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Erfahrungsbericht: Unsere Mutter-Kind-Kur

Safety First, denken in vertrauten, eingefahrenen Bahnen. So funktionierte die meiste Zeit mein Arbeitsgedächtnis. Mein präfrontaler Kortex war permanent on, weil er der Meinung war die ganze Zeit Probleme lösen und Handlungen planen zu müssen. Gleichzeitig spürte ich, wie ich immer unkreativer, eindimensionaler und empfindlicher zu werden drohte. Über Erreichtes konnte ich mich, wenn überhaupt, nur für einen kurzen Moment freuen. Wenn etwas nicht nach Plan lief, wurde ich nervös. Dieser Zustand war mein Dauermodus. Der Körper vollgepumpt mit dem Stresshormon Kortisol. Die Pandemie mit der Gleichzeitigkeit von Homeoffice, Homeschooling und nur eingeschränkten Kontakten zur Außenwelt stieß dieses Prozess bei mir an.

Ich gestattete mir nur kurze Ausflügen ins so genannte Default-Mode-Netzwerk, wenn ich mir Zeit nahm, um zu meditieren, mit meinen Kindern im Wald zu spazieren oder mit meinem Mann ein Wochenende in einem Spa zu verbringen, wenn es geöffnet war. Doch diese Pausen reichten nicht aus. Egal, wie sehr ich mir einredete, wie gut wir es trotz der COVID-Pandemie in unserem geräumigen Zuhause mit Garten und viel Natur drumherum hatten, der dauerhafte Schwebezustand, die Ungewissheit, wann die Normalität wieder einkehren würde, die einsetzenden gesellschaftlichen Konflikte über den Lockdown sowie die wiederkehrenden Schließungen von Theatern, Museen, Clubs, Konzerthäusern und Kinos setzte mir unbewusst mehr zu als ich zugeben wollte.

Durch Gespräche mit befreundeten Müttern wusste ich schon länger von der Möglichkeit, eine Mutter-Kind-Kur zu machen. Zuerst hatte ich so meine Bedenken. Dachte, das wäre nichts für mich und schob es auf. Aber nachdem ich ein paar sehr positive Erfahrungsberichte von Freundinnen erzählt bekam, gaben diese mir den letzten nötigen Anstoß und ich ging zu meiner Hausärztin um eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen. Für mich war diese Kur, trotz der immer noch komplizierten Corona-Einschränkungen, die sich auch auf einen Kurklinikalltag stark auswirken, dennoch die richtige Entscheidung und ich würde es in jedem Fall wieder tun.

Wenn du mit dem Gedanken spielst, mal eine Kur alleine oder mit deinen Kindern oder sogar mit deinem Partner oder deiner Partnerin und den Kindern zusammen zu machen, dann findest du hier einige Informationen, wie du eine Kur beantragen kannst, was es allgemein zu beachten gilt und du liest am Ende auch von meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Vorausschicken möchte ich, dass eine Kur kein Allheilmittel ist. Danach ist dein Leben nicht komplett besser oder ganz anders als vorher. Du bist danach wahrscheinlich kein besserer oder vollkommen gesunder Mensch. Allerdings bekommst du die Gelegenheit einmal die Pausetaste vom Alltag zu drücken und innezuhalten. Du erhälst einige Instrumente an die Hand, um zukünftig dein Leben anders zu gestalten oder zu betrachten. Du lernst Gleichgesinnte kennen, mit denen du dich über persönliche Sorgen und Schwierigkeiten austauschen kannst. Das ist in diesem Rahmen vollkommen normal. Die meisten Menschen siehst du nach der Kur aller Voraussicht nie wieder und es braucht dir nicht unangenehm sein, weil alle dort sind, weil irgendetwas in ihrem Leben gerade nicht mehr passt oder gesund ist. Alles, was in der Klinik besprochen wird, bleibt in der Klinik.

Du kannst dir während der Kur ein paar gesündere Angewohnheiten antrainieren. Zum Beispiel kannst dich mehr bewegen, meditieren, kannst deine Ernährung umstellen oder mit dem Rauchen aufhören. Eine Kur ist auch ein guter Zeitpunkt um digital Detox zu betreiben oder kein TV mehr zu gucken, zumal es zum Beispiel in unserer Klinik Wlan nur in ausgewählten Bereichen und nicht in den Zimmern gab. Du kannst auch mal weniger Koffein und kein Alkohol konsumieren. Letzterer darf in der Klinik übrigens eh nicht konsumiert werden und rauchen ist nur außerhalb des Gebäudes möglich.
Ich persönlich habe zum Beispiel darüber nachgedacht, welche Menschen mir wirklich wichtig sind, habe meine Ernährung geändert, habe mehr geschlafen, meditiert, mich häufig an der frischen Luft bewegt und viele Podcasts gehört. Seit der Kur bin ich nicht mehr so schnell gestresst, gehe die Dinge gelassener an und kümmere mich nicht mehr so viel darum, was andere von mir denken.
Wie lange das hält? Nun, die Rückkehr von meiner Kur ist bald einen Monat her und es gab und gibt bei mir schon Rückfälle in alte Gewohnheiten. Ich bleibe aber dran, verurteile mich nicht mehr dafür, wenn ich rückfällig werde, sondern bewege mich wieder auf meine Zielgerade. Darüber hinaus und das ist ein besonders schönes Geschenk, haben meine Tochter und ich jeweils eine neue Freundin gefunden. Dabei hatte ich gar keine Lust neue Leute kennenzulernen. Zuhause und auf dem ganzen Erdball verstreut habe ich schließlich bereits genug Freundinnen um die ich mich kümmern möchte. Daher habe ich mich auch wirklich nur mit solchen Frauen ausgetauscht, die mir wirklich sympathisch und vertrauenswürdig erschienen. Mit D. hatte ich intensive schöne Gespräche und habe mit ihr über Themen gesprochen, über die ich mit niemanden zuvor so reden konnte, weil klar war, dass sie genau das gleiche beschäftgt und ich ansonsten niemamden im meinem Umfeld kenne, dem es so ergeht wie mir. D. und ihre Tochter werden wir in den Osterferien besuchen fahren, auch wenn sie auf der anderen Seite Deutschlands wohnen.

Mit meinen beiden Töchtern hatte ich seit der Elternzeit nicht mehr so viel Qualitätszeit wie während der Kur.

Welche Faktoren gelten als Voraussetzung für eine Vorsorgekur?

Jeder gesetzliche Versicherte ein Recht auf eine Vorsorgekur. Egal ob Kinder oder Erwachsene, Berufstätige (selbständig oder festangestellt), Hausfrauen oder -männer, Studierende oder Rentnerin, jeder darf alle vier Jahre (bei besonders schweren Fällen nach zwei Jahren) eine Kur beantragen. Das heißt, wenn nur deinem Kind eine Kur gut tun würde, dann kannst du eine Kur für dein Kind beantragen und dein s. g. Therapiekind begleiten, selbst wenn du keine Kur für dich selbst beantragst. Umgekehrt kannst du eine Kur machen und deine Kinder begleiten dich kostenfrei, insofern sie niemand während deines Klinikaufenthalts betreuen kann, weil der oder die Partnerin bspw. berufstätig ist. Es können auch beide Elternteile, Pflegeeltern oder Großeltern zusammen mit den Kindern mit zur Kur.

Eine Kur dient vornehmlich der Vorsorge und Prävention. Das bedeutet, du solltest im Idealfall nicht erst schwer erkranken, um danach erst eine Kur zu machen. Vielmehr solltest du alles dafür tun, unter anderem eine Kur machen, um erst gar nicht schwer zu erkranken. Generell werden Kuren am häufigsten aufgrund seelischer Erkrankungen wie Alkoholsucht (allerdings gibt es dafür in der Regel andere Kliniken als solche in denen man eine klassische Mutter/Vater-Kind Kur macht), Angststörungen, Asthma, Bandscheibenvorfall, Brustkrebs, COPD (chronische Lungenerkrankung), Depression und Herzinfarkt verschrieben.

Ingesamt 47,9 Millionen Übernachtungen fanden 2019 in knapp 1.100 stationären Kurkliniken statt. Darunter sind an die Hundert Fachklinken für Familien. Die Tendenz ist steigend. Leider konnte ich keine Daten darüber finden, wie ich der hoch jeweils der Anteil der seelischen und der körperlichen Ursachen bei einem Kurantrag ausfällt. Manchmal liegt ja auch beides vor, oder eines bedingt das andere, Insofern spielt es letztendlich auch keine Rolle. Durch die Gespräche mit den anderen Klinikpatient*innen nehme ich an, dass die psychische Ursachen wie Burnout recht oft vertreten sind und aufgrund der Pandemie und den damit einhergehenden Belastungen bei Eltern noch gestiegen sein dürften. Allgemein sind die häufigsten Gründe für eine für eine Mutter/ Vater-Kind-Kur sind die Mehrfachbelastung durch Beruf und Familie, alleinerziehende Belastungen, Erziehungsschwierigkeiten, verhaltensauffällige oder chronisch kranke Kinder.

Leider werden momentan noch 98% aller beantragten Kuren von Müttern gemacht. Aber es gibt auch immer mehr Väter, die eine Kur beantragen. Ich kann diese Zahl in unserer Kurklinik bestätigten. Die Herren sind mit Abstand in der Minderheit. Das finde ich sehr schade, weil ich vermute, dass viele Väter ebenfalls unter Mehrfachbelastungen leiden, sich aber das nicht eingestehen, da sie evtl. die Befürchtung haben, dass ihnen das als Schwäche ausgelegt werden könnte.

Freie Zeit habe ich am liebsten draußen in der Natur, wie hier am Ostseestrand verbracht.

Wie beantrage ich eine stationäre Mutter-Kind-Kur?

Grundsätzlich gibt es ambulante und stationäre Kuren. Bei der ambulanten bist du tagsüber für einen bestimmten Zeitraum in Behandlung und gehst dann wieder heim. Während einer stationären Kur bleibst du hingegen üblicherweise für drei Wochen in einer Kurklinik.

Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass deine Kinder während der Kur zu viel vom Schulunterricht verpassen. Außerhalb der Ferienzeiten findet so genannter wissenserhaltener Unterrricht in der Klinik statt. In unserer Klinik waren das pro Tag 60 Minuten vor allem in den Hauptfächern Mathematik und Deutsch. Für den Grundschulbereich wurden außerdem Sachkunde und Englisch angeboten. Die Fächer Französisch, Latein, Spanisch und Italienisch wurden nicht vermittelt. Ich nehmen an, dass vor Corona eine längere Unterrichtszeit angeboten werden konnte.
Außerhalb der Unterrichtszeit bekamen unsere Kinder eine Betreuung, wenn ich eine Anwendung hatte. Mein Therapieplan war zeitlich so aufgebaut, dass ich meine Kinder bei Bedarf zum Unterricht begleiten konnte. Aber nach kurzer Zeit fanden sie den Weg auch allein und hatten Lust mit ihren neuen Freundinnen zu gehen.

Einige scheuen vielleicht wegen des vermeintlich hohen Aufwands davor zurück, eine Kur zu beantragen. Dem ist nicht so. Der Aufwand hält sich sehr in Grenzen, wie ich dir im folgenden zeige. Und so kannst du vorgehen:

Kur beantragen

Mit dem (Haus)Arzt*in kannst du die physischen und/oder psychischen Gründe für deine Kur besprechen. Außerdem wirst du gefragt, welche Regionen in Deutschland, bspw. Meer oder Waldgebiete, du für eine Kur bevorzugst. Die Arztpraxis stellt das Formular „Verordnung medizinischer Vorsorge für Mütter oder Väter gemäß Paragraph 24 SGB V“ nach deinem Arztbesuch aus. Darin sind die vorsorgerelevanten Gesundheitsstörungen bzw. Erkrankungen und die Vorsorgebedürftigkeit, bereits vorangegangene Krankenbehandlungen, Vorsorgeziele und die Zuweisungsempfehlungen für die Kur vermerkt. Dieses Formular sendest du an deine Krankenkasse.
Nach etwa zwei Wochen meldete sich meine Krankenversicherung mit der Bewilligung der Kur und stellte mir die Kurkliniken vor, mit denen sie zusammenarbeitet. Man hat i.d.R. sechs Monate Zeit die Kur anzutreten, ansonsten verfällt sie und muss neu beantragt werden. Die Kliniken sind meist über viele Monate hinweg ausgebucht, so dass man genügend Zeit bis zum Kurantritt einplanen sollte.

