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Wie sieht Familienalltag in Corona-Zeiten aus? Und wie man Homeoffice und Kinderbetreuung verbindet…

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das uns alle aktuell betrifft: das Coronavirus. Auch wenn es uns allen schwer fällt, zuhause zu bleiben – #WirBleibenZuhause und #socialdistancing – möchte Dir einige positive Aspekte der Situation aufzeigen und Dich inspirieren, wie Du den Alltag mit Deiner Familie jetzt neu strukturieren kannst, Homeschooling & Homeoffice unter ein Dach bekommst und welche Ideen es gegen Langeweile und Lagerkoller gibt. Denn auch ohne die eigenen vier Wände zu verlassen, gibt es für Kinder wie Erwachsene dank des World Wide Web vieles zu sehen und zu hören und sogar zum Mitmachen. Museen, Theater, Bühnen und Sportclubs sowie Religionsgemeinschaften haben ihre Angebots schon längst oder nun notgedrungen kurzerhand ins Netz gestellt. Wer, wie und wo erfährst Du am Ende meines Beitrags.

Covid-19 betrifft uns alle

Jeder von uns hat seine eigenen Gedanken und Gefühle zur Pandemie, die unseren Alltag auf den Kopf stellt. Viele Menschen sind sehr besorgt, manche sogar betroffen, weil sie in Quarantäne sind, aus dem Urlaub nicht mehr so einfach zurück nach Hause kommen oder sich um die Kranken kümmern, Kindernotbetreuung machen, ihre Kunden abspringen und andere wiederum stehen der Ausbreitung entspannt gegenüber.

Eines haben wir jedoch alle gemeinsam: Wir alle spüren die dramatischen Veränderungen in unserem Alltag. Mein Mann und ich arbeiten wegen des Virus wie Millionen andere Arbeitnehmer plötzlich größtenteils von zu Hause aus und die Waldkita sowie die Grundschule unserer Kinder haben wie alle anderen Bildungseinrichtungen geschlossen. Viele Geschäfte in unserem Umfeld haben zu. Der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. Verwandte von uns stecken im Ausland fest. Einige Freunde und Bekannte bangen um ihre Jobs. Viele von uns haben nur noch telefonisch mit den Großeltern Kontakt. Alles, was für uns vor noch kurzer Zeit selbstverständlich war, ist es heute nicht mehr.

Impuls für Solidarität

Die aktuelle globale Ausnahmesituation können wir jedoch auch als Chance betrachten. Als Chance für unsere Gesellschaft. Wir können diese Situation nutzen, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht allein mit unseren Schwierigkeiten sind und dass wir jetzt die oftmals gerne nur in der Theorie beschworene Nächstenliebe konkret umsetzen und den Überkonsum und die Ellenbogengesellschaft dafür in die Wüste schicken können. Wir müssen uns zwar sozial isolieren, können uns aber gleichzeitig mehr denn je mit anderen Menschen verbunden fühlen. Indem wir älteren Menschen, Nachbarn, Alleinerziehenden und anderen unsere Unterstützung anbieten. Wir können statt wie ansonsten in der Alltagshektik eine WhatsApp zu verschicken, unsere Freunde und unsere Familie in Ruhe anrufen und uns austauschen. Wir können bei unseren Nachbarn anklopfen und eine Rolle Toilettenpapier oder für ältere Menschen den Wocheneinkauf oder benötigte Medikamente aus der Apotheke vor die Haustür stellen. Alles ohne zusätzliches Infektionsrisiko. Alles, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt, ist willkommen. Jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Online-Plattformen wie zum Beispiel nebenan.de und wirhelfen.eu können uns mit unseren Nachbarn vernetzen.
Durch diese Krise können wir uns darüber hinaus bewusst machen, wie verletzlich wir sind und welche Werte wirklich nachhaltig von Bedeutung sind.

Voller Terminkalender adé

Versuchen wir bestimmte Aspekte der aktuellen Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zum Beispiel, indem wir die Schließung von Kulturinstitutionen und Geschäften nicht als Einschränkung ansehen. Wir sind es gewohnt, uns ständig mit schönen Dingen zu beschäftigen und uns abzulenken: Wir gehen ins Kino, ins Museum, ins Theater, ins Konzert, treffen Freunde in Bars, laden andere Familien zu uns ein oder besuchen zwischen der Arbeit und dem Termin am Ende des Tages ein Fitnessstudio, den Friseur oder gehen noch schnell shoppen. Auch unsere Kinder haben schon beinahe einen genauso vollen Terminkalender wie wir Eltern. Das ist nun anders. Unser Leben schaltet nun einen Gang, wenn nicht gar mehrere Gänge, runter. Und ist das nicht genau das, was wir uns vormals herbeigesehnt haben? Vielleicht haben wir plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, die wir zunächst nicht mit unseren üblichen Aktivitäten füllen können. Als ich kürzlich ein paar Dutzend Termine aus unserem Kalender löschte, fühlte sich das befreiend an. Einige wichtige Termine werden wir zwar nachholen müssen, andere wiederum fallen einfach weg. Vielleicht haben wir nun mehr Zeit für uns selbst und unsere engste Familie. Wie können wir die plötzliche Entschleunigung des Lebens nutzen? Wir haben mehr Zeit, uns zu langweilen oder einfach auf der Couch zu liegen und aus dem Fenster zu schauen, wenn das Homeoffice seine virtuellen Türen schließt und die Kinder ihre Schulaufgaben erledigt haben. Keine Ablenkung, kein Aufschub. Wie fühlt sich das für Dich an? Wenn Du oder Deine Familie dafür nicht gemacht seid, dann lies weiter unten von unseren Ideen gegen Langeweile.

Krise als Chance

Natürlich beunruhigt es mich, dass ein unsichtbarer Feind ums uns herum schwirrt, auf den wir kaum Einfluss haben. Wir sollten jedoch akzeptieren, dass es immer ein Risiko geben wird. Es gibt keine Versicherung, die jegliches Risiko aus unserem Leben fern zu halten vermag. Unsere Angst, Dinge nicht kontrollieren zu können, hindert uns daran, Dinge so zu akzeptieren wie sie momentan sind und die Chance zu sehen, dass sich etwas positives daraus ergeben kann. Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat zum Thema Corona eine Re-Gnose gewagt. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauet er mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«, sondern von der Zukunft aus ins Heute. Ich finde die Ergebnisse seines Zukunftssprungs sehr ermutigend. Schau mal rein: https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/

Sicherheit und Stabilität

Während der Krise können wir unsere innere Balance austarieren, Langmut beweisen und besonders umsichtig mit uns und unseren Mitmenschen umgehen. Wir können die Stimmung in der Familie durch unsere Haltung zur Lage aktiv beeinflussen. Wir können unseren Kindern zeigen, wie man aus der Not eine Tugend machen kann, wie man trotz Krise gut drauf sein kann. Das ist wichtig, denn unsere Kinder brauchen das Gefühl der Sicherheit und Stabilität. Und ich verrate Dir etwas: Es wird auch wieder eine Zeit nach Corona geben. Franco Ferrarotti, 93 Jahre alt, emeritierter Professor und Vater der italienischen Soziologie sagt dazu: „Das wird eine grundlegende, positive Erfahrung von Leben sein, gemeinsam die Krise durchzustehen. Für Europa, und, ich würde sagen, für die gesamte Menschheit.„. Also, leben wir aus, was wir in den Büchern zur Resilienz alles Schlaues gelesen haben! The only way is up.

Wie können wir unseren Alltag mit Kindern zuhause strukturieren?

Die Schulen und Kindertagesstätten haben genauso geschlossen wie die meisten Büros. Wir Eltern müssen dennoch arbeiten, nur eben vom Küchentisch, Schreibtisch oder von wo auch immer in den eigenen vier Wänden. Wie soll das gehen?

Homeoffice

Hilfreich für ein funktionierendes Homeoffice sind folgende Regeln, wie zum Beispiel:

  • ein fester Tagesrhythmus (immer zur gleichen Zeit aufstehen, am besten etwas Frühsport für den Kreislauf, duschen, wie fürs Büro anziehen, frühstücken und dann an den Rechner, während der Partner gerade die Kinder hütet)
  • einen ruhigen und ergonomisch geeigneten Platz zum Arbeiten aussuchen
  • nicht prokrastinieren (Pushnachrichten etc. ausstellen, bestimmte Websites sperren)
  • Wecker für feste Pausenzeiten stellen
  • Meetings per Videokonferenzen halten (Skye, Teams, Google Hangouts etc.)
  • ab und zu aufstehen und sich bewegen
  • Arbeitszeiten notieren (ich mache das mit der Stempeluhr App)

Familientagesplan

Doch was machen wir mit unseren Kindern? Wie strukturieren wir ihren Alltag so, dass sie sich ausreichend bewegen, nicht komplett durchdrehen und auch etwas für die Schule tun? Den meisten von uns hilft es, wenn wir uns einen Tagesplan machen, der allen Familienmitgliedern zeigt, zu welcher Zeit, welche Aufgaben anstehen. Wann ist Zeit zum Lernen bzw. Arbeiten? Wann ist Zeit für Spiel und Sport? Wann wird aufgeräumt und gegessen? Wann darf vielleicht auch mal das iPad benutzt werden?
Meine Freundin N. ist eine absolute Verfechterin von Plänen. Sie hat mir freundlicherweise ihren Familientagesplan zur Verfügung gestellt. Ihr Plan beinhaltet auch ein Punktesammel- und Belohnungssystem, was ich als Anreiz ganz schlau finde. Ganz klar, jede Familie hat ihren eigenen Rhythmus und eigene Vorlieben. Wir kennen uns und unsere Kinder am besten und wissen, was machbar ist. Darum: diskutiere die Tagesstruktur mit Deiner Familie und einige Dich mit ihnen, wie Euer Tag aussehen kann und erstelle einen individuellen Plan.

Für den heimischen Schulunterricht brauchen unsere Kinder einen hellen Arbeitsplatz, ein Fenster zum regelmäßigen Lüften, alle nötigen Utensilien wie Schreibmaterial und Bücher. Achte darauf, dass Dein Kind wie in der Schule auch nach einer bestimmten Zeitspanne eine Pause macht. Eine Schulstunde hat 45 Minuten, allerdings können sich Kinder von der 1. bis 3. Klasse eher nur 20 Minuten am Stück gut konzentrieren und brauchen deshalb früher eine Pause als ältere Kinder. Die Pause kann für Bewegung, einen Imbiss oder einen kleinen Plausch genutzt werden. Belohne Dein Kind mit Kuscheleinheiten und aufmunternden Worten.

