Flamingos, Palmen, Sand, Wärme und jede Menge Wasser. Nein, wir sind nicht etwa nach Florida geflogen. Wir sind nur eine gute Stunde von Zuhause aus mit dem Wohnmobil in den brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald gefahren. Und trotzdem liegen mein Mann und ich an diesem Herbstwochenende in Badekleidung am Strand. Die Kinder planschen fröhlich im Wasser. Wo wir uns befinden? In einer ehemaligen Werfthalle, in der eigentlich große Luftschiffe wettergeschützt untergebracht werden sollten. Statt Luftfahrzeugen versammeln sich in der riesigen freitragenden Halle unter anderem ein Tropendorf und ein Regenwald, plätschern Südseewellen gegen einen langen Sandstrand, rauschen Wasserfälle in die Bali-Lagune und entspannen Saunagäste in einer der Schwitzhütten oder auf der Massageliege, während sich andere wiederum in Restaurants und Bars verwöhnen lassen. Statt Ingenieuren, die mit der Wartung von Zeppelinen beschäftigt sind, sorgen nun Bademeister, Köche und viele andere Mitarbeiter mehr für die Sicherheit und das leibliche Wohl von zahlreichen Badegästen wie uns.
Contents
Reisevorbereitung für die brandenburgischen Tropen
Zuvor haben unsere Kinder wochenlang von nichts anderem mehr gesprochen, als von Tropical Islands. Unsere siebenjährige Tochter erinnert sich noch gut an ihren ersten und letzten Besuch vor gut eineinhalb Jahren. Im Wohnmobil erzählt sie ihrer dreijährigen Schwester noch einmal ausführlich von all den Vergnügungen, die dort auf sie warten. Die Kleine kann sich natürlich nicht mehr an unseren letzten Besuch erinnern und macht große blaue Augen als sie ihrer Schwester zuhört. Auch wir freuen uns auf unser Wochenende. Denn neben den den Südseebecken und der Bali-Lagune gibt es viel neues zu entdecken. Wir kennen die Saunalandschaft und die Restaurants schließlich noch nicht! Während es draußen nasskalt wird, räumen wir reiselustig die Strandtaschen ins Wohnmobil. Unsere Badelatschen tragen noch den Sand aus Griechenland an den Sohlen. Jede Menge Handtücher, eine Taucherbrille und aufblasbare Wasserbälle sowie Schwimmreifen, Bademäntel und dünne Kleidung zum Überziehen wandern ins Wohnmobil. Unsere Nachbarn gucken verwundert, was wir da vorhaben. Für Speis und Trank müssen wir zum Glück vor Ort dieses Mal nicht selbst sorgen. Deshalb geht das Packen und Einräumen schön schnell.
Tag 1 in Tropical Islands
Der Außenbereich Amazonia
Nachdem wir unser Wohnmobil auf dem Parkplatz für Wohnmobile geparkt und uns aus unserer Kleidung gepellt haben, geht es über die Amazonas-Gangway sofort in den neu geschaffenen 35.000 Quadratmeter großen Außenbereich von Tropical Islands. Wir wollen die Herbstsonne nutzen. Während die Große mit dem Papa im 31 Grad warmen Wasser des „Mar Dulce“ schwimmt, plansche ich mit der Kleinen im Manati Bay, dem warmen Relaxpool, neben dem Wasserspielplatz. Neugierig spaziere ich im Bademantel an dem Beachsoccer- und dem Beachvolleyballfeld und der saftig grünen Liegewiese mit den Palmwedelsonnenschirmen vorbei. Puscheliges Pampasgras wiegt sich im Wind und Wein rankt sich an Mauern empor.
Ab in die Südsee
Es ist mittlerweile später Nachmittag und draußen hat es etwas aufgefrischt. Wir ziehen von Amazonia rein in die Südsee. Aloha, es macht sich mal wieder deutlich bemerkbar, wie groß unsere Kinder geworden sind. Nun rutscht nicht nur unsere Erstgeborene die gelbe Rutsche des bunten Holzbootes „Princess Moanna“ ins azurblaue Wasser des Südseebeckens hinab. Auch unsere Kleine wagt es und freut sich einen Keks als sie stolz in meine Arme ruscht! Ich freue mich mit ihr. Während wir in den Liegestühlen entspannen und einen Latte Macchiato trinken, buddeln die Kinder sich gegenseitig ein und schlürfen Apfelsaftschorle aus riesigen Trinkbechern in Form von Palmen. Meine Große und ich gehen eine Runde durch die Halle spazieren, schauen uns die bunten Fassaden der Ferienappartments an und bummeln durch die Ladengeschäfte. Ein Souvernir für Zuhause muss natürlich sein.
