Yiiihaaa! „Der Cowboy Jim aus Texas, der grad auf seinem Pferd saß“… oder „Where did you come from? Where did you go?“… Mist, wie ging diese Lieder noch gleich? Es hätte jetzt so gut zu unserem Ausflug bei strahlendem Sonnenschein gepasst. Wie stehen nun vor den Toren der Westernstadt El Dorado bei Templin!
Contents
Unser Outfit für die goldene Stadt
Ich bin froh, dass ich zum letzten Fasching ein Cowboykostüm für eines der Kinder erstanden habe, das nun in diesem Erlebnispark zum Einsatz kommt. Als wir an einem Werbeplakat der Modemarke Stars and Stripes vorbei laufen, stutze ich etwas. Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, mich in Personen hineinzuversetzen, die unverklärt dem USA-Nimbus frönen. Aber dann bemerke ich, dass ich unbewusst selbst ein eigens kreiertes USA-Flaggenkostüm für mich zusammengestellt habe. Ich trage eine blaue Stoffhose und dazu ein quer rot-weiß gesteiftes Jäckchen. Nur mein Shirt hat statt weißen Sternchen auf blauem Hintergrund nur weiß-blaue Streifen und statt einem Cowboyhut schützt ein Panamahut mein Haupt vor der heute endlich mal sengenden Sonne.
Der Wilde Westen ruft
Ein Sheriff öffnet das Holztor für uns, nachdem wir ihm unsere Tickets vorzeigen. Unsere bald sechs jährige Tochter ist mit ihren 119 Zentimeter Körpergröße ganz knapp der Eintrittspflicht entgangen und unsere fast zweijährige Tochter sowieso.
Es ist früher Nachmittag und die Mainstreet liegt staubig und verlassen vor uns. Hat hier gerade ein Showdown stattgefunden und alle halten sich noch versteckt? Die holzverkleideten Saloons und Geschäfte linker- und rechterhand sind auch menschenleer. Kann doch nicht sein, dass wir den Abenteuerpark ganz für uns alleine haben, oder? Der Park- und Campingplatz vor der Tür hat vielmehr einen gut besuchten Eindruck gemacht.
Ein Blick in die aktuelle Tageszeitung von El Dorado verrät uns den Grund für die gähnende Leere der Mainstreet. Gleich treten nämlich echte Indianer in der Show-Arena für die Gäste auf. Und die Bühne befindet sich am anderen Ende der Stadt. Also die imaginären Pferde aufgesattelt und nichts wie hin zum Pow-Wow.
Die Indianershowarena
Die Sonnen beschienene Zuschauertribüne ist bereits vollbesetzt, so dass wir uns ein schattiges Plätzchen auf einer seitlichen Rasenfläche suchen. Zahlreiche halbwüchsige Cowboys und Indianer balgen und beschießen sich vor der Bühne. Doch der Moderator namens Ingo, der eigens aus dem Rheinland angereist ist, lässt sich von den Rabauken kein bisschen beirren und führt das Publikum in die Kultur der Indianer ein und kündigt die Showstars aus Nordamerika an. Die teilweise ziemlich schweren Kostüme der Künstler sind über und über mit Federn, Fransen und schillernden Perlen bestückt. Die Sonne brennt aus Leibeskräften und mir tun die Kostümierten jetzt schon leid. Die Farben ihrer Kostümierung decken die gesamte Palette des Regenbogens ab. Nur an wenigen Stellen ist neben der Gesichtsbemalung etwas von der schönen rot-braunen Haut zu sehen. An den Mokassins schellen kleine Glöckchen, die kräftig auftretend zu ihrer vollen akustischen Geltung kommen. Zuerst findet unsere Jüngste das Spektakel etwas unheimlich und beginnt zu jammern. Aber als die Künstler zu tanzen beginnen, ist auch sie Feuer und Flamme und beginnt im Takt zu klatschen. Nach etwa einer halben Stunde dürfen die weit angereisten Künstler die Bühne ohne Sonnendach unter begeisterten Applaus verlassen.
