Urban Exploring-Touren rund um Berlin

Bauhaus Einflughalle am Flugplatz Oranienburg

Hui, geht das steil nach oben. Wir blicken durch einen alten Schornstein hindurch gen Himmel. Hier kringelt schon lange kein Rauch mehr empor. Dafür sind außen am Schornstein mehrere Fledermauskästen angebracht in denen die Batman-Familie in der Winterzeit Schönheitsschlaf hält.

Seitdem wir aufgrund der mehrmaligen Lockdowns in den letzten 1,5 Jahren weder Museen, Kinos, Schwimmbäder oder Sprunghallen aufsuchen können, haben wir das sogenannte Urban Exploring, das Erkunden von Lost places, den dark Tourismus, you name it, für uns entdeckt. So fahren wir am Wochenende ins Berliner Umland und suchen im Wald verlassen Herrenhäuser, ehemalige Krankenhäuser, Jagdhäuser oder aufgegebene Militäreinrichtungen auf. Dabei bemühen wir uns natürlich sehr vorsichtig zu sein um uns und niemanden anderen zu schaden. Welche Regeln es zu beachten gibt, siehst Du am Ende meines Beitrags. Weiterführende Literatur haben wir ebenfalls zusammen getragen.

Das Erkunden der Lost Places in Berlin und Brandenburg ist kein ganz neuer Trend mehr, gebe ich zu. Er entwickelte sich im Laufe der Zeit vielmehr zu einem immer beliebteren Hobby von immer mehr Menschen. Kein Wunder, schließlich war die Hauptstadt und das Umland für ehemalige Regime von hoher Bedeutung, so dass hier etliche interessante Gebäude für sehr unterschiedliche Nutzungen errichtet wurden, die nun dem Verfall preisgegeben sind. Urban Exploring übt aufgrund des morbiden Charmes der Ruinen und den um sie kursierenden Mythen und Geschichten seit geraumer Zeit eine unwiderstehliche Faszination auf Menschen wie uns aus. Denn mit dem Betreten eines Lost Places haben wir das Gefühlt, eine andere Welt in einer anderen Zeit zu betreten und mehr über Geschichte der Orte zu erfahren.

In diesem Wohnzimmer hat schon länger niemand aufgeräumt.

Wir haben Dir in diesem Blogbeitrag einige der spannendsten Lost Places in Berlin und Umgebung zusammengestellt, geben Dir einen Überblick über die Geschichte der verlassenen Orte und sagen Dir, ob Du sie betreten darfst.

Contents


Lager Koralle

gesprengter Luftschutz-Bunker im „Lager Koralle“

Der beeindruckende Hochbunker ist unter dem maritim klingenden Decknamen Lager Koralle bekannt. Diesen Ort haben wir erst vor kurzem besucht. Die Ruine war erst eine 54 Hektar große militärische Anlage zwischen Lanke und Lobetal (liegt nördlich von Bernau bei Berlin). Zwischen 1943 und 1945 befand sich hier das Führungszentrum des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM). Nach dem Krieg sprengten die Sowjets mehrfach das Lager, aber sie konnten es nie vollständig zerstören. Noch heute sind die Ruinen eine Art Denkmal mitten im Wald. Einige schwindelfreie Sportskanonen nutzen den halb gesprengten Luftschutz-Bunker im „Lager Koralle“ als Kletterwand wie uns einige Haken an den Außenwänden verraten. Drum herum befinden sich mehrere kleinere Bunker sowie alte verfallende Bungalows.

Die Natur verlaibt sich den alten Bunker ein

Warum ein Führungszentrum gerade im Lobetal errichtet wurde? Gute Frage. Der Ort war für eine militärische Einrichtung zum Senden und Empfangen von Funksignalen zur und von der deutschen Marine perfekt gelegen und lag außerdem noch logistisch nah an Berlin. Beim Bau des Lagers Koralle wurde wohl in großem Umfang auf Zwangs- und Sklavenarbeit zurückgegriffen. Die Organisation Todt war in den Bau involviert, der sich stark auf Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus besetzten Ländern und Gebieten stützte. Das Lager Koralle war nicht nur ein bombensicheres geheimes Hauptquartier für das Oberkommando der Kriegsmarine, sondern zugleich auch die Hauptsendebasis für die Nazi U-Boot-Flotte. Ende 1942 wurde das Lager Koralle fertiggestellt. Das Oberkommando der Marine (das am heutigen Reichpietschufer 72-76, untergebracht war) wurde bei einem Bombenangriff am 22. November 1943 schwer beschädigt. Das veranlasste den Ob.d.M und die Seekriegsleitung in das Lager Koralle und die „Ausweichstelle Bismarck“ in Eberswalde umzuziehen. In seiner Spitzenzeit waren über 1.000 Menschen in und um den Komplex beschäftigt. Der Lagezimmerbunker bot Platz für 70 Personen. Der unterirdische Bunker des Funkempfangsgebäudes konnte bis zu 130 Personen aufnehmen und der Luftschutzbunker hatte eine Kapazität für 750 Personen. Die Luftwaffe flog ständig Inspektionsflüge über das Gelände und gab detaillierte Berichte über den Zustand der Tarnung, verdächtige Schatten und ordnete die Beseitigung von so genannten „Wunschwegen“ zwischen den Baracken an.