Kurklinik auswählen

Meine Krankenversicherung hat mir ein Zeitfenster gegeben, innerhalb dessen ich mich für eine der Kliniken entscheiden konnte. Auf den Websites der Kliniken findest du normalerweise alle relevanten Infos über die Kliniken und ihre Angebote. Die Kliniken, die mir vorgestellt wurden, waren alle gleich gut. Letztendlich wurde mir eine Klinik zugewiesen, die innerhalb der sechs Monatsfrist noch ein Appartment für meine Kids und mich frei hatte, was für mich völlig in Ordnung so war.

Kurklinik mit Infos versorgen und Zuzahlung

Etwa einen Monat nach der Kurbewilligung hat sich die Kurklinik bei mir per Post gemeldet und mir den möglichen Kurzeitraum mitgeteilt. Für mich hat es gepasst, weil der Zeitraum mit den Berliner Winterferien zusammenfiel und es erst nach der Halbjahreszeugnisvergabe stattfinden sollte. Auch berufliche Termine konnte ich mit dem Zeitraum gut vereinbaren. Per Mail bestätigte ich den Termin innerhalb der vorgegebenen zwei Wochen.

Die Zuzahlungsfrist sollt zwei Wochen vor Kurantritt ablaufen. Per Terminüberweisung überwies ich das Geld auch erst dann, falls etwas gesundheitliches dazwischen kommen sollte. Der Klinik schickte ich per Post die benötigten Infos zu meiner Person und meiner Kinder zu (Alter, Berufsstand, Arbeitsstunden pro Woche, Krankenversicherung, Allergien, Vorerkrankungen, Vorsorgeziele etc.). Die Krankenkasse übernimmt zwar die Kurkosten und kümmert sich auch komplett um die Abrechnung. Allerdings musst du nach dem 18. Lebensjahr pro Tag 10 Euro pro stationären Kalendertag für dich selbst zuzahlen.

Das gesonderte Schulformular, in dem vermerkt ist, welche Themen und Aufgaben während des Kuraufenthalts zu erledigen sind, übergab ich etwa zwei Wochen vor unserem Kurantritt mit der allg. Info, in welchem Zeitraum die Kinder der Schule fernbleiben werden, an die Klassenlehrer*innen. Dieses Formular kann in der Regel bei der Klinikrezeption oder direkt bei den Lehrerinnen in der Klinik abgegeben werden.

Arbeitgeber*in informieren

Die Krankenkasse stellt ein Formular für deinen Arbeitgeber*in bereit, das du einreichst damit dieser für den Kurzeitraum dein Gehalt fortzahlt. Die Kur darf vom Arbeitgeber*in nicht abgelehnt werden. Aber eine freundliche Rücksprache mit deinem Team ist natürlich immer sehr konstruktiv damit du während der Kur ein gutes Gefühl hast.

Was erzählt uns das Meer? Diese Frage stellte uns einer der Trainer während einer Einheit von Klimaaktiv und machte mich nachdenklich. Letztendlich kam ich darauf, dass das Meer mir rät, dass ich alles gelassener nehmen und mir den Tag nicht mit irgednwelchen blöden Ärger verderben lassen darf.

Mein persönlicher Erfahrungsbericht der Mutter-Kind-Kur

Meine elfjährige Tochter hat zur Zeit ein lustiges Hobby und zwar macht sie gerne Podcasts und interviewed dafür Leute. Nach unserem Kuraufenthalt hatte sie die schöne Idee, ein Interview mit mir zu machen und mir viele praktische Fragen zur Kur zu stellen. Das gesamte Interview findest du hier:

Hallo Mama, wie ist dein erster Eindruck von unserer Mutter-Kind-Kur?

Mein erster Eindruck war positiv. Wir waren in einem modernen, großen, sauberen Gebäude untergebracht. Die Mitarbeiter*innen waren sehr bemüht, den Patienten entgegenzukommen, wenn man Bedürfnisse oder Fragen hat, waren eigentlich immer erreichbar und sehr freundlich.

Okay, Mama, das klingt doch gut. Und wie ist das mit Corona, wie geht die Kurklinik damit um?

Die Klinik hat sich an die aktuelle Corona-Lage angepasst. Erwachsene dürfen die Kur selbstverständlich nur geimpft antreten. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen müssen beim Ankommen einen maximal 48 Stunden alten PCR Test, selbstredend einen negativen PCR Test, vorweisen. Außerhalb des eigenen Zimmers oder wenn man nicht an seinem Esstisch sitzt, muss man eine FSP2 Maske tragen. Beim Sport und bei den Anwendungen ist das Tragen einer Maske keine Pflicht, weil auch sehr auf Abstände und Lüften geachtet wird.
Außerdem wird einmal pro Woche bei allen Gästen ein Schnelltest gemacht.

Angenommen man hat ein PCR Test gemacht, aber das Ergebnis ist bei der Anreise noch nicht vorhanden. Muss man dann wieder zurück nach Hause fahren oder im Auto warten oder wie ist das?

Genau das Debakel ist uns ist uns ja passiert! Wir hatten zwei Tage im Voraus ein PCR Test in unserer Kinderarztpraxis machen lassen. Und als wir ankamen, sind gerade die Ergebnisse von euch beiden Kindern eingetrudelt. Mein Ergebnis hat aber insgesamt 4 Tage gedauert. Das hieß, wir mussten in Quarantäne als wir angekommen sind. Wir durften nicht in den Speisesaal rein, um unser Essen zu uns zu nehmen, sondern uns wurde das Essen aufs Zimmer gebracht, was natürlich sehr freundlich und für uns entspannt war. Allerdings durfte ich nicht zu meinen Anwendungen und nicht an der Kureinweisung teilnehmen, sondern musste mir später Stück für Stück selbst alle Informationen zusammensuchen, was manchmal mehr schlecht als recht funktionierte. Die Kureinweisung konnte ich nicht nachholen trotz mehrfacher Nachfragen meinerseits und das hat leider an mehreren Sitationen für großen Stress bei mir gesort. Es gab in der Klinik beispielsweise bestimmte Räume für die Kinderbetreuung, die man aufsuchen kann, wenn man nachmittags Anwendungen hat. Das wusste ich nicht und das ist nur ein Beispiel dafür, wie offene organisatische Fragen zu Stress führen und da war ich leider nicht die einzige, die davon betroffen war. Ein schriftliches Informationsblatt wäre an dieser Stelle eine ganz einfache praktische Lösung gewesen, an die die Klinik leider nicht gedacht hatte. Außerdem waren die Zuständigkeiten in brenzligen Fragen nicht gut geklärt und die betreffende Person nicht ansprechbar. Aber das war hoffentlich nur bei unserer Kurklinik ein strukturelles Problem.
Erst als mein negatives PCR Testergebnis vorlag, durften wir alles machen, was man so in einer Kur macht. Wenn ich ein positiven Test bekommen hätte, hätten wir die Kur abbrechen und ein anderes Mal antreten dürfen. Insofern war die Erleichterung bei mir natürlich groß, als auch ich endlich mein negatives Testergebnis bekam. Mehrfach mussten hier Familien abgereisen, weil sie Corona positiv waren. Diese Mütter und Kinder haben mir sehr leid getan, denn wer weiß, wann sie die Kur nachholen können.

Wofür ist eine Kur eigentlich gut? Ist die Kur zum Entspannen?

Das ist eine wichtige Frage. Zuallererst möchte ich feststellen, dass eine Eltern-Kind-Kur kein Urlaub und daher viel mehr als Zeit für Entspannung ist. Während einer Kur haben die Patient*innen einen straffen Therapieplan, der nach dem ärztlichen Aufnahmegespräch erstellt und für die folgenden Tage festgelegt wird. Anhand der Theparieplan-Mappe wissen die Patient*innen, wann für sie wo welche Anwendung stattfindet. Da unsere Kurklinik recht groß war oder sich soagr auf mehrere Gebäude verteilte, war es am Anfang für mich gar nicht so leicht, alles zu finden, weil ich, wie gesagt, zu Beginn keine Einweisung machen konnte. Um von A nach B zu kommen, musste ich also ausreichend Zeit einplanen.

Was kann man in einer Kurklinik alles machen?

In der Klinik in der wir waren gab es Anwendungen in den Bereichen Psychologie, Physio- und Sporttherapie, Ernährungsberatung, Klimatherarie (Bewegung und bewusste Atmung an der frischen Luft). Darüber hinaus konnten die Kids ein so genanntes Kinderland (Kita), das von Erzieher*innen betreut wird, eine Schule und Kreativwerkstätten besuchen. Unsere Klinik hatte außerdem eine Sauna und ein Schwimmbad. Draussen wie drinnen gab es außerdem tolle Spielplätze und mehrere Sporträume.

Wie läuft ein typischer Tag in einer Kurklinik ab?

Alle Patient*innen wurden gleich zu Beginn in sechs Gruppen aufgeteilt, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten in einem Speisesaal an einem festgelegten Tisch Frühstück, Mittagessen und Abendbrot bekamen. Die erste Gruppe ging bereits um 6 Uhr morgens frühstücken. Danach konnten die Kinder in ihre Kita- oder Schulgruppe und wir Eltern oder die Therapiekinder hatten schon die ersten Anwendungen. So ab 11:30 Uhr gingen die ersten zum Mittagessen und im Anschluss gingen andere Kinder zur Schule, die im späteren Tagesverlauf Unterricht hatten. Durch die Hygienebestimmungen mussten die Gruppen nämlich kleiner sein als zu normalen Zeiten. Und die Erwachsenen und Therapiekinder bekamen nun wieder ihre Anwendungen und das geht dann teilweise ja bis zum Abend hinein. Hat man keine Anwendungen nach dem Mittagessen und das Kind keine Schule oder eigene Anwendungen, hat man auch keinen Betreuungsanspruch.
Nach dem Abendessen gab es ab und zu noch zusätzliche Angebote wie Qi Gong oder Yoga, was ich sehr gerne ausprobiert habe, wenn ich Glück hatte und noch einen der raren Plätze ergattern konnte, was nicht immer klappte. Manchmal gab es nachmittags kostenfreie oder kostenpflichtige Bastelangebote und Vorträge und abends auch Kinofilme oder eine Zaubershow für die man Tickets kaufen konnte. Das hat Abwechslung rein gebracht.

Welche Anwendungen gibt es denn?

Die Gestaltung des so genannten Therapieplans hängt davon ab, was man bei der Beantragung bei seinem Hausarzt und vor allem beim ärztlichen Aufnahmegespräch in der Klinik für körperliche oder psychische Schwierigkeiten nennt, unter denen man leidet. Mein persönlicher Therapieplan beinhaltete vor allem ein Sportprogramm mit Walking und Gymnastik, Klimatherapie, Aqua Fitness, Hydrojet (Wasserdruckmassageliege) usw. Insgesamt habe mir die Kur ehrlich gesagt aber aktiver vorgestellt. Ich hätte gedacht, dass man mehr Termine, mehr Anwendungen hat. Ich hatte teilweise Tage, wo ich nur zwei Anwendungen machen durfte, manchmal drei. Das war deshalb so wenig, weil aufgrund der Pandemie viel Personal erkrankt und ausgefallen war und auch die Gruppen viel kleiner gehalten werden mussten. Nachmittags hatte ich so gut wie nie eine Anwendung. An einem besonders dünn getakteten Tag hatte ich nur eine 15 minütige Anwendung. Darüber habe ich mich dann beschwert und beim Arzt angemeldet, dass ich Mehrbedarf habe und das hat dann auch etwas bewirkt. Die Vorträge zu den Themen Stressmanagement und Pädagogik fand ich sehr wichtig, aber leider waren sie inhaltlich wenig ergiebig für mich und auch für andere Mütter, mit denen ich mich im Anschluss darüber austauschte. Ich hätte mir hier sehr viel mehr Input und außerdem zum Beispiel Meditationskurse gewünscht.
Andererseits finde ich mehr Freizeit aber gar nicht so schlecht, weil dadurch ich mehr Freiräume hatte, mein Ding mit Euch zu machen. Das heißt, ich gehe morgens super gerne joggen. Das habe ich dann vor dem Frühstück gemacht, während ihr in der Schule war. Das Frühstück nahm ich auf mein Zimmer, um es Ort später zu essen. Und nachmittags bin ich mit Euch regelmäßig in den Ort reinspaziert. Da liefen wir bestimmt so an die 5 bis 6 Kilometer. Und das ist dann auch eine ganz schöne Aktivität! Man muss halt eben das Beste draus machen.

Wenn Kinder eine Kur machen, müssen sie dann auch in die Schule?

