Badestelle mit Schilfgras picknicken wir und bestaunen das Panorama mit See, Kiefernwald und dem Tsivlos-Berg. Hinter uns liegt auf einer grünen Wiese leider viel Müll zerstreut. Ameisen zerlegen eine weggeworfene Papierserviette. Mülleimer stehen offen. Anscheinend hat sich ein Tier an den Überresten gütlich getan. In einem kleinen Pavillon macht ein Paar eine Pause von ihrem Motorradtrip. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees erkennen wir ein Haus mit Grundstück und eine große Badestelle an der sich einige Leute vergnügen. Mein Mann taucht im See und findet am Grund prompt einen Messing- oder Kupferring in Ufernähe. Wie der wohl hier ins Wasser geraten ist? Die Kinder sind ganz aufgeregt. Wir werfen ihn zurück ins Wasser. Sicherlich hat ihn jemand absichtlich hinein geworfen um eines Tages hierher zurückzukommen. Im Wasser werden wir von kleinen Fischen neugierig beäugt. Sie scheinen Appetit zu haben, denn sie beginnen, ganz leicht und kitzelig uns anzuknabbern. Wunderbar, ein kostenloses Hautpeeling! Dafür bezahlt man in Bangkok bares Geld.

Tiefer Einblick am Kanal von Korinth

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spektakulärer Kanal, natürlich waren andere Berliner schon vor uns da

Da wir nicht die Touristenbrücke überqueren wollen, haben wir etwas suchen müssen, um eine gute Stelle zu finden, wo wir an den Kanal herankommen. Wir müssen zuerst an einigen Bunkern aus dem 2.Weltkrieg und einer gerölligen Piste vorbei bis wir an unser Ziel gelangen. Achtzig Meter geht es vor unseren Füßen senkrecht in die Tiefe. Der 6,3 Kilometer lange Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den korinthischen mit dem saronischen Golf. Obwohl im Jahr nur circa 11.000 Schiffe den künstlichen Durchstich passieren, zuckelt gerade ein Ausflugsschiff unter uns entlang. Wir marschieren zur nächst gelegenen Fußgängerbrücke. Es stinkt leider nach faulen Eiern. Zwei dicke verdächtig nach Kanalisation aussehende Röhren verlaufen links und rechts von uns. Doch der spektakuläre Ausblick lenkt uns ausreichend von dem Odeur ab. Am Ende der Brücke sehen wir ein blaues Graffito (siehe Foto oben links), das bezeugt, dass wir nicht die ersten Berliner sind, die diese Brücke überqueren.

Auf dieser Karte ist zu sehen, wo wir geparkt haben:

Zwischenstopp auf dem Campingplatz Bekas bei Archea Epidaurus

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Bei Sonnenaufgang eine kleine Auszeit ganz für mich allein am Strand

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch eine trockene Landschaft des östlichsten Fingers der Halbinsel erreichen wir eine fruchtbare Küstenebene mit duftenden Orangen- und Zitronenhainen. Wir rumpeln Richtung Saronischen Golf. In der Bucht reiht sich ein Campingplatz an den anderen. Auf dem schönen grünen Campingplatz Bekas kehren wir ein und stehen mit der Schnauze fast ganz vorne am Meer. Trotzdem bezeichnet unsere Tochter uns als „Pechpilze“, weil der Campingplatz keinen Swimmingpool hat. Der schmucke Pool des nächst gelegenen Campingplatz Nicolas 2 liegt trocken. Also werfen wir unser Handtuch auf den schmalen Kiesstrand der sichelförmigen Bucht. Das Meerwasser ist etwas trüb, weil es durch die Wellen aufgewühlt wird. Unsere Kinder wollen nicht mit mir ins Wasser und warten am Kiesstrand auf mich. Die Sonne senkt sich und die Fischerboote bringen sich in Position. Obwohl wir nur vorhaben für eine Nacht hier zu verweilen, bauen wir unseren Klapptisch und Gasgrill auf, um uns köstliche Burger zu braten.

Die versunkene Stadt

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Unter der Wasseroberfläche wartet eine versunkene Stadt auf uns

Die aufgehende Sonne lockt mich sehr früh aus dem Bett. Am Strand ist noch keine Menschenseele und so habe ich ein paar ruhige Minuten ganz für mich allein. Das ist sehr schön. Die Nähe im Wohnmobil ist zwar kuschelig, aber ab und zu brauche auch ich mal etwas zeit für mich allein. Nachdem Frühstück brechen wir gleich auf. Denn in unmittelbarer Nähe schlummert ein Abenteuer auf uns, das jedes Herz von Unterwassersportlern und Archäologen höher schlagen lässt! Am Strand Kalymnios setzen wir Taucherbrillen und Schnorchel auf und lassen uns ins glatte morgendliche Meerwasser gleiten, um uns auf den Weg zu unsere, Stadtbummel Unterwasser zu machen. Wir brauchen nicht weit hinaus zu schwimmen bis sich nur zwei Meter unterhalb der Wasseroberfläche die Überreste einer antiken Stadt offenbaren. Wir sehen die Häuser- und Brunnenruinen um die sich Fische tummeln und gut erhaltenen geflieste Böden, über die ich voller Ehrfurcht mit den Fingerkuppen streiche. Die von den Einheimischen als „sunken city“ bezeichneten Ruinen im Meer sollen zu einer noch nicht erforschten römischen villa gehören, die wohl ca. 370 n. Chr. bei einem Erdbeben im Meer versunken ist. Nicht verwunderlich, dass es an diesem Strand eine Tauchschule und ein paar Strandbars gibt. Doch um diese frühe Uhrzeit sind wir fast die einzigen, die sich hier im Meer tummeln. Ob der Ort auch noch wie ein Geheimtipp wirkt, wenn die Sonne steiler am Himmel steht, mag ich nicht beurteilen.

Ganz großes Theater im antiken Epidaurus

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auch ohne Schauspiel oder Konzert ein Grund zum Jubeln

Heilung durch Hypnose, Thermalbäder, Entspannung und kulturelle Anregungen durch Theatervorstellungen haben wir ganz knapp um 2.300 Jahre verpasst. Aber ich übertreibe. Theaterfestspiele für bis zu 14.000 Zuschauer finden an diesem einstigen Luxus-Kur- und Pilgerort seit 1955 immer noch regelmäßig statt.
Schade, dass der Gott der Heilkunst, Asklepios, der hier in Epidaurus geboren sein soll, von Zeus mit Donner und Blitz getötet wurde. Ansonsten hätte er mich vielleicht von meinem kleinen Hautausschlag am oberen Bauch heilen können, den mir die Nesseln eines Steines beschert haben, den ich zum Anbinden eines Seils vom Meeresboden geholt habe. Dass das antike Open Air-Theater am Berg Kynortiou eines der bedeutendsten Denkmäler des alten Griechenlands und eine Weltklasse-Attraktion der modernen Welt ist, versteht man sofort, wenn man sich in die Mitte der Bühne stellt und die fantastische Akustik durch Singen oder Klatschen selbst testen kann. Wir begnügen uns mit Sitzplätzen in den oberen Reihen und genießen das Schauspiel der singenden Besucher und den weiten Blick auf die Berglandschaft. Die umliegenden durch Ausgrabungen zu Tage geförderten Gebäude-, Tempel- und Sportanlagenüberreste versprühen ebenfalls einen mystischen Zauber.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2374

Relaxen auf dem Campingplatz Iria

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Zwischen Artischocken-, Apfel- und Orangenfeldern rumpeln wir weiter. Auf dem Camping Iria bekommen wir zunächst eine Absage. Nichts mehr frei! Doch der Chef Wassili bugsiert uns kurzerhand neben einen Dauercamperwohnwagen, dessen deutsche Besitzern gerade abgereist sind und offenbar nichts gegen Besuch in Abwesenheit haben. So kommen wir in den Genuss eines kleinen privaten Gärtchens mit Überdachung. Genau richtig um uns häuslich einzurichten! Für unsere Mädels gibt es sogar einen Swimmingpool, in den sie sich gleich werfen. Die Große bringt der Kleinen bei, wie man schwimmt, so dass der Schwimmreifen bald nicht mehr gebraucht wird. Bald findet sich auch die erste Urlaubsfreundin aus Stuttgart, mit der die Große alle möglichen Formationen des Tauchens und des ins Wasserspringens durchprobiert. Wir Eltern entspannen auf den Liegen im Schatten, legen die Beine hoch und lesen. Der Platz gefällt uns, obwohl er mitten im Nirvana liegt und zwischen Kiesstrand und Campingplatz eine (wenig befahrene) Straße liegt. Die Bäder sind nicht mehr ganz neu, aber das stört uns nicht. Dafür gibt es neben dem Pool, der für Kleinkinder einen abgetrennten flacheren Bereich hat, einen Kinderspielplatz, Kinderfahrräder zum Ausleihen und eine freundliche und entspannte Atmosphäre. Einige Deutsche leben hier sogar auf dem Platz. Kleine Bierfässer dienen als eigenwillige Blumengefäßgehänge. Es gibt einige Familien, die mit mehreren Generationen zusammen hier Urlaub machen. Wir sind gekommen um zu bleiben.

http://www.iriabeach.com

Auf Schatzsuche in Mykene

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mykenische Kulturgeschichte hautnah

Keine Riesen mehr da, aber die Zyklopenmauer steht immer noch. Auch Pilze können wir jetzt im Sommer nicht entdecken. Schade, denn Mykene trägt das griechische Wort für Pilz (Mykes) in seinen Namen. Auf einem der spitz aufragenden Zuckerhutberge thronen die Überreste der berühmten mykenischen Königsfestung.
Ein angenehmer Wind zerzauselt unsere Haare als wir auf dem kostenfreien Parkplatz aus dem Wohnmobil hüpfen. Um die Vormittagszeit ist zum Glück nicht viel los.  Wir streifen also recht unbehelligt von Selfie wütigen Touris um die Ruinen der mykenischen Oberstadt des einstigen Hausherrn, known as „Herrschers von Mykene und Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg“, Agamemnon. Vor etwa 3.000 Jahren hätten wir nicht so bequem in diese Festung aus wuchtigen Bruchsteinen, mit das tonnenschweren Löwentor und den Schachtgräbern hinein marschieren können. Ich weiss auch nicht, ob ich damals gerne hier gewesen wäre. Schließlich mussten damals raue Sitten geherrscht haben, wenn Klytemnestra ihren Gatten Argamemnon im Badezimmer umbringen lässt oder es vielleicht gar selbst tat…
Hätten wir vor dem 17. Jahrhundert hier vorbei geschaut, so hätten wir vor lauter Schutt die Mauern von Mykene auch nicht gesehen. Dank einiger fleissiger Ingenieure und Archäologen, darunter im 19. Jahrhundert dann auch der Troja-Entdecker Heinrich Schliemann, der ganz fest an die Schilderungen von Homer in der „Ilias“ glaubte, kommen wir nun in den Genuss der Burganlage. Das 13,5 Kilogramm schwere Gold, die der archäologische Abenteurer und Kaufmann aus Neubuckow hier in Mykene fand, sind leider schon lange nicht mehr an Ort und Stelle. Da es auf dem gesamten Areal keinerlei Schatten gibt und die Sonne uns langsam aber stetig brät, gehen wir strammen Schrittes (rutschfeste Schuhe sind hier nicht verkehrt) vorwärts um noch etwas Geschmeide im archäologischen Museum von Mykene zu sehen. Die Kinder suchen sich unter den Informationstafeln ein schattiges Plätzchen, während wir uns die Texte durchlesen.