Tipps für den digitalen Heimunterricht

In den letzten Jahren sind glücklicherweise zahlreiche E-Learning-Apps und -Portale auf den Markt gekommen, mit denen wir unseren Nachwuchs unterstützen können. So gibt gibt interdisziplinäre Lernportale wie Sofa-Tutoren, die von Tutoren mit Übungen und Tests bereitgestellt werden. Scoyo bietet auch interaktive Lernvideos und Übungen für die 1. bis 7. Klasse an. Unsere Tochter nutzt das Programm Anton, das Unterrichtsmaterial für Deutsch, Mathematik, Fachwissen, Biologie und Musik für die 1. bis 10. Klasse bereit hält. Auf den Lehrermarktplatz gibt es auch Unterrichtsmaterialien für alle Fächer und alle Bundesländer. Der englischsprachige YouTube Kanal von Crash Course bietet kostenfreie Lernvideos, die alle von Profis, also von Pädagog*innen und Fachlehrer*innen entwickelt wurden. Auf der Plattform wird zwischen 22 Fächern unterschieden, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Zu jedem Themenbereich gibt es spannende Kurzvideos. Die ersetzen den Unterricht im Klassenzimmer zwar nicht, bieten jedoch eine gute Übersicht und taugen zur Zusammenfassung.
Tipps wie wir Eltern mit unseren Kindern zusammen lernen können, gibt in dem Buch „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen“ von der Autorin Bea Beste.

Wenn genug gelernt wurde: Ideen gegen Langeweile

Prinzipiell gilt meiner Meinung nach: Wenn Kinder und auch wir Erwachsene Langeweile verspüren, ist das ein gutes Zeichen und nichts schlechtes. In der Vor-Corona-Zeit war unsere Woche mit Terminen und Verabredungen vollgepackt. So viele Aktivitäten stressen und nehmen uns wertvolle Zeit, unsere Phantasie freien Lauf zu lassen und uns zu entspannen.

„Mama, darf ich was gucken?“. Große Kinderaugen sehen mich hoffnungsvoll an. Wer erlebt solche Momente zur jetzigen Zeit als Elternteil nicht (oder auch vorher schon)? Ich verstehe unsere Kinder, dass sie sich berieseln lassen wollen. Ab und zu ist das auch okay und dann dürfen sie einen Kinderfilm oder eine -serie schauen. Ich habe allerdings bemerkt, dass sich besonders jetzt der Wunsch nach Berieselung wiederholt und dass unsere Kinder verärgert reagieren, wenn sie es nicht dürfen. Stattdessen ermutige ich sie, aktiv zu werden, sich eine Beschäftigung zu suchen oder einfach mal die Langeweile auszuhalten. Zu Beginn waren sie noch sauer. Aber nachdem ich ein paar mal Nein gesagt habe, akzeptieren sie es nun schneller.

Hol ihn raus den Tiger! Eigentlich hatte ich „Die Pop up-Girls Abenteuer im Papierland“ für die Osterferien gedacht. Nun verlegen wir das Basteln einfach vor.

Unsere Ideen gegen Langeweile haben wir gesammelt und jeweils auf kleine bunte Zettel geschrieben, sie mit einem Gummi zusammengerollt und in eine schöne Box gepackt. Wenn wir mal nicht wissen, was wir machen könnten, ziehen wir nun einfach einen Zettel mit einer Idee aus der Box. Ich verrate Euch, was unter anderem auf unseren Zetteln steht. Natürlich ließe sich die Liste unendlich weiterführen und ich freue mich über Deine Ideen.

  • Bastelkiste plündern und das gesamte Material verbasteln
  • Puzzeln
  • Gesellschaftsspiele spielen oder selbst eines entwickeln
  • selbst erfundene Geschichten erzählen oder aus Büchern gegenseitig lesen
  • mit Freunden skypen
  • Briefe schreiben und per Post verschicken
  • eigenen Podcast aufnehmen
  • Home-Disco veranstalten
  • Ostereier bemalen
  • Schmuck herstellen
  • das gesamte Playmobil/ Lego/ Duplo/ Schleich/ Eisenbahn Spielzeug aufbauen oder einen Turm aus Spielzeug bauen
  • Puppenmodenschau veranstalten
  • Teddy aus Stoffresten nähen
  • alte Fotos angucken
  • Fotoalbum erstellen
  • Blumenzwiebeln oder Gemüse pflanzen (siehe hier mein Beitrag über das Anpflanzen von Tomaten)
  • im Wald spazieren und etwas sammeln
  • Insektenhotel oder Fledermauskasten bauen
  • gemeinsam Yoga machen
  • Kuchen oder Kekse backen
  • zusammen kochen, sich eigene Gerichte ausdenken
  • Spielzeug und Kleidung ausmisten und das Zuhause gemütlich machen
  • gemeinsam kaputte Haushaltsgegenstände reparieren
  • im Wohnzimmer zelten
  • Picknick auf dem Balkon oder auf dem Wohnzimmerboden
  • eine Höhle aus Kissen und Decken bauen
  • Badezimmer-Party: Badewanne mit viel Schaum einlassen, Seifenblasen machen und Luftballons dazu, Musik an

Weitere Ideen, um sich mit und auch ohne Kids die Zeit zu vertreiben

Alle Bühnen, Kinos, Museen und Sportveranstaltungsstätten haben wegen Covid-19 geschlossen. Doch zum Glück gibt es von Tag zu Tag immer mehr Online-Angebote um Kunst und Kultur zu genießen oder in den eigenen vier Wänden Sport zu treiben.

Sport

Zum Glück gibt es bei Youtube zahlreiche Sport-Videos, die man auch in den eigenen vier Wänden umsetzen kann. Der Urban Sports Club baut gerade eine Online-Plattform auf, so dass man als Teilnehmer mit seinen Trainern Kontakt aufnehmen und zuhause Sport treiben kann. Extra für Kids bietet Basketball Verein Alba Berlin digitalen Sportunterricht an: https://www.youtube.com/albaberlin

Kunst

Apps

Mit der App Stop Motion Studio (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) können digitale Daumenkinos und Filme erstellt werden. Die App Puppet Pals (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) bietet eine digitales Kasperletheater, mit dem sich Kinder ihre eigenen kreativen Geschichten ausdenken und gestalten können. Die digitale Werkstattbox ermöglicht digitales Handwerk und hilft beim Erlernen der Programmierung. Und dann gibt es noch Art Studio – zum Erstellen eigener digitaler Kunstwerke – und das Audio Studio – zum Erstellen eigener Podcasts, Hörbücher und Sounds. Das Angebot an digitalen Tools, Apps und Links ist riesig und bietet zumindest eine kleine Alternative zum Mangel an Kinderbetreuung und dem Mangel an Schulalltag.

Museen

Für die Kleinen postet das Kinderkunsthaus München auf Instagram jeden Tag eine Bastelidee: https://www.instagram.com/kinderkunsthaus/
Die Art Basel Hong Kong findet notgerdrungen nicht in China, sondern im Internet statt. Jede Galerie hat seinen eigenen virtuellen Viewing Room.

Einen Museumsbesuch ermöglichen Dir die virtuellen Rundgänge in 12 berühmten Kulturstätten auf der ganzen Welt, wie dem Pariser Louvre oder dem New Yorker Guggenheim: https://www.mentalfloss.com/article/75809/12-world-class-museums-you-can-visit-online?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa

Und last but not least entführt uns das Google Arts Program in über 100 Sammlungen der berühmtesten Museen der Welt. Zum Glück haben so viele Museen ihre Schätze online zugänglich gemacht, so dass Kunstliebhaber nicht auf die schönen Künste zu verzichten brauchen.
Hier kannst Du zum Beispiel Deinen virtuellen Rundgang, ganz ohne Schlange stehen, direkt starten:

Museum für Naturkunde Berlin
Ozeaneum Stralsund
Bauhaus Museum Dessau
Altes Museum/ Staatliche Museen zu Berlin
Musée d’Orsay Paris
Eremitage St. Petersburg
Thyssen-Bornemisza
National Gallery London
Rijksmuseum Amsterdam
Statens Museum for Kunst Kopenhagen
me Collectors Room Berlin
Marta Herford TV
John Heartfield in der Akademie der Künste Berlin

Musik & Clubkultur

Das Hamburger Zwergenorchester streamt ab Montag täglich ein Konzert: https://www.instagram.com/zwergenorchester/?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa
Kann der private Musiklehrer Deines Kinds nicht mehr zum Unterricht bei Euch zuhause erscheinen? Fragt nach, ob der Unterricht nicht per Videokonferenz stattfinden kann. Wir haben es bereits erfolgreich für den Klavierunterricht getestet. Außerdem bietet die Musiklehrerin Julia Miller-Nissner jeden Tag auf YouTube eine Online-Musikstunde an: https://m.youtube.com/channel/UCjZo5FZLamKq6fuwb1hHdwQ/videos

Die Berliner Philhamonie hat geschlossen und bietet bis zum 31. März die Möglichkeit, kostenfreie Konzerte in der ansonsten kostenpflichtigen Digital Conzert Hall zu lauschen: https://www.digitalconcerthall.com/de/live

Disco zuhause: Ab dem 18.03.2020 startet der größten virtuelle Club der Welt #UnitedWeStream. Ab 19 Uhr wird es einen täglichen Live-Stream aus Berliner Clubs wie z.B. dem Watergate, Tresor, Kater Blau, Rummels Bucht, Griessmuehle, Sage Club, Salon zur Wilden Renate, Sisyphos, Anomalie, Zur Klappe uvm. geben. Den Anfang macht das Watergate mit diesem Programm. Theater, Konzerte bis hin zur Party bringt die Plattform Dringeblieben von Rausgegangen und Ask Helmut in Form von Livestreams in Dein Wohnzimmer.

Homekino, Hörspiele & Podcasts

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg beispielsweise schließt die kulturelle Lücke mit Live-Streamings aus den Berliner Kulturtempeln und bietet in seiner Mediathek die Möglichkeit diese nachträglich zu erleben. Für Kinder gibt es Märchenfilme und für Erwachsene Kinoverfilmungen. Die ARD erweitert ihr Kinderprogramm: Die Sendung mit der Maus kommt nun täglich um 11:30 Uhr im WDR. Die Kindernachrichten „logo!“ berichten nun zwei Mal pro Tag über die aktuelle Lage – zusätzlich zu der Sendung um 19:50 Uhr auch um 11:05 Uhr: https://www.tagesschau.de/inland/corona-kinderprogramm-101.html
Hörspiele für Kinder gibt es zum Beispiel bei Deutschlandfunk Kultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kakadu-kinderhoerspiel.3980.de.html sowie auf der Kinder-Website https://www.kakadu.de

Religion

Gläbige, die aktuell nicht mehr Gottesdiensten teilnehmen können, haben im Internet, TV oder Radio die Möglichkeit Gottesdienste von Zuhause aus beizuwohnen. Die Internetseite der evangelischen Landeskirche informiert hier: https://www.ekbo.de/service/corona.html. Seit Dezember 2015 gibt es „amen.de“ als App. Sie vermittelt Fürbitten.
Den Schabbat gibt es ab sofort im Radio und Online: https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/schabbat-im-radio-und-online/
Muslimische Gebetszeiten und die passenden Texte gibt es als App – „Muslim Pro“ wird weltweit von zwanzig Millionen Muslimen genutzt.