Die Bunker locken einige kreative und begabte Streetartist an.

Zusätzlich zu dem bereits vorhandenen Hydrantensystem sollten sogenannte Feuerlöschteiche errichtet werden, die sich alle voneinander unterschieden, um Entdeckung und Verdacht durch alliierte Aufklärungsflüge zu vermeiden. Diese Feuerlöschteiche im Lager sind immer noch gut zu erkennen. Nach dem Krieg kamen Gerüchte auf, dass die Feuerlöschteiche in Wirklichkeit Darstellungen der sieben Weltmeere seien und dass Dönitz und seine Admiräle sie benutzen würden, um Seeschlachten zu simulieren, was natürlich völliger Quatsch ist.

Die Rote Armee übernahm am 22. April 1945 das Lager Koralle und begann mit der Sprengung des Hochbunkers und des Lagebunkers mit alten Minen und Sprengstoffresten, die noch heute den Boden verseuchen. In den nächsten Wochen und Monaten wurden fast alle Gebäude abgerissen, bis auf das Offizierskasino, eine Garage, das Badehaus und die Ruine des Funkempfangsgebäudes.

Die Sowjets hatten auch versucht, den darunter liegenden Bunker zu zerstören, was ihnen aber nur teilweise gelang. Die Explosion konnte eine relativ dünne (25 cm) Zwischendecke zerstören, die ein Meter dicke Bunkerdecke teilweise und große Teile des Funkempfangsgebäudes zerstören.

Waldhof Carinhall

Zwischen Wuckersee und dem Großen Döllnsee und damit mitten in einem der größten europäischen Naturreservoirs, der Schorfheide, stand für wenige Jahre ein im schwedischen Landhaustil errichtete Anwesen. Dieses gehörte niemand anderem als einem der dunkelsten und Menschen verachtenden Figuren unserer deutschen Geschichte als Herrmann Göring. Dieser nutze das Anwesen im nördlichen Brandenburg für seine Jagdleidenschaft und benannte es nach seiner erster Frau Carin, einer schwedischen Adeligen, die hier in einem Mausoleum begraben wurde. Es handelte sich natürlich nicht um ein gewöhnliches Blockhaus. Vielmehr war es einen zweistöckigen 230 Quadratmeter großen Holzpalast, den der Architekt Werner March (das Olympiastadion Berlin stammt ebenfalls von ihm) entwarf. Obwohl Göring immer versuchte, sich als Mann des einfachen Volkes darzustellen, sperrte er bald sein Reich ab und befahl allen neugierigen Besuchern, fernzubleiben. Noch nicht einmal den Kartenmachern war es erlaubt, den Ort zu erwähnen. Hitler bewilligte die Finanzierung des aufwändigen Anwesens, im Gegenzug übernahm Göring die Aufgabe, Staatsgäste und ausländische Würdenträger zu empfangen. Göring erweiterte das Anwesen stetig und häufte eine luxuriöse Kunstsammlung und Wertgegenstände an. Das erweiterte Carinhall hatte einen eigenen Löwenkäfig (für Löwen, die er sich vom Berliner Zoo „ausgeliehen“ hatte), eine riesige Bibliothek, einen Jagdsaal und jeden anderen modernen Luxus, den man sich wünschen kann. Der Dachboden von Carinhall war mit einer gigantischen Modelleisenbahnanlage geschmückt, ausgestattet mit Modellflugzeugen, die kleine Holzbomben abwerfen konnten. Die Anziehungskraft von Carinhall und der Anlage war so groß, dass sogar König Edward VIII. mit Göring beim Spielen mit der Anlage fotografiert wurde. Göring fantasierte in seinem Größenwahn sogar noch von einem Herrmann-Göring-Museum mit Autobahnanbindung als die Städte bereits in Schutt und Asche lagen. Dafür wurde eine zehn Meter breite Allee mit Torhäuser am Eingang gebaut. Die Torhäuser sind übrigens Überreste des Anwesens, die heute noch geblieben sind (siehe Foto oben).

Kurz vor Kriegsende sprengten das verbliebene Wachpersonal nämlich den Waldhof. Im Laufe der Jahre verschwand Carinhall langsam, aber die Gerüchte über verborgene Schätze blieben. Sogar die ostdeutsche Stasi verbrachte einige Zeit damit, das Gebiet zu erforschen, da sie vermutete, dass das legendäre Bernsteinzimmer hier irgendwo versteckt war. Die Schatzgeschichte lockte stetig Schatzsucher und Metalldetektoren an. Viele von ihnen fanden Objekte von silbernen Serviettenringen und Löffeln bis hin zu Medaillen, Vasen und Knöpfen. Der eigentliche Auslöser für die Hysterie war jedoch die Entdeckung, die der Berliner Claus Funke machte. Funke entdeckte den Eingang zum Bunker unter Carinhall, der weitgehend unversehrt blieb. Im Laufe von eineinhalb Jahren durchwühlte er Schutt und Dreck und förderte an die 300 Kilo chinesische, römische und griechische Keramikscherben zusammen mit Statuen und goldenen Kommodenbeschlägen zutage. Er übergab seine Funde dem Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin. Das Museum nahm diese gerne entgegen, denn es hatte bereits einige andere Funde aus Carinhall, die sich mit seinen Stücken vergleichen ließen. Noch heute durchstreifen Menschen das Gelände und graben die Erde um, in der Hoffnung, Reste von Görings Pracht zu finden.

