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DIY in der Corona-Time: Behelf-Mund-Nase-Schutz selber nähen

Hätte mich vor ein paar Wochen jemand gefragt, ob ich auch eine BMNS habe, so hätte ich zuerst an eine unangenehme Allergie gedacht. Doch spätestens seitdem in den Nachrichten und in der Stadt immer mehr Menschen eine BMNS tragen, habe auch ich endlich geschnallt, dass es sich um einen Behelf-Mund-Nase-Schutz handelt. Super, dass immer mehr Schneidereien von Bühnenhäusern und auch viele Privatpersonen die Zeit nutzen, um für soziale Dienste Behelfs-Stoffmasken zu nähen. Die Caritas hat gerade einen Aufruf gestartet: https://www.youngcaritas.de/atemmasken-nähen

In unsere Post für Oma & Opa kommen Behelfs-Stoffmasken

Wofür brauche ich eine BMNS?

Eine Behelfs-Stoffmaske soll das Risiko minimieren, unsere Mitmenschen ungewollt durch Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen, mit dem Coronavirus zu infizieren. Die Maske dient also dem Fremdschutz und ist kein Eigenschutz gegen Covid-19.
Achtung: Solche selbstgenähten Stoffmasken sind nicht für den professionellen Einsatz in Kliniken und Krankenhäusern konzipiert und ersetzen keine Atemschutzmasken mit nachgewiesener Virenresistenz. Dennoch bitten Supermärkte ihre Kunden darum, solche Masken beim Einkaufen zu tragen. Aus Rücksicht auf meine Mitmenschen trage ich beim Einkaufen nun auch ich solch eine Maske und habe meine Eltern auch gleich damit versorgt. Schließlich kann niemand von uns mit Sicherheit wissen, ob er oder sie den Virus in sich trägt, solange man keine Symptome zeigt und sich nicht hat testen lassen.

Das brauchst Du zum Nähen der Atemschutzmaske

  • zwei ca. 90 cm lange und 2-3 cm breite Stoffstreifen (bei 60 Grad waschbar, Stoff zuvor gewaschen, muss aber nicht neu sein) als Kopfbänder oder Gummibänder
  • zwei 17 cm langen und 2 cm breite Stoffstreifen oder Schrägband zur Kantenverstärkung (bei 60 Grad waschbar, Stoff zuvor gewaschen)
  • einen ca. 15 cm langen dünnen und biegsamen Draht (Du kannst Basteldraht, Pfeifenreiniger, Klemmdraht) um die Maske an die Gesichtsform anzupassen
  • ein 17 cm x 34 cm großes Stofftuch aus atmungsdurchlässigem kochfesten Baumwollstoff (T-Shirt-Stoff, Stoffwindel oder leichtes Baumwolltuch
  • Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Bügeleisen
  • Schere
  • Maßband
  • Stecknadeln
  • Nähkreide oder Stift

So kontrollierst Du, ob Dein Stoff atmungsdurchlässig ist: Nimm den Stoff doppelt und halte ihn dicht vor Mund und Nase. Atme ein und aus. Wie fühlt es sich an? Bekommst Du genug Luft?

Stoff vorbereiten

Messe das 17 cm x 34 cm große Stoffstück auf dem Stoff ab, schneide ihn aus. Falte es zur Hälfte und bügel es.

Falten reinbügeln

Lege 2 bis 3 Längsfalten in den Stoff (ca. 1 bis 1,3 cm), bügel sie und stecke sie mit Nadeln fest.

Kopfband und Kantenverstärkung

Wenn Du kein Gummiband und kein fertiges Schrägband hast, ist hier für beides die Alternative: Messe und schneide 2x 90 cm lange und 2-3 cm breite Streifen (Kopfband) und 2x 17 cm lange und 2-3 cm breite Streifen (Kantenverstärkung) aus. Klappe die Bänder an den Längsseiten oben und unten zur Hälfte nach innen ein und bügel sie.

Lege Dein Stofftuch oben wie unten in die Kantenverstärkung. Lege in die obere Kantenverstärkung den Draht ein befestige alles mit Nähnadeln. Nun vernähe die Kantenverstärkungen.

Schiebe die eingebügelten Falten Deines Tuchs mittig auf beiden Seiten der Kopfbänder zusammen. Befestige sie mit Stecknadeln und vernähe sie.

