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Sommerurlaub mit dem Wohnmobil – die wichtigsten Infos zur Vorbereitung

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Wir haben bereits diverse Varianten an Urlaubsdomizilen durchprobiert: Ferienhaus, Ferienwohnung, Hotel, AirBnB, Zelten, Floß, Kajak oder (zum Schluss wird es ganz exotisch) das eigene Zuhause. Seit Herbst/ Winter 2014 nennen wir ein rollendes Ferienhaus unser eigen und genießen mit den Kindern gemeinsam diese mobile Freiheit durch Europa zu reisen. Wir haben mit unserem gebraucht gekauften Wohnmobil mittlerweile mehrere zehntausend Kilometer zurück gelegt und zehn Länder bereist. Über unsere Roadtrips durch Südschweden, Nordspanien sowie die französische Normandie, Südfrankreich, die griechische Halbinsel Peloponnes Ostseite und Westseite und diverse Destinationen in Deutschland haben wir in diesem Blog bereits berichtet und hoffen, dass wir Euch beim Lesen ein paar Inspirationen mit auf den Reiseweg geben können.

Der größte Vorteil eines Wohnwagens oder eines Wohnmobils aus unserer Sicht die Flexibilität überall dorthin fahren zu können, wohin es einen aufgrund der Wetterlage, der Landschaft oder aufgrund aktueller Veranstaltungen gerade hinzieht.

Wenn Ihr für die Sommerferien einen Wohnmobil in Betracht zieht oder schon plant, möchten wir Euch hier einige Tipps zur Vorbereitung geben, was Campingplätze, Rabattkarten, Wetter und Navigationsapps und betrifft.

Campingplatz 1×1

Campingplätze

Die größten Campingverzeichnisse wie ADAC (es gibt auch ein Verzeichnis in Buchform vom ADAC), ACSI, camping.info sind eine gute erste Informationsanlaufstelle.
Je nach Qualität der Campingplätze, die wie bei Hotels mit Sternen erkennbar sind, fallen unterschiedliche Kosten an. Ein 3-Sterne-Campingplatz kostet zwischen 25 und 30 Euro, wo hingehen ein 4- bis 5-Sterne-Platz Euch um die 50 Euro pro Nacht kosten darf und Strom und Wasser extra kosten.

Preise

Vallon-Pont-d’Arc, Ardèche, Frankreich

Die Preise variieren außerdem je nach Saison und manchmal auch je nach Lage des Stellplatz (direkt am Meer oder Strand ist manchmal teurer). Üblich ist, dass neben der Stellplatzgebühr eine zusätzliche Gebühr pro Person und ggf. Haustier sowie für Strom (nach Kilowattstunde oder üblicherweise pauschal 4 bis 5 Euro) fällig wird. By the way: Da es europaweit zwei Arten von Stromanschlüssen gibt, ist ein Campingstromadapter-Zweierset sehr praktisch.
Die Benutzung der Sanitärgebäude sowie das Auffüllen des Wassertanks ist meist im Preis inklusive.

Reservierung

Die besten Stellplätze sind heiss begehrt

Anders als im Hotel braucht Ihr auf Campingplätzen keinen Stellplatz reservieren, wenn Ihr plant, nur kurz zu bleiben. Plant Ihr allerdings in der Hauptreisezeit an einem Hotspot wie zum Beispiel direkt am Meer oder an einem See zu stehen, dann solltet Ihr auf jeden Fall langfristig vorher reservieren. Ob für die prominentesten Stellplätze eine Mindestaufenthaltsdauer besteht, könnt Ihr vorab individuell erfragen. Wenn Ihr erst abends anreist, empfehlen wir Euch dringend vorher anzurufen. Nicht immer sind die Plätze abends noch geöffnet. Manchmal gibt es aber die Möglichkeit, sich einen Code für einen Schlüsselsafe geben zu lassen, um doch noch anreisen zu können, wie wir es kürzlich auf Usedom gemacht haben.

Ankunft

Der frühe Camper fängt den besten Stellplatz

Vor dem Campingplatz bzw. vor der Rezeption gibt es meist einem markierten Parkplatz auf dem Ihr halten könnt, um Euch an der Rezeption anzumelden. Den Campingplatz könnt Ihr Euch somit in Ruhe anschauen, um zu prüfen, ob er Euch gefällt.
Gegen Vorlage Eures Personalausweises oder Reisepasses werdet Ihr registriert und erhaltet meist eine Chipkarte für die Schranke und die Sanitärgebäude sowie einen Stellplatz- bzw. Lageplan. Am besten erfragt Ihr gleich beim Einchecken, ob Bar- oder auch Kartenzahlung möglich ist. Auf manchen Stellplätzen könnt Ihr gleich bei der Ankunft Brötchen für den Folgetag bestellen, was wir persönlich sehr gerne nutzen. Den Stellplatz dürft Ihr Euch sich meist selbst aussuchen, falls genügend Kapazitäten frei sind. Allerdings gibt es für Dauercamper und Reisecamper oftmals unterschiedliche Stellplätze. Diese sind im Lageplan markiert. Dort steht auch, wo Ihr das Abwasser los werdet und das Chemieklo entleeren könnt.

Rabatte

Camping an Bord einer Fähre Richtung Patras, Griechenland

Rabattkarten können sich für Euch je nach Reiseland, Reisezeit und Anzahl der Mitreisenden lohnen. Ob Rabattkarten akzeptiert werden, könnt Ihr auf der jeweiligen Website, vor Ort anhand einer Abbildung der jeweiligen Karte meist erkennen oder es an der Rezeption erfragen. Manche Rabattkarten gelten praktischerweise als Ausweis-Ersatzdokument an der Rezeption des Campingplatzes. Achtet unbedingt darauf, das Eure persönlichen Angaben auf der Karte richtig eingetragen sind. Falls nicht, verliert sie normalerweise direkt ihre Gültigkeit, weil Ihr Euch mit einer falschen Identität ausgeben könntet. Die Auslieferung mancher Rabattkarten dauert etwas länger, deshalb bestellt diese rechtzeitig vor Eurer Abreise.

Welche Rabattkarten gibt es?

Es gibt natürlich mehr als ein bis drei solcher Rabattkarten. Deshalb lohnt es sich für Euch Informationen über die jeweiligen Preisrabattsysteme und beteiligten Länder einzuholen, da sie je nach Karte durchaus variieren

Camping Key Europe

Die Camping Key Europe (CKE) eignet sich besonders für Camper die gerne ins Ausland reisen. Circa 3.000 Campingplätze sind Partner der Karte. Sie gilt auch für manche Fährtickets. Sie ist beim ADAC erhältlich. In manchen skandinavischen Ländern ist diese Karte Pflicht. Die Karte kann man vorab bestellen oder notfalls an der Rezeption des Campingplatzes kaufen. Die Bestellung läuft online auf einer ADAC Website.

ACSI Card

Die ACSI Card lohnt sich für Camper, die in der Nebensaison reisen. Sie gilt zwar nur in der Nebensaison, aber welchen Zeitraum eine Nebensaison umfasst, ist individuell je nach Campingplatz sehr unterschiedlich. Sie gilt für 9.900 Campingplätze. Passend zur ACSI Card erhält man einen Stellplatz- oder Campingplatzführer für Deutschland oder Europa. Hier geht es zur direkten Bestellung der ACSI Campingplatz Europa Card über Amazon: https://amzn.to/2JapngS

ADAC Rabattkarte

Parallel zum jährlich neu erscheinenden ADAC Stell- und Campingplatzführer, gibt es auch die ADAC Rabattkarte. Die mobile Version dieser ADAC Campingkarte ist als App erhältlich, mit der man die passende Rabattkarte mobil auf seinem Handy speichern kann. Die ADAC Camping App findet ihr hier: https://www.adac.de/produkte/apps/campingfuehrer/
Hier könnt Ihr den ADAC Stell und Campingplatzführer online entweder hier https://www.pincamp.de/produkte/adac-camping-und-stellplatzfuehrer/print-produkte oder hier https://amzn.to/2DNri7A bestellen.

