Die Geschichte unseres Apfelbaums
Im gerade neu bezogenen Haus stapelten sich noch Umzugskartons als mein Mann mit einem kleinen Apfelbäumchen in unseren damals noch kargen Garten trat. „Eine alte Boskoopsorte“, sagte er stolz, schnappte sich die Schaufel, holte die Plazenta aus dem Kühlschrank und buddelte sie mitsamt dem Wurzelwerk des Apfelbäumchens ein. Ziemlich archaisch das ganze für uns damalige Großstadtkinder, aber wir wollten das so. Dies sollte der Lebensbaum unserer Erstgeborenen werden. Seitdem können wir von unserem Küchenfenster aus dem Bäumchen beim Wachsen zusehen. Meine anfängliche abergläubische Befürchtung, der Baum könnte eingehen und ein schlechtes Omen für das Leben unserer Tochter bringen, ist aufgrund des grünen Daumens meines Mannes verflogen. Über sechs Jahre sind nun vergangen und aus dem mickrigen Ding ist ein über drei Meter hoher Baum geworden auf den unsere frisch eingeschulte Tochter mächtig stolz ist. Der ursprünglich aus den Niederlanden stammende Boskoopbaum gedeiht besonders gut in feuchter, kalkhaltiger Erde, also genau das, was unser Berliner Garten ihm bietet. Weil unser erster Apfelbaum so gut gedeiht, haben wir bei unserer Zweitgeborenen vor zwei Jahren selbstverständlich das gleiche Apfelbaum-Plazenta-Ritual (mit einer anderen Apfelsorte versteht sich, Abwechslung ist immer gut) durchgezogen. Andernfalls wäre das ja auch unfair gegenüber der Kleinen gewesen. In wenigen Jahren gibt es bei uns den „Wer hat den leckersten Apfelsaft-Battle“. Ihr dürft Euch schon einmal darauf freuen.
Der Baum versorgt uns nun zuverlässig alle zwei Jahre mit einer zunehmenden Anzahl von säuerlich schmeckenden, teilweise bis zu 200 Gramm pro Stück wiegenden, Äpfeln. 2016 ist wieder solch ein dickes Erntejahr. Thank God, we have a Dampfentsafter und einem Stampfer um daraus Apfelmus zuzubereiten!
Wann ist die richtige Apfelerntezeit?
Das kommt darauf an, lautet die auch in der Apfelfrage die berühmte Anwaltsantwort. Wann die richtige Zeit zum Ernten der Äpfel ist, hängt, wie könnte es anders sein, von der Sorte ab. Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt Sommer-, Herbst und Wintersorten. Nur im Frühling gibt es keene Äppel, buhuhu.
Im Sommer lassen sich Summerred oder Pirus, die bereits im Juli oder August pflückreif sind, gerne vom Baum holen. Die Bestseller wie Jonagold, Boskoop oder Elstar sind typische Herbstäpfel mit einer Erntezeit zwischen September und Oktober.
Die Spätzünder Cox Orange oder Borsdorfer sind Wintersorten und wollen bis November am Baum hängen bleiben und munden nach ihre Lagerung am besten.
Woran merke ich, dass ein Apfel reif ist?
Der Apfelcheck erfolgt am besten am Baum selbst. Wann der Apfel reif ist, hängt vom Klima des jeweiligen Erntejahres ab.
War der Sommer kühl und feucht, habt mit dem Ernten Geduld. Sommeräpfel werden nach einem miesen Sommer erst ab Anfang September reif. Die Faustregel lautet: Fallen die ersten Früchte auf den Boden, ist das ein Anzeichen dafür, dass Ihr den Apfelkorb füllen könnt.
Wenn Ihr Euch aber immer noch nicht richtig sicher seid, macht den Super-Apfel-Profi-Kipp-Test: Hebt den am Baum hängenden Apfel leicht an und dreht diesen um circa neunzig Grad – lässt sich die Frucht leicht vom Ast trennen, will er von Euch nun gerne gepflückt werden.
Was kann ich aus den geernteten Äpfeln alles machen?
Ihr habt also Kisten voller Äpfel herum stehen und wisst nun nicht, was Ihr damit anfangen sollt? Zunächst einmal natürlich könnt Ihr sie schlicht und einfach essen. Wenn das keine Option mehr ist, dann könnt Ihr aus den runden Früchten auch Apfelmus, Apfelpfannkuchen, Apfelkuchen, Apfeltaschen oder Apfelsaft machen. Könnt Ihr prima verschenken, wenn Ihr Eure eignenen Erzeugnisse teilen möchtet oder sie Euch aus den Ohren rauskommen.
Mit weiteren Früchten, Kräutern und Gewürzen gemeinsam eingekocht, lässt sich auch die ein oder andere leckere Marmelade aus den Äpfeln zaubern. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Es muss ja nicht immer die langweilige Winterzauber-Apfelmarmelade sein. Probiert doch mal was anderes! Schmeißt doch zum Beispiel mal ein paar Basilikumblättchen zu den Äpfeln in den Topf.
