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3 Geheimtipps für den spaßigen Familienurlaub in Albanien

Wenn es um die Wahl der Urlaubsdestination geht, ist Albanien wahrscheinlich nicht das Land, welches den meisten zuerst in den Sinn kommt. Doch eine Reise nach Albanien lohnt sich allemal: Sowohl auf kultureller Ebene als auch in Sachen Natur und Strandurlaub hat der Balkanstaat viel zu bieten. Warum nicht den nächsten Familienurlaub in Albanien planen?

Die folgenden drei Reisetipps für Albanien machen Lust darauf, das Land am Mittelmeer gemeinsam mit der Familie zu erkunden.

1. Strandurlaub in Porto Palermo


An der Küste Albaniens kommen alle Familienmitglieder gewiss gleichermaßen auf ihre Kosten. Im Süden des Landes locken viele Strände mit glasklarem Wasser. Kinder können ungestört in den seichten Wellen des Mittelmeeres baden, während sich die Eltern in der Sonne entspannen. Dort ist es auch möglich, begleitete Kayak-Ausflüge zu buchen. Sind die Kinder etwas älter, verspricht diese Aktivität Spaß für Groß und Klein. Beim Paddeln lassen sich kleine und menschenleere Strände entlang der Küste entdecken.
Die Gegend um Porto Palermo bietet alles, was das Urlauberherz begehrt: Cafés, Restaurants und familienfreundliche Hotels gibt es zur Genüge. Ein kinderfreundlicher Strandurlaub ist in Albanien also durchaus möglich!

2. Besuch des Dajti Nationalparks

Ein Wanderurlaub mit Kindern kann ganz schön anstrengend werden. In Albanien gibt es dennoch einige familienfreundliche Alternativen. Nahe der Hauptstadt Tirana befindet sich der Dajti, ein Berg von 1613 Metern, der gleichzeitig Teil eines Nationalparks ist. Wer nicht zu Fuß gehen möchte, kann für den Aufstieg die Seilbahn nutzen. Auf dem Gipfel warten einige spannende Aktivitäten, die auch die Kleinsten begeistern werden: reiten, spazieren, eine Mahlzeit zu sich nehmen oder einfach den tollen Ausblick auf Tirana genießen – all das ist auf dem Dajti möglich. Nicht weit entfernt befindet sich übrigens der Dajti Adventure Park mit einem Hochseilgarten für Kinder ab fünf Jahren, dem während des Familienurlaubs unbedingt ein Besuch abgestattet werden sollte. Auch Minigolf kann hier gespielt werden, einen Spielplatz gibt es ebenfalls.

3. Natur pur in den Nemerçka-Bergen

Im Südosten Albaniens wartet die Wildnis, um von großen und kleinen Entdeckern erkundet zu werden. Mit Kindern empfiehlt sich eine geführte Tour rund um die Nemerçka-Berge: Dort begeistert der Langarica Canyon mit seinen imposanten Schluchten. Die unberührte Natur lockt mit vielen Höhlen und Thermalquellen, in denen man aufgrund der angenehmen Temperaturen sogar baden kann. Nicht weit weg befindet sich die Stadt Gjirokastra, auch als „Stadt der Steine“ bekannt. Der Ort beherbergt eine Burg, die besucht werden kann. Auch die Kinder werden beim Erkunden der Region durch die Vielseitigkeit begeistert sein – versprochen.

Insgesamt lässt sich feststellen: Ein Urlaub in Albanien mitsamt der ganzen Familie ist nicht nur möglich, sondern auch empfehlenswert. In kaum einem anderen Land lassen sich ein Natur- und Strandurlaub so gut in Einklang bringen. Bei den vorangegangen Tipps handelt es schließlich nur um eine kleine Auswahl – die Möglichkeiten an Freizeitaktivitäten sind in dem kleinen Balkanstaat jedoch schier endlos.

Was kann man als Familie mit Kindern in Amsterdam unternehmen?

Grachtenfahrt in Amsterdam

Im Jahr 2015 und in diesem Herbst waren wir mit unseren beiden Kindern in Amsterdam. Für den ersten Besuch sind wir die 600 Kilometer von Berlin aus nach Amsterdam mit dem Auto gefahren und gut durchgekommen. Bei unserem zweiten Trip haben wir auf dem Hinweg das Flugzeug auf dem Rückweg die Bahn genommen. In der Nachbetrachtung war die Bahn wohl die komfortabelste Art zu reisen.

Bereits Klaus Mann schwärmte in den 30er Jahren von der Stadt an der Amstel, was ich persönlich sehr gut nachempfinden kann: „Eine schöne Stadt, Amsterdam. Auch der Verbannte bewundert die nobelschlichte Architektur der alten Patrizierhäuser, spürt den etwas verwunschenen Reiz der Grachten mit ihren venezianischen Gerüchen und Perspektiven“.

Ist Amsterdam für einen Kurztrip mit Kindern geeignet?

Kitsch Kitchen im Stadtbezirk Jordaan in AmsterdamAmsterdam ist als eine tolerante und kosmopolitische Stadt in der verschiedene Bevölkerungsgruppen leben, weltweit populär geworden. Mehr als 40 % der Bevölkerung ist jünger als 35 Jahre.
Gleichzeitig ist die Hauptstadt der Niederlande sehr touristisch, so dass es an manchen Orten brummt. Natürlich gibt es, wie in fast jeder größeren Stadt, auch einige Straßen, die für Kinder nicht unbedingt geeignet sind. Die Lösung ist dafür ganz einfach. Geht mit Kindern nicht in das Rotlichtviertel und meidet die wenigen mit Coffeeshops gesäumten Straßen. Tagsüber ist aber ein Abstecher dorthin auch kein Problem, wie ich unfreiwillig selbst erfahren durfte. Unsere Kinder sind zumindest noch zu klein, um sich über die Sexshops und den süsslichen Geruch, der den Geschäften entströmt, zu wundern. Und außerdem ist Berlin ja nun auch nicht überall heiteiti-sonnenschein.

Dafür gibt es in Amsterdam nur sehr wenige Hauptverkehrsadern und viele wunderschöne baumbestandene Wasserläufe, schmale Häuser mit Fenstern ohne Vorhänge und auch tolle Parkanlagen und Museen für Kinder. Entsprechend wenig Autos, dafür aber umso mehr Fahrräder sind auf den Straßen unterwegs. Und die Amsterdamer Radfahrer sind berüchtigt. Sie fahren nicht nur ohne Helm, sondern auch gerne über Rot. Also aufgepasst!

Da in der Innenstadt kaum Parkplätze verfügbar sind, sollte man das eigene Auto am besten am Stadtrand auf einem bewachten gebührenpflichtigen Parkplatz abstellen, wie wir es auch getan haben.

Wo und wie haben wir als Familie in Amsterdam gewohnt?

Markt im Stadtbezirk Jordaan in Amsterdam
Markt im Jordaan in Amsterdam

Ferienwohnung über Airbnb

Während unseres ersten Aufenthalts haben wir über das Potal Airbnb im Jordaan Viertel in einer Wohung einer Künstlerin gewohnt. Dort hatsich Amsterdam auch eine dörfliche Atmosphäre bewahren können, die auch für Familien mit Kindern sehr angenehm ist. Der Jordaan liegt zwischen Nassaukade und Prinsengracht.

Der Name „Jordaan“ leitet sich wahrscheinlich aus dem französischen Wort „Jardin“ (zu deutsch Garten) ab und die Straßen in der gegend sind nach Blumen benannt. Denn wo früher der Stadtgarten war, hatten sich im gegenwärtigen Jordaan die Hugenotten angesiedelt. Dort wo einstmals Arbeiterfamilien in feuchten Souterrains hausten, leben heute viele Intellektuelle und Künstler. Es gibt Galerien und Designgeschäfte, Bars, Cafés und Restaurants. Aber auch einen sehr gut sortierten Bio-Supermarkt, einen Albert Heijn Supermarkt, Cup Cake Läden (Cup a la Cake) und verführerische Schnickschnack Geschäfte (Kitsch Kitchen) sind im Jordaan zu finden. Darüber hinaus kommt man mit der Straßenbahn von der Kirche Westerkerk schnell nach West und Ost. Museen wie das Anne Frank Museum, das Tulpen Museum und das Tassen Museum sind außerdem hier an Ort und Stelle.

Weil wir es als Familie so praktisch finden, haben wir uns eine zentral im Jordaan gelegene Einraum-Ferienwohnung mit Bad und Küche gemietet. Ein Reisekinderbett haben wir selbst mitgebracht, weil keines vorhanden war. Die Wohnung befand in einer Remise, so dass es absolut ruhig war und sicher war.

Wochenendmarkt im Stadtbezirk Jordaan in AmsterdamDas Apartment zog sich weit nach hinten. Vorne war das Wohn- und Esszimmer mit der Küche. Das Schlafzimmer versteckte sich halb hinter dem kleinen Bad, so dass es dort im Schlafbereich so dunkel war, dass ich um 8 Uhr morgens mit der Überzeugung aufwachte, dass es erst 5 Uhr sein müsste. Das große Zimmer war ganz gemütlich mit antiken Möbeln, einem golden umrahmten Spiegel, dichten dunklen Vorhängen und einem außergewöhnlichen Kronleuchter über dem Esstisch eingerichtet. Der Fußboden des Apartments bestand aus helltürkis gehaltenen Dielen und an den hohen weiss gestrichenen Decken waren die hellgrau gestrichenen Balken sichtbar. Da sich zwischen unserem Apartment und dem darüber liegenden keine Schüttung befand, konnten wir unsere Nachbarn (und sicherlich auch umgekehrt) ziemlich deutlich hören. Insgesamt war unsere Ferienwohnung schon etwas abgenutzt. Sie verströmte allerdings einen sympathischen künsterlischen shabby Chic. Die Eigentümerin ist auch Künsterlin und wohnt gleich nebenan.