Camping Card International

Außerdem gibt es die Camping Card International vom Auto Club Europas für deutsche Nutzer. Hier geht es zur allgemeinen Homepage der Camping Card International (CCI): https://campingcardinternational.com/de/uber-cci/der-karte-camping-card-international/, plus weitere Informationen für deutsche Nutzer: Auto Club Europa – CCI Campingkarte: https://www.ace.de/vorteile/reise-freizeit/cci-card/

Mein Platz

Die Bonuskarte von „Mein Platz“ von Pro Mobil bietet grundsätzlich einen guten, kostenlosen Stellplatzführer mit vielen Informationen. Hier gelangt ihr zu den allgemeinen „Mein Platz“ Informationen Mein Platz Homepage und dies ist der direkte Link zu zur Bestellung der Mein Platz Bonuskarte

Landvergnügen und France Passion

Landvergnügen ist mehr ein Stellplatzführer als eine Campingkarte und fällt aus dem üblichen Rahmen. Im Landvergnügen Atlas befindet sich eine Vignette fürs Wohnmobil, diese klebt Ihr Euch vorne in die Windschutzscheibe. In dem Buch ist eine nach Regionen geordnete Übersicht von Bauernhofstellplätzen in Deutschland, auf welchen Ihr dank der Vignette „kostenlos“ stehen dürft. Wenn Ihr den Landvergnügen Stellplatzführer gekauft habt, sucht Euch in dem Buch einen für euch passenden Bauernhof, Weinhof aus, ruft diesen ggf. vorher an (ob das jeweils nötig ist, steht in dem Buch), fahrt diesen an und dürft dann EINE NACHT kostenlos auf diesem Bauernhof stehen. Der besondere Charme an den Stellplätzen ist, dass dort oft selbst produzierte Lebensmittel bzw. selbst angebautes Obst oder Gemüse und Getränke verkauft werden. Der Kauf ist nicht verpflichtend, aber wir freuen uns immer, wenn wir regionale Leckereien erstehen können.
Allerdings eignen sich diese Stellplätze eher für Wohnmobile mit einem eigenen WC, da nicht immer welche vor Ort für Gäste zur Verfügung stehen (irgendwo auf dem Grudnstück hinter den Busch zu pinkeln, geht gar nicht!). Welche Services wie WC, Frischwasser, Strom, Speis & Trank, Freizeitangebote etc. jeweils zur Verfügung stehen, erkennt Ihr im Stellplatzführer anhand von Symbolen. Die Bestellung des Landvergnügen Stellplatzführers inkl. Vignette ist bei Amazon oder auf der Landvergnügen Website möglich: https://landvergnuegen.com

Für Frankreich gibt es bereits länger einen ähnlichen Etappenführer, der circa 2.000 kostenfreie Stellplätze bei Winzern, Landwirten und handwerklichen Betrieben für Wohnmobile vorstellt. Wir sind damit während unserer ersten Wohnmobilreise sicher und gerne unterwegs gewesen: https://www.france-passion.com/de/

Deutsche-Camping-Club

Das Pendant zum ADAC ist der Deutsche-Camping-Club. Bei dem DCC handelt es sich weniger um ein Rabattsystem, sondern um einen Camping Verein, der sich „der Förderung der Campingbewegung in Deutschland und Europa“ als Ziel gesetzt hat. Die Mitgliedschaft im deutschen Camping Club kostet eine Jahresgebühr von 46 Euro und gilt pro Ehepaar bzw. pro Familie. Zudem gibt es eine extra DCC Mitgliedschaft für junge Erwachsene zwischen 18-21 Jahren, die sehr viel preiswerter ist. Hier gibt es weitere Infos zum DCC: http://www.camping-club.de/der-club/leistungen/leistungen-weitere-infos/

Plant Ihr eine Tour durch Großbritannien? In GB sind vor allem die kostenlose „Best of British“ (boB) Membercard und die „Camping & Caravanning Club Card“ für 30 Euro weit verbreitet.

Tempolimits, Straßengebühren und freies Camping für Wohnmobile

Warten auf die Fähre am Hafen von Ancona

„Mein Maserati fährt 310…“ Von solch einer Geschwindigkeit seid Ihr mit einem Wohnmobil weit entfernt. Wer am liebsten durch die Landschaft rast, sollte also lieber ein anderes Gefährt wählen. Der Großteil aller in Deutschland produzierten Wohnmobile liegt unter einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Für diese Reisemobile gelten dieselben Tempolimits wie beim Auto. Die Tempolimits für Reisemobile über 3,5 Tonnen sind in der nachfolgenden Tabelle aufbereitet. Außerdem seht Ihr in der selben Tabelle, in welchen Ländern Europas Maut bzw. Straßengebühren anfallen und wo das Campen im öffentlichen Raum oder auf privaten Grund erlaubt ist und wo nicht: https://www.caravaning-info.de/artikel/tempolimits/

Campingmobile mieten

Festung Methoni, Peloponnes

Wer sich ein Reisemobil erst einmal mieten und nicht gleich kaufen möchte, kann sich auf diesen Portalen informieren und mieten: Campanda oder Rent and Travel und zum Beispiel bei Paul Camper

Campingmobile pflegen

Camping gegenüber der Lagune von Venedig

Wie macht man ein Wohnmobil, Camper oder Wohnwagen nach der Winterpause fit für den Urlaub? Wir haben hier unsere gesammelten Tipps veröffentlicht: https://www.stadtwaldkind.de/reise-und-ausflugstipps/wie-macht-man-ein-wohnmobil-camper-oder-wohnwagen-nach-der-winterpause-fit-fuer-den-urlaub/

Navigation

Wo sind wir?

Google Maps (kostenfrei): Benötigte Länderkarten lassen sich per Wlan Verbindung downloaden oder bei guter mobiler Internetverbindung online nutzen. Wir haben das bereits genutzt und finden es praktisch.

Where (kostenfrei): Karten muss man vorab downloaden. Auch diese App nutzen wir gerne.

Viamichelin.de: kostenfreie detaillierte Informationen, hilft bei der Planung

Wetter

Nordspanien kann im Sommer auch kühl und feucht sein…

Wetter Online: mit Regenradar, berechnet die Wolkenbewegungen und gibt eine 24 Stunden Prognose ab. https://www.wetteronline.de

Meteox.de: Die App heißt Niederschlagsradar (App Store) bzw. NiederschlagsRadar.de (Google Play). http://meteox.de/h.aspx?r=&jaar=-3&soort=loop1uur

WeatherPro: Diese App von der MeteoGroup zeigt eine 7-Tage-Vorhersage mit aufgeschlüsselten 3-stündlichen Daten-Intervallen, kostet 0,99 Euro: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mg.android.free&hl=de

The Weather Channel: kostenlose Vorhersagungen (15 Tage-Vorhersage), Radar & Unwetterwarnungen, Luftverschmutzung. https://the-weather-channel.de.uptodown.com/android

Rain today: kostenloser Echtzeit-Regenwarner. https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mg.raintoday&hl=de

Packliste

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An dieser Stelle möchten wir Euch unsere Packliste vorstellen. Am Ende haben wir selbts gestaunt, was wir so alles dabei haben. Solch eine Liste ist immer hilfreich, damit man nichts vergisst. Aber natürlich hat unsere Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder aber es sind Sachen dabei, die Ihr absolut unnötig findet. Schaut sie Euch einfach mal an und entscheidet selbst, was Ihr weglassen oder ergänzen würdet:

Hilfreiche Wohnmobil-Bücher zur Vorbereitung

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Wir haben uns zum Einstimmen und Informieren vorab einige Sachbücher zum Thema Wohnmobile besorgt. Schaut mal rein, welche Euch interessieren:

Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren: 1000 Tipps und Tricks für alle Wohnmobil-Selbstausbauer und Wohnmobil-Optimierer

Praxis-Handbuch: Wohnmobil für Einsteiger. Ausrüstungs- und Tourentipps für Wohnmobilneulinge. Fachwissen und Tipps für Ihren (ersten) Wohnmobilurlaub

Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch: Anschaffung, Ausstattung, Technik, Reisevorbereitung, Tipps für unterwegs

Unterwegs zuhause: Mit dem Wohnmobil durch Europa

Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 14: von Ounans, Metz, Playmobil-Funpark zurück nach Berlin

mit dem wohnmobil zum Playmobil-Funpark

Let’s fetz nach Metz

Nach dem Frühstück im Wohnmobil (wir hatten am Abend zuvor bereits Tisch und Stühle zusammen gepackt damit es morgens schneller geht) machen wir uns von Ounans auf den Weg nach Metz. Auf dem Hinweg hatten wir ja schon einen Versuch gestartet um das Museum Centre Pompidou Metz zu besuchen (siehe beitrag vom 18.8.15 3. Wohnmobil-Fahrtag: Kirsch-lès-Sierck – Mavilly-Mandelot in der Bourgogne). Das scheiterte an dem Dienstag-Ruhetag für Museen. Bevor wir den 2. Versuch unternehmen, checken wir erstmal auf der Website des Centre Pompidou Metz, ob man online Karten bekommt. Nochmal möchten wir nicht vor verschlossenen Pforten stehen. Dieses Mal haben wir Erfolg und kaufen online Eintrittskarten.

camping municipal de metz-plageCamping Municipal de Metz-Plage

242 Kilometer später checken wir auf dem städtischen Campingplatz in Metz ein. Wir bekommen ohne Reservierung einen der letzten Stellplätze, allerdings in der prallen Sonne. Der Campingplatz ist schlicht und einfach. Er besteht aus einem lang gestreckten, überwiegend ebenen Wiesengelände mit vielen, zum Teil hohen Laubbäumen, Sträuchern und Blumenschmuck. Die Standplätze für Wohnmobile sind zum Großteil asphaltiert. Es gibt hier keinen Pool; aber dafür ein städtisches Hallenbad gleich nebenan, das für Campingplatzgäste kostenfrei ist. Den Sanitärgebäuden des Campingplatzes würde eine Sanierung gut tun. Aber dafür liegt er zentral und dann auch noch direkt am Mosel-Fluss. Ein kleiner Park mit Spielplatz ist auch gleich um die Ecke. Also alles prima. Für eine Nacht bezahlen wir insgesamt 22,30 Euro.

