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Ideen & Tipps für einen gelungen Campingurlaub

Du hast keine Lust mehr auf Hotel oder Ferienwohnung? Du möchtest Freiheit genießen und trotzdem komfortabel Urlaub machen? Wir finden, Camping mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt ist wunderbar flexibel. Man kann sehr spontan entscheiden, wo man wann Urlaub machen möchte, wenn man in der Hauptsaison bestimmte Hotspots meidet. Gleichzeitig ist Camping ein idealer Entschleuniger, weil ein Tag im mobilen Heim oder im Zelt so anders als Zuhause ist.

Organisation vermeidet Stress

Ihr habt Euch für eine Camping-Urlaubsziel entschieden? So weit, so gut. Aber eine Reise, die lustig werden soll – will auch gut organisiert sein. Auch wenn der Campingurlaub mit viel Spaß verspricht, kann es schnell zum Gegenteil kommen, wenn man etwas Wichtiges vergessen hat. Eine Checkliste vermeidet solche Ärgernisse und stellt sicher, dass weder der Ersatzschlüssel für den Camper noch der Schlafsack (letzteren haben wir wirklich mal Zuhause liegen lassen als wir noch keine Checkliste nutzen und mussten dann zurück fahren um ihn zu holen).

Ihr kennt das bestimmt: Kurz vor dem Familienurlaub wird es beim Packen etwas hektisch. Ein Campingurlaub bildet hier leider keine Ausnahme. Aber das Gute ist, dass ein Wohnmobil normalerweise mehr Stauraum als der Koffer für den Ferienflieger oder für das Auto hat. Ihr seid also beim Packen nicht so eingeschränkt. Beim Zelten sieht es schon wieder etwas anders aus. Hier müsst Ihr Euch mehr einschränken, was mit kommt und was nicht.

Um das Packen zu erleichtern, könnt Ihr Eure Verpackungsvorbereitung grob in folgende Bereiche unterteilen:

  • Was braucht Ihr speziell für das Wohnmobil oder fürs Zelt?
  • Welche Dokumente werden für das Reiseziel benötigt? Welche Wertsachen müssen unbedingt mit?
  • Welche Kleidung werden für das Urlaubsziel benötigt?
  • Welche Hygieneartikel müssen mit?
  • Was für zum Schlafen benötigt?
  • Wenn Ihr Kinder habt: Was brauchen sie für einen gelungenen Familienurlaub?
  • Was braucht Ihr für die Küche an Utensilien und welche Lebensmittel solltet Ihr ggf. mitnehmen?
  • Welche weiteren Haushaltsartikel müssen mit?
  • Was für Reiseunterlagen werden unterwegs gebraucht?
  • Braucht Ihr was für Eure Unterhaltung und wenn ja, was?
  • Ganz wichtig: was muss alles in die Reiseapotheke?
  • Last but not least: Welche sonstigen wichtigen Dinge werden im Urlaub gebraucht?

Zeitmanagement fürs Packen

Im Übrigen empfehlen wir, beim Packen die Packliste immer abzukreuzen. Schnell wird klar, was noch fehlt. Noch ein paar extra Tipps: Plant für den Familienurlaub einen Tag fürs Packen ein und stellt sicher, dass die Kleidung und Handtücher vorher gewaschen wurden. Wenn die Kinder noch recht klein sind, verabredet sie mit anderen Kindern außerhalb Eures Zuhauses damit Ihr ungestört packen könnt. Lasst die Kinder ihre Lieblingssachen selbst aussuchen. Sie wissen am besten, welches Kuscheltier oder -kissen sie begleiten darf, welches Buch vorgelesen und welches Spielzeug unabdingbar ist. Somit erspart Ihr Euch später Vorwürfe das Falsche mitgenommen zu haben. Wenn die Kinder größer sind, können sie natürlich mit einpacken und stellen eine Unterstützung dar. Damit die Vorfreude auf den gemeinsamen Campingurlaub weiter steigt, könnt Ihr schon einige Wochen vor dem Ferienstart zusammen mit Euren Kids nachsehen, was Ihr für die Reise noch braucht. Zum Beispiel könnt Ihr sie bei der Auswahl ihres Schlafssacks einbeziehen. Wenn Ihr in kühlere Regionen fahrt, sind passende Kinderschlafsäcke praktischer, weil sie sich innen schneller erwärmen, desto weniger Luft sich darin befindet. Ein langer Erwachsenenschlafsack erwärmt sich langsamer, wenn ein kleines Kind darin schlummert. Gute Schlafsäcke für Kinder gibt es beim Spielwarenhersteller Jako-o, https://www.jako-o.com/de_DE/c/praktisches/outdoor-freizeit/schlafsaecke–08030201

Aufbewahrungsliste

Notiere auf einer anderen Liste, wo du alles verstaut hast, wenn Ihr mit einem Camper unterwegs seid. Zwischen all den Reisetaschen und Schränken im Wohnmobil kann man schnell den Überblick verlieren. Deshalb ist eine solche Aufbewahrungsliste äußerst nützlich. So wisst Ihr sofort, wo Ihr nach dem Erste-Hilfe-Kasten, dem Kfz-Kennzeichen, den Regenjacken oder dem Korkenzieher suchen müsst. Außerdem: Gerade bei dem lieben Kleinen geht schnell etwas verloren. Ärgerlich wird es aber, wenn es um den Wohnmobilschlüssel geht. Damit dieser Fall nicht zu einem Drama wird, gilt Regel Nummer eins: Haltet immer einen Ersatzschlüssel bereit – und natürlich nicht im Wohnmobil selbst, sondern immer am Mann oder an der Frau.

Wann und wohin Ihr reist beeinflusst natürlich Eure Packliste

Packliste für den Campingurlaub

Unsere Packliste für Wohnmobilreisen als Familie mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern umfasst eine Menge. Nicht jeder braucht so viel oder hat so viel Stauraum (wir haben 2 Topboxen auf dem Dach) wie wir. Schaut einfach und streicht weg, was Ihr nicht braucht oder ergänzt es.