Unsere Mahlzeiten bereiteten wir uns größtenteils selbst in unserer kleinen Küche mit einem 2 Flammen Gasherd (ohne Ofen) zu. Für ein paar Tage ist das ja kein Problem. Wir gehen eigentlich gerne essen, aber mit den Kindern ist uns das einfach zu anstrengend, weil sie so eine Sauerei und Krach machen. Wenn ich meine Kinder zwischen den Mahlzeiten etwas verwöhnen wollte, habe ich ihnen bei uns um die Ecke im Cup a la Cake einen Cup Ball für 2 Euro geholt.

Hotel Ramada Apollo Amsterdam Centre

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Das beste an dem Frühstück sind die frischen Waffeln!

Diese Jahr haben wir im Hotel Ramada gewohnt. Es liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums, ist aber mit der Straßenbahnlinie 13 sehr gut zu erreichen. Das Hotel liegt direkt am Rembrandt Park, was für Kinder natürlich zum Toben und für Jogger wie uns super ist. Die Zimmer sind modern und elegant, auch wenn man es dem Hotel von aussen nicht ansieht. Ganz oben im 17. Stockwerk befindet sich das Frühstücksrestaurant (ein super Buffet mit besonders leckeren Waffeln, die man selbst mit dem Waffeleisen frisch zubereitet) und die Skybar. Von hier oben hatten wir einen super Blick auf die Stadt. Im Untergeschoss gibt es einen Fitnessraum sowie eine Art Sauna.  Wenn man per Flugzeug anreist, kann man sich mit dem Ramada Hotel Shuttlebus direkt ins Hotel fahren lassen.

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Von unserem Zimmer im Hotel Ramada hatten wir einen super Ausblick und vom Frühstücksraum und der Skybar ebenfalls.

Ramada Apollo Amsterdam Centre
Staalmeesterslaan 410
1057 PH Amsterdam
Netherlands
https://www.ramada-amsterdam.com/en/

Welche Fortbewegungsmittel kann man mit Kindern in Amsterdam nutzen?

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per Kanu oder Kajak lässt es sich auch gut fortbewegen.

In Amstelledamme, wie die Stadt früher hieß, hat man als Familie eine breite Auswahl an Verkehrs- und Fortbewegungsmitteln. Es stehen Busse, Straßenbahnen, Fahrräder und natürlich auch Taxis bereit.

Flugzeug aus dem 1. Weltkrieg im Rijksmuseum AmsterdamÖffentliche Verkehrsmittel

In Amsterdam kann man sich, wie wir es getan haben, per Straßenbahn oder per pedes von a nach b bequem fortbewegen. Die Stadt ist im Vergleich mit so manch anderer europäischer Hauptstadt relativ übersichtlich. Daher sind die Wege nicht weit.

Ein 48 Stunden gültiges Ticket der öffentlichen amsterdamer Verkehrsmittel (GVB) kostet für Erwachsene 12,80 Euro. Die Tickets werden in der Straßenbahn von einem Ticketverkäufer verkauft, der einsteigende Personen kontrolliert, aber Touristen wie uns auch mit Rat zur Seite stand. Außerdem gibt es am Hauptbahnhof Ticketautomaten. Beim Aus- und Eisteigen immer daran denken, das Ticket an den Scanner zu halten.

Fahrrad

Auf unserem Stadtbummel ist mir eine Familie aufgefallen, die offensichtlich auf einem gemieteten Tandem unterwegs war. Dafür sollte man allerdings ein sehr guter Radfahrer sein. Denn der Amsterdamer Radfahrerstil ist halsbrecherisch. Leihen kann sich die Drahtesel u.a. bei Baja Bikes und Star Bikes.

Taxi

Am Hauptbahnhof, vor großen Hotels und an großen Plätzen wie z.B. dem Leidseplein warten die Taxifahrer in ihren schwarzen Autos auf Kundschaft (darunter sind auch viele schicke Teslas). Ein Taxi einfach am Straßenrand zu ergattern, ist unwahrscheinlich,  da sie meist nicht anhalten. Im Amsterdam gibt es alternativ auch den über eine App zu bestellenden Personenbeförderungsservice Uber. Alternativen sind Carsharring Anbieter wie Car2Go Fahrradtaxis wie Liligo zur Verfügung.

Was kann man in Amsterdam mit Kindern unternehmen?

Die Stadt hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten. Sowohl in der warmen als auch in der kühleren Jahreszeit finden Familien genug zu entdecken und zu erleben! Wir waren ziemlich aktiv und haben eine Menge ausprobiert. Natürlich gibt es in Asterdam noch mehr zu unternehmen, daher sind die folgenden Vorschläge nur als persönliche Empfehlung von uns zu verstehen.

Artis Zoo

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Lang, länger, Giraffenhals: Um an etwas Grünzeug zu gelangen, ist dem schönen Tier kein Streching zu mühselig.

Im Osten der Stadt, im bürgerlichen Viertel „De Plantage“, befindet sich der im Jahr 1838 gegründete Zoo der Stadt. Der vollständige Name „Natura Artis Magistra“ bedeutet so viel wie „die Natur ist die Lehrerin oder Meisterin der Kunst“.

Mit Kindern im Artis Zoo AmsterdamDer 14 Hektar große Zoo ist mit seinen vielen verschlungenen Wegen und Café wie ein Park angelegt. Es gibt romantische lauschige Plätze, wo man sich herrlich vom Spazieren und Tiere erholen kann. Hier leben an die 1400 Tierarten aus der ganzen Welt. Außerdem gibt es einen Streichelzoo und ein Aquarium, das den Mikrokosmos einer Amsterdamer Gracht inkl. Fahrrad- und Autowrack zeigt.

Wenn das Wetter wechselhaft ist, wie es während unseres Kurztrips der Fall war, dann kann man sich nicht nur ins Aquarium sondern auch in das Planetarium, das Zoologische oder Geologisches Museum oder in die tropische Schmetterlingshalle retten. Hier flatterten uns die großen bunten Falter behäbig um die Nase, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt waren eines der Obststücke auszusaugen, die überall für sie bereit standen.

Robben im Artis Zoo AmsterdamArtis Zoo
Natura Artis Magistra
Plantage Kerklaan 38-40
Amsterdam
www.artis.nl/en/artis-royal-zoo

Tropenmuseum

mit Kindern im Amsterdamer Tropenmuseum

Atrium des TropenmuseumsEbenfalls im Ostteil Amsterdams, im noblen grünen Wohnviertel De Plantage, wo sich auch der Zoo Artis und der Botanische Garten befinden, haben wir das Tropenmuseum besucht. Das gebäude ist von Innen weitaus schöner als von Außen. Also bitte nicht vom Museumseingang abschrecken lassen.

In dem 1910 einst als Kolonialmuseum gegründeten Haus werden die verschiedensten Gegenstände ausgestellt, welche die Niederländer auf ihren Eroberungszügen aus ihren Kolonien in Südamerika und Südostasien mitgebracht haben. Mittlerweile sind hier Objekte aus aller Herren Länder präsent.

Was sich evt. nach Ausstellungsobjekten in verstaubten Vitrinen anhört, ist heute multimedial aufbereitet. Ganze Straßenzüge sind hier aufwendig nachgebaut und haben uns in exotische Länder verführt. Nach dem Besuch fühlte ich mich wie nach einer Weltreise in Zeitraffer.

Im ersten Stock befindet sich derzeit außerdem eine tolle Ausstellung über die 60er Jahre u. a. mit Filmen, original Kleidern und Schmuck aus der Zeit. Im Atrium befindet sich ein Rundbau, in dem Kinder herumtobten und ein schwarz-weiss Film lief.

Seit dem 17.10.15 gibt es eine Ausstellung für Kinder, die wir leider nicht mehr besuchen konnten. Dafür haben wir die Probe der Live Band des Eröffnungsfeier im Atrium gehört, während wir die anderen Ausstellungen besuchten.

Tropenmuseum
Linnaeusstraat 2
Amsterdam
www.tropenmuseum.nl

Nemo Science Center

mit den Kindern im Nemo Science Center in Amsterdam

mit den Kindern im Nemo Science Center in Amsterdam AußenansichtIn der Nähe des Hauptbahnhofs, im Stadtteil „De Wallen“, befindet sich das Wissenschaftsmuseum für Kinder. Es erinnert an einen großen Walfisch. Wir haben dort einen ganzen Nachmittag verbracht und viel Spaß gehabt, denn hier konnten unsere Kinder überall mitmachen und alles ausprobieren. Selbst unsere Kleine war ganz emsig dabei. Jede der drei Etagen hat ein eigenes Thema.

Im Untergeschoss sind neben den Kassen die Garderoben, das WC mit Wickelraum und der Museumsshop. Für Buggies stehen Fahrstühle bereit.

Ganz oben gibt es ein Café mit Dachterrasse, das auch ohne einen Museumsbesuch von außen über eine Treppe zu betreten ist. Hier haben wir uns mit Pizza, Muffins und Obst gestärkt.

Nemo Science Center
Oosterdok 2
1011 VX Amsterdam
www.e-nemo.nl/en

Kinderbücherei in der Stadtbücherei Openbare Bibliothek

Stadtbücherei von Amsterdam Kinderbücher
Leider können wir kein Niederländisch, aber die Bibliothek gefällt uns dennoch super gut.

Auf dem Weg zum Nemo haben wir auf dem Oosterdokseiland einen Abstecher in Amsterdams schicke Stadtbücherei gemacht. Im Gegensatz zum Nemo ist der Eintritt hier kostenfrei. Auch ein Klavier steht im Foyer bereit.

Der imposante Neubau wurde 2007 eröffnet und bietet im Untergeschoss (das aber nach oben hin offen und von der Eingangshalle einsehbar ist) tolle Lese- und Kuschelecken für Kinder. Wir haben uns zum Schmökern in ein Tipi verkrochen. Glücklicherweise muss man für Bilderbücher kein Holländisch können.

Ganz oben des Gebäudes hat man einen tollen Ausblick auf Amsterdam.

