Kaum haben wir die Weihnachtsgeschenke für unsere beiden Kinder zusammen und mit den eigenen Eltern besprochen, dass wir unter uns Erwachsenen keine Geschenke mehr auszutauschen brauchen, kommt die Frage auf, ob und was die Enkelkinder ihren Großeltern, (Paten-)Tanten und Onkeln schönes schenken könnten. Puh… Grundsätzlich finden wir es prima, wenn unsere Kinder nicht nur nehmen, sondern auch geben möchten. Und zugegebenermaßen bastele ich (meistens) sehr gerne mit ihnen. Dieses Jahr sind wir auf die Idee gekommen, Seife selbst zu machen. Das ist gar nicht aufwendig, wie man gemeinhin meinen könnte. Außerdem kann man die Seife sehr vielfältig gestalten. Wir haben sie zum Beispiel in verschiedene Farben gefärbt, sie jeweils mit unterschiedlichen Duftölen veredelt und unterschiedliche Verzierungen hinzugegeben. Das tolle am Seife selber machen ist, das wir mit einer Bastelaktion gleich 18 handliche individuelle Seifenstücke herstellen konnten und die Kinder somit für jeden ein Geschenk haben. Für die Materialien (Verzierung war bereits vorhanden) haben wir insgesamt um die 25 Euro ausgegeben.
Was braucht Ihr um Seife selbst herzustellen?
Die Materialien bekommen Ihr in gut sortierten Bastelgeschäften oder bei Versanddienstleistern.
Transparente Glycerinseife – Bio Rohseife Seifenbasis
(wir haben 1 kg genommen und damit 18 handliche Seifen hergestellt)
Silikonformen
Seifenfarbe
Duftöl
Glitzersteine, kleine Muscheln, getrocknete Blütenblätter, Mohn (wirkt wie ein Hautpeeling), Perlen oder ähnliches
Messer, Schneidebrett
Herdplatte oder Mikrowelle
Topf
Löffel
Kännchen
Anleitung zum Seife herstellen
1. Den Seifenrohling mit einem Messer in Scheiben oder Würfel schneiden. Die Seifenwürfel sehen aus wie Eiswürfel, total hübsch. Je kleiner die Seifenstückchen werden desto schneller schmelzen sie im Topf.
2. Topf auf dem Herd oder in der Mikrowelle erwärmen und die Seifenstückchen wie Butter schmelzen lassen.
3. Wenn die Seife flüssig ist, füllt Ihr sie in ein Kännchen um, das Ihr auch später zum Befüllen der Silikonformen verwendet. Dann färbt Ihr bei Bedarf die noch flüssige Seife und fügt Duftöl hinzu und rührt alles schön vorsichtig um.
4. Nun schnappt Euch die Silikonformen und legt die Verzierungen hinein. Auch hier ist Eurer Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt.
5. Der große Moment ist gekommen und Ihr befüllt die Silikonformen vorsichtig mit der immer noch flüssigen Seifenmasse. Macht das ruhig und langsam ansonsten geht etwas daneben.
6. Bei bedarf könnt Ihr noch mal nachträglich verzieren. Die Oberfläche wird sehr schnell fest, also beeilt Euch damit.
7. An einem kühlen Ort (im Winter z.B. auf dem Fensterbrett oder auf dem Balkon, Kühlschrank geht natürlich auch immer) die Seife fest werden lassen.
8. Wenn Ihr sicher seid, dass die Seife wirklich fest ist, löst Ihr sie vorsichtig aus den Förmchen.
9. Wenn restliche Seifenmasse in Eurem Kännchen wieder fest wird und Eure gefüllten Seifenförmchen noch abkühlen sind, könnt Ihr die restseife einfach wieder auf dem Herd oder in der Mikrowelle verflüssigen.
10. Seife bewundern, in Geschenkpapier einpacken oder sich selbst damit gleich die Hände waschen.
Wo habe ich die Materialien zum Seifeherstellen gekauft?
Ich war leider bequem und habe alles online gekauft. Ihr bekommt die Materialien aber sicher auch im Bastelgeschäft. Silikonformen gibt es auch in Haushaltswarenabteilungen (Küche).
Transparente Glycerinseife – Bio Rohseife Seifenbasis: www.amazon.de/rohseife
Silikonformen: www.amazon.de/silikonformen
Seifenfarbe wird in allen Farben des Regenbogens angebote, hier zum Beispiel Flieder: www.amazon.de/seifenfarbe
Seifenduftöl gibt es in allen Varianten, hier zum Beispiel ein Rosenduft: www.amazon.de/seifenduftoel
Nach dem Frühstück der am Vortag bestellten Baguettes und Rosinenbrötchen, folgt ein schnelles und eingeübtes Einpacken unseres mobilen Hab und Guts auf den Campingplatz Parc des Cygnes in Amiens. Was uns zur Eile am frühen morgen antreibt? Wir möchten heute den Besuch des „Maison à la Tour“, wie das Jules Verne Museum wegen seines markanten Turms auch genannt wird, nachholen.