Wohnmobilzubehör und Ersatzteile


( ) Werkzeug (Schraubenschlüssel, Schraubenzieher, Zangen, Elektromaterial wie z.B. Kabel)
( ) Trinkwasserkanister
( ) Faltkanister zum Auffüllen des Brauchwassers zum Abwaschen und Duschen
( ) Klebstoff
( ) Schmiermittel
( ) Motoröl
( ) Benzinersatzkanister
( ) Lichtmaschine
( ) Warndreieck
( ) Warnwesten für alle Familienmitglieder (auch in Kindergröße erhältlich)
( ) Verbandskasten
( ) Feuerlöscher
( ) Wagenheber
( ) Starthilfekabel
( ) Abschleppseil
( ) Radkreuz
( ) Glühbirnen und Sicherungen
( ) Stromadapter
( ) Panzertape
( ) Auffahrkeile
( ) Kensington-Schloss

Dokumente und Wertsachen


( ) Personalausweise*
( ) beim Verlassen der EU Reisepässe der Kinder
( ) Führerscheine*
( ) Kfz Schein*
( ) Kfz Versicherungskarte*
( ) Krankenversicherungskarten*
( ) Bargeld
( ) EC- und Kreditkarte

Kleidung


( ) Unterwäsche
( ) Strümpfe
( ) Schlafanzüge/ Nachthemden
( ) Hemden/ Blusen
( ) T-Shirts
( ) Pulli
( ) Strickjacken
( ) Hosen (kurz und lang)
( ) Röcke/ Kleider
( ) Regenjacke
( ) Normale Jacke, Futter je nach Jahreszeit
( ) Basecap/ Mütze/ Südwester/ Sonnenhut
( ) Hausschuhe
( ) Wanderschuhe
( ) ggf. Gummistiefel
( ) Badelatschen
( ) Badekleidung

Bad


( ) Handtücher
( ) Waschlappen
( ) Kleines Handtuch zum Hände abtrocknen im Bad
( ) Seife (wir haben einen Behälter mit Flüssigseife im Bad befestigt)
( ) feuchte Waschlappen für Kinder (gibt es als Packung)
( ) Duschgel
( ) Shampoo
( ) Haarbürste
( ) Zahnbürsten und Zahnpasta (ggf. extra Zahnpasta für die Kinder)
( ) Zahnputzbecher (wir haben eine Halterung im Bad angebracht)
( ) Rasierapparat und -gel
( ) Gesichtscreme
( ) Sonnencreme
( ) Lippenpflegestift mit Sonnenschutz
( ) After Sun Creme
( ) Handcreme
( ) Nagelschere und -pfeile, ggf. Kindernagelschere
( ) Deodorant
( ) Taschentücher
( ) Feuchttücher zum Wickeln
( ) Baby- oder Kleinkinderwindeln
( ) Handdesinfektionsgel
( ) Tampons/ Binden
( ) Toilettenpapier (manche Campingplätze z. B. in Frankreich haben keines in den Toiletten)
( ) spezielles Wohnmobil Toilettenpapier
( ) Toilettenchemie

Schlafbereich


( ) Decken, Kissen, Bettlaken oder praktischer: Schlafsäcke
( ) Fürs Wohnmobil: Matratzentopper (super bequem, nehmen aber viel Platz ein)

Kinder


( ) Kinderautositz
( ) Kinderfahrradsitz und Helm
( ) Spielzeug und Kiste zum Verstauen
( ) Kuscheltiere
( ) Bücher
( ) Malsachen
( ) Hörspiele, Musik
( ) ggf. iPods, Mp3 Player
( ) ggf. mobiler DVD Player und DVD für längere Strecken, gute Kopfhörer
( ) Lenkdrache
( ) Strandzelt
( ) Buddelsachen
( ) Schwimmflügel
( ) aufblasbare Strandtiere

Küche


( ) Grill, am besten ein Gasgrill, diesen kann man auch bei hoher Trockenheit bzw. Waldbrandgefahr benutzen. Zur Sicherheit Kartuschen auf Vorrat mitnehmen, weil es unterwegs nicht immer die passenden gibt.
( ) leichtes unzerbrechlichen Geschirr (flache und tiefe Teller)
( ) Gläser aus dickem Plastik
( ) Besteck
( ) Thermoskanne
( ) scharfes Messer
( ) Schneidebrett
( ) Topf
( ) Pfanne
( ) Sieb
( ) Kochlöffel
( ) Schneebesen
( ) Suppenlöffel
( ) Tee- und/oder Kaffeekanne oder einfach eine Frenchpress
( ) Dosen- und Flaschenöffner
( ) Korkenzieher
( ) Schere
( ) Feuerzeug/ Streichhölzer
( ) Geschirrtücher
( ) Spüllappen
( ) Spülmittel
( ) Spülschüssel zum Transport des Geschirrs auf Campingplatz bzw. Faltschale
( ) Küchenrolle
( ) ggf. Servietten

Lebensmittel


Natürlich kann man vieles unterwegs kaufen. Nach unserer Erfahrung ist es praktisch eine Grundausstattung an Bord zu haben.
( ) Salz, Pfeffer, sonstige Gewürze die ihr gerne benutzt (bei uns muss immer Thymian, Organisation, Paprika und Zimt mit)
( ) Zucker
( ) Tee
( ) Kaffee
( ) Wasser
( ) haltbare Milch
( ) Kakao
( ) Getränke
( ) Nudeln
( ) Reis
( ) Grieß
( ) Couscous
( ) Kartoffeln
( ) Müsli, Haferflocken
( ) ggf. Fertiggerichte wie Kartoffelbrei, Milchreis (ist manchmal Gold wert so etwas dabei zu haben, wenn es beim Ankommen bzw. Halten spät ist, alle Hunger haben und nichts mehr auf hat oder nichts zum Einkaufen in der Nähe ist)
( ) Ketchup
( ) Senf
( ) Honig
( ) Würstchen
( ) Eier
( ) Butter
( ) Marmelade
( ) Erdnussbutter
( ) Nusscreme
( ) Joghurt

