Die Sommerzeit ist Erntezeit und somit der idealer Zeitpunkt für alle DIY-Saft-Einsteiger, die regionale Obst- und Gemüsesorten schätzen. Entweder sind im eigenen Garten so allerhand Zutaten reif geworden oder die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarkts hält die passende Ware feil. In den letzten Jahren habe ich aus hellen und roten Weintrauben, Äpfeln und Johannisbeeren Marke Eigenanbau zum Beispiel Säfte, Sirup, Chutney und Marmelade zubereitet. Manchmal musste ich natürlich auch bestimmte Obstsorten wie Orangen und Zitronen dazu kaufen, weil sie in unseren Breitengraden nun mal nicht gedeihen wollen. Einige der Rezepte findet Ihr in meinen bisherigen Blogbeiträgen.
Heute möchte ich Euch vorstellen, wie man Holunderblütensaft und Rhababarsaft selber machen kann. Wer sofort bzw. noch am Tag der Zubereitung den selbst gemachten Saft genießen möchte, der macht besser den schnellen Rhababarsaft. Wer sich zwei Tage gedulden möchte, kann den Holunderblütensirup zubereiten und sich darauf freuen. Kinder können beim Ernten und Zubereiten der Säfte selbstverständlich mithelfen und dadurch prima Erfolgserlebnisse sammeln.
Ich verdünne die Säfte übrigens gerne mit Mineralwasser und dekoriere sie mit einem Minzestängel. Unseren Kindern schmecken beide Säfte sehr gut. Für meinen Mann und mich wird zum abendlichen Sundowner statt Mineralwasser lieber Sekt mit Eiswürfeln zum Saft getan. Somit sind das also prima Rezepte für die ganze Familie 😉
Contents
Wie macht man Rhabarbarsaft?
Ist Rhababar gesund?
Die Blattstiele des ursprünglich aus Russland stammende Rhababar ist übrigens eine Gemüsesorte und enthält Mineralien wie u.a. Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen sowie Vitamin C, B (Carotin), Vitamin B1, B2 und Niacin.
Rhababarsaft-Rezept
Zutaten (für 2x 1 Liter Flaschen oder 4x 0,5 Liter Flaschen)
1 kg Rhabarber
250 g Zucker
Küchengeräte / Utensilien
Topf
Sieb
Mulltuch
Trichter
Leere Flaschen
Zubereitung
1. Die Rhabarberstängel putzen und in etwa 2 cm lange Stücke schneiden.
2. Mit 1,5 Liter Wasser und Zucker zum Kochen bringen.
3. Bei mittlerer Hitze 15 Minutn kochen lassen.
4. Den Saft durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gießen und 10 Min. abtropfen lassen. Nochmals aufkochen und in saubere Flaschen füllen. Verschließen und abkühlen lassen.
Wie macht man Holunderblütensirup?
Wo findet Ihr Holunderblüten?
Die Holunderblüten könnt Ihr an einem trockenen Tag während eines Wochenendspaziergangs durch den Wald oder Park in einem Korb oder einer Tasche sammeln, wenn Ihr keinen Holunder im Garten habt. Denn überall, zum Beispiel bei und im Tegeler Forst, blüht jetzt im Juni bis Ende Juli der Holunder. Sammelt die Blüten abseits von befahrenen Straßen damit die Schadstoffbelastung so gering wie möglich ist.
Die Holundersträucher sind zwischen einem und 15 Meter hoch. Er ist erkennbar an den großen weißen Dolden, die aus vielen kleinen Blüten bestehen (siehe Foto ganz oben). Die Stängel und Blätter eignen sich nicht für die Saftweiterverarbeitung, da sie leicht giftig sind.
Sind Holunderblüten gesund?
Holunder enthält Spurenelemente (insbesondere Zink) und Vitamine (Vitamin C), die das Immunsystem gegen Erkältungen schützen.
Holunderblüten haben eine entzündungshemmende Wirkung und sie lösen den Schleim, was bei Husten oder auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung helfen kann, um das Sekret aus dem Kopf herauszubekommen. Dafür stellt man einen Sirup aus Holunder und Honig im Verhältnis 2:3 her.
Holunderblütentee eignet sich besonders gut für die während einer Erkältung unruhigen Schlafphasen von kleinen Kindern.
Mein folgendes Rezept für Holunderblütensaft ist allerdings mehr zum Genuss denn als Medizin gedacht.
Holunderblüten-Rezept
Zutaten (für 2x 1 Liter Flaschen oder 4x 0,5 Liter Flaschen)
12 große Holunderblütendolden
1 kleine Bio-Orange
1 kleine Bio-Zitrone
1 Bio-Limette
400 g Rohrzucker
5 Tütchen Zitronensäure (à 5 g)
Küchengeräte / Utensilien
Messer
Topf
Teller
Konservendosen
Sieb
Küchenpapier
Holzlöffel
Trichter
Leere Flaschen
Zubereitung
1. Die Holunderblütendolden ausschütteln, um Verunreinigungen nicht mitzukochen.
2. Die Orange, Zitrone und Limette heiß abwaschen und trocken reiben. Anschließend die Zitrusfrüchte in sehr dünne Scheiben schneiden und zusammen mit den Blütendolden in einem großen, hohen Topf schichten.
3. Nun das ganze mit etwa zwei Litern Wasser übergießen, damit alles gut bedeckt ist. Einen Teller in passender Größe so in den Topf legen, dass er die Blüten ganz bedeckt und den wiederum Teller mit zwei großen Konservendosen (Papier vorher abmachen) beschweren.
4. Die Blütenmischung zwei Tage im Kühlschrank ziehen lassen.
5. Die Flaschen mit den dazugehörigen Schraubverschlüssen mit kochendem Wasser ausspülen oder einmal in der Geschirrspülmaschine reinigen. Damit der Saft lange hält nun die Flaschen im Backofen bei 120 Grad Celsius 5 bis 10 Minuten sterilisieren.
6. Ein feines Sieb mit Küchenpapier auslegen und diese über eine Schüssel stellen. Die Blütenmischung inkl. der Flüssigkeit in das Sieb gießen und mit einem Holzlöffel gut ausdrücken.
7. 200 ml von dem aufgefangenen Saft abmessen und in einen Topf geben. Den Zucker hinzufügen und die Mischung unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat.
8. Den restlichen Saft unter die Zuckerlösung rühren, die Zitronensäure hinzufügen und alles einmal sprudelnd aufkochen lassen.
9. Den fertigen Holunderblütensirup durch einen Trichter in die vorbereiteten Flaschen gießen, sofort verschließen, abkühlen lassen und ab damit in den Kühlschrank.
Und hier das passende Kinderlied zum Getränk: „Ringel, Ringel, Reihe wir sind der Kinder dreie, sitzen unterm Holderbusch, machen alle husch, husch, husch.“
Adressen und Informationen
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