Informationen über den Coronavirus

Ich finde den täglichen Podcast des Leiters der Virologie in der Berliner Charité, Christian Drosten, sehr aufschlussreich: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Mit der neuen CovApp und dem dahinterstehenden Fragebogen bekommst Du bereits zu Hause eine Entscheidungshilfe, ob Du die Untersuchungsstelle aufsuchen solltest und ob ein COVID-19-Test sinnvoll ist.

Weitere aktuelle Informationen zum Virus gibt es vom Robert Koch-Institut.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Website https://www.zusammengegencorona.de ins Leben gerufen.

Ein ehemaliges Waldkitakind geht zur Schule: ein erster Ein- und Rückblick und Besuch des Dialogforum der Deutschen Wildtier Stiftung

Herbsttag mit Kindern im Wald, Foto: Till Budde
Herbsttag mit Kindern im Wald, Foto: Till Budde

Es ist nun drei Jahre her, dass unsere erstgeborene Tochter eingeschult wurde. Mittlerweile steht unsere jüngere Tochter in den Startlöchern für die Vorschule. Ich erinnere mich noch geut daran, welche Gedanken meinem Mann und mir im Frühjahr und Sommerurlaub vor der Einschulung durch den Kopf gingen. Wird es ihr schwer fallen, sich in der Schule einzuleben?  Sowohl zwischen dem Alltag in einer Regelkita als auch in einer Waldkita und dem Schulalltag bestehen bereits in der ersten Klassenstufe schließlich erhebliche Unterschiede, was die Tagesstruktur und die Anforderungen angeht. In meinem Beitrag schreibe ich der Kürze wegen von (Wald)Kitas, da einige Themen, die ich ansprechen werde, auf beide Kitaformen, also Regel- und Waldkitas zutreffen.

Unsere zwei großen Elternfragen, die uns vor der Einschulung unseres Kindes beschäftigten, lauteten:

Wie wird unsere Tochter mit dem Wechsel von der Waldkita in die Grundschule zurecht kommen?
Hat sie das nötige Rüstzeug mitbekommen?

Die Antworten auf diese und weitere Fragen in diesem Zusammenhang versuche ich Euch aus meiner nun gewonnenen persönlichen Erfahrung zu berichten.

Natur entdecken, Foto: Till Budde
Natur entdecken, Foto: Till Budde

Die Zauberhafte Waldkitazeit unseres Kindes

Unsere Tochter hat vier wundervolle Jahre in einem integrierten Waldkindergarten in Berlin verbracht. Ein integrierter Waldkindergarten ist an eine Hauskita angeschlossen. Das bedeutet, die Kinder sind sowohl im Wald als auch zu bestimmten Zeiten im Haus. Klassische Wald- und Naturkindergärten haben hingegen „nur“ eine Schutzhütte oder einen Bauwagen im Wald.

Unser Kind spielte in ihrer Waldkitazeit einen Großteil des Tages frei und an der frischen Luft: Blätter wurden zu Decken, auf den Waldboden gelegte Stöcker zu imaginären Zimmern und Tipis wurden selbstverständlich auch gebaut. An den Wochenenden führte sie uns in den Wald und zeigte uns ihre Lieblingsplätze, die fantasievolle Namen trugen und auch wrklich auf ihre Art einen Zauber ausstrahlten. Sie tobte, wühlte in Matsch, sammelte Mistkäfer (im Waldkitasprech auch „Mistis“ genannt) und andere Insekten auf und bastelte die irrsten Gerätschaften und Accessoires (auch wenn sie ein wenig an den US-amerikanischen Horrorfilm Blair Witch Project erinnern, gebe ich zu, die aber dennoch in unserem Garten baumeln). Sie baute und kletterte, sprang, rutschte, schwankte und fiel auch das ein oder andere Mal im Wald hin (jedoch nie so schlimm, wie auf dem Schulhof vor einiger Zeit – so viel zum Thema, dass der Wald für Kinder aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr gefährlich wäre). Das alles war ein toller Gegenpart zu den vielen Prinzessinnenkleidern und Barbiepuppen, mit denen sie Zuhause gerne spielte.

Unser Kind erlebte in der Natur hautnah Wachstum, Entfaltung und auch das Sterben von Tieren und Pflanzen. Ein totes Wildschwein im Wald, ich erinnere mich noch gut an ihre aufgebrachten Schilderungen. Ich erinnere auch ihr Treffen mit dem Förster und dem Imker. Alles tolle Erlebnisse von denen sie uns erzählte. Gleichzeitig herrschten eine Ruhe und Konzentration bei den Spielen der Kinder in der Natur, wie ich sie in einem geschlossenen Kitaraum nur seltene erleben durfte. Das ist auch nicht verwunderlich. Denn im Wald findet sich für jedes Kind ein passender Stock zum Spielen. Es gibt (je nach Radius in dem sich die Kinder von ihrer Gruppe entfernen dürfen) nahezu unendlich viel Platz. Jedes Kind findet in der natur seinen Rückzugsraum, wenn es ihn braucht. Auch das so genannte magische Denken der Kinder findet in der Natur einen wahrhaftigen Resonanzboden. Da wir Eltern ab und an mit der Gruppe unserer Kinder mit in den Wald durften, hatte ich die Gelegenheit, den ein oder anderen erlebnisreichen Tag mitzuerleben und die Waldtrolle zu beobachten.

Tipis bauen im Wald, Foto: Till Budde
Tipis bauen im Wald, Foto: Till Budde

Spielerisch bekam unsere Tochter (und ich denke auch die Eltern der anderen Kinder ihrer Gruppe würden das mit unterschreiben) von ihren Erzieherinnen und Erziehern (mit und ohne theoretische waldpädagogische Ausbildung) auch Elementares über die Natur mit auf den Weg. Aber ohne, dass dabei das Ziel verfolgt wurde, einen Output nach dem Motto „Imitiere diese und jene Vogelstimmen“ oder „Welche Baumarten kennst Du?“ zu erwarten. Und dass genau das nicht stattgefunden hat, finde ich richtig so. Das Elementarste was Kinder in der Natur und auch in einem Waldkindergarten mit auf den Weg bekommen können und meiner Meinung nach auch sollen, ist schlicht und einfach die Wertschätzung der Natur und alles was darin Empfindsames kreucht und fleucht. Auch wenn manches Wesen auf den ersten Blick vielleicht nicht so hübsch aussieht.

Ich möchte nicht so dogmatisch wirken, wie der Text jetzt vielleicht klingen mag. Ich bin in der Stadt groß geworden. Und deshalb erkenne ich so manche Unterschiede zwischen unserer Tochter und mir. Sobald wir beispielsweise mit unserer Tochter im Urlaub wandernd die Umgebung erkunden, legt sich bei ihr ein Hebel um. Sie entspannt sich und fängt an, sich unglaubliche Geschichten auszudenken. Zum Beispiel über die Tiere, denen wir am Wegrand begegnen. Ihr wildes Denken setzt stets nur im Freien ein. Währenddessen merkt sie kaum, wie viele Kilometer wir gerade zurücklegen.

Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016
Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016

Kinderbuch zum Thema Waldkindergarten

By the way: Ein sehr schönes Vorlese- und Bilderbuch, „Nils zeigt Dir den Waldkindergarten“, hat die Eingewöhung eines Kindes und den Alltag eines klassischen Wald- bzw. Naturkindergärten zum Thema. Es ist diesen Winter bei neuDENKEN erschienen und wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung unterstützt. Alle Eltern, die sich mit dem Thema beschäftigen und ihren Kindern einen Waldkindergarten näher bringen möchten, sei dieses schön aufbereitete Buch von mir sehr empfohlen.

Waldkitakinder im Winter
Waldkitakinder im Winter

Die Umstellung von Kita zur Schule

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht verständlicher, was uns Eltern vor der Einschulung bewegte. Wir sollten unsere Tochter auf eine Regelschule schicken, die für sie schnell und ungefährlich erreichbar ist, die sie durch einen dort stattfindenden Tanzkurs bereits lange Jahre kennt und auf die auch die meisten ihrer Freunde gehen. Die Schule sieht schön aus. Sie ist hell und ist von Wald umgeben. Aber ein waldpädagogisches Konzept hat sie natürlich nicht auf dem Tableau. Auch in dieser Schule muss unser Kind längere Zeit stillsitzen können und ist die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Dies wissend, überlegten wir, ob ihr diese Umstellung leicht oder schwer fallen würde. Wir hatten allerdings keine Befürchtung, dass sie Berührungsängste mit der Schule als Institution haben würde. Die Kita hatte der Schule im Vorhinein einen Besuch abgestatte. Und sie kennt bereits einige ältere Kinder auf der Schule. Wir hatten nur Befürchtungen, dass sie es langweilen könnte, so viel auf dem Stuhl zu hocken und diese engeren und deshalb oftmals lauteren räumlichen Gegebenheiten –  ich schreibe es mal dramatisch – zu ertragen.

4. Dialogforum der Patenkindergärten der Deutschen Wildtier Stiftung

Angeregt von einem Blogbeitrag, in dem ich unsere elterlichen Gedanken ins World Wide Web vor einiger Zeit hinausließ, wurde ich und unser Kitaleiter im November 2016 von der Deutschen Wildtier Stiftung zu einem Dialogforum eingeladen. Diese Naturschutzstiftung, hat sich das Thema Naturbildung auf die Fahnen geschrieben und wünschte im Rahmen einer Diskussionsrunde unter anderem von mir zu erfahren, wie sich unser ehemaliges Waldkitakind in der Schule bisher zurecht gefunden und wie hat es den Übergang dort gemeistert hat, wie es uns als Elternteil damit erging und was aus meiner Sicht eine Kita tun könnte, um auch Kinder und Eltern in dieser Übergangsphase zu unterstützen.