Der Bunker selbst wurde in ein Fledermausschutzgebiet umgewandelt und der Eingang rudimentär versiegelt. Doch das hat die Leute nicht davon abgehalten, sich hineinzuwagen und ihn zu erkunden, in der Hoffnung, etwas zu finden. Leider zieht Carinhall auch andere unangenehme Besucher an. Solche, die es in eine Art Schrein verwandeln wollen. Ein großer Stein mit der falschen Inschrift „Karinhall“ wurde auf dem Gelände, wo einst Görings Villa stand, aufgestellt, dann aber durch einen anderen mit der richtigen Schreibweise ersetzt. Ironischerweise wurde dieser Stein in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden aufgestellt. Ein weiterer Stein wurde aufgestellt, aber die Wegbeschreibung war nur aufgemalt und nicht eingraviert. Die örtlichen Behörden schienen in den letzten Jahren einen Sinneswandel zu haben und ordneten an, die Steinmarkierungen zu entfernen. Traurigerweise malt wohl eine Gruppe von Görings Fanclub die Carinhall-Markierungen jedes Mal neu an, wenn sie vom Stein entfernt werden.

Die Schorfheide, wild und urwüchsig.

Für uns war es schwer vorstellbar, dass in dieser wunderschönen Landschaft, in der wir so herrlich spazierten, einst ein so brutaler und skrupelloser Machtmensch waltete, der als Nummer zwei hinter Hitler für die unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten maßgeblich verantwortlich war.

Feuerstellung der
Fra-Raketenabteilung 4123 Klosterfelde

Willkommen im „Painters paradise“! Die verlassene Raketenbasis der Nationalen Volksarmee (NVA), nördlich von Berlin und in der Nähe von Klosterfelde, ist heute als so genanntes „painters paradise“ bekannt., weshalb hier 2012 das Kunst- und Kulturfestival „artbase“ stattfand. Mitten im Wald der Gemeinde Wandlitz stehen zahlreiche sehr verfallen aussehende Gebäude und einen Bunker mit Arbeiten von Urban-Art-Künstlern, die Zeugnis von der deutschen Geschichte abgeben. In Spätherbst 2020 stromerten wir durch diesen Wald um einen Blick auf den Bunker- Gebäudekomplex aus Beton und Stahl der ehemaligen Flugabwehr-Raketenabteilung FRA 4123 zu werfen. Gleich am Eingang warnt uns allerdings ein Hinweisbild vor Lebensgefahr bei Betreten des Geländes. Deshalb laufen wir vorsichtig um das umzäunte Areal.

Was war hier früher los? In den 60er Jahren lagerten hier fast elf Meter lange sowjetische Raketen vom Typ „Dwina“ (S-75), die damals zu dem am weitesten verbreiteten und genutzten Flugabwehrsysteme gehörten. Das Gelände war einst eine klassische Kaserne mit zweigeschossigen Unterkunfts- und einem ebenfalls zweigeschossigen Stabsgebäude, Küchentrakt, Kfz-Werkstatt und -park; Klubgebäude mit Kantine und Kinosaal.

Nachdem wir einmal um das umzäunte Areal herum gelaufen sind gehen wir zurück in Richtung Zugangsstraße und wechseln auf die andere Seite des Waldes. Bald treffen wir auf einen nicht umzäunten Bereich mit eingestürtzten Betonhütten, Freiflächen und Schächten.

Kaserne Vogelsang

Lust auf eine Geisterstadt? 60 Kilometer von Berlin entfernt wartet sie in Form eines ehemaligen Stützpunkts der roten Armee auf uns. Vergessen von der Menschheit verottet die Kaserne mit dem idyllisch klingenden Namen in den Wäldern der Uckermark auf uns. Nachdem wir etwa drei Kilometer durch den urwüchsigen Wald auf einem Weg, der noch Reste einer Teerdecke erkennen lässt, gelaufen sind, stoßen wir auf das erste Gebäude der 1946 gegründeten Militärstadt. Ein Mural nennt man es heute, auf was wir da blicken. Das Relief aus verblassten Bildern sozialistischer Motive und abgeblätterter Schrift zeugen von der russischen Geschichte auf diesem Grundstück.