Abkühlen im archäologoischen Museum von Mykene

Im modern gestalteten archäologoischen Museum von Mykene (ist im Eintrittsgeld enthalten, genauso wie das Schatzhaus des Atreus, also Tickets gut aufheben) am Seitenhang der Festungsanlage retten wir uns vor der Sonne. Die Ausstellung ist insgesamt in vier Säle aufgebaut, die auf wiederum zwei Ebenen aufgeteilt sind. Hier können wir Nachbildungen von goldenen Grabmasken, sehr viel schönes antikes Geschmeide, das so zeitlos schön aussieht, dass es auch in einem aktuellen Schmuckgeschäft im Fenster ausgestellt werden könnte, fein verzierte Münzen, beschriftete Tontafeln, die von der Form her einem iPhone sehr ähneln, sowie einige Originalfunde bestaunen. Außerdem tut uns eine kühle Dosis Klimaanlagenluft zwischendurch ganz gut. Die Panoramafenster des Museums bescheren uns immer wieder einen herrlichen Ausblick auf die nördliche der Ebene von Argos.

Das Schatzhaus von Atreus

Ein weiteres Highlight wartet nur wenige 400 Hundert Meter südwestlich von der Festung entfernt am Osthang des Panagitsa-Hügels auf uns. Vorbei an einer langen immer höher werdenden Mauer aus Steinblöcken und durch eine schmales 4,5 Meter hohes Tor mit einem darüber liegenden offenen Dreieck, treten wir ins Dunkel eines monumentalen unterirdischen Kuppelbaus ein, der sich unter einer Erdaufschüttung verbirgt. Hier wurden um 1.250 v. Chr. Könige mitsamt wertvoller Grabbeigaben (daher rührt der Name Schatzhaus des Atreus) zur letzten Ruhe gebettet. Ihre Gebeine und die Schätze sind natürlich nicht mehr vorhanden. Der Geruch in der gewölbeartigen Kammer erinnert mich an eine Mischung aus Löwenkäfig und Fledermaushöhle. Innen ist es sehr sehr schlicht. Von den früheren Deckplatten aus Marmor und den Säulen ist nichts mehr zu sehen. Neben der großen Grabkammer öffnet sich eine noch dunklere Kammer. Doch aus diese ist leer.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2573

Malerisches Náfplion

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Romantik pur

Am Argolischem Golf und am Fuß eines mächtigen Felsvorsprungs besuchen wir eine 3.000 Jahre alte Schönheitskönigin, die sich für ihr Alter erstaunlich gut gehalten hat und ihre Falten genau am richtigen Fleck trägt. Darf ich vorstellen, Náfplion, die ehemalige Hauptstadt Griechenlands, gegründet von Nauplios, dem Sohn des Poseidon und der Amymone sowie Königssitz des Bayern Otto I. Nein, ich habe nicht zu viel Ouzo getrunken. Und einen Sonnenstich habe ich auch nicht. Die Griechen hatten wirklich einen bayerischen König. Aber glücklich wurden sie mit ihm nicht. Kommt mir irgendwie bekannt vor, wenn ich so an die aktuellen politischen Geschehnisse in Deutschland denke… Aber lassen wir das.

Trotz seiner aufregenden Geschichte, der nur zweistündigen Fahrentfernung von Athen und der romantischen Atmosphäre ist Náfplion (zu unserem Glück noch) relativ unbekannt bei Touristen, so dass es noch recht beschaulich in der 14.000 Einwohner Stadt zugeht. Am Hafen besteht also reichlich Auswahl an schattenlosen Parkplätzen für uns. Wir gesellen uns zu zwei anderen Womos. In der Mittagshitze flimmert gegenüber vom Hafen die Festungsinsel Bourtzi.

Unser erstes Ziel ist ein Shop in dem wir eine große Flasche Wasser bekommen. Wir bewegen uns weg vom Hafen und entdecken zuckersüße Ladengeschäfte, die sich in den schmalen Straßen aneinander reihen. Weinhandlungen, Schmuck-, Spielzeug-, Schuh- und Bekleidungsgeschäfte (davon einige vor 17 Uhr leider noch geschlossen), Kirchen, eine Bibliothek, eine Moschee und Museen. Hinzu kommen hübsche kleine Hotels und viele einladende Restaurants, die auf Gäste warten. Halb verfallene Gebäude neben farbenfroh sanierten Häusern sorgen für einen maroden Charme. Und über allem wachen die Palamidi- und Akronafplia-Festungen.
Nach einem Einkaufsbummel landen wir im Lokal Ta Fanaria. In der griechische Taverne alten Stils genieße ich einen leckeren Oktopus und den Schatten. Gestärkt fahren wir hinauf zur venezianischen Palamidi-Burg. Doch wir sind knapp zu spät. Sie schließt in 15 Minuten. Die 8,00 Euro Eintrittsgeld sparen wir uns und werfen dafür einen herrlichen Blick vom Parkplatz auf die Stadt Náfplion und die weite Landschaft der Argolis.

http://fanaria.gr/en

Kultur, leckeres Essen und danach abtauchen: alles in Asine

Qual der Wahl: Zuerst Taverne oder die antike Akropolis? Wir entscheiden uns zuerst für die Kultur und dann erst für das Fressen. Schließlich haben wir hier schwedische Archäologen eine wunderschöne Festung auf einem dreieckigen Hügel ausgegraben. Gesicherte Wege führen uns hinauf. Von ganz oben haben wir zur einen Seite einen weiten Blick auf die dicht bebaute Bucht um die Stadt Tolon, auf vorgelagerte einsame Inseln und auf der anderen Seite den Kastraki Campingplatz. Von der antiken Akropolis ist bis auf die Grundmauern und ein paar Zisternen nicht mehr viel übrig geblieben nachdem die Italiener hier im 2. Weltkrieg vor den Alliierten Schutz suchten. Die Kapelle am Fuße des Hügels und die darum angelegten mit Blumen und Kräutern bepflanzte Gärtchen sind auch sehr hübsch. Nach dem Rundgang gönnen wir uns ein Mittagessen in dem Strandrestaurant Asinin Te mit Blick auf eine paradiesische Badebucht direkt an der antiken Akropolis. Ein paar Strohschirme und Liegen sind belegt. Stand-up-Paddler ziehen ihre Runden, eine junge Frau springt von einem Felsen während wir Eltern einen griechischen Salat und unsere Kinder einen riesigen Berg Nudeln verputzen.

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Klamotten aus, Badesachen an, Taucherbrillen aufgesetzt, Schnorchel rein, los geht’s. Nachdem wir so lange auf das Meer geguckt haben, können wir nicht anders und lassen uns ins glasklare Wasser gleiten. Am liebsten würden wir hier noch länger verweilen. Aber wir wollen uns langsam in nördliche Richtung fortbewegen. Unser nächstes Ziel heißt Korinth. Den Kanal haben wir zwar bereits besucht. Doch Korinth hat uns noch mehr zu bieten…

https://www.gtp.gr/TDirectoryDetails.asp?ID=14591

Camper Stop “Afrodites Waters” beim antiken Korinth

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Der Camper Stop ist fast leer. Lediglich 3 weitere Reisemobile und ein schrumpeliger Dauercamper stehen bereits parat. Schon verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das antike Korinth von hier nur circa zehn Minuten Fußweg entfernt liegt und der Stellplatz nur 13 Euro kostet. Immerhin war Korinth zu antiken Zeiten neben Athen und Sparta eine der drei großen Städte Griechenlands in der es moralisch ziemlich locker für die damalige Zeit zuging, bevor es die Römer zerstörten und Julius Cäsar es wieder aufbauen ließ (von Nachhaltigkeit hatte der Veni-Vidi-Vici-Herr anscheinend keine Ahnung). Der Eigentümer des Camper Stops lässt sich von den spärlichen Kunden nicht die gute Laune verderben. Vielleicht wird man so lässig, wenn man an solch einer bedeutsamen Kulturstätte lebt? Freundlich kommt er aus seinem Wohnhaus, begrüßt uns und zeigt uns ganz in Ruhe die Dusche und das WC. Die dicht hinter dem Gelände verlaufende Autobahn hören wir kaum.

