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Was gehört in die Reiseapotheke?

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Ein herrlicher Strandtag auf einer Ostseeinsel liegt hinter uns. In der seichten Wasser haben unsere beiden Mädels nach Muscheln gesucht bis ihr Kächer voll war. Am Abend kommt endlich ein kühles Lüftchen auf. Wir genießen es vor unserem Wohnmobil den Wind auf unserer leicht gebräunten Sommerhaut zu spüren. Die Fenster im Alkoven der Kinder sind so weit wie möglich geöffnet, während sie schlafen, damit es einen frischen Durchzug gibt. Bevor mein Mann und ich uns in die Koje legen, schauen wir nochmal nach unseren Kindern. Wie so oft hat sich unsere Fünfjährige komplett frei gestrampelt, so dass die Decke neben anstatt auf ihr liegt. Sie hat sich vor dem Zubettgehen nur ein Unterhemd anziehen lassen. Durch den Windzug ist sie nun ziemlich ausgekühlt und wir decken sie wieder gut zu. Doch wird das lange halten? Sie extra zu wecken um ihr etwas Wärmeres anzuziehen, wollen wir auch nicht. 

„Mama, Papa, mein Hals tut weh!“, klagt am frühen Morgen unsere Tochter aus ihrem gemütlichen Bett im Alkoven zu uns hinunter. „Hätten wir ihr doch bloß nachts noch mehr angezogen“, sagt mir verschlafene Blick meines Mannes. Obendrein hat die Apotheke heute zu, weil Sonntag ist, denke ich. Zum Glück haben wir immer Erkältungstee für Kinder in der kleinen Wohnmobilküche. Während der Teekessel auf der Herdplatte dampft, krame ich eine kleine Tasche mit unserer Reiseapotheke hervor. Erleichtert stelle ich fest, dass wir darin auch kinderfreundlichen Saft und Bonbons gegen Halsschmerzen dabei haben. 

Warum ist eine Reiseapotheke wichtig?

Wenn wir an Urlaub denken, wollen wir uns am liebsten keine Gedanken um Krankheiten machen. Aber natürlich können wir uns auch und gerade in der schönen Reisezeit eine dicke Erkältung oder eine unangenehme Magen-Darm-Grippe einfangen. Denn im Urlaub sind wir, je nach dem wo wir hin reisen, anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Wir essen und trinken auch anderes als zuhause. 

Was ist bei einer Reiseapotheke zu beachten?

Eine kleine Reiseapotheke zusammen zustellen, ist keine komplizierte Angelegenheit und geht recht schnell. Aber ein paar Dinge solltet Ihr beachten: Die mitgenommen Medikamente müssen logischerweise dem Alter der Reisenden entsprechen. Sind Babys oder Kleinkinder dabei, müssen andere Medikamente eingepackt werden, als wenn Erwachsene oder Teenager verreisen. Denkt auch an Euch und nicht nur an die Kinder, denn wenn es Euch als Eltern schlecht geht, habt Ihr keine Energie für die Kinder und auch nichts mehr vom Urlaub. Neben eigenen Medikamentenunverträglichkeiten haben natürlich die Krankheiten Einfluss auf die Ausstattung, die in Eurer Familie häufiger auftreten. Außerdem spielt Euer geplantes Reiseland eine wichtige Rolle. Beispielsweise nehmen wir in ein Land, in dem wir eventuell durch verunreinigtes Wasser Magenprobleme bekommen könnten, entsprechende Medikamente wie Kohletabletten oder Vomacur mit. Fahren wir in nördliche Gefilde, wo es eher kühl ist, haben wir mehr gegen Halsschmerzen dabei. Wenn wir fliegen und etwas weniger Platz im Gepäck haben, nehmen wir kleinere Packungen mit, als wenn wir mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto fahren. 