1994 wurde der frühere Armeestützpunkt von der russischen Armee aufgegeben und ist seitdem ein „Lost Place“, ein vergessener Ort oder vielmehr eine vergessene Stadt mitten im Wald. Denn die Kaserne war so groß wie eine richtige Stadt: hier lebten zeitweise an die 15.000 Militärs mit ihren Familienangehörigen und Zivilisten nahezu abgeschottet von der Außenwelt. Einst verteilten sich ca. 500 Gebäude wie zum Beispiel Kino, Klubs, Sporthallen und Sportplätze, Saunen, Schule, Bäckerei, Wäscherei, Magazin, Lehreinrichtungen, Reperatur- und Wartungswerkstätten, Wasser-, Heiz und Klärwerk, Krankenhaus, Unterkünfte für die Stäbe, Regimenter und die der Division auf dem Gelände. Heute sehen wir, dass bereits einige der Gebäude abgerissen sind und der Boden planiert ist. Andere Bereiche sind sogar schon renaturiert. Die übrig gebliebenen Gebäude sind in einem erbärmlichen Zustand, so dass wir nicht wagen, hinein zu gehen. Schon von außen erkennen wir ihren gefährlichen Zustand. Putz blättert in dicken Flocken von den Wänden. Die nackten Decken und Wände sind an vielen Stellen eingestürzt. In einigen Räumen ragen die Holzdielen in grotesken Winkeln heraus.

Nach Wünsdorf und Jüterborg war die Kaserne Vogelsang eine der größten Truppenstandorte der sowjetischen Streitkräfte in der DDR. Richtig gruselig ist, dass zwischen 1959 und 1960 hier Nuklearraketen stationiert sein sollen, die unter anderem auf Frankreich und Großbritannien gezielt waren. Die Filmemacher Stefanie Trambow und Maxim Stepanov haben in ihrem Dokumentarfilm „Lenin in Vogelsang“ übrigens die Geschichte von der Garnison in Form von Interviews mit ehemaligen Zeitzeugen aus Deutschland und Russland eindrücklich festgehalten: Lenin in Vogelsang

Panzerkaserne Lager Zinna

Die ehemalige weitläufige Militäranlage in Forst Zinna befindet sich drei Kilometer nördlich des Jüterboger Ortsteils Kloster Zinna in Brandenburg. Wie Ihr auf den Fotos sehen könnt, waren wir bei Schneewetter dort unterwegs. Es wurde 1934 errichtet und trug damals den offiziellen Namen „Adolf Hitler Lager“ und war Teil des deutschen Wiederaufrüstungsprogramms. Der Komplex wurde um einen riesigen Truppenübungsplatz herum gebaut. Das Lager wurde zunächst von der SS, der Schutzstaffel und ab 1935 als Ausbildungslager von der Artillerieschule Jüterbog genutzt. Danach dient es als Ausbildungsort für Panzerfahrer.

Bei Kriegsende war die RAD-Infanterie-Division im Forst Zinna untergebracht. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahmen die Sowjets das Gelände und nutzten es als Displaced Persons Camp. Dieses DP-Lager war in erster Linie für Flüchtlinge aus Osteuropa und für die ehemaligen Häftlinge der nationalsozialistischen deutschen Konzentrationslager gedacht. Die SED nutzte ab 1947 einige Bereiche des Areals für die gegründete Deutsche Verwaltungsakademie „Walter Ulbricht“. Dazu gehörten Kino- und Theatersäle, Restauranträume und Sportstätten, um die politischen Eliten für die schrittweise entstehende Selbstverwaltung der sowjetischen Besatzungszone und der 1949 gegründeten DDR heranzubilden.

Trotz der noch heute zahlreichen Bauten auf dem riesigen Areal wurde der größte Teil der militärischen Anlagen und Gebäude bereits im Rahmen der Konversion beseitigt. 2007 begann der Rückbau auf dem Areal. Zukünftig ist geplant, das Areal vollständig zu entsiegeln und zu renaturieren – mögliche Gewerbeflächen möchte man freihalten. Das frühere Proviantlager aus der Wehrmachtzeit – bestehend aus zwei Speicherbauten, einer Lagerhalle, einem Pförtnerhaus und einem Wohnhaus – steht unter Denkmalschutz.

Flugplatz Oranienburg

Diesen Lost Place besuchten wir im tiefsten Winter als die Landschaft von einer blendend weißen Schneeschicht bedeckt war und der Himmel im schönsten Blau leuchtete. Vielleicht war es deshalb auch besser zu ertragen
einen jener deutschen Städte zu besuchen, deren gar nicht so ferne Geschichte einen sehr dunklen Schatten auf sie wirft. Hier in Oraninenburg befanden sich nicht nur ein, nein, sondern gleich zwei Konzentrationslager – das KZ Oranienburg (eines der ersten Lager in Deutschland) und das KZ Sachsenhausen (mit seinem SS-Hundertschaftsgebäude). Hier wurde außerdem die Theorie der Kernspaltung entdeckt und Hitlers „Nuklear“-Pläne entstanden.