Eine Reise in die Vergangenheit und Zukunft zugleich, das Jules Verne Museum in Amiens
Wie die drei von der Tankstelle begrüßen uns die Monsieurs schüchtern aber freundlich, als wir an den Infotresen herantreten, um Eintrittskarten für das Jules Verne Museum zu kaufen. Die drei sehen aus wie Forscher, die sich versehentlich an den falschen Tisch gesetzt haben. Das macht gleich einen authentischen und sympathischen Eindruck auf uns. Nach unserem Besuch des Maison Erik Satie in Honfleur, von dem ich bereits berichtete, sind wir nicht sicher, was uns heute nun erwartet. Wir wissen nur, dass Jules Verne von 1881 bis 1900 in diesem Haus gelebt und hier viele seiner weltberühmten Reiseerzählungen verfasst hat. Statt einem Audioguide bekommen wir einen deutschsprachigen selbst gebastelten Hefter gereicht, dass uns die einzelnen Räumlichkeiten des Hauses erklärt. Die Aufbereitung des Hefters ist rührend und zugleich informativ. Es sind nur wenige andere Besucher zugegen, so dass wir das aus dem 19. Jahrhundert stammende luxuriöse Herrenhaus nahezu für uns alleine genießen.
Bereits im Wintergarten des Hauses entdecken wir ein zwei Meter langes Modell des Unterseeboots Nautilus, welches vielen aus dem Roman „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ bekannt sein dürfte. Durch seitliche Fenster können wir in das liebevoll möblierte Innere von Kapitän Nemos Zuhause schauen.
Wir betreten mehrere Salons, die teilweise mit dem original erhaltenen Mobiliar und Geschirr von Jules Verne so ausgestattet sind, dass sie wie so intim wirken, als wenn sie eben erst von ihren Bewohnern verlassen worden wären. Das hat allerdings den Nachteil, dass wir die ganze Zeit auf der Hut sein müssen, damit unsere Kinder nichts umreißen.
Das erste Stockwerk ist der Arbeit des fleissigen Schreibers Jules Verne gewidmet. Hier befinden sich der Nachbau des Vernschen Verlegerbüros Hetzel mitsamt den aufwendigst gestalteten Buchtiteln sowie Plakaten und sein winziges Arbeitszimmer in dem er täglich von 5 Uhr morgens an für einige Stunden an seinen Büchern schrieb. Respekt.
Besonders spannend für unsere Sechsjährige sind der holzgetäfelte Bootsraum im zweiten Stockwerk (Verne ist viel auf den Meeren gereist und hat auf seinem mobilen Schreibtisch gearbeitet) sowie der abgedunkelte Dachboden mit den von der Decke hängenden fantastischen Modellen von U-Booten und Luftschiffen. Wir sind sehr froh, diese vernscheZeitreise unternommen zu haben.
Camping mit Einhörnern in Dunkerque
Unsere reale Reise geht nun auch weiter. Kühlschrank und Tank aufgefüllt, Türen dicht gemacht und weiter rollen wir gen südliche Nordsee. Die nächste Etappe heißt Dunkerque. Manch einem kommen beim Lesen des Stadtnamens vielleicht unheilvolle Erinnerungen aus dem Geschichtsunterricht hoch. Ja, in Dunkerque (deutsch Dünkirchen) tobte 1940 eine furchtbare kriegerische Auseinandersetzung bei der die Stadt nahezu zerstört wurde. Die französischen und britischen Truppen wurden von der Wehrmacht so arg eingekesselt, dass sie nach Großbritannien evakuiert werden mussten.
Die Hafenstadt Dunkerque liegt ganz im Nordosten Frankreichs, nur zehn Kilometer von der belgischen Grenze entfernt und befindet sich unweit von Bray-Dunes-Plages, wo wir den ausführlich beschriebenen unglücksseligen Unfall mit dem Wohnmobil zu Beginn des Urlaubs hatten. Wir sind auf unserer Rücktour gen Berlin demnach ein gutes Stück weiter in Richtung Heimat gekommen als wir Dunkerque am Nachmittag erreichen.
Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Municipal de la Licorne
Wir suchen zuerst den städtischen Campingplatz von Dunkerque auf. Er ist nicht besonders schön. Aber für ihn sprechen zwei unumstößliche Argumente: die Lage, der Preis und wenn wir unsere Tochter fragen, auch der Name! „Licorne“ heißt übersetzt Einhorn. Und dieses edle Fabelwesen steht aktuell bei ihr hoch im Kurs.
Der Campingplatz schmiegt sich an die Dünen „Parc du Vent“, die wiederum am Strand „Malo-les-Bains“ liegen. Zwischen Dünen und Strand spazieren Familien auf einer Promenade auf und ab. Für preiswerte 21 Euro die Nacht bekommen wir einen Eck-Stellplatz nicht weit vom Strandzugangstor, das man nur mit einem Zahlencode von Innen wie Außen öffnen kann. Das ist einer der günstigsten Campingplätze unserer Reise. In Frankreich haben wir manchmal das dreifache dieses Preises bezahlen dürfen um mit unserem mobilen Heim für eine Nacht stehen zu können. Für exklusivere Lagen wird sogar auch mal gerne ein Hundert Euroschein pro Nacht berechnet.