Die Kinder müssen selbstverständlich während der Kur auch in die Schule. Allerdings ist der Unterricht stark reduziert. Es findet jeden Tag pro Kind ein 60 Minuten Unterricht statt, was wie gesagt auch an den Hygienebestimmungen lag. Wenn der Kuraufenthalt auf einen Ferienzeitraum fällt, dann findet während dieser Zeit allerdings keine Schule statt. Wenn die Kur auf einen Schulzeitraum fällt, geben die Lehrer*innen aus der Schule des Kindes, dem Kind einen Zettel mit, auf dem draufsteht, was das Kind in der Zeit des Aufenthalts bearbeiten soll und welche Unterrichtsmaterialien dafür benötigt werden.

Was fällt während einer Kur im Gegensatz zum Alltag zuhause weg?

Neben der Tatsache, dass man nicht arbeiten geht, muss nicht aufräumen, nicht putzen und nicht kochen. Wir bekamen drei Mahlzeiten am Tag und jeden Tag wird das Zimmer sauber gemacht. Das Essen war sehr lecker und abwechslungsreich und die Reinigungskräfte waren total hilfsbereit und freundlich. Man kann sich zwei Mal pro Woche sich neue Handtücher und einmal die Woche neue Bettwäsche geben lassen. Also das ist schon ein entlastender Service, wie ich finde!

Was muss ich für eine Kur alles einpacken?

Und nun zur praktischen Vorbereitung, wenn du bereits eine Kur beantragt und bewilligt bekommen hast. Denn kurz vor der Kurantritt geht es ans Packen. Natürlich ist es abhängig von der Jahreszeit, in der du deine Kur machst. Wir haben im Winter die Kur gemacht. Solltest du im Sommer eine Kur haben, kannst du deine Liste einfach anpassen und natürlich reichlich Sonnencreme mitnehmen.

Packliste für Erwachsene

  • Portemonaie mit Bargeld und EC Karte
  • Krankenversicherungskarten
  • Kur Unterlagen
  • Impfpässe
  • ggf. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
  • auffüllbare Trinkflasche
  • Bücher
  • Tagebuch (während der Kur hat man endlich mal Zeit dafür)
  • Stift
  • Kopfhörer
  • Laptop und Ladekabel
  • Mehrfach USB Stecker
  • Handy und Ladekabel
  • Laufschuhe und Sportkleidung
  • Yogamatte
  • Badebekleidung
  • Bademantel
  • Badelatschen
  • Regenschirm
  • Sonnenbrille
  • wetterfeste Kleidung
  • gemütliche Kleidung für Entspannungsübungen
  • Hausschuhe
  • ggf. Mütze
  • ggf. Handschuhe
  • ggf. Schal
  • Kulturbeutel
  • FSP2 Masken

Packliste für Kinder

  • Schulmaterial
  • Federmappe
  • Papier
  • Stifte
  • Kartenspiel
  • Badekleidung und Schwimmbrille
  • Spielzeug
  • Kleidung
  • Winterschuhe
  • ggf. Mütze
  • ggf. Handschuhe
  • ggf. Schal
  • Kulturbeutel
  • Portemonnaie/ Schülerausweis
  • Kuscheltier und/ oder -kissen

Literaturtipps zum Lesen während der Kur

Überlebenstraining für urlaubsreife Mütter – 100 einfache Praxis-Ideen für die Bucket List für Mamas

Vom Umtausch ausgeschlossen: Was Eltern nicht zu sagen wagen und warum sie trotzdem die besten Eltern der Welt sind

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen

Mama muss gar nichts! Gelassener und glücklicher im Alltags-Chaos

Mein Kleines Kur Tagebuch: Kur zum Eintragen | Therapieplan und Tagebuch inkl. Packliste für den Kur-Aufenthalt

DIY in der Corona-Time: Behelf-Mund-Nase-Schutz selber nähen

Hätte mich vor ein paar Wochen jemand gefragt, ob ich auch eine BMNS habe, so hätte ich zuerst an eine unangenehme Allergie gedacht. Doch spätestens seitdem in den Nachrichten und in der Stadt immer mehr Menschen eine BMNS tragen, habe auch ich endlich geschnallt, dass es sich um einen Behelf-Mund-Nase-Schutz handelt. Super, dass immer mehr Schneidereien von Bühnenhäusern und auch viele Privatpersonen die Zeit nutzen, um für soziale Dienste Behelfs-Stoffmasken zu nähen. Die Caritas hat gerade einen Aufruf gestartet: https://www.youngcaritas.de/atemmasken-nähen

In unsere Post für Oma & Opa kommen Behelfs-Stoffmasken

Wofür brauche ich eine BMNS?

Eine Behelfs-Stoffmaske soll das Risiko minimieren, unsere Mitmenschen ungewollt durch Tröpfchen, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen, mit dem Coronavirus zu infizieren. Die Maske dient also dem Fremdschutz und ist kein Eigenschutz gegen Covid-19.
Achtung: Solche selbstgenähten Stoffmasken sind nicht für den professionellen Einsatz in Kliniken und Krankenhäusern konzipiert und ersetzen keine Atemschutzmasken mit nachgewiesener Virenresistenz. Dennoch bitten Supermärkte ihre Kunden darum, solche Masken beim Einkaufen zu tragen. Aus Rücksicht auf meine Mitmenschen trage ich beim Einkaufen nun auch ich solch eine Maske und habe meine Eltern auch gleich damit versorgt. Schließlich kann niemand von uns mit Sicherheit wissen, ob er oder sie den Virus in sich trägt, solange man keine Symptome zeigt und sich nicht hat testen lassen.

Das brauchst Du zum Nähen der Atemschutzmaske

  • zwei ca. 90 cm lange und 2-3 cm breite Stoffstreifen (bei 60 Grad waschbar, Stoff zuvor gewaschen, muss aber nicht neu sein) als Kopfbänder oder Gummibänder
  • zwei 17 cm langen und 2 cm breite Stoffstreifen oder Schrägband zur Kantenverstärkung (bei 60 Grad waschbar, Stoff zuvor gewaschen)
  • einen ca. 15 cm langen dünnen und biegsamen Draht (Du kannst Basteldraht, Pfeifenreiniger, Klemmdraht) um die Maske an die Gesichtsform anzupassen
  • ein 17 cm x 34 cm großes Stofftuch aus atmungsdurchlässigem kochfesten Baumwollstoff (T-Shirt-Stoff, Stoffwindel oder leichtes Baumwolltuch
  • Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Bügeleisen
  • Schere
  • Maßband
  • Stecknadeln
  • Nähkreide oder Stift

So kontrollierst Du, ob Dein Stoff atmungsdurchlässig ist: Nimm den Stoff doppelt und halte ihn dicht vor Mund und Nase. Atme ein und aus. Wie fühlt es sich an? Bekommst Du genug Luft?

Stoff vorbereiten

Messe das 17 cm x 34 cm große Stoffstück auf dem Stoff ab, schneide ihn aus. Falte es zur Hälfte und bügel es.

Falten reinbügeln

Lege 2 bis 3 Längsfalten in den Stoff (ca. 1 bis 1,3 cm), bügel sie und stecke sie mit Nadeln fest.

Kopfband und Kantenverstärkung

Wenn Du kein Gummiband und kein fertiges Schrägband hast, ist hier für beides die Alternative: Messe und schneide 2x 90 cm lange und 2-3 cm breite Streifen (Kopfband) und 2x 17 cm lange und 2-3 cm breite Streifen (Kantenverstärkung) aus. Klappe die Bänder an den Längsseiten oben und unten zur Hälfte nach innen ein und bügel sie.

Lege Dein Stofftuch oben wie unten in die Kantenverstärkung. Lege in die obere Kantenverstärkung den Draht ein befestige alles mit Nähnadeln. Nun vernähe die Kantenverstärkungen.

Schiebe die eingebügelten Falten Deines Tuchs mittig auf beiden Seiten der Kopfbänder zusammen. Befestige sie mit Stecknadeln und vernähe sie.

StadtGartenLiebe in der Corona-Time: Vertikal- bzw. Hochbeete selbst bauen für Bastler*innen und für Quickies

Du hättest gerne ein Beet für Erdbeeren, Kräuter und Salat? Du hast gar keinen oder nur einen kleinen Garten? Auch wenn die Stellfläche für Pflanzen zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse begrenzt ist, kannst Du trotzdem etwas anpflanzen. Ein Vertikalbeet bzw. ein Hochbeet ist eine wunderbare Möglichkeit, frische und gesunde Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Koriander, Salbei, Lavendel oder Kamille zu ziehen, Blumen zu pflanzen oder seinen eigenen kleinen Naschbalkon zum Beispiel mit Erdbeeren zu kultivieren. Die aktuelle Corona-Ausnahmesituation, in der wir unsere Wohnung oder Haus nicht verlassen sollten, können wir dafür nutzen, etwas zu bauen, von dem wir auch im Sommer noch etwas haben. Das lenkt ab, macht Spaß und sieht außerdem schön aus.

Ich stelle Dir in meinem folgenden Beitrag zwei verschiedene Varianten für Vertikalbeete vor. Die erste Varianten ist für Bastler*innen und Heimwerker*innen, die gerne komplett alles selbst bauen. Das ganze dauert in etwa 2 Stunden bis Dein Vertikalbeet steht.
Die zweite Variante eignet sich für solche unter uns, die lieber Bausätze schnell (in 30 Minuten) und unkompliziert zusammenschrauben möchten.

Vertikalbeete: Ideal auch als Sichtschutz

Vertikalbeete sind nicht nur ideal zum Anpflanzen von Beeren, Salaten oder Kräutern, an die so schnell keine Schnecke kommt. Sie sind außerdem auch ein dekorativer Sichtschutz für mehr Privatsphäre auf dem Balkon. 

Variante 1: Materialien für das DIY-Vertikalbeet

Die folgenden Materialien reichen für ein 160 cm hohes Vertikalbeet mit 4 Pflanzkästen. Alle Materialien sind im Baumarkt erhältlich.

  • Dielenholz (ich habe 6 Stück à 18 cm x 250 cm genommen)
  • Kreissäge
  • Schrauben
  • Akuschrauber
  • Lineal
  • Bleistift
  • Dichtungs- bzw. Teichfolie
  • Handtacker
  • Leinölfarbe aus Leinöl und Alkyd
  • breiter Pinsel
  • Zeitungspapier zum Unterlegen
  • alte Kleidung
  • Schere / Cuttermesser
  • Blumen- oder Kräutererde
  • Kräutersamen (ggf. Pappkarton, Eierkarton zum Anzüchen)

Bauanleitung für das DIY-Vertikalbeet

Seitenteile zuschneiden + Füße bauen

2 Seitenteile in 160 cm Länge zuschneiden. Die beiden überstehenden Stücke mit dem Akuschrauber als Füße seitlich an die unteren Außenseiten der langen Seitenteile mit dem Akuschrauber anbringen damit Dein Vertikalbeet nicht umkippt. Das Anschrauben der Füße klappt am besten, wenn die langen Seitenteile auf dem Boden liegen

Pflanzkästen vorbereiten

Die restlichen vier Dielenholzbretter zersägst Du jeweils in 2 x 80 cm für die Vorder- und Rückseite der Pflanzkästen und jeweils in ein ca. 75 cm kurzes Stück für den Boden der Kästen. Sollte der Boden im nachhinein zu kurz sein, ist das nicht schlimm, weil die Kästen später noch mit Folie ausgekleidet werden.

Pflanzkästen anbringen

Um Stabilität ins Ganze zu bekommen, beginnst Du am unteren Ende der Seitenwände mit Deinem ersten Pflanzkasten. Dafür nimmst Du 2 Stücke der 80 cm langen Dielenbretter und schraubst die Enden jeweils vorne und hinten an die Seitenwände. Jemand der von der anderen Seite festhält, kann jetzt hilfreich sein.
Nun ist der Boden dran: dafür legst Du von oben ein 70 cm langes Dielenholz zwischen die Vorder- und Rückseite und schraubst ihn von Außen an die Vorder- und Rückseite fest.
Das ganze wiederholst Du am oberen Ende der Seitenwände mit einem weiteren Pflanzkasten.
Damit alle 4 Pflanzkästen den gleichen Abstand voneinander haben, misst Du den Abstand zwischen den oberen Ende des untersten Pflanzkastens und dem unteren Ende des obersten Pflanzkastens. Bei mir beträgt der Abstand 106 cm. Von dem Abstand ziehst davon 2x die Höhe der Bretter (bei mir sind 106 – (18 cm x 2) = 70 cm) ab. Diesen Abstand drittelst Du nun (70 cm / 3 = 23,33 cm) und hast somit einen gleichmäßigen Abstand zwischen den insgesamt 4 Pflanzkästen. Diesen Abstand misst Du mit dem Maßband an den Seitenwänden ab und markierst ihn mit dem Bleistift. Nun schraubst Du genau an den Markierungen die unteren Enden der Vorder- und Rückseite an, legst den Boden rein und schraubst auch diesen fest.