DIY-Tip: Wie Ihr eine originelle Einkaufstasche aus einem alten Geldsack herstellt

Wie aus einem Sack voller Geld eine große Einkaufstasche wird

Mäuse, Money und Moneten: In dem großen Geldsack aus dem Jahr 1974 und in dem kleinen Sack von 1979 steckten einmal viele viele Deutsche Mark Münzen. Leider war beide komplett leer als ich sie auf dem Collectors Antique-Market in den Hamburger Colonnaden kaufte. Ich fand die reißfesten Leinensäcke so cool und lustig, dass ich spontan von dem freundlichen Verkäufer einige abkaufte. Besonders gefällt mir das Detail mit der Monats- und Jahresangabe unten links. Dadurch kann man sich Zeiträume auswählen, die persönlich etwas mit einem selbst oder mit der damit zu beschenkenden Person zu tun haben. Aus den Säcken kann man alles mögliche machen. Sie können zum Beispiel als Türstopper, als Adventskalendersäckchen, Kissenhülle oder als Transporttasche für Einkäufe oder Sportbekleidung dienen. Ich habe mich für eine Tasche entschieden. Der Fantasie sind hier aber keine Grenzen gesetzt. Heute zeige ich Euch, wie Ihr aus solch einem Sack ruckizucki eine große und stabile Einkaufstasche nähen könnt. Solche Original Geldsäcke gibt es übrigens nicht nur auf dem genannten Hamburger Antikmarkt, sondern auch auf Ebay Kleinanzeigen.

Die Materialien

Ihr braucht natürlich neben einem Geldsack eine Nähmaschine, Nähgarn, eine kräftige Stoffschere und einen breiten Tragegurt, insofern Ihr eine Einkaufs- bzw. Transporttasche näht. Wenn Ihr ein zusätzliches geheimes Innenfach haben möchtet, dann braucht Ihr zusätzlich noch einen kleineren Geldsack. Wenn Ihr die Tasche am Ende noch verzieren wollt, könnt Ihr zum Beispiel eine hübsche Bordüre nehmen.

Stoff zuschneiden

Damit die Tasche zum Beispiel als Einkaufstasche taugt und viel hinein passt, muss der Sack zuerst auseinander genommen werden. Er verliert dadurch seine vorige hochformatige Form und wird etwas quadratischer. Dafür schneidet Ihr die Tasche am unteren Ende auf und nehmt von der Vorder- und Rückseite jeweils ein gutes breites Stück ab. Dann habt Ihr zwei weitere Stoffteile. Eines der beiden lasst Ihr so wie es ist. Dieses näht Ihr später als Boden an die Taschenvorder- und rückseite. Das andere Stück teilt Ihr einmal längs, so dass zwei schmalere Stück daraus werden. Diese werden im nächsten Schritt als Seitenteile vernäht. Den Tragegurt teilt Ihr in zwei genau gleich lange Teile.

Innentasche und Seitenteile annähen

Wenn Ihr eine Innentasche für Kleingeld oder Schlüssel braucht, näht Ihr den kleineren Sack komplett auf die Innenseite der Vorder- oder Rückseite (jenachdem wo Ihr sie am liebsten haben möchtet).
Danach näht Ihr die beiden schmalen Stoffteile auf rechts (also die beiden schönen Seiten, die man später außen sehen soll, liegen aufeinander) an beide Seiten der Vorder- oder Rückseite. Ich habe einen Kreuzstich genommen, weil das stabiler als ein einfacher Stich ist.

Den Boden annähen

Sind die beiden Seitenteile fertig, wird der breitere Stoffteil unten als Boden angenäht. Dafür wird das Stoffteil einmal längs umgeklappt, so dass Ihr quasi einen doppelten Boden habt. Das ist auch deshalb notwendig, weil es ansonsten mit den Seitenteilen nicht passen würde. Das werdet Ihr beim Nägen merken. Habt Ihr den Boden angenäht, näht Ihr nun die Vorder- oder Rückseite, jenachdem was noch übrig ist, an den Boden und die Seitenteile an. Auch hier werden Vorder- und Rückseite rechts auf rechts gelegt damit die Nähte später innen liegen und nicht zu sehen sind. Wie Ihr auf dem oberen Bild hier erkennen könnt, ist bei mir hier der Stoff oben ein gutes Stück zu lang. Dieses klappt Ihr einfach um und vernäht es, wenn es bei Euch auch so sein sollte.