Und was sehen unsere geweiteten Augen auf dem Campingplatz? Das erste Mal seit langem deutsche Autokennzeichen. Sogar ein Berliner Campingbus ist dabei. Wir fühlen uns allerdings nicht eingekesselt. Es gibt auch viele belgische Dauercamper um uns herum und natürlich jede Menge französische Familien.
Es ist immer noch sehr warm, so dass die Kinder mit uns Abkühlung im Meer suchen, sobald alle Wohnmobil technischen Details der Ankunft gelöst sind. Wir laufen scheinbar ewig ins Meer hinein, ohne dass es merklich tiefer wird. Das findet unsere Kleine aber gut. Alles planscht und freut sich. Surfer, Segler und Stand Up Padler sind in der Ferne auszumachen. Der Strand ist ansonsten angenehm besucht, was mich aufgrund seiner Qualitäten überrascht. Der Sand ist außerdem so sauber und fein, wie ich es selten erlebt habe. Allerdings gibt es im Gegensatz zum Utah Beach hier kaum Muscheln zu finden. Aber gut, die haben wir dort bereits zur genüge gesammelt. Erst als die Flut die Wellen immer stärker gen Land drückt, haben die Kinder genug vom Meer und wir kehren zum Campingplatz zurück.
Adressen und weitere Informationen
Maison des Jules Verne 2, Rue Charles Dubios
80000 Amiens
Der entspannte Nachmittag am Meer bei Dünkirchen beziehungsweise Dunkerque hat uns so gut gefallen, so dass wir spontan beschließen, heute noch eine Nacht dranzuhängen. Warum sollten wir den Luxus des Campings nicht genießen und von Tag zu Tag entscheiden, wo wir wie lange bleiben möchten? Unser sensationell günstige Stellplatz auf dem Einhorn-Campingplatz ist glücklicherweise noch frei.
Der Sonnenschirm schlägt Purzelbäume
Vor dem Frühstück jogge ich dem Strand vom Malo-les-Bains bis zu den prachtvollen Villen aus Gründerzeit und Jugendstil hinüber. Kleine bunte Strandhäuschen schlummern in der morgendlichen Stille. Die Ebbe hat bereits eingesetzt. Knallgelbe Bojen liegen auf dem Trockenen.
Nach dem Frühstücksbaguette bepacken wir uns mit einer Ladung Handtücher, einem sonnengelben Sonnenschirm und einer Ausrüstung für allerlei Strandsportgedöns und entladen alles auf der für uns perfekten Stelle dieses riesigen Strandes auf dem gefühlt 500 qm pro Person Platz sind. Es ist etwas windig und der Sonnenschirm schlägt Purzelbäume, wird aber dafür umso tiefer eingebuddelt. Strandtennisbälle fliegen umher. Unsere kleine Tochter und ihr Papa liefern sich ein Match.
Nachmittags satteln wir unsere Fahrräder vom Wohnmobil ab und fahren die Strandpromenade in westliche Richtung von Malo-les-Bains. Heute findet hier am Strand ein Volksfest statt. Alles tanzt, singt, isst, trinkt und feiert. Wir fahren vorsichtige Kurven um die Menschen herum. Am Place du Casino bemerken wir die starken Sicherheitsvorkehrungen. Alle Autos aus der Parallelstraße zum Strand, also die hinter der ersten Häuserzeile der schönen Villen, sind bereits fort oder werden gerade abgeschleppt. Militärfahrzeuge fahren Patrouille. Wir passieren die Straßenkontrollen für Fußgänger und Radfahrer. Pas de problème. Wir schreiben das Jahr 2016. Ein bisher sehr schmerzhaftes Jahr für Frankreich sowie für das gesamte Europa. Wir haben großes Verständnis für diese Maßnahmen.
Show me your darlings, LAAC
Es geht weiter zum nördlich des Stadtzentrums gelegenen LAAC, Lieu d’Artset Action Contemporaire, also ins Zentrum für zeitgenössische Kunst und Aktion, zu schlendern. Allein schon das Gebäude aus den frühen 80er Jahren ist sehenswert. Es leuchtet uns dank seiner weißen Keramik- und Glasfassade freundlich, einladend und offen entgegen. Eine interessante Kombination, wie ich finde. Um das Gebäude herum ist ein Skulpturenpark angelegt. Der riesige scheinbar wild durcheinander gewürfelte Haufen von Schiffsankern des französisch-US-amerikanischen Objektkünstlers Aman gefällt mir in dieser Nordseeumgebung besonders gut.
Direkt vor dem Haupteingang baden Enten in einem künstlich angelegten Teich in dem ebenfalls Kunstobjekte ihre Heimat gefunden haben. Eine hübsche Oase der Ruhe. Eine kurze Brücke führt hinein ins Museum. Im LAAC selbst ist besuchertechnisch nicht viel los. Wir haben also genug Raum und Zeit um uns ungestört die internationalen Schätze des Hauses aus der 1950 bis 1980er Jahre anzusehen. Im Erdgeschoss, das gleichzeitig als Forum mit zahlreichen Kissen geschmückten Sitzreihen dient, steht ein Boot aus Holz befüllt mit stapelweise prallen bunt gemusterten Kissen, umgeben von einem Meer aus braunen Glasflaschen.