Rezept für Apfelsaft mit dem Dampfentsafter
Wer von Euch diesen Blog ab und zu liest, hat vielleicht mitbekommen, dass wir mit Hilfe unseres Dampfentsafters schon einige leckere Säfte zubereitet haben. Je nach Jahres- und Erntezeit durften wir bereits köstlichen Johannisbeersaft, Holunderbeersaft sowie hellen Traubensaft damit herstellen. Es geht wirkich einfach und schnell und obendrein Dampfentsafter kosten nicht viel.
Die Vorbereitung der Äpfel
Apfelsaft mit dem Dampfentsafter zu machen, ist was für die Bequemen unter den DIY-Fans, also auch etwas für mich. Der große Vorteil besteht nämlich darin, dass das Obst kaum vorbereiten werden muss. Die Äpfel werden lediglich gewaschen und in fünf bis sechs Teile geschnitten. Fauliges oder schimmeliges Obst gehört natürlich in die Biotonne, ist doch klar. Das langwierige Schälen und Entkernen entfällt beim Entsaften. Puh, noch mal Glück gehabt.
Den Dampfentsafter zusammensetzen
Der Dampfentsafter besteht aus vier Teilen: In das Unterteil füllt Ihr Wasser. Auf den Wasserbehälter setzt Ihr den Saftauffang und den Dampfdom darüber. Nahe am Boden des Auffangtopfs befindet sich eine Öffnung, aus der später der Saft abfließt.
Auf den Dom setzt Ihr den Fruchtkorb, das Sieb mit den vielen Löchern. Da hinein kommen die Äpfel. Damit der Dampf im Entsafter bleibt, muss der Dampfentsafter mit dem großen Deckel verschlossen werden. Zum Schluss befestigt Ihr den schlauchartigen Auslasshahn am Auslassloch und verschließt ihn vorerst mit einer Klemme.
Das Entsaften kann beginnen
Das Wasser im Entsafter wird zum Kochen gebracht, damit der Dampf entsteht. Dieser steigt durch den Dom und die Löcher des Siebs zu den Äpfeln hoch. Durch den heißen Dampf werden die Zellwände des Obsts aufgelöst und der Saft tritt aus. Dieser tropft durch die Löcher in den Saftauffang. Im schlauchartigen Auslasshahn könnt Ihr beobachten, ob schon Apfelsaft im Anmarsch ist. Haltet den Schlauch in eine zuvor sterilisierte Flasche, bevor Ihr die Klemme öffnet. Ansonsten gibt es eine Sauerei!
Durch den Dampf sterilisiert und haltbar
Da der Apfelsaft warm ist und durch den Dampf sterilisiert wurde, ist er einige Monate haltbar. Damit der holde Saft das auch wirklich bleibt, müssen Eure Flaschen 100% sauber und mit einem dicht schließenden Deckel versehen sein. Flaschen mit Bügelverschluss eignen sich um Beispiel gut. Lasst immer zwei Zentimeter Luft in der Flasche und verschließt diese gleich nach dem Abfüllen.
Welcher Dampfentsafter eignet sich?
Den Entsafter haben wir hier entdeckt und er schenkt uns literweise wohlschmeckenden Saft ein: https://www.amazon.de/Vertriebs-GmbH-Edelstahl-Entsafter-Induktionsgeeignet
Rezept für Apfelmus
Zutaten
Auf ein Kilogramm säuerliche Äpfel, z. B. Boskoop oder Elstar kommt, eine Bio-Zitrone, je nach Geschmack eine Zimtstange und vier Esslöffel Zucker sowie Wasser.
Zubereitung
- Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Apfelviertel jeweils wieder in zwei Teile schneiden. Die Bio-Zitrone waschen und ein großes Stück Zitronenschale dünn abschälen. Den Zitronensaft auspressen und mit den Äpfeln mischen.
- Fünf Esslöffel Wasser, Zitronenschale, Zimt, Zucker und Äpfel in einem Topf aufkochen und zugedeckt bei milder Hitze eine viertel Stunde weich dünsten.
- Die Zitronenschale und die Zimtstange entfernen. Äpfel mit dem Zauberstab pürieren oder mit der Gabel oder einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
Haltbar machen
Wenn Ihr den Apfelmus haltbar machen möchtet, füllt ihn in zuvor saubere und sterilisierte Marmeladengläser oder in Gefrierbeutel und friert ihn ein.
Den Apfelmus könnt Ihr zum Beispiel auch ganz prima für Apfelkuchen oder Apfeltaschen verwenden.
Ausgefallene Rezepte für Apfelmarmelade
eatsmarter.de/thema/apfelmarmelade
Weitere Informationen
Wer sich für das Thema Plazenta und was wir damit nach der Entbindung anfangen können, interessiert, befragt am besten eine Hebamme oder beliest sich zum Beispiel hier: www.muetterberatung.de/details/703/Brauchtum_rund_um_die_Plazenta.html
Unseren Apfelbaum haben wir beim Bio Gartenversand vom Bioland Hof Jeebel bestellt: www.biogartenversand.de