Exotisches Schlemmen im Restaurant Tropical Garden
Die Zeit vergeht wie im Flug und langsam dämmert es in Tropical Islands. Der Himmel in der Südsee verfärbt sich pink-lila und die kinderlosen Pärchen nehmen die Liegestühle der Familien ein und kuscheln. Nach der vielen Bewegung macht sich der Hunger bei uns bemerkbar. Also verstauen wir kurzerhand unsere Badesachen in den Schränken und schlüpfen in schöne sommerliche Outfits. Die klammen Bademäntel und Handtücher werfen wir in den örtlichen Trockner damit wir sie nach dem essen warm und trocken wieder mitnehmen können. An der Information haben wir dafür die nötigen Chips erhalten.
Der Weg von den Umkleiden zum Restaurant Tropical Garden ist nicht weit. Ein reservierter und liebevoll geschmückter Geburtstagstisch wartet der linken hinteren Ecke auf uns. Wir freuen uns über diese Aufmerksamkeit! Unter Lichtschirmen und Palmenwedeln stoßen wir auf unser Geburtstagskind an. Die internationale Speisekarte des gut besuchten Restaurants liest sich fantastisch. Die Wahl fällt uns schwer, weil alles so verlockend klingt. Aber wir schaffen es irgendwann, uns für Vorspeisen, eine Bloody-Mary-Suppe (eine sehr fruchtig leckere weiße Tomatensuppe, mit selbstgemachtem Wodka Limetten Sorbet, Tabasco-Tomaten-Öl und Staudensellerie-Chip) und einmal Tatar vom Weiderind mit Salzzitrone und pochiertem Eiweiß, an Wildkräutersalat, mit geröstetem Brotstick sowie für die Hauptgerichte, ein Flanksteak und ein in Kaffee gebeiztes Wildlachsfilet an schwarzem Reis, mit gegrillter Ananas und roh mariniertem Baby Mangold, zu entscheiden. Die Kinder bestellen jeder einmal „Ecki auf großer Jagd“ (Kinderschnitzel, Pommes Frites und Coleslaw). Während wir auf die Gerichte warten, fertigen sie mit Buntstiften kleine Kunstwerke auf der Rückseite der Kinderspeisekarten. Zum Nachtisch verputzen die Kinder noch ein Eis.
Auf dem Rückweg vom tropischen Restaurant zum Ausgang schläft unsere Jüngste ein. Wir packen unsere Badetaschen und betten den kleinen Wassergeist in die große warme Jacke vom Papa, die bei ihr aussieht wie ein überdimensionaler Schlafsack. Mein Mann und unsere Große laufen schnell zum Parkplatz, holen das Wohnmobil und fahren galant zum Eingang vor damit ich mit der Kleinen nur noch reinspringen brauche.
Nächtliche Fahrt zum Camping Ressort
Nun geht es in zwei Minuten über ehemalige Landebahnen vorbei an alten Hangars des früheren Militärflughafens zum Camping Ressort von Tropical Islands. Die Geschichte des Ortes ist ganz spannend: Im Zweiten Weltkrieg saß hier der Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht, später war das Gelände nicht nur der größte Militärflughafen der DDR, sondern auch strategischer Stützpunkt der sowjetischen Luftwaffe. Heute donnern hier keine Kampfjets mehr. Stattdessen rollt nun eine Autokarawane vom Parkplatz nach Hause und wir tuckern mit dem Wohnmobil nur ein kleines Stück zum sechs Hektar großen Campingplatz.
Neben Mobile Homes und großen weißen Tipi-Zelte die man mieten kann, gibt es hier auch Standard- und Komfortstellplätze für 92 Wohnmobile und Caravans. Auf einem Komfortstellplatz mit eigenen Strom-, Wasser- und Grauwasseranschluss stehen wir für diese Nacht. Mittlerweile ist es schon nach 22 Uhr und die letzten Stunden im Wasser machen sich bemerkbar. Wir bauen rasch unser Bett und folgen unserer Jüngsten in einen tiefen Schlaf.
Tag 2 im Tropenparadies
Joggingrunde und Schäfchenzählen
Nach rekordverdächtigen neun Schlummerstunden wache ich auf und schleiche mich in Joggingkleidung still und heimlich hinaus. In strahlendem Sonnenschein laufe ich über das Camping Ressort und durch Kiefernwäldchen mit riesigen Pilzen neben der Landebahn entlang in Richtung Tropical Islands. Als die 360 Meter lange, 210 Meter breite und 107 Meter hohe silberne Kuppel vor mir aufschimmert, muss ich meine Augen gegen das helle Sonnenlicht abschirmen: Was sind das denn für helle Fellknäuel, die sich in Zeitlupentempo über die Weide bewegen? Schlafe ich etwa noch und habe mit dem Schafezählen nicht aufgehört? Der Schäfer hält aber nicht nur mit Jungschafen, sondern auch mit Ziegen die Wiese vor der Tropenhalle kurz, wie er mir stolz erzählt. Direkt vor dem Badeparadies parken abenteuerliche riesige Wohnmobile der Marke Eigenbau. Ich umrunde die neun Fußballfelder große Halle und laufe dann zurück zu meiner Familie. Zwischenzeitlich sind die Kids und mein Mann aufgewacht und machen sich fürs Auschecken auf dem Campingplatz bereit. Bis 11 Uhr muss man seinen Stellplatz geräumt haben. Mit dem Wohnmobil parken wir deshalb in der Nähe des Eingangs auf einem Wohnmobilparkplatz und laufen von dort aus in das Vergnügungsbad.