Die Heinkel Werke GmbH hatte hier eine ihrer Hauptproduktionsstätten und entwickelte und testete den ersten Tarnkappenbomber der Welt am Flugplatz Oranienburg. Am 1. Mai 1935 wurde die Heinkel-Werke GmbH Oranienburg formell gegründet an der das Reichsluftfahrtministerium 97 Prozent der Anteile hielt, der Rest lag bei Ernst Heinkel. Die Heinkel-Werke GmbH war de facto ein Staatsbetrieb, aber der Staat räumte Heinkel weitreichende Befugnisse ein. Nach 1939 übernahm Heinkel die Anteile des Reichsluftfahrtministeriums für die Summe von 17,95 Millionen Reichsmark.

Es wurde eine Gruppe von 25 Architekten – unter der Leitung von Herbet Rimpel – gebildet, die dann die verschiedenen Werksanlagen entwarfen und planten, darunter die Werkstätten, Sport- und Schwimmanlagen, Kantine, Verwaltungsgebäude und Wohnhäuser. Die gesamte Anlage wurde zwischen 1936 und 1937 gebaut. Die gesamte Produktion wurde in mehrere Fertigungsstätten aufgeteilt. Das „Werk I“ wurde in der Nähe von Germendorf errichtet, das „Unterwerk II“ westlich von Oranienburg-Süd. Der einfache Grund für die Trennung der Produktionsstätten war die Minimierung von Schäden und Produktionsausfällen durch mögliche Bombenangriffe.

Beim Bau der Heinkel-Werke legten die Architekten nicht nur Wert auf die Aspekte idealer Produktionsbedingungen, sondern auch auf die Errichtung von Gebäuden, die Luftangriffen standhalten sollten. Die Produktionshallen wurden alle im gleichen Format und Stil mit einer Stahlrahmenkonstruktion, bombensicheren Fundamenten, großen Glasverkleidungen und massiven Schiebefalttoren gebaut, die heute hinter einem hohen Zaun in verbeultem Zustand vor sich hin rotten.
Bei Kriegsende ordneten die sowjetischen Truppen die vollständige Demontage des Werks bis auf die Einflughalle, die Landebahn und einige wenige Verwaltungsgebäude an. Trotz des massiven Einsatzes von Sklavenarbeitern aus dem nahegelegenen KZ (bis September 1943 insgesamt über 14.000) wurde Ernst Heinkel bei der Entnazifizierung nur als „Mitläufer“ eingestuft.

Einflughalle des Flugplatz Oranienburg

Die russischen Truppen zogen 1994 ab, und seitdem wurden die meisten der sowjetischen Gebäude abgerissen. Das Rollfeld wurde fast vollständig abgetragen, ein riesiges Supermarkt-Verteilzentrum und ein Solarpanel-Feld sind auf den ehemaligen Fliegerhorst gezogen. Dort hatten wir unser Auto übrigens geparkt.
Einige wenige Gebäude sind bis heute erhalten geblieben – allen voran das industrielle Bauhaus „Einflughalle“, das auch auf dem Foto ganz am Anfang des Blogbeitrags zu sehen ist. Es verdankt sein Überleben wohl der Tatsache, dass es unter Denkmalschutz gestellt wurde, ist aber wie jedes andere Gebäude auf dem Gelände in einem ziemlich schlechten Zustand. fast alle sind in Brand geraten, und es ist ziemlich gefährlich, sie zu erkunden.

Funkerbunker Karo Ass

Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Brandenburger Grabowsee und der ehemaligen Heilstätte Grabowsee (leider fanden dort zum Zeitpnkt unseres Besuchs keine Führungen statt) überqueren wir über die Neue Malz Brücke den Oder-Havel-Kanal, den wir anschließend ein Stück in südwestliche Richtung laufen bis wir an einen Fußweg in ein Waldstück einbiegen, um zum Funkerbunker Karo Ass zu gelangen.
Der Funkerbunker ist Teil eines Waldlagers der Nazis, die in der Nähe das Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg bauten, um dort ihre abscheulichen Verbrechen an der Menscheit zu begehen. Im Schutz der Bäume des Waldstücks richteten sie das gut getarnte Lager für ihre Einheiten ein. Der bereits vorgestellte Flugplatz Oranienburg ist übrigens nicht weit entfernt.

Unsprengbar

Ursprünglich planten die Nazis insgesamt 115 Gebäude, hatten 1942 aber nur 41 fertiggestellt. Neben einem Depot bauten sie ein Hauptzeugamt, eine Hundeschule, ein Bad- und Kesselhaus, das SS-Hundertschaftsgebäude, eine Waffenwerkstatt, Lagerräume, Nachrichtendiensteinheiten und ein oberirdischer Fernmeldebunker, der als Funkbunker Karo Ass bekannt wurde.

Der Funkerbunker Karo Ass wurde von der SS als Kommunikationsbunker genutzt

Der Funkerbunker bestand aus mindestens zwei Etagen und hatte einen großen Funkturm. Die Idee der Nazis, Einheiten im Wald zu verstecken, erwies sich als schlechte Idee. Die Bomber konnten die Straßen und Gebäude, die aus dem Wald ragten, leicht ausmachen und bombardierten sie in Grund und Boden.