Im ersten Obergeschoss laufen unsere Mädels begeistert um die Skulpturensammlung mit dem Titel „Circus“ des niederländischen Künstlers Karel Apel herum. Bunte Affen und Elefanten gibt es zu entdecken. Wir müssen sie im Zaum halten damit sie die Skulpturen nicht vor lauter Begeisterung hinauf klettern. Aber besonders faszinierend erscheint ihnen die Skulptur eines Menschen, der von Pflanzen überwuchert ist. Nachdenklich schleichen sie darum herum. Den bunten Trabant von Philippe Hollevout finden sie sehr lustig. Im zweiten Obergeschoss befinden sich zahlreiche Bilder und auch Fotobücher. Darunter auch eines in dem Fotos von Dunkerque während und nach des zweiten Weltkriegs zu sehen sind. Traurig. Insgesamt ist das LAAC dennoch ein lohnenswerter Besuch für uns.
Zur Besuch bei Anne und Sandettie
Unser Ausflug ist mit dem Besuch des LAAC noch nicht zu Ende. Wir wollen sehen, wie Dunkerque heute aussieht und was nach den wahnsinnigen kriegerischen Zerstörungen noch übrig geblieben ist. Wir radeln durch eine mäßig charmante Wohngegend in die City und dann geht es auch schon weiter zum Hafenbecken nahe des Stadtzentrums. Dabei begegnen wir dem Rest der einstigen Befestigungsanlage, dem Turm des Lügners „Tour du Leughenaer“ und erreichen kurz darauf das Hafenbecken namens Bassin de Commerce. Hier am Quai de Citadelle liegen u. a. das weiße eindrucksvolle 92 Meter lange Dreimaster-Segelschiff Duchesse Anne und das Feuerschiff „Bateau Feu“ namens Sandettie.
Im Gebäude des Hafenmuseums, dem Musée Portuaire, einst ein Tabaklager, kaufen wir uns Tickets zur Besichtigung der beiden sehr auffällig gegensätzlichen Schiffe. Wir haben schließlich nicht nur Interesse an Wohnmobilen, sondern auch an Schiffen. Sobald es welche zu besichtigen gibt, sind wir dabei.
Im ehemaligen deutschen Segelschulschiff mit dem heutigen Namen Duchesse Anne sind wir fast die einzigen Gäste. Eine freundliche Mitarbeiterin des Museums überreicht uns eine Karte mit einer kleinen Rallye für Kinder, die wir an Bord unternehmen können. Die Kajüten des später als Reparationsleistung nach Frankreich überführten und liebevoll sanierten Schiffs haben wir ganz für uns allein. Ein Nickerchen gefällig? Wir staunen über die kurzen Betten und machen es uns in der Offiziersmesse und in den Hängematten unter Deck gemütlich.
Das knallrote fast 50 Meter lange Feuerschiff mit den großen weißen Lettern „Sandettie“ an der Seite und dem Lampenhaus finden wir sogar noch spannender. Dieses letzte im Dienst befindliche mit acht Mann besetzte Feuerschiff Frankreichs wurde 1947 in Le Havre gebaut und war bis 1989 auf der Dyck-Bank und der Sandettie-Bank eingesetzt. Eine 100 Tonnen schwere Hauptankerkette hält es im Hafen von Dunkerque an Ort und Stelle. Unter Deck ist alles mit viel Liebe zum Detail derart hergerichtet, so dass es wirkt, als wenn das Schiff gerade erst aus einem mutigen Einsatz zurück gekehrt ist.
Sightseeing
Gerne wären wir noch durch das Museée Portuaire und dort gerade laufende Ausstellung über Bananen gelaufen. Allerdings bin ich total unterzuckert und lechze nach einer herzhaften Stärkung. Deshalb steigen wir auf unsere Räder und machen uns auf die Suche nach einem familienfreundlichen Bistro. Dabei kommen wir am Place Jean-Bart mit dem Denkmal des Kaperkapitäns des 17. Jahrhunderts und am nationalen Kulturdenkmal, dem fast 60 Meter hohen Belfried von Dünkirchen, auch Belfried als Saint-Eloi bekannt, vorbei. Darin soll es unten ein Tourismusbüro und oben eine Aussichtsplattform sowie ein Glockenspiel geben. Dieses einst im 13. Jahrhundert als Wachturm errichtete Bauwerk ist neben dem bereits erwähnten Tour die Leughenaer und dem sehr repräsentativen neoflämischen Rathaus das einzige ältere Gebäude weit und breit. Drum herum puzzeln sich weniger geglückte Neubauten mit einigen Läden der üblichen Markenketten sowie einige Restaurants zusammen. Es ist insgesamt sehr ruhig hier. Fast alle der 68.000 Einwohner scheinen sich gerade am Strand zu vergnügen.