Centre Pompidou Metz Installation von Céleste Boursier-Mougenot

Centre Pompidou Metz

Wir entwickeln die Fahrräder und gondeln die zwei Kilometer bis zum Centre Pompidou. Dabei passieren wir die ausgesprochen hübsche Altstadt und die Einkaufsstraße. Wegweiser und GPS führen uns problemlos zum Ziel. Dabei bemerken wir, dass wir die einzigen Radfahrer in Metz zu sein scheinen.

Am Ticketschalter kann ich plötzlich die Online Bestätigung für den Kauf der Eintrittskarten nicht finden. Ich fange an zu schwitzen. Das darf doch nicht wahr sein! In meinem Schulfranzösisch erläutere ich dem Mitarbeiter des Hauses mein Problem. Er lässt uns freundlicherweise hinein nachdem ich ihm zu seiner Absicherung unseren Nachnamen und Emailadresse gegeben hatte. Noch einmal Glück gehabt.

Die Ausstellungen auf den sechs Etagen können wir wegen der Kinder nur recht oberflächlich besichtigen. Aber die Ausstellung „Warhol Underground“ beeindruckt uns. Besonders die, ursprünglich aus dem Jahr 1966, Installation „Silver Clouds“  begeistert uns. Mit Luft gefüllte Helium-Kissen mit einer silbernen Oberfläche werden von Ventilatoren in der Luft hin und her gepustet. Als Besucher dürfen wir die Kissen anstupsen und somit ins Geschehen eingreifen. Unsere einjährige Tochter ist total fasziniert davon. Sie will die Kissen unbedingt berühren, hat aber gleichzeitig großen Respekt vor ihnen. Wen es intereissiert, kann sich hier ein video von den Silver Clouds ansehen: www.youtube.com.

Centre Pompidou Metz Installation von Céleste Boursier-MougenotAm besten gefällt und allerdings die Klanginstallation von Céleste Boursier-Mougenot im Foyer, die unsere große Tochter für einen Swimmingpool hielt, als wir das erste Mal vor verschlossenen Türen nur ins Innere hineinspähen konnten. Bei der Installation handelt es sich tatsächlich um ein kreisrundes großes flaches Wasserbecken in dem 100 weiße Porzellanschalen ständig in Bewegung sind und beim sanften Aneinanderstoßen Klänge erzeugen. Wunderbares Kunstwerk! Ein Video habe ich auf Youtube gefunden: www.youtube.com

Insgesamt macht das Centre Pompidou Metz einen etwas ungepflegten Eindruck. Dafür waren die Mitarbeiter sehr freundlich. Merkwürdig, da die Eröffnung nicht so lange her ist.

Unsere letzte Nacht in Frankreich

Auf dem Weg in den nahe gelegenen Supermarkt fährt unsere fünfjährige Tochter gegen den Bordstein, weil sie nicht nach vorne guckt, und fällt mit dem Rad hin. Ich bin hinter ihr gefahren, mein Mann vor ihr und einen Helm trägt sie natürlich auch, so dass ihr nichts passiert ist. Trotzdem haben wir uns alle sehr erschreckt.

Unsere letzte Übernachtung auf einem französischen Campingplatz steht bevor. Das ist bedauerlich, aber wir freuen uns dennoch auf unser geräumiges Zuhause in Berlin!

playmobil fun-park eingangstor

Zurück nach Deutschland

Heute wollen wir nach Deutschland durchstarten. Eine Übernachtung in Süddeutschland auf einem Campingplatz werden wir noch brauchen. Am Nachmittag fahren wir in Franken an einem Autobahnschild vorbei auf dem der Playmobil-Funpark angekündigt wird. Als Belohnung für unsere wackeren Kinder beschließen wir spontan dort Halt zu machen bevor wir auf den Campingplatz fahren. Ab 16 Uhr ist der Eintrittspreis sogar praktischerweise um ein paar Euro günstiger. Viel Zeit bleibt uns nicht, aber 2 Stunden müssen reichen. Hoffentlich sind heute nicht so viele von den jährlich mehr als 700.000 Besuchern in dem Park…

playmobil-funpark dinosZwischenstopp im Playmobil-Funpark

Juhu, ohne anzustehen betreten wir den im Jahr 2000 eröffneten Park, der einzige von Playmobil in Deutschland. Unsere große Tochter ist ganz aus dem Häusschen. Mit solch einer Gaudi am Ende des Urlaubs hat selbst sie nicht mehr zu rechnen gewagt.

Insgesamt 90.000 qm Spielfläche mit lebensgroßen Figuren warten nun auf uns. Uff, schaffen wir da alles?
Wir besuchen zuerst die Dinos mit der angrenzenden Dschungelruine mit Wasserfall, Rieselwände und Grotte. Danach geht’s weiter zur Ritterburg, wo auch prima geklettert werden kann. Ziemlich cool ist natürlich das riesige begehbare Playmobil-Piratenschiff zu dem man über einen Steg oder mit einem Floß gelangen kann. Auf dem Bauernhof melkt unsere große Tochter eine Playmobil-Kuh (statt Milch kommt Wasser heraus). Die Arche Noah ist auch sehr süß. Aber die Westernstadt mit großen Playmobil-Pferden, Kutsche und Goldmine ist auch faszinierend. Wir sieben sogar einige winzige Goldnuggets und Edelsteine, die wir in einer kleine Playmobil-Schatztruhe (kostete 1 € extra) sicher verwahren.
playmobil-funpark ruine und grotte mi wasserfallEin Highlight jagt das nächste und wir hetzen uns ganz schön ab, um möglichst viel zu sehen. Auf dem Balancierparcours versucht unsere große Tochter ihre Erfahrungen aus der Waldkita umzusetzen.
Zum Schluss gehen wir noch in das so genannte verglaste HUB-Center, wo auf 5.000 qm allerlei Spielflächen und ein überdachter Klettergarten auf die Kinder warten. Hier vergisst sich unsere Tochter beim Spielen mit dem Prinzessinnenschloss. Für den Biergarten draußen bleibt uns keine Zeit mehr.

Als wir fast draußen sind, müssen wir noch durch den Shop. Geschickt gemacht. Natürlich kommen wir nicht drum herum, ein paar Playmobil Spielsachen und Mitbringsel für die Waldkita-Freunde zu kaufen. Aber wir verlassen den Park nicht mit solchen riesigen Taschen, wie so manch andere Familie die uns schon begegnet ist.

Campingplatz „Zur Mühle“

Unser Wohnmobil konnten wir praktischerweise gleich in der Straße am Funpark abstellen, so dass wir uns rasch auf den Weg zum telefonisch vorreservierten Stellplatz auf dem Campingplatz „Zur Mühle“ machen können. Er liegt in der Nähe von Nürnberg und Fürth und kostet uns für eine Nacht 25 Euro.
Ein paar Minuten später sind wir auch schon dort. Wir bekommen einen guten Stellplatz an einer Hecke zugewiesen. Ansonsten gibt es nicht viel Sichtschutz auf dem 3 Hektar großen Ganzjahresplatz. In der Mitte des Platzes thront ein Sanitärgebäude. campingplatz zur mühle in franken bei nürnberg und fürthIm Untergeschoss befindet sich ein Babywaschraum, für den wir einen Schlüssel erhalten. Hinter der Hecke, an der Rezeption ist ein Spielplatz. Alles ist sehr sauber. Die Dusche am Abend ist eine Wohltat. Im Kiosk gibt es einheimisches gutes Bier und morgens kommt der Bäcker zum Campingplatz. Was will ein Wohnmobilist mehr?

Die benachbarten Camper waren heute wohl auch im Playmobil-Funpark, was ich an den großen bunten Einkaufstaschen sehen kann. Unser Urlaubsbudget war ausgeschöpft. Bei uns hat alles noch locker in den Rucksack gepasst.

Unsere letzte Nacht im Wohnmobil bricht an. Wir sind traurig, dass der aufregende Urlaub vorüber ist. Die vier Wochen sind wie im Flug vergangen. Dennoch verspüre ich das erste Mal seit vielen Urlauben Heimweh. Ich freue mich auf unser großes bequemes Bett, die eigene Dusche, den ganzen Komfort, den man sich als Familie angeschafft hat und natürlich auf unsere Freunde und Familie Zuhause in Berlin!