Openbare Bibliotheek Amsterdam (OBA)
Oosterdokskade 143
1011 DL Amsterdam
www.oba.nl/oba/english.html

Rijksmuseum

Mit den Kindern im Amsterdamer Rijksmuseum
Alle an Deck, wir legen ab! Im Rijksmuseum ist für jedes Alter etwas dabei.

Obwohl es zunächst abwegig erscheinen mag, habe ich mich dafür entschieden mit den Kindern morgens um 10 Uhr zum Museumsplein im Stadtbezirk Amstersam Zuid zu laufen und das Rijksmuseum zu besichtigen. Um die Zeit kamen wir ohne anzustehen rein. Beim Anne Frank Museum hatten wir hingegen ohne ein vorab gebuchtes Online Ticket keine Chance reinkommen. Das war schade, weil das Museum bei uns im Jordaan direkt um die Ecke lag. Daher durfte ich mir jeden Tag die Warteschlange ansehen.

Rijksmuseum AußenansichtIm und am Rijksmuseum (die Kassen befinden sich im Untergeschoss) gibt es Aufzüge, so dass wir mit dem Buggy überall hinein kamen. Das nach zehnjähriger Umbauzeit im Jahr 2013 wieder eröffnete Haus ist natürlich riesig, so dass es schon utopisch ist, ohne Kinder alle acht Abteilungen vom Mittelalter bis Mondrian zu besuchen. Aber es lohnte sich trotzdem für mich einen Einblick in dieses tolle Museum zu bekommen.

Das Rijksmuseum bietet auch Kinderführungen und Familienevents an.
Wir sind ohne jedwede Führung durch die Schatzkammer der niederländischen Geschichte geschlendert und haben auch ohne Hilfe die Nachtwache von Rembrandt gefunden. Meine große Tochter hat ihre Freude an den goldenen Schätzen, dem Schiffsmodell und dem Flugzeug im Dachgeschoss des Hauses gehabt.

Wer nach dem Museumsrundgang Hunger oder Durst bekommen hat, kann sich in dem schicken Museumscafé im Erdgeschoss über dem Museumsshop ein Plätzchen suchen. Allerdings ist es recht voll dort, so dass wir es haben sein lassen.

Rijksmuseum
Museumstraat 1
1071 XX Amsterdam
www.rijksmuseum.nl

Führungen für Familien mit Kindern: www.rijksmuseum.nl/en/families-and-children

Stedeiljk Museum

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Das Stedelijk Museum ist der place to be für Liebhaber der modernen Kunst

„Mama, gehen wir hier baden?“, irritiert folge ich dem Blick unserer Tochter nach oben. Eine riesige weisse Wannenschale tut sich seitlich über uns auf. „Ja, wir baden jetzt in Kunst“, entgegen ich. Denn wir haben nicht wirklich vor in ein Stadtbad zu gehen, sondern das Stedelijk Museum zu besuchen. Im modernen Anbau erwarten und überraschen uns Videoinstallationen, Gemälde und Plastiken von Newcomern bis hin zu bekannten Namen wie Jeff Coons, Damien Hirst und und und… Am besten gefallen uns das Werk «Past / Present / Future» der us-amerikanischen Künstlerin Barbara Kruger, die mit großforamtigen schwarzen und weissen Buchstaben Vergangenheit und Zukunft miteinander vermischt sowie das
RABO LAB: TRIP TRIP TRAP. In dem Labor unter der Treppe machen wir unsere eigene Kunst indem wir bunte Folien an die Wand projektieren und Beutel mit bunter Flüssigkeit auf Projektoren legen.

Stedelijk Museum
Museumplein 10, 1071 DJ Amsterdam, Niederlande
https://www.stedelijk.nl/en/de

Vondelpark

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Heimat des Halsbandsittchs

Zwitscher, Zirp, Tschilp, Piep! Exotische Laute dringen vom Baum zu uns hinab. Wir treten auf dem Gehweg zur Seite und blicken suchend nach oben während links neben uns Fahrradfahrer, Skateboarder, Jogger und Menschengruppen vorbei rauschen. Auf einem Ast entdecken wir ihn dann endlich. Das hellgrüne Federkleid tarnt den Vogel zwischen all den Blättern ganz hervorragend. Ich bin kurz irritiert, dass solch ein bunter Vogel hier in dieser Stadt frei lebt. Und es ist nicht nur einer, sondern es sind viele. Sie unterhalten sich von Baum zu Baum. Das World Wide Web verrät uns, das es sich hier um einen Halsbandsittich handelt, der vermutlich in den 1960er Jahren ausgesetzt wurde und sich seitdem in mehreren europäischen Städten ganz wohl fühlt.

Wir spazieren weiter durch den im englischen Stil gehaltenen Vondelpark, vorbei an Eichen, Pappeln, Zypressen und romantischen Gewässern. Von der Statue des dichtenden Namensgebers Joost van de Vondel werfen wir einen Blick auf das charmante Café Vertigo im niederländischen Filmmuseum in dessen Garten jeder Tisch besetzt ist. Kein Wunder bei diesem tollen Wetter! Im Blauwe Teehuis (Blaues Teehaus) machen wir eine kleine Pinkel- und Erfrischungspause. Danach kommen wir am Restaurant Melkhuis vorbei und anschließend toben sich die Kinder auf einer der gepflegten grünen Wiesen zwischen Grüppchen von jungen Leuten aus. Einige von ihnen haben sich etwas abseits gesetzt um in Ruhe rauchen zu können.
Der Vondelpark ist der größte Stadtpark Amsterdams und ist landesweit bekannt. Er ist in Amsterdam-Süd gelegen und erstreckt sich von der Stadhouderskade bis zum Amstelveenseweg. In der Nähe sind z.B. das Van Gogh Museum und das Rijksmuseum.

Bei trockenem Wetter bietet sich ein Spaziergang mit Picknick und Spielplatzbesuch in diesem 48 Hektar großen Park an. Im Jahr 1877 angelegt, war dies übrigens der erste öffentliche Park der Stadt. Auf drei Bühnen finden im Sommer Freiluftaufführungen statt.

Grachtenfahrten

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Ob dieses Boot wohl unter die Brücke durchpasst?

In Amsterdam gibt es zahlreiche Schifffahrtsgesellschaften, die in den Grachten des Stadtzentrums ab- und anlegen.
Die meisten starten beim Hauptbahnhof oder vom Rijksmuseum und bieten alle ein ähnliches Programm und Preise (1 Stunde kostet ca. 16 Euro für Erwachsene und 8 Euro für Kinder). Die Tickets sind sowohl online als auch an Ticketschaltern erhältlich. Vor langen Warteschlangen braucht man keine Angst zu haben, denn die Rundfahrten beginnen alle 30 Minuten. Erläuterungen kommen auf mehreren Sprachen per Band.

Anne Frank Museum in AmsterdamDie Schiffe verbinden verschiedene bekannte Sehenswürdigkeiten, so dass man an vielen Haltestellen ein- und aussteigen kann.
Wir haben nur eine einstündige Tour ab dem Anne Frank Haus an der Westerkerk gemacht. Die Kinder haben dabei ihren Vormittagssnack eingenommen und die Steuerfrau hat den Kinderwagen mit mir gemeinsam ins Schiff und wieder hinaus getragen. Länger als eine Stunde hätten meine Kinder eine Grachtentour allerdings nicht durchgehalten. Diese 60 Minuten übers Wasser sowie unter einigen der 600 Brücken hindurchzugleiten, habe ich sehr genossen. Denn dabei konnte ich auch Blicke ins Innere der Hausboote werfen. Außerdem sind wir u.a. am Nemo Science Center sowie den spektakulären Bauten wie dem Eye Filmmuseum und dem Justizministerium vorbei geschippert. Vom Wasser aus hat man immer eine ganz besondere Perspektive.

Besonders geeignet für Familien mit Kindern soll eine Tour mit dem Pannenkoekenboot sein. Leider haben wir das nicht ausprobiert. Aber beim nächsten Amsterdambesuch holen wir das nach. Auf dem Pannekoekenboot gibt es, wie der Name es bereits verrät, Pfannkuchen. Auf die runden Leckerbissen können die Kleinen nach Lust und Laune bunte Streusel tun, während die Eltern in Ruhe die einstündige Rundfahrt über das IJ genießen.

Wenn die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben sollen, bietet sich das Canal Bike, ein Tretboot, an. Bei schlechtem Wetter bekommt man einen Regenponcho dazu. Anlegestellen befinden sich am Rijksmuseum, am Anne Frank Museum, an der Ecke Keizersgracht/ Leidsestraße und am Leidseplein.

Trödelmarkt Waterlooplein

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An diesem süßen Erdbeerkleidchen sind wir nicht vorbei gekommen, ohne es zu kaufen.

„Vor über 30 Jahren hat Opa hier einen Motorradhelm gekauft“, berichten wir unseren Kindern. Solche Helme finden wir heute hier nicht mehr. Es gibt reichlich Nippes und Haschkekse auf dem Waterlooplein Trödelmarkt, doch ein paar Juwelen finden wir doch auf diesem seit mehr als 100 Jahren bestehenden Markt. Am Stand von Nili’s Shop gibt es jede Menge schöner Shirts, Hoodies, Röcke und Kleider. Sie sind alle neu und sehen ganz individuell aus. Wir können uns kaum entscheiden, weil uns so viele Sachen gefallen. Hier erstehen wir ein Kleid, das aussieht wie eine Erdbeere für unsere Jüngste sowie ein cooles T-Shirt für die Große. Einige wenige echte Trödelstände mit antiken Möbeln und anderen Dingen gibt es auch noch.

Öfnungszeiten Waterlooplein: Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr
http://www.waterloopleinmarkt.nl

Bummeln in Amsterdam

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In Amsterdam brauchen wir nicht zu befürchten keine originellen Mitbringsel zu finden…

Nach dem Waterloo Trödelmarkt bummeln wir weiter über die Bijvoetbrug Brücke in die Staalstrat, wo es neben Marbles Vintage & Design Laden ein paar sehr schöne Geschäfte wie zum Beispiel den originellen Geschenkeladen DSIGN – Art, Design, Fashion gibt. Wer zum Beispiel auf extravagante Quietscheenten steht, kommt im Amsterdam Duck Store auf seine Kosten.

