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Wir heben ab: Indoorskydiving für die ganze Familie bei Windobona

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Kopfüber zu fliegen sieht nach Fun aus! Fortgeschrittene Flieger in der Flugkammer zeigen ihr Können.

Heute gehen wir in die Luft. Nicht weil wir uns über etwas aufregen, sondern wir überwinden wortwörtlich die Schwerkraft. Dafür brauchen wir nicht extra in ein Flugzeug zu steigen und in Schwindel erregende Höhen zu fliegen. Wir befinden uns bei Windobona nur 20 min Fahrzeit vom Alexanderplatz in Berlin-Mitte entfernt. Ein künstlich erzeugter starker Luftstrom (bis zu 280km/h) in einem vertikalen Windkanal mit verglaster Flugkammer ermöglicht es uns, den Traum vom Fliegen hier Wirklichkeit werden zu lassen! Wir brauchen für den künstlich erzeugten freien Fall keine stundenlange Einweisung und uns kann das windige Herbstwetter draußen herzlich egal sein. Und das beste ist, dass nicht nur mein Mann und ich durch die Luft gleiten. Auch unsere Mädels, vier und acht Jahre alt, dürfen nacheinander abheben.

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In hellgrünen Overalls und mit einem Schutzhelm und Ohrstöpsel auf dem Schoß sitzen wir zunächst Limonade schlürfend an einer langen Holztafel. Die Ausrüstung haben wir an einer Garderobe bekommen und brauchten außer bequemen Schuhen und guter Laune nichts mitbringen. Die gemütliche Wohnzimmer Atmosphäre in dem Raum rund um die Glaskammer beruhigt unsere Nerven. Unsere Mädels kickern während mein Mann und ich fortgeschrittene Teilnehmer beobachten, die vor uns in der kreisrunden Glasröhre Salto schlagen. Unser Instruktor, der uns freundlich empfangen hat, zeigte uns vorher in einem separaten Meetingraum, dass die Basisposition an eine Banane erinnert. Wir sollen das Kinn leicht nach oben recken. Ein paar Handzeichen werden erklärt. Alles Roger!

Flughelden

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Als ich als erste von uns vieren die 4,3 Meter breite und 17 Meter hohen Glasröhre betrete und der freundliche Instructor mir seine Hände entgegen streckt, klopft mein Herz mir bis zum Hals. Nur einen Augenblick später gleite ich leicht wie ein Vogel durch die Luft. Der Instruktor hält mich am Arm und Bein zur Sicherheit leicht fest und coacht mich per Handzeichen wie ich meine Arme und Hände am besten halten soll. Allmählich steige ich mit ihm höher und höher. Wir posen für die Kamera. Gleichzeitig werden wir aus vier verschiedenen Kameraperspektiven gefilmt. Ich teste aus, inwiefern sich meine Körperspannung aufs Fliegen auswirkt. Es ist gar nicht so einfach wie es von außen aussah. Schon kleine Bewegungen bringen mich aus dem Gleichgewicht. Es ist wirklich ein Sport– und kein Wellnessprogramm hier! Der Wind lässt nach und der Instructor bringt mich wieder auf das stabile Maschendrahtnetz zurück.

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„Alles gut, Mama!“, unsere vierjährige Tochter demonstriert uns per Daumenzeichen, dass wir uns keine Sorgen machen brauchen.

Mein Mann klatscht mich ab und fliegt gleich fast wie ein Profi. Unsere Kinder lachen. Aufgrund des Winds sehen unsere Gesichter von außen betrachtet etwas lustig aus. Mutig wagen auch sie sich jeweils für eine Runde in den Windkanal. Sie fliegen nicht ganz so lange wie wir, aber sie sind mächtig stolz, dass sie sich getraut haben! Anschließend fliegen mein Mann und ich noch ein paar Male. Je öfter wir das Indoor Skydiving machen, desto besser läuft es. Zum Schluss pustet uns der Luftstrom ein paar Male bis ganz nach oben. Als wir fertig sind, zeigt uns der Instruktor in der Flugkammer sein Können. Ds sieht schon echt cool aus, wie Ihr in diesem Video selbst sehen könnt:

Im Backstage-Bereich von Windobona

Neugierig fragt mein Mann den Instruktor aus, wie man dazu kommt, ob alle Angestellten wirklich Fallschirmspringen, seit wann es diesen Sport gibt. Unser Instruktor ist so nett und zeigt uns daraufhin den „Backstagebereich„: Durch eine unscheinbare Tür und eine enge Wendeltreppe geht es in das Herz der Anlage: Allerlei hochmoderne Steuerungskästen von Siemens, so wie die vier  370 KW Turbinentunnel Made in Germany sorgen für genug Wind, um auch die schwerste Person in die Schwerelosigkeit zu versetzen. Gesteuert wird die Anlage übrigens von einem Techniker hinter einer Glasscheibe direkt am Tunnel, der die Windstärke indviduell auf jede Person anpasst. Unser Instruktor erklärt uns den Aufbau und die Funktion der Anlage, beispielsweise, dass sich der Windkanaltunnel nach oben erweitert und damit der Luftdruck dort abflaut. Das sorgt dafür, dass man niemals gegen eine Decke stoßen kann. Wir klettern immer weiter nach oben, ein paar Lagerregale mit Fallschirmen sind der Beweis, dass das Team wirklich aus Profis besteht, das es nicht nur im Windkanal, sondern auch im freien Fall zuhause ist. Die Dimension der Anlage lässt auch erahnen, wie sie erbaut wurde: zuerst der Windkanal und dann erst das Gebäude drumherum. Am 24.11.18 feiert der Berliner Standort mit einer Party seinen 1. Geburtstag! Das aus Österreich stammende Unternehmen hat bereits in Wien und in Madrid eine Indoor Skydiving Anlage gebaut. Als nächste können sich die Hamburger darauf freuen!

Flugzertifikat

Wir kehren zurück in die Halle und trinken noch eine Limo und beobachten eine Weile die anderen beim Fliegen. Wir bekommen jeder ein Diplom mit einer Checkliste, was wir alles schon erreicht haben. Diese lässt sich bein nächsten Besuch weiter abarbeiten. Mein Mann braucht nach diesem ersten Mal nur noch zwei Punkte, die er abhaken muss, dann dürfte er als Sportflieger zu einem günstigeren Tarif und auch ohne Instruktor fliegen. Ich glaube, der Ehrgeiz hat ihn gepackt! Zum Schluss bekommen wir zur Erinnerung einen USB Stick mit unseren Fotos und Videos.

Beflügelt von diesem tollen Erlebnis setzen wir uns ins Auto und fahren nach Hause. Obwohl wir am Ende jeder nur wenige Minuten in der Luft waren, haben wir insgesamt 2 Stunden Zeit dort verbracht. Die reine Flugzeit fühlt sich länger an als sie ist, man muss sich schon sehr konzentrieren und ich hatte am nächsten Tag sogar etwas Muskelkater. Für das erste Mal war es auch genug Flugzeit.

Ein paar Tipps für Euch am Rande: Wer nach einem Weihnachtsgeschenk der sportlichen Art sucht, kann bei Windobona übrigens auch Geschenkgutscheine kaufen. Familien können das Familien-Airlebnis ab 10 bis zu 30 Minuten für 5 bis 10 Familienmitglieder buchen. Für Kindergeburtstage gibt es die Kids-Airparty für bis zu 10 Personen.

Wo ist die Indoor Skydiving Anlage von Windobona Berlin zu finden?

Windobona Berlin, Landsberger Allee 268, 10367 Berlin

https://www.windobona.berlin

Auf Paddeltour im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald

mit Kindern auf Paddeltour im Spreewald

Leise und fast unmerklich fließt die Spree. Sie trägt uns dahin. Wären nicht unsere Paddel, die sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ins flache Flussbett senken, würde sich auf der Wasseroberfläche bis auf ein paar Wasserläufer gar nichts regen. Und manchmal kräht jemand. Aber kein Hahn, obwohl es den hier auch gibt. Wir haben ein stolzes Exemplar am Ufer auf einem Stall stehend gesehen. Nein, es ist unsere kleine Kapitänin, die vorne im Bug sitzt und aufpasst, dass wir nicht an die Uferböschung prallen. Sie trägt für ihre zartes Alter eine große Verantwortung. Denn ich bin von der schönen Landschaft ziemlich abgelenkt und achte nicht so 100% auf meine Aufgabe. Mehr als 1.000 Wasserwege führen durch den Spreewald und wir befahren gerade einen davon. Hier fahren Kähne, Kanus, Kajaks und seit ein paar Jahren auch Sup-Boards.

Mein Mann sitzt ganz hinten im Kanu, das wir uns mitsamt den Rettungswesten für die Kinder in Burg geliehen haben. Zwischen mir und meinem Mann sitzt unsere bald größere Tochter und schmollt. Sie hat keinen Bock und ist außerdem sauer, dass wir von einer anderen Familie überholt wurden. Allerdings hat die auch ältere Kinder mit an Bord, die mehr Stoff geben können. Ich versuche ihre schlechte Laune aufzuheitern. Bald gebe ich diese Technik, ob dieser nicht zu bewältigenden Aufgabe, auf. Nun wird Technik zwei probiert. Reiswaffel mit Joghurt oder liebevoll geschmierte Wurstbrote, mein Schatz? Hilft leider auch nicht lange. Sie fängt wieder an zu meckern und zu stänkern. Okay, wenn es sein muss, rufe ich meine dritte Technik auf. Laute Ansage machen. Damit ist es allerdings vorbei mit der Stille auf der Spree und es hilft auch nicht. Wir erwägen kurz, sie am Ufer abzusetzen und auf dem Rückweg wieder einzusammeln.

