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Für kleine Abenteurer: WWF Kinder- und Jugendcamps

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Für kleine Abenteurer: WWF Kinder- und Jugendcamps

Meine Tochter und ich fahren mit dem Fahrrad durch den Wald, um einige Erledigungen in der nahegelegen Einkaufsstraße zu machen. Wir radeln ganz entspannt und unterhalten uns dabei über die bevorstehenden Sommer- und Herbstferien. Wir werden im Sommer nicht die gesamten sechs Schulferienwochen gemeinsam verreisen, erzähle ich ihr. Natürlich hat der Hort geöffnet, doch meine Tochter würde lieber wegfahren und die meiste Zeit draußen verbringen, verrät sie mir. Schon ein paar Mal hat sie ihre alte Waldkita erwähnt und möchte sie gerne wieder einmal als so genanntes Gastkind für einen ganzen Tag besuchen.

Die Vögel zwitschern, das dichte grüne Laub raschelt hoch über unseren Köpfen. Wir kommen zuerst beim Imker und biegen dann zum Damwild- und Wildschweingehege ein. Hier machen wir traditionsgemäß gerne einen Zwischenstopp und zählen nach, ob noch alle Frischlinge da sind und begutachten, inwieweit sie gewachsen sind. Zum Glück sind sie vollzählig. Sie tollen zwischen den Bäumen umher, stupsen sich an, messen ihre Kräfte und durchforsten mit ihren kleinen Rüsselnasen den Waldboden nach nussigen Leckereien. Ihre blonden Rückenstreifen sind noch zu erkennen. Doch bald werden sie fast genauso groß und kräftig laut grunzend durch das Gehege laufen wie ihre Eltern. Bis sie dann mit fünf Jahren ausgewachsen sind. Meine Tochter möchte weiter zum Damwild. Neugierig betrachtet sich das noch ganz weich aussehende kurze Geweih der Hirsche, die auch gleich ganz zutraulich zum Zaun gelaufen kommen. Während mein Kind sich mit den Tieren beschäftigt, denke ich über ihren Wunsch nach einem Urlaub in der Natur nach. So gerne mein Mann und ich mit unseren beiden Kindern die gesamten Schulferien verreisen würden, so ist es uns aus beruflichen Gründen leider nicht möglich so lange wegzubleiben. Also was für Alternativen gibt es?

Wenige Tage später unterhalte ich mich mit einer anderen Mutter über das Thema Ferien und unsere diesjährigen Reiseziele. Irgendwann kommen wir auf das Thema Ferienlager und welchen Spaß wir beide dort als Kinder und Jugendliche hatten. Es dauert nicht lange bis wir gemeinsam laut darüber nachdenken, ob ein Ferienlager beziehungsweise Feriencamp nicht auch etwas für unsere Töchter sein könnte. Zuhause lässt mich dieser Gedanke nicht los. Ich fange an im Internet nach Jugendfreizeit zu recherchieren. Dabei stoße ich natürlich auf eine Flut an Angeboten. Angefangen bei ambitionierten Sprachcamps und klassischen Reiterferien bis hin zu Theater-Workshops gibt es alle möglichen Schwerpunkte. Doch davon spricht mich nichts wirklich an. Ich füge die Suchbegriffe „Tiere“ und „Wald“ hinzu. Nun komme ich der Sache schon näher.

Die Website vom WWF Deutschland spricht mich dabei am meisten an. Hier gibt es sowohl Camps für Kinder im Alter von 7 bis 13 als auch für Teenager und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 17 beziehungsweise 21 Jahren. Die Camps für die jüngeren Kinder heißen WWF YOUNG PANDA Camps und sind über ganz Deutschland verteilt. Die Angebote sind auf sieben Übernachtungen angelegt. Auf acht Kids kommt übrigens ein Betreuer, was ich einen guten Schnitt finde. Die Campwoche kostet über alle Angebote hinweg 355 Euro. In diesem Preis ist alles außer Taschengeld, Reiserücktritts- und Unfallversicherung (und manchmal auch die Bettwäsche) enthalten. Die An- und Abreise ist selbst zu organisieren. Da die Standorte übers gesamte Bundesgebiet verteilt sind, ist das aber kein Problem. Die Camps haben alle einen anderen Schwerpunkt. Ein Camp liest sich spannender als das andere. Ich stelle mir das sehr schön vor! Am liebsten würde ich gleich für mich mit buchen. A prospros. Wem würde ich dort mein Kind anvertrauen? Die Website vom WWF verrät es mir. Die verschiedenen Camp-Leiterinnen und Leiter werden namentlich sowie mit Foto vorgestellt. Von der Biologin über die Diplom-Soziologin und Gestalttherapeutin bis hin zum Sozialpädagogen und Outdoor-Trainer reicht die Bandbreite ihrer Ausbildungen. Klingt schon mal vielversprechend. In einem persönlichen Text verraten sie mir noch, was ihre Leidenschaft für die Natur entfacht hat und was ihnen in einer Gruppe besonders wichtig ist. Wow, so viel Informationen über die Ferienlagerleiter, die mich damals als Jugendliche betreuten, haben meine Eltern bestimmt nicht gehabt.