Das Frühstück im Sawadee
Im Frühstücksbereich des Tropenparadieses ist ein Tisch für uns reserviert. Bunte Seidenschirme, ein Koibecken und ein großer Buddha sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Ein großes Buffet mit allem was das Herz begehrt erwartet uns: verschiedene Müslisorten, getrocknete Beeren, Obst, Nüsse, Pfannkuchen, frisch gepresster Orangensaft, Rührei, Räucherlachs, Bratwürste, Croissants, Quarkbällchen, Marmelade und eine Kaffe- und Teebar zum Selbstbedienen stehen bereit. Sarongs für leicht bekleidete Badegäste hängen bereit. Bei einer Pflanzen freundlichen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % kommt man unter der Stahlkuppel leicht ins Schwitzen. Deshalb entblättern wir uns beim Frühstücken nach und nach.
Wildwasser-Rutsche
Derart gestärkt haben die Kinder genug Power für die Lagune und mindestens ein Dutzend Runden in der Wasserrutsche. Eine der beiden Rutschen der Lagune umhüllt uns für einige aufregende Sekunden in vollständiger Dunkelheit bevor wir mit großem Getöse wieder im Wasser landen. Jetzt haben wir uns warm gerutscht, so dass wir uns auf den Weg zum Amazonia Bereich machen.
Die Wild River Wildwasser-Rutsche ist allerdings nicht so beängstigend wie der Name vermuten lässt. Das Wasser im breiten Strömungskanal wirbelt uns zwar ordentlich durcheinander, aber es bleiben auch ein paar ruhige Augenblicke zum Verschnaufen an der frischen Luft bevor wir uns wieder ins Getöse stürzen.
Tropische Regenwald-Sauna-Landschaft
Last but not least ist nun endlich unser Wellnessprogramm an der Reihe. Wer dachte, dass wir noch nicht genug geschwitzt haben, hat sich getäuscht! Kinder unter fünf Jahren haben in der Sauna-Landschaft übrigens freien Eintritt. Erwachsene zahlen 49 Euro statt des regulären Eintrittspreises von 42 Euro pro Person, wenn sie zusätzlich zur Tropenlandschaft auch in die Sauna möchten. Kinder ab fünf Jahren zahlen ermäßigt 39,50 Euro für Tropen und Sauna. in der Sauna-Landschaft darf aus nachvollziehbaren Gründen nicht fotografiert werden. Lasst Euch also überraschen, wenn Ihr dort seid.
Strategisch haben wir uns die Saunalandschaft bis zum Schluss aufgehoben damit die Kinder bis dahin ausreichend Spaß und Aktion hatten und somit ausgepowert sind. Zwischen Palmen versteckt entdecken wir die Saunen. Es gibt eine fünf Meter hoch gelegene Baumsauna unter der Schaukelkörbe einladend hin und her pendeln. Der ideale Ort zum Vorlesen während einer von uns oben drüber schwitzen darf! Der Elefanta Tempel mit der Trimurti Kristallwelt erinnert uns stark an unseren Urlaub im kambodschanischen Angkor Wat (before children). Riesige künstliche Baumwurzeln umwuchern die Duschen und die Sauna. Koi Fische tummeln sich davor in einem flachen Bassin. Sie fühlen sich bei den subtropischen Temperaturen sicherlich ganz wie Zuhause. Während die Kinder auf der Umrandung hockend die bunten japanischen Karpfen beobachten, gehen wir abwechselnd saunieren oder ruhen auf einer der Liegen. Im eiskalten Tauchbecken wecken wir unsere Körper wieder auf.
Danach gönnen wir uns noch eine Runde in einem der drei Whirlpools. Hier treffen wir auf eine weitere Familie, die mit ihrem Kind im Wasser planscht.
In der Saunalandschaft geht es sehr entspannt zu und ist herrlich zum Ausklingen unseres schönen Wochenendes! Es stehen ausreichend Liegen und Duschen für alle zur Verfügung und es ist alles top sauber. Auf den Toiletten finden wir sogar einen WC-Aufsatz für Kleinkinder. Es ist an alles gedacht worden.
Informationen
Das Online-Familien-Ticket im November 2017 kostet reduziert 99,50 Euro (normalerweise 125 Euro) und berechtigt 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern (6 – 14 Jahre) zum einmaligen Eintritt in die tropische Erlebnis-Landschaft von Tropical Islands – inklusive Tropical Islands AMAZONIA (ohne Saunalandschaft). wenn man vor Ort entscheidet, die Sauna-Landschaft zu besuchen kostet dies 14 Euro pro Erwachsenen und 8 Euro pro Kind.
Tropical Islands
Tropical-Islands-Allee 1
15910 Krausnick
https://www.tropical-islands.de