Vertikalbeet vor Wind und Wetter schützen

Einer der Hauptfeinde Deines mit viel Liebe gebauten Vertikalbeets für den Außenbereich ist die Feuchtigkeit. Das Naturmaterial nimmt Wasser wie ein Schwamm auf. Ein wenig Spritzwasser ist dabei für unbehandeltes Holz kein Problem – zu viel Feuchtigkeit bedeutet allerdings den langsamen Tod für das Holz. Pilze und andere Mikroorganismen gedeihen in einem feuchtwarmen Klima besonders gut und machen das Holz im Laufe der Zeit brüchig und morsch. Damit Du möglichst lange von Deinem Vertikalbeet zehren kannst, musst Du es schützen. Das funktioniert am besten mit Leinölfarbe aus Leinöl und Alkyd. Bevor Du beginnst das Vertikalbeet einzuölen, lege altes Zeitungspapier darunter und ziehe ein altes Kleidungsstück an damit Du Dich später nicht über Flecken zu ärgern brauchst. Dann kannst Du mit dem Einpinseln beginnen.

Pflanzkästen abdichten

Damit die Pflanzkästen von Innen nicht durchnässen und anfangen zu verroten oder Pflanzerde herausrieselt, musst Du sie nun mit Dichtungs- bzw. Teichfolie abdichten.
Dafür breitest Du die Dichtungs- bzw. Teichfolie glatt auf dem Boden. Messe die Breite und Länge für einen Pflanzkasten an Deinem Vertikalbeet ab und schneide Dein erstes Folienstück aus. Lege zum Test die zugeschnittene Folie in einen Pflanzkasten und überprüfe, ob sie passt. Wenn ja, lege den Zuschnitt wie eine Schablone auf die restliche Folie und schneide die die nächste aus bis Du zum Schluss 4 Folienzuschnitte hast.
Diese Folien legst Du nun in die Pflanzkästen und tackerst sie mit einem Handtacker am obderen Rand der Kästen fest. Wenn etwas Folie übersteht, schneide sie einfach ab. Überlappende Folie tackerst Du einfach doppelt fest.

Variante 2: Das Quickie-Vertikalbeet zum Zusammenschrauben

Wenn Du schnell innerhalb von max. 30 Minuten ein Ergebnis sehen möchtest und keine Lust oder nicht die Geräte hast, die Variante 1 komplett slebst zu bauen, dann ist das folgende Quickie-Vertikal- bzw. Hochbeet die richtige Wahl für Dich.

Hierfür kannst entweder einen Bausatz aus dem Baumarkt oder vom Online-Händler kaufen. Einen Akuschrauber ist zu empfehlen.

Bausatz für ein Hochbeet
Holzseiten zusammenstecken, Beine anschreiben
Nur noch mit Folie innen auskleiden, Erde rein und schon…
können die ersten Setzlinge eingepflanzt werden (hier Erdbeeren)

Anpflanzen

Je nachdem, ob Du nun Blumen oder Gemüse bzw. Kräuter in Deinem Vertikalbeet anpflanten möchtest, füllst Du die Pflanzkästen mit Blumen- oder Kräutererde. Wenn es schneller gehen soll mit den Pflanzen, nimmst Du Setzlinge und pflanzt diese direkt ein.


Wenn Du mehr Zeit hast und weniger Geld ausgeben möchtest, nimmst Du stattdessen Samen. Die Samen solltest Du erst in die Erde tun, sobald es draußen nicht mehr friert. Wenn es warm genug ist, säst Du sie wie in der Packungsbeilage beschrieben in die Erde und wässerst sie.
Da es bei uns nächste Woche nachts ordentlich kalt wird, warten wir noch mit dem Säen ab. Aber Du kannst damit beginnen, in Deinen vier Wänden Pflanzen anzuzüchten. Dafür mischt Du in einem Pappkarton Erde mit etwas Sand, streust die Samen (ich habe Kamille in Form von Lichtkeimern genommen) darauf und sprühst Wasser auf alles. Das Ganze stellst Du nun zum Keimen an einen warmen Platz und wartest es bis die ersten Pflanzen wachsen und es warm genug ist, um sie ins Vertikal- bzw. Hochbeet einzupflanzen.

Ratgeber, Samen, Bausätze

Garten-Projekte für Selbermacher

Versandhandel für Biogarten, Pflanzensamen und Keimlinge: Hof Jeebel, https://www.biogartenversand.de

Hochbeet-Bausatz

Was habe ich bisher aus Corona gelernt?

Aus jeder Krise, jeder Katastrophe lernen wir etwas. Was, das kommt immer auf die Umstände und auf uns selbst an. Ich habe in jedem Fall mehr Demut und Dankbarkeit gelernt 🙏. Auch auf das Risiko hin, dass ich pathetisch klingen mag: Ich bin dankbar für alle Mitarbeiter*innen in Supermärkten, Apotheken, Tankstellen, Fahrer*innen im ÖPNV, Polizist*innen, Feuerwehrmännern und -frauen, Mitarbeiter*innen des Gesundheitsamts, Lehrer*innen und Erzieher*innen in der Kindernotbetreuung, Post- und Paketzusteller*innen und natürlich für alle Ärzt*innen und Pfleger*innen, die unser Gesundheitssystem unter Einsatz aller Kräfte aufrecht erhalten und sich der Infektionsgefahr aussetzen. Ich bin außerdem dafür dankbar, dass ich in einem stabilen Land lebe, in dem die Bewohner nicht in Panik verfallen (die Klopapier-Panik ausgenommen). Ich bin dankbar, dass ich in einem Unternehmen arbeite, das die Krise bisher gut übersteht und ich im Homeoffice arbeiten darf. Ich bin dankbar, dass unsere Kinder es ohne Schule und Waldkita mit uns aushalten.

Und ich bin demütig im Angesicht der Natur, die sich gerade jetzt vom ihrer strahlendsten Seite präsentiert und uns damit vor Augen führt, was wir ihr jede Sekunde zumuten. Sie scheint sich aktuell zu erholen. Der Himmel erscheint mir auf jeden Fall so klar wie lange nicht mehr. Es gibt selbst bei uns in Tegel kaum noch Kondensstreifen von Flugzeugen. Ein seltener Anblick. Es ist sicher eine außergewöhnliche Zeit von der wir noch Jahrzehnte sprechen werden. Unsere Kinder genießen die Zeit mit uns. Wir haben plötzlich Zeit um abends noch einen Spaziergang zum Beispiel zur Westdüne in den Sandbergen zu unternehmen. Auspowern tut unseren Töchtern gut, wie man hört…

Unsere 1. Woche mit Homeschooling, Kinderbespaßung, Homeoffice und Isolation

Jede Familie durchlebt gerade ihre eigene Krise. Unsere persönliche Bestandsaufnahme am Tag 7 ohne Schule und Waldkita: Wir sind gesund, leben ohne Quarantäne, die Großeltern leben auch noch, wir haben noch unsere Jobs, wir haben uns noch nicht erschlagen, keinen Scheidungsantrag gestellt, draußen scheint die Frühlingssonne, meine Haut genießt es die ganze Zeit ohne Make-up zu sein, die Klassenlehrerin ruft persönlich an und erkundigt sich, wie es zuhause mit dem Lernen funktioniert und ob unser Kind noch mehr Material braucht. Wir haben aber schon täglich unsere kurzen Streitereien mit den Kindern und nutzen die Mediatheken der bekannten Unterhaltungsanbieter intensiv, wenn wir mal wieder gleichzeitig mit unseren Kollegen telefonieren und uns per Videokonferenz austauschen. Unsere Kinder vermissen ihre 👫 in der Schule und Kita (daher auch das gepostete Bild). Skypen und Facetimen schafft etwas Linderung. Wir haben derzeit noch keine Angst, dass uns eine Minute langweilig wird.
Tipps für Kinderbespaßung haben wir ausreichend gesammelt. Das Leben geht weiter, nur etwas anders als zuvor. Wie ist es bei Dir Zuhause? Wie kommst Du, Deine Kinder und Dein Partner mit Covid-19 zurecht?

Was kann ich selbst für meine Gesundheit in Zeiten des Corona-Virus tun?

Alle reden vom Corona-Virus und den bedrohlichen Folgen für unsere Gesellschaft, aber wie man neben dem häufigen Händewaschen und social distancing die eigene Immunität aufrecht erhalten und stärken kann, darüber wird relativ wenig gesprochen. Ich möchte Dir in diesem Beitrag ein paar hilfreiche und praktische Hinweise mit auf den Weg geben, wie Du Dein Immunsystem effektiv stärken kannst.

Du bist, was Du isst

Warme, leicht verdauliche und frisch zubereitete Nahrung unterstützt Deinen Organismus dabei, den Stoffwechsel zu entlasten und Deinen Körper mit allen nötigen Vitalstoffen zu versorgen. Eine pflanzliche Ernährung sorgt für eine Steigerung der Immunleistung, da sie über sekundäre Pflanzenstoffe bzw. bioaktive Substanzen enthält, die eine antivirale und antibakterielle Wirkung haben. Nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollen wir im Rahmen unserer vollwertigen Ernährung täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu uns nehmen. Geraten wird dazu, die Gemüseration von 400 Gramm teilweise als Rohkost sowie in schonend erhitzter Form zu verzehren. Insbesondere Heilpflanzen, Kräuter und Gewürze beinhalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe.

Hol Dir den Urlaub nach Hause

Mallorca fällt dieses Frühjahr leider für uns aus. Durch die Verbreitung des Covid-19-Virus können und werden wir über die Osterferien nicht verreisen. Das ist natürlich traurig, vor allem für die Kinder, die sich schon sehr aufs Verreisen gefreut hatten. Doch gleichzeitig ist es auch ein Luxusproblem. Die Insel wird nicht weglaufen und es wird eine Zeit nach Corona geben. Dafür haben wir eine Möglichkeit gefunden wenigstens ein Stück Mallorca und Mittelmeergefühl in unser Zuhause zu importieren. Von der mallorquinischen Kooperative Fet a Sóller haben wir eine Kiste Orangen und Zitronen bekommen und pressen uns daraus nun jeden Morgen einen köstlichen Saft mit viel Vitamin C. Nachmittags gönnen wir uns manchmal eine Kugel Orangeneis, die wir in den Saft hinein tun, so wie es aus den Cafés in den malerischen Tramuntana-Gebirgsstädtchen kennen. Das Besondere an den Orangen von Fet a Sóller ist, dass sie naturbelassen, das heißt ohne Wachs und Konservierungsstoffe, sind. Trotz Covid-19 werden weiterhin Zitrusfrüchte sowie andere leckere und gesunde Lebensmittel direkt aus Mallorca zeitnah nach Hause geliefert. Die lokalen Produkte stammen aus kleinen Manufakturen, Fincas und Unternehmen auf der Insel.

Reduziere Deinen Stresspegel

Chronischer Stress ist ein Immunitätskiller und macht uns anfällig für Krankheiten und gesundheitliche Störungen aller Art. Möchtest Du Deine Immunität verbessern, dann reduziere Deinen Stress deutlich. Notiere abends, was Du an dem Tag alles gemacht hast und überlege, was davon wichtig war und Dir gut getan hat und was hingegen unnötig und Dir nicht gut getan hat. Nehme Dir weniger vor und tue dies dann mit mehr Sorgsamkeit, mache also nicht mehrere Dinge parallel. Multitasking ist Quatsch. Mach Pausen zwischen verschiedenen Tätigkeiten.
Auch ständige Berieselung mit Nachrichten zur aktuellen Corona-Lage bedeuten Stress. Einmal morgens und einmal abends informieren reicht. Stelle Deine Push-Benachrichtigungen aus.

Schlaf Dich erholt und schön

Guter Schlaf ist eine der wichtigsten Säulen der Gesundheit. Der gesündeste Schlaf ist in der Abendzeit vor 24 Uhr. Dann steigt Dein Melatoninspiegel, das so genannte Schlafhormon noch weiter an und der Cortisolspiegel, das Stresshormon, ist am geringsten, so dass unser Schlaf dann besonders erholsam und regenerierend ist. Schlafmangel bzw. gestörter Nachtschlaf reduziert hingegen unsere Abwehrkräfte. Abends solltest Du nicht mehr vor dem Bildschirm hängen, auch wenn es nur der eines Smartphones ist. Das ausgestrahlte Blaulicht bzw. das hochenergetische blaue Licht (kurz HEV-Licht), reduziert nämlich den Melatoninspiegel und steht im Verdacht, Schlaf.- und Konzentrationsstörungen zu verursachen. Nimm lieber ein Buch zur Hand, schreib einen Brief oder ruf einen Freund an. Trink Abend statt einem Glas Wein oder Bier lieber einen Tee, Wasser oder eine warme Milch. Zwar lässt Alkohol einen rascher einschlafen. Doch sobald der Alkohol abgebaut ist, wird der Körper in der zweiten Nachthälfte unruhiger.