Kindertagesstätten sind ja ganz allgemein gesagt eine freiwillige Veranstaltung. Die Bildungspläne dienen dort der Orientierung und das Alter der Kinder ist in den Gruppen durchmischt. Der Schulbesuch hingegen ist (richtigerweise) Pflicht, der Bildungsplan ist das Kernelement und die Gruppen sind altersmäßig homogen.

Vorschularbeit in einem Waldkindergarten
Vorschularbeit in einem Waldkindergarten

Was können (Wald)Kitas und Grundschulen dafür tun, um Kindern ihren Übergang in die erste Schulklasse zu unterstützen?

Miriam Buse, M.A. Berufs- und Wirtschaftspädagogik, schilderte uns in ihrem sehr interessanten Vortrag mit dem Titel „Miteinander reden – gemeinsam gestalten. Zur Kooperation am Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule.“  fundiert, wie (Wald)Kitas und Grundschulen miteinander im Kontakt stehen, welche Kooperationsmöglichkeiten in der Praxis ausprobiert werden und zu welchen Ergebnissen dies beitragen kann. Hintergrund der Fragen ist, dass etwa vier bis fünf Prozent der Kinder innerhalb der ersten zwei Schuljahre Schwierigkeiten beim Einleben haben.

Ich war als Außenstehende ganz erstaunt, welche Wege zwischen Kitas und Schulen überhaupt möglich sind. Laut der Befragung von Erzieher/-innen und Lehrer/-innen stellt sich heraus, dass für eine funktionierende Kooperation zunächst einmal die Basics wie gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe stimmen müssen. Hört sich ja ganz logisch an. Selbstverständlich ist dies aber trotzdem noch lange nicht und wird aufgrund von Vorurteilen auf beiden Seiten nicht überall so praktiziert.

Interessanterweise kam laut einer Untersuchung von Maike Sauerhering heraus, dass sowohl Lehrkräfte als auch Erzieher/-innen die gleichen Ziele haben, nämlich:

  • die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen,
  • die Förderung des Selbstbewusstseins,
  • und die Förderung fachspezifischer Kompetenzen.

Die Erzieher sind der Meinung, dass die Lehrkräfte fachspezifische Kompetenzen am wichtigsten wären, obwohl der Befragung zur Folge dem nicht so ist. Hier zeigt sich laut Frau Buse, wie wichtig Kommunikation, besseres Kennenlernen und gemeinsames Arbeiten sind um Fremdbilder der jeweils anderen Profession zu überprüfen. Kennen wir das nicht alle auch aus unserer beruflichen Praxis?

Insofern die beiderseitigen Vorurteile erst einmal aus dem Weg geräumt sind, stehen einem gegenseitigen Informationsaustausch, einer Arbeitsteilung und Co-Konstruktionen, gemeinsamen Fortbildungen und Waldprojekten, Lernwerkstätten und Hospitationen nichts entgegen.

Wie viel Eurostücke sind zehn Euro?
Wie viel Eurostücke sind zehn Euro?

Möglichkeiten des Austauschs und der Kooperationen für (Wald)Kitas und Grundschulen

Natürlich ist für einen Austausch und eine Kooperation ganz besonders Zeit und Vertrauen auf beiden Seiten notwendig. Sowohl bei (Wald)Kitaerzieher/-innen als auch bei der Lehrerschaft ist allerdings von der wertvollen Ressource Zeit nicht viel vorhanden. Insofern zwischen den Bildungsinstitutionen dennoch die ersten Bande geknüpft sind, können zum Beispiel Schnuppertage der (Wald)Kitakinder in der Grundschule angeboten werden. Hier lesen beispielsweise die Schüler/-innen den Jüngeren etwas vor, sie basteln gemeinsam oder schauen sich die Schulbücher und -materialien an. Durch dieses Beschnuppern können Berührungsängste von zukünftigen ABC-Schützen gegenüber der Schule ganz spielerisch abgebaut werden.

Die Waldkita unseres Kindes hat in der Vorschulzeit einen Fahrradausflug in die Grundschule unternommen. Mehr Formen der Kooperationen gab es allerdings nicht. Von Seiten der Waldkita gab es Interesse an einem regeren Austausch mit der Lehrerschaft. Da unsere ansässige Grundschule allerdings nicht nur mit der Waldkita, sondern mit weiteren Kindertagesstätten in Kontakt steht, gab es für mehr Kommunikation mit unserer Waldkita keine Kapazitäten, obwohl sicherlich seitens der Schule hier der Bedarf da ist. Ich denke, die Hürden des Zeit- und Personalmangels, organisatorische Probleme und unterschiedliche pädagogische Ausrichtungen der Förderinstitutionen treffen mit Sicherheit auf viele weitere Grundschulen genauso zu.

Das Projekt PONTE

Die Sozialpädagogin Astrid Buffi berichtete während des Dialogforums über ihre praktischen Erfahrungen im Rahmen des PONTE-Projekts, das in Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. „Ponte“ ist Italienisch und heiß übersetzt „Brücke“ und steht für die Verbindung zwischen Kita und Grundschule. Laut Bildungsserver ist das Ziel von PONTE, dass „…es in Kindergärten und Schulen ein angemessenes und aufeinander abgestimmtes Bildungsverständnis zu erreichen. Dazu werden beide Institutionen bei der Schaffung und Gestaltung von Lernsituationen unterstützt, die den Ansprüchen des Kindes wie denen ambitionierter Pädagogik gleichermaßen entsprechen“. Frau Buffi schilderte uns den praktischen Ablauf des Projekts anhand von ihren Erfahrungen. Es ging los mit dem Aufbau von Lerntandems zwischen Erzieher/-innen und Lehrerschaft, um die jeweils andere Kultur zu reflektieren und daraus Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu entwickeln. Danach folgten viele intensive Diskussionen in denen es teilweise auch hoch her ging. Frau Buffi fiel dennoch auf, das die Ziele von Kita und Schule gar nicht so weit auseinander liegen, wie sie und ihre Kolleginnen annahmen. Im Laufe der folgenden Treffen wurde viel diskutiert und letztendlich wurde dadurch ein aufeinander abgestimmtes Arbeiten zwischen Kita und Schule ermöglicht.

1, 2, 3...4, Zahlen schreiben und lesen lernen in der Vorschule
1, 2, 3…4, Zahlen schreiben und lesen lernen in der Vorschule

Sind Waldkitakinder gegenüber Regelkitakindern in der Grundschule im Nachteil?

Laut der Dialogforumteilnehmer/-innen, die von der Stiftung aus den verschiedensten Bundesgebieten nach Berlin geladen wurden und die von ihren jeweils unterschiedlichen Waldkitakonzepten berichteten, besteht in der Elternschaft stets die Sorge, dass eine Waldkita ihren Kindern im Gegensatz zu einer klassischen Kita nicht die Fertigkeiten und das Vorwissen mit auf den Weg geben könnte, das die Grundschule erwartet. Dabei geht es den Eltern meist um das Halten des Stifts, das Ausschneiden, ein wenig Lesen, Schreiben und Rechnen. Viele Eltern machen sich bereits vor der Anmeldung ihres Kinder in einer Kita darüber eine Menge Gedanken.

Die Vorschularbeit in Regel- und Waldkindergärten

Zunächst einmal: Die typische Vorschule als Zwischenstufe zum Kindergarten und Grundschule gibt es in Deutschland kaum noch. In Berlin wurde sie abgeschafft. Fast immer sind die Vorschulklassen heute, in denen die Fünfjährigen auf die erste Klasse vorbereitet werden, den Kindergärten zugerechnet. Wie die Kindergärten die Vorschule gestalten bleibt ihnen überlassen. Da früher viel weniger Kinder eine Kita besuchten, diente die Vorschule einst dazu, diese Kinder auf die Schule vorzubereiten damit sie auf dem gleichen Level einsteigen konnten, wie die Kinder, die bereits eine Kitabiographie hinter sich haben.

Heute gehen viel mehr Kinder in die Kita und sind deshalb viel weiter, so dass die typische Vorschule überflüssig wurde. Genau wie eine Regelkita, so können auch Waldkindergärten ihre Vorschularbeit selbst gestalten. Allerdings nutzen integrierte Waldkitas rein räumlich betrachtet andere Möglichkeiten der Gestaltung in ihrer praktischen Vorschularbeit als klassische Wald- und Naturkindergärten, die kein festes Haus haben.

Schultüten für Vorschulkinder in der Waldkita
Schultüten für Vorschulkinder in der Waldkita

Radikales vesus klassisches Vorschulkonzept

In den Wortbeiträgen der Teilnehmer/-innen stellte sich heraus, dass die Waldkitas ihre Vorschularbeit mit den Kindern inhaltlich sehr unterschiedlich gestalten. Einige Waldkitas agieren freier beziehungsweise radikaler. Andere halten sich enger an das klassische Konzept. Die Waldkita unserer Tochter gehört ich zu letzter Gruppe. Die Vorschule findet dort zwei mal wöchentlich zu morgens festen Zeiten in einem extra dafür eingerichteten Raum statt. Es werden Lehrhefte und -materialien genutzt, die berühmten Schwungübungen werden geübt und die Kinder lernen die Zahlen kennen. Außerdem wird viel gemalt, ausgeschnitten und gebastelt. Die Ergebnisse der Kreativarbeit haben wir zum Ende des letzten Kitajahres mit nach Hause nehmen dürfen und sind nun in einer schicken blauen A2-Mappe gut und sicher verwahrt. Zum Abschluss gab es im Rahmes des so genannten Neptunfests auch eine Urkunde und eine kleine gefüllte Schultüte. Die Vorschulkinder schwebten an dem Tag mindestens zehn Zentimeter über dem Waldboden.

Was ist meine persönliche Meinung zur Vorschularbeit?

Ich muss zugeben, dass wir uns bei der Kitaanmeldung unseres Kindes nicht so viel Sorgen darüber gemacht haben, wie die Vorschularbeit wohl ablaufen würde. Zumindest erinnern wir uns jetzt nicht mehr daran und das heißt, es kann keine allzu große Rolle gespielt haben.

Unsere Priorität lag vielmehr darauf, dass unser Kind in der Kita ein liebvolles, respektvolles und aufmerksames Umfeld vorfindet, in dem es sich in Ruhe entfalten, seine Interessen ausleben und sich viel draußen bewegen kann und Berührung mit der Natur bekommt.