Dies ist der letzte Blogbeitrag über unsere wunderbare vierwöchige Wohnmobilreise von Berlin quer durch Frankreich bis nach Südfrankreich und Nordspanien und wieder retour. Wir werden dieses Jahr bestimmt noch eine Tour machen und Euch davon berichten.

Adressen und allgemeine Informationen

Camping Municipal de Metz-Plage

Allée de Metz-Plage
57000 Metz/Moselle
Frankreich

http://www.moselle-tourisme.com/de/ubernachten/campings/ficheproduit/F838030250_terrain-de-camping-municipal-de-metz-plage-metz.html

GPS-Koordinaten: Breitengrad 49° 7′ 26″ N (49.124020), Längengrad 6° 10′ 9″ E (6.169220)

Kontakt
Tel. +33387682648, +33387682636
Fax +33387380389

Anfahrtsweg
A31, Ausfahrt 33 Weiter Richtung ‚Centre Ville‘, dann gut beschildert. Liegt im Nordwesten der Stadt.
Centre Pompidou Metz

Gelände
Höhe über NN: 140 m
Gesamtfläche: 2,5 ha
Standplätze Touristen: 190
Parzellierte, nummerierte Standplätze für Touristen: 115
Centre Pompidou-Metz
1, parvis des Droits-de-l’Homme
CS 90490
F-57020 Metz Cedex 1
Tel: +33 (0)3 87 15 39 39
www.centrepompidou-metz.fr/de/willkommen

 

playmobil-funpark bauernhofPlaymobil-Funpark
Brandstätterstraße 2-10
90513 Zirndorf
Deutschland
www.playmobil-funpark.de

Eintrittspreise:

Je nach Saison zwischen 9 € und 11 € pro Person. Kinder unter drei Jahren und Geburtstagskinder erhalten bei Vorlage des Ausweises freien Eintritt. Für Gäste aus der Region ist auch das Nachmittagsticket ab 15 bzw. 16 Uhr eine günstige Option (Preis: von 7 € bis 8 €). Treuen FunPark-Fans bekommen eine Saisonkarte zum Preis von 40 € pro Person, gültig vom 28.03. bis zum 08.11.2015.

 

Campingplatz „Zur Mühle“
Seewaldstr.75
90513 Zirndorf
Deutschland
Tel.:0911/693801
www.camping-zur-muehle.de

180 Stellplätze

Anfahrtswege:

Aus Richtung München: ab BAB Abzweigung Feucht – Richtung Hafen Fürth, Ausfahrt Kleinreuth in Richtung Großhabersdorf; nach 5,6 km rechts “ Zur Mühle “

Aus Richtung Würzburg: ab BAB-Kreuz Fürth/Erlangen über den Frankenschnellweg Richtung Nürnberg. Ausfahrt Nürnberg/Fürth, Ausfahrt Nürnberg-West über Rothenburger Straße; in Richtung Großhabersdorf, nach 5,6 km rechts „Zur Mühle“

Aus Richtung Berlin: ab BAB-Nürnberger-Kreuz Richtung Ansbach/ Heilbronn, ab Kreuz Nürnberg-Süd in Richtung Hafen/Fürth Ausfahrt; Nürnberg-Kleinreuth in Richtung Großhabersdorf; nach 5,6 km rechts “ Zur Mühle „

Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 13: Unterwegs in den Regionen Rhône-Alpes und Burgund, Pérouges, Lac de Chalain, Ounans und Dijon

Mit dem Wohnmobil in Pérouges

Montagmittag in Pérouges

Nach dem Eierkuchen-Frühstück lassen wir die Räder wieder rollen, verlassen das Weingut in Marcy und machen uns weiter nordöstlich auf den Weg ins Juragebirge. Zwischendurch machen wir im malerischen Dörfchen Pérouges im Département Ain (Region Rhône-Alpes) halt. Vor den Toren des Ortes gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz für Camper (auf dem auch einige übernachten) und auch ganz normale Parkplätze, da man mit dem Gefährt nicht nach Pérouges reinfahren darf.
PérougesDer historische Stadtkern diente wahrlich schon so manches Mal als Filmkulisse wie z.B. für die Filme „Die drei Musketiere“, „Monsieur Vincent“, „Fanfar“ und „Der Husar“. Das Dorf ziert eine rote Fahne mit einem Drachen, dessen Abbild auf vielen Schildern an Türen und Fachwerkhauswänden wiederzufinden ist. Es kommt uns vor wie eine Schipseljagd…
Wir erkennen, dass der kleine Ort sehr liebevoll restauriert wurde. Zu recht ist Pérouges heute eine Touristenattraktion und wurde als Plus beaux villages de France (eines der schönsten Dörfer Frankreichs) klassifiziert. Glücklicherweise ist an diesem Montagvormittag davon kaum etwas zu spüren. Nur wenige Gäste schlendern übers Pflaster, obwohl es ein paar sehr schnucklige Pensionen mit Zimmern um die 70 Euro gibt.
Wir besuchen eine Papierschöpferei und bestaunen die schönen papiernen handgefertigten Kunstwerke, die feilgeboten werden. Es gibt sogar Ohrschmuck aus Papier, aber die werden an meinen Ohren sicherlich nicht lange überleben, wenn ich da an unsere kleine Tochter denke. Manchmal finden in Pérouges auch Ritterspiele und ein Musik-Festival statt, aber momentan ist es ruhig.

Mit dem Wohnmobil am Lac de Charlain

Montagnachmittag am Lac de Chalain

Nachmittags stoppen wir auf dem Campingplatz La Pergola, am westlichen Rand des Jura-Hochplateaus von Champagnole. Er liegt sehr schön direkt an einem der größten Juraseen Frankreichs. Der Lac de Chalain hat es sich in einem Talkessel gemütlich gemacht und hat mit 2,3 km² eine beachtliche Größe. Bis zu 100 Meter hohe grüne Hänge schmücken den unterirdisch mit Wasser gespeisten glazialen See.
Der Campingplatz befindet sich auf der flachen Schwemmebene und hat nur wenige Stellplätze für Wohnmobile anzubieten. Es stehen zum Großteil sogenannte Mobilheime zur Verfügung, die sehr gut aussehen, aber für uns ja nicht in Frage kommen. Wir bekommen einen Platz direkt am See, allerdings nur für eine Nacht. Bedauerlich, finden wir zunächst.
Bald merken wir allerdings, dass der Campingplatz nicht so toll ist, wie er auf den ersten Blick erscheinen mag. Er ist zwar auch im Verband Les Castels, mit dem wir ja bereits sehr positive Erfahrungen gesammelt haben. Aber insgesamt ist der Campingplatz La Pergola schon ziemlich runtergekommen. Für kältere Tage steht neben dem großen normalen Pool zwar ein kleinerer überdachter Pool zur Verfügung. Aber so manche Fliese an den Treppenstufen fehlt, so dass für unsere Kinder Verletzungsgefahr besteht. Auf dem Stellplatz, der uns zugewiesen wird, hatte sich wohl zuvor jemand übergeben. Die Sanitärgebäude sind dreckig, einige Duschen funktionieren nicht ohne das darauf hingewiesen wird. Außerdem gibt es kaum Licht und ich dusche fast im Dunkeln und dann auch noch kalt! Im Raum, wo man das Geschirr abspült, gibt es nach 20 Uhr auch kein Licht mehr. Ich stapfe verärgert Richtung Rezeption, aber nach 20 Uhr sind dort alle Rolläden herunter gelassen. Na dann bekommen sie meine Anregungen eben demnächst per E-Mail, wenn ich es nicht auf dem persönlichen Wege tun kann.
Abends tritt vorne beim Restaurant noch eine Band auf, die vorher mit dem Auto über den Campingplatz gefahren ist, um Gäste übers Mikrofon anzulocken. Wir spielen unsere eigene Musik auf der mitgebrachten Gitarre, pling plang…

Mit dem Wohnmobil in Dijon

Dienstag in Dijon

Morgens stehe ich auf bevor die anderen wach sind und laufe die paar Meter runter zum Ufer des Sees. Es ist sehr ruhig und die Wasseroberfläche spiegelglatt. Außer mir ist nur noch ein Herr hier und bewundert wie ich die Natur. Der See versöhnt mich mit dem Campingplatz ein wenig.

Nach dem Frühstück und einer kleinen Luftballon-Party mit Reggae und Hiphop Musik im Wohnmobil genießen wir den Tag am Lac de Chalain. Wir haben ja bis 12 Uhr Zeit auszuchecken. Das Wasser ist sehr mild und klar. Trotzdem sind nur wenige Leute im Wasser. Einige sind mit dem Tretboot unterwegs. Unsere Kleine läuft an der Hand am Strand auf und ab, während die Große mit meinem Smartphone fotografiert. Beide Kinder zieht es heute nichts in Wasser, aber mein Mann und ich genießen es dafür umso mehr.