Keep on moving

Bewegung verbessert Deinen Lymphfluss, die Durchblutung und die Bildung von Gewebshormonen, die die Immunleistung des Organismus verbessern. Ein Mangel an Bewegung und physischer Aktivität hingegen reduziert Deine Abwehrkräfte. Wenn es Deine Nachbarschaft erlaubt, schwingst Du Dich einfach auf Dein Fahrrad oder gehst eine Runde laufen. Im Umland findest Du bestimmt ein paar menschleere Ecken, wo Du den Abstand zu anderen Menschen einhalten kannst. Falls Du Deine vier Wände nicht verlassen kannst, dann suche Dir einen für Dich passenden Online-Sportkurs aus.

Hol tief Luft

Tiefenatmung führt zu einer verbesserten Durchblutung und Belüftung der Lungen, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Erregern aller Art gesteigert wird. Außerdem wird Streß durch Tiefenatmung reduziert, was wiederum zu einer verbesserten Immunität führt. Atem zuerst durch die Nase in Deinen Brustkorb und dann in Deinen Bauch ein. Anschließend atmest Du durch den Mund rückwärts, also aus dem Bauch und dann aus dem Brust langsam wieder aus. Lasse Dir beim Ausatmen mehr Zeit. Wenn Du magst, kannst Du zwischen dem Ein- und Ausatmen ein paar Sekunden inne halten. Wiederhole das ganze einige Male. Du wirst spüren, wie es Dich entspannt.

Rauchen ist out

Wolltest Du schon immer schon mal mit dem Rauchen aufzuhören? Jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt dafür. Rauchen belastet Deine Atemwege stark und schwächt Deine Immunität.

Ooooooohmmmm

Stimmt Dich die aktuelle Situation ängstlich, macht sie Dich unruhig oder machst Du Dir Sorgen? Hast Du einen Monkey Mind in dem immer wieder die gleichen Gedanken kreisen? Diese Gefühle sind kein guter Ratgeber, führen zu keiner Lösung, Du wirst negativ und unproduktiv. Alles in allem schwächt es Deine Immunität. Wenn Du regelmäßig Meditationsübungen machst, hilft es Dir einen unruhigen und zerstreuten Geist wieder zu zentrieren. Mir fiel es eine zeitlang schwer einzuschlafen, weil meine Gedanken immer wieder kreisten oder ich mir im Bett liegend einredete, meine Sache nicht gut genug zu tun. Geholfen dagegen haben mir zum Beispiel die Meditations-Podcasts von Kaola Mind sowie das Buch „Mini-Meditationen“ vom Ulrich Hoffmann. Als sich die Corana-Krise letzte Woche auch in Deutschland zuspitzte, setzte ich mich kurzerhan für einige Minuten in die Hocke, entzündete eine Kerze, atmete mehrfach tief ein und aus und lauschte einer entspannenden Meditationsmusik, was mich beruhigte.

Raus in die Natur gehen

Auch wenn die Lage gerade skurril erscheint, so beginnt doch jetzt der Frühling. Geh draußen Sonne tanken, sammel Vitamin D und schnappe frische Luft. Verbringe dafür weniger Zeit vor Deinem Rechner, Mobiltelefon oder Fernsehgerät. All dies hilft Deine Selbstheilungskräfte zu stärken. Folgende schöne Idee um die Konzentrationsfähigkeit zu stärken, die Sinne zu schärfen und etwas Gutes für die Seele zu tun, habe ich aus einem Podcast der Wiener Apothekerin, Ernährungsberaterin und Resilienzcoachin Caro Frauendorfer übernommen: Bei jedem Spaziergang durch die Natur kannst Du Dich auf einen anderen Sinn konzentrieren. Achte einmal darauf: Was hörst Du? Was riechst Du? Was siehst Du? Nimm es bewusst wahr.

Wie sieht Familienalltag in Corona-Zeiten aus? Und wie man Homeoffice und Kinderbetreuung verbindet…

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das uns alle aktuell betrifft: das Coronavirus. Auch wenn es uns allen schwer fällt, zuhause zu bleiben – #WirBleibenZuhause und #socialdistancing – möchte Dir einige positive Aspekte der Situation aufzeigen und Dich inspirieren, wie Du den Alltag mit Deiner Familie jetzt neu strukturieren kannst, Homeschooling & Homeoffice unter ein Dach bekommst und welche Ideen es gegen Langeweile und Lagerkoller gibt. Denn auch ohne die eigenen vier Wände zu verlassen, gibt es für Kinder wie Erwachsene dank des World Wide Web vieles zu sehen und zu hören und sogar zum Mitmachen. Museen, Theater, Bühnen und Sportclubs sowie Religionsgemeinschaften haben ihre Angebots schon längst oder nun notgedrungen kurzerhand ins Netz gestellt. Wer, wie und wo erfährst Du am Ende meines Beitrags.

Covid-19 betrifft uns alle

Jeder von uns hat seine eigenen Gedanken und Gefühle zur Pandemie, die unseren Alltag auf den Kopf stellt. Viele Menschen sind sehr besorgt, manche sogar betroffen, weil sie in Quarantäne sind, aus dem Urlaub nicht mehr so einfach zurück nach Hause kommen oder sich um die Kranken kümmern, Kindernotbetreuung machen, ihre Kunden abspringen und andere wiederum stehen der Ausbreitung entspannt gegenüber.

Eines haben wir jedoch alle gemeinsam: Wir alle spüren die dramatischen Veränderungen in unserem Alltag. Mein Mann und ich arbeiten wegen des Virus wie Millionen andere Arbeitnehmer plötzlich größtenteils von zu Hause aus und die Waldkita sowie die Grundschule unserer Kinder haben wie alle anderen Bildungseinrichtungen geschlossen. Viele Geschäfte in unserem Umfeld haben zu. Der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. Verwandte von uns stecken im Ausland fest. Einige Freunde und Bekannte bangen um ihre Jobs. Viele von uns haben nur noch telefonisch mit den Großeltern Kontakt. Alles, was für uns vor noch kurzer Zeit selbstverständlich war, ist es heute nicht mehr.

Impuls für Solidarität

Die aktuelle globale Ausnahmesituation können wir jedoch auch als Chance betrachten. Als Chance für unsere Gesellschaft. Wir können diese Situation nutzen, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht allein mit unseren Schwierigkeiten sind und dass wir jetzt die oftmals gerne nur in der Theorie beschworene Nächstenliebe konkret umsetzen und den Überkonsum und die Ellenbogengesellschaft dafür in die Wüste schicken können. Wir müssen uns zwar sozial isolieren, können uns aber gleichzeitig mehr denn je mit anderen Menschen verbunden fühlen. Indem wir älteren Menschen, Nachbarn, Alleinerziehenden und anderen unsere Unterstützung anbieten. Wir können statt wie ansonsten in der Alltagshektik eine WhatsApp zu verschicken, unsere Freunde und unsere Familie in Ruhe anrufen und uns austauschen. Wir können bei unseren Nachbarn anklopfen und eine Rolle Toilettenpapier oder für ältere Menschen den Wocheneinkauf oder benötigte Medikamente aus der Apotheke vor die Haustür stellen. Alles ohne zusätzliches Infektionsrisiko. Alles, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt, ist willkommen. Jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Online-Plattformen wie zum Beispiel nebenan.de und wirhelfen.eu können uns mit unseren Nachbarn vernetzen.
Durch diese Krise können wir uns darüber hinaus bewusst machen, wie verletzlich wir sind und welche Werte wirklich nachhaltig von Bedeutung sind.

Voller Terminkalender adé

Versuchen wir bestimmte Aspekte der aktuellen Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zum Beispiel, indem wir die Schließung von Kulturinstitutionen und Geschäften nicht als Einschränkung ansehen. Wir sind es gewohnt, uns ständig mit schönen Dingen zu beschäftigen und uns abzulenken: Wir gehen ins Kino, ins Museum, ins Theater, ins Konzert, treffen Freunde in Bars, laden andere Familien zu uns ein oder besuchen zwischen der Arbeit und dem Termin am Ende des Tages ein Fitnessstudio, den Friseur oder gehen noch schnell shoppen. Auch unsere Kinder haben schon beinahe einen genauso vollen Terminkalender wie wir Eltern. Das ist nun anders. Unser Leben schaltet nun einen Gang, wenn nicht gar mehrere Gänge, runter. Und ist das nicht genau das, was wir uns vormals herbeigesehnt haben? Vielleicht haben wir plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, die wir zunächst nicht mit unseren üblichen Aktivitäten füllen können. Als ich kürzlich ein paar Dutzend Termine aus unserem Kalender löschte, fühlte sich das befreiend an. Einige wichtige Termine werden wir zwar nachholen müssen, andere wiederum fallen einfach weg. Vielleicht haben wir nun mehr Zeit für uns selbst und unsere engste Familie. Wie können wir die plötzliche Entschleunigung des Lebens nutzen? Wir haben mehr Zeit, uns zu langweilen oder einfach auf der Couch zu liegen und aus dem Fenster zu schauen, wenn das Homeoffice seine virtuellen Türen schließt und die Kinder ihre Schulaufgaben erledigt haben. Keine Ablenkung, kein Aufschub. Wie fühlt sich das für Dich an? Wenn Du oder Deine Familie dafür nicht gemacht seid, dann lies weiter unten von unseren Ideen gegen Langeweile.

Krise als Chance

Natürlich beunruhigt es mich, dass ein unsichtbarer Feind ums uns herum schwirrt, auf den wir kaum Einfluss haben. Wir sollten jedoch akzeptieren, dass es immer ein Risiko geben wird. Es gibt keine Versicherung, die jegliches Risiko aus unserem Leben fern zu halten vermag. Unsere Angst, Dinge nicht kontrollieren zu können, hindert uns daran, Dinge so zu akzeptieren wie sie momentan sind und die Chance zu sehen, dass sich etwas positives daraus ergeben kann. Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat zum Thema Corona eine Re-Gnose gewagt. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauet er mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«, sondern von der Zukunft aus ins Heute. Ich finde die Ergebnisse seines Zukunftssprungs sehr ermutigend. Schau mal rein: https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/

Sicherheit und Stabilität

Während der Krise können wir unsere innere Balance austarieren, Langmut beweisen und besonders umsichtig mit uns und unseren Mitmenschen umgehen. Wir können die Stimmung in der Familie durch unsere Haltung zur Lage aktiv beeinflussen. Wir können unseren Kindern zeigen, wie man aus der Not eine Tugend machen kann, wie man trotz Krise gut drauf sein kann. Das ist wichtig, denn unsere Kinder brauchen das Gefühl der Sicherheit und Stabilität. Und ich verrate Dir etwas: Es wird auch wieder eine Zeit nach Corona geben. Franco Ferrarotti, 93 Jahre alt, emeritierter Professor und Vater der italienischen Soziologie sagt dazu: „Das wird eine grundlegende, positive Erfahrung von Leben sein, gemeinsam die Krise durchzustehen. Für Europa, und, ich würde sagen, für die gesamte Menschheit.„. Also, leben wir aus, was wir in den Büchern zur Resilienz alles Schlaues gelesen haben! The only way is up.

Wie können wir unseren Alltag mit Kindern zuhause strukturieren?

Die Schulen und Kindertagesstätten haben genauso geschlossen wie die meisten Büros. Wir Eltern müssen dennoch arbeiten, nur eben vom Küchentisch, Schreibtisch oder von wo auch immer in den eigenen vier Wänden. Wie soll das gehen?