Selbstbedienungsschleuse im Spreewald
Selbstbedienungsschleuse im Spreewald

Die Selbstbedienungsschleuse

Sobald wir an der Schleuse ankommen, hat sie ihren Groll schon abgelegt. Denn sie darf mit ihrem Papa die Kurbel fürs Schleusentor betätigen. Das ist wirklich ein spannendes Unterfangen! Ich bleibe mit der Kleinen im Kanadier und beobachte das schäumende gurgelnde Wasser während sich das erste Schleusentor öffnet und uns in die schmale kurze Wanne aufnimmt. Während sie am nächsten Schleusentor kurbelt, wartet schon ein entgegen kommender Spreewaldkahn. Als wir durch das nächste Schleusentor hinaus in die Freiheit gleiten, Vater und Schleusenwärterin wieder an Bord haben, gibt es nicht nur von uns Eltern Lob sondern auch von den Fahrgästen des Kahns. Sogar ein Schokoladenriegel wechselt das Boot. Stolz wie Bolle fragt unsere Tochter, geistesgegenwärtiger als wir Eltern es sind, ob sie die Süßigkeit essen dürfe, obwohl diese von einer fremden Frau hinüber geworfen wurde.

Es ist immer noch einfach vorwärts zu kommen, denn wir treiben im Strom. Die Sonne lacht, obwohl es gestern noch sehr bedeckt war. Das stetige Paddelrhythmus mit dem Vierer-Kanu beruhigt und auch unsere Tochter hat endlich ihren frieden mit den Fließen des Sumpflandes geschlossen. Die Bäume blühen in schönsten hellrosa und hellgrün. Neugierig blicken wir in die Gärten der Ufergrundstücke. Es liegen viele romantische Häuser und einige scheinen auch als Ferienunterkunft zu dienen. Wenn wir nicht mit Proviant ausgestattet wären, so gäbe es am Wegesrand ab und zu die Gelegenheit in ein Lokal einzukehren.

Tiete im Spreewald

Tiere im Spreewald

Noch werden wir auf dem Wasser von Mücken verschont. Ansonsten können wir viele Tiere bei ihren Verrichtungen beobachten: Bisamratten kreuzen unseren Wasserweg, Ochsen und Kühe kauen und glotzen zurück, Hühner picken, Katzen lauern, Hunde bewachen ihr Grundstück, Greifvögel suchen nach Nahrung, das Symboltier des Spreewalds, ein Storch, macht sich auf dem Weg zu seinem Nest. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir ja noch einen der störrischen schwarzen Ochsen mit denen der Teufel das Spreebett einst bearbeitet haben soll?

Baustelle

Wenn wir gedacht haben, dass wir nur im Stadtgebiet mit Baustellen zu rechnen haben, so haben wir uns geirrt. Auch ein Fluss muss repariert werden. Die wasserbauliche Maßnahme, eine Pfahlwand zur Anhebung des Wasserspiegels, zwingt uns unser Sportboot einige Meter umzutragen. Die große Tochter nutzt das Umsteigen für eine kleine Pinkelpause.

Sorbisch-wendische Prinzessin

Statt nach geplanten zwei legen wir nach vier Stunden und einem schmerzenden Kinderpo vom langen Sitzen im Hafen von Burg an. Der Kurort Burg ist ein traditionsreicher Ort und liegt im Gebiet der sorbischen Voklsgruppe. Deren Sprache findet sich auf den Wegweisern im Ort wieder, die auch an den Wasserstraßen liegen. Borkowy heißt der Ort im Niedersorbischen, was an die Eimer aus Buchenborke erinnert, in denen die Fischer ihren Fang einst nach Cottbus brachten. So weit müssen sie heute nicht mehr fahren. Die Touristen probieren sie auf den hiesigen Kanufahrten.
Auf dem Rückweg mussten wir entgegen der Strömung anpaddeln und sind etwas groggy. Wie zu unserer Begrüßung steht ein blondes Mädchen in sorbisch-wendischer Tracht am Treppenabsatz. Auf wen wartet die weiß gekleidete Schöne mit der roten Schärpe? Ich weiß es nicht, aber ich bin mir sicher, dass ganz in der Nähe auf einem Parkplatz unser treues Wohnmobil auf unsere Rückkehr wartet um uns zur nächsten Station zu bringen.

Spreewelten Bad

Im kleinen Bad des Wohnmobils trocken noch unsere Badesachen vom Vortag. Sie erinnern mich an unseren Besuch im SpreeweltenBad, das wir ansteuerten bevor wir auf einem Campingplatz einkehrten. In einem großen dicken Reifen hüpft unsere große Tochter mit mir durchs Wellenbad und lässt sich an meinem Rücken geklammert im Strömungskanal treiben. Die Kleine spielt währenddessen lieber mit ihrem Papa im 34 Grad Celsius warmen Kleinkindbecken. In der römischen Heilwassertherme treffen wir uns dann alle gemeinsam bevor wir uns raus zu den eigentlichen Hausherren des Erlebnisbads gesellen. Im Außenbereich leben die Stars des Bads: die Humboldt-Pinguine. Nur durch eine Glasscheibe von ihnen getrennt, können wir beobachten, wie sie tauchen. Unsere Tochter ist vom Schwimmbad jedoch mehr angetan als von den großartigen Entdeckungen von Alexander von Humboldt in Peru.

Also wieder rein in den Trubel. Unter einem großen Holzpodest gibt es ein Bastelangebot für Kinder, so dass sie Gipsmuscheln bemalen können und sich selbst mit Glitzertatoos verschönern können. Am Glücksrad gewinnt unsere große Tochter mit einer Gratistageskarte den begehrten Hauptgewinn.

Wir Eltern gönnen uns auch etwas. Abwechselnd besuchen mein Mann und ich die Saunen im Spreewald-Dorf. Von der Auswahl fantasievoller Saunen bin ich wirklich überrascht. In der Sauna namens Lutki-Höhle flüstert eine angenehme Stimme Märchen aus dem Spreewald. Außerdem locken zum Beispiel eine Salz, Heu- und eine Gurkensauna.

Kneipp-und ErlebnisCamping an den Spreewaldfließen

Auch auf unserem Campingplatz kurz vor Burg, dem Kneipp-und ErlebnisCamping an den Spreewaldfließen, hätten wir die Gelegenheit zum Saunieren. Massagen auf dem Heuboden sind ebenfalls im Angebot. Im gemütlichen Gasthof des Platzes wird ein schönes Frühstücksbuffet angeboten. Doch wir haben uns bereits anderweitig versorgt.

Bismarckturm in Burg, Spreewald
Bismarckturm in Burg, Spreewald

Bismarckturm

Welch ein Ausblick! Aus 27 Meter Höhe schauen wir über das frühlingshafte Biosphärenreservat Spreewald und die Bismarck-Schänke. In weiter ferne erkennen wir die umliegenden Städte. Zuvor sind wir den kaum als solchen wahrnehmbaren neun Meter niedrigen Schlossberg in Burg hinauf gelaufen um den Bismarckturm zu besteigen. 1,5 Millionen rote Steine befinden sich unter uns. Daraus besteht dieser schöne Aussichtsturm, von dem es weitere 173 gleichnamige Geschwistertürme in Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Russland, Österreich, Kamerun, Tansania und Chile geben soll. Heutzutage ist es unvorstellbar, dass einem Politiker und Staatsmann mit Denkmälern so gehuldigt wird, wie dem Reichskanzler Otto Graf von Bismarck nach seiner Entlassung 1890.
Eigentlich hätten wir dem Bismarckturm eine Backsteintorte mitbringen sollen. Denn er feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag! Seit 1990 ist dieser Turm von April bis Oktober täglich geöffnet. Wer eine GästeCard dabei hat, kommt vergünstigt hinauf.

mit dem Wohnmobil zur Slawenburg Raddusch
Slawenburg Raddusch

Slawenburg Raddusch

Bevor uns auf dem Rückweg nach Berlin machen, biegen wir noch zur Slawenburg Raddusch ein. Dieses runde Gebilde ist uns bereits mehrfach aufgefallen, wenn wir auf der Bundesautobahn 15 an ihr vorbei fuhren. Jetzt möchten wir endlich herausfinden, was es damit genau auf sich hat.

Zuerst möchten unsere Kinder aber ein paar Runden Ponyreiten. Aufgrund des bevorstehenden Feiertags ist heute ein besonderes Programm, so dass sie auf dem Gelände der Slawenburg voll auf ihre Kosten kommen. Anschließend bewegen wir uns in kleinen Teilschritten auf die Burg zu. Denn bevor wir dort ankommen, gibt es an den aufgebauten mittelalterlichen Ständen einiges zu sehen. Bogenschießen mit Langbögen aus Holz sowie leichteren und kleineren Kinderbögen ist angesagt. Anscheinend konzentrieren sich unsere Kinder besser als ich. Im Gegensatz zu mir treffen sie die Zielscheibe. Ein Falkner zeigt seine stolzen Jagdvögel, Werkstätten sind zu besichtigen. Außerdem muss sich unsere Tochter noch das Gesicht rosa-lila-glitzermäßig anmalen lassen.