http://www.camperstop.gr/index_de.html

Der berühmte griechische Zeh im antiken Korinth

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Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, spazieren wir durch das unauffällige Dorf Archea Korinth hinauf, an einem Parkplatz vorbei und eine kleine touristische Souvenir und Restaurantmeile entlang bis wir an der Ausgrabungsstätte ankommen. Da es bereits später Nachmittag ist, haben wir jede Menge Raum um uns in der antiken Stadt ganz frei zu bewegen. Aufgrund von zahlreichen Kloppereien mit Persern, Athenern, Türken und anderen Feinden sowie zweier verheerender Erdbeben sitzen leider nur wenige Steine noch aufeinander, erklären wir unseren Mädchen. Der Apollontempel mit seinen restlichen sieben dorischen Säulen hält allerdings ganz treu seine Stellung. Das knallige Himmelblau bringt seine hellen Steine vorzüglich zur Geltung, kann man nicht anders sagen. Die seit über 2.000 Jahren aktive Peirene-Quelle, die Ruinen der Agora, eine einst bis zum Hafen verlaufende circa 2 Kilometer lange gepflasterte Straße und die Süd-Stoa sowie das gesamte Ausmaß des Geländes (nicht alles konnte bis heute ausgegraben werden) bezeugen uns, wie mächtig diese einstige Handelsmetropole einst gewesen sein muss. Damit unsere Besichtigungsrunde für unsere Kinder zu einer spannenden Entdeckungstour wird, erklären wir ihnen, wie hier früher auf Märkten gehandelt, wie die reichen Korinther hier gelebt und die Kinder gespielt haben könnten. Außerdem dürfen sie den berühmten griechischen Zeh suchen, der an den Resten einer Statue zu finden ist.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2388

Kunstraub im archäologischen Museum von Korinth

Im klimatisierten Museum (liegt auf dem Ausgrabungsgelände) lesen wir den Mädels die Kriminalgeschichte vor, die sich hier in Form eines gewalttätigen Kunstraubs 1990 ereignet hatte. Glücklicherweise konnten die fast 300 geraubten antiken Exponate Jahre später vom FBI in Miami sicher gestellt und zurück an Ort und Stelle gebracht werden (solch berühmtes Diebesgut ist also schwerlich loszuwerden). Den Kindern zeigen wir außerdem eine Sphinx, einen Sarkophag mitsamt Skelett und hübsche kleine Figuren in den sehr schön gestalteten Ausstellungshallen, die sich um einen Innenhof gruppieren. Besonders interessant erscheinen unseren Kids die bloßen Geschlechtsmerkmale einiger Statuen.

Richtig spannend wird es, als wir das Gelände wieder verlassen und im Abendlicht eine frei zugängliche antike Städte in unmittelbarer Nähe betreten. Mit einer Taschenlampe ausgestattet, leuchten wir in jedes finstere und kalt ziehende Loch hinein. Leider belästigt uns ein streunender großer Hund, der uns wahrscheinlich nur in der Hoffnung auf etwas zu futtern unauffällig gefolgt sein muss. Allerdings lässt er sich nicht verscheuchen und blockiert stur unseren Rückweg. Wir setzen die Kinder vorsorglich auf einen antiken Brunnenrand und denken nervös darüber nach, ob wir irgendwelche Waffen ähnlichen Gegenstände im Rucksack haben könnten, mit denen wir ihm Angst einjagen könnten. Doch endlich dreht er um und trollt sich. Auf dem Weg ins Restaurant sehen wir, wie er sich ganz friedlich neben einen älteren Herr an einem Tisch niederlegt.

Weitblick auf der Festung Akrokorinth

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Über dem antiken Korinth haben wir die Festungsruine mitsamt ihrer langen Burgmauer und Zinnen bereits auf einem mächtigen 575 Meter hohen Tafelberg thronen sehen. Unser Womo schraubt sich langsam und tapfer den westlichen Berghang bis zum kostenfreien Parkplatz der riesigen Festung Akrokorinth hinauf. Eintritt müssen wir auch nicht bezahlen.
Glatte Marmorsteinwege führen uns weiter, weisen uns den Weg durch drei Tore bis wir das riesige Innengelände betreten. Franken, Byzantiner, Venezianer und Türken haben hier ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Von antiken Tempeln ist allerdings nichts mehr übrig geblieben. Bis ins 19. Jahrhundert hinein, lebten hier oben Menschen. Sie dürften sich sehr sicher gefühlt haben, stelle ich mir vor, während ich den Blick zum Meer und über die silbrigen Olivenhaine schweifen lasse. Um die Ruinen der verschiedenen Epochen blühen Wildblumen und zwitschern Vögel. Kein Weg ist hier gesichert, es gibt keinen Schatten, kein Café (zumindest als wir dort waren) alles wirkt sehr ursprünglich. In der Burgmauer gucken unsere Kids durch bedrohlich große Löcher in die Tiefe. Das einzig moderne Element befindet sich auf dem höchsten Punkt des Berges. Eine neu eingebaute Treppe führt hinauf auf eine Aussichtsplattform eines Turms. Dass der Ausblick hier oben großartiger denn je ist, brauche ich eigentlich nicht erwähnen, tue es aber trotzdem.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=15661

Kastro (Präfektur Elis), paradiesischer Campingplatz Melissa

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Alte Bekannte aus unserem Peloponnes-Urlaub in 2017 in Form von grün bewaldeten Hügeln begrüßen uns. Wir folgen Serpentinen hinauf und hinab. Statt wie im letzten Jahr zum Campingplatz Fournia Beach zu fahren, biegen wir beim Campingplatz Melissa rechts rein und dürfen uns dort einen freien Platz suchen. Am Strand sind natürlich alle Plätze vergeben oder reserviert. Es ist hier gar nicht so einfach noch etwas zu finden. Aber in der dritten Reihe, zwischen hohen Hecken, finden wir einen Bereich für uns. Das Meeresrauschen ist hier immer noch zu hören.
Auf dem relativ großen Campingplatz sorgen ein Supermarkt und ein Café für unser leibliches Wohl. Auch ein Teil unserer Wäsche wandert mal wieder in eine Waschmaschine.

Endlich bekommen wir unsere braun gebrannten Füße ihre Dosis Sandstrand. Entsprechend ist am Strand eine Menge los. Wir lassen uns rücklings in die flach heran rollenden Wellen fallen. Das Wasser ist hier so seicht, dass es auch für kleinere Kinder super zum Baden geeignet ist. Nach tieferen Stellen kommen Sandbänke. Ein paar Strohsonnenschirme spenden wertvollen Schatten und eine Strandbar versorgt uns mit Wasser und Kaffee.

Am Abend steuert ein Gast am Meer eine Drone, die erstaunlich weit fliegen kann und aussieht wie ein Papierflieger. Wir lassen uns alles vom ihm zeigen und sind sehr beeindruckt von der Technik, die es dem Türen Spielzeug ermöglicht, kilometerweite Missionen zu fliegen und immer wieder zum Ausgangspunkt zurückzufinden.

http://campingmelissa.gr/de

Imposante Kreuzfahrerburg Chlemoutsi bei Kastro

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Nachdem wir unseren letzten Strandtag in vollen Zügen genossen und die Kinder eine Sandburg nach der anderen gebaut haben, holen wir etwas nach, was uns letztes Jahr verwehrt blieb. Wir steigen vor den Toren des Campingplatzes ins vorbestellte Taxi (wir wollen nicht mit dem womöglich fahren, weil wir dann unser ganzes Zeug abbauen müssten) und lassen uns von dem älteren galanten Taxifahrer in einem silbernen Mercedes ein paar Kilometer Richtung Kastro fahren. Auf einem 250 Meter hohen Hügel der Halbinsel Kyllini wartet unser diesjähriges letztes Ausflugsziel in Griechenland auf uns: eine der größten und am besten erhaltenen Burgen des Landes!

Säbelrasseln, Schlachtrufe und Ritterüstungsgeschepper. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und stelle sie mir hier in dieser Burg vor. Wie sie hier in und um dieser sechseckigen Burg kämpften, diese Kreuzritter. Ich kann mir diesen hochmittelalterlichen Mord und Totschlag ganz lebhaft vorstellen. Ganz schön blutig muss es hier einst zugegangen sein. Im 13. Jahrhundert ließen die Franzosen und späteren Herrscher des Fürstentums Achaia, Gottfried I. von Villehardouin sowie Wilhelm I. von Champlitte zur Verteidigung des benachbarten Hafens von Glarentza und von Andrèville, der Hauptstadt des Fürstentums Achaia, die Burg bauen. In der Nähe des Eingangs bestaunen wir tonnengewölbte Säle mit offenen Kaminen. Im Licht durchfluteten Innenhof jagt eine Katze ein Gespenst und zarte Erdbeerpflänzchen strecken sich der Sonne entgegen. Sind die runden Steinkugeln ehemalige Kanonenkugeln? In der Haupthalle, an der südöstlichen Ecke gegenüber dem Eingang, erzählt ein Museum die Geschichte der Burg. Der Teil rechts davon ist nicht restauriert. Ein riesiges Loch lässt den Blick auf den blauen Himmel frei. Pflanzen wachsen aus dem Boden. Wir wollen auch Richtung Himmel und steigen zur Ausblicksplattform aufs Burgdach hinauf. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft und das Meer ist atemberaubend. Eine Fähre zieht vorüber. Morgen werden auch wir eine solche Fähre besteigen und gen Italien schippern…

Öffnungszeiten
Sommer, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 20:00 Uhr
Winter, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 15:00 Uhr

Ancona, Italien

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Wir legen im Hafen von Ancona an und das Meer bleibt immer noch spannend für uns und die Kinder. Möwen kreisen unter und neben uns. Alle Wohnmobilfahrer und -mitfahrer machen sich bereit. Während des Frühstücks (wir haben fast 50,- Euro bezahlt) gewitterte es mitten auf dem Meer. Nun nieselt es nur noch ganz fein. Mitel- und Norditalien sind mit einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Entsprechend milde Temperaturen empfangen uns. Das ist zur Abwechslung auch mal ganz schön. Gestern saßen wir noch in der Sonne am Pool der Fähre, der mit Meerwasser gefüllt war. Wir haben es also ausgekostet.