Haushalt


( ) Klappstühle und Klapptisch
( ) Sonnenschirm
( ) Schmutzmatte für draußen
( ) Lappen oder Matte zum Abtreten der Schuhe
( ) lange Wäscheleine und -klammern
( ) Sonnenlicht reflektierende Matte für die Vorderscheibe
( ) Flüssiges Spülmittel
( ) Reisenähzeug
( ) Sicherheitsnadeln
( ) breites Gaffatapeband
( ) Müllbeutel
( ) Schmutzwäschebeutel

Reiseunterlagen


( ) Straßenkarte
( ) Wanderkarten
( ) Reiseführer
( ) Sprachführer
( ) Kugelschreiber
( ) Reisetagebuch

Unterhaltung


( ) Bücher
( ) Gesellschaftsspiele (gibt es auch in Kleinformat)
( ) Radio, CD Player, Mp3 Player
( ) CDs bzw. Musik Downloads
( ) ggf. Audiokabel zum Abspielen von Musik oder Hörspiele vom Mobiltelefon über das Autoradio

Reiseapotheke

ggf. alle Medikamente die man ansonsten auch regelmäßig benötigt, ansonsten:
( ) Schmerztabletten
( ) Durchfalltabletten
( ) Antike Mücken- und Zeckenspray
( ) Salbe gegen Insektenstiche
( ) Wundsalbe
( ) Pflaster
( ) Antiseptikum
( ) Brandsalbe
( ) Fieberthermometer
( ) Zinksalbe

Sonstige wichtige Dinge


( ) Navigationsgerät bzw. Navigationsapp für Mobiltelefon
( ) GPS Gerät falls nicht auf dem Mobiltelefon installiert
( ) ggf. Kompass
( ) Taschenmesser
( ) Taschenlampe
( ) Batterien, Akkus
( ) Handy
( ) Ladekabel mit USB Anschluss
( ) 12 Volt Ladegerät
( ) Fotoapparat
( ) Fernglas
( ) Uhr/ Wecker falls nicht auf dem Mobiltelefon installiert
( ) Sonnenbrille
( ) Regenschirm
( ) Rucksack
( ) Badematte oder -tuch
( ) Fahrräder, Luftpumpe und Flickzeug

*sowie Kopien für den Notfall eines Diebstahls die man im Wohnmobil versteckt und/ oder sich an die eigene Mailadresse schickt

Vorratshaltung von Lebensmitteln für den Campingurlaub

Bisher habe ich zu dem Thema noch keinen eigenen Beitrag geschrieben. Aber ich habe zwei informative Websites gefunden, die hierfür Anhilfe schaffen. Doreen hat in ihrem Kochblog Kochen und backen im Wohnmobil nicht nur an die 300 leckere Kochrezepte gesammelt und veröffentlicht, sondern gibt auch eine feine Vorratsliste für Camper zum Besten.
Die Bloggerin Cornelia gibt in Die See kocht praktische Tipps für Vorräte fürs Kochen und Schlemmen auf hoher See, die man aber auch sehr gut fürs Camping auf dem Festland gebrauchen kann.
Da komme gerne wieder vorbei um mich kulinarisch inspirieren zu lassen!

Sommerurlaub in Schweden

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I want to bring the map to life, fill it with forests and lakes, fields and meadows, villages, castles, farms and towns.“
Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin, geboren in Värmland, 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur und schrieb das fantasievolle Werk Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen.

Värmland in Schweden

Die obigen Zeilen beschreiben Schweden ziemlich gut. All dies und noch viel mehr kommt allerdings vor allem in der schwedischen Provinz Värmland zusammen. Hier verbringen wir mit unseren beiden Kindern unsere Sommerferien in einem Ferienhaus. Hergekommen sind wir mit unserem Wohnmobil. Auf der Hinreise haben wir Zwischenstopps in Deutschland und Südschweden gemacht. Falls Du von Värmland noch nie etwas gehört hast, verrate ich gerne wo es liegt. Värmland befindet sich an der Grenze zum Nachbarland Norwegen und liegt in Mittelschweden. Es gehört zum westlichen Teil des Landes und hat nur 14 Einwohner je Quadratkilometer.

Wir sind nun zum dritten Mal in Schweden, davon zweimal in Värmland. Bisher haben wir Schweden zweimal Frühling und nun das erste Mal im Sommer bereist. Wir kennen Schweden mit Schnee (siehe unsere Ferien in Värmland) und auch mit Sonnenschein zu Ostern (siehe unser Roadtrip durch Dänemark, Smaland und Insel Öland) und warmen 24 Grad Celsius im Schatten im Juni und Juli. Den Sommer in Schweden finden wir deshalb ideal für Familien mit Kindern, weil wir sowohl wandern, Pilze oder Beeren sammeln und radfahren können, als auch Zeit auf oder im Wasser verbringen können. Und wenn es doch einmal zu ungemütlich draußen ist, sorgt unsere Spielesammlung oder ein Buch dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Außerdem können wir unsere Kids mit einem Supermarktbesuch eine Freude machen, weil es dort in der Regel lange Regale mit vielen Süßigkeitsfächern gibt aus denen sie sich mit kleinen Schaufeln eine individuelle Tüte zusammenstellen können. Wir Eltern naschen uns derweil durch das Lakritzregal.

Die Seen

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Abends gegen 21:30 Uhr auf dem See vor unserem Ferienhaus. Die Sonne scheint noch immer…

Statt auf Menschen treffen wir im Glaskogen Naturschutzgebiet auf viel unberührten Wald und gewaltige Seen wie zum Beispiel auf den Vänern, der größten Binnensee Westeuropas (eher ein Binnenmeer, da der freie Horizont zu sehen ist) mit Stränden, Schären und Häfen. Oder auf den Frykensee, Glasfjorden, Vätter und den Värmel. Aber es gibt auch viele kleinere Seen, in die wir springen, auf denen wir mit dem Stand Up Paddle oder Kanadier gleiten oder mal eine Angel reinhalten. Dem Wutanfall eines Riesen sollen wir es einer Sage nach zu verdanken haben, dass es den Väner gibt. Der Riese soll im Zorn eine Scholle aus dem Ackerboden gerissen haben dessen Loch sich mit Wasser füllte und heute knapp 6.000 Quadratkilometer misst. Dieser Gestalt möchte ich lieber nicht begegnen.