Einmal durch Chinatown

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Beijing, nein Amsterdam!

Um die Ecke vom Rotlichtviertel wartet eine ganz andere Welt auf uns. Geräumige Comicläden wie das Henk mit Manga und Marvel Comicheften und Figuren, chinesische und thailändische Restaurants sowie obendrein der Fo Guang Shan Holland Tempel und viele lustige Lokale und Geschäfte mehr lassen uns in vergessen, dass wir nicht in Asien sondern in Europa sind.

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Superman, Superwoman, Darth Vader, Spiderman, im Comicladen Henk sind sie alle zuhause!

Kinderbauernhöfe in Amsterdam

In den Amsterdamer Parks gibt es kostenfreie Kinderbauernhöfe u.a. mit Schweinen, Kühe und Meerschweinchen. Im Amsterdamer Stadtwald (Amstedamse Bos) befindet sich 4 Km vom Parkeingang entfernt ein Bio-Ziegenbauernhof (De Ridammerhoeve). Dort sollen mehr als 150 Ziegen umher laufen, die gestreichelt, gebürstet und gemolken werden können. Hier lässt sich samstags beobachten, wie aus frischer Ziegenmilch Ziegenkäse gemacht wird. Kostenproben darf man im Austausch gegen Euros mitnehmen.

Informationen und Adressen

Reiseführer

Amsterdam mit Kindern (National Geographic Explorer)

111 Orte, die man in Amsterdam gesehen haben muss:

Lonely Planet Reiseführer Amsterdam (2018):

Reedereien

Canal Cruises
www.amsterdamcanalcruises.nl
www.canalcruiseamsterdam.com

Ökologisch korrekte Grachtenrundfahrten in Erdgas betriebenen Booten gibt es bei Amsterdam ECO Tours: www.canal.nl

Mit den kleinen elektrischen Motorbooten von dieser Bootsvermietung kann man individuell die Grachten Amsterdams erkunden und selber sagen, wo es lang geht. Es ist auch für Kinder sehr geeignet, da Schutzwesten für Kinder verfügbar sind: www.canalmotorboats.com

Ein Boot als Kapitän selber zu lenken ist hier ebenfalls möglich: www.boaty.nl

Pannekoekenboot: www.Pannekoekenboot.com

Canal Bike: www.canal.nl

Parkmöglichkeiten

Günstige Park & Ride Möglichkeiten, wie wir sie genutzt haben, gibt  es entlang der Ringautobahn A10. Für insgesamt 9 Euro stand unser Auto dort 4 Tage.
Unter dem Bahnhof Sloteedijk, auf dem Zeeburgereiland, im Parkhaus am Olympiastadion, am Bos en Lommerplein und unter der Arena kann man sei  Gefährt abstellen.

www.parkerenindestad.nl

Fahrradverleih

Was wäre eine Reise nach Amsterdam ohne eine Fahrradtour? Nicht komplett, genau!

Baja Bikes
www.bajabikes.eu

Star Bikes
www.starbikesrental.com

Taxi

www.tcataxi.nl

Tel. 020 677 77 77

Grüne Taxis (elektrische Motorcabs bzw. Clean Cabs) stehen zwischen dem Bahnhof und dem Victoria Hotel

Fahrradtaxis: www.wielertaxi.nl, Tel. 06 28 24 75 50

Sehenswürdigkeiten

Nemo Science Center
Oosterdok 2
1011 VX Amsterdam
www.e-nemo.nl/en

Openbare Bibliotheek Amsterdam (OBA)
Oosterdokskade 143
1011 DL Amsterdam
www.oba.nl/oba/english.html

Artis Zoo
Natura Artis Magistra
Plantage Kerklaan 38-40
Amsterdam
www.artis.nl/en/artis-royal-zoo

Tropenmuseum
Linnaeusstraat 2
Amsterdam
www.tropenmuseum.nl

Rijksmuseum
Museumstraat 1
1071 XX Amsterdam
www.rijksmuseum.nl

Führungen für Familien mit Kindern: www.rijksmuseum.nl/en/families-and-children

Amsterdamer Stadtwald/ Amstedamse Bos
Bosbaanweg 5
1182 DB Amstelveen
www.amsterdamsebos.nl

Bio-Ziegenhof/ De Ridammerhoeve

Nieuwe Meerlaan 4
1182 DB Amstelveen
www.geitenboerderij.nl/geitenboerderij

Cup a la Cake
Westermarkt 19
1016 DJ Amsterdam
www.cupalacake.nl

Ohne Familie und dafür mit Freundin in Riga unterwegs

Reise nach Riga, Lettland
Hobbywool, ein sehr schönes Geschäft für Mitbringsel aus Riga

Falls in meinem Blog der Eindruck entsteht, dass ich ständig mit der Familie und dem Wohnmobil unterwegs bin, so ist das nur bedingt richtig. Denn Anfang Mai habe ich einen wunderbaren Kurztrip nach Riga mit einer Freundin unternommen. Mit meiner Freundin, die ich nun seit 20 Jahren an meiner Seite habe, tat ich schon so manche kleine Reise (Budapest, London, Brüssel, Genf), beziehungsweise habe ich sie dort besucht, wo sie gerade steckte. Ähnliche Interessen und Vorlieben verbinden uns und das macht uns unter anderen zu einem tollen Reisepaar.

Die lettische Hauptstadt eignet sich bestens für ein Wochenendbesuch, wenn man per Flugzeug anreist. Die Altstadt ist sehr gut an zwei Tagen zu erlaufen oder mit einem Leihrad zu erkunden. Natürlich eignet sich eine Reise nach Riga auch für einen längeren Zeitraum. Schließlich bietet Riga viele interessante Kunst- und Geschichtsmuseen. Außerdem kann man zum Beispiel ab Riga mit dem Schiff oder dem Auto bis zur Ostseeküste Lettlands hinauf fahren, die sehr schön sein soll.
Es ist auffallend, wie zuvorkommend und hilfsbereit die Rigaer gegenüber Touristen auftreten. Darüber hinaus sind die Preise noch absolut moderat und außerdem kann man in dem EU-Mitgliedsland bequem mit dem Euro bezahlen. Das Essen in den zahlreichen hübschen Restaurants und Cafés ist herzhaft und schmackhaft.

Leider kam ich nicht eher dazu zu berichten, also wundert Euch bitte nicht über die noch kargen Bäume auf meinen Fotos. Anfang Mai hatten wir übrigens strahlenden Sonnenschein, wenn es auch im Schatten recht frisch war. Riga hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und mir Lust auf mehr Lettland gemacht. Ich werde deshalb mit dem Wohnmobil zurückkehren und mir mehr ansehen!

Riga auf einem alten Stadtplan in der Lettischen Nationalbibliothek
Riga auf einem alten Stadtplan in der Lettischen Nationalbibliothek

Auf dem Weg nach Riga

Mein Rollkoffer voll mit Handgepäck rattert über den Bürgersteig. Kinder und Mann sitzen noch Zuhause am Frühstückstisch während ich mich auf den Weg zum Flughafen Schönefeld mache. Während der S-Bahnfahrt checke ich gefühlte einhundert Mal, ob mein Smartphone noch an und mein dort gespeichertes Flugticket noch da ist.

In der Schlange der Sicherheitskontrolle entdecke ich meine Reisefreundin. Wir grinsen uns an und freuen uns! Fast drei Tage Riga liegen vor uns. Nur für uns beide. Ohne Ehemänner und ohne Kinder. Wie spannend!

Schwarzhäupterhaus in Riga
Das Schwarzhäupterhaus in Riga

Willkommen in der Hanseperle Riga

Nach einer harten Landung wurschteln wir uns schnell bis zur Bushaltestelle durch. Mehrere Buslinien fahren hier ins Stadtzentrum. Die Kleinbusse fahren ohne Zwischenstopps in circa 20 Minuten in die Altstadt und kosten zwei Euro. Die normalen Busse kosten die Hälfte und brauchen etwas länger dorthin.

An der Station „11.novembra krastmala“ steigen wir aus dem Bus. Hinter uns leuchtet der Fluss Düna (Daugava) im selbstbewusst kräftigen Dunkelblau. Der 1.020 Meter lange Strom hat zuvor Polen einen Besuch abgestattet und beendet seine Reise in der Ostsee. Über uns wölbt sich der Rigahimmel im zarten Hellblau, hach meine liebe Freundin ist das Leben schön!
Vor uns liegt der Rathausplatz mit wunderschönen alten Gebäuden. Am auffälligsten ist das Schwarzhäupterhaus, ein ehemalige Gildehaus, das allerdings nicht schwarz, sondern in rot-orangen Backsteinen leuchtet. Der gotische Bau mit seinen schmiedeeisernen Schmuck am mächtigen Giebel sieht toll aus. Vor allem wenn man bedenkt, dass es von den Deutschen in Schutt und Asche geschossen und deshalb vor 65 Jahren gesprengt und erst Mitte der 90er Jahre rekonstruiert wurde. Auf dem Platz tummeln sich entsprechend zahlreiche Touristen und Stadtführer.

Aber nun genug davon, wir möchten unsere lauten Rollkoffer los werden und versuchen uns auf dem Stadtplan auf dem kleinen Bildschirm unseres Smartphones zu orientieren. Wir treffen dabei auf einige verdächtig nach Junggesellenabschied aussehende Grüppchen. Es sind auch Segway-Gruppen mit Guide und Headsets unterwegs. Riga ist anscheinend kein Geheimtipp mehr.