Achensee, Österreich

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Stille Wasser sind tief. Ganze 133 Meter ist es tief. Der größte See Tirols breitet sich in der Dunkelheit vor uns aus. Ein festlich beleuchtetes Passagierschiff schippert vorbei. Zum Glück ist noch ein Plätzchen auf dem Alpen Caravan Park frei. Es nieselt leicht und es ist sehr frisch. Zuvor sind wir von Ancona mit nur einem kurzen Zwischenstop zum Essen bis zum Brennerpass durchgebrettert. Unser Kokosöl zum Kochen ist das erste Mal seit fast drei Wochen fest gefroren. In der Nacht wird es so kühl, dass wir in Socken und Sweatshirt und in allen Bettlaken, die wir bei uns führen, schlafen.
Am nächsten Morgen verziehen sich die Wolken und wir holen uns frische Brötchen. Der Sanitärbereich ist ein Traum. Große Familienduschen, alles tiptop gepflegt. Es gibt sogar ein Spielzimmer für Kinder und ein Jugendzimmer. Draußen wartet ein super Abenteuerspielplatz auf unsere Kinder. Außerdem ist eine aufblasbarer Kletterturm aufgebaut, den unsere Mädels gleich entern. Ein paar Kinder angeln am See. Wir würden am liebst noch länger bleiben und wandern gehen. Die Berge sehen einfach zu einladend aus. Aber auch etwas Wassersport wäre toll! Segelboote, Stand-up-Paddler, Kanus. Alles ist am Start. Hierher möchten wir auf jeden Fall zurückkehren. Doch nun müssen leider schon weiter nach Berlin zockeln. Wir schaffen es in einem Rutsch vom Achensee nach Hause!

https://www.camping-achensee.com

Lins zu Reise- und Stellplatzführern sowie unseren super Flamingo:

Stellplatzführer Landvergnügen (innherhalb Deutschlands nutzbar): https://landvergnuegen.com

Diese beiden Stellplatz- und Reiseführer haben wir für unseren Urlaub auf den Peloponnes dabei gehabt:

Sollte man nicht auf eine Meerjungfrau treffen, kann man sich mit diesem Meerjungfrauenschwanz und Bikini selbst in eine verwandeln:



Mit diesem Flamingo-Badespielzeug sind unsere Mädels über die Wellen im Golf von Korinth geritten:

Ganz nah und doch weit weg – eine Kanutour mit Kindern auf der Havel

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Volle Fahrt voraus! Auf 334 Kilometern Gesamtlänge legen wir auf der Havel nur eine Handvoll Kilometer zurück, aber es macht Spaß!

„Vielleicht sollten wir die Wasserschutzpolizei rufen!“, raunt der Mann seiner Frau zwischen zwei Zigarettenzügen zu, als er am Ufer der Havel steht und auf die vielen langen Äste blickt, die unsere Kinder gerade eifrig ins Wasser befördert haben. Zwar sind wir davon überzeugt, dass die Wassermänner das Geäst weniger stören würde, doch pflichtbewusst wie wir sind, hieven wir das Holz wieder ins Trockene.

Wir haben eine ziemlich schlaflose Nacht auf dem Campingplatz des Berliner Camping Club e.V. hinter uns gebracht. Daher ist unsere Holzrettungsaktion schon eine sportlich zu beachtene Leistung. Nur wenige Hundert Meter Wasserlinie sind es bis zu unseren bequemen Betten im trauten Heim, denke ich wehmütig in mich hinein. Doch wir haben die vergangene Nacht freiwillig im Zelt mit Luftmatratze und Schlafsack zugebracht, wobei letzterer bei den nächtlichen Temperaturen mehr Deko ist.

Das Fahrgastschiff „MS Moby Dick“ ist unermüdlich im Einsatz.

Gemeinsam mit drei befreundeten Familien unternehmen wir Frauen mit unseren Kindern eine Kanutour auf der Havel bis zum Tegeler See. Da wir das Wasser zuhause so nah haben und es auch gerne nutzen, wollen wir mal etwas gemeinsam auf dem Gewässer unternehmen. Das haben wir bisher in der Gruppengröße noch nie gemacht. Die meisten von uns haben ein eigenes Kanu. Meine Tochter und ich sitzen in einem Zweier, unser Einer habe ich verliehen.
Die Kinder verstehen sich gut, kennen sich schon lange und sind jetzt teilweise in einer Schulklasse zusammen. Wir haben uns kein weit entferntes Ziel ausgesucht. Wir wollen es ganz entspannt angehen. Die Kinder sitzen jeweils mit Wasserwesten vor uns im Boot oder lassen sich auf Boards hinterher ziehen. Nach einer sehr aufreibenden Woche ist dieser Ausflug genau das richtige für uns. Kein Stress, sondern Zeit zusammen, draussen sein und den Blick schweifen lassen. Das Ufer auf der östlichen Seite ist dicht bebaut. Auf der Spandauer Seite hingegen weniger. Motor- und Segeboote schaukeln an den Bootsstegen oder überholen uns und lassen unser Kanu schwanken. Wir kommen an dem leider abgerissenen Lokal „Eagle Lodge“, Segelschulen (eine der Schulen verkauft Stieleis am Ende des Bootsstegs!) und einem Fähranleger vorbei. Direkt an der Autofähre, die über die Havel zum Aalemannufer führt und Tegelort mit dem Spandauer Ortsteil Hakenfelde verbundet, hat dieses Jahr mit „La Diva“ ein neues italienisches Restaurant mit Biergarten aufgemacht. Ein Fischreiher stellt sich tot, nimmt dann aber doch Reiß aus, als wir ihm zu nahe kommen. Die Damen im langen Achter nehmen meckernd ebenfalls Reiß aus, als wir ihnen ungewollt in die Quere kommen. Auch einige Floße und ein laut wummerndes Partyboot sind unterwegs. Heute will wohl jeder nur noch aufs Wasser. Bei den Temperaturen kein Wunder!

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Wir treffen hier und da Bekannte auf dem Wasser, die das Wochenende auf ihrem Hausboot verbringen oder an einer der Badestellen ein Picknick veranstalten. Genau das haben wir nun auch vor. Frische Luft und Bewegung machen schließlich hungrig. Nach dem überfüllten Arbeiterstrand und dem geschlossenen Strandbad Tegel (vielleicht macht es bald wieder auf, aber leider ist das Wasser dort voller Algen) finden wir gegenüber von einer kleinen unbewohnten Insel eine kleine idylische Bucht, vertäuen unsere Kanus an einem abgestorbenen Bäumen am Ufer, holen unsere Strandtücher und wasserfesten Taschen raus und machen es uns an Land bequem. Die Kids drehen nach der langen Sitzerei in den Booten ganz schön auf und flitzen in einer Tour umher. Rein ins Wasser wieder raus, wieder rein und so weiter und so fort. Die Abkühlung tut uns allen gut.

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Auch gemütlich, so ein Tipi.

Auf dem 4,6 Quadratkilometern See dümpeln mit Baumwerder, Hasselwerder, Lindwerder, Maienwerder, Reiswerder, Scharfenberg und Valentinswerder einige kleine Räubersinseln vor sich her. Außerdem gibt es noch die Humboldtinsel und die Tegeler Insel als künstlich angelegte Inseln. Durch die Schiffsanlegestellen an der Greenwichpromenade (vor der Wiedervereinigung war das neben dem Wannsee die zweitgrößte Anlegestelle Berlins), begegegnen wir dem Berliner Wal, der MS Moby Dick.

Auf dem Rückweg werden meine Arme langsam schwer und ich bin froh, dass wir nur so eine kurze Tour machen. Mein Kanu bewegt sich nur im Zickzack-Kurs vorwärts, was ungemein umständlich ist, wenn man voran kommen möchte. Ich denke schon fast ans Aufgeben, möchte aber den schönen Tag nicht so enden lassen.

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Endlich da! Der Campingplatz des BCC e.V. liegt direkt an der Havel

Statt am Ende der Spritztour nach Hause zu paddeln, haben wir uns ein paar Plätze des Berliner Camping Club e.V. an der Bürgerablage in Berlin-Spandau für unsere Zelte reserviert. Unsere Männer empfangen uns am Ufer des waldigen Campingplatzes. Sie sind es auch, die das ganze Gepäck und das Catering mit den Autos vorbei bringen. Unsere Zelte schlagen wir direkt am Zaun mit Blick auf die Havel unser vertrautes heimisches Ufer auf. Die Männer fangen an zu grillen und reichen uns Aperol Spritz. Was für ein Luxus-Camping und dieser freundliche Service! Wir sind ganz begeistert von unseren Männern. Für Gäste mit Zelt gibt es ein weißes großes Küchenzelt mit Steinboden, zwei Biertischgarnituren, Kühlschränken, Herdplatten, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr und Besteck. Das ist super, ansonsten hätten wir alle gemeinsam an einem mitgebrachten winzigen Campingtisch auf zwei niedrigen Strandstühlen Platz nehmen müssen. Die Dauercamper um uns herum sind da schon um einiges professioneller ausgestattet als wir. Sie scheinen sich auch schon lange zu kennen, was wir an der Geburtstagsfeier eines Herren bemerken, dem 20 Meter weiter ein Ständchen gesungen wird. Ansonsten ist aber nicht viel los auf dem Platz.

Campimngplatz Bürgerablage in Spandau

Die Kinder rennen nach dem Essen mit Taschenlampen auf dem Waldspielplatz umher und sind kaum einzufangen. Wir Eltern machen es uns auf den Bierbänken und den Strandstühlen bequem. Irgendwann stecken wir die Kinder nach langen und lautstarken Diskussionen, wer mit wem in welchem Zelt schläft, alle in das größte Zelt. Darin halten die Mädels es allerdings nicht lange durch. Es ist einfach zu warm und zu unruhig für sie, so dass meine Mädels in unser Zelt einziehen. Eine Nacht zu viert in einem Zweimannzelt ist sehr kuschelig, ich denke, dass muss ich nicht näher ausführen. Besonders bei den Temperaturen. Ich mache kaum ein Auge zu uns als ich irgendwann doch eindämmere, beschwert sich unsere Jüngste lautstark, dass es ihr zu warm im Zelt sei. Danach kann ich kaum noch einschlafen. Es sind eben ungewohnte Geräusche um uns herum. Es fahren manchmal noch Motorboote entlang, einige Halbstarke feiern an einer Badestelle in der Nähe. Dann wird es auch schon langsam hell.

