Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 7: zum Bunker an der Dune du Pilat und Bummeln in Bordeaux

versunkene Bunker aus dem 2. Weltkrieg an der Atlantikküste

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Montags an der Dune du Pilat

Nach unserer Nacht im Wohnmobil-Auffanglager des Campingplatzes Panorama du Pyla verbracht haben, checken wir nach dem Frühstück am Montagmorgen spontan aus. Der Campingplatz ist uns einfach zu groß, zu laut und zu voll. Wir parken das Wohnmobil draußen vor den Toren des Campingplatzes und spazieren zurück zur wunderschönen Düne, die mitten in einem Naturschutzgebiet am Atlantik liegt.

Bunker aus dem zweiten Weltkrieg am AtlantikDie Kleine träumt im Ergocarrier während wir drei den Ausblick von dem riesen Sandhaufen auf den Atlantik und auf die mutigen Paraglider genießen. Wir laufen runter zum Meer. Die Kleine ist beim Anblick, des aufgrund der Sandbänke sehr ruhigen, Atlantiks ganz erfreut und krabbelt mutig Richtung Wasser. Wir versuchen ein bisschen zu baden, aber es ist uns zu kalt. Wir gehen südlich am Strand entlang zu den halb im Wasser und im Sand versunkenen Bunkern aus dem 2. Weltkrieg. Nördlich befinden sich die Luftschutzbunker der ehemaligen deutschen 286. Marineartillerie-Anlage, die um 1944 auf der Düne gebaut wurden. Die alten Steinquader sind schon ziemlich verfallen, dafür aber sehr schön bunt angemalt. Ein paar wenige Fotografen machen mit Hilfe von Stativen Fotos von den Bunkern und den ebenso bunten Paraglidern, die über sie hinweg schweben. Vorne am Wasser stehen hingegen Angler, die sich voll und ganz auf das Meer konzentrieren. Schwimmen tut hier niemand.

Die Atmosphäre ist sehr entspannt und es sind nur wenige Menschen am Strand. Die Sonne gibt Vollgas und wir fühlen uns wohlig warm. Könnten immer weiter so laufen. Unsere große Tochter sammelt am Strand Federn und Blinker, verliert sie wieder und wir suchen und finden sie. Auf dem Rückweg sehen wir vor uns eine Regenhusche runterkommen. Aber wir werden verschont.

Campingplatz Le Village du Lac bei BordeauxAm Nachmittag fahren wir zur Abwechslung mal mit dem Wohnmobil zurück ins Landesinnere, bleiben aber im Département Gironde im Südwesten Frankreichs. Kurz vor Bordeaux finden wir in einem stylischen neuen Vorstadtwohngebiet in der Nähe eines Sees den niedlichen ebenfalls neuen Campingplatz Le Village du Lac. Die umgebenden Straßen und Häuser sind so neu, dass unser Wohnmobil die ganze Gegend nicht zu kennen scheint. Irgendwann finden wir den richtigen Weg.

Der kleine Campingplatz auf einem Wiesengelände (wenn auch zu dieser Jahreszeit natürlich ganz schön braun vertrocknet, siehe Foto) gefällt uns auf Anhieb gut. Er bietet zwar mit seinen winzigen Hecken und jungen Bäumen kaum Sichtschutz, ist dafür aber sehr geschickt rund um kleine künstliche Teiche mit Brücken und hübschen Chalets angelegt. Neben uns ist ein ganz kleiner Sandspielplatz mit Schaukeln, wie praktkisch für unsere Kinder. Noch ist es nicht voll hier und wir suchen uns ein nettes Plätzchen. Alles sieht gepflegt aus und es gibt auch einen schönen großen Pool, den unsere Große gleich im Punkto Schwimmen und Tauchen testet. Im Sanitärgebäude (Männer und Frauen sind hier nicht getrennt) gibt es auch eine Kabine mit einer Baby- bzw. Kleinkindbadewanne und einen Wickeltisch. An der Rezeption kann man Baguette, Croissants fürs Frühstück bestellen und im angrenzenden Mini-Markt Lebensmittel kaufen. Gleich daneben befinden sich eine Hüpfburg und ein Sportplatz zum Basketballspielen.