Geldsack neu zusammen genäht

Sieht fast so aus wie vorher. Aber eben nur fast. Hier seht Ihr, dass die Seitenteile und der Boden an der Vorder- und Rückseite des Geldsacks angenäht sind. Die Nähte liegen innen. Die Tasche kann nun mehr Volumen aufnehmen und Ihr damit Euren Großeinkauf machen. Aber halt, nicht so schnell! Es fehlt dafür noch etwas wichtiges…

Tragegurt annähen und Tasche verschönern

Jetzt kommt der Tragegurt dran. Ihn habe ich ebenfalls mit einem Kreuzstich in einem Viereck an die Außenseiten genäht damit er schön fest sitzt. Ihr könnt sie aber auch in die Innenseite der Tasche nähen, was sicherlich noch besser ist. Anschließend habe ich noch eine breite bunte Stoffbordüre am oberen Taschenrand genäht, weil mir die Tasche ansonsten zu nackt aussah. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Kinderkleidung selber nähen

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Patchworkkleidchen sind prima geeignet, um Stoffreste zu verbrauchen

Ob für den eigenen Nachwuchs oder für die Kinder aus der Familie oder von Freunden, nichts ist schöner, als ein mit Liebe angefertigtes Nähstück, das freudestrahlend von den Kleinen getragen wird. Ich habe vor mehr als acht Jahren als Nähanfängerin von meiner Schwiegermama das Nähen lernen dürfen. Sie ist Schneidermeisterin, die sich ständig tolle Kleider, Blazer und Röcke schneiderte. Sie war eine tolle Lehrerin für mich (keine Schleimerei, sie liest meinen nämlich Blog nicht). Hätte ich sie nicht gehabt, so hätte ich an einem Nähkurs teilnehmen müssen, was mit einem Baby in der Trageschale neben der Nähmaschine sicherlich nicht so schön gewesen wäre.

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Dieses Kleid habe ich nur aus Jersey Stoffresten genäht.

Lottis Drehkleid: Patchwork-Kleid mit Baumwollstoffresten und einem Shirt aus Jersey

In meiner ersten Elternzeit habe ich das ein oder andere niedliche Kleidungsstück und Patchworkdecken für unsere Tochter genäht. Danach war erst einmal eine lange Nähpause, weil ich mir neben Kind, Beruf, Partnerschaft, Freunden, Blog und Reisen einfach keine Zeit mehr dafür nehmen wollte.

Seit etwa ein bis zwei Jahren nähe ich endlich wieder. Zuerst Röcke für unsere Töchter und mich, wie Du in dem ein oder anderen Blogbeitrag lesen kannst. Danach kamen ein paar Leggins und Boxershorts dran.

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Hoddie für kleine Fußballfans

Nun habe ich mich an Kapuzenshirts, Kapuzenkleidchen und an Drehkleidchen mit schwingendem Rockteil heran getraut. Ich bin wahrlich keine Pefektionistin, aber das Nähen macht mir einfach solchen Spaß, weil ich relativ schnell ein buntes Ergebnis in meinen Händen halten kann. Das ist deshalb so schön für mich, weil ich in meinem Berufsleben eher einer abstrakten Arbeit nachgehe. Ihr wisst, was ich meine.

Hoodie für mutige Piraten

Links zu den von mir genutzten kostenfreien Nähanleitungen bzw. Freebooks:

Auf der Blogseite von Mamamotz habe ich viele tolle Freebooks zum Nähen wie zum Beispiel für den bei uns sehr beliebten Hoodie finden können. Neben Schnittmusterbögen hat Mamamotz ihre Nähanleitungen mit Schritt-für-Schritt-Bildern illustriert. Dadurch können Näheinsteigerinnen problemlos alle Kleidungsstücke nachnähen.

www.mamamotz.de

Auf der Blogseite von Schnabelina gibt es kostenfreie Nähanleitungen für Röcke, Kleider, Taschen, Hosen, Jumpsuits, Puppenkleidung, Mützen und Sonnenhüte:

https://schnabelinablog.de

Lottis Drehkleid: https://www.alles-fuer-selbermacher.de/index.php?route=product/product&product_id=30352

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Aus kleinen Reststoffstücken lässt sich vielleicht noch ein Teddy nähen (tolles Einsteigernähprojekt für Kinder)