Mit dem Wohnmobil auf dem Campingplatz in DijonMittags zuckeln wir zwei Kilometer bis zum nächsten Campingplatz. Der Camping la Plage bei Ounans liegt an einem schmalen Fluss namens Loué. Vor seinem Eingang gibt es einen kleinen Kletterpark. Wir bekommen in der 2. Reihe einen schönen großen Stellplatz. Der Campingplatz ist grundsolide, ohne viel Schnickschnack. Es gibt ein Restaurant, einen Spielplatz, saubere Sanitärhäuser, Brötchenservice und einen Pool. Aber der besondere Reiz dieses Platzes ist der schöne Fluss namens Loué.

Doch ich brauche mal wieder eine Stadt und gebadet haben wir heute ja auch bereits. Deshalb fahren wir in die Stadt des Senfs, nach Dijon. das ist leider kein Katzensprung bis dorthin und ich verfluche meinen Aktionismus. Aber wir finden recht zentrumsnah einen Parkplatz und laufen innerhalb von 5 Minuten in die Stadtmitte. Wir möchten gerne den ehemaligen herzoglichen Palast und den 46 Meter hohen Turm Tour Philippe-le-Bon besuchen. Aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, hat alles bereits zu und außerdem ist mal wieder Dienstag und Museen haben geschlossen. Nicht so schlimm, finden wir. Stattdessen spazieren wir über den halbkreisförmigen, von Kolonnaden gesäumten Place de la Libération. Auf dem schönen Platz ist ein länglicher Springbrunnen, der für die Kinder Abkühlung und Spielspaß in einem ist. Im Viertel um den Herzogspalast stehen schöne Patrizierhäuser (Hôtels) aus dem Mittelalter und der Renaissance. In Dijon ist viel weniger los als in Bordeaux. Vielleicht liegt das daran, dass hier keine der üblichen Shoppingstraßen mitten im Stadtzentrum zu finden ist. Der individuelle Einzelhändler gibt hier den Ton an. Was mir sehr gut gefällt.:

Mittwoch am Fluss Loué

Mit dem Wohnmobil auf dem Campingplatz La Plage BlancheWir gönnen uns einen Tag Ruhepause am Pool und am Fluss Loué. Nur ab und zu kommen Kanufahrer vorbei, so das wir entspannt schwimmen können. Der Fluss ist glasklar, schmal und nicht tief. Man kann fast auf die andere Flussseite laufen. Ausgezeichnete Bedingungen zum Tauchen für unsere große Tochter. Die Kleine findet es zu kalt im Fluss. Mein Mann überfällt das Sportfieber und geht eine Runde Joggen. Dabei kommt er an einer riesigen Hanfplantage vorbei. Mir ist während der Fahrt auch schon mal dieser prägnante Geruch in die Nase gestiegen. Nun weiß ich, dass es keine Täuschung war. Vielleicht bauen hier die Landwirte Hanf für Seile an.

 

Adressen und Informationen

 

La Pergola – Lac de Chalain
Lieu-dit La Pergola
39130 MARIGNY
Fax : +33(0)3 84 25 75 96

Websitewww.lapergola.com

Fläche: 12 ha
Höhenlage: 493m
Anzahl der Tourplätze: 104 (100 – 120m2)
Anzahl der Dauerplätze: 150
Anzahl der Mietunterkünfte: 152
Camping für Behinderte geeignet: Ja

Camping la Plage Blanche
3, rue de la Plage
39380 Ounans

Website: www.la-plage-blanche.com

Fläche: 22 ha
Höhenlage: 220m
Anzahl der Tourplätze: 220 (120 – 200m2)
Anzahl Campingplätze: 2
Anzahl der Dauerplätze: 17
Anzahl der Mietunterkünfte: 14
Camping für Behinderte geeignet: ja

Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 12: unterwegs im Département Ardèche & auf dem Weingut in Marcy

mit dem Wohnmobil zur Pont D'Arc Ardèche-Schlucht Frankreich

Freitagnachmittag bis Sonntagmittag im Département Ardèche

Nach diesem für uns anstrengenden La Yole-Campingplatz verlassen wir schon die Mittelmeerküste und fahren nordöstlich ins Landesinnere, wo es hoffentlich entspannter ist. Es geht nun an in das Département Ardèche in der Region Rhône-Alpes. Von diesem landschaftlich besonders reizvollen Département, das nach dem einem 125 Km langen ins Mittelmeer mündenen Fluss benannt ist, habe ich schon von einer Freundin gehört. Sie hat mir nicht zu viel versprochen (danke Nicole!)

In dem Katalog „Les Castels Hotellerie de Plein Air“ finden wir einen super Campingplatz, der direkt an der südlichen Ardèche und ganz in der Nähe von Vallon Pont d’Arc liegt, wo sich der berühmte Natursteinbogen spektakulär über den Fluss spannt. Auf gut Glück, an der Ardèche noch einen Platz zu ergattern, fahren wir hin.

Fluss Ardèche in FrankreichSpät, erst um 17 Uhr am Freitagnachmittag, kommen wir am Camping l’Ardéchois an. Es stehen bereits zwei Camper aus Italien vor uns an. Wir bekommen einen der letzten freien Plätze, allerdings nur für zwei Nächte. Danach ist er bereits reserviert.
Unser Stellplatz liegt direkt neben einem Sanitärgebäude liegt. Dafür ist dieser Stellplatz, mit immerhin 56 Euro zzgl. 8,80 Euro für 2 Erwachsene und 1,22 Euro pro Kind, in der günstigsten Preisklasse. Man darf sich also vorstellen, wie viel die besseren Plätze vorne am Fluss kosten. Für diesen Preis bekommen wir allerdings sehr viel geboten. Den Campingplatz gibt es seit 1994 und ist außerordentlich grün und aufwendig bepflanzt, so dass die Wege und auch unser Wohnmobil unter einem grünen Blätterdach verschwinden.
Die Sanitärgebäude bieten sogar private Bathrooms, die man mieten kann, Waschmaschinen sowie Spülmaschinen für die Premium Plätze (also nichts für uns) und sind insgesamt sehr edel und gepflegt. Für Kinder gibt es sogar ein extra Sanitärgebäude, dass wie eine Höhle gestaltet ist (eine helle, keine gruselige). Außerdem wird ein Kinderanimationsprogramm geboten, wenn Eltern und Kinder mal eine Pause voneinander brauchen.
Das Restaurant bietet viele Köstlichkeiten und der kleine Supermarkt lässt auch keine Camperwünsche offen. Es ist sicherlich einer der schönsten Plätze, die wir bislang besucht haben. Die anderen Camper sind sehr angenehm.

Wie immer entern wie mit den Kinden zuerst die Poollandschaft mit den drei verschieden tiefen Becken. Da es schon früher Abend ist, ist es nicht voll und unsere Große tobt sich richtig aus.

Nachdem Abendessen gibt es eine Clown-Aufführung auf dem Campingplatz. Das müssen wir wegen der Kinder natürlich live sehen. Ich bin kein so großer Clown-Fan, aber dieser Künstler namens Tom le Clown ist einfach nur grandios! Zuerst tritt er gemeinsam mit den Kindern auf, mit denen er anscheinend am Tage ein paar Nummern eingeübt hat. Die Kinder sind ambitioniert und machen gleichzeitig mit großer Freude und Ernst mit. Ich habe schon auf so manchem Fest leider beobachten müssen, wie Clowns probieren, Kinder auf der Bühne zum Mitmachen anzuregen. Das geht nicht immer gut, weil einige von ihnen keine besonders ausgebildeten pädagogischen Fähigkeiten besitzen (freundlich ausgedrückt). Aber dieser Tom le Clown, schafft es, den Kindern das Gefühl zu vermitteln etwas großartiges auf die Beine zu stellen. Das Publikum inklusive uns ist total gerührt und begeistert. Die Kinder verlassen stolz die Bühne, der Clown hilft jedem einzelnen Kind hinunter. Ich war so gefesselt von der Nummer, dass ich leider nicht gefilmt habe und bei Youtube finde ich auch kein Video. Ihr müsste also selbst nach Frankreich fahren und Tom le Clown aufsuchen.

Campingplatz Ardéchois

Am Samstagmorgen um 9.30 Uhr nehme ich mit sechs anderen Frauen an einem Aqua Fitness Kurs im Pool teil. Da die Badelandschaft erst um 10 Uhr öffnet, haben wir dort noch unsere Ruhe. Der junge Mann, der am Beckenrand für uns vorturnt, ist noch nicht ganz wach und seine Übungen sind ziemlich lasch. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir alle im Wasser stehen können. Wenn es tiefer ist, macht Aqua Fitness m.E. mehr Sinn.