Beim Abendessen kommen immer mehr Wohnmobile aus Frankreich, Italien und Holland an und schleichen auf der Suche nach einem Platz um uns herum. Ein Glück waren wir eher hier. Es lohnt sich anscheinend, mittags bzw. nachmittags einzuchecken.

mit Kindern in BordeauxDienstags in der Stadt Bordeaux

Heute geben wir unserer mobilen Hütte mal eine verdiente Auszeit (deshalb heisst dieser Beitrag auch nur 8. Wohnmobil-Fahrtag) und nehmen den Bus 73 und die Straßenbahn, um in die Universitätsstadt Bordeaux zu gelangen. Praktischerweise hält der Bus genau vor dem Campingplatz und an der Rezeption haben wir einen kleinen Stadtplan von Bordeaux bekommen. Alternativ hätte man sich an der Rezeption ein Auto oder Fahrräder ausleihen können. Aber wir finden den Öffentlichen Nahverkehr viel praktischer und günstiger. Also kaufen wir uns Bus zwei Fahrkarten zu je 1,50 Euro und fahren bis zur Haltestelle „Les Aubiers“ und nehmen dann die Tram der Linie C und steigen in Quinconces (übrigens der größte unbebaute Platz Europas) mitten in der City aus.

Schinken Schaufenster in BordeauxDie Stadt Bordeaux wurde früher als Dornröschen bezeichnet, weil sie in einem Schönheitsschlaf weilte. Doch seit ein paar Jahren blüht sie auf und ist voller Touristen und junger Studenten, die durch die wunderbare Altstadt schlendern. Die Stadt hat knapp eine viertel Million Einwohner und ist damit die neunt größte Stadt in Frankreich. Es ist von der Menschenmenge also noch angenehm. Wir bummeln bei strahlendem Sonnenschein durch die Gassen. Die Kleine schläft wieder im Ergocarrier an der väterlichen Brust, so dass mein Mann mit der kleinen Heizung vorne dran in Schwitzen gerät. Ich trage den Rucksack mit Kamera, großer Wasserflasche sowie einigen belegten Baguettes und ärgere mich, dass wir keinen Buggy mitgenommen haben. Am liebsten würden wir in den Fluss Garonne springen, der sich verführerisch im schönsten Blau zeigt. Aber leider ist kein Strandbad in der Stadt zu sehen.

Unsere große Tochter wünscht sich ein Eis. Leider kostet eine Eiskugel mit 2,40 Euro mehr als doppelt so viel als in Berlin. Aber es ist Urlaub, was kostet die Welt? Die ganz Kleine bekommt eine Banane von einem Obstverkäuferin, die seit 23 Jahren mitten in der Einkaufsstraße hier täglich frisches Obst anbietet. Die Banane kostet zum Glück nur ein Fünftel von dem Eis.

Straßenkünstler in BordeauxSatt uns zufrieden genießen wir die schöne Schaufenstergestaltung der Geschäfte (manche sind nichts für Vegetarier, siehe Foto) und machen ab und an an schönen Plätzen halt, um die Kleine an der Hand laufen zu lassen. In der für ihre Antiquitäten- und Musikinstrumentengeschäfte bekannten Straße gehen wir im ruhigen und schattigen Innenhof des Musée des Arts décoratifs et du Design einen Kaffee und Orangensaft zu trinken. Leider ist es ja heute wieder Dienstag und das Museum hat im Gegensatz zum Café geschlossen. Und die Geschäfte haben Mittagspause. Solch ein Pech. Wir haben keine Lust zu warten bis sie wieder öffnen und laufen am Grand Théâtre de Bordeaux entlang zu einem Supermarkt. Ohne Kinder hätten wir uns gerne noch mehr in Bordeaux angesehen. Es gibt schließlich tolle Kathedralen, Kirchen und beeindruckende Plätze hier. Aber aufgrund der Hitze und des Tragens der Kleinen im Ergocarrier sind wir dafür zu groggy. Bei all der Lauferei haben wir ganz versäumt schöne Fotos mit der großen extra mitgeschleppten Digitalkamera aufzunehmen. Stattdessen haben wir lediglich die Smartphone Kameras gezückt, weil sie schneller zur Hand waren. Ziemlich erschöpft machen wir uns wieder per Straßenbahn und Bus auf den Heimweg. War trotzdem ein schöner Tag!

Adresse und allgemeine Informationen zum Campingplatz

 

 

Le Village du Lac (4 Sterne)
BOULEVARD JACQUES CHABAN-DELMAS
NOUVEAU STADE DE BORDEAUX
33520 BRUGES
BORDEAUX MÉTROPOLE

GPS-Koordinaten
Breitengrad 47° 52′ 18″ N (47.871830)
Längengrad 5° 22′ 50″ E (5.380630)
Tel. +33325902779
Fax +33325906679

Gelände
Höhe über NN: 350 m
Gesamtfläche: 6 ha
Standplätze Touristen: 160

Websitewww.camping-bordeaux.com/

Rezeption

  • Sprachen: französisch und deutsch
  • Backwaren Vorbestellung fürs Frühstück
  • Mini-Markt und Postkarten
  • Auto- und Fahrradverleih

Betriebszeit 2015: 1.4.-30.9.

StadtWaldKind

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