In einem Geschäft holen wir unseren Haus- und Wohnungsschlüssel ab und ziehen unsere Koffer in das kleine zweistöckige alten Haus. Als wir den Wohnungsschlüssel ins Schloss unserer Ferienwohnung stecken und die Tür öffnen, erleben wir eine Überraschung. Direkt hinter der Tür befindet sich eine weitere Tür, die aufgeschlossen werden will. Auch eine Art, für Sicherheit und Lärmschutz zu sorgen. Hinter der zweiten Holztür verbirgt sich dann endlich unsere Wohnung mit Diele, Bad sowie einem Wohnzimmer mit offener Küche und Schlafcoach sowie einem seperaten Schlafzimmer. Es sieht alles super gemütlich und sauber aus. Eine Wand ist komplett im Fachwerkstil gehalten. Nachdem wir uns darauf geeinigt haben, dass wir uns beide mit dem Schlafzimmer abwechseln, spazieren wir los. Wir stellen begeistert fest, dass wir mitten im Zentrum der Altstadt wohnen. Für mich als Bewohnerin eines Hauses am Berliner Stadtrand (ist aber noch Berlin!) ist das natürlich eine Sensation. Im Erdgeschoss unseres Hauses befindet sich allerdings eine Kneipe, die Öffnungszeiten bis 6 Uhr morgens verspricht. Das finde ich weniger sensationell.

romantisches Café Parunasim
romantisches Café Parunasim

Mittagessen im romantischsten Café der Stadt

Jetzt brauchen wir etwas zu essen und zu trinken und machen uns auf die Suche nach dem romantischsten Café, das die Stadt zu bieten haben soll und das uns meine Cousine  empfohlen hat. Nach einigem hin und her finden wir den versteckten Eingang zum Café „Parunāsim“ über die Straße Jekaba iela. Und wirklich, es ist sehr hübsch und ruhig hier. Am Nebentisch speisen eine junge Frau und ein ebenso junger Mann. Ansonsten haben wir den kleinen Hof mit dem Tisch in der Sonne für uns allein und bestellen aufs Geratewohl etwas zu essen. Einige Touristen schauen ab und an in den Hof und fotografieren sich vor der hübschen Leuchtschrift, setzen sich aber an keinen der kleinen Tische. Dabei schmeckt das Essen hier gut und im Café warten wunderbare Torten und Kuchen darauf verzehrt zu werden. Wir sind froh über die intime Stimmung des Cafés, wundern uns aber über das Verhalten der Touristen, die offenbar nur ein tolles das Fotomotiv aus sind. Sie wissen nicht, was sie hier verpassen…

Freiheitsdenkmal und Park in Riga
Freiheitsdenkmal und Park in Riga

Freiheitsdenkmal und Jugendstilviertel

Danach schlendern wir weiter durch Rigas Gassen und Einkaufsstraßen und treffen kurz hinter der Brücke „Brivibas Bulvaris“ die berühmte große schlanke Milda mit ihren stolz in die Luft gereckten drei Sternen. Das von Blumen gesäumte Denkmal ist Symbol der nationalen Einheit von Lettland. Eine in eine dunkeltrot-weisse lettische Landesflagge gewandete Frau steht mit ausgebreiteten Armen vor ihr und kniet dann ehrfürchtig vor ihr nieder. Wir sind nicht ganz sicher, ob mit ihr noch alles stimmt.

Ein Lifekonzert einer jungen Band kurz vor der bekannten Laima Uhr zieht uns sowie Dutzende andere Passanten in den Bann. Es fehlt nicht viel und wir würden hier mitten auf der Brücke tanzen, so gut und so laut sind sie. Überhaupt wird in Riga überall musiziert. Auch Kinder stehen in Einkaufsstraßen und fideln. Ob das ein Zeichen von Armut ist, frage ich mich?

Von der Musik inspiriert, kaufen wir uns in der fast direkt neben der Brücke gelegenen Nationaloper von Lettland zwei Karten für eine Opernpremiere für den folgenden Abend und machen uns ganz beseelt von unserem Kulturplan dann in nordwestliche Richtung auf, um das Jugendstilviertel zu erkunden. Der Weg führt uns ein gutes Stück am Stadtpark und am Pilsetas Kanal entlang. In einem der Parks blickt ein riesiger Schimpanse in einem Raumfahreranzug auf uns hinab.

Zuerst schaffen wir es am berühmten Rigaer Jugendstilzentrum vorbei zu laufen und dabei ein Art ausgestorbene Westernstadt in Form von verlotterten Holzhäusern zu entdecken. Es wirkt wie eine Filmkulisse, ist abe keine. Es sind kaum Menschen auf den Straßen unterwegs. Manchmal hat es auch sein gutes, wenn man nicht direkt ans Ziel gelangt und somit auf vollkommen unerwartetes trifft. Um die Ecke stehen die prunkvollen Häuser im Jugendstil. Einen größeren Gegensatz kann es kaum geben. Pünktlich zur Schließzeit um 18 Uhr stehen wir vor dem Jugendstilmuseum. Zum Glück gibt es aber in der Umgebung genug wahnsinnig schöne Häuser im Jugendstil zu sehen, so dass wie auch so absolut begeistert sind. An den Hausfassaden in der Audēju, Smilšu und Elizabetes Straße wimmelt es nur so von Frauenfiguren, Blumen- und Pflanzenzeichnungen, Linienwindungen und Masken.

Jugendstilviertel in Riga
Jugendstilviertel in Riga

Gegenüber vom Museum hat das Geschäft „Art Nouveau Riga“ noch bis 19 Uhr geöffnet, das ausschließlich Souvenirs im Jugendstil verkauft. Von der dekorativen Fliese bis hin zum Kollier sieht alles nach Art Deco und Jugendstil aus. Das Museum muss eben dann warten, bis wir ein anderes mal vorbei kommen.

Das schnucklige Café Mon Amour hat einen kleinen Tisch und Stühle draußen vor das Fenstr gestellt. Das ist unser Platz, befinden wir und genießen dort einen frischen Orangesaft und Café in der Sonne. In einem großen Mall-Supermarkt um die Ecke unseres Apartments decken wir uns mit Wasser (georgisches, bitte nicht nachkaufen, es schmeckt nicht), dem berühmten lettischen Schwarzbrot (saldskāba maize, sehr lecker), Eiern, Tomaten, Obst und einer Art geschmackneutralen Hüttenkäse ein. So haben wir für den Notfall etwas in der Ferienwohnung.

Restaurant 3 in Rigas Altstadt
Restaurant 3 in Rigas Altstadt

Kulinarisches Highlight

Abends besuchen wir das „Restorāns 3“ in der Altstadt, weil es praktischerweise ganz in der Nähe unseres Apartments liegt. Damit landen wir, ohne dass wir es vorher so genau wussten, einen kulinarischen Volltreffer! Wir entscheiden uns für zwei verschiedene mehrgängige Menüs, die aus saisonalen und regionalen Produkten bestehen. Bevor es richtig los geht, bereiten uns einige Gaumenfreuden auf unser bevorstehendes Festmahl vor. Jeder folgende Gang, der aus frischen Pilzen und Beeren, Wild oder Fisch besteht, wird von der Bedienung auf Englisch genau beschrieben und auf einem anderen Teller oder Schale aufwändig drapiert. Eine Speise kommt sogar dampfend daher. Wir sind hin und weg und genießen über fünf Stunden die außergewöhnlichen Köstlichkeiten. Erst später lesen wir, dass das Restaurant bereits zahlreiche Preise gewonnen hat. Ganz glücklich, ob dieses einmaligen kulinarischen Erlebnisses, laufen wir die wenigen Meter heimwärts.

Joggen durch Rigas Altstadt

Die Nacht für meine Freundin, die im Wohnzimmer schlief, war laut. Die Musik in der Kneipe war unüberhörbar. Uns ist trotzdem nach Bewegung und wir joggen durch Rigas Alstadt, die sich gut zum Laufen eignet. Es gibt zum einen nicht viel störenden Autoverkehr und zum anderen ist es am Kanalufer und in den kleinen Parks, wie zum Beispiel dem Kronvalda Park, einfach herrlich für Jogger. Es gibt in den Parks neben schönem Baumbestand, Blumenrabatten und Cafés auch Brunnen sowie ein chinesischen Pavillon zu entdecken. Am Flussufer der Daugava brausen dann schon wieder mehr Autos an uns vorbei, so dass es dort nicht mehr so idyllisch ist.

Zentralmarkt, Speicher in Riga
Zentralmarkt und Speicher

Zentralmarkt, Speicherstadt „Spikeri“, Lettische Akademie der Wissenschaften

Nach dem Frühstück in unserem Apartment (wir haben kein Café auf die schnelle gefunden, das bereits vor 11 Uhr geöffnet und unseren Geschmack trifft) leihen wir uns ein Fahrrad, weil wir damit einfach und schnell in der Stadt vorankommen. Zuerst geht es in die Moskauer Vorstadt zum Zentralmarkt, der in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Flusses Daugava liegt. In den ehemaligen Zeppelinhangars gibt es vom Gebäck (sehr günstig und lecker) über Hanfbutter, Kräuter, Blumen, Obst, Honig, Fleisch und Käse alles, was man sich so vorstellen kann (so auch eine Apotheke in der wir ein Blasenpflaster erstehen).

Panoramablick von der Lettischen Akademie der Wissenschaften
Panoramablick von der Lettischen Akademie der Wissenschaften

Von den Markthallen ist es nur noch ein Katzensprung zu den schönen Speichern (Spikeri), vor denen heute ein Trödelmarkt stattfindet. Hier herrscht eine gemütlich-fröhliche Athmosphäre.
Wir radeln weiter zur Lettischen Akademie der Wissenschaften. Dabei kommen wir an einfachen Holzhäusern (so wie bereits am Tag zuvor hinter dem Jugendstilviertel) vorbei, an denen die Farbe bereits stark abgeblättert ist. Sie sind noch bewohnt und scheinen aber aus der Zeit gefallen. Wie lange werden sie sich hier noch halten können?

