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Was tun bei Vergiftungsunfällen von Kindern?

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Kinder sind bekanntlich sehr neugierig. Deshalb sind in den meisten Haushalten mit Kindern Medikamente, Putzmittel, Scheren, Feuerzeuge etc. ausser Reichweite der Kinder sicher verstaut.
Bislang hatte unsere Tochter noch keine giftigen Substanzen zu sich genommen. Dennoch sind wir vorsichtig und erklären ihr, was sie warum nicht essen darf.

Aber ist bei Vergiftungsunfällen von Kindern zu tun?

Zunächst einmal ist es ratsam, als Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs in Bezug auf Kinderunfälle zu absolvieren. Wo diese Erste-Hilfe-Kurse angeboten werden, steht in unserem Blogbeitrag auf www.stadtwaldkind.de/SWK_Test.

  • Schaut nach, ob noch Reste des Eingenommenen im Mund des Kindes sind. Versucht, diese mit einem Finger aus dem Mund zu wischen
  • Wenn der Giftstoff bekannt ist und das Kind keine Vergiftungserscheinungen zeigt: Ruft sofort den Giftnotruf unter: 030/1 92 40 oder den Kinderarzt an
  • Ansonsten: Ruft ärztliche Hilfe über den Notruf 112 oder sucht sofort eine Ambulanz auf. Bewahrt alle (vermuteten) Reste des Eingenommenen oder Erbrochenes auf und nehmt alles mit zum Arzt
  • Gebt Eurem Kind nichts zu essen oder zu trinken. Vor allem Milch ist gefährlich. Denn entgegen der landläufigen Meinung ist sie im Vergiftungsfall nicht nützlich, sondern bewirkt, dass das Gift schneller ins Blut aufgenommen wird
  • Kind nicht gezielt erbrechen lassen
  • Beobachtet die Atmung und Kreislauf des Kindes
  • Achtung bei Aufnahme von stark ätzenden Stoffen! Sie sind vor allem in Spülmaschinen-, Toiletten- und Haushaltsreinigern enthalten.

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Seit ein paar Tagen gibt es eine App fürs Mobiltelefon, die bei Vergiftungsunfällen von Kindern helfen soll. Es schadet bestimmt nichts, wenn man diese installiert.

In der App werden detaillierte Hinweise zu Inhaltsstoffen von chemischen Produkten, Medikamenten, Pflanzen und Pilzen, dem Vergiftungsbild und den Maßnahmen zur Ersten Hilfe gegeben. Sie kann allerdings im Ernstfall ärztliche Beratung nicht ersetzen. Durch die Möglichkeit, mit Hilfe der App jederzeit direkt den nächstgelegenen Giftnotruf anzuwählen, kann aber umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Inhaltlich basiert die App auf der Broschüre „Risiko – Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des BfR, die in Zusammenarbeit mit dem Giftnotruf Berlin und der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ (BAG) entstand und vom BfR herausgegeben wird.

Beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt es mehr Infos zur App: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/238-AI-BMELV-BFR-App-Vergiftungsunfaelle_bei_Kindern.html

Auf der Website von Spiegel Online habe ich gerade einen Kinder-Erste-Hilfe-Quiz gemacht und wirklich einiges erfahren, was mir neu war.

Am besten Ihr probiert es mal selbst aus: www.spiegel.de/quiztool