Heute gehen wir in die Luft. Nicht weil wir uns über etwas aufregen, sondern wir überwinden wortwörtlich die Schwerkraft. Dafür brauchen wir nicht extra in ein Flugzeug zu steigen und in Schwindel erregende Höhen zu fliegen. Wir befinden uns bei Windobona nur 20 min Fahrzeit vom Alexanderplatz in Berlin-Mitte entfernt. Ein künstlich erzeugter starker Luftstrom (bis zu 280km/h) in einem vertikalen Windkanal mit verglaster Flugkammer ermöglicht es uns, den Traum vom Fliegen hier Wirklichkeit werden zu lassen! Wir brauchen für den künstlich erzeugten freien Fall keine stundenlange Einweisung und uns kann das windige Herbstwetter draußen herzlich egal sein. Und das beste ist, dass nicht nur mein Mann und ich durch die Luft gleiten. Auch unsere Mädels, vier und acht Jahre alt, dürfen nacheinander abheben.
In hellgrünen Overalls und mit einem Schutzhelm und Ohrstöpsel auf dem Schoß sitzen wir zunächst Limonade schlürfend an einer langen Holztafel. Die Ausrüstung haben wir an einer Garderobe bekommen und brauchten außer bequemen Schuhen und guter Laune nichts mitbringen. Die gemütliche Wohnzimmer Atmosphäre in dem Raum rund um die Glaskammer beruhigt unsere Nerven. Unsere Mädels kickern während mein Mann und ich fortgeschrittene Teilnehmer beobachten, die vor uns in der kreisrunden Glasröhre Salto schlagen. Unser Instruktor, der uns freundlich empfangen hat, zeigte uns vorher in einem separaten Meetingraum, dass die Basisposition an eine Banane erinnert. Wir sollen das Kinn leicht nach oben recken. Ein paar Handzeichen werden erklärt. Alles Roger!
Flughelden
Als ich als erste von uns vieren die 4,3 Meter breite und 17 Meter hohen Glasröhre betrete und der freundliche Instructor mir seine Hände entgegen streckt, klopft mein Herz mir bis zum Hals. Nur einen Augenblick später gleite ich leicht wie ein Vogel durch die Luft. Der Instruktor hält mich am Arm und Bein zur Sicherheit leicht fest und coacht mich per Handzeichen wie ich meine Arme und Hände am besten halten soll. Allmählich steige ich mit ihm höher und höher. Wir posen für die Kamera. Gleichzeitig werden wir aus vier verschiedenen Kameraperspektiven gefilmt. Ich teste aus, inwiefern sich meine Körperspannung aufs Fliegen auswirkt. Es ist gar nicht so einfach wie es von außen aussah. Schon kleine Bewegungen bringen mich aus dem Gleichgewicht. Es ist wirklich ein Sport– und kein Wellnessprogramm hier! Der Wind lässt nach und der Instructor bringt mich wieder auf das stabile Maschendrahtnetz zurück.
Mein Mann klatscht mich ab und fliegt gleich fast wie ein Profi. Unsere Kinder lachen. Aufgrund des Winds sehen unsere Gesichter von außen betrachtet etwas lustig aus. Mutig wagen auch sie sich jeweils für eine Runde in den Windkanal. Sie fliegen nicht ganz so lange wie wir, aber sie sind mächtig stolz, dass sie sich getraut haben! Anschließend fliegen mein Mann und ich noch ein paar Male. Je öfter wir das Indoor Skydiving machen, desto besser läuft es. Zum Schluss pustet uns der Luftstrom ein paar Male bis ganz nach oben. Als wir fertig sind, zeigt uns der Instruktor in der Flugkammer sein Können. Ds sieht schon echt cool aus, wie Ihr in diesem Video selbst sehen könnt:
Im Backstage-Bereich von Windobona
Neugierig fragt mein Mann den Instruktor aus, wie man dazu kommt, ob alle Angestellten wirklich Fallschirmspringen, seit wann es diesen Sport gibt. Unser Instruktor ist so nett und zeigt uns daraufhin den „Backstagebereich„: Durch eine unscheinbare Tür und eine enge Wendeltreppe geht es in das Herz der Anlage: Allerlei hochmoderne Steuerungskästen von Siemens, so wie die vier 370 KW Turbinentunnel Made in Germany sorgen für genug Wind, um auch die schwerste Person in die Schwerelosigkeit zu versetzen. Gesteuert wird die Anlage übrigens von einem Techniker hinter einer Glasscheibe direkt am Tunnel, der die Windstärke indviduell auf jede Person anpasst. Unser Instruktor erklärt uns den Aufbau und die Funktion der Anlage, beispielsweise, dass sich der Windkanaltunnel nach oben erweitert und damit der Luftdruck dort abflaut. Das sorgt dafür, dass man niemals gegen eine Decke stoßen kann. Wir klettern immer weiter nach oben, ein paar Lagerregale mit Fallschirmen sind der Beweis, dass das Team wirklich aus Profis besteht, das es nicht nur im Windkanal, sondern auch im freien Fall zuhause ist. Die Dimension der Anlage lässt auch erahnen, wie sie erbaut wurde: zuerst der Windkanal und dann erst das Gebäude drumherum. Am 24.11.18 feiert der Berliner Standort mit einer Party seinen 1. Geburtstag! Das aus Österreich stammende Unternehmen hat bereits in Wien und in Madrid eine Indoor Skydiving Anlage gebaut. Als nächste können sich die Hamburger darauf freuen!
Flugzertifikat
Wir kehren zurück in die Halle und trinken noch eine Limo und beobachten eine Weile die anderen beim Fliegen. Wir bekommen jeder ein Diplom mit einer Checkliste, was wir alles schon erreicht haben. Diese lässt sich bein nächsten Besuch weiter abarbeiten. Mein Mann braucht nach diesem ersten Mal nur noch zwei Punkte, die er abhaken muss, dann dürfte er als Sportflieger zu einem günstigeren Tarif und auch ohne Instruktor fliegen. Ich glaube, der Ehrgeiz hat ihn gepackt! Zum Schluss bekommen wir zur Erinnerung einen USB Stick mit unseren Fotos und Videos.
Beflügelt von diesem tollen Erlebnis setzen wir uns ins Auto und fahren nach Hause. Obwohl wir am Ende jeder nur wenige Minuten in der Luft waren, haben wir insgesamt 2 Stunden Zeit dort verbracht. Die reine Flugzeit fühlt sich länger an als sie ist, man muss sich schon sehr konzentrieren und ich hatte am nächsten Tag sogar etwas Muskelkater. Für das erste Mal war es auch genug Flugzeit.
Ein paar Tipps für Euch am Rande: Wer nach einem Weihnachtsgeschenk der sportlichen Art sucht, kann bei Windobona übrigens auch Geschenkgutscheine kaufen. Familien können das Familien-Airlebnis ab 10 bis zu 30 Minuten für 5 bis 10 Familienmitglieder buchen. Für Kindergeburtstage gibt es die Kids-Airparty für bis zu 10 Personen.
Wo ist die Indoor Skydiving Anlage von Windobona Berlin zu finden?
Windobona Berlin, Landsberger Allee 268, 10367 Berlin