Dermaßen verschönert und mit Kuchen gestärkt, betreten wir endlich die frühmittelalterliche Wehranlage. An die 40 solcher Bauten hatte der slawische Stamm der Lusitzi in der Niederlausitz im 9. und 10. Jahrhundert errichtet. Genützt hat es ihnen letztendlich leider nichts. Karl der Große bereitete in seinen Wendenkreuzzügen im 12. Jahrhundert den Slawen ein blutiges Ende. Der Braunkohletagebau bedeutete für die letzten erhaltenen slawischen Wallanlagen und Fluchtburgen ihr traurige Ende.

Die heutige Fliehburg in Raddusch steht an ihrem früheren Originalstandort und wurde dort weitestgehend originalgetreu wieder aufgebaut. Eichenholz und Lehm bilden die Außenfassade des heutigen Betonhohlkörpers. Im 1.000 Quadratmeter großen Innenhof führt eine Treppe auf den umlaufenden Gang. Von hier oben blicken wir nach außen über die Niederlausitz und nach innen auf die Restaurantterrasse. Die sicherlich sehr interessante Ausstellung schaffen wir leider nicht mehr, weil wir uns nun endgültig auf den Heimweg machen müssen.

mit Kindern auf Paddeltour im Spreewald

Adressen

Kneipp-und ErlebnisCamping an den Spreewaldfließen
Vetschauer Str. 1A, 03096 Burg (Spreewald), Deutschland
http://www.caravan-kurcamping.de

Bootsverleihstellen im Spreewald
http://www.spreewald.de/bootsverleih-in-burg

Spreewelten Bad
Alte Huttung 13
03222 Lübbenau/Spreewald
https://www.spreeweltenbad.de


Bismarckturm in Burg
Byhleguhrer Straße
03096 Burg (Spreewald)
http://www.burgimspreewald.de/de/freizeit/sehenswertes/bismarckturm.php

Slawenburg Raddusch
Zur Slawenburg 1, 03226 Vetschau/Spreewald
https://www.slawenburg-raddusch.de

Fahrradtour mit Kindern in den Tegeler Forst in Berlin-Reinickendorf

Radtour mit Kindern in den Tegeler Forst, Berlin

Wo steht die dicke Marie? Wo schlummert das Humboldt Schloss im Dornrösschenschlaf? Wo gibt es Wildtiergehe und einen richtig tollen Spielplatz? Darauf gibt es nur eine richtige Antwort: im Tegeler Forst, Berlin Reinickendorf! Wer eine Route fernab des Autoverkehrs sucht, die viel Abwechslung bietet und eine andere Seite von Berlin zeigt, für den dürfte mein Blogbeitrag interessant sein. Mit unseren beiden Kindern und einem Freund unserer älteren Tochter haben wir eine kindgerechte Radtour vom U-Bahnhof Alt-Tegel in Berlin-Reinickendorf in den südlichen Teil des Tegeler Forsts unternommen.
Auf unserer Tour haben wir nicht nur die idyllische Greenwichpromenade sowie die historische Tegeler Hafenbrücke passiert und einen Abenteuerspielplatz besucht, sondern auch die älteste Dame Berlins besucht. Eine Badestelle, ein Wildtiergehege und eine Waldperle standen auch auf unserem Programm.

Kinder und Radfahren

Die beiden älteren Kinder waren auf ihren eigenen Rädern unterwegs und die Kleine saß auf ihrem Thron hinter mir auf dem Rad. Natürlich haben wir alle einen Helm getragen. Unser mitgebrachtes Flickzeug, die Fahrradpumpe und das erste Hilfeset brauchten wir glücklicherweise nicht aus dem Rucksack zu holen. Wer sich vor einer Radtour informieren möchte, was im Vorhinein beim Transport von Kindern auf dem Rad zu berücksichtigen ist, kann sich hier informieren.

Die Kinder haben die 7 Kilometer lange Radtour super mitgemacht. Wie lange wir gebraucht haben? Keine Ahnung, ich habe die Zeit vergessen. Laut Karte hätten wir die Strecke in 30 Minuten schaffen können. Aber wir haben an so vielen Stellen angehalten, dass ich es nicht mit Sicherheit sagen möchte. Die Tour ist auf jeden Fall super für Kinder geeinigt, die schon eine weile Fahrradfahren können. Gleichzeitig gibt es spielerische Abwechslungen, viel zu entdecken und auch Oasen der Ruhe.
Es gibt kaum Steigungen und die einzige Herausforderung besteht darin, die Räder über die Tegeler Hafenbrücke zu bugsieren. Die Schienen neben den Treppenstufen machen dies allerdings leichter.

Greenwichpromenade Berlin
Greenwichpromenade in Berlin-Reinickendorf

Der Start ab U-Bahnhof Alt-Tegel

Wir fahren mit den Rädern ab der Endstation Alt-Tegel (U6) los und an einem Brunnen und einem großen Bekleidungsgeschäft vorbei (alternativ kann man auch ab dem S-Bahnhof Tegel losfahren) und die Alt-Tegeler Straße hoch in Richtung Tegeler See. Da ich unsere dreijährige Tochter hinten auf dem Kinderfahrradsitz habe, darf ich mit meiner Tochter und ihrem Freund ebenfalls auf dem Trottoir fahren. Das ist auch zu empfehlen, denn das Kopsteinpflaster auf der Straße wäre eine ganz schöne Schüttelpartie für uns. Allerdings scheint halb Reinickendorf auf den Beinen zu sein und der Bürgersteig ist voll. Daher schieben wir lieber ein Stück. Die Strecke verläuft nicht ohne Zwischenstopp. Nein, wir haben keine Fahrradpanne. Es gibt in der Alt-Tegeler Straße einfach zu viele Eisläden, als dass ich ohne eine Eiswaffel mit den Kindern an ihnen vorbei käme.
Am Ende der Straße von Alt-Tegel steht die Dorfkirche Alt-Tegel, danach folgen rechterhand die Tegeler Seeterrassen. Schräg vor dem Lokal befindet sich seit 2007 das Wahrzeichen der Uferpromenade, das Geschenk der Partnergemeinde aus London-Greenwich, die rote Telefonzelle. Darin befindet sich sogar noch ein funktionstüchtig erscheinendes Telefon. Wer kein Smartphone dabei hat oder so etwas nicht besitzt, kann hier wie früher eine Münze einwerfen und losquasseln. Ein Stück weiter nördlich ist auch ein roter Briefkasten, der an einen Feuermelder erinnert, zu finden.

Welcome in Greenwich

„Very british, my darling! Das ist ein Geschenk von London-Greenwich an unseren Bezirk Reinickendorf, erkläre ich meiner Tochter al sie mich nach dem roten Kasten vor uns fragt. Wer sich für einen Moment nach England katapultieren möchte, dem sei ein Besuch der Greenwich Promenade empfohlen.

Die Uferpromenade

Musiker spielen auf der Bühne exotische Klänge für ihr Publikum, Kinder machen gigantische Seifenblasen, es gibt Stände für Waffeln. Ausflugsschiffe legen ab. Enten und Schwäne futtern sich durch das Buffet, dass die Passanten ihnen vor die Füße werfen. Hinter der Schiffsablegestelle flimmert das kleine Inselchen Hasselwerder auf dem Tegeler See. Es herrscht Festtagsstimmung an der Uferpromenade und wir sind mittendrin. Wir radeln weiter zum Tegeler Hafen und kommen linkerhand am Wasser an einem Pavillon, einer Minigolfanlage und einem Verleih für Tretboote vorbei. Rechts ragt ein Hochhaus auf. Die Aussicht von ganz oben dürfte grandios sein.

Tegeler Hafenbrücke, aka Sechserbrücke
Tegeler Hafenbrücke, aka Sechserbrücke

Ohne Zoll über die Sechserbrücke

An den Stufen der roten Sechserbrücke (offiziell heißt sie Tegeler Hafenbrücke) setze ich unsere Jüngste aus ihrem Fahrradsitz ab und wir verfrachten wir unsere Räder in die Schienen damit wir sie bequem an den Stufen vorbei hinauf schieben und so den Tegeler Fließ überqueren können. Die Kassenhäusschen der 91 Meter langen Brücke werden heute nicht mehr genutzt. Wir dürfen ohne einen Cent Brückenzoll zu bezahlen das denkmalgeschützte Bauwerk benutzen und den Ausblick nach rechts auf die Tegeler und die Humboldtinsel sowie Bibliothek genießen. Auf der anderen Seite stehen uns die Schienen wieder helfend zur Verfügung.