We are watching you
Wir vier haben heute deftigen Appetit auf solche ungesunden Speisen wie Pizza, Steak und Pommes und finden dann endlich ein einfaches Lokal mit ein paar Tischen draußen. Die „Wall Street Pizzeria“ sieht zwar etwas fragwürdig aus, aber laut der Online Bewertungen soll die Pizza dort gut sein. Meine Pizza wird in der Mitte von einem Wachtelei gekrönt, damit es wenigstens einen Hauch französisch schmeckt. Während unsere hungrigen Leiber ihren Bedürfnissen nachkommen, trudeln nach und nach weitere Touristen ein. Im Lokal drinnen sitzen die Anwohner, wie ich beim Gang zu den WCs bemerke. Je mehr Gäste draußen sitzen und auf das Trottoir krümmeln, desto mehr Silbermöwen umzingeln uns. Und ich meine damit keine niedlichen kleinen Möwen, sondern riesige Viecher mit einer Größe stattlichen 50 Zentimetern.
Sie beobachten uns, beziehungsweise vielmehr unsere Speisen, auf ihre ureigene typische grimmige Möwenart aus verschiedenen Perspektiven. Eine Möwe balanciert auf dem Dachsims des Restaurants, eine weitere harrt gegenüber auf einem anderen Häuserdach der Dinge. Eine dritte lauert auf einem Straßenschild. Die fedrigen Bodentruppen umzingeln unseren Tisch in immer enger werdenden Abständen. Die totale Möwenüberwachung. Sicherlich noch exakter als jede Kamera und schneller in der Reaktion als die Polizei. Eine Möwenmutter spaziert mit ihrem Jungen nebenan ganz selbstbewusst ins Subway Lokal hinein. Alle Gäste lachen sich kaputt, wir inklusive. Diese Möwen sind fast so frech wie unsere Berliner Spatzen. Ein paar ausgewachsene Füchse aus unserer Heimat hätten hier eine prima Herausforderung.
Nachdem wir das Promenadenfest in umgekehrte Richtung passiert und die Kinder im Alkoven schlummern, klettern wir aufs Dach unseres Wohnmobils. Das Knallen und Flackern am Abendhimmel lockt uns. Und wir erleben ein fulminantes nicht enden wollendes Feuerwerk. Immer wenn wir schon fast am Hinunterklettern waren, erscheint erneut ein Glitzern und Funkeln über der Nordsee. Was für ein bewegender Abschluss für unseren letzten Abend in Frankreich. Vielen vielen Dank für Eure Gastfreundschaft, liebe Französinnen und liebe Franzosen. Wir kommen sehr gerne wieder zu Euch.
Adressen in Dunkerque/ Dünkirchen
Lieu d’Artset Action Contemporaire (LAAC), Zentrum für zeitgenössische Kunst und Aktion
302 Avenue des Bordées
59140 Dunkerque
Frankreich www.musees-dunkerque.eu
Hafenmuseum Musée Portuaire, Duchesse Anne und Feuerschiff
Quai de la Citadelle
59140 Dunkerque
Frankreich www.museeportuaire.com
Touristeninformationszentrum von Dunkerque/ Dünkirchen Office de Tourisme et des Congrès de Dunkerque Dunes de Flandre
Le Beffroi
Rue de l’Amiral Ronarc’h
59140 Dunkerque
Frankreich
Bistro Wall Street Pub
2 Rue nationale
59140 Dunkerque
Frankreich
Camping Municipal de la Licorne 1005 Boulevard de la Europa
59240 Dunkerque
Ich habe heute Bastelunterricht von unserer sechsjährigen Tochter erhalten. Erste Lektion: einen großen Weihnachtsstern basteln! Ich finde es spannend, wenn unsere im September eingeschulte Tochter mir etwas beibringt. Sie legt dann immer einen passenden bestimmerischen Lehrertonfall auf und ich muss genau aufpassen. So schnell geht der Rollentausch.
Da unsere Tochter noch nicht selbst diesen Text schreiben kann, übernehme ich es mal und versuche die Bastelanleitung so gut es geht aus dem Gedächtnis wiederzugeben.
Materialien
7 Butterbrottüten
Papierklebestift
Schere
Nadel und Faden
2 Minuten Zeit
Bastelanleitung für einen Weihnachtsstern
1. Mama, bring bitte 7 Butterbrottüten aus der Küche mit.
2. Mama, nimm jetzt eine Butterbrottüte und ziehe mit dem Papierklebestift in der Mitte der Tüte von der Öffnung der Tüte bis nach unten zum Tütenboden eine Klebelinie und dann unten am Tütenboden eine Linie von einer Seite zur anderen. Das sieht wie ein T aus, das auf dem Kopf steht.
3. So Mama, pass auf, lege eine neue Butterbrottüte drauf und drück‘ sie fest aufeinander. Zieh‘ wieder diese Klebelinien bis 7 Tüten aufeinander geklebt sind.
4. Dann oben an den Seiten das Papier so abschneiden, dass ein Dreieck entsteht.
5. An den Seiten schmale Dreiecke ausschneiden. So viel wie man möchte.
6. Die Tüten jetzt vorsichtig auseinander klappen und an den Außenseiten zusammen kleben und mit der Nadel ein kleines Loch picken damit ein Faden durch passt mit dem man den Papierstreifen an der Zimmerdecke oder am Fenster aufhängen kann.