Ich arbeite mit dem Modell SINGER Freiarm-Nähmaschine Brilliance 6180 inklusive großen Anschiebetisch. Diese hat viele verschiedene Stiche, die man einfach einstellen kann und funktioniert zuverlässig. Zudem ist sie vom Preis-Leistungsverhältnis prima für Näheinsteigerinnen:

https://amzn.to/2Tlgmn3

Wer nicht so gerne auf dem Bildschirm liest, kann sich zum Beispiel in dem Buch „Grundkurs Nähmaschine: Nähen leicht gemacht – Schritt für Schritt vom Einsteiger zum Profi“ Arbeitstechniken abschauen und sich mit dem Nähen vertraut machen.

https://amzn.to/2ThXANf

Ein Fuchs-Faschingskostüm selber machen


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Fuchs, Du hast die Partywürste gestohlen, gib sie wieder her…

Cowboy, Indianer, Prinzessin, Elsa, Darth Vader, Feuerwehrmann, Pippi Langstrumpf (die Anleitung für letzteres Kostüm habe ich Euch bereits vorgestellt)… Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, als was unsere Kinder zum Faschingsfest in der Kita oder in der Schule gehen könnten. Doch wie wäre es mal mit einem Fuchs? Ich wette mit Euch, dass es nur einen und keinen zweiten Meister Reinecke gibt (zumindest war unsere Tochter die einzige Fuchsdame in einer Waldkita, wo es doch eigentlich nahe liegt) Dabei ist ein Fuchs-Kostüm ganz leicht zusammenzustellen und sieht obendrein super süß aus!

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Was braucht man für ein Fuchs-Kostüm?

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Anleitung für ein Fuchs-Kostüm

  1. Wenn man den Fuchsschwanz selbst näht, die benötigte Länge vorher abmesssen, den Umriss mit einem Edding auf dem Stoff vormalen, ausschneiden, den Stoff an der langen Seite zusammennähen, mit der Füllwatte in Form bringen und an die Rückseite der Leggins bzw. Hose auf Pohöhe festnähen.
  2. Die Leggins und das Shirt anziehen.
  3. Das Gesicht rund um die Nase mit weisser Theaterschminke schminken oder es einfach bei der normalen Hautfarbe belassen, einen schwarzen Punkt auf die Nase sowie Barthaare malen und den Rest mit einem Schminkschwämmchen in Orange abtupfen.
  4. Die Mütze aufsetzen und wer hat, kann dem kleinen frisch gebackenen Füchslein noch ein Plüschtierhuhn oder -ente als Proviant unter den Arm klemmen und los geht’s zur Faschingsparty!

Patchwork-Tellerrock aus alter Jeanshose und Stoffresten selbst nähen

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Rock den Style mit einem trendy Tellerrock!

Lust auf was neues zum Anziehen, aber der Weihnachtsmann hat Dein Bankkonto leer geplündert? Ich zeige Dir, wie Du aus Stoffresten und abgelegten Kleidungsstücken einen schönen klassischen Tellerrock nähen kannst. Schau doch mal in Deinem Kleiderschrank nach, ob darin das ein oder andere Kleidungsstück wie eine ausgebeulte oder zu kleine oder zu große Jeanshose schlummert, die Du nicht trägst. Bettwäsche eignet sich übrigens ebenso für einen Tellerrock. Du wirst erstaunt sein, was Du daraus an einem Vor- oder Nachmittag schönes machen kannst. Neben der Geldersparnis tust Du der Umwelt etwas guten indem Du Dir kein neues Teil kaufst, für dessen Herstellung literweise Wasser verbraucht wurde.

Ich habe mir heute neben einer alten Bluejeans einen blau-türkis gemusterten Stoffrest sowie einen dunkelblauen Bündchenstoff vorgenommen aus denen ich mir einen flotten Patchwork-Tellerrock nähen möchte. Den Schnitt habe ich bereits mehrfach für Röcke für meine Mädels und mich verwendet und finde, dass der Stoff sehr schwungvoll fällt. Die Anleitung ist für Nähanfänger ein absoluter Glücksgriff, da der Schnitt total einfach ist und der Rock schnell genäht ist.

