Spaziergang durch die Flusslandschaft Briesetal

Wir konnten in den vergangenen Wochen wegen der Pandemie nicht in die Ferne schweifen. Aber zum Glück beginnt der Dschungel vor der Haustür! An einem leicht nass-feuchten Wochenende zog es uns in die reizvolle Flusslandschaft des Briesetals (Naturpark Barnim) nordwestlich von Berlin.

Getrödelt haben wir. Deshalb ist es bereits Nachmittag als wir an der Waldschule ankommen und zu spät für die insgesamt 13 Kilometer lange Wanderstrecke zwischen Birkenwerder und Zühlsdorf. Deshalb beschreibe ich hier einen Spaziergang und keine Wanderung. Aber für Familien mit Kindern reicht eine kürzere Strecke aus. Schließlich gibt es am Wegrand dieses sumpfigen Waldes, auf den wir hier treffen, genug zu entdecken.

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Besonders geeignete Wanderwege für Familien mit (kleinen) Kindern

Die Wege sind ideal für Kinder

Die leicht begehbaren Wege mit geringer Steigung machen Wanderweg zum Spaß für die ganze Familie. Nur festes Schuhwerk sind für die größtenteils naturbelassenen Pfaden wichtig damit man nicht auf die Überquerung der Briese über leicht wackelige Biberstaudämme verzichten muss. Die Briesetal-Wanderung hat den Vorteil, dass man die Strecke an die individuelle eigene Kondition und die der Kinder anpassen kann. Es gibt praktischerweise zwei Uferwege und Wendepunkte, so dass die Tour ein kleiner Spaziergang oder eine längere Wanderung sein kann.

Unser Startpunkt: Waldschule in Briese

Wir stellen unser Auto auf einem Parkplatz vor der Waldschule Briesetal in der Kolonie Briese (ein Wohnplatz der Gemeinde Birkenwerder) ab. Das etwa 5.000 Quadratmeter große Außengelände der Umweltbildungseinrichtung, bzw. des Waldschule Briesetal e.V. , können wir vom Zaun aus nur bestaunen. Die seit 1998 bestehende Einrichtung ist wegen Corona leider noch geschlossen und darf ab 1. Juli wieder öffnen. Dennoch sehen wir einen liebevoll angelegten Naturerlebnisgarten mit Spielmöglichkeiten für die Kleinen, einen Teich, eine Moorlandschaft und Insektenhotels. Fast gegenüber ist der „Mini Monkey Kletterwald„, der ausschließlich für Kinder (ab zwei Jahre) konzipiert und im Gegensatz zur Waldschule geöffnet ist.

Hinter der Waldschule betreten wir einen breiten, von Buchen umsäumten Waldpfad, der uns den Weg ins tiefe Briesetal weist, bis wir auf eine Gabelung samt Wegweiser treffen. Wir folgen hier dem Schild in Richtung Hubertusbrücke, um auf dem Rundwanderweg entlang des Briese-Bachlaufs zu bleiben. Und gleich entdecken wir auch schon einen imposanten Knüppeldamm, der quer über das Fließ reicht. Logisch, dass unsere Kids darüber klettern! Dahinter entdecken wir ein altes leicht vefallenes Hexenhaus. Sogar mit einem Außenklo samt Tapete… Die Hexe scheint bereits ausgezogen zu sein. Wahrscheinlich waren ihr die Sanierungskosten zu hoch. Wer weiß das schon.

Willkommen im Märchenwald

Je weiter wir der Flussaue in Richtung Hubertusbrücke folgen, desto sumpfartiger entwickelt sich das Landschaftsbild um uns herum. Fast schon mysthisch-märchenhaft wirkt diese grüne Kulisse. Eine bemerkenswerte Vielfalt an Pflanzenarten verzaubert uns. Verschiedenste Bäume, darunter auch 100 Jahre alte Roteichen sowie Sträucher, Farne, Moose und krautige Pflanzen begleiten unseren Weg. Ich kann mir vorstellen, dass diese Vielfalt sicher ideale Lebensbedingungen für viele Amphibien, Reptilien, Vögel, Kleinsäuger und anderen Getiere sein muss. So wundert es mich nicht, dass hier neben Biber, Enten und Schwänen hier auch seltene Tierarten wie Schwarzspecht, Eisvogel, Moorfrosch und Schlingnatter heimisch sein sollen.

Riesige Tipis am Wegrand bieten Schutz vor Regen

Oberhalb des Flussweges wachsen stolze Eichenbäume, die unsere Kinder sofort beklettern. Zwischen den Bäumen kriechen sie wiederm in die zahlreichen Tipis, die hier gebaut wurden. Teilweise sind sie so groß wie eine Zweizimmerwohnung und auch so hoch, dass wir Erwachsene darin stehen können und Schutz vor einem kurzen Regenschauer finden!

Baumgesichter gibt es auch zu entdecken, schau genau hin…

By the way…

Wenn Du denkst die Briese hat irgendetwas mit einer „frischen Briese“ zu tun, dann täuscht Du Dich. Das Wort kommt wie viele andere Ortsbezeichnungen rund um Berlin aus dem Slawischen und heißt Birke. In diesem Landschaftsschutzgebiet im Berliner Norden, durch die der Nebenfluss der Havel – die Briese – fließt, wachsen trotzdem nicht nu Birken. Erlenbäume (die zu den Birkengewächsen gehören), Kiefern und prächtige Eichen haben sich dazu gesellt.

Anfahrt mit der S-Bahn oder Bahn

Der Bahnhof Birkenwerder wird von zwei S-Bahnen, der S1 und der S8, und einer Regionalbahn RB20 aus Richtung Berlin angefahren. Beachte beim Kauf des S-Bahn-Tickets, dass Birkenwerder im Tarifbereich C (Berliner Umland) liegt und Du dafür das entsprechende Ticket löst. Vom Bahnhof Birkenwerder sind es etwa zwei Kilometer und 30 Minuten Fußweg über die Fichteallee bis zum ersten Punkt auf der schönsten Runde durch das Briesetal: die Waldschule in der Kolonie Briese. Alternativ kannst du den ca. 3,7 Kilometer langen Weg über den Steg am Boddensee nehmen, für den du etwa 60 Gehminuten einplanen musst.

Anfahrt mit dem Auto

Mit dem Auto erreichst Du Birkenwerder über die A10, A111 oder B96a. Von Berlin-Mitte variiert die Fahrtdauer je nach Strecke und Verkehrslage zwischen 30 und 90 Minuten. Kostenloses Parken ist direkt auf dem Parkplatz vor der Waldschule und dem Mini Monkey Kletterwald in der Kolonie Briese möglich.

Links

Rundwanderwegkarte: www.barnim-naturpark.de/themen/routen-touren/rundwanderung-durch-das-briesetal

Waldpfade Berlin: https://amzn.to/2YflMVY

Waldschule Briesetal: www.waldschule-briesetal.de

Mini Monkey Kletterwald: www.minimonkey-kletterwald.de

StadtWaldKind

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