Die Städte und Dörfer

Die meisten Häuser in Schweden sind falunrot oder auf Schwedisch falu rödfärg – das Pigment für das Falunrot war einst ein Nebenprodukt des Kupferabbaus in der schwedischen Stadt Falun

Wenn wir nicht auf oder am Wasser sind, kommen wir mit dem Wohnmobil oder dem Fahrrad oder zu Fuß an weiten Feldern und wilden Blumenwiesen, urigen Bauernhöfen, Schlössern, aber auch ab und zu an ruhigen Dörfern und entspannten Städten wie die Residenzstadt Karlstad oder Arvika vorbei. Die Holzhäuser sind auf dem Land wirklich fast alle in dem schönen warmen dunklen Rot gestrichen, wie wir es aus den Katalogen kennen. Ab und an leuchtet eines in hellem Gelb oder in Weiß. Gelassen stehen manchmal ein paar Pferde, Kühe und sogar einmal ein Zebra (kein Witz) auf der Weide.

Die Wälder

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Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen,
Auf Wiesen an den Erlen
Wir suchen unseren Raum
Und wandeln und singen
Und tanzen einen Traum.

Zwar sind wir nicht spät in der Nacht im Wald unterwegs wie in Goethes Ballade „Gesang der Elfen“, doch auch tagsüber erscheint uns der Wald hier in Schweden immer noch als magischer Ort, in den wir uns tief zurückziehen können und in denen wir kaum einem Menschen begegnen. Für Großstädter wie uns ist das schon sehr erholsam. Unsere Trittgeräusche werden vom weichen Moos unter den Schuhen gedämpft. Aber natürlich machen wir leider immer noch viel zu viel Krach, als dass wir dem König des schwedischen Waldes, dem Elch, einem Wolf, oder gar ein paar zarten Elfen oder freundlichen Trollen begegnen könnten. Zum Schweigen ist der Wald für unsere Töchter viel zu Fantasie anregend. Sie kommen beim Wandern ins Geschichtenerzählen. Der Schwede Lars Löfgren bringt es mit den Worten „It´s a state of mind, not a landscape“ genau auf den Punkt.

Mit dem Wohnmobil und der Fähre von Berlin nach Schweden

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Adé Rostock und Wismar! Ab geht es nach Gedser.

Für die Anreise mit dem Wohnmobil nach Mittelschweden braucht man normalerweise zwei Tage, wenn man es eilig hat. Wir lassen es aber langsam angehen und nehmen uns 1,5 Wochen Zeit für die Strecke, weil wir noch ein paar Stationen machen möchten und uns von der Anreise nicht stressen lassen möchten. Da das Wetter in Deutschland gerade viel besser als in Dänemark und Schweden ist, halten wir uns eine ganze Weile an der deutschen Ostseeküste auf.

Wir beginnen unseren Urlaub nur ein kleines Stück nördlich von Berlin auf dem Naturcampingplatz am Oberuckersee , wo wir uns bei 36 Grad im Schatten fast nur auf dem Stand Up Paddle oder auf dem aufblasbaren Rieseneinhorn im See aufhalten.

Panoramablick auf Karls Erlebnishof Rövershagen vom „Melkturm“ aus betrachtet.

Anschließend machen wir eine Zwischenstation auf dem Caravanpark direkt am Hafen der Hansestadt Wismar, weil wir die ehemals unter schwedischer Herrschaft befindliche Stadt so schön finden. Von Wismar ist es nur ein Katzensprung über einen befahrbaren Damm auf die Ostseeinsel Poel. Auf dem Campingplatz Leuchtturm verbringen wir ein paar herrlich faule Strandtage. Eine weiteren Tag und Nacht machen wir im Ostseecamp in Graal-Müritz damit wir ein Stück näher nach Rostock heranrücken, von wo aus unsere Fähre nach Schweden abgehen wird. Bevor es so weit ist, gönnen wir unseren Kindern einen Tag auf Karls Erlebnishof in Rövershagen.

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Beim Reisen mit dem Wohnmobil ist der Weg unser Ziel.

Dort gibt es eine große Wiese mit kostenfreien Stellplätzen für Womos. Anschließend zockeln wir nach Rostock. Da wir noch etwas Zeit haben, bis die Fähre um 13 Uhr ablegt, schauen wir die schönen alten Boote am Rostocker Stadthafen und die schöne St.-Petri-Kirche an. Aus 100 Metern Höhe haben wir aus ihrem Kirchturm einen tollen Panoramablick über die Stadt und bis zur Ostsee. Aber danach geht es wirklich endlich gen skandinavische Halbinsel. Wir nehmen die Scandlines Fähre von Rostock nach Gedser-Dänemark und die Batterie betriebene kleinere Fähre MS Aurora der Fährgesellschaft ForSea, die uns innerhalb von 25 Minuten vom dänischen Helsingør über den Öresund nach Helsingborg in Schweden bringt. Die Öresundbrücke brauchen wir dieses Mal nicht zu nehmen (wir kennen sie bereits vom letzten Urlaub). Für die Kinder ist es überhaupt nicht langweilig, weil wir draußen (Blick auf die Ostsee) wie drinnen (Shops, Spielbereich für Kinder und Restaurant) viel zu sehen bekommen.

Erster Campingplatz-Stopp in Schweden: First Camp Torekov-Bastad

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Der Kattegat leitet sich aus den niederländischen und plattdeutschen Wörtern Katt „Katze“ und Gatt „Loch“ ab und ist laut der Seefahrern wegen der vielen Untiefen und schmalen Fahrwässerlaut so eng wie ein Katzenloch.