„Wolltest Du nicht mit unserer Tochter ins Varieté?“, fragt mich mein Gatte in unserem novemberlichen Garten ganz verwundert. Ach Du meine Güte! Wer hat an der Uhr gedreht? Ich werfe die Harke in den gerade zusammen gefegten Laubhaufen und düse ins Haus. „Anziehen, Maus, wir müssen los“, rufe ich meiner Tochter zu, während ich mir die Gartenhandschuhe abstreife, meine feuerwehrroten Gummistiefel gegen schwarze Wildlederstiefelletten tausche und mir den Mantel überwerfe. Ruckzuck sind wir im Auto.
Das war mal wieder typisch für mich. Seit Wochen freuen meine Tochter und ich uns bereits auf den heutigen Nachmittag: Endlich ist Große-Tochter-Mama-Zeit und dann wird es in letzter Minute stressig. Wir düsen durch den Wald ab in die Berliner Innenstadt. Oh nein, Stau auf der Autobahn und das an einem Sonntag! Hoffentlich finden wir wenigstens rasch einen Parkplatz. Mein Wunsch erfüllt sich gleich um die Ecke der Potsdamer Straße. Noch einmal Glück gehabt. Am Sonntag ist die Potsdamer Straße in Schöneberg nicht ganz so befahren wie wochentags. Ich mag die Potse, wie wir Berliner sie nennen. Die Potse ist einfach so lebendig und abwechslungsreich. Ähnlich wie manche Straße im Wedding, nur mit mehr Flair. Unsere Wohngegend im Grünen ist hingegen sehr ruhig und von Wald und Wasser, anstatt von vielen Menschen und Geschäften geprägt. Aber auch dieses Trubelige der Potse mag ich. Es ist einfach super in Berlin zu wohnen, da hier die Gegensätze so dicht beieinander liegen! Genug Ende gesäuselt, Karre geparkt und nun nichts wie hin zum von Fahnen und Lichtern geschmückten Wintergarten.
Willkommen im Glitzer-Funkel-Reich
„Wow, Mama! Das sieht ja schön hier aus? Warum hat sich der Mann an der Tür so schick angezogen?“ Schon am Eingang vom Wintergarten Varieté kommt meine sechsjährige Tochter aus dem Staunen nicht mehr heraus. Livrierte Herren, Glitzerlicht, viel Rot und Gold an den Wänden und Decken bereits im Eingangsbereich. Die Hektik auf der Hinfahrt ist sofort vergessen. Während wir unterm Kronenleuchter am Popcorn- Quarkbällchen-, Kuchen- und Brezelstand warten, dass wir an der Reihe sind, treffen wir noch eine Bekannte und ihre dreijährige Tochter. Nebenbei werden wir vom Hausfotografen eifrig fotografiert. Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich mich in der Eile gar nicht geschminkt habe. Egal. Ich muss ja hier schließlich nicht auf die Bühne. Große blau grün schillernde Schmetterlinge an der Bar ziehen die Aufmerksamkeit meiner Tochter auf sich. Es gibt so viel zu sehen und wie sind noch nicht einmal im Saal. Der Wintergarten ist ein besonderer Ort, das merkt ein Kind natürlich sofort. Auch ich fühle mich hier wohl. Die Foyergröße ist angenehm, die Stimmung freudig.
Im Saal bestaunen wir von unserem Tisch im Parkett aus die aufwändigen Bühnenkostüme voriger Shows, die an den seitlichen Aufgängen zum Rang hinter Glas ausgestellt sind. Während mein Nachwuchs den Errdbeerkuchen und die Quarkbällchen fast im Alleingang verputzt, glitzert über uns ein Sternenhimmel. Mit dem ersten Gong steigt die Spannung meiner Tochter noch weiter: „Mama, wann geht es endlich los?“. Im Minutentakt muss ich diese Frage Countdown artig immer wieder beantworten. Bevor ich ungeduldig werde wird das Licht gedimmt, der samtene Vorhang öffnet sich und Nebel wabert heraus…
Zimt und Zauber: Die Schneekönigin
Der Wintergarten ist seit 1992 eine bekannte Berliner Institution für Jung wie Alt, für Berliner wie Touristen. Alljährlich gibt es in der Vorweihnachtszeit das Familienprogramm „Zimt und Zauber“. Dieses Jahr steht ab dem 20. November mehrmals die Woche „Die Schneekönigin“ auf dem Programm. Alle mit Anna & Elsa vorbelasteten Kinder mögen bei diesem Titel bestimmt aufhorchen und zunächst an die Disney-Story denken. Die Namen der Figuren sind sicherlich nicht zufällig gewählt und erinnern an die Story des ungleichen Schwesternpaars. Aber im Wintergarten geht es in diesem Stück um nichts weniger als um das Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Märchenfiguren – und die Freundschaften, die sich teilweise unter ihnen entwickeln.