Nach dem Krieg wurde der Bunker von allen Maschinen befreit, der Funkturm wurde abgerissen und höchstwahrscheinlich eingeschmolzen. Die Sowjets versuchten, Karo Ass zu sprengen, schafften es allerdings wie man auf den Fotos sieht, nicht. Der Funkbunker überstand die Explosion mit einem kleinen 10cm-Riss in der Wand und die Sowjets gaben auf.

Im September 2008 mauerten die örtlichen Behörden die Eingänge zu und versiegelen ihn mit Beton und zogen einen Maschendrahtzaun mit Stacheldraht um den Bunker, so dass er nicht mehr als Müllkippe diente.

FDJ Schmiede und Landsitz von Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels am Bogensee

Das Areal am Bogensee gehört dem Land Berlin

Wenn es neben dem Haus der Wannsee-Konferenz einen Ort der Propaganda, einen geschichtlich kontaminierten und vergifteten und stummen Ort der Geschichte, einen Ort der Täter und Wortverdreher gibt, dann am Bogensee in Wandlitz. Hier, nördlich von Berlin, wurden zwei Diktaturen gelenkt und ideologisch gestützt, mehr als 50 Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die „FAZ“ machte im August 2000 darauf aufmerksam, wozu dieses „Idyll Bogensee“ am besten taugen würde: „die Mechanismen und geheimen Verbindungslinien zweier paranoider Machtgefüge“ ans Tageslicht zu bringen und zu dokumentieren.

ehemaliger Goebbels’scher Landsitz und ab 1943 auch sein Wohnsitz, der s. g. Waldhof am Bogensee in Brandenburg

Seit 1999 stehen die meisten Gebäude der ehemaligen FDJ Schmiede am Bogensee leer. Seit 1996 steht das gesamte Areal auf der westlichen Seite des Bogensees auch bereits unter Denkmalschutz. Dazu zählen drei Bauten von 1939: der sogenannte Waldhof am Bogensee mit Dienst- und Garagengebäude, der Landsitz von Propagandaminister Joseph Goebbels. Ein eher bescheidenes Anwesen, das in den Kriegsjahren zeitweise als Kulturbegegnungsstätte und Amtssitz diente. Im neuen Deutschland kamen dann in den 1950er Jahren die Neubauten der FDJ-Jugendhochschule hinzu, Lektionsgebäude und Kulturhaus, dazu Wohnhäuser für rund 500 Studenten. 150.000 Quadratmeter Naturfläche verwildern, und rund 40.000 Quadratmeter Nutzfläche stehen leer und verfallen. Um einige Gebäude ist ein Bauzaun gezogen, ob hier gearbeitet wird, lässt sich nicht erkennen.

Die Terrassenfenster verschwanden auf Knopfdruck im Boden

Von außen werfen wir einen Blicks ins Innere des Lansitzes von Goebbels. Dieser zählt dreißig Räume und ist weitgehend intakt. Holzgetäfelte Wände sind erhalten geblieben, Einbauschränke, Regale, Fensterbeschläge aus Messing, Fensterbänke aus Marmor, alte Fenster und Türen. Auch die schmiedeeiserne Tür am Haupteingang stammt aus der Nazi-Zeit. Im Kaminzimmer des Hauses empfing Goebbels seine Gäste. Darunter Filmstars, Journalisten, Politiker. Marika Rökk war einst hier, Margot Hielscher, Brigitte Horney, Ilse Werner, Zarah Leander und viele andere – vor allem weibliche Promis – aus der Filmbranche. Führende Journalisten der Berliner Tageszeitungen schwor der Nazi-Reichspropagandaleiter im März 1940 auf die bevorstehende Kriegsgeschehnisse ein. Mit Rüstungsminister Albert Speer plante der Propagandaminister im Mai 1944 den Wiederaufbau der zerstörten Städte. Den Kamin im großen Empfangsraum gibt es nicht mehr, dafür aber die auf dem Foto zu sehenden Terrassenfenster, die per Knopfdruck im Boden verschwanden, um den Weg zur Terrasse freizugeben.

Goebbels’ Arbeitszimmer ist am vollständigsten erhalten. Hier diktierte er nicht nur seine Leitartikel für die Wochenzeitung „Das Reich“, instruierte Rundfunk und Presse, sondern hier erhielt Goebbels auch grünes Licht für seine Politik der „totalen Kriegführung“. Im Waldhof verfasste er seinen grundlegenden Aufsatz „Der totale Krieg“, den er am 18.2.1943 im Berliner Sportpalast als fast zweistündige Rede hielt.

In dem mehr als 100 Quadratmeter großen Filmsaal stellte Goebbels die „Deutsche Wochenschau“ zusammen, das vielleicht wichtigste Propaganda-Instrument der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Außerdem prüfte, zensierte und verbot er hier die ihm vorgeführten Filme. Am Bogensee unterhielt sich Goebbels mit Damen wie Zarah Leander, einer schwedischen Schauspielerin und Sängerin, die als Filmschauspielerin überwiegend im nationalsozialistischen Deutschland wirkte und Anny Ondra, der Ehefrau Max Schmelings. Filmfragen besprach Goebbels hier mit dem Schauspieler und Regisseur Heinz Rühmann (bekannt u.a. durch den Film „Die Feuerzangenbowle“ von 1944) und der österreichischen Schauspielerin Hilde Krahl, wie er in seinem Tagebuch. festhielt Veit Harlan war ebenfalls mehrfach zu Gast, um über den antisemitischen Film „Jud Süß“ zu sprechen.

