Die Kitaplatzsuche und Kitaauswahl geht los – Von der staatlichen in die Waldkita

Bei der ersten Kita- Recherche war unser Umzug noch nicht geplant, so dass ich in vielen Prenzlauer Berger Kitas mit einem dreistelligen Wartelistenplatz hätte vorlieb nehmen müssen.  Glücklicherweise ist die Kitaplatzsituation am Stadtrand etwas entspannter als in Prenzlauer Berg. Zwar gibt es hier einige Kitas, die erst ab 2 Jahren Kinder aufnehmen, die für uns nicht in Frage kamen, weil unser Kind bereits mit 14 Monaten in die Kita gehen sollte. Aber im Vergleich mit den Kitas in der Innenstadt gestaltete sich die Kitaplatzsuche am Stadtrand einfacher.

Leider bekamen wir nicht den Kitaplatz unserer ersten Wahl in der Waldkita. Das war natürlich schade und so suchten wir eine hoffentlich vorüber gehende Alternative. Deshalb besuchte unser Kind ab dem 14. Monat zunächst einen ganz normale Kita, ohne besonderen Naturbezug oder ein anderes bemerkenswertes Konzept. Daher rief ich immer wieder bei der Waldkita an und bekundete freundlich unser bestehendes Interesse an einem Kitaplatz. Ich schrieb sogar mal eine Karte.

 

Das Waldkita-Konzept in Kürze

Bei uns gibt es eine ganz tolle Waldkita. Diese Kita hat ein festes und auch schönes Kitagebäude, das morgens für ein Frühstück und den Morgenkreis sowie mittags fürs Essen und Schlafen genutzt wird. Das Mittagessen wird auch manchmal draußen auf dem Vorplatz der Kita eingenommen. Gekocht wird in der eigenen Küche (auch Fleisch).
Vormittags gehen die Kinder in den Wald, der gleich an das Kitagelände anschließt. Dort haben sie feste Orte, die durch bestimmte Symbole leicht für die Kinder wiedererkennbar sind und an denen sie sich aufhalten und spielen. Die Betreuungszeiten und die Kosten sind genauso wie bei anderen Kitas. Das Konzept hat mich und meinen Mann sofort angesprochen, weil wir es wichtig finden, dass Kinder ein Bewusstsein und Interesse für die Natur und die Tiere haben, sich gerne draußen aufhalten und sich gerne und viel bewegen. Mathematische und musikalische Erfahrungen kommen auch nicht zu kurz. Mit Stöcken können schließlich auch Quadrate oder Dreiecke gelegt werden etc. und außerdem gibt es ja das feste Kitagebäude, das genauso ausgestattet ist wie einde andere “normale” Kita auch.

 

Einen Kitaplatz in der Waldkita ergattert – Kennenlern-Gespräch mit der Kitaleitung

Juhu! Vor ein paar Monaten kam der lang ersehnte Anruf von der Waldkita!

Wir wurden mit unserer Tochter zu einem Gespräch mit dem Kitaleiter eingeladen und bekamen in dem ca. einstüdigen Gespräch das Konzept sehr verständlich erläutert. Außerdem drückte uns der Kitaleiter noch ein mehrseitiges schriftliches Konzept in die Hand. Das Gespräch diente der Leitung evt. dazu unsere Tochter zu beschnuppern. Wir hatten aber in keinster Weise den Eindruck, dass es ein Test o.ä. war. Das Gespräch verlief entspannt aber zugleich informativ. Dennoch beobachtete der Kitaleiter unsere Tochter aufmerksam. Nachdem wir die schriftlichen Formalitäten erledigt hatten, wurden uns noch sogenannte Elternpaten an die Seite gestellt, die uns bei der Eingewöhnungszeit mit Rat und Tat zur Seite stehen können, wenn wir es möchten. Das finden wir auch eine freundliche Geste.

 

Unsere Tochter lernt die Waldkita kennen

Vor ein paar Wochen wurden wir eingeladen, unsere Tochter in die Waldkita zu bringen, damit sie für ein paar Stunden die anderen Kindern und die Erzieher kennen lernt. Wir durften während dieser Zeit auch dabei sein. Auch dies finden wir sehr sinnvoll.  So gewinnt man sowohl das Vertrauen der Eltern und das des Kindes. Wir erlebten das gemeinsame Frühstück in dem Kitagebäude und den anschließenden Morgenkreis in dem für die 1 bis 3 jährigen vorgsehenen Kitaraum. Auf einer Decke sitzend, sangen die Kinder gemeinsam.

Insgesamt fiel uns der entspannte und zärtliche Umgang der Kinder untereinander positiv auf.  Wir haben ja den Vergleich zur alten Kita, in der es häufig vorkam, dass manche Kinder zur Begrüßung als erstes gleich hauten oder schubsten. Das war natürlich kein geeigneter Beginn für einen schönen Kitatag.

Zwischendurch konnten wie den Erziehern (Mann und Frau), die beide so zwischen 30 und 35 Jahre alt sind, Fragen stellen.
Die Gruppe hat  Platz für ca. 10 Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren. Danach wechseln sie zu den älteren Kindern.

Nach dem Singen wurden die Kinder für den Wald in Matschhosen, Regenjacken und -stiefel gesteckt bzw. zogen sich teilweise selbst an. Jubelnd stürmten sie auf den Kitaspielplatz und warteten dann alle am Tor, um gemeinsam den kurzen Weg in den Wald anzutreten.

An einer ihnen wohl bekannten Stelle angekommen, ging es auch gleich los mit Balancieren auf umgefallen Baumstämmen und auch Käfer beobachten.  Ein paar Schippen hatten die beiden Erzieher auch dabei. Glücklicherweise ist einer der beiden Erzieher männlich, so dass die Kinder Kontakt mit beiden Geschlechtern haben. Die Erzieher sind während der Waldzeit nicht so sehr damit beschäftigt die Kinder vom Streiten abzuhalten, weil die Kinder ganz einfach weniger aggressiv sind, wenn sie Platz zum Spielen haben. Ein interessanter Stock lässt sich im Wald auch für jedes Kind finden, so dass darüber auch selten eine Auseinandersetzung entstehen kann.

Vielmehr unterstützen sie die Kinder, wenn nötig bei ihren Bewegungsexperimenten und passen auf, dass alle Kinder zusammen bleiben und die jüngeren Kinder auch zum Zug kommen.

Unsere Tochter verhiehlt sich so, als wenn sie schon auf diesen Tag schon lange gewartet hatte und tobte gleich drauf los, entdeckte kleine Spinnen im Laub und löste sich bald von uns Eltern. Irgendwann mussten wir die Probezeit aufrgund unserer Arbeitszeiten abbrechen, ansonsten hätten wir auch noch länger im Wald mit den Kindern und den Erziehern bleiben können.

Wir haben nun ein sehr gutes Gefühl bei der bevorstehenden Kitaeingewöhnung unserer Tochter und freuen aus für sie, dass sie sich bald in einer so schönen und interessanten Umgebung täglich aufhalten kann.

 

StadtWaldKind

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