Materialien für einen Flatterrock:

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Gute alte Bluejeans, viel zu schade zum Wegwerfen, oder?
  • alte (Jeans-)Hosen, alte Röcke, abgelegte Shirts oder andere Kleidungg, die nicht mehr getragen wird. Die Stoffe, die Euch zur Verfügung stehen, sollten insgesamt in der Breite mindestens zwei Meter Jersey oder Jeans- oder Baumwollstoff (wenn der Rock nicht länger als 50 Zentimeter sein soll) ergeben
  • Bündchenstoff (Breite, siehe nächster Schritt 0. Maß nehmen)
  • bei Bedarf Schräg- oder Zierband für den Saum
  • Maßband
  • Stoffschere
  • Stecknadeln, Nähkreide oder einen Stift
  • natürlich eine Nähmaschine mit allem drum & dran


Schritt für Schritt Anleitung für einen Tellerrock im Patchwork-Style

0. Maß nehmen

Mit dem Maßband folgende Maße abmessen:

  1. Hüftumfang (um den Po herum)
  2. Taillenumfang (wichtig für das Bündchen)
  3. Länge (ab Hüftknochen)

1. Stoffe aus den alten Kleidungsstücken ausschneiden, nebeneinander legen

Den zuvor gewaschenen Stoff aus dem alten Kleidungsstück ausschneiden (wenn der Stoff von einer Hose stammt). Alle gewünschten Stoffenebeneinander legen. Überlege Dir, welches Muster Du für Deinen Rock haben möchest und lege Dir die Stoffe entsprechend nebeneinander. Für einen Patchworkrock brauchst Du insgesamt 8 Stoffteile, die nach dem Ausschneiden jeweils an einen Keil mit einem runden Endeerinnern und später miteinander vernäht werden. Ich habe 2 verschiedene Stoffe (Jeanshose und Stoffrest) genommen, die ich dann später abwechelnd miteinander vernähe.

2. Stoffreste abmessen und in Patchworkstücke zuschneiden

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Viertelkreis für einen Tellerrock aus einem Stoffrest zugeschnitten

Ein Stoffteil dient Dir als Muster zum Ausschneiden der weiteren Stoffteile. Nehme dafür das größte Stoffstück, das Du hast. Das Muster kannst Du auch später mit den anderen Stoffteilen vernähen.

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Tellerrock Skizze für ein Viertelrockteil

Messe in der Breite und in der Höhe des Stoffs zwei Mal dieselben Maße: Zuerst misst Du 1/8 Deinen Hüftumfangs (bei Baumwolle 2 Zentimeter mehr), stecke Dort eine Stecknadel fest oder markiere die Stelle mit Nähkreide oder einem Stift.
Ab der Stelle, wo das 1/8 des Hüftumfang endet, misst Du die zuvor ermittelte gewünschte Länge (bei Baumwollstoff hier ebenfalls 2 Zentimeter mehr nehmen) ab und mache am Ende mit Nähkreide, einem Stift oder einer Stecknadel ein Zeichen.
Wenn Du die beiden Maße (1/8 Hüftumfang + Länge) jeweils in der Breite und in der Höhe des Stoffteils markiert hast, hast nun einen Viertelkreis des benötigten Stoffs abgemessen.

Vor dem Zuschneiden entweder das Maßband oder einen Faden in der Rocklänge nehmen, in der oberen Stoffecke ab der Ihr die Rocklänge gemessen habt, ansetzen und ab dort die Viertelradiuslinie markieren an der danach entlang geschnitten wird.

Nun schneide den Vierteilkreis aus. Wenn der übrige Stoff, den Du noch nicht zugeschnitten hast, groß genug ist, lege nun Deinen Viertelkreis als Muster auf den nächsten Stoff und zeichne den Umriss nach und schneide ihn aus. Das wiederholst Du, bis Du 4 Viertelkreise ausgeschnitten hast. Die Viertelkreise kannst Du nun jeweils einmal umklappen und in der Bruchlinie (das ist die Stelle, an der der Stoff umgeklappt wird) in zwei Teile schneiden.

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8 Stoffteile, d.h. 8 Viertelkreise sind fertig ausgeschnitten und bereit zum Vernähen

Nun liegen Dir acht Achtelkreise vor, die jeweils an einen Keil erinnern.