Hallå Schweden! Abends kommen wir endlich mit den eigenen vier Wänden in Bastad am Kattegat, dem Meeresgebiet zwischen Jütland und der schwedischen Westküste, an. In Bastad/Toreko beginnt laut Reiseführer die so genannte schwedische Reviera. Prächtige weiße Villen vom Beginn des 20. Jahrhunderts sollen Seebadflair verströmen. Außerdem soll Bastad das Headquarter des Tennis sein. Hier lernte der fünfmalige Wimbledonsieger Björn Borg sein Handwerk. Wir haben gerade leider weder für Seebäder noch für Tennis Zeit. Unser Thema ist ein Stellplatz für heute Nacht und ein Abendessen. Der Campingplatz, das First Camp Bastad/Torekov, bietet uns genau das, was wir brauchen. Die First Camps besuchen wir in Schweden gerne, weil wir dort keine Camping Card kaufen müssen. Der Campingplatz liegt 15 Kilometer von Bastad entfernt und direkt an der Küste, das sich gerade von seiner rau dramatischen Seite zeigt. Stühlchen und Tisch bleiben heute ausnahmsweise im Wohnmobil. Dafür haben wir das weitläufige bewaldete Gelände mitsamt den Sanitäranlagen sowie das Gebäude mit Küche und Wohnzimmer fast für uns allein. Die Wohnwagen mit ihren schnieken bevorhangten Vorzelten stehen verwaist um uns herum. Kaum eines der hübschen roten Cottages ist vermietet.

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Ob wir ein Lebewesen oder eine Wasserpflanze, die hier abgebildet sind, entdecken?

Nach einem kurzen stürmischen Spaziergang an der Küste, machen wir uns ans Wäschewaschen. Für umgerechnet 7 Euro werden unsere speckigen Hosen, Shirts und Socken innerhalb von circa einer Stunde gewaschen und getrocknet. In der Zwischenzeit belagern wir zu viert das kleine und etwas in die Jahre gekommene Familienbadezimmer und machen Abendbrot. Ans Schlafen ist noch nicht zu denken, da es bis etwa 22.30 Uhr hell draußen bleibt. Im kleinen Supermarkt des Campingplatzes decken wir uns mit dem nötigsten ein. Zum Toben könnten unsere Mädels noch auf den Kinderspielplatz oder zum ein Minigolfplatz, aber sie sind zu müde.

Zweiter Campingplatz-Stopp in Schweden: First Camp Solvik

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Die Schären. Schon immer wollte ich sie sehen. Nun endlich ist es so weit und wir kommen am Schärengarten an der Westküste Schwedens an. Er ist weltweit wegen seiner Austern- und Hummersafaris bekannt. So kahl wie ich mir die felsige Schärenlandschaft vorgestellt habe, ist sie allerdings gar nicht. Überall zwischen den von Eis, Meerwasser, Brandung, Wind und Regen geschliffenen, zertrümmerten und erodierten Granitfelsen finden wir Moose, Flechten und größeren Pflanzen. Durch die verschiedenen Formen und Mineraleinschlüsse ist ein Stein nicht gleich dem anderen. Manche Felsen sind geschmeidig rund, während andere schroff und kantig dem Meeresrauschen trotzen. Mal schimmert ein Gestein rosa, mal grau. Die Kinder hüpfen von Fels zu Fels und jagen einem Hasen hinterher, den sie aufgescheucht haben. Zum Baden ist es heute trotz Sonnenschein zu windig und zu frisch. Wir stehen nur für eine Nacht auf dem Campingplatz First Camp Solvik. Unser Wohnmobil schaukelt etwas im Wind oben auf einem Felsen während wir darin zu Abend essen. Doch je später es wird, desto klarer wird der Himmel und desto mehr legt sich der Wind. Da es immer länger hell draußen ist, desto nördlicher wir uns befinden, drehen wir mit einem Eis in der Hand noch eine lange Runde auf den Schären.

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Der Campingplatz First Camp Solvik liegt bei Väjern und  traumhaft am Ende eines kleinen Fjords direkt in den Schären und ist entsprechend gut besucht als wir am Nachmittag dort eintrudeln. Über einen kleinen Weg geht es hoch in die Felslandschaft und weiter zum Meer mit Bademöglichkeiten, wofür das Wetter allerdings gerade nicht geeignet ist. Die Stellplätze sind ausreichend groß und weiter oben preislich noch günstiger. Für eine Nacht haben wir 22 Euro bezahlt und am Fjord ist es etwas teurer und voller. Ein kleiner Supermarkt, ein Kinderspielplatz sowie ein Minigolfplatz sind vorhanden. Die Sanitäranlagen sind sauber und es gibt große moderne Familienduschen und einen schönen extra Kinderwaschraum. Nach Kungshamn oder Smögen kommt man mit dem Fahrrad in circa zehn Minuten.

Gekommen um zu bleiben: Unsere Ferien im Värmland

Unser Ferienhaus wird überraschend einen Tag eher für uns frei. Deshalb machen wir uns von Väjern direkt nach unserem Frühstück weiter in nordöstliche Richtung ins Innenland auf. Allerdings kommen wir nicht allzu weit. An der Schaltungsführung hat sich etwas gelöst, weshalb wir auf einem Supermarktparkplatz einen Stopp einlegen, um es zu reparieren und danach Lebensmittel für unsere Zeit im Ferienhaus einzukaufen. So ist das eben mit einem Wohnmobil Baujahr 1990. Es gibt immer etwas zu tun und man braucht schon etwas handwerkliches Geschick um es zu nutzen.

Danach geht es fröhlich immer weiter westlich am Vänern See vorbei bis wir am späten Nachmittag im rot gestrichenen Holzferienhaus am Värmeln See ankommen. Der See ist viel viel kleiner als der Vänern und kann aus den umliegenden Orten Edane, Fagerås und Borgvik erreicht werden.