In dem Zuckerbäckerstil-Hochhaus begrüßen uns zwei fernsehguckende Pförtner. Sie könnten vom Eindruck her beinahe auch Bestandteil des 21 Stockwerke hohen Geschenks von Joseph Stalins an Riga gewesen sein. Mit dem Fahrstuhl geht es bis ganz nach oben. Der Panoramablick über Riga ist toll. Wir können uns kaum satt sehen an all den Häuserdächern, Kirchtürmen, dem Fluss und dem Grün um Riga herum. Auch das Bürohochaus mit dem hübsch klingendem Namen „Sonnenstein“ sowie den 368,5 Meter hohen Fernsehturm können wir sehen. Irgendwo hinter dem Grün in Richtung Norden muss die Ostsee sein, vermute ich.

Eine Oase der Ruhe: Das Apsara Tea House
Eine Oase der Ruhe: Das Apsara Tea House

Entspannen im Apsara Tea House

Während sich meine Freundin im Apartment etwas erholt, mache ich Mittagspause in einem super süßen Café namens „Apsara Tea House“ im Park. Ich setze mich vor den gläsernen Pavillon draußen auf eine Bank, die mit dicken Kissen ausgestattet ist und genieße die Sonne und den Ausblick auf den Stadtkanal und den Park. Es stehen wahnsinnig viele Teesorten und auch einige süße und herzhafte Snacks zur Auswahl. Die Preise sind niedrig und die Atmosphäre total entspannt. Ich entscheide mich für einen Detox Mate Tee, der ganz südamerikanisch in einer hölzernen Kalbebasse mit Metallrand und -halm serviert wird. Dazu bekomme ich eine Thermoskanne mit heißem Wasser. Die schaffe ich doch nie im Leben alleine! Viel los ist im Café nicht, so dass ich hier für eine ganze Weile meine Seele baumeln lassen und mich wieder wie eine junge Studentin mit viel Zeit fühlen kann.

Stadtspaziergang durch Rigas Altstadt
Stadtspaziergang durch Rigas Altstadt

Schloss Riga, Kirchen und Bummeln

Derart ausgeruht mache ich mich auf den Weg zum Flussufer. Dort möchte ich das Schloss „Rigas pils“ besuchen, das mir ganz malerisch mit einer wehenden rot weißen Fahne auf dem Wehrturm zu winkt. Aber Pustekuchen! 2013 brannten der Dachstuhl und die Prunksäle des Schlosses lichterloh. Seitdem wartet das Kleinod auf seine Restaurierung. Immer noch verriegelt und verrammelt, gelingt es mir nur einen Blick von außen auf Rigas Pils zu werfen.

Weil ich eh schon in der Nähe bin schiebe ich ein das Rad noch wenig durch die steingepflasterten Gassen und verstehe immer mehr, warum Rigas Altstadt seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Entspannt erkunde ich die schnuckelige Maria Magdalena Kirche, den pompösen Dom St. Marien sowie einige Geschäfte wie das Hobbywool mit schönen teilweise handgefertigten Mitbringseln und die Giebelhäuschen der Altstadt bis ich mich mit vielen Souvenirs im Rucksack auf zu einem architektonischen Highlight der Stadt mache.

Lettische Nationalbibliothek
Lettische Nationalbibliothek

Nationalbibliothek von Lettland

Das mit dem Highlight ist übrigens wörtlich zu verstehen. Nachdem ich eine lange Daugava Brücke mit dem Rad überquert habe, stehe ich nun an der gegenüber der Altstadt liegenden Uferseite vor der Pyramide des Lichts. 2014 wurde die Lettische Nationalbibliothek in der damaligen Kulturhauptstadt Europas eingeweiht. Alle Rigaer waren aufgerufen Bücher aus ihrem Privatbesitz für das neue architektonische Wahrzeichen zu spenden. Die Bücher wurden mit einer Menschenkette von Hand zu Hand weitergereicht bis sie im Tempel des Wissens in ein über sieben Stockwerke hohes Regal Platz fanden. Als ich das Foyer betrete, bekomme ich beim Betrachten des riesigen Bücherregals fast Nackenschmerzen. Insgesamt warten 4,1 Millionen Bücher in etwa 50 Sprachen hier darauf gelesen zu werden.

Ausstellungen und riesiges Bücherregal in der Lettischen Nationalbibliothek
Ausstellungen und riesiges Bücherregal in der Lettischen Nationalbibliothek

Für Besucher wie mich gibt es kostenfreie Besucherausweise. Wie in der Berliner Stabi muss ich auch hier meine sieben Sachen in einer durchsichtigen Plastiktüte verstauen und den Rest im Schließfach lassen. An der Information bekomme ich einen sehr schönen Schuber in dem aufwändig gestaltete Karten mit Informationen über jedes Stockwerk und die dortigen Ausstellungen stecken. Die junge Frau am Serviceschalter spricht super Englisch und erklärt mir die Besonderheiten der Ausstellungen. Als erstes besuche ich den geheimnisvoll dunklen Ausstellungsraum über die Entstehung von lettischen Schriftzeichen und die Herstellung von Büchern. Das hört sich jetzt eher unsexy an, ist es aber nicht. Statt langweiligen Exponaten erwartet mich eine der interaktivsten Ausstellungen, die ich je erlebt habe. Neben verschiedenen Tast- und Riechstationen flattern Bücher wie von Geisterhand umher.
In diesem 17 sekündigen Video habe ich mal die Ausstellung für Euch festgehalten:

In einem Separée blättere ich durch ein überdimensionales Buch, das auf jeder Seite mit einem Bild ein anderes Stück weltberühmte Weltliteratur darstellt. Gleichzeitig erscheinen auf einer Leinwand die dazu passenden Animationen und Klänge.

Ich könnte mich noch länger hier aufhalten, möchte aber gleichzeitig auch noch die weiteren Ausstellungen entdecken. Ich arbeite mich vom Erdgeschoss bis in den siebten Stock hinauf, bis ich in alle Ausstellungsräume einen Blick geworfen habe. Besonders gefallen mir die vielen bequemen Sofas von denen aus ich super entspannt über die Daugava nach Alt-Riga blicken kann, während neben mir Studenten das kostenfreie WLAN dazu nutzen um sich Big Bang Theory Folgen anzusehen (manche lernen auch).

Jugendstilmuseum in Riga
Jugendstilmuseum in Riga

Jugendstilmuseum

Danach radele ich einmal quer durch Riga zum Date mit meiner Freundin. Sie erwartet mich schon vor dem Jugendstilmuseum, um eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit anzutreten. Allein schon das Treppenhaus ist einen Besuch wert! Im Untergeschoss des Museums probieren wir einige blumige Hüte auf, die bei mir zumindest ziemlich albern aussehen. Die Menschen aus der damaligen Zeit sehen auf jeden Fall viel besser darin aus als ich, wie die Hologramme verdeutlichen. Im Erdgeschoss des Hauses ist eine komplette Wohnung im Jugendstil eingerichtet. Vom WC, über die Küche, Speise- und Wohnzimmer ist alles originalgetreu hergerichtet.

Lettische Nationaloper in Riga
Lettische Nationaloper in Riga

Lettische Nationaloper

Spitzen, Rüschen, Glitzer, Perlen, Absatzschuhe, Jackets, polierte Herrenschuhe. Die Besucher von Rigas Opernhaus haben sich heute Abend in Schale geworfen. Ihr feierliches Outfit passt bestens zum neoklassizistischen Bau von 1863 in dem wir uns gerade erwartungsvoll eingefunden haben. In meinen goldenen Turnschuhen schleiche ich bewundernd um sie herum. Unsere Plätze in einer der vorderen Reihen des prunkvollen Saales sind top. Alle Plätze sind belegt. Auch Kinder sind unter den Zuschauern. Eine moderne Oper erwartet uns. „Lemūrētie“ beziehungsweise „eingemauert“ heißt das Stück, das in den folgenden zwei Stunden so manchen im Publikum zu Tränen rühren wird. Liebe, Erfolg, Schwangerschaft und Tod, es geht um die ganz großen Themen im Leben, die von den Opernsängern mit einer großen Leichtigkeit vorgetragen werden. Die modernen Bühnenbilder, die schickem Kostüme, der Wechsel von instrumentaler Musik mit dem Scratchen eines Live-DJs und ein passender szenischer Einsatz von iPad Lichtern sprechen eine deutliche Sprache: die Oper in Riga ist jung und zeitgemäß ohne aufgesetzt zu wirken.

Skyline Bar

Blau, rot, grün und lila beleuchtete Brücken über dem Kanal begrüßen uns als wir das Opernhaus verlassen. Wir möchten noch etwas in der 700.000 Einwohnerstadt erleben und gondeln mit dem Rad durch die Nacht. Wir sind die einzigen Radfahrer, die noch unterwegs sind. Unser Ziel ist nicht zu verfehlen. 26 Stockwerke fahren wir in einem gläsernen Fahrstuhl (Menschen mit Höhenangst sollten sich das gut überlegen) hinauf. Von der Skyline Bar des Radisson Blu Hotels Latvija haben wir einen fantastischen Blick auf Riga sowie auf die Tanzfläche, die von einem DJ bespielt wird. Wir bekommen den letzten freien Tisch, Glück gehabt. Die Bartender haben entsprechend mächtig zu tun. Die Cocktailkarte liest sich aber auch verdammt gut! Das Warten auf unsere fruchtigen Cocktails und unseren Käseteller lohnt sich und gibt uns Energie noch die Tanzfläche zu polieren und unser gelungenes Wochenende in Riga ausklingen zu lassen.