Alternative wenn Du kleinere Stoffreste hast: Solltest Du über Dein Muster hinaus nicht so große Stoffteile haben, so dass Du daraus Viertelkreise ausschneiden kannst, klappe Deinen Musterstoff-Viertelkreis einmal um und schneide ihn in der Bruchlinie in zwei Teile. Nun hast Du zwei Achtelkreise, die jeweils an einen Keil erinnern.

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Achtelkreis für einen Tellerrock (ein Viertelkreis in 2 Hälften geschnitten)
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Musterstoffteil auf den übrigen Stoffrest legen und Umriss abzeichen


Lege einen der beiden Achtelkreise auf den nächsten Stoffrest, den Du zuschneiden möchtest, zeichne den Umriss nach, schneide den Keil aus. Wiederhole dies mit den Stoffresten, bis Du acht Achtelkreise hast. Nutzt Du nur 2 verschiedenene Stoffe, dann hast Du 4 Stoffe aus dem 1. Stoff und 4 Stoffe aus dem 2. Stoff. Du kannst aber auch natürlich noch mehr unterschiedliche Stoffe nehmen, wenn Du mehr Abwechslung möchtest oder einfach kleinere aber dafür mehr verschiedene Stoffreste übrig hast.



3. Rockteile miteinander vernähen

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Stoffteile rechts auf rechts gelegt (schöne Seite innen) und im Gradstich vernähen

Jeweils zwei der acht Achtelkreise rechts auf rechts (rechts ist die schöne Seite die später aussen liegen soll) aufeinander legen, die Du anhand des Musters oder Farbe für einander passend befindest, und diese mit Stecknadeln zusammen stecken. Eine der beiden langen Seiten im klassischen Geradstich zusammen nähen. An diesen nun entstandenen Viertelkreis legst Du rechts auf rechts den nächsten Achtelkreis und nähst ihn wieder im Gradstich an. Das wiederholst Du bis Du alle Stoffkeile bzw. Achtelkreise miteinander vernäht hast.

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Blue Jeans never dies – auch wenn sie als Patchwork-Rock daher schwingt

Ich hatte Lust meinem Rock eine Jeanstasche zu verpassen und habe die entsprechende Tasche von der alten Jeans mit Stecknadeln auf eines der Jeans-Patchworkstücke fest gesteckt und dran genäht.

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linke Seite des Tellerrocks (liegt beim Tragen innen), im inneren Kreis (Taille) habe ich bereits das Bündchen festgesteckt

Breite den Tellrock auf dem Boden aus. Du hast nun einen großen Kreis mit einem runden Loch in der Mitte.

4. Bündchen nähen

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Das kurze Ende des Bündchens miteinander vernähen

Für die Bündchenbreite vom gemessenen Taillenumfang 10% abziehen. Die Höhe des Bündchens ist Geschmackssache. Ich nehme gerne mehr Höhe, weil ich das Bündchen später gerne umschlage. Aber 12 Zentimeter sollten es schon mindestens sein.

Das Bündchen in der Höhe falten und die kürzeren Enden zusammen nähen. Das Bündchen auf rechts drehen und rechts auf rechts an den Rock (die schönse Rockseite und eine Seite des Bündchens liegen nun innen) in mindestens vier Abschnitten mit Stecknadeln feststecken. Ich lege das Bündchen gerne aussen einmal um den Rock herum damit ich es beim Nähen besser mit den Fingern dehnen kann. Beim Nähen des Bündchens an den Rock muss der Bündchenstoff gedehnt werden, damit er die Gesamtumfang des Kreises abdeckt.

5. Saum umnähen?

Nun den Saum des Tellerrocks umnähen und je nach Geschmack noch mit einem Saumband verzieren. Bei Jerseystoffen kann man ein Saumband einnähen, damit der Saum verstärkt wird und der Rock besser fällt. Mir fällt es allerdings schwer, es so umzunähen, dass es nicht den gesamten Saum verzieht. Bei dem Rock für für mich habe ich den Saum unten überhaupt nicht umgenäht, weil ich es cool finde, wenn der Rock etwas rough, also ausgefranst, aussieht. Aber das ist Geschmackssache. Für meine Tochter hingegen habe ich ein Zierband angenäht, weil sie es etwas schicker mag.

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Swing it, Baby!

Nun den Rock vor dem Spiegel anprobieren, im Kreis drehen, den Tellerrock fliegen lassen, sich bewundern und sich selbst loben für das eigene Nähwerk!