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Reiseapotheken-Basics, die immer dabei sind:

Es gibt folgende bestimmte Basics, die wir empfehlen in den Familienurlaub mitzunehmen, weil man sie immer gebrauchen kann:

  • Pflaster
  • Mullbinde
  • Antiseptisches Spray
  • Fieberthermometer 
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • fiebersenkendes Mittel
  • Schmerzmittel
  • Wundsalbe bzw. entzündungshemmende Salbe
  • Pinzette

Wir kaufen unsere Medikamente immer daheim ein, weil wir es sehr wichtig finden, dass wir die Packungsbeilage lesen und verstehen können. Zudem haben die Medikamente im Ausland oftmals andere Namen, die uns nicht immer geläufig sind. Vor dem Urlaub sind wir mit allen möglichen Reisevorbereitungen beschäftigt, insbesondere weil wir oftmals mit unserem arbeitsintensiven Wohnmobil unterwegs sind. Deshalb finden wir es ganz praktisch unsere Reiseapotheke online zu vervollständigen. Die Shop Apotheke hat uns überzeugt, weil sie sehr preisgünstig ist, eine große Auswahl und zudem innerhalb von ein bis zwei Werktagen liefert. Es gibt dort außerdem verschiedene fertige Sets für Eure Reiseapotheke. Fair ist, dass ab einem Warenwert ab 18 Euro generell keine Versandkosten anfallen. Praktisch fürs mobile Shoppen sind neben der benutzerfreundlichen Ansicht auch die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Paypal.

Was tun bei Vergiftungsunfällen von Kindern?

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Kinder sind bekanntlich sehr neugierig. Deshalb sind in den meisten Haushalten mit Kindern Medikamente, Putzmittel, Scheren, Feuerzeuge etc. ausser Reichweite der Kinder sicher verstaut.
Bislang hatte unsere Tochter noch keine giftigen Substanzen zu sich genommen. Dennoch sind wir vorsichtig und erklären ihr, was sie warum nicht essen darf.

Aber ist bei Vergiftungsunfällen von Kindern zu tun?

Zunächst einmal ist es ratsam, als Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs in Bezug auf Kinderunfälle zu absolvieren. Wo diese Erste-Hilfe-Kurse angeboten werden, steht in unserem Blogbeitrag auf www.stadtwaldkind.de/SWK_Test.

  • Schaut nach, ob noch Reste des Eingenommenen im Mund des Kindes sind. Versucht, diese mit einem Finger aus dem Mund zu wischen
  • Wenn der Giftstoff bekannt ist und das Kind keine Vergiftungserscheinungen zeigt: Ruft sofort den Giftnotruf unter: 030/1 92 40 oder den Kinderarzt an
  • Ansonsten: Ruft ärztliche Hilfe über den Notruf 112 oder sucht sofort eine Ambulanz auf. Bewahrt alle (vermuteten) Reste des Eingenommenen oder Erbrochenes auf und nehmt alles mit zum Arzt
  • Gebt Eurem Kind nichts zu essen oder zu trinken. Vor allem Milch ist gefährlich. Denn entgegen der landläufigen Meinung ist sie im Vergiftungsfall nicht nützlich, sondern bewirkt, dass das Gift schneller ins Blut aufgenommen wird
  • Kind nicht gezielt erbrechen lassen
  • Beobachtet die Atmung und Kreislauf des Kindes
  • Achtung bei Aufnahme von stark ätzenden Stoffen! Sie sind vor allem in Spülmaschinen-, Toiletten- und Haushaltsreinigern enthalten.

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Seit ein paar Tagen gibt es eine App fürs Mobiltelefon, die bei Vergiftungsunfällen von Kindern helfen soll. Es schadet bestimmt nichts, wenn man diese installiert.

In der App werden detaillierte Hinweise zu Inhaltsstoffen von chemischen Produkten, Medikamenten, Pflanzen und Pilzen, dem Vergiftungsbild und den Maßnahmen zur Ersten Hilfe gegeben. Sie kann allerdings im Ernstfall ärztliche Beratung nicht ersetzen. Durch die Möglichkeit, mit Hilfe der App jederzeit direkt den nächstgelegenen Giftnotruf anzuwählen, kann aber umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.

Inhaltlich basiert die App auf der Broschüre „Risiko – Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des BfR, die in Zusammenarbeit mit dem Giftnotruf Berlin und der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ (BAG) entstand und vom BfR herausgegeben wird.

Beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt es mehr Infos zur App: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/238-AI-BMELV-BFR-App-Vergiftungsunfaelle_bei_Kindern.html

Auf der Website von Spiegel Online habe ich gerade einen Kinder-Erste-Hilfe-Quiz gemacht und wirklich einiges erfahren, was mir neu war.

Am besten Ihr probiert es mal selbst aus: www.spiegel.de/quiztool