Unsere Töchter bestaunen das alte Squawkleid und die alten Originalpuppen im Indianer Museum, das sich in einem kühlen Mandan Erdhaus befindet. Quasi nebenan sehen wir den größeren Kids beim Bullriding zu und dann erklimmen wir das Westernfort und entdecken von oben die Quad- und Goldwäschestation sowie den dahinter liegenden See mit Bootssteg und die mietbaren Ranchhäuser davor. Zahlreiche Kids reiten auf Ponys gemächlich umher. Alles sehr idyllisch hier. Noch… aber dazu gleich.
Goldrush
Nachdem wir ein paar Euros in Dorado Doller getauscht (ein Dorado Dollar entsprechen 2,50 Euro) haben und dafür eine Goldschürferpfanne erhalten, ist unsere ältere Tochter dem Goldrush verfallen und wäscht gemeinsam mit ihrem Papa die Steine bis ihr gläsernes Döschen voller kleiner glitzernder Nuggets ist. Derweil bewundern meine kleine Tochter und ich die Kunstfertigkeit der jungen Trommelbauer und Kettenmacher nebenan.
Stuntshow
Als Mann und große Tochter genug Gold gewaschen hatten, erwartete uns in der Mainstreet das nächste Spektakel. Eine wilde Stuntshow mit Rumgeballere zwischen ein paar Cowboys ist bereits in vollem Gange, als wir uns zwischen die Menschenmenge schieben um in der Nähe der Kreuzung einen guten Platz zu ergattern. Die Akustik ist leider etwas dürftig um die Story wirklich zu erfassen. Doch wir bekommen mit, dass die Bösen die Guten angreifen bzw. sie ausrauben und dann werden die Bösen bestraft. Pferde donnern an uns vorbei, so dass wir uns vorsichtig wegducken.
In unserem Video könnt Ihr einen Ausschnitt des Auftritts der Indianer und der Stuntshow sehen:
Nachdem die Guten die Bösen mit viel Geknallere erledigt haben, wird ein Junge aus dem Publikum per Steckbrief gesucht und prompt gefangen genommen. Zur Belohnung für sein tapferes Durchhaltevermögen im Gefangentransporter wird er vor allen Gästen zum Sheriff mitsamt Sheriffstern ernannt und strahlt vor Stolz nun noch heller als seine neue Errungenschaft an Revers. Vielleicht ist das eine Geburtstagsüberraschung?
Wir stärken uns an der Bratwurstbude und entern danach den hübschen Abenteuerspielplatz um die verspeiste Energie wieder loszuwerden. Wer wie ich ab und zu ein wenig Ruhe braucht um neue Energie zu tanken, geht in die neben liegende mexikanische Hochzeitskappelle. Sie erinnert mich irgendwie an die Szene in Kill Bill I von Quentin Tarantino. obwohl sie wahrscheinlich komplett anders aussieht im Film. Aber es ist halt die erste mexikanische Kapelle, die ich in meinem Leben betrete, auch wenn sie in Brandenburg steht.
Fazit: Wer Zuhause ein oder mehr Cowgirls, Cowboys, Indianer oder Sheriffs zu sitzen hat, der hat schon mal einen Plan fürs nächste Wochenende.
Adresse und Informationen
Adresse
EL DORADO Templin
Am Röddelinsee 1
17268 Templin
www.eldorado-templin.de
Anfahrt
www.eldorado-templin.de/uns_anfahrt.php
Eintrittspreise
Es gibt einige Ermäßigungen und Sonderpreise, generell kostet ein Erwachsener 14 Euro, Kinder bis 14 Jahre kosten 12 Euro und Kinder bis zu einer Körpergröße von 120 Zentimeter sowie Geburtstagskinder kommen kostenfrei rein. Eine Familienkarte (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder ab 1, 20m bis 14 Jahre) kostet 38 Euro.