Der Waldhof war für Goebbels seit August 1943 nicht nur ein Ort zum Arbeiten, wenn das Propagandaministerium in Berlin wegen Bombenschäden nicht zu nutzen war, sondern auch zu seinem ersten Wohnsitz geworden.

Nach dem Krieg nutzte die FDJ den Raum für Vorträge vor angehenden Jugendfunktionären. Die Führungsriege der späteren DDR, wie Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl, Hermann Axen, Paul Wandel und Erich Honecker – gaben sich hier die Klinke in die Hand.

Zentralschule der FDJ

Nach Kriegsende besetzte die Rote Armee das Gelände und nutzte es als Militärlazarett. Im Oktober 1951 wurde der Grundstein für die Erweiterungsbauten der Hochschule gelegt. Der Stalinallee-Architekt Hermann Henselmann entwarf Lektionsgebäude, Internat (Hörerwohnhäuser genannt) und Gemeinschaftshaus sowie die Frei- und Grünflächen im Stil des Sozialistischen Klassizismus. Hierher kamen Schüler aus allen Teilen Deutschlands sowie Jugendliche aus den mit der DDR befreundeten sozialistischen Ländern. Nach 1980 wurde deshalb im Landhaus ein Restaurant für repräsentative Zwecke eingerichtet und weitere Neubauten – eine Sporthalle, ein Heizhaus und ein weiteres Internatsgebäude – errichtet. Im Lektionsgebäude wurde die zweitgrößte Simultanübersetzungsanlage der DDR mit 18 Fremdsprachenkabinen und 560 Sitzplätzen errichtet, wie uns ein älterer Herr, der seinen Hund Gassi führt, berichtet. Außerdem gab es einen Kindergarten und -krippe im ehemaligen Gästehaus, dem heutigen Forstamt. Seit Mitte der 1970er Jahre absolvierten auch Studenten aus kapitalistischen Ländern die Jugendhochschule, darunter aus der Bundesrepublik Deutschland (SDAJ-Mitglieder), aus Dänemark (DKU-Mitglieder), aus Griechenland, Chile oder Grenada. Einige Studenten hatten sich unter falscher Identität immatrikulieren lassen, da sie in ihren Heimatländern politischer Verfolgung ausgesetzt waren. Bundeskanzler Helmut Schmidt hielt hier 1981 die Pressekonferenz während seines Besuchs in der DDR.

Nach dem Ende der DDR wurde die Jugendhochschule abgewickelt und das gesamte Gelände ging an das Land Berlin. Die Regierung de Maizière berief hier im Juni 1990 die Bogensee-Konferenz, die den Verkauf der DDR-Energiebetriebe an die großen westdeutschen Stromkonzerne besiegelte. Zunächst zog der gemeinnützige Internationale Bund für Sozialarbeit als Nutzer ein und bildete Jugendliche für die Sozialarbeit aus.

Ein Gebäude diente auch als Hotel, dessen Konzept jedoch nicht erfolgreich war und deshalb neue Projekte wie das Internationale Bildungszentrum (IBC) ausprobiert wurden. Seither stehen die denkmalgeschützten Gebäude leer und verfallen. Danach fanden bis 2005 in den Hochschulgebäuden noch jährlich einmal Schulungen der Berliner Polizei statt. Dem Land Berlin kosten die jährlichen Betriebskosten über 250.000 Euro. Der einzige Betrieb auf dem Gelände war zwischen Mitte der 2000er und dem Jahr 2008 die Berliner Forstverwaltung mit ihrer Verwaltung in der ehemaligen Goebbelsschen Blockhütte und ihrer Waldschule, die Kindern die heimische Natur näher bringen will. Die von der Waldschule genutzten Gebäude wurden 2010 unter Denkmalschutzauflagen saniert.

Die Immobilie wurde im Jahr 2008 vom Immobilienfonds Berlin weltweit im Bieterverfahren zum Verkauf ausgeschrieben. 2009 wurde der Verkauf jedoch ausgesetzt, obwohl sich Kaufinteressenten gemeldet hatten. Die eingereichten Nutzungskonzepte wurden nicht genehmigt, da sie nicht den gesamten Komplex umfassten. Die ebenfalls leerstehende Goebbelssche Blockhütte wurde bei einem Dachstuhlbrand am 14. Mai 2015 schwer beschädigt und verfällt seither. Im Januar 2015 gründete sich ein Förderverein zum Erhalt der Gebäude und Nutzung als internationale Akademie mit Bildungsangeboten für Akademiker aus Krisengebieten. Eine historische Ortsbegehung und weitere Informationen sind hier online abrufbar: https://bogensee-geschichte.de/