Für kleine Abenteurer: WWF Kinder- und Jugendcamps

Das an der Vorpommerschen Boddenküste bei Stralsund gelegene Camp 27 mit dem Thema „Brutzeln was beim Bauern wächst“ gefällt mir sofort sehr gut. Für die Sommerferien gibt es noch freie Plätze. Insgesamt müssen mindestens 12 und maximal 24 Kinder teilnehmen. Auf dem weitläufigen Bio-Bauernhofgelände gibt es zum Beispiel einen Ziegenbock, Schafe, Enten, Hühner, Ponys und Katzen sowie auch nicht tierische Angebote in Form von einer Kletterstrecke, einem Basketballplatz, mehreren Tischtennisplatten, einem Bolzplatz, einem Indianer-Tipi und einer Feuerstelle für abendliches Lagerfeuer und Stockbrot backen. Das passt prima, weil sie davon auch einige Aktivitäten aus der Waldkita kennt. Außerdem wird gemeinsam viel gebacken und frisch gekocht. Ein Floss kann auch gebaut werden. Bademöglichkeiten gibt es selbstverständlich auch. Die Unterkunft befindet sich in einem Gutshaus.

Für kleine Abenteurer: WWF Kinder- und Jugendcamps

„Von den wilden Tieren lernen“. Der Titel springt mich an. Das Camp 22 ist in Baden-Württemberg und damit etwas weiter von Berlin entfernt als die beiden vorigen. Aber es liegt sehr schön im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Von der Region hat eine Bekannte von mir geschwärmt. In den Löwensteiner Bergen lernen die Kids innerhalb der sieben Sommerferientage allerhand Überlebenstricks für die freie Natur. Es werden Hütten im Wald gebaut und Feuer gemacht. Außerdem zeigen die Campleiter, wie und wo sie Essbares im Wald finden. Außerdem können die Kinder in einem Hochseilgarten klettern und besuchen eine Greifvogelanlage. Als wenn das noch nicht genug wäre, werden außerdem zum Beispiel Waldtheater und Yoga geboten.

Ich schaue mich weiter auf der Website um. Das Camp 33, das zwischen der Lüneburger Heide und Südheide liegt, macht mich neugierig. Hier wird es richtig wild. Das verrät mir das spannend klingende Campthema „Wo die wilden Wölfe leben“. Das erinnere mich gleich an einen sehr unterhaltsamen Vortrag über Wölfe, den meine Kinder und ich vor wenigen Monaten lauschen durften. Meine Tochter war ganz fasziniert von den klugen Tieren, die bei weitem nicht so furchterregend sind wie ihre Artgenossen in den Märchen. Neben Spurenlesen mit einem Wolf-Experten werden Bogenschießen, Feuerkurs und Pflanzenkunde geboten. Die Unterkunft befindet sich in einem Waldpädagogikzentrum. Das Camp bietet vom 8. bis 14. Oktober 2017 noch freie Plätze. Doch leider wird daraus für meine Tochter nichts. Die Berliner Herbstferien sind erst in der zweiten Oktoberhälfte. Schade! Vielleicht haben wir Glück und das Camp findet in den Berliner Herbstferien 2018 statt.

Eltern sein und ein Paar bleiben: Wie geht das?

Bestandsaufnahme eine Partnerschaft

Vor mir singt das Meer sein unaufhörliches rauschendes, zwischendes und polterndes Liebeslied. Für eine Weile stranden die Wellen flach und ruhig am Strandufer. Danach donnern sie heran bis sie sich wie vor Wut schäumend wieder ins Meer zurückziehen und so tun, als ob sie nie Krawall gemacht hätten.

Ich könnte noch stundenlang hier in dieser idyllischen Bucht dieses uralte Schauspiel beobachten. Nach einer anstrengenden aber schönen Arbeitszeit, die glücklicherweise in Südfrankreich stattgefunden hat, habe ich nun ein paar Stunden für mich. Diese geschenkte Zeit für mich ganz allein, bevor ich zurück im meine Heimat fliegen und mein Zuhause, meine Kinder und meinen Mann wiedersehen werde, ist in den letzten fast sieben Jahren sehr sehr selten geworden.

Die Sonne scheint auf meine noch weiße Berliner Winterhaut. Sand arbeitet sich in jede Stofffalte meiner Hose. Eine angenehme Brise erfrischt mich. Es ist der Himmel auf Erden. Ich entspanne und halte hier am Meer bewusst inne.

zugleich Partner und Eltern sein


Ich frage ich mich: Wo stehen mein Partner und ich mit unserer Beziehung?

Wo soll die Reise mit uns beiden hingehen?

Was wünsche ich mir für mein und unser gemeinsames Leben?