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Seerosentanz

Nützliche Tipps zur Planung einer Kanutour mit Kindern

  • Plant die Kanutour aus der Sicht des Kindes:
    • Macht Etappen mit abwechslungsreichen Aktionen und viel Raum für Spaß und Spiel.
    • Wo gibt es etwas spannendes zu entdecken, zu sehen?
    • Welche Tiere kann man sehen?
    • Wo kann man eine schöne Pause einlegen und vielleicht etwas unternehmen?
  • Gewöhnt Euer Kind spielerisch an das Wasser, das Boot und die Ausrüstung (z.B. mit Schwimmweste baden gehen).
  • Wichtig sind passgenaue Kinderschwimmwesten (bei Nichtschwimmern mit Schrittgurt, die Passgenauigkeit richtet sich nach dem Körpergewicht) sowie Kinderpaddel.
  • Nehmt viel Proviant und Wasser mit, denkt an Sonnenschutz, Fernglas, Badesachen, Handtuch, Wechselkleidung und Schnüre zum Festmachen.

Adressen und Infos

Berliner Campingclub e.V.: https://www.berliner-camping-club.com

Kanus mieten: www.der-bootsladen.de

Bootsvermietung: www.bootsvermietung-tegel.de

Dieses Buch haben wir auch und ich kann es nur jeden empfehlen: Take me to the Lakes

Wer mehr über die Havel erfahren möchte, sollte in dem Buch „Die Havel“ stöbern:

Berlin, ick steh uff Dir – ausgewählte Ausflugstipps für den Großstadtdschungel

Sightseeing in der eigenen Stadt - Berlin mal anders
Sightseeing in der eigenen Stadt – Berlin mal anders

Als Originalberliner unternehmen wir gerne Streifzüge durch die eigene Stadt. Wir haben sogar schon das ein oder andere Mal in der eigenen Stadt im Hotel, wie zum Beispiel dem Artdeko Hotel am Steinplatz, genächtigt, weil wir es spannend finden, Touristen in der eigenen Stadt zu sein. Schließlich verändert sich unsere Heimatstadt stetig und überrascht uns immer wieder. Manchmal besuche ich Bezirke, in der ich mehr als zehn Jahre keinen Fuß gesetzt habe. Das ist immer wieder spannend für mich. Dann erzählen mein Mann und ich den Kindern wie alte Opis und Omis davon wie wir hier und dort vor x Jahren noch das gesehen haben oder was an der Stelle des Gebäudes an der Ecke y vorher stand. Anders als in Shanghai oder Beijing bleiben aber bestimmte Kieze bestehen und verändern sich nur im Kleinen.

In diesem Beitrag Stelle ich Euch mal ein paar ausgewählte Orte und Sehenswürdigkeiten vor, die wir für uns bei entdeckt haben. Für Geschichtsinteressierte ist der Besuch des Alten Glockenturms der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche spannend. Sportliche Orientierte und Wasserliebhaber haben auf der Tretbootrunde um die Insel Hasselwerder auf dem Tegeler See ihren Spaß. Für Entspannung sorgen das schöne Schwimmbad und der Spa des Stadtbad Oderberger Straße und das Sommerbad Olympiastadion. Sightseeing und dabei Speisen lässt es sich im Bikini Berlin und auf der Radioeins Dachlounge.

In den Sommerferien dieses recht durchwachsenen Sommers lässt sich Berlin hervorragend entdecken. Für jedes Wetter und für jeden Typ ist etwas dabei. Mit und ohne Kinder…

Stadtbad Oderberger Straße

Stadtbad Oderberger Straße
Entspannen im Stadtbad Oderberger Straße

Eine 20 Meter lange und 12 Meter breite türkis-blau schimmernde glatte Wasseroberfläche, in der sich das blaue Deckenlicht spiegelt, liegt vor unseren auf Liegen ausgestreckten Körpern. Es ist so still in diesem Schwimmbad, das wir in eine meditative Stimmung verfallen. Platsch, nun springt die erste Wassernixe ins 135 Zentimeter tiefe Wasser. Jauchzend folgt ihr eine zweite junge Nixe hinterher. Es ist früher Abend und außer uns sind nur eine Handvoll Menschen in dem Bad, das für maximal 30 Schwimmerinnen und Schwimmer ausgelegt ist.

Das Spa

Nach ein paar entspannten Runden gehen wir in den kleinen aber feinen Spabereich hinunter. Die finnische Sauna ist knackig heiss. Mit drei Leuten teilen wir uns den schicken Spabereich in dem mehrere Nischen und Liegen zum Entspannen einladen. Auch eine Erfrischung sowie Äpfel stehen bereit. Kostenfreies Körperpeeling steht bereit.

Die Bar

Nach dem entgiftenden Saunagang wollen wir nachlegen und geben an der Hotelrezeption unsere Saunataschen ab, um die schicke Bar des Hotels zu besuchen. Die Cocktailkarte liest sich außergewöhnlich, die Preise sind es glücklicherweise nicht. Obwohl draußen die warme Abendsonne scheint, ist die Bar gut gefüllt. Sie ist aber auch sehr sehr geschmackvoll eingerichtet
und zugleich bietet sie Privatsphäre.

Zum Hintergrund des heutigen Hotels und Stadtbads

30 Jahre lang lag das Bad trocken. Da es Risse im Becken gab, musste es 1986 schließen. Danach bemühten sich erfolglos Anwohner, Kiez-Politiker, eine Genossenschaft sowie Investoren um das Bad. Auch die Stiftung Denkmalschutz bekam kein tragfähiges Konzept zustande. Vor ein paar Jahren hat die Sprachschule GLS das Bad gekauft und saniert, so dass es wieder in herrlicher Neo-Renaissance Pracht erstrahlt. Erst seit Oktober 2016 ist das Baden hier wieder möglich. Mein Mann und ich kannten das Prenzlauer Berger Stadtbad in der Oderberger Straße bisher nur im trockenen Zustand als dort Märkte für selbst gestaltete Produkte stattfanden. Ein sehr elegantes Oberteil habe ich mir dort von einem meiner ersten Gehälter geleistet und trage das Stück immer noch gerne. Nun erkennen wir die Location fast nicht wieder, als wir mit unseren Badehandtüchern unterm Arm die Schwimmhalle betreten.

Stadtbad Oderberger Straße
Oderberger Str. 57
Berlin-Prenzlauer Berg
http://www.hotel-oderberger.berlin/bad

Alter Glockenturm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Alter Glockenturm der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche
Alter Glockenturm der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche

Der hohle Zahn gehört zum alten Westteil Berlins wie der Fernsehturm zum Ostteil der Stadt. Rummelbummelathmosphäre kombiniert mit Fress- und Saufständen schreckte mich bisher immer davon ab, einen Schritt zu nah an die Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche zu tun. Typisch Berlinerin wollte ich dort nicht hin. Kenn ick doch, Atze! Aber meine neugierigen Kinder rüttelten mein Interesse wach. Sie wunderten sich über den kaputten Kirchturm, den ich so seit eh und je kenne. Deshalb wagen wir uns mit den Kindern ins Innere der berühmten Turmruine.

Von den ehemals fünf Türmen ist durch einen britischen Fliegerbombenangriff bedingten Brandes am 23.11.1943 nur noch der zum Teil eingestürzter Hauptturm und die Vorhalle übrig geblieben. Nach dem 2. Weltkrieg war die Ruine bis 1956 dem Verfall preisgegeben.

Die Führung

In der kostenfreien Führung im alten Glockenturm erfahren wir vom Tourguide, welche Geschichten uns die restaurierten farbenfrohen Mosaike sowie Friese an den Wänden, dem Boden und der Decke des Mahnmals erzählen, wenn man sie aufmerksam betrachtet. Der Comicstrip oder professioneller ausgedrückt, der Bildzyklus, stellt einerseits das Leben Wilhelm I. dar. Andererseits zeigt er das Geschehen der Befreiungskriege des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/1871. Nach der interessanten Führung spenden wir einige Euro für den Erhalt des Baudenkmals.

In einer kostenpflichtigen extra Führung kann man noch ein Stück des noch 71 Meter hohen Kirchturms besteigen. Gerne wären wir noch in die neue Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche von Egon Eiermann gegangen, wenn dort nicht gerade ein Gottesdienst stattgefunden hätte.

Alter Glockenturm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
Breitscheidplatz
Berlin-Charlottenburg
http://www.gedaechtniskirche-berlin.de/

Bikini-Haus

Bikini-Haus
Die Affen rasen durch den Zoo, Ausblick vom Bikini-Haus

Das Wetter spielt diesen Sommer leider nicht so mit wie wir gern hätten und so spazieren wir durch das Bikini-Haus und beschauen vom Panoramafenster aus die Felsen kletternden Affen. Mit ein paar originellen Pralinen an der Seite, die wir in einem kleinen Geschäft der Mall erstehen, lässt sich der Nachmittag in dieser urbanen Oase doch prima versüßen. Während die Kinder mit ihrem Papa auf den Kissen fläzend die Affenfamilie beobachten, besuche ich im ersten Stock eine Galerie um mal wieder etwas anderes als Kinderkunst auf die Augen zu bekommen. Von der Dachterrasse aus genießen wir nochmal den Blick auf den Zoolischen Garten ohne Glasscheine dazwischen.

Bikini-Haus
Budapester Str. 38-50
Berlin-Charlottenburg
https://www.bikiniberlin.de

Tretboot fahren auf dem Tegeler See

Tretbootfahren auf dem Tegeler See
Schwan- äh Tretbootfahren auf dem Tegeler See

Unsere Tochter hat sich das gewünscht: Tretbootfahren mit Mama. Wir sind um 11 Uhr vormittags die ersten Kunden an der Verleihstation für Tretboote an der Tegeler Sechserbrücke. Leicht schunkelnd liegen sie sich in zwei Reihen gegenüber. Meine siebenjährige Tochter bekommt eine Rettungsweste und ich den Hinweis, nicht nach links zur An- und Ablegestation der Ausflugsdampfer zu fahren.
Wir wecken das einzige Schwan-Tretboot und strampeln voran auf den Tegeler See. Die dicht bewachsene Insel Hasselwerder liegt vor uns. Zwei Kinder paddeln dicht am Ufer. Wir entdecken die ersten kleinen Lauben und Wasserschaukeln auf der 300 x 60 Meter kleinen Schatzinsel. Es sieht so idyllisch und zugleich so schön wild hier aus! Wir umrunden die kleine Insel und nehmen Kurs auf den Tegeler Hafen. Ein rotes Tretboot kommt uns entgegen. Das darin mit seiner Oma sitzende Kind hat Nasenbluten und wir werden nach Taschentüchern gefragt, die ich glücklicherweise in meiner Tasche habe.