Nach dem Frühstück holen wir unser Schlauchboot aus der Topbox vom Wohnmobildach und schippern ein wenig über den Fluss Ardèche. Die Kinder und ich sitzen im Trockenen während mein Mann uns durchs Wasser schiebt und später schwimmend zieht. Es ist nur ein kurzes Stück bis wir am anderen Ufer ankommen, wo ein kleiner Sandstrand verführerisch auf uns wartet.
Wir lümmeln ein wenig in der Sonne herum, bis es zu heiss wird und wir uns im Fluss abkühlen. Die Steine sind etwas glipschig und das Wasser ein wenig trüb, aber es ist trotzdem schön. Unsere Große macht wieder ihre kleine private Tauchmeisterschaft. Leider kommt alle zwei Minuten eine Kanugruppe vorbei geschippert und stört uns beim Baden. Manche haben Probleme mit der Steuerung, obwohl die Strömung kaum spürbar ist, so dass ich manchmal vor den Kanuten reissaus nehmen muss.  Benoît Peschier, Olympiasieger im Kanuslalom von 2004, der aus dieser Region hier stammt, ist offenbar nicht dabei. Einige französische Bengel machen sich einen Spaß daraus vorbei fahrene Kanufahrer nass zu spritzen. Die meisten ignorieren es, aber ein Vater (nicht mein Mann) verliert seine Contenance und macht Anstalten einem Jungen sein Paddel übers Ohr zu ziehen. Zum Glück trifft er nicht.

Auch das Angebot, am Sonntagmorgen am Yoga Kurs teilzunehmen, lasse ich mir nicht durch die Lappen gehen und stelle mich auf die Matte. Es machen nur noch zwei weitere Frauen mit. Die Männer sind offenbar wieder einmal nicht für Sport zu begeistern. Der Kurs geht 90 Minuten und irgendwann bekomme ich mächtig Hunger auf Frühstück. Aber inhale, exhale, ooohm, ich übe mich in Geduld. Ich schaffe sogar einen Kopfstand. Als ich super entspannt zum Wohnmobil schlendere, erwartet mich meine ausgehungerte Familie. Außerdem müssen wir uns beeilen, den um 12 Uhr müssen wir auschecken und den Platz freimachen. Sportlich. Aber ooohm, ich bin ja relaxt.

Pont D'ArcNach dem Verlassen des idyllischen Campingplatzes fahren wir nur zehn Minuten um zur Pont d’Arc zu gelangen. Dorthin wollen andere am Sonntag anscheinend auch. Aber wir finden noch ein kostenfreies Plätzchen für unser Gefährt auf einem großen Parkplatz direkt bei einer Herberge. Wir traben den anderen Touris hinterher zum Fluss Ardèche. Wir gelangen zu einer Badestelle, wo Eis aus einem Oldtimer heraus verkauft wird und Dixiklos bereit stehen. Auch wenn wir hier offenbar nicht alleine sind, genießen wir den Ausblick auf diese beeindruckende 54 Meter hohe, 60 Meter lange Steinbrücke, welche der Fluss in den weichen Kalkstein gegraben hat. Wir gehen ins Wasser und bestaunen die gelb-grauen Klippen und die Höhlen in denen Adler nisten sollen. Unterhalb der Steinbrücke schwimmen Leute hin und her.

Wir kehren wieder zum Wohnmobil zurück und fahren oberhalb der Ardèche-Schlucht die Höhenstraße Haute Corniche entlang, an der sich ein Panorama-Aussichtspunkt an den anderen reiht. Wir kommen aus dem Anhalten und Staunen gar nicht mehr heraus, so wunderbar ist der Ausblick immer wieder über das Rhonetal und die wildromantische Schlucht.

Später kommen wir an kleinen süßen Midi-Dörfern vorbei, in denen Honig, Wein und andere regionale Produkte angepreist werden. Außerdem passieren wir ein Lavendel Museum, haben aber leider keine Zeit auszusteigen, weil wir ja noch Strecke machen wollen.

Mit dem Wohnmobil auf einem Weingut in Frankreich, Marcy

Etwa 300 Kilometer später fahren durch Lyon, passieren ein spaciges Gebäude in dem sich das Musée des Confluences befindet. Hier wird seit dem 21.12.2014 „globales Wissen mit Schwerpunkt Naturwissenschaften“vermittelt. Schade, dass wir keine Zeit haben, es zu besuchen. Lyon soll einiges zu bieten haben. Aber mein Mann ist der Stadt gegenüber eher skeptisch und will weiter.

Beaujolais Trauben, Mit dem Wohnmobil auf einem Weingut in Frankreich, MarcyEtwa 25 Kilometer nördlich hinter Lyon finden wir im France Passion Guides einen für uns passende Beschreibung eines Stellplatzes auf einem Weingut in Marcy, den wir nun ansteuern. Der Inhaber begrüßt uns freundlich und bietet uns einen Besuch seines Weinkellers an. Wir lassen uns das nicht zweimal sagen und degoutieren ein paar seiner edlen Tropfen, für die er schon so manche Auszeichnung erhalten hat. Der dreifache junge Familienvater führt dieses Gut nach alter Familientradition weiter. Seine kleinen Kinder kommen eins nach dem anderen in den Weinkeller gelaufen, um den Besuch zu begutachten. Mit ein paar Kisten Beaujolais unter den Armen stiefeln wir zurück zu unserem Wohnmobil. Nun haben wir das passende Getränk fürs Abendessen!

 

Adressen und Informationen

Website der Vereinigung Les Castelwww.frankreich-campingplatze.com

Mit dem Wohnmoil auf dem Campingplatz ArdéchoisCamping l’Ardéchois
Route touristique des gorges de l’Ardéche

07150 Vallon Pont d’Arc

Websitewww.ardechois-camping.com

Tel: +33 (0)4 75 88 06 63
GPS-Koordinaten: Breitengrad 44° 23′ 53″ N (44.398080), Längengrad 4° 23′ 55″ E (4.398830)

Gelände
Höhe über NN: 120 m
Gesamtfläche: 6 ha
Standplätze Touristen: 244

Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 11: vom Baskenland über die Pyrenäen nach Katalonien und an die französische Mittelmeerküste

 

Salvador Dalís Haus Portlligat Spanien

Nun habe ich bereits länger nicht mehr über unsere Wohnmobil-Tour durch Frankreich und Spanien geschrieben. Aber das Erlebte werde ich Euch nun gerne berichten. Wir sind kreuz und quer von Spanien nach Frankreich, wieder zurück nach Spanien und dann wieder nach Frankreich gefahren. Warum wir das taten? Das verrate ich Euch jetzt. Aber immer alles schön der Reihe nach.

Dienstag: von San Sebastian in Spanien nach Montesquieu Avantes in den französischen Midi-Pyrénées

Als wir am Dienstagmorgen erwachen auf dem Parkplatz des Campingplatzes Bungalow Igueldo oberhalb von San Sebastian erwachen begrüßt uns der Regen. Damit sind meine Hoffnungen auf einen schönen Stadtbummel durch die hübsche Stadt am Atlantik passé. Schade! Aber wenigstens können wir mit dem Wohnmobil durch das verregnete San Sebastian hindurch fahren. Die Stadt ist sogar bei Regen schön!

Wir müssen an diesem Tag eine weite Strecke zurücklegen, weil wir bald in Cadaqués (Katalonien) an der Costa Brava am Mittelmeer sein möchten. Wir fahren also wieder durchs Baskenland zurück in Richtung Frankreich. Die Landschaft der Midi-Pyrénées ist lieblich. Sanfte grüne Hügel, Wald, Maisfelder und kleine Dörfer wechseln sich ab.

Wir blättern wieder einmal durch unseren France Passion Stellplatzführer bis wir einen passenden Platz für unser Wohnmobil gefunden haben. Glücklicherweise gibt es einen Bauernhof (ferme auf Französisch) der Gegend mit Stromanschluss und der Möglichkeit etwas zu essen zu bekommen. Wir haben nämlich nichts ordentliches zu essen mehr dabei.

Montesquieu Avantes in den Midi-PyrénéesAm späten Nachmittag erreichen wir unser Ziel Montesquieu Avantes. Dort erwartet uns bereits die Madame des Hauses auf ihrem Hof. Der Stellplatz ist traumhaft gelegen. Es gibt eine Hängematte, einen Tisch mit Stühlen und nebenan wohnt ein dunkelbrauner Esel. Die Madame freut sich sehr darüber, dass wir bei ihr zu Abend essen möchten. Es haben sich noch weitere Gäste zum Essen angekündigt. Bis es so weit ist, zeigen uns ihr Ehemann und ihr Sohn ihre 12 Jahre alte Kuh mit dem sechs Tage jungen Kalb. Unsere große Tochter ist erstaunt, dass ein Wesen, dass vor knapp einer Woche gebohren wurde, schon so groß sein kann. Wieder etwas neues gelernt. Es gibt außerdem Katzen, zum Leidwesen unserer Tochter auch Hunde, wiederum zur Freude derselben Person Kaninchen, Hühner und einige Gemüsebeete.

