„Es waren ein mal vier Raupen: Düsentrieb, Isabell, Sebastian und Nemo. Sie wuchsen glücklich in ihrem Habitat auf. Nachdem Verpuppen, schlüpften sie und wir ließen sie frei. Als erstes haben wir Nemo auf eine Blüte gesetzt. Wir hoffen, sie leben glücklich bis an ihr Ende.“
Diese Kurzgeschichte hat meine Tochter geschrieben, mit der ich gerade – eine Anti-Läuse-Tinktur auf dem Kopf tragend – übe, auf der Computertastatur zu tippen. Was sich genau hinter der Geschichte mit Düsentrieb, Isabell, Sebastian und Nemo verbirgt, löse ich nun auf.
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Unser Schmetterlingsgarten
Vor ein paar Wochen haben wir den Raupen-Gutschein online eingelöst (ein Geburtstagsgeschenk eines Schulfreundes meiner Tochter – vielen Dank nochmal an dieser Stelle für das tolle Geschenk!) und bekamen ein paar Tage später ein kleines Päckchen. Darin steckte ein Becher mit Baby-Raupen und etwas Futter. Danach begann das Insektenabenteuer. An einem schattigen Platz im Haus ließen wir ihnen Zeit zum Fressen und Wachsen bis sie – à la Raupe Nimersatt – ungefähr das Zehnfache ihrer ursprünglichen Größe erreichten. Als sie begannen sich kopfüber am Deckel des Bechers zu hängen, war es endlich Zeit zum Umziehen in ihr luftiges Habitat bestehend aus einem feinen Netzkorb. Darin verwandelten sie sich nach und nach in Schmetterlingspuppen. Unsere Kinder haben ein paar Blüten und Blätter hinein gelegt damit sich die Insekten dort wohler fühlen :-).
Heute ist es dann endlich so weit. Die Metamorphose ist vorbei! Aus den Puppen schlüpfen wunderschöne bunte Schmetterlinge, die langsam anfangen sich in ihrem Zuhause zu bewegen. Im Garten haben wir glücklicherweise eine schöne große violete Blütenstaude, die Schmetterlinge so lieben (Grund dafür ist das UV-Licht, das bei dieser Blütenfarbe stärker reflektiert wird). Und genau auf einer Blüte dieser Pflanze lassen wir unsere Schützlingen nun frei. Dort warten bereits ihre Artgenossen auf unsere vier Distelfalter… Zum Glück macht es den Schmetterlingen nichts aus, das wir mit komischen öligen Haaren um sie herum stehen.
Warum wir Schmetterlinge so mögen und sie so wichtig sind
Die zarten Insekten sind nicht nur schön. Sie tragen auch zu einem ausgeglichenen Kleinökosystem indem sie zum Beispiel die Gartenpflanzen bestäuben und so zu ihrer Verbreitung beitragen. Leider stehen bereits über 60 Prozent der Falter, darunter sowohl Tag- als auch Nachtfalter, auf der Roten Liste. Warum? Der erhöhte Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln und das Pflanzen von Monokulturen zerstören die Lebensräume der Schmetterlinge und somit auch die Lebensräume der Vögel, die sich mitunter von Faltern ernähren. Wer einen Schmetterlingsgarten mit Blütenstauden, Blütengehölze, Wildpflanzen oder Kletterpflanzen wie Efeu, Wein oder Hopfen anlegt, trägt damit aktiv zum Artenschutz der Falter bei und gärtnert naturnah und nachhaltig.
Wo gibt es solch einen Schmetterlingsgarten und wo können Baby-Rauen bestellt werden?
Wir haben die Baby-Raupen bei Insectlore bestellt. Die Raupen können von März bis September verschickt werden. Insgesamt dauert es circa 3-5 Wochen bis die Schmetterlinge schlüpfen. Bei ihrer Freilassung sollte draußen mindestens eine Temperatur von zehn Gard Celsius bestehen. Das muss man bei bevorstehenden Urlauben mit einplanen.
Insectlore:www.insectlore.co.uk