Wir fahren unter der Sechserbrücke entlang und stoßen auf eine Schwanengang, die uns aus dem Weg schwimmt. Die Sonne knallt auf uns herab. Ich habe weder für mein Kind noch für mich eine Kopfbedeckung eingepackt und bin Schweiß gebadet. Doch wir möchten noch ein Stück weiter zur Insel vor der Humboldt Bibliothek, um Opa und Oma zuzuwinken.

Auf dem Weg dorthin wartet am Ufer eine Reihe an schicken Floating Houses mit eigenen Bootssteg und ein Spielplatz auf ihre Erstbezieher.

Minigolf & Bootsvermietung Mühl
Am Tegeler Hafen
Gabrielenstraße (Fußweg über die „rote Sechserbrücke“)
Berlin-Reinickendorf
http://www.bootsvermietung-tegel.de/

Sommerbad Olympiastadion

Sommerbad Olympiastadion Berlin
Abtauchen im Sommerbad Olympiastadion Berlin

Wer lieber seine Zeit im als auf dem Wasser verbringt, dem stehen in Berlin einige Sommerbäder zur Verfügung. Kürzlich war ich mit meiner Tochter im Sommerbad Olympiastadion in Charlottenburg, das direkt neben der Sportarena steht. Ich zeigte ihr, wo ich als Kind schwimmen und tauchen gelernt habe. Das 50-Meter-Sportbecken sowie das Sprungbecken des Sommerbads wurden saniert und warten nun mit modernen Edelstahlbecken auf. Der Sprungturm bietet für jeden Geschmack die passende Höhe, von 3, 5, 7 1/2 und 10 Metern Höhe ist alles dabei. Ehrensache, dass wir beide hier wenigstens einmal vom Drei-Meter-Brett hüpfen mussten. Zur Belohnung gibt es Pommes rot-weiss, ist doch klar. Für Nichtschwimmer gibt es auch zwei Becken, eines davon mit Kinderrutsche. Das Babybecken war gerade gesperrt, aber es gibt einen großen Buddelkasten. Ruhe findet man auf der weitläufigen grünen Wiese. Ich war erstaunt, wie leer das Schwimmband insgesamt war. Insgesamt strahlt das Sommerbad einen maroden Charme aus, was mir ja gut gefällt. Die Sitztribünen sind gesperrt und die darunter liegenden Umläufe haben auch schon mal bessere Zeiten erlebt, aber das schmälert das Badeerlebnis keineswegs! Für die Umkleidekabine bitte ein kleines Umhängeschloss mitbringen (ansonsten muss man eines für 7,50 Euro kaufen). Kinder bis 5 Jahre kosten keinen Eintritt. Auf dem Olympischen Platz gibt es jede Menge Parkplätze, wenn gerade keine Veranstaltung im Olympiastadion stattfindet. Mit der S-Bahn ist man innerhalb von 20 Minuten aus der Stadtmitte am S-Bahnhof Olympiastadion.

Sommerbad Olympiastadion

Hightlight-Tour durch das Olympiastadion Berlin

Führung durch das Olympiastadion Berlin
Highlight-Tour durch das Olmpiastadion Berlin

Gleich neben dem Sommerbad steht das Baudenkmal Olympiastadion Berlin. Dass die Sportarena Geschichte und Moderne geschickt miteinander verbindet, davon können wir uns in einer Highlight-Tour mit den eigenen Augen überzeugen. Innerhalb von nur 60 Minuten sehen wir nicht nur den Stadioninnenraum mit den markanten blauen Tartanbahnen und das Fußballfeld, sondern auch die unterirdische Aufwärmhalle, die Umkleidekabinen der Sportler und Musikstars, den Pressekonferenzraum, die VIP-Bereiche und die vergoldete Kapalle.

Olympiastadion Berlin
Olympischer Platz 3
14053 Berlin
http://olympiastadion.berlin/de/start/

Essen und Sightseeing auf der Radioeins Dachlounge

Radioeins Dachlounge
Weitblick von der Radioeins Dachlounge

Berlin von oben zu betrachten ist für Kinder (und natürlich auch für Erwachsene) immer spannend. Im 14. Stock des Rundfunkgebäudes in Berlin-Charlottenburg lässt es sich hervorradend über die Berliner Dächer sowie unter anderem bis zum Fernsehturm, Potsdamer Platz, Teufelsberg und Olympiastadion spähen. Dazu eine Limo oder ein Café und vielleicht noch einen Snack und schon ist das Ambiente perfekt. Die Fahrt hinauf ist übrgens auch schon ein Abenteuer für sich! Der Eingang zum Fahrstuhl liegt ziemlich versteckt. Aber wenn man auf die orangenen Pfeile auf dem Gehweg achtet, findet man es…

radioeins Dachlounge
14. Stock des rbb-Fernsehzentrums
Masurenallee 16-20
Berlin-Charlottenburg
https://www.radioeins.de

Kajakfahren auf der Havel

Kajakfahren auf der Havel
Kajakfahren auf der Havel

Glücklicherweise wohnen wir sehr nah an der Havel und haben zwei Kajaks bei uns im Garten zu stehen (die leider mehr als Zuhause für Spinnen dienen denn als Fortbewegungsmittel). Der Transport eines 25 bis 30 Jahre alten Kajaks (auf der Bugspitze steht „made in West Germany“) ist eine schöne Resilienzübung, wie ich bereits beim Versuch es aus der Einfahrt zu manövrieren merke. Doch meine Tochter und ich haben uns ganz fest vorgenommen, dem alten doch immer noch schön grünen Kajak eine Chance zu geben und schieben das schwere und lange Fieberglasboot hinunter zum Wasser. Ich bin schon fix und foxy bevor wir überhaupt anfangen zu paddeln. Doch kaum sind wir auf dem Wasser ist all die Anstrengung meinerseits vergessen. Wir nehmen Kurs auf die gegenüberliegende Seite zur so genannten Bürgerablage. Dort wo heute Familien mit Kindern am Sandstrand planschen, im Jagdhaus eine Limo trinken oder den Radweg Berlin-Kopenhagen befahren, war früher der Grenzstreifen. Nur wenige Meter weiter nördlich davon beginnt nämlich bereits Brandenburg.
Wir ziehen unser Kajak auf den hellen feinen Sand und veranstalten erst einmal ein schönes Picknick. Wir fühlen uns wie Heldinnen als wir nach einer Weile wieder heimpaddeln.

Bürgerablage (Badestrand)

13587 Berlin

Kajakfahren mit Kindern auf der Havel

Männerjob – Dein Kind kann stolz auf Dich sein.

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Väter wollen mehr Zeit für Kinder.

Die Zeit, die Eltern im Schnitt mit ihren Kindern verbringen, hat in den meisten westlichen Staaten seit Einführung der Elternzeit zugenommen. Doch ist die Zeit zwischen Vätern und Müttern 50/50 aufgeteilt? Leider weit gefehlt. Väter haben pro Tag zwei Stunden Zeit für die Kinder, das sind weniger als 10% eines Tages.
Und wie viel Zeit haben die Mütter für den Nachwuchs? Fast genau drei Stunden mehr als die Väter, nämlich 5,12, verbringen Mütter im Durchschnitt mit ihren Kindern unter der Woche. Am Wochenende haben beide Elternteile mehr Zeit, aber die Mütter liegen trotzdem weiter vorn: Sie sind 8,16 Stunden mit den Kindern zusammen, die Väter kommen im Durchschnitt auf 6,7 Stunden. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Vorwerk. Befragt wurden 1.816 Personen, die Kinder unter 16 Jahre haben.
Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) malt mit ihren Umfrageergebnissen sogar ein noch düsteres Bild des Familienlebens in unserem Land. Laut OECD schenken Väter täglich nur auf 37 Minuten ihrer Zeit ihren Sprösslingen. Arbeitende Mütter verbringen der Umfrage zurfolge durchschnittlich 66 Minuten Zeit mit ihrem Nachwuchs. Nicht berufstätige Frauen investieren hingegen 182 Minuten, also mehr als doppelt so viel Zeit in die Kinderbetreuung.

Vorreiter Finnland

Finnische Väter scheinen anders zu ticken als die deutschen. Laut OECD Studie verbringen finnische Väter sogar mehr Zeit mit ihren Kindern im Schulalter als die Mütter. Das Dilemma bei uns: 97% der deutschen Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, ergibt eine Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Hauptgrund für die fehlende Kinderzeit sei die Arbeit, sind sich 89% der Väter einig. Trennung oder Scheidung scheinen dagegen nicht schuld zu sein. Denn nur 4,6% gaben den Familienstand als Grund für die wenige Zeit mit ihren Kindern an.

Diese Zahlen stimmen mich alles andere als froh. Spiegeln sie doch ziemlich genau unser Familienmodell wieder. Ich arbeite Teilzeit und mein Mann Vollzeit, c’est ca. Am Wochenende unternehmen wir ab und zu etwas zusammen. Doch meistens gibt es auch am Sonnabend und Sonntag Zuhause so viel zu tun, dass die gemeinsam verbrachte Qualitätszeit ehrlich gesagt zu kurz kommt.

Was können wir Eltern – Väter wie Mütter – tun um mehr Qualitätszeit mit ihren Kindern zu verbringen?
Wenn ich mich das Gefühl beschleicht, dass eine eine unserer Töchter zu wenig Aufmerksamekit bekommen hat, dann unternehme ich etwas besonderes mit ihr. Wie gehen zum Beispiel ins Konzert, ins Kino oder ins Varieté, Eis essen oder shoppen. All diese Dinge findet mein Mann weniger spannend, weiss ich aus Erfahrung. Wenn er sich etwas schönes gönnt, fährt er zum Beispiel mit seinen Kumpels raus aufs Land und sie machen eine ausgedehnte Kanutour und zelten dann irgendwo am Ufer. Wäre das nicht auch etwas, was er mal mit unseren beiden Kindern machen kann, überlege ich? Interessanterweise erfahre ich genau zu dem Zeitpunkt von einer lieben Freundin, dass ihr Mann Stefan sein Projekt „Männerjob“ im World Wide Web weiter nach vorne bringen will. Was hinter „Männerjob“ steckt, verrät mir Stefan in diesem Interview.