Anna sucht ihren Freund Kai, mit dem sie gemeinsam zum Schlittenfahren verabredet ist. Doch dieser wurde von der wunderschönen aber eiskalten Schneekönigin entführt. Ein Glück trifft die verzweifelte Anna bald auf die selbstbewusste und ungestüme SchneedameOlivia, die praktisch jeden kennt und gerne über den Haufen rollt. Gemeinsam machen sie sich ein Jahr lang auf die Suche nach Kai. Während ihrer Reise zum Nordpol, die immer wieder von beeindruckenden Akrobatikshows des Kinderzirkus CABUWAZI-Springling sowie von mitreißenden Songeinlagen der Hauptdarsteller begleitet wird, durchstehen Anna und die charmante Schneedame Olivia zusammen wilde Abenteuer.
Ich schaue immer wieder zu meiner Tochter hinüber. Vor Vorstellungsbeginn wollte sie noch lieber am Tisch neben mir sitzen und nicht mir gegenüber. Nun bin ich vollends abgemeldet. Ihre Augen leuchten nur noch für die Bühne.
Adressen und weitere Informationen
Wintergarten Berlin
Wintergarten Berlin
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin
Im gerade neu bezogenen Haus stapelten sich noch Umzugskartons als mein Mann mit einem kleinen Apfelbäumchen in unseren damals noch kargen Garten trat. „Eine alte Boskoopsorte“, sagte er stolz, schnappte sich die Schaufel, holte die Plazenta aus dem Kühlschrank und buddelte sie mitsamt dem Wurzelwerk des Apfelbäumchens ein. Ziemlich archaisch das ganze für uns damalige Großstadtkinder, aber wir wollten das so. Dies sollte der Lebensbaum unserer Erstgeborenen werden. Seitdem können wir von unserem Küchenfenster aus dem Bäumchen beim Wachsen zusehen. Meine anfängliche abergläubische Befürchtung, der Baum könnte eingehen und ein schlechtes Omen für das Leben unserer Tochter bringen, ist aufgrund des grünen Daumens meines Mannes verflogen. Über sechs Jahre sind nun vergangen und aus dem mickrigen Ding ist ein über drei Meter hoher Baum geworden auf den unsere frisch eingeschulte Tochter mächtig stolz ist. Der ursprünglich aus den Niederlanden stammende Boskoopbaum gedeiht besonders gut in feuchter, kalkhaltiger Erde, also genau das, was unser Berliner Garten ihm bietet. Weil unser erster Apfelbaum so gut gedeiht, haben wir bei unserer Zweitgeborenen vor zwei Jahren selbstverständlich das gleiche Apfelbaum-Plazenta-Ritual (mit einer anderen Apfelsorte versteht sich, Abwechslung ist immer gut) durchgezogen. Andernfalls wäre das ja auch unfair gegenüber der Kleinen gewesen. In wenigen Jahren gibt es bei uns den „Wer hat den leckersten Apfelsaft-Battle“. Ihr dürft Euch schon einmal darauf freuen.
Der Baum versorgt uns nun zuverlässig alle zwei Jahre mit einer zunehmenden Anzahl von säuerlich schmeckenden, teilweise bis zu 200 Gramm pro Stück wiegenden, Äpfeln. 2016 ist wieder solch ein dickes Erntejahr. Thank God, we have a Dampfentsafter und einem Stampfer um daraus Apfelmus zuzubereiten!
Wann ist die richtige Apfelerntezeit?
Das kommt darauf an, lautet die auch in der Apfelfrage die berühmte Anwaltsantwort. Wann die richtige Zeit zum Ernten der Äpfel ist, hängt, wie könnte es anders sein, von der Sorte ab. Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt Sommer-, Herbst und Wintersorten. Nur im Frühling gibt es keene Äppel, buhuhu.
Im Sommer lassen sich Summerred oder Pirus, die bereits im Juli oder August pflückreif sind, gerne vom Baum holen. Die Bestseller wie Jonagold, Boskoop oder Elstar sind typische Herbstäpfel mit einer Erntezeit zwischen September und Oktober.
Die SpätzünderCox Orange oder Borsdorfer sind Wintersorten und wollen bis November am Baum hängen bleiben und munden nach ihre Lagerung am besten.
Woran merke ich, dass ein Apfel reif ist?
Der Apfelcheck erfolgt am besten am Baum selbst. Wann der Apfel reif ist, hängt vom Klima des jeweiligen Erntejahres ab.
War der Sommer kühl und feucht, habt mit dem Ernten Geduld. Sommeräpfel werden nach einem miesen Sommer erst ab Anfang September reif. Die Faustregel lautet: Fallen die ersten Früchte auf den Boden, ist das ein Anzeichen dafür, dass Ihr den Apfelkorb füllen könnt.
Wenn Ihr Euch aber immer noch nicht richtig sicher seid, macht den Super-Apfel-Profi-Kipp-Test: Hebt den am Baum hängenden Apfel leicht an und dreht diesen um circa neunzig Grad – lässt sich die Frucht leicht vom Ast trennen, will er von Euch nun gerne gepflückt werden.
Was kann ich aus den geernteten Äpfeln alles machen?