Homeoffice

Hilfreich für ein funktionierendes Homeoffice sind folgende Regeln, wie zum Beispiel:

  • ein fester Tagesrhythmus (immer zur gleichen Zeit aufstehen, am besten etwas Frühsport für den Kreislauf, duschen, wie fürs Büro anziehen, frühstücken und dann an den Rechner, während der Partner gerade die Kinder hütet)
  • einen ruhigen und ergonomisch geeigneten Platz zum Arbeiten aussuchen
  • nicht prokrastinieren (Pushnachrichten etc. ausstellen, bestimmte Websites sperren)
  • Wecker für feste Pausenzeiten stellen
  • Meetings per Videokonferenzen halten (Skye, Teams, Google Hangouts etc.)
  • ab und zu aufstehen und sich bewegen
  • Arbeitszeiten notieren (ich mache das mit der Stempeluhr App)

Familientagesplan

Doch was machen wir mit unseren Kindern? Wie strukturieren wir ihren Alltag so, dass sie sich ausreichend bewegen, nicht komplett durchdrehen und auch etwas für die Schule tun? Den meisten von uns hilft es, wenn wir uns einen Tagesplan machen, der allen Familienmitgliedern zeigt, zu welcher Zeit, welche Aufgaben anstehen. Wann ist Zeit zum Lernen bzw. Arbeiten? Wann ist Zeit für Spiel und Sport? Wann wird aufgeräumt und gegessen? Wann darf vielleicht auch mal das iPad benutzt werden?
Meine Freundin N. ist eine absolute Verfechterin von Plänen. Sie hat mir freundlicherweise ihren Familientagesplan zur Verfügung gestellt. Ihr Plan beinhaltet auch ein Punktesammel- und Belohnungssystem, was ich als Anreiz ganz schlau finde. Ganz klar, jede Familie hat ihren eigenen Rhythmus und eigene Vorlieben. Wir kennen uns und unsere Kinder am besten und wissen, was machbar ist. Darum: diskutiere die Tagesstruktur mit Deiner Familie und einige Dich mit ihnen, wie Euer Tag aussehen kann und erstelle einen individuellen Plan.

Für den heimischen Schulunterricht brauchen unsere Kinder einen hellen Arbeitsplatz, ein Fenster zum regelmäßigen Lüften, alle nötigen Utensilien wie Schreibmaterial und Bücher. Achte darauf, dass Dein Kind wie in der Schule auch nach einer bestimmten Zeitspanne eine Pause macht. Eine Schulstunde hat 45 Minuten, allerdings können sich Kinder von der 1. bis 3. Klasse eher nur 20 Minuten am Stück gut konzentrieren und brauchen deshalb früher eine Pause als ältere Kinder. Die Pause kann für Bewegung, einen Imbiss oder einen kleinen Plausch genutzt werden. Belohne Dein Kind mit Kuscheleinheiten und aufmunternden Worten.

Tipps für den digitalen Heimunterricht

In den letzten Jahren sind glücklicherweise zahlreiche E-Learning-Apps und -Portale auf den Markt gekommen, mit denen wir unseren Nachwuchs unterstützen können. So gibt gibt interdisziplinäre Lernportale wie Sofa-Tutoren, die von Tutoren mit Übungen und Tests bereitgestellt werden. Scoyo bietet auch interaktive Lernvideos und Übungen für die 1. bis 7. Klasse an. Unsere Tochter nutzt das Programm Anton, das Unterrichtsmaterial für Deutsch, Mathematik, Fachwissen, Biologie und Musik für die 1. bis 10. Klasse bereit hält. Auf den Lehrermarktplatz gibt es auch Unterrichtsmaterialien für alle Fächer und alle Bundesländer. Der englischsprachige YouTube Kanal von Crash Course bietet kostenfreie Lernvideos, die alle von Profis, also von Pädagog*innen und Fachlehrer*innen entwickelt wurden. Auf der Plattform wird zwischen 22 Fächern unterschieden, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Zu jedem Themenbereich gibt es spannende Kurzvideos. Die ersetzen den Unterricht im Klassenzimmer zwar nicht, bieten jedoch eine gute Übersicht und taugen zur Zusammenfassung.
Tipps wie wir Eltern mit unseren Kindern zusammen lernen können, gibt in dem Buch „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen“ von der Autorin Bea Beste.

Wenn genug gelernt wurde: Ideen gegen Langeweile

Prinzipiell gilt meiner Meinung nach: Wenn Kinder und auch wir Erwachsene Langeweile verspüren, ist das ein gutes Zeichen und nichts schlechtes. In der Vor-Corona-Zeit war unsere Woche mit Terminen und Verabredungen vollgepackt. So viele Aktivitäten stressen und nehmen uns wertvolle Zeit, unsere Phantasie freien Lauf zu lassen und uns zu entspannen.

„Mama, darf ich was gucken?“. Große Kinderaugen sehen mich hoffnungsvoll an. Wer erlebt solche Momente zur jetzigen Zeit als Elternteil nicht (oder auch vorher schon)? Ich verstehe unsere Kinder, dass sie sich berieseln lassen wollen. Ab und zu ist das auch okay und dann dürfen sie einen Kinderfilm oder eine -serie schauen. Ich habe allerdings bemerkt, dass sich besonders jetzt der Wunsch nach Berieselung wiederholt und dass unsere Kinder verärgert reagieren, wenn sie es nicht dürfen. Stattdessen ermutige ich sie, aktiv zu werden, sich eine Beschäftigung zu suchen oder einfach mal die Langeweile auszuhalten. Zu Beginn waren sie noch sauer. Aber nachdem ich ein paar mal Nein gesagt habe, akzeptieren sie es nun schneller.

Hol ihn raus den Tiger! Eigentlich hatte ich „Die Pop up-Girls Abenteuer im Papierland“ für die Osterferien gedacht. Nun verlegen wir das Basteln einfach vor.

Unsere Ideen gegen Langeweile haben wir gesammelt und jeweils auf kleine bunte Zettel geschrieben, sie mit einem Gummi zusammengerollt und in eine schöne Box gepackt. Wenn wir mal nicht wissen, was wir machen könnten, ziehen wir nun einfach einen Zettel mit einer Idee aus der Box. Ich verrate Euch, was unter anderem auf unseren Zetteln steht. Natürlich ließe sich die Liste unendlich weiterführen und ich freue mich über Deine Ideen.

  • Bastelkiste plündern und das gesamte Material verbasteln
  • Puzzeln
  • Gesellschaftsspiele spielen oder selbst eines entwickeln
  • selbst erfundene Geschichten erzählen oder aus Büchern gegenseitig lesen
  • mit Freunden skypen
  • Briefe schreiben und per Post verschicken
  • eigenen Podcast aufnehmen
  • Home-Disco veranstalten
  • Ostereier bemalen
  • Schmuck herstellen
  • das gesamte Playmobil/ Lego/ Duplo/ Schleich/ Eisenbahn Spielzeug aufbauen oder einen Turm aus Spielzeug bauen
  • Puppenmodenschau veranstalten
  • Teddy aus Stoffresten nähen
  • alte Fotos angucken
  • Fotoalbum erstellen
  • Blumenzwiebeln oder Gemüse pflanzen (siehe hier mein Beitrag über das Anpflanzen von Tomaten)
  • im Wald spazieren und etwas sammeln
  • Insektenhotel oder Fledermauskasten bauen
  • gemeinsam Yoga machen
  • Kuchen oder Kekse backen
  • zusammen kochen, sich eigene Gerichte ausdenken
  • Spielzeug und Kleidung ausmisten und das Zuhause gemütlich machen
  • gemeinsam kaputte Haushaltsgegenstände reparieren
  • im Wohnzimmer zelten
  • Picknick auf dem Balkon oder auf dem Wohnzimmerboden
  • eine Höhle aus Kissen und Decken bauen
  • Badezimmer-Party: Badewanne mit viel Schaum einlassen, Seifenblasen machen und Luftballons dazu, Musik an

Weitere Ideen, um sich mit und auch ohne Kids die Zeit zu vertreiben

Alle Bühnen, Kinos, Museen und Sportveranstaltungsstätten haben wegen Covid-19 geschlossen. Doch zum Glück gibt es von Tag zu Tag immer mehr Online-Angebote um Kunst und Kultur zu genießen oder in den eigenen vier Wänden Sport zu treiben.

Sport

Zum Glück gibt es bei Youtube zahlreiche Sport-Videos, die man auch in den eigenen vier Wänden umsetzen kann. Der Urban Sports Club baut gerade eine Online-Plattform auf, so dass man als Teilnehmer mit seinen Trainern Kontakt aufnehmen und zuhause Sport treiben kann. Extra für Kids bietet Basketball Verein Alba Berlin digitalen Sportunterricht an: https://www.youtube.com/albaberlin

Kunst

Apps

Mit der App Stop Motion Studio (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) können digitale Daumenkinos und Filme erstellt werden. Die App Puppet Pals (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) bietet eine digitales Kasperletheater, mit dem sich Kinder ihre eigenen kreativen Geschichten ausdenken und gestalten können. Die digitale Werkstattbox ermöglicht digitales Handwerk und hilft beim Erlernen der Programmierung. Und dann gibt es noch Art Studio – zum Erstellen eigener digitaler Kunstwerke – und das Audio Studio – zum Erstellen eigener Podcasts, Hörbücher und Sounds. Das Angebot an digitalen Tools, Apps und Links ist riesig und bietet zumindest eine kleine Alternative zum Mangel an Kinderbetreuung und dem Mangel an Schulalltag.

Museen

Für die Kleinen postet das Kinderkunsthaus München auf Instagram jeden Tag eine Bastelidee: https://www.instagram.com/kinderkunsthaus/
Die Art Basel Hong Kong findet notgerdrungen nicht in China, sondern im Internet statt. Jede Galerie hat seinen eigenen virtuellen Viewing Room.

Einen Museumsbesuch ermöglichen Dir die virtuellen Rundgänge in 12 berühmten Kulturstätten auf der ganzen Welt, wie dem Pariser Louvre oder dem New Yorker Guggenheim: https://www.mentalfloss.com/article/75809/12-world-class-museums-you-can-visit-online?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa

Und last but not least entführt uns das Google Arts Program in über 100 Sammlungen der berühmtesten Museen der Welt. Zum Glück haben so viele Museen ihre Schätze online zugänglich gemacht, so dass Kunstliebhaber nicht auf die schönen Künste zu verzichten brauchen.
Hier kannst Du zum Beispiel Deinen virtuellen Rundgang, ganz ohne Schlange stehen, direkt starten:

Museum für Naturkunde Berlin
Ozeaneum Stralsund
Bauhaus Museum Dessau
Altes Museum/ Staatliche Museen zu Berlin
Musée d’Orsay Paris
Eremitage St. Petersburg
Thyssen-Bornemisza
National Gallery London
Rijksmuseum Amsterdam
Statens Museum for Kunst Kopenhagen
me Collectors Room Berlin
Marta Herford TV
John Heartfield in der Akademie der Künste Berlin

Musik & Clubkultur

Das Hamburger Zwergenorchester streamt ab Montag täglich ein Konzert: https://www.instagram.com/zwergenorchester/?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa
Kann der private Musiklehrer Deines Kinds nicht mehr zum Unterricht bei Euch zuhause erscheinen? Fragt nach, ob der Unterricht nicht per Videokonferenz stattfinden kann. Wir haben es bereits erfolgreich für den Klavierunterricht getestet. Außerdem bietet die Musiklehrerin Julia Miller-Nissner jeden Tag auf YouTube eine Online-Musikstunde an: https://m.youtube.com/channel/UCjZo5FZLamKq6fuwb1hHdwQ/videos

Die Berliner Philhamonie hat geschlossen und bietet bis zum 31. März die Möglichkeit, kostenfreie Konzerte in der ansonsten kostenpflichtigen Digital Conzert Hall zu lauschen: https://www.digitalconcerthall.com/de/live

Disco zuhause: Ab dem 18.03.2020 startet der größten virtuelle Club der Welt #UnitedWeStream. Ab 19 Uhr wird es einen täglichen Live-Stream aus Berliner Clubs wie z.B. dem Watergate, Tresor, Kater Blau, Rummels Bucht, Griessmuehle, Sage Club, Salon zur Wilden Renate, Sisyphos, Anomalie, Zur Klappe uvm. geben. Den Anfang macht das Watergate mit diesem Programm. Theater, Konzerte bis hin zur Party bringt die Plattform Dringeblieben von Rausgegangen und Ask Helmut in Form von Livestreams in Dein Wohnzimmer.

Homekino, Hörspiele & Podcasts

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg beispielsweise schließt die kulturelle Lücke mit Live-Streamings aus den Berliner Kulturtempeln und bietet in seiner Mediathek die Möglichkeit diese nachträglich zu erleben. Für Kinder gibt es Märchenfilme und für Erwachsene Kinoverfilmungen. Die ARD erweitert ihr Kinderprogramm: Die Sendung mit der Maus kommt nun täglich um 11:30 Uhr im WDR. Die Kindernachrichten „logo!“ berichten nun zwei Mal pro Tag über die aktuelle Lage – zusätzlich zu der Sendung um 19:50 Uhr auch um 11:05 Uhr: https://www.tagesschau.de/inland/corona-kinderprogramm-101.html
Hörspiele für Kinder gibt es zum Beispiel bei Deutschlandfunk Kultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kakadu-kinderhoerspiel.3980.de.html sowie auf der Kinder-Website https://www.kakadu.de

Religion

Gläbige, die aktuell nicht mehr Gottesdiensten teilnehmen können, haben im Internet, TV oder Radio die Möglichkeit Gottesdienste von Zuhause aus beizuwohnen. Die Internetseite der evangelischen Landeskirche informiert hier: https://www.ekbo.de/service/corona.html. Seit Dezember 2015 gibt es „amen.de“ als App. Sie vermittelt Fürbitten.
Den Schabbat gibt es ab sofort im Radio und Online: https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/schabbat-im-radio-und-online/
Muslimische Gebetszeiten und die passenden Texte gibt es als App – „Muslim Pro“ wird weltweit von zwanzig Millionen Muslimen genutzt.