Sonnenschein auf dem Bootssteg stehen und fühlen, dass es Sommer ist

Endlich da! Die Kinder rennen vergnügt wie die Eichhörnchen ins Ferienhaus rein und raus. Es könnte ja durchaus sein, dass ein Elch auf dem Bett liegt oder eine Eule auf dem Ofen sitzt, nicht wahr? Während die Kinder ihre Forschungsexpedition durch Haus und Garten unternehmen, folgen mein Mann und ich dem leisen Plätschern der Wellen gegen den Bootssteg. Am Haus vorbei, durch kniehohe Gräser und Wildblumen und dann über eine Treppe aus Steinen geht es das abschhüssige Grundstück hinab zum Wasser. Am Steg liegt ein Boot angebunden und scheint uns verlockend mit seinem Ruder zuzuwinken „Kommt, steigt ein und wir drehen eine Runde auf dem See!“. Draußen vor dem Steg kreisen die Möwen, stoßen zur Begrüßung ein paar Schreie aus. Die Bäume antworten raschelnd. Aber sonst nichts als unfassbares Schweigen, das uns in den Ohren rauscht, die eben noch dem Dröhnen des Wohnmobilmotors ausgesetzt waren. Auf dem Wasser liegt ein verheißungsvolles Funkeln, alles ist wehmütiger Schönheit. Die Luft riecht nach warmen Holz und süßen Blumen. Unser Urlaub hatte schon vor der Ankunft in Schweden begonnen und legt sich wie der weite Värmelsee erneut zu unseren Füßen. Am Horizont zeichnen sich Wolken ab. Hier kann das Wetter rasch umschlagen, flüstern uns die Wellen im See zu. Galoppierend wie eine Pferdeschar rennen unsere Kinder mit flatternden blonden Haaren zu uns hinunter. Unsere Mannschaft ist komplett. Wir steigen ins Boot und tauchen die Ruder ins Wasser. Die Stille wird vom Platschen zerrissen. Am Ufer, ein gutes Stück von unserem Ferienhaus entfernt, springen unsere Nachbarn ins Wasser. Das inspiriert mich zu einem erfrischenden Ankommenstauchgang von unserem Badesteg aus.

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Unsere sieben Sachen aus dem Wohnmobil sind fix ins geräumige Haus getragen und wir erkunden gleich das Haus und das Grundstück, die idyllisch direkt am See liegen. Ostern 2018 hatten wir das Haus das erste und letzte Mal gemietet. Seitdem wurde vom Eigentümer eine weitere Terrasse an der westlichen Hausseite gebaut, so dass wir morgens auf der Ostterrasse frühstücken und abends auf der Westterrasse grillen können. Unten am See gibt es eine Feuerstelle mit einem Schwenkgrill sowie ein Saunahaus und ein Bootssteg mit zwei Kanadiern, einem Kajak und einem Ruderboot. Das Motorboot ist leider defekt. Aber das macht nix. Die Möglichkeiten sich vor Ort eine richtig schöne Zeit zu machen, sind immer noch mehr als genug. Wir fühlen uns hier sehr zuhause, auch weil der Kontakt mit dem Vermieter sehr angenehm und entspannt ist. Vom Panoramafenster des Wohn- und Esszimmer aus haben wir einen weiten Blick auf den See, das gegenüber liegende Ufer und kleine dicht bewaldete Inseln.

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Die folgende Woche ist wettertechnisch sehr abwechslungsreich. Die Temperaturen schwanken zwischen tagsüber 18 bis 25 Grad sowie Sonne und Regen. Eines abends dürfen wir auch einen wunderschönen Regenbogen über dem See betrachten. Doch eines haben alle Julitage am Värmel See gemein: Sie sind wunderschön, sehr sehr lang und beginnen alle mit unserem morgendlichen Bad im See. Hier im Norden geht die Sonne fast nicht unter. Ab 22:30 Uhr ist es dämmerig und richtig dunkel wird es nie. Sterne angucken wie im Frühling ist also jetzt im Sommer nicht möglich. Dafür können wir noch spät abends im Hellen auf den See rausrudern, baden oder draußen an der Feuerstelle sitzen. Und das genießen wir. Da wir die Pause von der Fahrerei sehr genießen, fahren wir nur einmal mit dem Wohnmobil nach Arvika zum Einkaufen. Weil wir schon mal da sind, machen einen kurzen Abstecher in die örtliche Kunsthalle, wo der Grafikdesigner und Kinderbuchillustrator Marcus-Gunnar Pettersson gerade ausstellt und kaufen noch etwas schönes in dem Geschäft Arvika Konsthantverk.

Anlässlich dieses Anblicks hören wir At The End Of The Rainbow der schwedischen Metal Band Hammerfall

Ansonsten bleiben wir die ganze Zeit in der Umgebung des Ferienhauses. Langweilig wird uns dort nie, weil es so viel zu entdecken und zu unternehmen gibt. Allerdings machen wir uns auch keinen Freizeitstress und unternehmen, wenn überhaupt, nur eine Sache pro Tag. Manchmal bleiben wir aber einfach nur am Bootssteg oder auf der Terrasse oder im Haus. Die Kinder hören Hörspiele und spielen oder malen und wir lesen in Ruhe ein Buch. Ab und zu fahren wir alle zusammen mit dem Kanadier rüber in das 700 Einwohner zählende Örtchen Edane hinüber und machen mit dem Kanadier zwischendurch immer irgendwo einen Stopp auf einer der einsamen kleinen Inseln. Einmal werden wir auch mitten auf dem See von einem warmen Sommerregen überrascht. Dabei fühlen wir uns sehr abenteuerlich. Unser mitgebrachtes Stand up Paddle leistet uns auch große Dienste hier. Mit einem Stein als Anker lässt es sich darauf prima zum Dümpeln auf dem See benutzen, wenn wir nicht gerade eine der einsamen Buchten damit erkunden. Zum Angeln nehmen wir lieber das Ruderboot. Allerdings fangen wir nichts, weil wir es kaum schaffen einmal ganz still zu sein. Abends sitzen wir entweder draußen an der Feuerstelle oder auf der Terrasse am See und speisen. Und einmal machen wir mit unserem Wohnmobil eine Elchsafari in den Wald. Leider erfolglos. Unsere Ferienhausnachbarn aus der Schweiz hatten einmal mehr Glück als sie in der Dämmerung zwei Elche beim Äpfelklauen in ihrem Garten erwischten.