Wir begeben uns in das große Speisezimmer mit offener Küche, wo das Kartoffelgratin im Ofen vor sich hin duftet. Wir sind sehr hungrig und können es kaum noch erwarten bis er aufgetischt wird. Die anderen Gäste erscheinen leider nicht mehr. Unsere Gastgeber sind darüber sehr irritiert und auch besorgt, wie ich höre. Glücklicherweise sind diese unzuverlässigen Leute offenbar Franzosen und keine Deutschen, denke ich.

Wir speisen mit das Dame des Hauses, ihrem Gatten und ihrem 10 jährigen Sohn an der Tafel für 24 Personen. Unsere Jüngste bekommt einen Babystuhl und Plastikgeschirr. Los geht’s. Wir werden kulinarisch verwöhnt und bekommen einen Teller nach dem anderen aufgetischt. Besonders unserer Jüngsten mündet das Kartoffelgratin. Die Madame freut sich, denn die Kartoffeln sind natürlich aus ihrem Garten. Nach dem 4 Gänge Menü, einem Haufen Pain (Brot) und vielem französischen Gestammel meinerseits sind wir satt und zufrieden. Wir können am nächsten morgen bezahlen und begeben uns in unser Heim auf vier Rädern neben dem Eselgehege.

unser Wohnmobil Stellplatz auf dem Campingplatz in Cadaqués in Spanien

Mittwoch: von Montesquieu Avantes bis nach Portlligat und Cadaqués in Spanien

mit dem Wohnmobil nach Cadaqués SpanienIch erwache als Erste und blinzle durch unsere Vorhänge nach draußen. Die Sonne scheint und ich bekomme Lust darauf im Nachthemd nach draußen zu gehen und im Morgenlicht zu fotografieren, weil sich die Sonnenstrahlen so wunderschön durch die Baumäste brechen und der Nebel goldig leuchtet. Der Esel ist auch ein Frühaufsteher und begrüßt mich erwartungsvoll. Er will auch fotografiert werden. Diesen Gefallen tue ich ihm gerne. Schließlich ist er der schönste Esel von Frankreich!

Morgens bringt uns die Dame des Hauses frische Eier als sie sich das Geld abholt. Wir geben ihr mehr, weil wir das, was sie tut richtig gut finden und das Essen sehr gut war.

Nach einer ordentlichen Portion Eierkuchen machen wir uns startklar für diesen Fahrtag, an dessen Ende wir wieder „Bondia statt Bonjour“ sagen werden.

Portlligat Swimmingpool DaliWir fahren parallel zu den eindrucksvollen Pyrenäen, die die iberische Halbinsel vom Rest Europas trennt, gen Osten. Am Nachmittag erreichen wir das Mittelmeer und bekommen nach knapp 400 Kilometern auf dem einzigen Campingplatz in der Gegend, Camping Cadaqués, einen der letzten Stellplätze. In der Stadt Cadaqués sind Wohnmobile nämlich nicht erlaubt. Was wir in Cadaqués wollen? Nun, wir sind den ganzen weiten Weg hierher gedüst, weil ganz in der Nähe, in dem Hafenort namens Portlligat, einstmals Salvador Dalí gelebt und gewirkt hat. Zu seinem Anwesen, das heute ein Museum ist, begeben wir uns auch sogleich als das Wohnmobil auf dem staubigen Boden zum Stillstand gekommen ist.

Leider ist es um 17 Uhr immer noch so voll, das wir nur den Garten des berühmten Künstlers besichtigen können. Erst zwei Tage später wären noch Tickets zu erwerben. Es können immer nur acht Personen an einer Führung durchs Haus teilnehmen. Nun gut. Besser als nüscht. Der Garten mit seinen Skulpturen und vor allem der abgefahrene Swimmingpool, in dem man leider nicht baden darf, sind auch einen Besuch wert. Außerdem haben wir von Dalís Olivenhain einen prima Blick auf den Hafen.

Von so viel Kunst wieder hungrig geworden, spazieren wir nach Cadaqués, um in einem Restaurant zu Abend zu essen. Dort gibt es eine große Auswahl an Lokalen von teuer bis normal. Der einstige Fischerort ist sehr touristisch und etwas schickimicki, obwohl es in der Stadt kein einziges Hotel gibt. Dafür hat Dalí wohl zu Lebzeiten gesorgt. Stattdessen haben sich wohlhabende Leute aus Barcelona hier Appartements gekauft und deshalb ist der Ort eigentlich ein einziges riesiges Hotel.

Während wir auf unser Essen warten, laufe ich mit der Kleinen an der Promenade auf und ab und die Große malt am Tisch.

Donnerstag: von Port Llegat in Spanien nach Languedoc-Roussillon in rankreich

Mit dem Wohnmobil und Kindern Camping Cadaqués, SpanienNachdem unsere große Tochter und ich den riesigen Swimmingpool des Campingplatzes erobert haben bis uns eine Gruppe Pfadfinder vertreiben, steigen wir wieder unser Wohnmobil. Wird mal wieder Zeit. Wer rastet, der rostet.

300 Kilometer später

Den Campingplatz La Yole erreichen wir am Nachmittag um 16 Uhr. Er ist riesig. Ein riesiger Alptraum aus Menschen, Krach und Wohnmobilen. Aber wir sind k.o. und wollen nicht mehr suchen. Außerdem macht dieser Abschnitt der französischen
Mittelmeerküste südlich von Marseille nicht den Eindruck, als dass wir noch was besseres finden würden. Es ist eben sehr touristisch hier. Vor allem Holländer verbringen ihren Urlaub hier gerne, wie es aussieht. Wir haben fast den Eindruck, dass ganz Holland in Wohnmobilen nach Südfrankreich ausgewandert ist.

Beim Betreten der Indoorpool Halle bekomme ich bei all dem Gekreische solche Ohrenschmerzen, das ich sofort flüchte. Wir packen unsere Sachen und verlassen den Campingplatz. Nein, so dramatisch ist es nicht. Wir lassen unser Wohnmobil auf dem Campingplatz und laufen zum nur 500 Meter entfernten Strand und wollen dort entspannen. Der Strand ist auch voll, aber nicht annähernd so laut. Das Wasser ist vom Staubsand ganz trüb und lädt wenig zum Baden ein.

Wenigstens der Campingplatz Supermarkt ist ok. Dort bekommen wir marinierte Fleisch- und Geflügelspieße, die wir später grillen werden. Um den Vogel abzuschießen, besuchen wir die Karaoke-Show die ca. 50 Meter von unserem Stellplatz entfernt stattfindet. Dazwischen liegt nur der Müllplatz und ein Platz, wo die Hunde ihr Geschäft verrichten. Echt wahr. So etwas gibt es!

Die Show wird von Holländern dominiert und wir hören Songs, von deren Existenz wir nichts wussten, aber ein paar wenige französische Kids mischen sich auch darunter. Unsere große Tochter genießt die Show und das macht auch uns glücklich.
Sie ist so fasziniert von der Show, dass sie mich mit einem holländischen Mädchen verwechselt und sich völlig versunken an dessen Jeansshorts hängt. Das Mädchen und ihre Freundinnen sind ziemlich verblüfft darüber. Irgendwann merkt auch unsere Tochter, dass hier etwas faul ist im Staate Holland, äh Frankreich, und flüchtet zu uns.

 

Adressen und sonstige Informationen

Camping La Yole
Avenue de la Méditerranée
34350 Valras-Plage
France
Website: www.campinglayole.de

Dalis Pool und Garten in Portlligat SpanienCamping Cadaqués
AVINGUDA DE SALVADOR DALÍ 23
17488 Cadaqués, Girona
Spain

GPS-Koordinaten: 42.29201630512786, 3.2830126093231105
Website: www.campingcadaques.com

Salvador Dalí Haus
Portlligat
17488 Cadaqués
Spain
Website: www.salvador-dali.org/museus/casa-salvador-dali-portlligat

Mit dem Wohnmobil durch Südfrankreich und Nordspanien Teil 10: vom Playa de Isla nach Bilbao und San Sebastian

Guggenheim-Museum Bilbao, Soanien

Entspannter Sonntag am Atlantik

Playa de Isla, SpanienNach der langen Autofahrt am Vortag haben wir uns einen schönen Badetag redlich verdient. Mittags rollen wir auf das Campingplatzgelände von Playa de Isla. Der Platz ist klein und kompakt auf einem terrassierten Gelände angelegt. Dicht an dicht stehen hier vor allem spanische Wohnmobilisten. In der Nähe steht ein Gebäude, dass einem gestrandeten UFO ähnelt (siehe unteres Foto). Grund dafür dürfte die tolle Lage direkt oberhalb des Atlantiks sein. Wir bekommen einen guten Stellplatz relativ weit vorne am Meer und neben einer Familie aus England. Es ist zwar eng hier, aber wir fühlen uns wohl nachdem wir unser Lager fertig aufgebaut haben. Um die Ecke befindet sich der kleine Supermarkt und darüber das Restaurant. Auch das einzige Sanitärgebäude ist nicht weit.