Spielplatz Campestraße Berlin-Reinickendorf
Spielplatz Campestraße Berlin-Reinickendorf

Auf den Spuren von Robinson Crusoe

An einem kleinen Gartenlokal vorbei überqueren wir die Gabrielenstraße und schlagen uns links neben der Campestraße einen Weg zwischen den Büschen hinein ins Grüne. Vor dem privaten Schlosspark Tegel liegt der Freizeitpark Tegel mit einem tollen 5.000 Quadratmeter großen Spielplatz. Während ich mich unter der Weide auf einem Holzpodest ausruhe, erobern die Kinder die blau umspülten Spielplatzinseln und verschwinden in die elf Meter lange Tunnelrutsche. Es ist ziemlich was los auf dem Spielplatz, aber im Vergleich zu manch einem Spielplatz in Mitte oder Prenzlauer Berg ist es hier noch leer. Ein paar Erwachsene versuchen das Wackelboot zum Kentern zu bringen. Aber sie schaffen es nicht.
Als sie endlich ihr imaginäres Ruder über Bord werfen, stechen meine Kleine und ich mit den hölzernen Wackelboot in See. Außerhalb des Spielplatzes gibt es ein Beachvolleyballfeld, eine Picknickwiese und eine Imbissbude für Pommes-rot-weiss-Fans.

v.l.n.r.: Dicke Marie, Tegeler Segelclub, Feuchtwiese und Blick zur Halbinsel Reiherwerder und Villa Borsig
v.l.n.r.: Dicke Marie, Tegeler Segelclub, Feuchtwiese und Blick zur Halbinsel Reiherwerder und Villa Borsig

Besuch der ältesten Dame Berlins

Ausgespielt zurück auf dem Fußgänger- und Radweg an der Großen Malche blicken wir über die Segelboote hinweg zur Halbinsel Reiherwerder und zur Villa Borsig. In diesem idyllischen Domizil werden zukünftige Diplomaten des Auswärtigen Amts ausgebildet. Kurz vor dem Ausflugslokal Waldhütte biegen wir rechts einen kleinen Weg hinein und besuchen die älteste Dame Berlins. Die dicke Marie wird auf 700 bis 1.000 Jahre geschätzt und misst einen stolzen Stammumfang von fast sechs Metern! Vermutlich hat sie den adligen Brüdern Humboldt ihren charmanten Namen zu verdanken, weil sie die Jungs an ihre wohlbeleibte Köchin erinnerte, verrät uns die kleine Tafel.

Badestelle Forsthaus, Tegeler See
Badestelle Forsthaus, Tegeler See

Badestelle am Forsthaus

Nach dem Stelldichein mit der Stieleiche biegen wir an einem umzäunten Feuchtgebiet in den Schwarzen Weg ein. Ein Segelclub schöner als der andere säumt unseren Weg bevor wir den geteerten Schwarzen Weg weiter gerade aus in den Tegeler Forst eindringen. Wir sausen an Kiefern, Eichen, Lärchen und hohen Buchen vorbei. Die Kinder geben Gas und sind eher als ich an der Badestelle am Forsthaus. Eine Entenfamilie kommt vom Sandstrand aus erwartungsfroh auf uns zugewatschelt. Jetzt hätte ich gerne einen Kaffee, aber die Gaststätte Toulouse steht leider schon lange leer.

Damwild, Wildtiergehege Tegeler See
Damwild, Wildtiergehege Tegeler See

Wildtiergehege Revierförsterei Tegelsee

Die Wildschweine sind da besser dran als wir. Sie knabbern gerade gierig an einer großen Portion Walnüssen, die eine Familie über den Zaun des Wildtiergeheges geschüttet hat. Ein großer Eber nimmt den Großteil für sich in Anspruch während die sieben Jungtiere kaum etwas abbekommen. Als ich einen Euro in den Schlitz des Futterautomatens werfe, kommt leider weder Futter noch meine Münze wieder raus. Schade, die Kinder sind betrübt. Das grazile Damwild im gegenüber liegenden Gehege nähert sich bedächtig dem Zaun. Insgesamt drei Jungtiere sollen in dem Gehege leben.

Wir fahren weiter den schwarzen Weg entlang und halten an, weil sich plötzlich eine große Schraube des Fahrradkindersitzes löst und klirrend auf den Asphalt fällt. Ein Passant hilft mir den Sitz wieder sicher zu befestigen. Währenddessen kippt die Stimmung bei meiner Tochter im wahrsten Sinne des Wortes. Sie verliert im Stehen irgendwie das Gleichgewicht und streift mit dem nackten Arm eine große Brennnessel. Pusteln bilden sich und der Schmerz ist groß. Die Bemerkung einer vorbei kommenden Dame, dass man aus Brennnesseln eine leckere Suppe kochen könne, tröstet meine Tochter nicht. Als die Schraube wieder an Ort und Stelle ist, können wir den Schwarzen Weg weiter geradeaus und vorbei an der Revierförsterei Tegelsee fahren. Hier gibt es Informationstafeln für interessierte Spaziergänger und Radfahrer wie uns, die verraten, dass der Tegeler Forst FSC zertifiziert ist. Danach beginnt ein offizieller Privatweg auf dem keine Autos oder Motorräder mehr zugelassen sind.

Streuobstwiese, Gerlachwiese im Tegeler Forst
Entspannen wie im Urlaub

Waldperle Gerlachwiese

Auf der rechten Seite treffen wir auf die Gerlachwiese. Auf diesem ehemaligen Lagerplatz für Brennholz blüht heute eine romantische Streuobstwiese. Der Förster und Familien haben hier gemeinsam alte Obstbaumarten angepflanzt. Auf einer Holzbank legen wir die Beine hoch, blicken auf die Wiese und genießen die Sonne. Derart ausgeruht schwingen wir uns wieder auf die Fahrradsitze und fahren links an der Wiese vorbei, biegen nach der Wiese rechts auf einen breiten Waldweg ab, und fahren an der nächsten Ecke nach rechts ab. Dort unterhält der Imkerverein Reinickendorf Mitte e.V. den Belegstand Tegeler See. Hier werden „sanfte, schwarmträge und robuste Stadtbienen für Berlin“ gezüchet, wie uns der Flyer am Zaun verrät. Leider ist heute kein Imker hier anzutreffen. Aber auf einer Infotafel können wir uns über die Bienchen informieren. Gegenüber ist eine schöne Wiese mit einer großen Picknicktafel. Hier können die Kinder noch einmal ordentlich toben bevor wir uns zurück auf den Weg machen.

Streuobstwiese, Gerlachwiese im Tegeler Forst
Wildblumen

Der Rückweg über Humboldt-Bibliothek und Tegeler Insel

Wir fahren den breiten leicht geschotterten Waldweg gerade aus bis wir den Schwarzen Weg kreuzen und biegen dort links ab. Wir kommen wieder an der Malche und dem Spielplatz vorbei bis wir zur Gabrielenstraße kommen. Wer hier nicht mehr über die Sechserbrücke zurück will, fährt wie wir die mit Einfamilienhäusern gesäumte Gabrielenstraße links rein und fährt gerade aus bis zu den Backsteingebäuden des Medical Park. Hier biegen wir rechts ab (An der Mühle) und dann wieder rechts auf Karolinenstraße (Fahrradweg ist vorhanden) in Richtung U-Bahnhof Alt-Tegel ein. Hier machen wir noch einen Abstecher zur Humboldt-Bibliothek. Läuft man an der Bücherei vorbei in Richtung Wasser führt eine Brücke hinüber zur Tegeler Insel. Die Insel ist zwar öffentlich begehbar, aber der dortige kleine Spielplatz auf der künstlichen Insel ist privat und verschlossen.

Radtour mit Kindern zur Humboldt-Bibliothek und Tegeler Insel
Humboldt-Bibliothek und Tegeler Insel

Adressen und Informationen

Hilfreiche Tipps für Radtouren mit Kindern im Fahrradsitz oder im Fahrradanhänger beziehungsweise mit Kindern auf dem eigenen Fahrrad gibt es hier: https://www.idealo.de/magazin/fahrradtouren/#mit-kindern

U Bahnstation Alt-Tegel (U6)

Tegeler Hafenbrücke (Sechserbrücke)

Freizeitpark Tegel

Dicke Marie

Badestelle Forsthaus

Wildgehege Tegeler Forst

Revierförsterei Tegelsee

Gerlachwiese

Humboldt-Bibliothek

Buchtipp für Outdoor Erlebnisse mit Kindern, egal ob zu Fuß, per Rad oder mit dem Kanu: „Wandern mit Kind, zu Fuß, per Rad, mit Kanu“

Buchtipp für noch mehr Radtouren: Die besten Radtouren rund um Berlin: 23 Tagestouren abseits des Autoverkehrs

Mit den Kindern auf Entdeckungstour auf der Pfaueninsel in Berlin

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Die Pfaueninsel, das Ex-Caninchenwerder, ist auch im Herbst ein Schmückstück für einen Spaziergang.

In den Herbstferien wollten mal nicht in die Ferne schweifen und haben viele Ausflüge in unserer geliebten Heimatstadt Berlin und zu Brandenburger Spaß- und Erholungsbäder unternommen, von denen wir Euch in den nächsten Wochen berichten werden. So lange es draußen noch herbstlich angenehm ist, können wir Euch nur empfehlen, mit oder auch ohne Kinder die im Südwesten der Stadt versteckte Pfaueninsel zu besuchen. Erreichbar ist sie nur mit einer Fähre, das Übersetzen von Autos ist nur den Bewohnern erlaubt.

Eine Insel mit nem Schlösschen und bunten Vögeln drum herum… Ich gebe zu, so gut in dem Lied von „Jim Knopf und der Lokomotivführer“ reimt sich meine Zeile nicht. Trotzdem ist das paradiesische Eiland mindestens genauso märchenhaft wie die Geschichte rund um die Insel Lummerland: weil… tatatatata… die 67 Hektar der Pfaueninsel sind nichts weniger als ein UNESCO Kulturerbe und Naturschutzgebiet! Deshalb ist sie eine No Go Area für Autos und Fahrräder (die circa 40 Inselbewohner und zugleich Mitarbeiter der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten haben eine Sondererlaubnis) sowie für Raucher und Hunde. Die dadurch entstehende Ruhe und frische Duft ist wunderbar. Die hier einst auftretenden dunklen Rauchschwaden und stechenden Gerüche sind zum Glück schon längst passé. Die Experimente zur Farbglasherstellung des Chemikers und Glasmachers Johann Kunkel gehören seit mehr als dreihundert Jahren der Vergangenheit an. Ein Gedenkstein, der so genannte Kunkelstein, erinnert auf der Insel an ihn und das einst dort stehende Glaslaboratorium. Vom Palmenhaus sind leider aufgrund eines lange zurück liegenden Brandes nur noch zwei einsame Säulensockel übrig. Von den Käfigen und Gebäuden für Lamas, Affen, Löwen und Kängurus keine Spur mehr. Die hat Friedrich der IV. im Jahr 1842 dem Berliner Zoo vermacht. Dafür ist die rund herum einsehbare Voliere nach englischem Vorbild für Vorwerkhühner, Seidenhühner, Brahmahühner, Fasane sowie für Weisse Pfauen und Blaue Pfauen geblieben.