Ich kann die kritischen Gedankengänge der Eltern dennoch in beide Richtungen nachvollziehen. Es ist wichtig, dass wir Eltern uns bei der Leitung einer Waldkita oder klassischen Kita vorab darüber informieren, wie die dortige Vorschularbeit abläuft. Ansonsten gibt es hinterher nur Enttäuschungen. Ein Kind ein Jahr vor Schulbeginn aus dem Gruppenverband der Kita rauszureißen, um es in einer Kita anzumelden, wo das vermeintlich bessere Vorschulprogramm angeboten wird, halte ich für das Kind für sehr bedenklich. In diesem Alter sind bereits feste Bindungen zu anderen Kindern und zu den Erziehern entstanden, die so gekappt werden würden. Das Kind müsste sich dann nicht nur an die Vorschule, sondern auch an die Umgebung und Regeln der neuen Kita gewöhnen, um dann zwölf Monate später wieder davon getrennt zu werden, weil es dann eingeschult wird. Falls ein Kind für die angebotene klassische Vorschularbeit der Kita noch nicht reif genug erscheint, weil es zum Beispiel noch zu verspielt oder verträumt wirkt, ist die Verschiebung der Vorschule um ein Jahr eine Möglichkeit.

Ich bin persönlich für den berühmten Mittelweg der Vorschularbeit (auch in einer Waldkita), der sowohl viel Raum und Zeit für freies Spiel und die Auseinandersetzung mit Themen, die die Kinder selbst mitbringen vorsieht, als auch die klassiche Arbeit mit Stift und Schere am Tisch einbezieht. Außerdem bin ich der Auffassung, dass ein Kind im Vorschulalter noch nicht unbedingt rechnen, lesen und schreiben braucht. Viele Kinder wollen es aber lernen, haben Spaß daran und dann ist es in Orndung, weil es von ihnen selbst kommt und das ist die beste Motivation. Auf keinen Fall sollten wir Eltern unser Kind dorthin drängen. Ansonsten verliert unser Kind die Freude am Lernen bevor die Schule begonnen hat.

3, 4, 5, 6, 7, 8...
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Was erwarten die Grundschulen von den Erstklässlern?

Wie ich in einer Informationsveranstaltung von unserer ansässigen Grundschule im Herbst vor der Einschulung erfuhr, reicht es vollkommen aus, wenn das Kind seinen Namen lesen und schreiben kann. Der Lehrerschaft ging es in der Tat vielmehr darum, dass die Kinder eine gute Portion Selbständigkeit mitbringen,  sich für den Sportunterricht und die Pausen auf dem Schulhof zu eigenständig an- und auszukleiden und sich einen Moment auf etwas konzentrieren, zuhören und ein Weilchen stillsitzen zu können.

Das Feedback der Klassenlehrerin zu unserer Tochter

Kurz vor Ende des ersten Schulhalbjahres berichtete uns die Klassenlehrerin unserer Tochter im Elterngespräch meinem Mann und mir, dass unser Kind sich problemlos in der Klasse und in der Schule eingelebt hat. Stillsitzen, zuhören, ausschneiden, konzentrieren fällt ihr leicht. Allerdings kommt sie an den Tagen an denen sie bereits um 8.15 Uhr Unterricht hat zu Beginn nicht so gut in die Gänge als an den Tagen an denen sie erst zur 2. Schulstunde kommt. Aber das wundert uns kaum. Nachweislich ist der Unterrichtsbeginn um 8.15 Uhr für Kinder auch nicht ideal. Der Meinung der Klassenlehrerin nach unterscheiden sich die Waldkitakinder in den Lern-Disziplinen nicht von den Kindern, die zurvor eine klassische Kita und damit in der Regel auch klassische Vorschule besucht haben. Ihr sei allerdings schon aufgefallen, dass die ehemaligen Waldkitakinder meist geerdeter und robuster seien, fester im Leben stehen und Konflikte eher durch Diskutieren lösen würden. Uns hat dieses Feedback sehr froh gestimmt.

Was können Eltern für einen besseren Übergang von der Kita zur Grundschule beitragen?

Natürlich können weder die (Wald)Kitaerzieher/-innen noch die Lehrerschaft die gesamte Verantwortung für einen weichen Übergang tragen, wie Miriam Buse richtig festhält. Wir Eltern können und müssen hier ebenfalls einen Beitrag leisten. Schließlich geht es hier um unsere Kinder. Insofern möglich können wir Eltern zum Beispiel gemeinsame Elternabende initiieren. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist dies zum Thema Sprachförderung so gesetzlich festgelegt.

Wie ich bereits in meinem Blogbeitrag vom 6. August 2016 „Wie mache ich mein Kind fit für die Grundschule?“ schrieb, können Eltern mit ihren Kindern während der Vorschulzeit der Grundschule einen Besuch abstatten und ihren Kindern die dortigen Räumlichkeiten zeigen oder eine Verabredung mit dem oder der zukünftigen Klassenlehrer/-in treffen, sobald er oder sie feststeht. Außerdem gibt es viele Kinderbücher zum Thema Schule und Einschulung, die man kaufen oder in der Bücherei ausleihen kann.

Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, neuDenken, November 2016
Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, neuDenken, November 2016

Weitere Informationen

Deutsche Wildtier Stiftung: www.deutschewildtierstiftung.de

Patenkindergärten der Deutschen Wildtier Stiftung: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/patenkindergaerten

„Übergang Kita – Grundschule“, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung / Forschungsstelle Begabungsförderung, Meike Sauerhering und Claudia Solzbacher (Herausgeber): www.bwp.uni-osnabrueck.de/professur_bals/personen/miriam_buse

Miriam Buse, M.A., Berufs- und Wirtschaftspädagogik: www.nifbe.de/pdf_show.php?id=218

PONTE Project: www.verlagdasnetz.de/zeitschrift/betrifft-kinder/betrifft-kinder-2008/bk-03-0408/236-ponte-kindergaerten-und-grundschulen-auf-neuen-wegen

Berliner Bildungsprogramm: www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/bildungswege/vorschulische_bildung/elternfassung_deutsch.pdf

Vorlagen für Schwungübungen: www.grundschulkoenig.de/schwunguebungen

„Nein, noch nicht“, Die Zeit, 4. Januar 2015: http://www.zeit.de/2014/52/schule-beginn-uhrzeit-frueh-aufstehen

Vorlese- und Bilderbuch, „Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016: www.amazon.de/Kinderbuch-Pappbilderbuch-Nils-zeigt-Waldkindergarten/dp/3944793781/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1486585023&sr=1-1&keywords=nils+zeigt+dir+den+waldkindergarten

Startkapital Natur, Wie Naturerfahrung die kindliche Entwicklung fördert, Andreas Raith und Armin Lude, oekom, 2014: https://www.amazon.de/Startkapital-Natur-Naturerfahrung-kindliche-Entwicklung/dp/3865816924/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1488487755&sr=1-1&keywords=startkapital+natur ,

Wo gibt es Waldkitas in Berlin und Brandenburg?

Waldkitas in Berlin und Brandenburg
Waldkitas in Berlin und Brandenburg

Berlin ist eine recht grüne Stadt. In der Hauptstadt gibt es daher auch einige Waldkindergärten, aber sie sind noch rar gesät.

Nach unserer Recherche gibt es bis dato ca. 14 Berliner Waldkitas (Stand März 2015). Das ist nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass in Berlin ca. 1.857Kindertagesstätten existieren, in denen ca. 110.000 Kinder betreut werden.

Die Kitas teilen sich wie folgt auf:

1. Eigenbetriebe der Bezirke: 305
2. AWO: 37
3. Caritasverband: 65
4. DRK: 2
5. Diakonie: 243
6. EKT (Elterninitiativkitas) 594
7. Jüdische Gemeinde: 1
8. sonstige freie Träger: 590

(Quelle: http://bildungsklick.de, 2007)

Waldkitas in Berlin und Brandenburg

Unten stehend haben wir eine kurze Vorstellung der von uns gefundenen Berliner Waldkindergärten aufgestellt.

Die 12 Waldkindergärten in Berlin haben zwar konzeptionelle Gemeinsamkeiten. Im Ablauf und in der Kitagröße gibt es allerdings einige Unterschiede. Grundlegend ist zwischen reinen Waldkitas, die lediglich über einen Schautzraum wie einen Bauwagen verfügen und integrierten Waldkitas zu unterscheiden, die über feste Räumlichkeiten verfügen.

Darüber hinaus gibt es natürlich ein paar Spezialiäten. Zum Beispiel gibt es eine Waldkita, die mit einem dafür ausgebildeten Hund unterwegs ist. Oder eine in der englisch und deutsch gesprochen wird.

Die integrierten Waldkitas haben eine eigene Küche, die reinen Waldkitas meist nicht und lassen sich deshalb das Essen von einem Caterer bringen.

Die Kindergärten nehmen zwischen 10 und 40 Kindern in mehreren Gruppen auf. Einige Waldkitas nehmen bereits Kinder ab dem ersten Lebensjahr (wenn sie schon etwas laufen können), manche nehmen nur Kinder, die 3 Jahre und älter sind.

Die Betreuungszeiten varrieren, liegen aber oftmals zwischen 7.30 und 17 Uhr wie in einer regulären Kita.

In den meisten Fällen müssen die Eltern Mitglied in dem Trägerverein sein und einen Monatsbeitrag zwischen 20 und 30 Euro bezahlen. Für die Vereinsmitglieder findet einmal jährlich eine ordentliche Mitgliederversammlung statt in der Beschlüsse gefällt und die wichtigsten Informationen ausgetauscht werden. Im Vorstand befinden sich meist ehrenamtlich engagierte Eltern. Wenn man sich für den Beitritt in eine Elterninitiativkita entscheidet bzw. dort aufgenommen wird, muss einem bewusst sein, dass man sich als Eltern dort stärker einbringen kann als in einer regulären Kita. Das bringt viele Vorteile mit sich. So kann man bspw. mehr Einfluss auf das Kitageschehen nehmen. Und der Kontakt und die Beziehung zwischen den ErzieherInnen und Eltern ist persönlicher. Allerdings wird auch erwartet, dass die Eltern sich durch Garten- oder Hausarbeit einbringen. In manchen Kitas gibt es feste Stundensätze pro Jahr. Wenn man diese Leistungen zeitlich nicht erbringen kann, besteht in manchen Kitas die Möglichkeit,  sich der Einkommenshöhe entsprechend mit Geld „freizukaufen“.

Waldkitas in Berlin und Brandenburg

Die folgenden Informationen über die Berliner Waldkindergärten sind zuletzt im März 2015 aktualisiert und von den jeweiligen Websites der Kindergärten entnommen. Manche der Seiten sind recht liebevoll gestaltet und informativ.