Ihr habt also Kisten voller Äpfel herum stehen und wisst nun nicht, was Ihr damit anfangen sollt? Zunächst einmal natürlich könnt Ihr sie schlicht und einfach essen. Wenn das keine Option mehr ist, dann könnt Ihr aus den runden Früchten auch Apfelmus, Apfelpfannkuchen, Apfelkuchen, Apfeltaschen oder Apfelsaft machen. Könnt Ihr prima verschenken, wenn Ihr Eure eignenen Erzeugnisse teilen möchtet oder sie Euch aus den Ohren rauskommen.
Mit weiteren Früchten, Kräutern und Gewürzen gemeinsam eingekocht, lässt sich auch die ein oder andere leckere Marmelade aus den Äpfeln zaubern. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Es muss ja nicht immer die langweilige Winterzauber-Apfelmarmelade sein. Probiert doch mal was anderes! Schmeißt doch zum Beispiel mal ein paar Basilikumblättchen zu den Äpfeln in den Topf.
Rezept für Apfelsaft mit dem Dampfentsafter
Wer von Euch diesen Blog ab und zu liest, hat vielleicht mitbekommen, dass wir mit Hilfe unseres Dampfentsafters schon einige leckere Säfte zubereitet haben. Je nach Jahres- und Erntezeit durften wir bereits köstlichen Johannisbeersaft,Holunderbeersaft sowie hellen Traubensaft damit herstellen. Es geht wirkich einfach und schnell und obendrein Dampfentsafter kosten nicht viel.
Die Vorbereitung der Äpfel
Apfelsaft mit dem Dampfentsafter zu machen, ist was für die Bequemen unter den DIY-Fans, also auch etwas für mich. Der große Vorteil besteht nämlich darin, dass das Obst kaum vorbereiten werden muss. Die Äpfel werden lediglich gewaschen und in fünf bis sechs Teilegeschnitten. Fauliges oder schimmeliges Obst gehört natürlich in die Biotonne, ist doch klar. Das langwierige Schälen und Entkernen entfällt beim Entsaften. Puh, noch mal Glück gehabt.
Den Dampfentsafter zusammensetzen
Der Dampfentsafter besteht aus vier Teilen: In das Unterteil füllt Ihr Wasser. Auf den Wasserbehälter setzt Ihr den Saftauffang und den Dampfdom darüber. Nahe am Boden des Auffangtopfs befindet sich eine Öffnung, aus der später der Saft abfließt.
Auf den Dom setzt Ihr den Fruchtkorb, das Sieb mit den vielen Löchern. Da hinein kommen die Äpfel. Damit der Dampf im Entsafter bleibt, muss der Dampfentsafter mit dem großen Deckel verschlossen werden. Zum Schluss befestigt Ihr den schlauchartigen Auslasshahn am Auslassloch und verschließt ihn vorerst mit einer Klemme.
Das Entsaften kann beginnen
Das Wasser im Entsafter wird zum Kochen gebracht, damit der Dampf entsteht. Dieser steigt durch den Dom und die Löcher des Siebs zu den Äpfeln hoch. Durch den heißen Dampf werden die Zellwände des Obsts aufgelöst und der Saft tritt aus. Dieser tropft durch die Löcher in den Saftauffang. Im schlauchartigen Auslasshahn könnt Ihr beobachten, ob schon Apfelsaft im Anmarsch ist. Haltet den Schlauch in eine zuvor sterilisierte Flasche, bevor Ihr die Klemme öffnet. Ansonsten gibt es eine Sauerei!
Durch den Dampf sterilisiert und haltbar
Da der Apfelsaft warm ist und durch den Dampf sterilisiert wurde, ist er einige Monate haltbar. Damit der holde Saft das auch wirklich bleibt, müssen Eure Flaschen 100% sauber und mit einem dicht schließenden Deckel versehen sein. Flaschen mit Bügelverschluss eignen sich um Beispiel gut. Lasst immer zwei Zentimeter Luft in der Flasche und verschließt diese gleich nach dem Abfüllen.
Auf ein Kilogramm säuerliche Äpfel, z. B. Boskoop oder Elstar kommt, eine Bio-Zitrone, je nach Geschmack eine Zimtstange und vier Esslöffel Zucker sowie Wasser.
Zubereitung
Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Apfelviertel jeweils wieder in zwei Teile schneiden. Die Bio-Zitrone waschen und ein großes Stück Zitronenschale dünn abschälen. Den Zitronensaft auspressen und mit den Äpfeln mischen.
Fünf Esslöffel Wasser, Zitronenschale, Zimt, Zucker und Äpfel in einem Topf aufkochen und zugedeckt bei milder Hitze eine viertel Stunde weich dünsten.
Die Zitronenschale und die Zimtstange entfernen. Äpfel mit dem Zauberstab pürieren oder mit der Gabel oder einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
Haltbar machen
Wenn Ihr den Apfelmus haltbar machen möchtet, füllt ihn in zuvor saubere und sterilisierte Marmeladengläser oder in Gefrierbeutel und friert ihn ein.
Den Apfelmus könnt Ihr zum Beispiel auch ganz prima für Apfelkuchen oder Apfeltaschen verwenden.