Sonnenschein und böiger Wind wechseln sich an unserem ersten gemeinsamen freien Tag ab. Der lustige Fährmann bringt uns für 8 Euro (Familienticket) routiniert mit der „Luise“ vom Festland auf die Pfaueninsel. Bei der Anlegestelle wartet der Museumsshop auf Kundschaft. Dort gibt es auch das kostenlose Falblatt „Gartendenkmal Pfaueninsel. Eine Entdeckungstour für Kinder“, das neben einer Karte auch kurze Geschichten zu den Insel-Highlights bereit hält.

Schloss

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Nach einer ersten Pinkelpause auf den Insel-WCs laufen wir am Rosengarten hoch zu Wilhelmine Enckes Schlösschen. Klopf, klopf. Das weisse Lustschlösschen der Mätresse von König Friedrich Wilhelm II. ist beileibe kein Disney-Bauwerk, aber unser dezenter Klopftest hört sich dennoch verdächtig dünn an. Im Winter ist es darin bestimmt ziemlich frisch. Ob im Rahmen der aktuellen Sanierungsarbeiten auch eine Wärmedämmung des Sommersitzes vorgesehen ist? Die Blauen Pfauen, die sich gegenüber auf der Wiese entspannen – Feinde haben sie hier keine, weil die Insel umzäunt ist – möchten es uns auch nicht verraten.

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In der Voliere lebt der Heino unter den Pfauen. Nein, Spaß. Der Weisse Pfau ist kein Albino (er hat keine roten Augen), sondern ist eine besondere Züchtung des Blauen Pfaus und war bei den indischen Maharaschas sehr beliebt.

Wir spazieren quer durch den Landschaftspark in nordöstliche Richtung und entdecken überrascht wollige Schafe sicher umzäunt unter den bis zu 400 Jahre alten mächtigen Eichen. Auf den Wiesen rundherum liegen einige umgestürzte Bäume auf denen die Kinder ein wenig balancieren.

Kavaliershaus

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Der Graue Panter der Pfaueninsel ist mit etwas Glück in der Umgebung des Kavaliershauses anzutreffen.

Nach dem Kavaliershaus stärken wir uns im Kaffeegarten auf der Spielwiese mit etwas zu essen und zu trinken. Achtung, diese Verpflegung gibt es nicht in der Wintersaison! Hier sind auch Toiletten zu finden.
An Wiesen und Feldflächen vorbei und zur Inselmittel hin spazierend rascheln wir durchs Herbstlaub bis zur Homebase der Gentlemen, dem Kavaliershaus. Vier Wohnungen gibt es in dem verwunschenen Gebäude, wo übrigens der Edgar-Wallace-Schocker „Neues vom Hexer“ gedreht wurde. Bei strahlendem Sonnenschein wirkt das Haus ganz und gar nicht gruselig. Im Erdgeschoss haben die Kälte empfindlichen Pflanzen bereits ihr Winterdomizil aufgeschlagen. Ein hübsches graues Katzentier tigert um Dickicht der Pflanzen umher. Sein Vorgänger hat sicherlich gerne mit den Prinzessinnen, Prinzen sowie Mitgliedern des einstigen Hofstaates geschmust, vermutet unsere Tochter. Das Faltblatt der Kinder verrät uns die Insiderinformation, dass die hübsche Fassade des Kavaliershauses vormals Bestandteil eines baufälligen Hauses einer adeligen Familie in Danzig war, dort abgetragen, auf die Pfaueninsel gebracht und auf Anweisung des berühmten deutschen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel im Jahr 1824 dem Kavalierhaus vorgeblendet wurde. Respekt!

 

Meierei

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Die Meierei hat am Wochenende geöffnet.

Was auf den ersten Blick wie die Ruine einer gotischen Kirche aussieht, ist die Meierei der Insel. Neben ihr grasen gut genährte Ponys. Nicht weit entfernt gibt es Ställe und eine Scheune. Gegenüber erstreckt sich ein großer Lennéscher Landschaftsgarten. Dank Königin Luises Liebe zum ländlichen Leben wurde auf der Pfaueninsel eine Molkerei errichtet, in der Milch zu Butter, Käse oder Quark verarbeitet wurde. Vor der Meierei lesen wir auf einem Schild, dass die Meierei von April bis Oktober wochenends von 10 bis 17:30 Uhr zu besichtigen ist. Warum wurde auf der Insel eine Meierei gebaut? Luise war den modernen Müttern von heute in ihren Ansichten teilweise sehr ähnlich, denn sie wollte, dass sich ihre zahlreichen Kinder in der freien Natur bewegen, spielen und gärtnern. Luise wurde leider nur 34 Jahre alt. Schräg gegenüber ließ ihr Gatte, Friedrich Wilhelm III., zu ihrem Gedenken einen Tempel mit ihrem Bildnis errichten.

Beelitzer Jagdschirm

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Seit 2012 wieder hergestellt, die Beelitzer Jagdhütte mit einem salonartigen Raum für die Jagdgesellschaft und ein darunter liegendes Sockelgeschoss mit Schießscharten für die Jagdschützen.

Alles in Deckung! Nein Spaß, das war ein Fehlalarm. Die schmalen Schießscharten aus dem außen vollständig mit Brettern aus Eichenborke verschalten Fachwerkbau sind unbesetzt. Von Jagdschützen ist weit und breit keine Spur mehr. Vielleicht sind die in Beelitz geblieben bevor das Camouflage-Gebäude Mitte des 19. Jahrhundert auf die Pfaueninsel umzog? Über eine Brücke nähern wir uns der künstlichen Vorinsel. Von außen können wir fragmentarisch grüne Papiertapeten an den Wänden des Salons erkennen. Wir laufen auf einem Weg parallel zum Wasser zurück Richtung Fähre.

Fregattenschuppen

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Vor einem terrassierten Obst- und Rosengarten lucken wir über den Zaun. Sind das vielleicht Quitten, die sich hier im Herbstwind an den Ästen klammern? Um die Ecke wartet die nächste Überraschung auf uns. Was an ein Kirchenschiff erinnert, ist das Winterquartier (siehe ersten Foto des Beitrags) der dreimastigen Segelyacht Royal Louise, ein Geschenk des englischen Königs William IV. an Friedrich Wilhelm III. Der eigens dafür gegründete Royal Louise Yacht- und Schifffahrtsverein zu Potsdam e.V. hat die originalgetreue Rekonstruktion der britischen Miniaturfregatte vor einigen Jahren erworben und vor dem Verfall bewahrt.  Heute segelt die Yacht wieder stolz auf den Havelseen, von Spandau bis zum Junfernsee. Allerdings liegt sie nun beim Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) in Berlin. Ein riesiger Anker liegt neben ihrem einstigen Winterlager. Gegenüber späen wir in ein von Wein umrankrantes Banksteinhäusschen. Doch niemand ist dort zuhause, mit dem wir ein Schwätzchen halten könnten. Also endet nun unser schöner Inselausflug auf der Pfaueninsel mit der Rückfahrt per Fähre ans Festland.

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Nützliche Infos für einen Ausflug auf die Pfaueninsel

Wie kommt man zur Pfaueninsel?

Adresse: Pfaueninsel,Nikolskoer Weg, 14109 Berlin

Berliner Pfaueninsel

Mit dem Auto: Die Insel ist autofrei. Einen Parkplatz gibt es in der Nähe der Anlegestelle im Nikolskoer Weg.

Mit dem ÖPNV: Ab Bahnhof Berlin-Wannsee fährt der Bus der Linie 218 zur Anlegestelle bei der Pfaueninsel.

Mit dem Fahrrad: Vom S-Bahnhof  Berlin-Wannsee über die Königstrasse und den Nikolskoer Weg sind es fast 6 Kilometer.

Mit dem Ausflugsdampfer: Von Potsdam, Tegel oder Spandau oder auch vom Bahnhof Wannsee fahren diverse Auflugsdampfer über die Havel. Diese halten in der Nähe der Fähren-Anlegestelle: https://www.sternundkreis.de/DE/Startseite/E1001.htm

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Wo findet man auf der Pfaueninsel etwas zu essen und zu trinken?

Im Sommer gibt es einen hübshen Biergarten auf der Pfaueninsel. Im Winter hat er allerdings zu. Dann gibt es nur noch auf dem Festland, genau bei der Fähranlegestelle, ein gemütliches Wirtshaus sowie noch zwei weitere in der Nähe.

Wirtshaus zur Pfaueninsel (im Sommer mit Biergarten): https://www.pfaueninsel.de/

Mit Terrassse und Seeblick nach russischem Muster erbaute Blockhaus Nikolskoe: https://www.blockhaus-nikolskoe.de/1376-willkommen-0-2-0.html

Außerdem gibt es im ehemaligen Fortshaus am Moorlakeweg noch das Wirtshaus Moorlake: https://moorlake.de/

Wann sind die Öffnungszeiten der Pfaueninsel?