Weitere Infos zu Schweden

Schweden Urlauber: https://www.schweden-urlauber.info

Värmlandsleder Trails of Sweden: https://varmlandsleder.se/de/gut-zu-wissen/wissenwertes-ueber-vaermland-schweden/

Visit Varmland: https://www.visitvarmland.se/

Visit Arvika mit Veranstaltungskalender auch auf Englisch: https://www.visitarvika.se

Kunsthalle Arvika: http://arvika-konsthall.se

Arvika Konsthantverk: https://arvikakonsthantverk.nu

Fährgesellschaften und Brücke für die Anreise nach Schweden

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Die Fährtickets oder auch das Ticket für die Öresundbrücke kann man vorab online buchen. Das ist preiswerter als vor Ort. Diese Fährgesellschaften bringen Dich nach Schweden:

Fährgesellschaft ForSea: https://www.forsea.se

Fährgesellschaft Scandlines: https://www.scandlines.de

Stenaline: https://www.stenaline.se

Finnlines: https://www.finnlines.com/de/schiffsreise

Ttline: https://www.ttline.com/de/passage/

Öresundbrücke: https://www.oresundsbron.com/de/start

Wenn Ihr nicht mit dem eigenen Auto oder dem Wohnmobil anreist, könnt Ihr auch nach Oslo in Norwegen fliegen und von dort auch mit dem Zug nach Värmland, Arvika in etwa 2,5 Stunden fahren und dann ein Auto mieten. Allerdings soll die zeitliche Zuganbindung nicht optimal sein. Dafür bleibt noch genügend Zeit sich die schöne Stadt Oslo anzusehen.

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Bewachsenes Ruderboot auf einer einsamen Insel.

Die von uns besuchten Camping- und Stellplätze in Deutschland

Caravan-Park in Wismar: http://www.wohnmobilpark-wismar.de

Campingplatz Leuchtturm auf der Insel Poel in Timmenberg: https://www.campingplatzleuchtturm.m-vp.de

Ostseecamp in Graal-Müritz: https://www.ostseecamp-ferienpark.de/campingplatz-an-der-ostsee.html

Karls Erlebnishof in Rövershagen: https://www.karls.de/roevershagen/erlebnis.html

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Amerikanische Straßenkreuzer wie dieses schicke Oldmobile sind in Schweden äusserst beliebt.

Die von uns besuchten Campingplätze in Schweden

First Camp Torekov-Bastad: https://firstcamp.se/destination/torekov-bastad

First Camp Solvik: https://firstcamp.se/destination/solvik-kungshamn/

Ferienhäuser in Schweden

Incoming Center of Scandinavia: https://besuchschweden.de

Urlaub Anbieter: www.urlaub-anbieter.com

Ferienhausmiete: https://www.ferienhausmiete.de

Reiseführer

Baedeker Reiseführer Schweden mit praktischer Karte EASY ZIP Taschenbuch (31. Januar 2019)

Schweden mit dem Wohnmobil. Traumrouten von Skane bis zum Siljansee. Mit Kartenatlas, Routen, Stellplätzen, Sehenswürdigkeiten und vielem mehr für die optimale Orientierung. Broschiert  (1. Mai 2019)

Urlaub auf dem Natur Campingplatz Usedom

Nicht nur eine, sondern gleich zwei Meerjungfrauen aalen sich auf einem Felsen einer kleinen Ostseebucht. Hinter ihnen zelebriert die Sonne einen dramatischen Untergang, so dass ich nur die Umrisse unserer Töchter sehen kann. Aber so viel Harmonie dauert bei uns naturgemäß nicht lange und schon beginnen sich die beiden Seejungfern gegenseitig vom Felsen zu knuffen bis eine heult.

„Abseits des Trubels…“ so verspricht es uns der Flyer des 178.000 Quadratmeter großen Natur Campingplatz Usedom. Und ausnahmsweise hält hier die Werbung ihr Versprechen. Ausser sanftes Blätterrauschen und Guten-Abend-Gute-Nacht-Gezwitscher aus der Vogelwelt vernehmen wir nur das Gezeter unserer Töchter, die ihren Zwist aber rasch vergessen. Viel zu spannend erscheinen ihnen die Steine und das Segelboot, welches draußen in der Bucht romantisch vor sich hin schaukelt. Der Campingplatz liegt auf der Halbinsel Gnitz, das ist etwa 8 km von Zinnowitz entfernt.

Wir haben unser Wohnmobil auf einem stromversorgten Stellplatz weiter oben auf einer Lichtung geparkt, wo ausser uns nur zwei andere Camper stehen. Unsere Wiese ist vom letzten Jahrhundertsommer immer noch ganz braungelb. Die Dauercamper kuscheln sich unter den Kiefern.Außerdem gibt es noch einige Blockhüten und -häuser sowie Mobilheime zum Mieten. Für Gruppen wurden etwa ein Dutzend kleine grüne dreieckige Hütten in den Wald gewürfelt. Direkt neben dem Campingplatz schlummert eine große mit Graffiti geschmückte Ruine im Dornröschenschlaf. So manche wilde Party muss hier schon gestiegen sein.
Später kommt ein freundlicher Dauercamper auf dem Weg zur Dusche bei unserem Stellplatz vorbei und erzählt uns von den schönen Wanderweg im Naturschutzgebiet „Südspitze Gnitz“, den wir gleich hier vom Campingplatz aus machen können. Unser Plan für den nächsten Tag steht also schon fest!

Was kann man auf dem Natur Campingplatz unternehmen?

Obwohl der Campingplatz so entspannt daher kommt, wird vom ansässigen Wassersportzentrum Usedom eine Menge an Freizeitaktivitäten angeboten. Wer also nicht den ganzen Tag oder Woche in der Hängematte liegen möchte, hat hier eine große und schöne Auswahl zwischen Kompakt- und Grundkursen im Windsurfing, Jollensegeln oder Katamaransegeln. Außerdem kann man Kitesurfen oder kann sich ein Kajak oder Canadier ausleihen. Wer es etwas ruhiger angehen möchte, findet weitgereiste Bücher in der Bookcrossing-Zone namens „Weltenbummler“ oder kann sich auf eine Wildkräuterwanderung begeben. Das Crea-Mobil ist ein Treffpunkt für gemeinsame Bastelaktivitäten.

