Zeckenbiss

Kürzlich hat sich unsere Tochter ihre erste Zecke eingefangen, obwohl sie eine langärmelige Bluse in der Kita trug und die Erzieher die Kinder mit einem Mückenschutzmittel besprüht haben, die auch gegen Zecken wirken. Wahrscheinlich konnte die Zecke in die etwas weiter geschnittenen Ärmel krabbeln. Ich entdeckte die Zecke abends beim Ausziehen auf der Außenseite des Oberarms (die Waldkitaleitung hat uns extra darauf hingewiesen, die Kinder in den Sommermonaten tabendas auf Zecken zu untersuchen).

Zeckenbiss

Die Zecke lugte  mit einer Körperlänge von 3-4 mm aus dem Arm unserer Tochter heraus. Ich bekam zunächst eine großen Schreck und rief meine Schwiegereltern an, da ich nachlässigerweise keine Zeckenzange im Haus hatte. Sie kamen glücklicherweise sofort zu uns nach Hause und brachten die Zeckenzange mit (gibt es in der Apotheke).

 

 

Wir gingen mit der Kleinen ins hellerleuchtete Badezimmer und hielten ihren Arm fest. Weil ich nervös war, benötigte ich ein paar Versuche bis ich die Zecke mit der Zange fest im Griff und rausgedreht hatte. Schießlich zuwollte ich auf jeden Fall vermeiden, dass der Kopf der Zecke abreißt und im Arm stecken bleibt, da dies zu Entzündungen führen kann. Als die Zecke endlich draußen hatte, spülte ich sie im Waschbecken runter. Man kann die Zecke auch verbrennen, um sicherzugehen, dass sie nicht überlebt. Ähnlich wie Flöhe sind Zecken nicht so einfach zu erledigen. Mit Desinfektionsspray besprühten wir die Bissstelle.
Von nun an habe ich also eine Zeckenzange. Eine Zeckenkarte tut es übrigens auch.

In Berlin sind Zeckenbisse nicht sonderlich gefährlich. Entfernt man die Zecke aber erst nach 12 oder 24 Stunden steigt die Borreliose-Infektionsgefahr, weil die Zecken lange brauchen, bis das Bakterium aus ihrem Magen in den Menschenkörper gelangt. Das Bakterium kann Entzündungen der Gelenke und sogar Lähmungen hervorrufen und wird angeblich bei weniger als ein viertel aller Zecken im Körper getragen.

Allerdings gibt es in einzelnen Landkreisen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen sowie in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern) sowie in Teilen von Österreich, der Schweiz, Skandinavien und Osteuropa Zecken, die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis – eine von Zecken übertragene Virusinfektion) übertragen können. Die Viren können lebensbedrohliche Hirn- und Hirnhautentzündungen verursachen.  Sicheren Schutz vor einer Infektion mit FSME bietet nur die Impfung. Da Zecken auch andere Krankheiten (z.B. Borreliose) übertragen können, gegen die es keine Impfungen gibt, sollte man bei Aufenthalt in der Natur an geschlossene Kleidung denken.

Wir haben die Bissstelle danach immer wieder begutachtet, um zu überprüfen, ob sich ein roter Ring darum bildete. Zum Glück geschah das nicht, und unsere Tochter zeigte auch keine Borreliose Symptome wie Fieber (weitere Symtome sind Kopfweh und Muskelschmerzen). Andernfalls hätten wir sofort den Arzt aufgesucht, der dann eine Blutprobe entnehmen kann, um zu überprüfen, ob Borreliose übertragen wurde.

StadtWaldKind

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