Die Öffnungszeiten sind abhängig von den Abfahrtszeiten der Insel-Fähre. Diese können sich kurzfristig ändern, wegen Veranstaltungen, Filmsets und krankheitsbedingten oder technischen Ausfällen u.s.w.: https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/pfaueninsel/

Januar & Februar: 10 bis 16 Uhr
März: 10 bis 18 Uhr
April, Mai & Juni: 10 bis 19 Uhr
Juli & August: 10 bis 20 Uhr
September: 10 bis 19 Uhr
Oktober: 9 bis 18 Uhr
November & Dezember: 10 bis 16 Uhr

Die Fähre verkehrt alle 15-20 Minuten.

Wie viel kostet der Eintritt auf die Pfaueninsel?

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Der Besuch der Pfaueninsel ist kostenlos, nur die Fähre und die Besichtigung der Meierei und des Schlosses kosten Eintrittsgeld (Meierei: 2,- Euro, Schloss: 6,- Euro und ermäßigt 5,- Euro.

Pfaueninsel Fähre: 4 € – ermäßigt: 3 € (ein Plan vom Park ist inbegriffen)

Das Familienticket gilt für 2 Erwachsene und bis zu 4 Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr: 8,- Euro
https://www.pfaueninsel.info/preise/

Wo sind die Toiletten und wo finde ich das Schloss und die Meierei?

Rechts neben der Fähranlegestelle auf der Insel sowie bei der großen Liegewiese, wo im Sommer der kleine Biergarten ist, befinden sich WCs. Hier gibt es eine Karte der Pfaueninsel zum Download: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/download/nsg/karten/nsg04_pfaueninsel.pdf

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Grandezza at its best!

Welche Reiseführer und Literatur zur Pfaueninsel gibt es?

Leider nicht mehr ganz neu:

Wenn man im Düppeler Forst auf Entdeckungstour gehen möchte, ist diese Karten sehr praktisch:

Wer eine märchenhafte Geschichte zu schätzen weiss, für den ist dieser Pfaueninsel-Roman von Thomas Hettche genau das richtige (mir hat es sehr gefallen):

Was kann man rund um die Pfaueninsel noch unternehmen?

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Im Südwesten Berlins gibt es schöne Waldgebiete für Familienausflüge.

Gegenüber der Pfaueninse, im Düppeler Forst und rund um den Wannsee, gibt es eine Menge an Kunst, Kultur und Geschichte zu entdecken. Hier kommt eine kleine Auswahl.

Wie das Blockhaus Nikolskoe so ist auch die hübsche Evangelische Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe mit schönem Seeblick im russischen Stil erbaut und liegt direkt am Nikolskoer Weg: https://www.kirche-nikolskoe.de/startseite.html

Öffnungszeiten: Oktober bis April
Kirche: Mi., Fr. – So. 11-16 Uhr
Küsterei: Mi. und Fr. 11-16 Uhr und nach Vereinbarung

Am östlichsten rand des Düppeler Forsts und direkt am Großen Wannsee gelegen, befindet sich die Villa und Gedenkstätte  Haus der Wannsee-Konferenz: https://www.ghwk.de/

Öffnungszeiten der Ausstellungen: täglich 10.00 – 18.00 Uhr, letzter Einlass (Haus und Garten) 17:45 Uhr
(Eintritt frei, Gruppen nur nach Voranmeldun)

Nur einen Katzensprung weiter südlich ist das Sommerhaus des Künstlers Max Liebermann, in dem seine Gemälde des Hauses und Gartens ausgestellt sind, die Liebermann Villa: http://www.liebermann-villa.de/start.html

Mitten im Berliner Forst Düppel, in einer Sackgasse an einer Zufahrt mit der Hausnummer 80, ist das Gebäudeensemble, das als »Reichsluftschutzschule« durch den Zehlendorfer Architekten Eduard Jobst Siedler zwischen 1938/39 errichtet wurde. Die Berliner Unterwelten e.V. bietet Führungen in dem 6 sechsgechossigen Hochbunker Heckeshorn an: https://www.berliner-unterwelten.de/verein/forschungsthema-untergrund/bunker-und-ls-anlagen/hochbunker-heckeshorn.html

Ganz nah und doch weit weg – eine Kanutour mit Kindern auf der Havel

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Volle Fahrt voraus! Auf 334 Kilometern Gesamtlänge legen wir auf der Havel nur eine Handvoll Kilometer zurück, aber es macht Spaß!

„Vielleicht sollten wir die Wasserschutzpolizei rufen!“, raunt der Mann seiner Frau zwischen zwei Zigarettenzügen zu, als er am Ufer der Havel steht und auf die vielen langen Äste blickt, die unsere Kinder gerade eifrig ins Wasser befördert haben. Zwar sind wir davon überzeugt, dass die Wassermänner das Geäst weniger stören würde, doch pflichtbewusst wie wir sind, hieven wir das Holz wieder ins Trockene.

Wir haben eine ziemlich schlaflose Nacht auf dem Campingplatz des Berliner Camping Club e.V. hinter uns gebracht. Daher ist unsere Holzrettungsaktion schon eine sportlich zu beachtene Leistung. Nur wenige Hundert Meter Wasserlinie sind es bis zu unseren bequemen Betten im trauten Heim, denke ich wehmütig in mich hinein. Doch wir haben die vergangene Nacht freiwillig im Zelt mit Luftmatratze und Schlafsack zugebracht, wobei letzterer bei den nächtlichen Temperaturen mehr Deko ist.

Das Fahrgastschiff „MS Moby Dick“ ist unermüdlich im Einsatz.

Gemeinsam mit drei befreundeten Familien unternehmen wir Frauen mit unseren Kindern eine Kanutour auf der Havel bis zum Tegeler See. Da wir das Wasser zuhause so nah haben und es auch gerne nutzen, wollen wir mal etwas gemeinsam auf dem Gewässer unternehmen. Das haben wir bisher in der Gruppengröße noch nie gemacht. Die meisten von uns haben ein eigenes Kanu. Meine Tochter und ich sitzen in einem Zweier, unser Einer habe ich verliehen.
Die Kinder verstehen sich gut, kennen sich schon lange und sind jetzt teilweise in einer Schulklasse zusammen. Wir haben uns kein weit entferntes Ziel ausgesucht. Wir wollen es ganz entspannt angehen. Die Kinder sitzen jeweils mit Wasserwesten vor uns im Boot oder lassen sich auf Boards hinterher ziehen. Nach einer sehr aufreibenden Woche ist dieser Ausflug genau das richtige für uns. Kein Stress, sondern Zeit zusammen, draussen sein und den Blick schweifen lassen. Das Ufer auf der östlichen Seite ist dicht bebaut. Auf der Spandauer Seite hingegen weniger. Motor- und Segeboote schaukeln an den Bootsstegen oder überholen uns und lassen unser Kanu schwanken. Wir kommen an dem leider abgerissenen Lokal „Eagle Lodge“, Segelschulen (eine der Schulen verkauft Stieleis am Ende des Bootsstegs!) und einem Fähranleger vorbei. Direkt an der Autofähre, die über die Havel zum Aalemannufer führt und Tegelort mit dem Spandauer Ortsteil Hakenfelde verbundet, hat dieses Jahr mit „La Diva“ ein neues italienisches Restaurant mit Biergarten aufgemacht. Ein Fischreiher stellt sich tot, nimmt dann aber doch Reiß aus, als wir ihm zu nahe kommen. Die Damen im langen Achter nehmen meckernd ebenfalls Reiß aus, als wir ihnen ungewollt in die Quere kommen. Auch einige Floße und ein laut wummerndes Partyboot sind unterwegs. Heute will wohl jeder nur noch aufs Wasser. Bei den Temperaturen kein Wunder!

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Wir treffen hier und da Bekannte auf dem Wasser, die das Wochenende auf ihrem Hausboot verbringen oder an einer der Badestellen ein Picknick veranstalten. Genau das haben wir nun auch vor. Frische Luft und Bewegung machen schließlich hungrig. Nach dem überfüllten Arbeiterstrand und dem geschlossenen Strandbad Tegel (vielleicht macht es bald wieder auf, aber leider ist das Wasser dort voller Algen) finden wir gegenüber von einer kleinen unbewohnten Insel eine kleine idylische Bucht, vertäuen unsere Kanus an einem abgestorbenen Bäumen am Ufer, holen unsere Strandtücher und wasserfesten Taschen raus und machen es uns an Land bequem. Die Kids drehen nach der langen Sitzerei in den Booten ganz schön auf und flitzen in einer Tour umher. Rein ins Wasser wieder raus, wieder rein und so weiter und so fort. Die Abkühlung tut uns allen gut.

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Auch gemütlich, so ein Tipi.

Auf dem 4,6 Quadratkilometern See dümpeln mit Baumwerder, Hasselwerder, Lindwerder, Maienwerder, Reiswerder, Scharfenberg und Valentinswerder einige kleine Räubersinseln vor sich her. Außerdem gibt es noch die Humboldtinsel und die Tegeler Insel als künstlich angelegte Inseln. Durch die Schiffsanlegestellen an der Greenwichpromenade (vor der Wiedervereinigung war das neben dem Wannsee die zweitgrößte Anlegestelle Berlins), begegegnen wir dem Berliner Wal, der MS Moby Dick.