Von einer Steintreppe aus können wir zu einer hübschen Bucht hinab steigen. Playa de Isla, SpanienErstaunlich, dass der Strand nicht voller ist, obwohl das Wetter super ist. Sonnenschirm in den Sand gesteckt, Strandtuch ausgebreitet, Badesachen an und rein geht’s in den Ozean! Unsere Große hüpft in den kühlen Wellen und unsere kleine läuft an den Händen eifrig am Strand hin und her bis sie müde genug für ein Nickerchen unter dem Sonnenschirm ist. Wir genießen die Sonne und den Atlantik bis der Strand dann doch noch voll wird. Praktischerweise gibt es gleich Duschen an der Treppe, wo wir und unsere protestierenden Kinder den Sand und das Meerwasser von unserer Haut schrubben können.

Abends sitzen wir nach dem Essen und dem Zubettbringen der Kinder noch länger draußen. Hier gibt es zum Glück keine Disko oder sonstige Animation. Nur einen etwas in die Jahre gekommenen Spielplatz und eine kleine Spielhalle. In Deutschland wäre eine solche Zockerhalle auf Campingplätzen undenkbar. Uns gefällt es, dass in Spanien manche Dinge noch etwas anders sind als in Deutschland, obwohl wir keine Glückspielanhänger sind.

Montag: ankommen in Bilbao

Jeff Koons Skulptur Puppy vor dem Guggenheim-Museum, Bilbao, SpanienAlle einsteigen, es geht weiter. Familie Rastlos fährt an für Spanien ungewöhnlich grünen Wiesen mit Kühen vorbei. Nach dem Strandtag machen wir heute mal Kulturprogramm in Bilbao. Die Eintrittskarten für das Guggenheim-Museum kaufen wir per Smartphone im Internet. Zwischen 13 und 14 Uhr dürfen wir in das 1997 eröffnete spektakuläre Kunstmuseum hinein. In der Nähe des bildhauerischen Hauses können wir nicht parken, weil es dafür keinen Platz gibt. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass das Wohnmobil aufgebrochen wird. Freunden ist genau das vor ein paar Jahren in Bilbao passiert.
Laut Informationen der Guggenheim Website befindet sich ein Wohnmobilstellplatz auf einem stadtnahen Hügel (Nummer 31, Calle Monte Kobeta). Doch kurz bevor wir dort ankommen, ist der Tank plötzlich leer. Unglaublich, dass uns dieser Klassiker passiert. Wahrscheinlich wurden wir deshalb kalt erwischt, weil wir die ganze Zeit bergauf gefahren sind und der Tank schräg stand und damit die Tankanzeige fehlerhaft.

Was nun? Wir halten einen Autofahrer an und erfahren, dass die nächste Tankstelle nur 2 Kilometer entfernt ist. Wir entscheiden uns dafür, dass mein Mann Diesel kaufen geht und das Wohnmobil dann betankt auf den Stellplatz fährt. Während ich mit den beiden Kindern schon mal mit dem sogenannten Bilbobus Nr. 58 in die Stadt. Von der Haltestelle aus laufen wir eine lange Straße Calle Ipaguirre in Richtung Nervión Fluss und La Salve Brücke bis wir an einem gestrandeten Schiff, dem Guggenheim-Museum, landen.

Das Guggenheim-Museum

Vor dem Jahrhundertbauwerk der Salomon R. Guggenheim Foundation angekommen, sind wir von dem Wahrzeichen Bilbaos erst einmal schlichtweg beeindruckt. Es ist der Wahnsinn. Dieses Gebäude aus Glas, Titan und Kalkstein kommt ohne einen einzigen rechten Winkel aus! Vor dem Juwel des Architekten Gerry werden wir von Jeff Koons 12 Meter großen Hundewelpen Puppy sehr blumig begrüßt (siehe Foto oben, Hund von hinten). An die 17.000 Blumen schmücken dieses Hündchen, das erstmalig 1992 auf der Documenta IX auftauchte. Das Museum ist allein schon wegen Frank Gehrys Architektur und der Titanverkleidung ein Besuch wert.

In der Vorhalle werden wir ohne Warteschlange sehr freundlich empfangen. Das Personal spricht sogar etwas Deutsch mit uns. Davon, dass ca. eine Million Besucher pro Jahr dieses Bauwerk besuchen, spüren wir erfreulicherweise heute wenig. Es ist angenehm kühl und das Tageslicht fällt seitlich und vom Oberlicht in Form einer Metall-Blume einladend hinein.

Auf der Terrasse schlendern wir an großen Koons Skulpturen vorbei und bewundern die umliegenden schönen Häuser, die dem Museum gegenüber liegen. Bilbao hat wirklich etwas zu bieten! Nach dem Niedergang der Kohle-, Stahl- und Erzindustrie hat die Kultur dafür gesorgt, dass Bilbao der Tourismus die Stadt vor ihrem Ruin bewahrt hat.

Guggenheim-Museum Bilbao, Jenny Holzer LED InstallationMit einem deutschsprachigen Kinder- und einem Erwachsenen-Audioguide ausgestattet, drehen wir langsam unsere Runde im Atrium des 24.000 qm (davon die Hälfte ist Ausstellungsfläche) großen Rundbaus. Wir verlaufen uns in Richard Serras acht raumgreifenden begehbaren Stahlskulpturen der Installation „Matter of Time“ bis uns ganz schwindlig wird. Danach bestaunen wir Jenny Holzers LED Installation bis endlich mein Mann im Museumsfoyer eintrifft. Meine Töchter finden die fließenden roten und blauen Buchstaben faszinierend und dürfen zum Glück um die LED Stelen herumlaufen.

In den oberen Galerie-Ebenen erwarten uns u.a. Jeff Koons und Jean-Michel Basquiat. Mehrere Kleinkinder sowie auch unseres werden von Koons bunten, glänzenden Kunstwerken aus Aluminum magisch angezogen. Kein Wunder, denn manche sehen aus wie überdimensionales Spielzeug (siehe Foto vom Hummer mit Salvador Dalí Schnauzer). Andere Werke von Koons von sich und seiner Ex-Frau sind so pornografisch, dass uns unsere fünfjährige Tochter irritierte Fragen stellt. Ein guter Anlass, um unser Kind mal aufzuklären. Nicht, dass wir das noch nicht getan hätten. Aber so interessant ist das Thema dann doch nicht für sie gewesen, so dass sie das ein oder andere Detail wieder vergessen hat.

Jeff Koons, Lobster, Guggenheim-Museum Bilbao, SpanienWir sind irgendwann voll mit bunten Bildern und Skulpturen und machen uns auf den Rückweg zum Stellplatz oberhalb Bilbaos. Zuerst müssen wir das Wohnmobil volltanken. Unsere Navi App schickt uns zu einer Tankstelle, die es nicht mehr gibt, in einer Gegend von Bilbao in der wir lieber nicht aussteigen würden. Der Tank wird wieder knapp und wir müssen echt schnell eine real existierende Zapfsäule, die viel Diesel für uns ausspuckt. Endlich können wir unser Wohnmobil wieder füttern und fahren beruhigt weiter Richtung Osten am Ozean entlang, weil wir uns langsam aber sicher, wieder in Richtung Deutschland begeben müssen, wenn wir keinen Stress bekommen möchten.

Oberhalb von San Sebastian finden wir den Campingplatz Bungalows Igueldo. Auch hier ist es jetzt wieder voll, weil wir zu spät dran sind. Aber es gibt am Campingplatz eine Wiese, die uns für 15 Euro aufnimmt. Die Sanitäranlagen dürfen wir dennoch nutzen, was wir auch ausgiebig tun bevor wir unseren Hunger stillen. Auch dieses Campingplatz-Restaurant ist alles andere als gut und dazu auch noch teuer. Für eine kleine Tiefkühlpizza bezahlen wir satte 9 Euro. Dafür können wir auf einer Terrasse oberhalb eines schönen Kinderspielplatz sitzen.

 

Adressen und weiteren Informationen

Guggenheim-Museum Bilbao, Terrasse und Brücke, SpanienGuggenheim-Museum Bilbao
Avenida Abandoibarra, 2
48009 Bilbao
Spanien

Tel: +34 944 35 90 00
E-mail: informacion@guggenheim-bilbao.es

Website: www.guggenheim-bilbao.es/en
Online-Ticketshop:www.guggenheim-bilbao.eus

Campingplatz Bungalows Igueldo
Paseo Padre Orkolaga, 69
20008 San Sebastián, Gipuzkoa, Spanien

Website: www.campingigueldo.net

Höhenlage: 200m
Anzahl der Tourplätze: 236 (20 – 70m2)
Anzahl der Mietunterkünfte: 25
Camping für Behinderte geeignet: Ja