Was haben mein Mann und ich uns als Liebespaar erhalten?

Was ist uns geblieben?

Warum liebe ich ihn immer noch?

Was ist in den 17 Jahren auf der Strecke geblieben?

Was fehlt mir?

Und vorl allem: Wo und wie kann ich das wiederfinden?

zugleich Partner und Eltern sein

Wir sind seit 17 Jahren ein Paar, mein Mann, der Vater unserer gemeinsamen Kinder und ich. Wir haben mehr Jahre zu zweit als Paar ohne Kinder verbracht als zu dritt beziehungsweise zu viert. Wir haben gemeinsam studiert, die Welt bereist, gefeiert, sind zusammen gezogen und haben geheiratet. Erst danach gründeten wir eine Familie. Wir hätten auch erst Kinder und danach heiraten können oder das Heiraten sein lassen können. Als die Kinder kamen, war das Leben auf einen Schlag ganz anders. Für mich noch mehr als für meinen Mann, denke ich. Ich machte die lange Elternzeit und verbrachte jeweils zwölf Monate fast 24 Stunden am Stück mit dem Kind. Ich wollte das so. Aber nach dem Elternjahr löste ich mich auch wieder und kehre Stück für Stück in meinen Beruf zurück, traf mich mehr mit Freundinnen und verbrachte auch das ein oder andere Wochenende mit meinem Mann alleine. Trotzdem wurde unsere Beziehung nicht mehr so, wie sie vor den Kindern war. Das kann und muss sie auch nicht.

Menschen verändern sich und damit auch die Partnerschaft. Aber Kinder verändern Frauen und Männer, veränderten mich und meinen Mann schneller und stärker. Nach der Geburt des ersten Kindes standen bei uns andere, neue Dinge im Fokus. Der Partner, mein Mann, mit dem ich zwei Menschenwesen das Leben geschenkt habe, rückte mehr und mehr in den Hintergrund. Die Hilfsbedürftigkeit der Kinder war einfach zu groß, als dass ich wie vor der Zeitrechnung namens Nachwuchs unsere Beziehung hätte pflegen können. Doch nun spüre ich wie sehr mir mein MANN fehlt. Der Mensch, mit dem ich durch Dick und Dünn gegangen bin. Der Mensch der mich so glücklich gemacht hat.

Lost and Found Schalter der Liebe

Lost & Found Schalter der Liebe

Zunächst verspüre ich Hemmungen eine Bestandsaufnahme unserer Partnerschaft zu machen. Es scheint mir zu rational, zu berechnend und nüchtern zu sein. Ich stelle mir einen Lost & Found Schalter am Flughafen vor, und schon muss ich schmunzeln und es fällt mir leichter in mich hineinzuhören und ehrlich zu mir selbst zu sein.

Um es mir etwas leichter zu machen, beginne ich mit dem, was wir immer noch haben und betrachte dies alles wie den Inhalt eines alten Koffers auf dem Dachboden, wende es in der Hand hin und her und freue mich dabei es wieder gefunden zu haben.

Beim Schreiben bemerke ich, wie viel ich an an meinem Partner schätze. Ich spüre, wie stark meine Gefühle für ihn sind. Gleichzeitig fällt mir auf, dass eine dicke Schicht aus Stress und Unachtsamkeit auf ihnen lastet. Warum ist es nötig, dass ich inne halten und mich konzentrieren muss damit mir wieder klar wird, was ich an meinem Mann habe? Vielleicht weil mein Kopf sich die ganze Zeit ums Organisieren dreht. Um unwichtige Nichtigkeiten sowie wichtige Details, die dafür sorgen das der Laden läuft.

Bestandsaufnahme eine Partnerschaft

Was haben wir im Laufe der letzten fast sieben Jahre verloren?

Zeit. Wir haben vor allem Zeit für uns beide verloren, weil wir sie uns nicht genommen haben.

Wie stelle ich diese Nähe für mich und uns beide wieder her?

Zum Beispiel indem ich:

meinem Partner sage, weshalb ich ihn liebe und warum er mir so viel bedeutet.

ihm wieder mehr Aufmerksamkeit schenke. Indem wir wieder mehr Gespräche führen.

nicht immer die Kinder an erste Stelle setze.

uns mehr Zeit gebe und zu unwichtigen Aufgaben und Menschen, die meine Zeit stehlen, Nein sage.

statt Kritik mehr Lob an den Tag lege, auch für vermeintlich selbstverständliche Dinge.

Und noch vieles mehr…

Buchtipps zum Thema:

Liebende bleiben: Familie braucht Eltern, die mehr an sich denken Gebundene Ausgabe – 7. März 2017, von Jesper Juul
Was glückliche Paare richtig machen: Die wichtigsten Rezepte für eine erfüllte Partnerschaft Broschiert – 9. Februar 2015, von Christian Thiel

Bestandsaufnahme eine Partnerschaft