Matroschkas warten darauf mitgenommen zu werden
Matroschkas warten darauf mitgenommen zu werden

Infos und Adressen

Sehenswürdigkeiten

Schwarzhäupterhaus
Rātslaukums 7, Central District, Riga, LV-1050, Lettland
http://www.melngalvjunams.lv/

 

Jugendstil Museum
Alberta iela 12, Centra rajons, Rīga, LV-1010, Lettland
http://www.jugendstils.riga.lv/eng/muzejs

 

Lettische Akademie der Wissenschaften
Akademijas laukums 1, Rīga, LV-1050, Lettland

 

Lettische Nationalbibliothek
Mūkusalas iela 3, Zemgales priekšpilsēta, Rīga, LV-1423, Lettland
https://www.lnb.lv/en

 

Lettische Nationaloper
Aspazijas bulvāris 3, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland
https://www.opera.lv/en/

Skyline Bar im Hotel Radisson Blu Latvija
Elizabetes iela 55, Centra rajons, Rīga, LV-1010, Lettland
https://www.radissonblu.com/en/latvijahotel-riga

Restaurants und Cafés

Restorāns „Parunāsim“
Mazā Pils iela 4, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland
http://parunasimkafe.lv/

Café Mon Amour
14, Jāņa iela, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland

 

Restorāns 3
Kaleju street 3, Riga LV-1050
Telephone for orders: +371 26660060
E-Mail: restaurant3@restaurant3.lv
http://www.restaurant3.lv/

Apsara Tea House
Tērbatas iela 2G, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland
http://www.apsara.lv

Shoppen

Art Nouveau Riga
Strēlnieku iela 9, Centra rajons, Rīga, LV-1010, Lettland

Zentralmarkt Riga
Nēģu iela 7, Latgales priekšpilsēta, Rīga, LV-1050, Lettland


http://www.hobbywool.com/

Verkehrsmittel

Öffentlicher Nahverkehr in Riga
https://www.rigassatiksme.lv/en/

Es gibt mehrere Vermietungen von Fahrrädern. Wir haben hier gemietet hier: Bicyclerental
http://www.bicyclerental.lv/de/

Reiseführer für Riga

Für Riga gibt es natürlich zahlreiche Reiseführer, wir waren mit dem von DuMont hier unterwegs:

Was kann man mit Kindern in der Emilia-Romagna unternehmen?

Blick von Urbino ins Tal

Mitte Dezember haben wir mit unseren beiden Kindern Freunde und ihr Baby in der Emilia-Romagna besucht. Es war sehr schön in der Nebensaison durch die Städte und Dörfer dieser nördlichen Region von Mittelitalien zu steifen ohne dass überall Busladungen von Touristen umherzogen. Darüber hinaus hatten wir den Luxus, dass wir Einheimische als Guides hatten. Obendrein ist unsere Gastberin, Manu, obendrein Kunstlehrerin und konnte uns jedes Denkmal und Gemälde erklären und zeigte uns bedeutende Kirchen.

Was haben wir in der Emilia-Romana unternommen?

Ducati Museum

Da mein Mann ein leidenschaftlicher Motorradfan und stolzer Besitzer einer Ducati Rennmaschine ist, war ein Besuch des Ducati Museums natürlich obligatorisch. Zugegebenermaßen ist es kein besonders umweltfreundliches Hobby. Aber jeder hat ja so seine Laster.

Museo Ducati bei Bologna ItalienDas Werk mit Museum liegt praktischerweise in der Nähe des Flughafens von Bologna, so dass man den Besuch gut nach der Ankunft einplanen kann.

Wir sind allerdings nicht alle zusammen ins Museum gegangen, da unsere 1,5 jährige Tochter noch zu jung für eine 90 minütige Führung ist. Das Ducati Museum ist nämlich nur im Rahmen einer Führung, die man vorher gebucht haben sollte, zu besichtigen. Kontaktadressen befinden sich am Ende dieses Blogbeitrags.

Mein Mann ist mit unserer großen Tochter und mit Filippo alleine ins Museum gegangen. Der Englisch sprechende Guide führte die Gruppe zuerst durch das Werk, in dem in der Hochsaison bis zu 200 Maschinen täglich gebaut werden. Im Werk kann man alle Produktionsprozesse live anschauen. Am Ende geht die Führung noch durch das werkseigene Museum in dem die Rennmaschinen der letzten 60 Jahre ausgestellt werden.

Auf Google Maps kann man sich eine virtuelle Tour durchs Ducati Museum anschauen: http://www.ducati.de/

Bologna Piazza Santo Stefano Italien

Bologna

Bologna InnenhofWährend die eine Hälfte unserer Familie also im Ducati Museum weilte, haben meine kleinere Tochter und ich mit Manu und ihrem kleinen Sohn die schöne Stadt Bologna unsicher gemacht. Die Buggies mussten wir dafür so manche Treppe hoch und runter tragen.

La grassa (die Fette, wegen der gehaltvollen Speisen), la rossa (die Rote, wegen der roten Dachziegeln) oder auch la dotta (die Gelehrte, wegen der Universitäten), wie auch immer man die Hauptstadt der Region Emilia-Romagna nennen möchte, Bologna ist und bleibt absolut sehenswert.

Als Kind war ich schon mal in Bologna Pizza essen. Aber zugegebenermaßen erinnere ich mich nicht mehr daran. Deshalb war alles neu für mich als wir kürzlich an einem sonnigen Dezembernachmittag durch das Stadtzentrum spazierten. Es war kaum wärmer als in Berlin zur selben Zeit, aber das Licht war dennoch intensiver, der Himmel von einem anderen Blau.

Was mir gleich bei unserem Spaziergang unter den Kilometer langen Arkaden auffiel, sind die zahlreichen jungen Leute auf den Straßen. Das ist allerdings kein Wunder, denn viele der 385.000 Einwohner besuchen eine der Universitäten Bolognas.

Neptunbrunnen in BolognaNeptunbrunnen

Natürlich besuchten wir den 3,35 Meter großen Neptunbrunnen mit seinen ihm zu Füßen liegenden Sirenen und Delphinen an der Piazza Nettuno. Wenn ich unsere italienische Freundin richtig verstanden habe, wurde der Brunnen mit seiner Bronze-Satue mit Hilfe von Spendengeldern der Bologneser saniert, nachdem der von den Bolognesern als „Riese“ bezeichnete Brunnen unter Taubendreck nahezu verschwunden war.

Piazza Maggiore und die Basilika San Petronio

Gleich um die Ecke liegt die um einiges größere und sehr stimmungsvolle Piazza Maggiore. Manu zeigte mir dort ganz stolz die Hauptkirche von Bologna, die Basilika San Petronio. Auch ich war von der schieren Größe dieses gotischen Bauwerks überwältigt. Nicht umsonst ist sie mit einer Länge von 132 Meter, einer Breite von 60 Meter und einer Gewölbehöhe von 45 Meter die fünft größte Kirche der Welt!

Piazza Maggiore in Bologna ItalienVon außen mag die um 1390 begonnene und bis heute immer noch nicht fertig gestellte Basilika vielleicht nicht die schönste sein. Aber dafür bietet sie seit dem Jahr 1655 in ihrem Innenraum die Mittagslinie, den Meridian von Giandomenico Cassini, ein beim höchsten Tagessonnenstand auf ebener Erde geworfener Schatten, der in Nord-Süd-Richtung durch die Basilika verläuft.

Außerdem wies mich Manu auf ein Werk von Giovanni da Modena (um 1410) hin, dessen Fresko nichts weniger als das Weltgericht zeigt. Als war wohl einige Zeit lang unklar, von welchem Künstler dieses Werk stammt, da sich im Laufe der Jahrhunderte so viele von ihnen in der Kirche verewigt hatten. Ich war überrascht, wie hell es in der Kirche fast ohne künstliche Beleuchtung war. Als wir die Kirche verließen, fielen mir die zahlreichen stark bewaffneten Polizisten auf. Zuerst führte ich dies auf die jüngsten dramatischen Ereignisse in Paris zurück. Doch nun weiß ich, dass es einen viel direkteren Zusammenhang für die Polizeipräsenz geben mag. Al-Quaida versuchte die Basilika 2002 und 2006 vergeblich zu sprengen, weil sich sie von einem Fresko in ihrem Glauben verletzt fühlen. Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich jetzt schon bei dem Gedanken daran. Aber nach den Anschlägen in Paris habe ich beschlossen, diesen ganzen Wahnsinn zu trotzen und meine Freiheit zu Reisen noch mehr auszukosten.

Basilika Santo Stefano

Wir verließen die Kirche und die Piazza und spazierten rechterhand in eine hübsche schmalere Einkaufsgasse. Von dort aus führte mich Manu zur Basilika Santo Stefano an der gleichnamigen Piazza, die aus sieben verschiedenen ineinander verschachtelten Kirchen besteht. Deshalb wird sie auch Siette Chiese, auf deutsch sieben Kirchen, genannt.

Mir persönlich hat die Atmosphäre dort noch viel besser als in der riesigen Basilika San Petronio gefallen, auch wenn man sie überhaupt nicht miteinander vergleichen kann. Durch die viel kleiner dimensionierte Bauweise war die Stimmung in den Siette Chiese einfach intimer. Außerdem liefen Ordensbrüder durch die Gänge, was dem ganzen eine gewisse Authentizität verlieh. Und nach Authentizität suchen wir doch alle, oder nicht?

Draußen auf der Piazza spielte eine Band, deren Musik von den umliegenden alten Gebäuden aufgefangen wurde uns eine tolle Akustik verlieh. In einem altehrwürdigen Friseursalon rasierten zwei Barbiere den Herren den Bart. Es sah aus wie in einer Filmkulisse.

Palazzo dell’Archiginnasio

Wenn man wie wir die Universitätsstadt Bologna besucht, ist es ein Muss den Palazzo dell’Archiginnasio einen Besuch abzustatten. Denn darin befinden sich die Stadtbibliothek Archiginnasio und der renovierte Anatomielehrsaal. Doch das Gebäude ist kein totes Museum. Nicht nur die wunderschönen Fresken machen das Gebäude bunt und lebendig. Überall schwirren fleissige Studenten umher. Leider konnten wir hier mit unseren Buggies nicht die vielen Treppen hinauf, so dass ich alleine reingehen musste. Doch ich wollte Manu nicht so lange alleine mit den Kindern in der Kälte stehen lassen. Deshalb bin ich nicht in den Anatomielehrsaal gegangen.

Urbino

Urbino Palazzo DucaleAm nächsten Tag zeigte uns Manu Urbino, eine wunderhübsche antike Stadt in der sie einige Jahre Kunst studierte. Urbino ist wegen seines nahezu komplett erhaltenen Renaissance-Stadtbildes aus dem 15. Jahrhundert und seiner Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. Dazu passt, dass der Maler und Baumeister der Hochrenaissance, Raffael, hier geboren wurde.