 

(C) Naturkindergarten Die kleinen Pankgrafen

Naturkindergarten „Die kleinen Pankgrafen“

Pankgrafenstraße 12 d

13125 Berlin

Telefon: 0159-03042475

Website

Der Naturkindergarten ist für 25 Kinder (inkl. ein Integrationskind) ab drei Jahren ausgerichtet, die montags bis freitags von 9:00 bis 14:00 Uhr von pädagogischen Mitarbeitern betreut werden.  Auf dem Areal eines  ehemaligen Tiergeheges gibt einen Schutzraum, eine große Feuerstelle, ein Wichtelhaus, ein Feuchtbiotop, einen Kräuterhügel und einen großen umgestürzter Baum. Zum Vereinsgeländes gehört darüber hinaus ein Waldgarten gegenüber der Kleingartensiedlung an der Panke, in dem sich der Zauberwald und ein Weidenhaus (dient als Märchen- und Geschichtenecke), ein großes Tipi mit Feuerstelle, ein Sportplatz und viel unberührte Natur. Mit dem Kletterbaum, dem Bachlauf, den Hügeln und Senken und eine großen Wildblumenwiese wird zum Bewegen aber auch zum Innehalten eingeladen. Der freie Träger ist der gemeinnützige Verein KIJMBI e.V.


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(c) Wald und Wiesen e.V.

Kindergarten des Wald- und Wiesen e.V.

Husemannstraße 12

10435 Berlin-Prenzlauer Berg

Telefon: 030 24637864

Website

Der Kindergarten des Wald- und Wiesen e.V. ist ein integrierter Waldkindergarten für Kinder ab dem 1. Lebensjahr . Den Vormittag erleben die Kinder getrennt, in Stadt und Wald, doch am Nachmittag treffen sich Wald-und Wiesenkinder im gemeinsamen Garten. Das Team besteht aus 9 fest angestellten ErzieherInnen, davon 2 IntegrationserzieherInnen.
Träger ist der eingetragene, gemeinnützige Verein Wald & Wiesen e. V.; gegründet im Herbst 2004.

 


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(c) Waldkindergarten Am Löwen e.V.

Waldkindergarten Am Löwen e.V.

Zum Heckeshorn 33, Haus 2

14109 Berlin-Wannsee

Telefon: 0173 4093647

Website

Der Waldkindergarten Am Löwen nimmt insgesamt ca. 15 Kinder von 2,5 bis 6 Jahren auf, die von zwei Erzieherinnen und einem Erzieher im Wechsel betreut werden. Die Betreuungszeiten sind von 8 bis 16 Uhr. Der Waldkindergarten hat ein richtiges Haus, das aus den 30er Jahren stammt und viele Jahre von einer Klinik genutzt wurde.

 

 


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(c) Wurzelkinder e.V.

Wurzelkinder e.V.

Staehleweg 46

13465 Berlin-Frohnau

Telefon: (030) 401 3732 nur mi 15-16h

Website

In der integrierten Waldkindertagesstätte werden ca. 30 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in 2 altersgemischten Gruppen (je 15 Kinder) betreut.  Jede Gruppe wird von mindestens zwei Erziehern geleitet.

Im Jahr vor der Schule werden die Kinder zeitlich begrenzt in einer Vorschulgruppe auf die Schule mit Projekten und geleiteten Aktivitäten auf die Anforderungen der Schule vorbereitet.

Der Wurzelkinder e.V. nimmt behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder auf, da sich das Waldkonzept besonders für die Integration und Förderung eignet.  Die Kinder können in der Zeit von 8.00 bis 17.00 Uhr betreut werden.

Träger des christlich geprägten Eltern-Initiativ Waldkindergartens „Wurzelkinder“ e.V. ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein.


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(C) die Waldläufer Waldkindergarten Pankow e.V.

die Waldläufer Waldkindergarten Pankow e.V.

Schildower Straße 20
13156 Berlin-Blankenfelde

Team-Schnecke: 0179 – 1482196
Team-Stein: 0163 – 6134758
Koordination: 0157-39490779

Email: info@waldkindergarten-berlin.de

Website

Die Waldläufer ist ein Elterninitiativkindergarten für 25 Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt mit Halbtags- und Ganztagsbetreuung. Die Kinder verbringen den größten Teil des Tages in der freien Natur. Die Ganztagskinder haben die Möglichkeit, sich nachmittags in Räumen aufzuhalten. Vier festangestellte Erzieher, eine Heilpädagogin (2 davon sind Integrationsfachkräfte), einer/m Praktikantin/-en, einer FÖJ/FSJ-Kraft sind für die Kinder da.


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(c) Waldkindergarten Robin Hood

Waldkindergarten Robin Hood e.V.

Dietzgenstraße 66

13156 Berlin-Niederschönhausen

Telefon: 030-34082259

Website

Der englisch – deutsche integrierte Waldkindergarten Robin Hood in Niederschönhausen (Pankow) bietet insgesamt 32 Kindern nach der Zeit an der fischen Luft feste Räumlichkeiten, in denen sie werkeln, bauen oder ausruhen können.  Kinder ab 1 ½ Jahren werden aufgenommen.
Es wird ein pädagogischer Zusatzbeitrag von derzeit €60 im Monat (€45 ab dem zweiten Kind) erhoben.

 


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Waldkindergarten Waldmäuse e.V.


Waldkindergarten Waldmäuse e.V.

Rabenstraße 41

13505 Berlin-Konradshöhe

Telefon: 030-4312225

Website

 

Der bereist 1999 eröffnete Waldkindergärten zählt bis zu 40 Kinder im Alter zwischen 1 und 6 Jahren, die in 3 Gruppen von jeweils 2 ausgebildeten Erziehern betreut werden.  Der Waldkindergarten im Nordwesten Berlins verfügt über ein festes Gebäude in denen die Kleineren morgens frühstücken und ihren Mittagsschlaf halten. Darüber hinaus gibt es ein Gelände das direkt an den Wald grenzt. Die Betreuungszeiten sind von 7.30 bis 17 Uhr. Der Vereinsbeitrag beläuft sich auf ca. 26 € pro Monat.


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(c) Waldkindergarten Waldwichtel e.V.

Waldkindergarten Waldwichtel e.V.

Postfach 280548

13445 Berlin-Hermsdorf

Telefon: 030 – 40 10 48 05

Website

In dem Kindergarten werden derzeit 15 Kinder von jeweils zwei der drei Fachkräfte pädagogisch betreut.  Die Kita ist spielzeugfrei und arbeitetet nach dem situationsorientierten Ansatz.  Die Betreuungszeiten sind von 8.30 bis 13.30 Uhr. Die Basis bildet ein Bauwagen, der speziell umgebaut wurde und als Treffpunkt, Materiallager und Rückzugsraum dient.
Der Verein wurde im Mai 2001 gegründet. Die Mitgliedschaft im Verein ist für mindestens ein Elternteil erwünscht. Der Vereinsbeitrag beläuft sich auf jährlich 12,00 €.

 

 

 


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(c) Waldkita Fila

WaldKita Fila

Eichhörnchensteig 3

14193 Berlin

Telefon: 01575 4890 400, 030 – 826 13 17  (8.00 Uhr bis 15.00 Uhr)

Website

Die WaldKita Fila liegt mitten im Grunewald auf dem Gelände des erlebnispädagogischen Abenteuerzentrums im Grunewald (AziG). Auf dem Gelände haben 10 bis 15 Kinder Platz  und werden von zwei Betreuerinnen und der Therapiebegleithündin „Fila“ angeleitet. Dies ist die einzige Waldkita Berlins, die mit tiergestützter Pädagogik arbeitet. Als Rückszugsraum dient ein Bauwagen.

 


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(c) Waldkindergarten Waldfüchse Spandau

Waldkindergarten Waldfüchse Spandau e. V.

Wichernstraße 57

13587  Berlin

Website

Seit 2007  gibt es den Waldfüchse Spandau e.V.,  der bis zu 15 Kinder wird von 8 bis 15 Uhr betreut. Als Standort dienen Räume nahe des Spandauer Forstes, wo die Kinder nach dem Vormittag im Wald zu Mittag essen, sich ausruhen, spielen, basteln und im Garten toben können.

 


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(c) Waldkindergarten Reinwaelder e. V.

Waldkindergarten Reinwaelder e. V.

Dauerwaldweg

14055 Berlin

Telefon: 0177 – 780 1976

Website

Bis zu 23 Kinder werden von 2 Erzieherinnen (beide mit Zusatzqualifikation zur Facherzieherin für Integration) betreut. Fester Standort und Ausgangspunkt für die täglichen Exkursionen ist ein von den Eltern konzipierter Schülerwagen. Er befindet sich ca. 10 Gehminuten von der Reinfelder Schule entfernt im Grunewald auf einem Waldstück am Ende des Dauerwaldwegs.

 


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Der Verein Stadt & Waldkinder e.V.

Kollwitzstraße 66
10435 Berlin

Gaudystraße 10
10437 Berlin

Telefon (Mittwochs von 9:30-12:00): 030 – 91206632 in der Kollwitzstraße und 030 – 47375364 in der Gaudystraße

Website

Der Verein Stadt & Waldkinder e.V. ist Träger von zwei Waldkindergärten im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg. In dem Kleinkindbereich werden 20 Kinder in altershomogenen Kleingruppen von fünf ErzieherInnen betreut. Die Kinder werden auf den Wechsel in die Waldgruppe durch das tägliche nach draußen gehen vorbereitet. Im Frühling und im Sommer gibt es auch für sie regelmäßige Waldtage. In der Regel wechseln die Kinder im August nach ihrem 3. Geburtstag in die Waldgruppe. Die drei bis sechsjährigen Kinder fahren jeden Morgen um 8:45 vom Kollwitzplatz mit dem Bus eines Berliner Busunternehmens in den Wald nach Schönwalde. Im Moment werden 25 Waldkinder von drei ErzieherInnen und einem FöJler begleitet. Die Kinder verbringen täglich mindestens 2,5 Stunden im Wald, die sie zum Spielen nutzen können. Um 12.00 Uhr bringt der Bus die Kinder wieder zurück in die Stadt und sie verbringen den restlichen Tag im Kindergarten. Ab dem nächsten Kitajahr werden insgesamt 32 Waldkinder in zwei Gruppen betreut und den älteren Waldkindern einen längeren Waldaufenthalt – ca. vier Stunden- ermöglichen.

Die Öffnungszeiten sind Mo, Di, Do, Fr von 8:00-17:00 und Mittwoch von 8:00-16:00

 


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Naturkindergarten Berlin Mitte e.V.