Schloss Dammsmühle

Im Frühjahr 2020 machten wir einen Abstecher zum Schloss Dammsmühle. Darüber berichtete ich bereits hier in unserem Blog: https://www.stadtwaldkind.de/reise-und-ausflugstipps/romantische-wanderung-rund-ums-schloss-dammsmuehle/

Beelitz-Heilstätten

Beelitz Heilstätten, Brandenburh

Schon seit Jahren ist das von der Landesversicherungsanstalt von 1898 bis 1930 errichtete und heute denkmalgeschützte Ensemble ein Besuchermagnet für Touristen sowie Berliner und Brandenburger. Nicht zuletzt durch zweifelhafte Parties, Geisterbeschwörungen sowie auch tödliche Unfälle sind die Beelitz-Heilstätten im Internet weltweit bekannt geworden. Auf dem 200 Hektar großen Areal befand sich einst das preußische Vorzeigekrankenhaus für Tuberkulosekranke. An die 160.000 Tuberkulosetote pro Jahr zählte man in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Aufgrund der beengten Wohnverhältnisse in Berlins Arbeiterquartieren war Berlin besonders betroffen. Bis zu 1.200 Patienten konnten in der Lungenheilstätte gleichzeitig genesen. In zwei späteren Weltkriegen diente es als Lazarett für verwundete Soldaten. Auch Adolf Hitler soll hier wegen einer Verletzung durch Granatsplitter behandelt worden sein. Nach Ende des 2. Welkriegs dienten die Heilszätten als sowjetisches Militärhospital. Seir ein paar Jahren werden einige Gebäude restauriert und aus einstigen Werkstattgebäuden werden Wohnungen. Die frühere Liegehalle dient nun als Kassenbereich des Baumkronenpfads. Aus dem Turbinenpumpenhaus soll ein Erlebniscafé werden. Die Pförtnerhauser mit dem grünen Fachwerk sind bereits bewohnt. Anderes ist unwiderbringlich verloren, wie zum Beispiel die Kegelhalle. Eines Tages sollen hier etwa 5.000 Menschen wohnen können.
Im Jahr 2017 besichtigten wir eines der über insgesamt 60 Gebäude auf diesem 210 Fußbalffelder großen Areal. Ein Mix aus gotischen Blatt- und ionischen Säulenkapitellen konnten wir hier bewundern. Grün-weiße Bodenfliesen und geschnitzte Drachenköpfe zeugen noch heute davon, wie viel Wert man damals auf Schönheit legte. Das Betreten ist nur mit einem gültigen Eintrittsticket mit oder ohne Führung möglich. In diesem Blogbeitrag habe ich darüber berichtet: https://www.stadtwaldkind.de/reise-und-ausflugstipps/ausflugtipp-fuer-das-komische-krankenhaus-das-kaputt-ist-mit-kindern-zu-den-beelitzer-heilstaetten/ Wer lieber aus der Vogelperspektive auf diesen morbiden Lost Place wie zum Beispiel auf das ausgebrannte „Alpenhaus“ aus dem Bäume wachsen blicken möchte, dem sei der Baumkronenpfad empfohlen. Im Frühling 2020 haben wir den luftigen Weg erklommen. Bitte prüfe auf der Website nach, ob die Corona-Verordnung eine Öffnung zulässt: https://baumundzeit.de

Regeln beim Urban Exploring

  1. Wir hinterlassen nur Fußspuren: wir verändert, klauen, beschmutzen, besprühen, zerstören und rauchen nicht.
  2. Wir respektieren das Eigentum anderer: wir brechen nicht ein, wenn es keinen Zugang zu dem Lost Place gibt.
  3. Wir sind vorsichtig: Weil Lost Places baufällige, teilweise einsturzgefährdete Ruinen sind, achten wir immer auf uns und unsere Umgebung und ziehen nie alleine los.
  4. Wir machen keine genauen Ortsangaben: Damit die Lost Places nicht Opfer sinnloser Zerstörungswut werden, geben wir keine Adressen bekannt.
  5. Bevor wir zu einer Entdeckungstour aufbrechen, recherchieren wir, ob es dort legale Führungen gibt.
  6. Wir holen die Erlaubnis des Eigentümers ein, um das Gelände betreten zu dürfen. Ansonsten ist es Hausfriedensbruch, was eine Anzeige nach sich ziehen kann.
  7. Damit wir nicht umsonst zu dem verlassenen Ort fahren, recherchieren wir, ob der Lost Place überhaupt noch existiert, denn viele werden mit der Zeit renoviert oder abgerissen.

Literaturhinweise

Vergessene Orte in Berlin und Brandenburg (2019) von Robert Conrad

Verlassene Orte Berlin. Dem Charme des Verfalls in der Spree-Metropole auf der Spur mit rund 180 stimmungsvollen Fotografien (2018) von Daniel Boberg

Verlassene Orte / Abandoned Berlin, Band/Volume 2: Ruinen der Moderne in Berlin und Umgebung / Modern ruins in and around Berlin (2020) von Ciarán Fahey

StadtWaldKind

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