Informationen über den Coronavirus

Ich finde den täglichen Podcast des Leiters der Virologie in der Berliner Charité, Christian Drosten, sehr aufschlussreich: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Mit der neuen CovApp und dem dahinterstehenden Fragebogen bekommst Du bereits zu Hause eine Entscheidungshilfe, ob Du die Untersuchungsstelle aufsuchen solltest und ob ein COVID-19-Test sinnvoll ist.

Weitere aktuelle Informationen zum Virus gibt es vom Robert Koch-Institut.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Website https://www.zusammengegencorona.de ins Leben gerufen.

Babyapotheke

(c): Peter Volmer

„Bitte kein Kuscheltier, keine Spieluhr und auch keine Kleidung!“, bekam ich neulich von einer Freundin mit fortgeschrittenen Erstlings-Babybauch geantwortet, als ich sie nach ihrem Wunsch für den bevorstehenden Nachwuchs fragte. Verständlich, schließlich hat sie von Freundinnen und Verwandten schon prall gefüllte Taschen voller Babyutensilien vor die Tür gestellt bekommen. Ich selbst fand es aus frisch gebackenen Mutter auch immer am besten, wenn ich etwas Praktisches bekam, was wir verbrauchen konnten. Was ist also das wichtigste für ein Säugling, wenn er oder sie unseren Planeten bereichert? Liebe natürlich! Und Gesundheit! Ersteres bekommt es von seinen Eltern sowieso, aber bei der Gesundheit kann ich vielleicht behilflich sein, dachte ich mir. Bei dem Gedanken kam ich rasch auf die Idee eine Babyapotheke zusammenzustellen.

Wozu eine Babyapotheke?

In den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem eines Babys noch fragil, obwohl es über die Plazenta bestimmte Antikörper mitbekommen hat. Im Idealfall bekommt es über die Muttermilch noch weitere Antikörper und hilfreiche Proteine und Immunzellen gegen Keimbefall. Der Nestschutz ist deshalb schwach, weil es nur eine so genannte Leihimmunität ist und sich das Immunsystem erst nach und nach aufbaut. Wenn sich das Baby gerade jetzt in der kalten grippigen Jahreszeit von Geschwisterkindern, Besuchern oder auf Menschenansammlungen mit Krankheitserregern ansteckt, ist es zwar in einem gewissen Maße durch die Antikörper der Mutter geschützt. Allerdings kann nie ausgeschlossen werden, dass sich ein Baby nicht doch die ein oder andere Infektion einfängt, die dann gegebenenfalls schnell voran schreitet und leider schwer zu diagnostizieren ist. Sobald Ihr den Eindruck habt, dass es Eurem Baby nicht gut geht, sollten Ihr einen Kinderarzt aufsuchen. Hört auf Euer Bauchgefühl und lasst es Euch nicht von gut meinenden Verwandten oder Bekannten ausreden. Ihr kennt Euren Nachwuchs am besten! Eine Babyapotheke ersetzt also keinen Kinderarzt. Aber sie kann zum Beispiel nachts helfen, die Zeit bis zur Praxisöffnung für das Baby zu erleichtern und hilft bei leichteren Infekten. Außerdem ist es wichtig, eine Babyapotheke dabei zu haben, wenn man zum Beispiel über die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage verreist. Eine praktische Übersicht an Babyinfekten, was dann zu tun ist und welche Mittel helfen können, habe ich hier bei idealo gefunden.

Was gehört in eine Babyapotheke?

Wie immer kommt es auch hier auf Euer Baby an. Am besten besprecht Ihr die Medikamente mit dem Kinderarzt. Allerdings sind die hier folgenden Tipps bis auf wenige Ausnahmen nicht verschreibungspflichtig und auch für Säuglinge unter zwölf Monaten geeignet. Da unsere Töchter als Babys bis auf Augenentzündungen kaum krank waren und erst in der Kita die ersten Infekte bekamen, haben wir zuhause nur die folgenden Basics zuhause gehabt:

Basic-Babyapotheke:

  • Fieberthermometer
  • Paracetamol-Zäpfchen
  • Nasenpumpe
  • Meerwassernasenspray
  • Taschentücher
  • Thymian Erkältungsbalsam
  • Zahngel
  • Beissring
  • Calendulasalbe
  • Heilwolle
  • Kümmelzäpfchen
  • Kümmelöl
  • Fencheltee
  • Wärmflasche oder Kirschkernkissen
  • Vitamin D Tropfen
  • Sonnenschutzcreme
  • Euphrasia Augentropfen

Große Babyapotheke

  • Fieber und Schmerzen
    • Paracetamol-Zäpfchen
    • Ibuprofen-Saft (ab 6 M. und 5 kg)
    • Fieberthermometer
  • Schnupfen
    • Sterile Kochsalz- oder Meerwasserlösung im Plastikampullen oder Meerwasserspray
    • Nasenpumpe
    • abschwellendes Nasenspray
  • Husten
    • Milder Erkältungsbalsam
    • Fencheltee
  • Zahnungsbeschwerden
    • Zahngel
    • Beissring
  • Kleine Verletzungen
    • Desinfektionsmittel
    • Pflaster, Verbandsmaterial
  • Trockene Haut, Ekzeme, Windeldermatitis
    • Pflegende Salbe (z.B. Calendulasalbe, Dexpanthenolsalbe, Cold Cream)
    • Körperlotion
    • Zinksalbe
  • Sonnenschutz
    • Baby-Sonnencreme (anorganischer Filter)
    • Insektenschutz
    • Moskitonetz
  • Durchfall, Erbrechen
    • Orale Rehydratationslösung
    • Probiotikum
  • Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen
    • Wärmeflasche
    • Fencheltee
    • Probiotikum
    • Simeticon-Tropfen
  • Verstopfung
    • Einlauf (Klistier)
    • Glycerinzäpfchen
    • Macrogol 4000 (Abführmittel)
  • Rachitisvorbeugung
    • Vitamin D Tropfen
  • Körperpflege
    • Haarbürste
    • Babynagelschere
    • Babyöl zum Baden

Wichtige Telefonnummern für den Notfall

Bei uns zuhause sind im Festnetz- sowie im Mobiltelefon die Telefonnummern des Kinderarzts, des örtlichen Rettungsdiensts und der Giftnotrufzentrale der Berliner Charité gespeichert. Bitte denkt unbedingt daran, alle Medikamente immer so aufzubewahren, dass Kinder dort nicht heran kommen. Ich möchte es keinem Kind zumuten, dass der Magen im Krankenhaus ausgepumpt werden muss.

Warum wir weniger sitzen sollten!

Routinen verändern und mehr Bewegung in den Alltag bringen. Aber wie?

Liebe Anne, wir kennen uns schon eine Weile und kürzlich habe ich auf Instagram einen coolen Post von Jack Pulse gelesen. Meine Neugier war gleich geweckt und ich habe Jack etwas gestalkt. Wie sich heraus gestellt hat, steckt niemand weniger als Du dahinter, denn Du hast die Online Plattform Jack Pulse initiiert. Super Sache, finde ich! Aber jetzt mal für alle, die Jack im World Wide Web noch nicht begegnet sind: Wer oder was ist Jack Pulse?

Liebe Eva – erst einmal vielen Dank, dass ich hier bei dir sein darf. Jack Pulse ist vor allem eine Initiative, die uns dabei helfen soll wieder mehr Bewegung IN unseren Alltag zu bringen.
Was ist denn Bewegung für dich?

Laufen.

Das fällt mir auch immer als erstes ein, wenn ich denke, ich muss mich mehr bewegen. Weil man es immer und überall machen (könnte). Aber Laufen ist nicht nur Bewegung, sondern auch Sport. Genau da fängt der Schweinehund an zu knurren und zu murren. Sport ist nicht nur Bewegung, sondern vor allem Leistung und Wettkampf – beim Laufen vor allem gegen mich selbst und das mag ich gar nicht. Ich mag mich doch. Ein ganz aktuelles Beispiel: Mein Sohn ist gerade in der 1. Klasse – kaum hat die Schule angefangen, gab es einen Sporttag. Mit Urkunden – mein Kind super happy, weil auf der Urkunde überall vorne Kreuze waren und er ein Nashorn. Ein anderes Kind hingegen, hat eine Urkunde bekommen, auf der die Schildkröte (statt Nashorn oder Gepard) angekreuzt war, dessen Wurfkurve am geringsten und die nur einen Daumen statt 3 nach oben hatte. Das Kind war darüber natürlich total glücklich. Nicht. Kaum fängt die Schule an fangen wir an zu sitzen und so einige ihre positive Einstellung gegenüber Bewegung zu verlieren. Was für ein Sch+++! Genau deswegen gibt es Jack Pulse – was übersetzt heißt, das Herz höher schlagen lassen. Durch Bewegung und durch schöne Dinge – wie Spaß, Liebe und Lachen. Denn Bewegung muss nicht immer Sport sein, Bewegung ist das, was uns leben lässt. Vom ersten Herzschlag bis zum letzten – jeder Beat ist Bewegung pur. Ich sage: Wir brauchen mehr davon – deswegen gibt es Jack Pulse.

Ok, Anne, Hand auf den Bauchmuskel: Bist Du ein heimlicher Sportmuffel?

Ganz klar: Jein. Ich bin ein Sportmuffel, wenn es darum geht, Sport zu machen, um endlich wieder Sport zu machen. Wenn also beim Sport das Müssen größer ist als das Wollen. Ansonsten bin ich kein Sportmuffel. Ich liebe es zu schwimmen – könnte ich stundenlang vor allem in Seen. Genauso liebe ich es spazieren zu gehen. Als ich in London gelebt habe, habe ich mir die Stadt erlaufen und bin tagelang ganz entspannt durch die Stadt gepilgert – gerne auch mal 4-5 Stunden am Stück. Genau so in Urlauben und fremden Städten. Mit den Kindern haben wir das inzwischen auch angefangen und kleine Wanderungen sind inzwischen kein Problem mehr – wenn es dabei genug zu entdecken und erleben gibt. Wenn ich kann, bin ich zu Fuß unterwegs. Außerdem bin ich ein ganz passabler Torwart.

Und jetzt mal ganz konkret: Welcher Bewegungstyp bist Du?

Ich bin ziemlich eindeutig ein Freigeist – was Bewegung leicht und Sport sehr schwierig macht. Denn die meisten sportlichen Aktivitäten finden regelmäßig zur gleichen Zeit statt – das fällt mir wirklich schwer und hindert mich tatsächlich daran „dran zu bleiben“. Um das besser zu verstehen, habe ich einen Bewegungstypentest entwickelt, den man auf Jackpulse.de machen kann. Es gibt vier verschiedene Typen: den Freigeist, den Rockstar, den Bohemian und den Buddy. Vor allem geht es hier, um Motivation und Bewegung – ob ich ein Athlet oder eine faule Kartoffel bin, weiß ich selber. Dafür muss man keinen Test machen. Aber nachdem ich einmal verstanden hatte, dass ich als Freigeist Abwechslung und Unabhängigkeit brauche, habe ich das einfach auf das Thema Bewegung und Sport übertragen, flexible 10er Karten in Studios sind dafür zum Beispiel super.

Gewohnheiten wie z.B. das Fahrstuhlfahren abzulegen, kostet Überwindung.

Wie kamst Du auf die Idee?

Durch meine Tochter, die ein echtes Bewegungstalent ist (was sich jedoch erst später herausgestellt hat). Mit einem Jahr fing sie an zu laufen, dann fing sie an sich hinzusetzen. Als gute Mutter habe ich ihr gleich Stuhl und Tisch besorgt. Nur, dass sie nicht sitzen blieb!
Sie turnte darauf herum, setzte sich hin und stand wieder auf. Hinsetzen. Aufstehen. Hinsetzen. Aufstehen. Puzzle, Buch, Malsachen – nichts ließ sie länger sitzen und plötzlich kam die Erkenntnis (ganz kitschig – wie im Film, aber es war tatsächlich so) in Form der Frage: „Warum will ich eigentlich, dass sie sich hinsetzt?! Sie wird ihr Leben lang noch viel zu viel sitzen…“. Das machte mich so traurig, dass ich dachte: „Dagegen muss ich etwas tun!“ und ich fing an zu lesen und zu lernen. Vor allem aber ermunterte ich sie zu jeder Form von Bewegung, mit dem Ziel ihr den Spaß an Bewegung zu erhalten. Beibringen musste ich ihr den nicht und wenn man sich kleine Kinder ganz genau anschaut, sieht man, dass eigentlich keines der Kinder Bewegung nicht mag. Das kommt erst später mit dem vielen Sitzen, weil wir uns plötzlich bewegen müssen, weil natürliche Bewegung in unserem Alltag nicht mehr stattfindet.