Auf dem Rückweg werden meine Arme langsam schwer und ich bin froh, dass wir nur so eine kurze Tour machen. Mein Kanu bewegt sich nur im Zickzack-Kurs vorwärts, was ungemein umständlich ist, wenn man voran kommen möchte. Ich denke schon fast ans Aufgeben, möchte aber den schönen Tag nicht so enden lassen.

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Endlich da! Der Campingplatz des BCC e.V. liegt direkt an der Havel

Statt am Ende der Spritztour nach Hause zu paddeln, haben wir uns ein paar Plätze des Berliner Camping Club e.V. an der Bürgerablage in Berlin-Spandau für unsere Zelte reserviert. Unsere Männer empfangen uns am Ufer des waldigen Campingplatzes. Sie sind es auch, die das ganze Gepäck und das Catering mit den Autos vorbei bringen. Unsere Zelte schlagen wir direkt am Zaun mit Blick auf die Havel unser vertrautes heimisches Ufer auf. Die Männer fangen an zu grillen und reichen uns Aperol Spritz. Was für ein Luxus-Camping und dieser freundliche Service! Wir sind ganz begeistert von unseren Männern. Für Gäste mit Zelt gibt es ein weißes großes Küchenzelt mit Steinboden, zwei Biertischgarnituren, Kühlschränken, Herdplatten, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Geschirr und Besteck. Das ist super, ansonsten hätten wir alle gemeinsam an einem mitgebrachten winzigen Campingtisch auf zwei niedrigen Strandstühlen Platz nehmen müssen. Die Dauercamper um uns herum sind da schon um einiges professioneller ausgestattet als wir. Sie scheinen sich auch schon lange zu kennen, was wir an der Geburtstagsfeier eines Herren bemerken, dem 20 Meter weiter ein Ständchen gesungen wird. Ansonsten ist aber nicht viel los auf dem Platz.

Campimngplatz Bürgerablage in Spandau

Die Kinder rennen nach dem Essen mit Taschenlampen auf dem Waldspielplatz umher und sind kaum einzufangen. Wir Eltern machen es uns auf den Bierbänken und den Strandstühlen bequem. Irgendwann stecken wir die Kinder nach langen und lautstarken Diskussionen, wer mit wem in welchem Zelt schläft, alle in das größte Zelt. Darin halten die Mädels es allerdings nicht lange durch. Es ist einfach zu warm und zu unruhig für sie, so dass meine Mädels in unser Zelt einziehen. Eine Nacht zu viert in einem Zweimannzelt ist sehr kuschelig, ich denke, dass muss ich nicht näher ausführen. Besonders bei den Temperaturen. Ich mache kaum ein Auge zu uns als ich irgendwann doch eindämmere, beschwert sich unsere Jüngste lautstark, dass es ihr zu warm im Zelt sei. Danach kann ich kaum noch einschlafen. Es sind eben ungewohnte Geräusche um uns herum. Es fahren manchmal noch Motorboote entlang, einige Halbstarke feiern an einer Badestelle in der Nähe. Dann wird es auch schon langsam hell.

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Seerosentanz

Nützliche Tipps zur Planung einer Kanutour mit Kindern

  • Plant die Kanutour aus der Sicht des Kindes:
    • Macht Etappen mit abwechslungsreichen Aktionen und viel Raum für Spaß und Spiel.
    • Wo gibt es etwas spannendes zu entdecken, zu sehen?
    • Welche Tiere kann man sehen?
    • Wo kann man eine schöne Pause einlegen und vielleicht etwas unternehmen?
  • Gewöhnt Euer Kind spielerisch an das Wasser, das Boot und die Ausrüstung (z.B. mit Schwimmweste baden gehen).
  • Wichtig sind passgenaue Kinderschwimmwesten (bei Nichtschwimmern mit Schrittgurt, die Passgenauigkeit richtet sich nach dem Körpergewicht) sowie Kinderpaddel.
  • Nehmt viel Proviant und Wasser mit, denkt an Sonnenschutz, Fernglas, Badesachen, Handtuch, Wechselkleidung und Schnüre zum Festmachen.

Adressen und Infos

Berliner Campingclub e.V.: https://www.berliner-camping-club.com

Kanus mieten: www.der-bootsladen.de

Bootsvermietung: www.bootsvermietung-tegel.de

Dieses Buch haben wir auch und ich kann es nur jeden empfehlen: Take me to the Lakes

Wer mehr über die Havel erfahren möchte, sollte in dem Buch „Die Havel“ stöbern:

Was kann als Familie mit Kindern in Hamburg unternehmen?

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Dickes B oben an der Spree. Manchmal tut es gut, Dich zu verlassen und Deiner schicken Schwester an der Elbe einen Wochenendbesuch abzustatten. Wir fahren regelmäßig privat wie auch beruflich in die Hansestadt und dabei schon allerlei schöne Örte entdeckt. Am besten funktioniert das mit Fahrrädern, die man sich im Hotel ausleihen kann oder alternativ mieten kann. Im öffentlichen Nahverkehr kommt man in Hamburg auch sehr gut weiter. Mit dem eigenen Pkw durch die Stadt zu fahren, können wir nicht empfehlen. In der gesamte Innenstadt ist das Parken kostenpflichtig. Hier haben wir für Euch unsere abwechslungsreichen Highlights zusammen gestellt.

Stadtstrand in Altona / Elbufer

Bild oben rechts: der große, aus der Elbe geborgene Eiszeitfindling wird „Alter Schwede“ genannt und hat ein Gewicht von 217 Tonnen.

Der Stadtstrand in Altona ist ein beliebtes Ausflugsziel zum Spazierengehen, Joggen und Grillen oder einfach zum Toben oder Entspannen in der Sonne. Hierher kommt man ab Bahnhof Altona sehr gut mit dem Bus 112 (Haltestelle Neumühlen/Övelgönne) oder mit dem Fahrrad. Wer lieber über die Elbe anreist, nimmt die Fähre 62 von den Landungsbrücken aus Richtung Neumühlen. Zu Ostern werden hier gerne Osterfeuer angezündet. Bei schönem Wetter ist auch ein Besuch in der „Strandperle“ zu empfehlen. Der Traditionskiosk liegt direkt am Strand und ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische – hier kann man bei einem Snack und einem Getränk entspannt die Füße in den Sand stecken und dabei die Schiffe beobachten. Hinter dem auffällig großen Eiszeitfindling kann man sich in Schröders Elbpark zum Picknick niederlassen.

St. Pauli-Elbtunnel

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ge­schütz­tes Denk­mal und dar­über hin­aus eine wun­der­schö­ne und viel­ge­nutz­te Ab­kür­zung von den Lan­dungs­brü­cken ins Ha­fen­ge­biet und nach Stein­wer­der

Wolfsgehäul schallt uns entgegen als wir aus dem Aufzug steigen. Eine Gruppe Jungs testen ihre Qualitäten als Wolfsrudel. 24 Meter unter der Elbe ist es recht kühl während oberirdisch die Sonne brennt und wir ziehen unsere Jacken lieber an. Fast einen halben Kilometer legen wir zu Fuß in der Tunnelröhre des alten Elbtunnels zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts nutzen jährlich Hunderttausende von Hafenarbeitern und Pferdekutschen den Tunnel um zur Arbeit zu kommen. Auf der Fahrbahn schnurren statt Pferden nun die Fahrräder an uns vorbei und statt Arbeitern laufen Touristen (Eintritt frei) wie wir durch den unter Denkmalschutz stehenden Tunnel. An den Wänden kommen wir an Fischen, Seesternen und anderen maritimen Lebewesen vorbei. Allerdings in Form von Reliefs. Am anderen Ende der Elbunterführung angekommen, geht es wieder in den urigen Fahrkorb an die Erdoberfläche. Dort erwarten uns wieder die Sonne sowie ein Eiswagen, ein Kiosk mit Fischbrötchen, Limonade und Alster sowie ein toller Ausblick auf die Hamburger Skyline.

Hafenrundfahrt

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Walter kämpft sich mit uns tapfer durch die Wellen uns zeigt uns, dass er auch eine Rennziege sein kann. Mit dem kleinen alten Ausflugschiff der Reederei Abicht geht es in westliche Richtung an den Landungsstegen entlang. Wir müssen den Kopf bis zum Anschlag in den Nacken legen um das Luxus-Kreuzfahrtschiff Queen Mary bewundern zu können auf der wir uns nur auf bis zu 50 Metern nähern dürfen (ansonsten bekommen wir vielleicht die Küchenabfälle ab?). Der Kapitän zeigt uns interessante sowie schöne und weniger schöne architektonische Highlights und erzählt uns dabei allerlei Klatsch und Tratsch aus der Hamburger Hafen-Promiszene. Wir drehen ab zum Containerhafen, wo gerade das größte Containerschiff der Welt gelöscht wird. In 90 Sekunden muss ein Containerkranführer in der Lage sein, einen Container aufzuladen. Schließlich kostet die Liegegebühr stolze 90.000 Euro pro Jahr. Aber bei einem Warenwert von 3,6 Milliarden Euro, den solch ein Schiff transportiert ist das ja ein Schnäppchen. Trockendocks in denen gerade private Luxusjachten einen neuen Anstrich erhalten. Wir fahren an den Musicalhallen vorbei bis zur Elbphilharmonie in der früher einmal Kakao gelagert wurde.