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Gemeiname Zeit ist wichtig für die Bindung.

Hallo Stefan, was steckt hinter Eurem Angebot „Männerjob“? Ein Vater-Kind-Angebot, das Vätern und ihren Kindern einen exklusiven Ort bietet, um Zweisamkeit, Gemeinsamkeit und Abenteuer zu erleben. Das alles draußen! Väter kommen mit anderen Vätern zusammen, erleben einander in ihrer Rolle und ihrem Erziehungsverhalten. Sie lernen voneinander, tauschen sich aus oder genießen einfach die Zeit mit ihren Kindern.

Wer seid Ihr? Wir sind 3 ehemalige Kollegen (Charles, Norbert und Stefan) aus der Kinder- und Jugendhilfe, von Beruf und Berufung Sozial-, Heil- oder Erlebnispädagoge, Familientherapeut und Vater.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen? In unserer alltäglichen Arbeit mit Kindern und Familien, haben wir meist die Väter bzw. deren Präsenz vermisst! So saßen wir eines Abends – das ist jetzt sechs Jahre her – beim Kollegenstammtisch zusammen und beschlossen, das man(n) daran etwas verändern muss!

Warum dürfen bei Euch wirklich nur Männer mit ihren Kindern mitmachen und keine Frauen? Wir wollten einen geschützten Raum für Väter und ihre Kinder schaffen, in dem sie sich noch einmal anders und intensiver erleben können, als im familiären Rahmen. Hinzu kommt, dass unser Angebot auch verstärkt von Trennungsvätern besucht wird.

Welche Abenteuer können Väter mit ihren Kind bei Euch erleben? Bei uns kann man kleine und große Abenteuer erleben. Von unseren themenorientierten Samstagsaktionen in der Stadt, wo man Feuer macht, mit dem Bogen schießt, an einem Baumhaus oder einem Floß baut oder einen Weihnachtsbaum schlägt, bis hin zu einer Fahrt in „Mattis und Borkas Räuberlager“ auf eine Wiese im Wald am Rheinsberger See, das wir gemeinsam errichten, um dort zu hausen, zu spielen, über dem Feuer zu kochen und uns mit Wasser, Holz und Nahrung selbst zu versorgen. Besondere Highlights sind u.a. Schwitzhütte, Nachtpaddeln, Tarzanschaukel

Ist das gefährlich? Muss man besonders fit sein? Gefährlich sind wir nicht, würde ich sagen und auch nicht übermäßig fit! Sicherlich gibt es Situationen, die Gefahren bürgen wie z.B. der Umgang mit Feuer, mit Werkzeugen, Schnitzmessern, Pfeil und Bogen, auch natürliche Gegebenheiten wie Unwetter, etc. Hingegen sind wir was das angeht, erfahren und geschult und in der Lage Risiken entsprechend abzuschätzen und in der Gruppe zu kommunizieren!

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Jedes Kind hat Recht auf Zeit mit beiden Elternteilen. (C) Andy Kaczè

Wo macht Ihr Eure Wochenendtrips? Wie schon angedeutet auf Wiesen in Wäldern an Seen, fern ab von den Privilegien der Zivilisation. Ganz konkret finden unsere Camps auf einer von der Försterei gepachteten Waldwiese bei Rheinsberg und auf dem Gelände der Wildnisschule Waldschrat bei Hoppegarten (Müncheberg) statt.

Du hast einen Sohn und eine Tochter, die 7 und 4 Jahre alt sind. Was war Dein persönlich größtes Abenteuer mit Deinen Kindern? Mit meinem Sohn Ben (jetzt 7 Jahre alt) definitiv unsere gemeinsame Elternzeit, wo wir, meine Frau, Ben und ich mit dem Bulli durch Deutschland getourt sind! Mit meiner Tochter erlebe ich immer wieder kleine große Abenteuer, z.B. wie sie die ersten Schritte gelaufen ist, die ersten Meter mit dem Fahrrad gefahren ist, beim gemeinsamen Schwimmkurs vom Rand ins Wasser springt oder beim morgendlichen Zöpfe flechten.

Was ist das besondere an Euren Männerwochenenden? Unter Männern bzw. Vätern zu sein ist schon etwas Besonderes, alle packen mit an und eine Gelassenheit in Bezug auf die Dinge die da kommen mögen, stellt sich schnell ein. Bei unseren Aktionen wird viel gelacht, getüftelt und gewerkelt. Abends wird gemeinsam am Feuer gesessen, Geschichten erzählt und vorgelesen und wenn die Kinder im Bett sind, erstaunlich wenig geschwiegen! Man(n) tauscht sich aus, nicht nur über den Beruf oder seine Hobbys…nein…es geht tatsächlich oft um ihre Kinder oder auch familiären Herausforderungen.

Ihr habt gerade eine Crowdfunding Kampagne auf Startnext zu laufen. Was habt Ihr mit dem Geld vor und wie viel wird benötigt? Wir brauchen eine eigene Homepage, um eine breitere Öffentlichkeit für unseren Gedanken von aktiver Vaterschaft zu begeistern. Wir wollen außerdem aufbauend auf unseren Erfahrungen in der Arbeit mit Vätern unser Angebot ausbauen und weiter professionalisieren.

Ich wünsche Stefan und seinem Team ganz viel Erfolg beim Geldsammeln für die Männerjob-Website und schicke meinen Mann mit unseren Girls mit Stefan auf Abenteuerreise!

Seid ihr neugierig?
Den Newsletter gibt es unter info@vater-kind.org
Hier geht’s zur Crowdfunding-Kampagne, werdet Fan oder spendet Geld und erhaltet von Stefan ein tolles Dankeschön: https://www.startnext.com/maennerjob

„Männerjob – Dein Kind kann stolz auf dich sein.“
Aktion der Ev. Kirchengemeinde St. Markus
Marchlewskistraße 40 | 10243 Berlin
Stefan Handke | 0175 278 28 60
info@vater-kind.org

 

 

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Wir brauchen mehr aktive Väter!

Wohnmobiltrip durch den Harz & Walpurgiserlebnisse

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Etwas für Schwindelfreie: die Hängebrücke „Titan-RT“ an der Rapprodetalsperre ist unser Highlight während unseres Urlaubs im Harz

Wir rollen über ehemalige Vulkane. Kupfer, schwefelgebundenes Eisen, Blei und Zink hat der Vulkanismus hier hinterlassen. Gefaltet und geknautscht, so liegt der Harz vor uns. Die Plattentektonik hat hier ganze Arbeit geleistet.

Unser getreues Wohnmobil hat uns in Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, kutschiert. Bewaldetete Hügel und Berge in allen erdenklichen Höhen und Grüntönen türmen sich vor unserem Insektenfriedhof an Frontscheibe auf. Dazwischen gelbe Flecken an Rapsfeldern. Darüber die Komplementärfarbe Blau. Yes, so haben wir uns dieses lange Wochenende vorgestellt. Schule und Waldkita haben zu. Unsere Computer sind off. Die berufliche Email Abwesenheitsbenachrichtigung (was für ein langes Wort) ist on. Wir vier sind up and away. Es ist unser erste Wohnmobiltour in diesem Jahr. Die übrig gebliebenen Gewürze aus unserem letzten Griechenlandtrip warten auf ihren Einsatz.

Nationalpark, dieses Siegel hat das Gebiet rund um den 1.141 Meter hohen Brocken 1990 verliehen bekommen. Am Fuße des Brocken entspringen die Flüsse Bode, Ecker und Oder. Seit 2006 zählt der Harz außerdem drei Bundesländer-Zacken in der Bergkrone: Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Länderübergreifend ist er nun stolze 24.700 Hektar groß. Wälder, Moore und Fließgewässer bieten Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Außerdem gibt es historisch gewachsene Fachwerkstädte, ursprüngliche Dörfer und Bergbaustädte und wir Berliner sind nun mitten drin.

Unser Campingplatz im Harz

Das Göttingeroder Harz-Camp im Oberharz nimmt uns freundlich auf. Wir suchen uns einen der terrassierten Wiesen-Komfortstellplätze aus. Pro Nacht bezahlen wir hier 30,80 Euro für uns vier. Strom und Duschen kosten extra. Die späte Nachmittagssonne scheint genau auf uns. Der Bewegungsdrang der Kinder zieht uns zum Kinderspielplatz mit Trampolin (gegen Wertmarken), Seilbahn und Kletterpyramide. Der Außenpool hat noch geschlossen. Dafür eignet sich der geteerte Weg, der die Dauercamper von den Gastcampern trennt, hervorragend zum Skateboard- und Laufradfahren. Go-Karts, Sauna, Restaurant und einen SB-Laden gibt es hier außerdem.

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Die Titan RT: 2017 fertig gestellt, 947 Tonnen schwer, 75 Meter hoch

Einmal über die längste Hängebrücke

Schwankend wie Seemänner bewegen wir uns etwa 75 Meter über dem Bode-Fluss. 458 Brückenmeter liegen vor uns. Obwohl es nicht windig ist, pendelt das 120 Tonnen schwere Bauwerk „Titan-RT“ beständig nach links und rechts. Durch das Gitterrost blicken wir in die Tiefe des Rapprodetals. Unsere Kinder scheinen wie wir schwindelfrei zu sein und galoppieren über den Laufsteg. Zum Glück reichen sie noch nicht über das 130 Zentimeter hohe Geländer, dessen Edelstahlnetz ab uns zu von Liebesschlössern geschmückt wird.

Während wir auf der einen Seite die riesige Staumauer Wendefurth sehen, glitzert auf der anderen Seite die Bode. Einige Tretboote gondeln friedlich auf dem Gewässer umher. In diese Idylle hinein ertönen immer wieder Freuden- und Angstschreie schräg hinter uns. Diese stammen nicht von Besuchern der Hängebrücke, sondern von den Menschen, die sich an einer Zipline meist zu zweit von einem Turm oberhalb des Brückenbeginns nach unten hinab zur Bode stürzen, siehe Video:

Ich muss zugebeben, dass mich dieser rasante Flug auch reizt. Aber unsere Kinder haben es mir leider ausgeredet.