Wahre Worte, wenn ich da an unsere Mädels zuhause denke. Zurück zu uns Erwachsenen: Warum sollte ich mich im Alltag auch noch mehr bewegen, wenn ich doch regelmäßig ins Sportstudio gehe?

Wenn du es wirklich regelmäßig (nicht als Projekt, sondern über einen längeren Zeitraum) schaffst, ins Sportstudio zu gehen – dann hast du meinen aller größten Respekt. Das habe ich noch nie geschafft. Sportstudios leiden darunter, dass sie etwas Gutes anbieten, aber ihre Mitglieder am Ende nicht regelmäßig kommen und trotzdem verdienen sie damit sie ihr bestes Geld – mit denen, die nicht kommen. Crazy, oder?

Mir geht es auch nicht darum, dass du dich mehr bewegen sollst. Aber wenn du selber öfter denkst „Ich sollte mich mehr bewegen…!“ und mehr Bewegung immer wieder in deinen guten Vorsätzen auftaucht, dann ist mehr Bewegung im Alltag ein superguter Weg, um nicht gleich wieder an den großen Vorsätzen zu scheitern.

Ein super Activity Hack ist es, sich einfach über jede Bewegung zu freuen, wenn sie einem über den Weg läuft. Jede Treppe, jede Straße ist eine Einladung zu einem Bewegungssnack. Bring die Kinder zu Fuß – sehe es nicht als Verpflichtung, sondern als Geschenk, etwas für dich zu tun. Genau dasselbe mit den Einkäufen – inzwischen streiten wir uns fast, wer abends nochmal schnell einkaufen gehen (und damit) raus darf.

Trotzdem noch eine Gegenfrage: Du gehst regelmäßig ins Sportstudio (wirklich – WOW!) Wie sieht es im Alltag aus? Hast du da genug Energie, um die Dinge zu schaffen, die du schaffen willst und musst ohne hinterher total müde zu sein? Weniger sitzen kann dir helfen, besser durch den Alltag zu kommen – ganz einfach, weil bei jedem Aufstehen dein Kreislauf in Schwung gebracht und Stresshormone abgebaut werden. Seit ich bewegte Meetings und Workshops abhalte, habe ich nach meinen Workshops oft mehr Energie als davor, auch wenn sie über 4 Stunden lang sind.

Meine vorige Frage war eher hypothetisch gemeint 😉 Ehrlich gesagt, war ich bis zum Winter 2x pro Woche abends im Sportverein und habe Power Workouts gemacht. Nun fahre ich lieber stattdessen mit dem Fahrrad 35 Kilometer ins Büro und zurück. Doch nehmen wir einmal an, ich würde nach dem Motto „Sport ist Mord“ leben. Brauche ich mich dann bei Jack Pulse gar nicht erst blicken zu lassen?

Im Gegenteil – herzlich Willkommen! Ich sage immer: Jack Pulse hilft dir dich mehr zu bewegen, ohne Sport machen zu müssen. Wer will darf natürlich. Bei meinen Bewegungsimpulsen geht es darum natürliche Bewegung wieder mehr in den Alltag einzubauen – wie stehen und gehen. Falls auch ein Spaziergang unter „Sport ist Mord“ fällt sollten wir vielleicht doch sprechen. Was Jack Pulse aber tatsächlich nicht kann ist Bewegungsmuffel zu Sportlern zu machen. Die Entscheidung etwas für dich und deine Gesundheit zu tun, kann dir keiner abnehmen.

Kinder toben in ihrer Schulpause anstatt wie Erwachsene es tun, sich sitzend in der Mittagspause ins Fresskoma zu begeben.

Ich arbeite ganz klassisch in einem Büro und sitze am Schreibtisch. Mittags mache ich meist gar keine Pause und wenn doch, wärme ich mir was in der Büroküche auf. Danach tagträume ich von einer Hängematte. Was könnte ich in meiner Mittagspause tun, um danach nicht müder zu sein als vorher?

Eine echte Pause machen! Denn Pausen sind dazu da, um neue Energie zu schenken. Wenn der Körper aber durch den Vormittag schon erschöpft ist, weil er keine Pausen bekommen hat und dann mittags noch Essen bekommt, vielleicht sogar Dinge, die ihn ordentlich mit Verdauen beschäftigen – dann ist das Fresskoma unvermeidbar. Du könntest aber ein paar Kleinigkeiten ändern. Vormittags z.B. ein oder zwei kleine Sitzpausen machen, d.h. du kannst weiterarbeiten (telefonieren, lesen, mit Kollegen meeten) – aber eben nicht im Sitzen, sondern im Stehen oder vielleicht sogar Gehen! Dann kommt es natürlich darauf an, was du mittags isst – je leichter verdaulich, desto weniger Hängemattenliebe. Aber auch wenn du dir in der Küche etwas warm machst – bleib dabei Stehen, vielleicht isst kannst du sogar so essen? Langsam und ohne Ablenkung. Dann geh kurz runter und raus – 5- 10 Minuten reichen. Wenn du dabei noch bewusst einatmest (genauso lange ein wie aus), dann hast du dir in kurzer Zeit schon wahnsinnig viel Gutes getan. Als Bonus stell dir den Nachmittag in den positivsten Farben vor und überleg dir etwas, auf das du dich besonders freust.

Ich denke darüber nach mir ein Stehpult für die Arbeit zu holen damit ich weniger sitze. Eine Bekannte von mir hat erzählt, dass das total super wäre und sie sich dadurch viel wacher fühlt. Ist das nicht genug Bewegung? Ich sitze ja dann nicht mehr.

Unser Ziel sollte es sein 3 Stunden weniger am Tag zu sitzen. Wenn du das mit einem Stehtisch erreichen kannst, ist das ganz wunderbar. Die Frage, wann Bewegung genug Bewegung ist, ist schwer zu beantworten. Zuviel schadet ebenso wie zu wenig.
Die Empfehlung für körperliche Aktivität ist offiziell:

30 Minuten tägliche – mindestens leichte Intensität
3x die Woche Ausdauertraining (20-60 Minuten)
2 – 3x die Woche Kraft/ Beweglichkeit trainieren
plus weitergehende sportliche Aktivitäten

Bei einem vollen Alltag kann das nur integriert werden – das nebenbei zu machen kann gar nicht funktionieren. Deswegen müssen nicht nur wir uns ändern, sondern auch unsere Arbeitskultur. Unser Workstyle muss gesünder werden. Ich sage immer: Wer Bioeier kauft, sollte selbst nicht in Stallhaltung leben.

Wenn du jetzt Lust auf mehr Bewegung bekommen hast mach doch bei meiner „Weniger Sitzen Challenge“ mit – sie startet am 23.9.2019
https://jackpulse.de/Weniger-Sitzen-Challenge/

Alles klar, ich habe mich heute dafür angemeldet… Danke für Deine Zeit, liebe Anne und ich freue mich auf den nächsten Spaziergang mit Dir in unserer Mittagspause!

Was gehört in die Reiseapotheke?

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Ein herrlicher Strandtag auf einer Ostseeinsel liegt hinter uns. In der seichten Wasser haben unsere beiden Mädels nach Muscheln gesucht bis ihr Kächer voll war. Am Abend kommt endlich ein kühles Lüftchen auf. Wir genießen es vor unserem Wohnmobil den Wind auf unserer leicht gebräunten Sommerhaut zu spüren. Die Fenster im Alkoven der Kinder sind so weit wie möglich geöffnet, während sie schlafen, damit es einen frischen Durchzug gibt. Bevor mein Mann und ich uns in die Koje legen, schauen wir nochmal nach unseren Kindern. Wie so oft hat sich unsere Fünfjährige komplett frei gestrampelt, so dass die Decke neben anstatt auf ihr liegt. Sie hat sich vor dem Zubettgehen nur ein Unterhemd anziehen lassen. Durch den Windzug ist sie nun ziemlich ausgekühlt und wir decken sie wieder gut zu. Doch wird das lange halten? Sie extra zu wecken um ihr etwas Wärmeres anzuziehen, wollen wir auch nicht. 

„Mama, Papa, mein Hals tut weh!“, klagt am frühen Morgen unsere Tochter aus ihrem gemütlichen Bett im Alkoven zu uns hinunter. „Hätten wir ihr doch bloß nachts noch mehr angezogen“, sagt mir verschlafene Blick meines Mannes. Obendrein hat die Apotheke heute zu, weil Sonntag ist, denke ich. Zum Glück haben wir immer Erkältungstee für Kinder in der kleinen Wohnmobilküche. Während der Teekessel auf der Herdplatte dampft, krame ich eine kleine Tasche mit unserer Reiseapotheke hervor. Erleichtert stelle ich fest, dass wir darin auch kinderfreundlichen Saft und Bonbons gegen Halsschmerzen dabei haben. 

Warum ist eine Reiseapotheke wichtig?

Wenn wir an Urlaub denken, wollen wir uns am liebsten keine Gedanken um Krankheiten machen. Aber natürlich können wir uns auch und gerade in der schönen Reisezeit eine dicke Erkältung oder eine unangenehme Magen-Darm-Grippe einfangen. Denn im Urlaub sind wir, je nach dem wo wir hin reisen, anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Wir essen und trinken auch anderes als zuhause. 

Was ist bei einer Reiseapotheke zu beachten?

Eine kleine Reiseapotheke zusammen zustellen, ist keine komplizierte Angelegenheit und geht recht schnell. Aber ein paar Dinge solltet Ihr beachten: Die mitgenommen Medikamente müssen logischerweise dem Alter der Reisenden entsprechen. Sind Babys oder Kleinkinder dabei, müssen andere Medikamente eingepackt werden, als wenn Erwachsene oder Teenager verreisen. Denkt auch an Euch und nicht nur an die Kinder, denn wenn es Euch als Eltern schlecht geht, habt Ihr keine Energie für die Kinder und auch nichts mehr vom Urlaub. Neben eigenen Medikamentenunverträglichkeiten haben natürlich die Krankheiten Einfluss auf die Ausstattung, die in Eurer Familie häufiger auftreten. Außerdem spielt Euer geplantes Reiseland eine wichtige Rolle. Beispielsweise nehmen wir in ein Land, in dem wir eventuell durch verunreinigtes Wasser Magenprobleme bekommen könnten, entsprechende Medikamente wie Kohletabletten oder Vomacur mit. Fahren wir in nördliche Gefilde, wo es eher kühl ist, haben wir mehr gegen Halsschmerzen dabei. Wenn wir fliegen und etwas weniger Platz im Gepäck haben, nehmen wir kleinere Packungen mit, als wenn wir mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto fahren. 

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Reiseapotheken-Basics, die immer dabei sind:

Es gibt folgende bestimmte Basics, die wir empfehlen in den Familienurlaub mitzunehmen, weil man sie immer gebrauchen kann:

  • Pflaster
  • Mullbinde
  • Antiseptisches Spray
  • Fieberthermometer 
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • fiebersenkendes Mittel
  • Schmerzmittel
  • Wundsalbe bzw. entzündungshemmende Salbe
  • Pinzette

Wir kaufen unsere Medikamente immer daheim ein, weil wir es sehr wichtig finden, dass wir die Packungsbeilage lesen und verstehen können. Zudem haben die Medikamente im Ausland oftmals andere Namen, die uns nicht immer geläufig sind. Vor dem Urlaub sind wir mit allen möglichen Reisevorbereitungen beschäftigt, insbesondere weil wir oftmals mit unserem arbeitsintensiven Wohnmobil unterwegs sind. Deshalb finden wir es ganz praktisch unsere Reiseapotheke online zu vervollständigen. Die Shop Apotheke hat uns überzeugt, weil sie sehr preisgünstig ist, eine große Auswahl und zudem innerhalb von ein bis zwei Werktagen liefert. Es gibt dort außerdem verschiedene fertige Sets für Eure Reiseapotheke. Fair ist, dass ab einem Warenwert ab 18 Euro generell keine Versandkosten anfallen. Praktisch fürs mobile Shoppen sind neben der benutzerfreundlichen Ansicht auch die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Paypal.