Rainer Abicht Elbreederei

Hafenrundfahrten – XXL, Barkassen und Schiffe chartern / mieten in Hamburg

Langnese Café

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Nach so viel frischer Luft reihen wir uns hungrig in der Schlange vor dem Eiscafé im Unilever-Haus im neuen Hamburger Quartier Strandkai ein. Diesen eiskalten Tipp haben wir vom Kapitän der Reederei Abicht erhalten, als wir an dem futuristischen und preisgekrönten Gebäude in der Hafencity vorbei schipperten.

Mit einem Becher aus selbst zusammengestellten Eis mit allerlei Obst und Nüssen in der Hand auf den Treppenstufen vor dem Café in der Sonne sitzend, lässt sich der Ausblick auf den Kreuzfahrtanleger der Hafencity und die Nordererlbe noch mehr genießen!

Klassik trifft auf Elektro in der Elbphilharmonie

Luca D’Alberto

Ganz nah dran an den Musikern sind wir am Abend im kleinen Saal der Elbphilharmonie. Hier im so genannten „Schuhkarton“ hören und beobachten wir die sehr gegensätzlichen Musiker Niklas Paschburg und Luca D’Alberto, die beim Neoclassical Label 7K! in diesem Jahr ihre neuesten Werke veröffentlicht haben. Während Niklas allein und auf der Bühne mit viel Technik arbeitet und mit seinem Programm „Oceanic“ meditative Klänge in unsere Ohren fließen lässt, ist der Auftritt des italienischen Trios mit ihrem Album „Endless“ sehr körperlich und aktivierend. Die Leidenschaft für Musik wohnt auf jeden Fall beiden Auftritten inne! In der Pause gönnen wir uns ein Glas Weisswein und bewundern durch die bodentiefen Fenster die schöne Speicherstadt im Abendlicht. Das Gebäude ist selbst schon einen Besuch wert und wer keine Karten für ein Konzertticket bekommt, sollte an einer der Hausführungen teilnehmen oder in 37 Metern Höhe die Plaza besuchen, die zwischen 9 und 24 Uhr frei zugänglich ist. Die Tube, eine leicht gewölbte 82 Meter lange Rolltreppe, die vom Haupteingang einmal quer durch das Gebäude führt, ist auch eine Reise wert!

https://www.elbphilharmonie.de

www.7k.k7.com

Tierpark Hagenbeck

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Mit einem Lageplanflyer ausgestattet, steuerten wir gleich das Elefantengehege an. Kurz davor wurden vom Freundeskreis des Tierparks Obst- und Gemüsepakete gegen eine kleine Spende angeboten, die man anstelle von den Nudeln an die Dickhäuter verfüttern durfte. Eine gute und sicherlich gesunde Idee, wie ich finde!
Die Elefanten finden das offenbar auch sehr lecker, denn als wir anrückten, standen ein halbes Dutzend so nah an dem Graben, um ihren Rüssel Richtung Mittagessen zu strecken, dass ich befürchtete gleich einen Elefanten auf meinem Schoss wiederzufinden.

CAM01267Anschließend besuchten wir die Sumatra-Orang-Utans, die sich in einem sehr schönen wild bewachsenen halboffenen Pavillion rege von Seil zu Seil schwangen. Süß war ein Baby Orang-Utan, der mit einem Tuch spielte und herum kletterte. Die Affen kann man auf mehreren Ebenen betrachten und auch einen kleinen Imbiss einnehmen.

Dahinter befindet sich eine Abenteuer-Wackelbrücke (nur in eine Richtung betretbar, woran sich leider niemand hielt) und ein Tiger-Pfad.  Diesen Pfad fand unsere Tochter besonders interessant, da sie verschiedene Tiger-Spuren finden musste (Geräusche, Gerüche, Knochen, Kratzspuren etc.). In der Realität war es leider nur so, dass alle Raubkatzen gerade Siesta hielten, als wir vorbei kamen.

In dem in der 6. Generation privat geführten Tierpark leben laut Betreiberangaben mehr als 1.850 Tiere aller Kontinente. Natürlich konnten wir nicht alle Tiere besuchen, aber es reichte und vollkommen.

Spielplatz im Tierpark Hagenbeck
Spielplatz im Tierpark Hagenbeck

Der Spielplatz hinter den Bisons war schließlich auch eine schöne Attraktion und dort musste jedes Spielgerät ausprobiert werden.

Spannend für Kinder ist selbstredend auch das Streichelgehege mit Ziegen und Schafen, wo großer Andrang herrschte. Unsere Tochter hatte allerdings  vor den etwas zudringlichen Tierchen etwas Angst und wollte auf den Arm.

Zum Glück beruhigte sie sich schnell wieder, so dass wir die relativ neue Anlage der Antarktischen Pinguine, Seelöwen und Eisbären bestaunen konnten.

Mir selbst haben der spektakuläre Mähnenspringer- und Himalaya-Tahr-Felsen gut gefallen, die sich ziemlich in der Mitte des Parks befinden.

Japanische Brücke im Tierpark Hagenbeck

Hübsch anzusehen ist auch die Japanische Brücke mit dem Buddha.

Mit all diesen schönen Eindrücken gesegnet, machten wir uns dann ziemlich erschöpft auf den Weg zurück zum Auto. Leider mussten wir noch das Fahrrda meiner Tochter abholen, ansonsten hätten wir auch den nur in der Hauptsaison geöffneten Gazellenkamp-Eingang nehmen können.

Tierpark Hagenbeck: www.hagenbeck.de


Größere Kartenansicht

Paddeln auf der Binnenalster

Wenn man nicht zufällig, wie dieser glückliche Mensch hier auf dem Foto, sein eigenes Board dabei hat, kann man sich auf der Binnen- und Außenalster ganz einfach ein Ruderboot, Tretboot oder Kanu leihen und eine schöne Runde drehen. Aber nehmt Euch vor der Alsterfontäne in acht, die 60 Meter in die Höhe schießt. Die Fontäne sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch wichtig für das Mikroklima. Die Binnenalster entspringt übrigens dem 56 km langen Alster Fluss, der nördlich von Hamburg in Henstedt-Ulzburg startet und sich dann Richtung Süden bis in die Hamburger Elbe schlängelt.

Lost Places entdecken

Im Hamburger Hafen liegt im Köhlbrand, ganz in der Nähe eines Vattenfall Kraftwerks, das Schiffswrack Mountbatten. Der alte Fischdampfer soll seit etwa 35 Jahren hier im Areal des Kohlekraftwerks Moorburg vor sich hin schlummern und mittlerweile das Zuhause einer seltenen Wurmart sein, weshalb er auch nicht entfernt wird. Außerdem stört er hier auch niemanden. Spannend finde ich die auf dem letzten Foto abgebildete kleine Plattform auf die man sich bei Flut retten kann.
Aufgrund der vielen Industrie in der Gegend riecht es stark nach Öl. Wir haben uns daher rasch zurück ins Auto begeben, nachdem wir die Gegend ausgiebig ausgekundschaftet hatten. ?

Mondschein über Hamburg-City

Ok, ich gebe es zu. Hier waren wir nicht mit unseren Kindern, sondern als Paar. Und das war gut so. Also, wenn Ihr Eure Kids mal abends alleine lassen könnt oder sie Euch frei geben, dann besucht die Skyline Bar 20up im Emire Riverside Hotel. Bei einem Cocktail lässt sich in 90 Meter Höhe der nächtliche Ausblick auf den Hamburger Hafen und die Elbe bestens genießen. Wenn Ihr so viel Glück wie wir an einem Samstagabend hatten, dann bekommt Ihr einen der Tische an den hohen Panoramafenstern oder Ihr nehmt an der 20 Meter langen Bar Platz. Wir mussten allerdings circa 20 Minuten warten um den Fahrstuhl nehmen zu dürfen, weil es so voll war. Hotelgäste dürfen hingegen jederzeit hinauf.

https://www.empire-riverside.de/de/restaurant-und-bars/skyline-bar-20up/

Absolute Ruhe im Hotel Atlantic

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Schon dutzende Male bin ich auf diversen beruflichen und privaten Reisen an diesem strahlend weissen Hotel an der Außenalster vorbei gekommen und habe die beiden Damen bewundert, die die Weltkugel stützen. Als wir im denkmalgeschützten Hotel Atlantic einchecken, das 1909 für die Passagiere der Hamburg-Amerika-Linie eröffnet wurde, fühle ich mich gleich sehr wohl. Keine unterkühlte unpersönliche Lobby, sondern eine gemütliche und zugleich nostalgisch-mondäne Athmosphäre empfängt uns hier. Unser großzügig geschnittenes Zimmer hat boodentiefe Fenster und geht zum sehr schönen Innenhof hinaus. Ich fühle mich hier fast wie in Italien, wenn ich so die Säulen betrachte. Die weisse Fassade reflektiert die Sonne so stark, dass ich meine Augen abschirmen muss Auch das stilvolle Badezimmer mit Wanne und Dusche lässt keine Wünsche offen. Der Hotel-Swimmingpool ist natürlich eine super Gelegenheit, sich zu bewegen und sich danach in der Sauna zu erhohlen. Ob wir wohl den Residentguest Udo Lindenberg an der Hotelbar treffen werden? Oder vielleicht am Frühstücksbuffet? Er würde auf jeden Fall viel verpassen, wenn er dort nicht vorbei schaut…

https://www.kempinski.com/en/hamburg/hotel-atlantic/

Noch mehr Hamburg-Tipps für einen Citytrip mit Kindern

Reiseführer „111 Orte für Kinder Hamburg die man gesehen haben muss“, emons Verlag