Urbino liegt in der Region Marken und damit südlich von der Emilia-Romagna. Die einstündige Fahrt durch diese anschmiegsame Landschaft war uns ein Fest. Und als wir ankamen, sah ich gleich, dass wir ein wahres Schätzchen zu sehen bekamen.

Zum Glück verschonte uns die Jahreszeit auch hier von Touristen, die in der Saison sicherlich hier zigfach einfallen. Das Auto konnten wir außerhalb der Stadtmauer auf einem großen Parkplatz abstellen. Bereits vom Parkplatz aus zeigte Urbino mit dem Palazzo Ducale einen seiner Renaissance-Vorzeigeimmobilien. Auf dem Parkplatz wurden gerade die knalligen Fahrgeschäfte eines Rummels aufgebaut. Der Kontrast zum zwischen 1463 und 1472 errichteten Herzogpalast hätte kaum größer sein können.

Wir betraten Urbino durch ein Stadttor und liefen eine steile Straße hinauf bis wir zu einem rechterhand liegenden Feinschmeckergeschäft kamen in dem ich mich mit regionalen Käse und bunten Schleifchennudeln eindeckte. Dank unserer italienischen Freunde war ich mir sicher, dass richtige dort zu kaufen (hat sich später beim Probieren als richtig erwiesen).

An der Piazza della Repubblica stärkten wir uns in einem winzigen Untergeschoss-Lokal namens Il Buco mit einer köstlichen Mahlzeit, die wie eine kleine Pizza aussah, aber keine war. Diese Stärkung war für die folgende Besichtigungstour auch nötig

Duomo und Palazzo Ducale

Palazzo Ducale in UrbinoNachdem wir im Dom von Urbino waren besichtigten wir die berühmte Galleria Nazionale delle Marche im Palazzo Ducale. Stolz zeigten unsere Gastgeber uns diese bedeutende Kunstsammlung der Renaissance. Hier reihen sich Werke von Raffael, Piero della Francesca sowie Tizian und anderen Künstlern des 15. Jahrhunderts aneinander. Wir waren fast die einzigen Besucher. Für unsere fünfjährige Tochter war die Ausstellung natürlich nicht besonders spannend, obwohl sie die Kreuzigungsgemälde irgendwie schon faszinierend findet. Als ihr Quengeln heftiger wurde und uns in dem Palazzo langsam kalt wurde, mussten wir wieder raus an die Sonne.

Zur Belohnung nach so viel Historie gönnten wir uns alle an der Piazza della Repubblica in der Gelateria La Romana ein super leckeres Bio-Eis! Unsere tapfere Tochter bekam gleich zwei Eiskugeln in die Tüte!

Strandspaziergang in Rimini

Strand in RiminiAm nächsten Tag waren wir noch etwas erschöpft vom Vortag und trödelten lange nach dem Frühstück zu Hause herum. Mittags fuhren wir ein kurzes Stückchen bis nach Rimini. Eine Stadt, die nicht gerade für ihre Schönheit bekannt ist. Ich selbst musste vor vielen Jahren mit meinen Eltern dort eine Nacht bleiben, als wir weiter südlich in Kalabrien Urlaub machen wollten. Viele Hotels haben ihre beste Zeit schon lange hinter sich gelassen. Freiwillig würden wir dort keinen Urlaub machen.

Früher war Rimini bei den Deutschen ein sehr beliebter Badeort. Mittlerweile sollen sich russische Urlauber hier wohler fühlen. Der Stadtstrand ist von einem Sandwall umgeben, damit das Meerwasser nicht noch einmal die umliegenden Straßen und Hotels überschwimmen können, wie es einst geschah.

Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht so mit und ein trüber Himmel wölbte sich über dem adriatischen Meer. Die Kinder fanden es trotzdem toll, am Strand Muscheln und anderes Strandgut (auch viel Müll dabei) zu sammeln.

An einer Hafenmole fanden wir einen kleinen Kutter von dem Fisch verkauft wurde. Unsere Freunde wählten einen Fisch, dessen Name auf Deutsch so viel wie Schuhsohle bedeutet, weil er so platt ist. Zugegeben, der Name hört sich nicht besonders lecker an. Aber er schmeckte durchaus gut als Hauptspeise zum Mittagessen (nach einer Portion Spaghetti als Vorspeise).

Ravenna

Nach dem Essen fuhren wir nach Ravenna. Diese Stadt wollten wir uns nicht entgehen lassen, weil sie für ihre Schönheit bekannt ist. Interessanterweise lag Ravenna einst am Meer. Durch Verlandung ist die Stadt nun neun Kilometer von der Adriaküste entfernt.

Basilika Sant’Apollinare

Basilika Saint Apollinaire in Classe ItalienKurz vor der Stadtgrenze von Ravenner wurde uns in Classe die berühmte Basilika Sant’Apollinare gezeigt. Hier wird pro Erwachsenen 5 Euro Eintritt kassiert (alle anderen Kirchen sind eintrittsfrei, die wir besuchten), dafür befinden sich ein Parkplatz sowie ein Sanitärgebäude um die Ecke der Kirche.

Die Apsis zeigt ein außergewöhnlich schönes Mosaik, weshalb die byzantinische Kirche von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Von außen ist die Kirche ganz schlicht gehalten. Auf einer Wiese überraschten uns Bronze-Skulpturen in Form von lebensecht wirkenden Büffeln. Natürlich mussten diese von unseren Kindern ganz genau inspiziert werden. Allerdings sind sie von Vogeldreck übersät, so dass man lieber vorsichtig sein sollte beim Anfassen.

Weihnachtsmarktbesuch auf der Piazza del Popolo und das Aquarium in der Kirche

Ravenna Basilika Santo StefanoIn Ravenna spazierten wir über einen kleinen Weihnachtsmarkt auf der Piazza del Popolo und genossen das vitale Stadtleben. So viel Leben auf den Straßen! Alle Einwohner waren auf den Beinen, wie es schien.
Dantes Grabmal statteten wir einen Besuch ab und sahen uns noch die nebenan stehende Basilika San Francesco an der Piazza S. Francesco an. Das besondere an dieser Kirche ist, dass das etwa 3,50 Meter unterhalb der Chorpartie freigelegte Gewölbe voll Grundwasser steht und einen herrlichen Mosaikfußboden des ursprünglichen Kirchengebäudes bedeckt. Das freigelegte Gewölbe wird von Säulen und kann auf Knopfdruck innen beleuchtet und dann von außen durch Maueröffnungen hindurch besichtigt werden. Im Wasser schwimmen sogar ein paar Fische.

Essen gehen in Ravenna

Nach einem weiteren Spaziergang durch Ravennas Zentrum kehrten wir in das Lokal Passatelli 1962 ein, das sich in der Nähe einer gerade um Umbau befindlichen Markthalle befindet. Der Speisesaal des Restaurants war früher ein großer Kinovorführraum. Die Köche kann man beim Pasta zubereiten durch eine Glasscheibe hindurch beobachten. Die schwarz gestrichenen Wände zieren Fotos von Hollywoodstars.

Ravenna weihnachtsmarktDie Speisen, wie z.B.  Passatelli in brodo, eine Suppeneinlage ich bestellte, sind absolut typisch für die Region und schmecken ausgezeichnet. Der Teig für die Passatelli werden aus Semmelbröseln, Parmesan und Eiern gemacht und mit Pfeffer, Muskatnuss, Zitronenschale und Salz gewürzt. Der fertige Teig wird anschließend durch ein eigens dafür vorgesehenes Locheisen gedrückt, um etwa 5 Millimeter dicke Würstchen herzustellen, die in Hühnerbrühe oder Fischsuppe gekocht werden, bis sie an die Oberfläche steigen. Einfach köstlich! Auch der Nachtisch (Zuppa Inglese) ist sehr zu empfehlen. Für Italien war das Restaurant auch preiswert, wie ich finde.

Allerdings waren die Kellner allesamt nicht so freundlich. Vielleicht waren sie genervt, weil wir mit insgesamt drei Kindern einkehrten und keine drei Gänge bestellten. Wer weiß. Immerhin hatten sie Kinderstühle.

 

Adressen und weitere Infos

Blick aus FlugzeugDucati Museum / Museo Ducati

Via Antonio Cavalieri Ducati, 3, 40132 Borgo Panigale BO, Italien
www.ducati.de

In Bologna

Basilika San Petronio

Piazza Galvani, 5, 40124 Bologna, Italien

www.bolognawelcome.com

Basilika Santo Stefano

Via Santo Stefano, 24, 40125 Bologna, Italien

www.bolognawelcome.com

Palazzo dell’Archiginnasio

Piazza Galvani, 1, 40124 Bologna, Italien

www.bolognawelcome.com

Urbino

Dom von Urbino/ Duoma urbino

Piazza Duca Federico, Urbino Pesaro Urbino, Italien

urbino-turismo.it/monumenti/duomo-di-urbino

Palazzo Ducale

Piazza Rinascimento, 13, 61029 Urbino PU, Italien

http://www.palazzoducaleurbino.it/palazzo_ducale_urbino.html

Geletaria La Romana

Via Raffaello 1
61029 Urbino PU, Italien

www.gelateriaromana.com

Il Buco

Via Cesare Battisti 1, 61029 Urbino, Italien

https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g187797-d2375200-Reviews-Pizzeria_Il_Buco-Urbino_Province_of_Pesaro_and_Urbino_Marche.html

 

Ravenna und Umgebung

Basilika Saint Apollinaire

Via Romea Sud, 224, 48124 Classe RA, Italien

www.turismo.ra.it

Basilika San Francesco

Piazza San Francesco, 1

http://www.turismo.ra.it/ger/Das-Territorium-entdecken/Kunst-und-Kultur/Kirchen-und-Taufkapellen/Basilika-San-Francesco

Passatelli 1962

Via Ponte Marino, 19, 48121 Ravenna RA, Italien

http://www.mariani-ravenna.it/