Krausnickstr. 11
10115 Berlin

Telefon: 030 275 960 89

Website

Die Kinder verbringen den Großteil ihres Tages im Krausnickpark (Bezirk Mitte), der über zwei Spielplätze einen Hügel mit großer Liegewiese, Wege, Beete, einen Komposthaufen und viele verwilderte Ecken verfügt. Außerdem befindet sich auch eine Holzwerkstatt dort. Bei der Gestaltung und der Pflege des Parks werden die Kinder aktiv miteinbezogen. Auch pflegen sie ihr eigenes Beet, in welchem Obst und Gemüse angebaut werden. Helfen dabei, den Kompost umzuschichten und beim Aufräumen des Parks, beim Laubharken und allen anderen gärtnerischen Tätigkeiten. Die Elterninitiativkita legt viel Wert auf eine gute Beziehung und eine stetige Kommunikation zwischen ErzieherInnen und Eltern.
Monatlich werden vier Stunden Elterneinsatz sowie einmal jährlich ein Renovierungswochenende eingebracht.
Kinder ab zwei Jahren werden in der Kita aufgenommen.

NaturKulturGut Jägerhof

Königstr. 35c
14109 Berlin

Telefon: k.A., Mail: goebel@jaegerhof-berlin.de

Website

Der Naturkindergarten bietet 34 Kindern Raum, sich in der sie umgebenden Natur selbstbestimmt zu entfalten und sie zusammen mit liebevollen und kompetenten ErzieherInnen gemeinsam zu erkunden. Die Kinder werden von Montag bis Freitag in der Zeit von 8:30 bis 17:00 Uhr an betreut. In der Krippe sind die Betreuungszeiten von 8:30 – 14:30 Uhr. Für die 15-17 Kinder pro Gruppe sorgen jeweils möglichst
eine weibliche und eine männliche Erzieherfachkraft, sowie eine Schüler oder ökologischer Freiwilliger. Ausserdem gibt es in der „Murmeltier“-Gruppe für 8-10 Kleinstkinder im Alter von 1 – 3 Jahren einen geschützten Raum mit besonderer Betreuung durch zwei Pädagoginnen und einen Ökologischen Freiwilligen. Das Projekt wird getragen durch die unabhängige NaturKulturGut Jägerhof gGmbH, welche 2011 von Anne Tlach und Max Göbel gegründet wurde.

Waldkitas in Berlin und Brandenburg

Wo gibt es Waldkitas in Brandenburg?

Christlicher Naturkindergarten „Apfelbäumchen“ e.V.    
Carl-Schmäcke-Straße 13
15366  Neuenhagen bei Berlin
Tel. 03342/212088
Website

Elterninitiative Christliche KiTa Woltersdorf / Waldgruppe    
Werderstraße 9 / Hans-Knoch-Straße 1
15569    Woltersdorf b. Erkner
Tel. 03362-3305
Website

Integrierter Waldkindergarten Templin  
Friederike-Krüger-Str. 3
17268 Templin
Tel. 03987-409429
Website

NaturKinderGarten „Wald- und Wiesenhopser“    
Seestraße 9a
15526 Bad Saarow
Tel. 033631-59362
Website

Waldgruppe der KiTa Kinderland ev. freik. KiTa Elstal e.V.    
Unter den Kiefern 1 b
14641 Wustermark
Tel. 033234-20689
Website

Waldkindergarten Belzig    
Bergholzerstraße 3
14806 Belzig
Tel. 033841-44468
Website

Waldkindergarten Eichwalde e.V.    
Schmöckwitzer Straße 34
15732 Eichwalde
030-67539466
Website

Waldkindergarten Frauenzentrum  
Magdeburger Straße 12
14806 Bad Belzig
Tel. 033841 33928
Website

Waldkindergarten „Die Waldzwerge“ Falkensee e.V.    
Rothenburger Straße 31
14612    Falkensee
Tel. 03322-230130
Website

Kindertagesstätte „Löwenzahn“    
Schulstr. 20
16244 Schorfheide
Tel. 03335-7174
Website

Montessori-Waldkindergarten Birkenbäumchen e.V.    
Hobrechtsfelder Dorfstraße 51
16341 Panketal
Tel. 030-94518578
Website

„Wir sind Kinder einer Erde“  – ev. Waldkindergarten    
Menzelstr. 2
16247 Joachimsthal
Tel. 033361-536
Website

Integrierte Waldkita Zwergenland    
Fernstr. 8
15741 Bestensee OT Pätz
Tel. 033767-80505
waldkita@bestensee.de
Website

Waldhort Independent Living Potsdam gGmbH    
Marie-Hannemann Str. 8
14480 Potsdam
Tel. 0331-60060320
Website

Waldkita Waldkrümel Kind
ervereinigung e.V.
Margeritenstraße 5
16556 Borgdorf
Tel, 03303-5047 77
Website

Naturkindergarten Fläming e.V.    
Schmerwitz 35
14827 Wiesenburg/Mark
Tel. 033849-905551
Website

 

Mehr über Waldkindergärten lesen:

Die Idee, die Entstehung und das Konzept von Waldkitas

Bekleidung und Ausrüstung für die Waldkita

Der Tagesablauf im Waldkindergarten

Eingewöhnung in der Waldkita

Tagesablauf in einem Waldkindergarten

Morgens

Die morgendlichen Anfangszeiten sind je nach Waldkitag relativ unterschiedlich. In der Regel werden die Kinder zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr von ihren Eltern zu einem vereinbarten Treffpunkt – meist ist es der Bauwagen oder die Schutzhütte – oder bei dem integrierten Waldkindergarten in die Räumlichkeiten gebracht.

In integrierten Waldkindergärten (= Waldkita mit festen Räumlichkeiten)  frühstücken die kleineren Kinder (1 bis 3 Jahre) gemeinsam wie in einer normalen Kita in dem Kitagebäude.  Die älteren Kinder (3 bis 5 Jahre) nehmen ihr Frühstück im Wald ein. Festes Ritual bei reinen als auch intergierten Waldkitas ist am Anfang eines jeden Tages meistens ein Morgenkreis in dem die Kinder gemeinsam Lieder singen,  Finger- oder Bewegungsspiele spielen, eine Geschichte hören und/ oder die Erlebnisse vom Vortag oder Wochenende erzählen.

Vormittags

Nach dem Morgenkreis bricht die Gruppe auf zum Waldgang. Häufig wird ein Bollerwagen oder ein Doppelkinderwagen mitgenommen. In ihm sind für Notfälle z. B. ein Mobiltelefon, eine Erste-Hilfe Ausrüstung, im Sommer ein Wespennetz, ein Regenzelt, Bastelutensilien, Ersatzkleidung, eine Regenplane für schlechte Witterung, Bestimmungsbücher, ein Werkzeugkasten und manchmal auch einfache Spielgeräte wie Schaufeln verstaut.

Die Kleinen laufen in der Gruppe zusammen und bleiben im Blickfeld und im Rufbereich der Erzieherinnen. An zuvor ausgemachten Waldplätzen, wie Kuhlen, Wegkreuzungen, große umgefallene Bäume wird Halt gemacht und gespielt. In der Natur können die Kinder ihrem eigenen Freizeitspiel und Ideen nachgehen.

Mittags und Nachmittags

Gegen 11.30 gibt es draußen ein gemeinsames Mittagessen. Danach werden die Zähne geputzt und die kleineren (1 bis 3 Jahre) machen einen ein- bis eineinhalb stündigen Mittagsschlaf. Anschließend spielen die Kinder bis sie meist gegen 15 Uhr abgeholt werden. Manche Waldkitas haben auch einen Spätdienst bis 17 Uhr,  der die Kinder aus allen Altergruppen bis zum Ende des Kitatages betreut.

 

 

 

Mehr über Waldkindergärten lesen:

Die Idee, die Entstehung und das Konzept von Waldkitas

Bekleidung und Ausrüstung für die Waldkita

Wissenswertes über Waldkitas in Berlin

Eingewöhung in der Waldkita

Die Idee, die Entstehung und das Konzept von Waldkindergärten

 

Warum gibt es Waldkindergärten?

In Großstädten ist der Bewegungs- und Aktionsradius von Kindern stark eingeschränkt. Haltungsschäden und Übergewicht können die Folge sein. Im Wald haben Kinder genug Platz um sich auszutoben, zu tanzen, zu laufen, zu springen, zu spielen, sich zu verstecken und zu matschen. Waldkitas ermöglichen den Kindern das Ausleben ihres Bewegungsdranges und das Entwickeln ihrer Feinmotorik und Wahrnehmung. Darüber hinaus sind Kinder im Waldkindergarten gesundheitlich robuster, haben weniger Unfälle und fallen sicherer.

Gerade in der heutigen Zeit der auditiven und visuellen Reizüberflutungen stellt das Erleben der Natur einen sinnvollen und wichtigen Gegenpol für Kinder dar. In der Natur können die Kinder den Duft von feuchtem Laub riechen, die Rinde eines Baumes fühlen, Rehe oder kleine Käfer beobachten und die unterschiedlichenVogelstimmen wahrnehmen und dadurch spielerisch viel über die Natur und die Tiere lernen. Der Wald bietet aufgrund seiner Vielseitigkeit beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Diese direkten Erfahrungen sind optimal für die Sinnesentwicklung der Kinder.

(c) majorbonnet

Was ist ein Waldkindergarten?

Waldkindergärten unterscheiden sich gegenüber Regelkindergärten dadurch, dass sich die Kinder größtenteils in der Natur aufhalten und mit den Dingen spielen, die sie im Wald finden. Dies ermöglicht den Kleinen, den jahreszeitlichen Rhythmus direkt wahrzunehmen.

Es gibt reine Waldkindergärten, die lediglich über einen Schutzraum wie Schutzhütten oder Bauwagen verfügen, die bei Gewitter, starkem Schnee oder Sturm aufgesucht werden. Darüber hinaus gibt es sogenannte integrierte Waldkindergärten, die feste Räumlichkeiten haben. Den ganzen Morgen über spielen die Kinder in der Natur. Da ein Vormittag für Kinder in jüngeren Altersgruppen sehr anstrengend sein kann, findet die Betreuung am Nachmittag dann meist wie in einem konventionellen Kindergarten entweder auf den angegliederten Kindergartenspielplatz oder in den Räumlichkeiten statt.

Die meisten Waldkindergärten basieren auf eine Elterninitiative. D. h. es handelt sich größtenteils um Vereine, in die die Eltern eintreten um ihre Kinder dort betreuen zu lassen.