Die gute Stunde Warterei hat sich für uns gelohnt. Zu Beginn standen wir am Eingang Nähe Haltestelle „Wendefurth Oberbecken“, weil wir dort zuerst vorbei kamen und einen guten Parkplatz für unser Wohnmobil fanden. Weil es dort aber gar nicht voran ging, wechselten wir auf die andere Seite der Talsperre, wo sich neben einem weiteren Eingang das Besucherzentrum, ein Spiel- und Picknickplatz befinden. Gefühlt ging es hier schneller voran und außerdem war es dort schattiger. Allerdings mussten wir dafür durch einen 219 Meter langen Tunnel laufen, durch den Motorradfahrer laut knatternd hindurch sausten.

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Zu Walpurgis ist der ganze Harz verhext. Auf dem Schloss Wernigerode ist deshalb viel los.

Ritterfest und Schlosswalpurgis auf Schloss Wernigerode

Schmierenkomödianten, Ritterkämpfe, Gaukelei, Akrobatik, Märchenstunden, Kinderschminken, Bogenschießen, Axtwerfen und und… Anlässlich der 10. Schloss Walpurgis wird auf dem Schloss Wernigerode einiges geboten. Wir haben leider keine historischen Gewänder im Wohnmobilkleiderschrank parat und zahlen deshalb den vollen Eintrittspreis von 28 Euro für uns vier. Den Kindern gefällt die Show der Söldner auf der Schlossterrasse. Zehn mutige Kids stellen sich den mit Schildern, Kettenhemden, Helmen und Schwertern gerüsteten Söldnern, um ihre menschliche Mauer zu durchbrechen. Ob sie es tatsächlich schaffen Die wilden Kerle umzustoßen, seht Ihr hier in diesem Video:

Das auf einer 100 Meter hohen Anhöhe gelegene Barockschloss der Adelsfamilie Stolberg-Wernigerode besichtigen wir gerne. Von der Terrasse und der Außenmauer blicken wir über die Giebeldächer der umliegenden Dörfer hinweg bis zum berühmten Brocken. Der Biergarten wird von blühenden Kastanienbäumen überdacht. Auch der innen gelegene Schlosshof ist sehr hübsch und hat ein Café. Momentan schallt dort laute historische Bühnenmusik zu der unsere Kleine zu tanzen beginnt.Draußen brennt die Sonne ziemlich stark, so dass wir uns in der Schlosskirche und im anschließenden Rundgang durchs Schloss abkühlen können. Während unser Blick durch die Räume des Adels vor 1918 schweift und wir über das schmale Ehebett staunen, gesteht eine Dame ihrer Freundin beim Anblick einer Büste von Friedrich Wilhelm, dass sie diesen Herrn ziemlich attraktiv findet.

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Barrierefrei und für jede Altersgruppe begehbar, schlängelt sich der 1.000 m lange Pfad durch die Baumkronen des Kalten Tals – mit herrlicher Aussicht in den Nationalpark Harz

Baumwipfelpfad im Nationalpark Harz

Der nächste Tag ist ziemlich windig. Wir parken auf einem Großparkplatz der B4 neben einem Wohnmobilstellplatz in Bad Harzburg um unser nächstes Abenteuer zu wagen. Am Fuße  des Burgbergs begeben wir uns in luftige 26 Meter Höhe. Was soll uns nach der Titan-RT noch schocken? Naja, ich gebe es zu, der Glassteg und die Abenteuerbrücke des
Baumwipfelpfads sind nicht ohne. Insgeheim sind wir froh, dass wir nicht heute die Hängebrücke besuchen, weil es so stürmt. Die Seilbahn zum Großen Burgberg ist leider wegen des Windes geschlossen, so dass wir nicht in Verlegenheit kommen unser Glück hinauszufordern.

Der 1.000 Meter lange Wipfel-Pfad führt uns sowie andere Familien mit und ohne Kinderwagen (ja, das geht!) sowie Menschen älteren Semesters entlang von hellgrünen Laubbaum und dunkelgrünen Nadelbaumkronen des Kalten Tals. Immer wieder gibt es bei den Erlebnisstationen etwas zu tun, zu hören und zu sehen. Auf dem Rückweg laufen wir unterhalb des Wipfel-Pfads durch den Wald zurück und entdecken dort einen Briefkasten der Schnullerfee. Darüber hängen lauter Nuckelketten im Baum. Leider mag unsere Kleine ihren Schnuller trotzdem nicht herausrücken. Sie vergnügt sich lieber auf dem kleinen Waldspielplatz oder läuft unter einem Baumwurzeldach entlang. Wir kommen auch an einem eintrittspflichtigen Märchenwald vorbei, den wir uns schenken. Er sieht aus, als hätte er schon bessere Zeiten gesehen.

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Wanderung durch den Lebensraum der Wildkatze von Bad Harzburg aus

Wildkatzen-Walderlebnis Lehrpfad

Unsere Große klagt leider heftig über plötzliche Ohrenschmerzen. Während sie vom Papa im Wohnmobil versorgt wird und sich ausruht, spaziere ich mit der Kleinen ein Stück auf dem Rundweg des Wildkatzen-Walderlebnis Lehrpfads entlang. Der Spaziergang erinnert mich an eine Schnitzeljagd, denn im Wald sind Symbole zum Thema Wildkatze zu finden. Wir schaffen die insgesamt 7,3 Kilometer lange Strecke nicht und gelangen deshalb auch nicht bis zum Wildkatzengehege an der Marienteichbaude. An einer Bushaltestelle im Wald kehren wir um zum Parkplatz.

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Traditioneller Umzug der Kinderwalpurgis zum Oberen Badepark in bad Harzburg

Kinderwalpurgisumzug in Bad Harzburg

So viele Hexen und Teufel haben wir seit Halloween nicht mehr gesehen! Um 15 Uhr startet der Wagen voller hübscher Hexenkinder am Bahnhof von Bad Harzburg und zieht mit lautem Getrommel und Gerassel durch den Ort bis zum Oberen Badepark. Wir sind wieder mal null ausgerüstet, dürfen aber trotzdem mitlaufen. Im Ostharz soll am 30. April zwar viel mehr los se in, wie uns die Dame in der Tourist Information erzählt, aber unseren Kindern gefällt dieses Halligalli hier auch.In den Bäumen hängen schließlich lauter große Hexen. Unsere Kleine findet das sehr beeindruckend. Schließlich erzählt sie uns auch immer wieder von der Waldhexe und der Pilzhexe, die ihr bei uns im Tegeler Forst mit ihrer Waldkitagruppe begegnen.

Kostenfreies Ponyreiten, Tassen bemahlen, Glücksrad, Angebote von der örtlichen Feuerwehr, Bratwurst und obendrein noch ein Hexendiplom. Am Badepark erwartet uns das volle Programm für Kinder. Und wen treffen wir hier? Bekannte aus unserem Berliner Hood! Sie sind mit ihren drei Kindern auch mit dem Wohnmobil im Harz unterwegs und berichten uns von ihren Erlebnissen in Thale. Wir sind uns mit ihnen einig, dass die Hin- und Rückfahrt mit der Harzburger Schmalspurbahn auf den Brocken unser Reisebudget leider übersteigt. Der Weg hinauf ist aus unserer Sicht (und wir wandern ja gerne) mit Kleinkindern leider nicht machbar. Tja, können wir es dem guten alten Goethe eben nicht nach machen.

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Goslars mehr als tausendjährige Geschichte ist noch heute überall sichtbar.

Goslar

Tausendjährige Kaiserstadt, Weltkulturerbestadt, Gründungsmitglied der Hanse, bähm und jetzt kommst Du! Diese drei Siegel darf sich Goslar auf die Fahne schreiben. Bevor wir uns auf den Rückweg nach Berlin machen, hüpfen wir in Goslar aus unserem Wohnmobil. Von der Stadt habe ich schon viel gehört. Im Stadtzentrum reiht sich ein Gildehaus ans nächste. Bunt verzierte Türen, Fensterläden sowie goldene Letter an den Hausfassaden zeugen vom einstigen Reichtum. Alles liegt ganz nah beieinander, so dass unser Spaziergang vom Rathaus, dem Marktplatz (der noch deutliche Spinnenreste vom Walpurgisfest trägt), der Marktkirche und zum Rammelsberg mit den Kindern einfach möglich ist. In dem romanischen Prunkbau, der Kaiserpfalz (siehe Foto unten links), fand unter den Staufern ein Gethtogehter des Who is Who der Weltgeschichte statt. Doch irgendwie ist in Goslar nicht viel los. Es ist der 1. Mai und ein Feiertag, deshalb sind natürlich fast alle Geschäfte zu. Aber es sind auch so kaum Menschen auf den Straßen zu sehen. Vielleicht liegt das auch an dem kühlen Wetter, das wir erwischt haben.

Unsere persönlichen Empfehlungen

Der Harz: https://www.harzinfo.de

Harz-Camp: http://www.harz-camp.de

Hängebrücke Titan-RT: http://www.titan-rt.de/

Schloss Wernigerode: https://www.schloss-wernigerode.de/

Schloss Walpurgis: http://www.carnica-spectaculi.de

Baumwipfel-Pfad in Bad Harzburg: https://www.baumwipfelpfad-harz.de/de/

Wildkatzen-Walderlebnis-Lehrpfad: http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/rettungsnetz_wildkatze/wildkatzen_walderlebnis/

Bad Harzburg: http://www.bad-harzburg.de

Goslar: https://www.goslar.de/kultur-freizeit/museen/kaiserpfalz

Was kann man im Harz und Umgebung mit Kindern sonst noch erleben und unternehmen?

Harzer Schmalspurbahn: https://www.hsb-wr.de/startseite/

Harzbob, Seilbahnen Thale Erlebniswelt: http://www.seilbahnen-thale.de

ErlebnisBocksBerg, Bocksbergcarts: http://www.erlebnisbocksberg.de

Rodelbahn Wippra: http://www.wippra-harz.de

Sommerrodelbahn St. Andreasberg: http://www.alberti-lift.de

Schlangenfarm Schladen: http://schlangenfarm-schladen.de

Dinopark: http://www.dinopark.de/

Vitamar mit Wellenbad, Wellnes, Sauna: http://www.vitamar.de

Reiseführer für den Harz