 

Die Entstehung

Der erste Waldkindergarten wurde in den 1953 in Dänemark von Ella Flatau gegründet.  Sie hielt sich mit ihren eigenen Kindern täglich längere Zeit im Wald auf, um mit ihren Kindern zu spielen und nahm darüber hinaus andere Kinder zur Betreuung auf.  Daraus entwickelte sich eine Elterninitiative, die gemeinsam einen Waldkindergarten gründete.

Den ersten Wald- und Naturkindergarten in Deutschland gab es wohl 1968 auf eine private Initiative in Wiesbaden. Dieser bekam jedoch vom Jugendamt nie eine offizielle Genehmigung. 1969  wurde in Flensburg der erste offizielle Waldkindergarten in Deutschland angemeldet.

Es  gibt wohl weit über 700 (Stand Mai 2007) Waldkindergärten in Deutschland.

 

 

Die Betreuungszeiten

(c) Sergey Galyonkin

Es gibt je nach Waldkita ganz unterschiedliche Betreuungszeiten.  Manche bieten nur 5 und andere bis zu 9 Stunden Betreuung an, die man beim zuständigen Jugendamt seines Wohnortes beantragen kann. Beginn ist meistens zwischen 8 und 9 Uhr morgens und das Ende des Kitatages zwischen 15 und 17 Uhr. Die Gruppengröße in Waldkindergärten liegt meistend unter der in normalen Regelkindergärten. Oft besteht eine solche Gruppe aus 10 bis 20 Kindern, die von mindestens zwei, in einigen Waldkindergärten sogar von drei Personen betreut werden. Hinzu kommen noch FSJler und Praktikanten. Reine Waldkindergärten sind personell meist noch stärker besetzt als integrierte Einrichtungen.

Manche Waldkindergärten nehmen bereits Kinder ab dem 1., andere wiederum erst ab dem 3. Lebensjahr auf.

 

Die Betreuungskosten

Meistens orientieren sich die Betreuungskosten für eine Waldkita an dem Gehalt und von der Art und dem Umfang der Betreuung ab wie bei Regelkindergärten auch. Seit dem 1. Januar 2011 ist die Betreuung für Kinder in den letzten drei Jahren vor Beginn der regelmäßigen Schulpflicht kostenfrei. Man muss lediglich den Verpflegungsanteil von 23 Euro monatlich zu zahlen, wenn das Kind in der Kita ein Mittagessen bekommt.

Da es sich bei Waldkitas oftmals um Vereine handelt, muss man darüber hinaus allerdings einen Migliedsbeitrag entrichten. Dieser ist von Waldkita zu Waldkita unterschiedlich. Wir bezahlen bspw.  insgesamt als Familie um die 25 Euro pro Monat.

 

Bildungsprogramm

(c) aspheric.lens

Die vom Berliner Bildungsprogramm vorgegeben sieben Bildungsbereiche Körper, Bewegung und Gesundheit, naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen, soziale und kuklturelle Umwelt, Kommunikation sowie bildnerisches Gestalten, Musik und mathematische Grunderfahrungen werden in einer Waldkita ebenfalls berücksichtigt.

Wenngleich der Bewegungsapekt durch die Waldaufenthalte eine dominante Rolle spielt, so werden in einer Waldkita die anderen Bildungsbereiche spielerisch integriert. Je nach Waldkita wird mit dem Berliner Bildungsprogramm sicherlich etwas unterschiedlich umgegangen. Generell können durch die Waldkitapädagogik naturwissenschaftliche Aspekte bspw. durch den Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie durch das Erspüren von Wetterverhältnissen intensiv erfahren werden. Auch im Wald können Geschichten vorgelesen, Spielideen ausgetauscht und v.a. in Bestimmungsbüchern Dinge mit dem Stift festgehalten werden. Da kaum oder wenig konventionelles Spielzeug genutzt wird und die Kinder mit Naturgegenständen spielen, über dessen Bedeutung sie sich verbal austauschen, wirkt sich dies auch auf die Sprachentwicklung unterstützend aus. Aus Ästen, Blättern und Steinchen lassen sich wunderschöne Mandalas oder geometrische Formen legen. Der Kreativität ist im Wald keine Grenzen gesetzt. Im Wald kann genauso gesungen werden wie in einer normalen Kita. Darüber hinaus lassen sich verschiedenen Hölzern unterschiedliche Töne entlocken und natürlich viele Vogelgeräusche identifizieren. Die Höhe eines Baumes oder das Gewicht eines Astes ermöglicht mathematische Grunderfahrungen.  Waldkindergärten besuchen ebenfalls Theater, Museen und Tierärzte oder unternehmen Hausbesuche zu den Kindern ihrer Gruppe und lernen somit ihre soziale und kulturelle Umwelt kennen.


Mehr über Waldkindergärten lesen:

 

Bekleidung und Ausrüstung für die Waldkita

Wissenswertes über Waldkitas in Berlin

Der Tagesablauf im Waldkindergarten

Eingewöhung in der Waldkita

 

Literatur

Miklitz, Ingrid. Der Waldkindergarten, Dimensionen eines pädagogischen Ansatzes. Neuwied, Berlin, 2000 (Die Auflage 2004 wurde komplett überarbeitet).

Lernort Wald als pädagogische Herausforderung für Kindergarten- und Grundschulkinder: Pädagogische Grundlagen, Skizzierung von praktischen … Möglichkeiten und Ausblick von Alexandra Ludwig von Grin Verlag (Taschenbuch – 5. Oktober 2007)

Bickel, Kirsten. Der Waldkindergarten. Norden Media, 2001.

Waldkindergarten: Ein pädagogisches Konzept mit Zukunft? von Silvana Del Rosso (Taschenbuch -12. November 2010)

Mit Kindern in den Wald: Wald-Erlebnis-Handbuch. Planung, Organisation und Gestaltung von Katrin Saudhof und Birgitta Stumpf

Der Wald als erlebnispädagogischer Lernort für Kinder von Jörg W. Ziegenspeck und Margit Berthold (Taschenbuch -März 2002)

Spielraum Wald: Praxisideen und Spiele für Kindergruppen von Monika Bezdek, Petra Bezdek und Ursula Bezdek (Broschiert -1. April 2004)

Das Jahr im Waldkindergarten von Martin Siemens (Regisseur), Format: DVD

Familienbrunch in der Villa Mittelhof in Berlin-Zehlendorf

Heute waren wir zu einem Familienbrunch in der Villa Mittelhof in Berlin-Zehlendorf eingeladen. Die beiden Gastgeberinnen haben für Getränke gesorgt und die Gäste trugen alle etwas leckeres zum Buffet bei. Organisiert wurde der Termin mit Doodle, so ging es ganz einfach.

Familienbrunch in der Villa Mittelhof in Berlin-Zehlendorf, Haupteingang der Villa Mittelhof
Haupteingang der Villa Mittelhof

Die Villa Mittelhof

Wir waren von der Ästhetik des Hauses und der Atmosphäre sehr angetan. Vor allem die Terrasse und der Garten mit dem großen Spielplatz fanden wir schön. Unsere Tochter flitzte glücklich durch den hellen Caféraum, durch den Garten und tobte sich auf dem Spielplatz aus und naschte vom Buffet.

Wir Eltern saßen meistens auf der Terrasse oder im Café an Einzeltischen und schmausten, wenn wir nicht gerade nach unserem Kind guckten.

Die Villa Mittelhof hat im Erdgeschoss ein kinderfreundliches Café mit Wintergarten, wo es bei normalen Betrieb Frühstück, Suppe, Salat und Hauptgerichte einzeln und als Menü zur Mittagszeit und Kuchen und Torten am Nachmittag gibt. Auch ein W-Lan Hot-Spot zur Internetnutzung steht zur Verfügung.

Übrigens kann man das Café mit Wintergarten im Erdgeschoss (85 + 16,5 qm) am Wochenende für jegliche Festivitäten mieten. Darüber hinaus stehen auch ein Kaminzimmer und andere Räumlichkeiten zur Verfügung.

 

Sonnenterrasse der Villa Mittelhof

Im 1. OG der Villa befindet sich eine Selbsthilfekontaktstelle, die Kontaktstelle PflegeEngagement, Gruppenräume für Gesprächs- und Selbsthilfegruppen und Beratungsangebote und ein Medienraum.

Wer betreibt die Villa Mittelhof?

Betrieben wird die Villa bzw. das Stadtteilzentrum vom Mittelhof e.V.  Der Träger besteht seit 1947 und wurde im Berlin der Nachkriegszeit von amerikanischen Quäkern als erstes Nachbarschaftsheim Berlins gegründet. Finanziell gefördert wird der Verein u.a. vom Berliner Senat.

Neben der Villa Mittelhof betreibt der Verein die Villa Folke Bernadotte, das Mehrgenerationenhaus Phoenix und das Nachbarschaftshaus Lilienthal.

Mehr als 270 Mitarbeitende und eine große Zahl von ehrenamtlich tätigen Menschen engagieren sich an 25 Standorten in Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf bei Mittelhof. Der Verein bietet Kindertagesbetreuung in Kitas und Schulen, Selbsthilfekontaktstelle und Kontaktstelle PflegeEngagement, Stadtteilzentrum, Nachbarschaftshäuser und Mehrgenerationenhaus, Kursprogramm und Cafébetrieb, Seniorenarbeit und Familienberatung, Kulturelle Veranstaltungen (Lesung, Konzerte, Theater, Familiennachmittage), Ehrenamt in vielen Bereichen, fee – Kontakt- und Koordinierungsstelle für ehrenamtliches Engagement an Schulen, Förderung von Bürgerlichem Engagement in den Häusern und in der Region, Begegnung der Generationen sowie Feste, Trödelmärkte und Konferenzen.

Vereinszweck ist die Förderung der freien Wohlfahrtspflege, der Bildung, der Gesundheit sowie der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens.

Öffnungszeiten, Adresse und Website der Villa Mittelhof

dienstags bis freitags 10 – 18.30 Uhr, sonntags 14.30 – 18.30 Uhr an Feiertagen geschlossen
Frühstück: 10 – 11.30 Uhr
Mittagstisch: 12 – 14 Uhr
Cafébetrieb: 14.30 – 18.30 Uhr
Kontakt und Reservierungen: Tel. 80 19 75 – 30, café@mittelhof.org
Samstags ist das Café wegen Vermietungen geschlossen.

Frühstücksbuffet: jeden Dienstag außerhalb der Schulferien gibt es ein leckeres und gesundes Buffet. Termin: dienstags 10 – 12 Uhr, Kosten: 5€, Kinder frei Anmeldung: Tel. 80 19 75 – 12 / – 30

 

Mittelhof e.V.
Königstraße 42-43
14163 Berlin

www.mittelhof.org