Adresse Natur Camping Usedom

Zeltplatzstrasse 20
17440 Lütow / Insel Usedom

https://www.natur-camping-usedom.de/

https://www.natur-camping-usedom.de/

Rundwanderweg auf der Südspitze Gnitz

Wir folgen dem Tipp des Dauercampers und durchwandern mit den Kindern ein wahres Naturparadies. Wild und zerzauselt ist die wildromantische Steilküste am Achterwasser. Selten gewordene Tier- und Pflanzenarten sind hier zuhause. Durch den Wind und das Meer wurde an der Südspitze der Halbinsel Gnitz ein 32 Meter hoher Berg geformt, der an seiner Westflanke steil ins Meer abfällt. Auf dem Wanderweg genießen wir immer wieder einen fantastischen Ausblick auf den Bodden. Ab und zu gibt es eine Sitzbank für ein gemütliches Picknick. An der Spitze angekommen beobachten wir wollige Schafe auf der Weide. Danach geht es weiter Richtung Lütow, wo unsere Kinder einen Kraken artigen Baum erklimmen.

Etwas später stoßen wir auf eine Straße, wo ein sehr hübsches und rustikales Biergarten-Galerie-Cafe auf uns wartet, der bereits vor der Tür durch originelle Werbemaßnahmen auf sich aufmerksam macht (siehe Foto mit Fahrrad unten). Hier kann man sich vor oder nach der Wanderung mit einer kleinen Auswahl an leckerem selbstgebackenen Kuchen oder mit kleinen Gerichten wie Bockwurst, Frikadellen, Kartoffelsalat, Fischsuppe, Soljanka oder Milchreis stärken. Nebenbei kann man hier Filzwaren, Wolle und Töpfereien kaufen.

Galeriecafé

Zum Möwenort 22, Lütow

Auf ins größte U-Boot Museum der Welt

Gesatten, das ist Juliett. Ein großes sowjetisches U-Boot aus den 1960er-Jahren mit Torpedoräumen und Kapitänskajüte.

Bevor wir uns auf dem Heimweg nach Berlin machen, wollen wir einmal U-Boot-Feeling erleben und besuchen in Peendemünde das frühere sowjetische U-Boot U-461. Von dem Unterwasser-Raketenkreuzer wurden in den 60er Jahren insgesamt 16 Stück gebaut. Das U-Boot in Peenemünde ist das letzte Überlebende seiner Klasse. Alle anderen sind bereits dem Verschrottungstod erlegen. Als wir im Hafen ankommen, liegt es groß und leicht rostend vor uns im Wasser. An Decke weht die Fahne der Baltischen Rotbannerflotte unruhig im Wind. Die Ausmaße des U-Boots sind mit rund 86 Meter Länge, fast 10 Meter Breite und über 4.000 Tonnen Gewicht sowohl für unsere Kinder und uns Eltern schon sehr beeindruckend! Als Besucher dürfen wir den Kreuzer über eine Rampe betreten. Es geht tief hinein in den Bauch der alten Lady namens Juliett. Drinnen und es riecht nach Öl. Überall sind faszinierende Knöpfe, Hebel und Messgeräte. Es ist an mancher Stelle etwas eng und ab und zu muss geklettert werden. Ein paar Puppen in Matrosenuniform erschrecken uns , sollen aber anschaulich zeigen, wie eng und unkomfortable es damals an Bord gewesen sein muss. Wäre nichts für uns gewesen. Also Hut ab vor der Mannschaft, die es darin aushalten musste.

Maritim Museum Peenemünde: https://www.peenemuende-info.de/u-boot.html

Unsere Reiseführerempfehlungen für Usedom

Usedom: Lieblingsplätze zum Entdecken

Was machen wir morgen, Mama? Usedom: Erlebnisreiseführer für Kinder und Eltern

Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern: 55 Wander- und Entdeckertouren zwischen Wismar, Rügen und Usedom (Abenteuer und Erholung für Familien)

Wie macht man ein Wohnmobil, Camper oder Wohnwagen nach der Winterpause fit für den Urlaub?

Checkliste für den Urlaub mit Camper, Wohnmboil oder Wohnwagen

Die Reiselust klopft an unsere Wohnwagentür

Die Osterhasen im Supermarktregal sind für uns ein sicheres Zeichen, dass bald die Frühlingssonne wieder locken wird und wir Gipsy II, unser Wohnmobil, aus seinem Winterschlaf aufwecken werden. Außerdem haben wir den aktuellen Landvergnügen Stellplatzführer auf dem Küchentisch zu liegen. Morgens blättern wir bei einer Tasse Tee durch die Seiten des Katalogs. Das Papier duftet noch ganz druckfrisch und wir können uns gar nicht entscheiden, welches der vielen idyllischen Reiseziele wir als erstes ansteuern sollen. In den letzten Jahren haben wir bereits anhand der früheren Ausgaben und der Vignette einige ländliche Gastgeber mit unserem Wohnmobil besucht und circa 24 Stunden kostenfrei auf ihrem Grundstück stehen dürfen und viele regionale Leckereien probiert. Manchmal waren unsere Nachbarn Esel, Hühner, Katzen oder Strauße. Es war auf jeden Fall immer ein einzigartiges Erlebnis!

Auf und davon

Momentan schlummert unser Wohnmobil allerdings noch mit einer weißen Sahnehaube (in Form einer wetterfesten Abdeckfolie) auf dem Dach und träumt vermutlich noch von unserer gemeinsamen Überfahrt von Italien nach Griechenland im Sommer 2018. Doch die Wochenenden Zuhause sind gezählt und wir freuen uns darauf, bald die Haustür abzuschließen, einzusteigen und mit unseren Kindern auf Reisen zu gehen.

Doch können wir einfach den Zündschlüssel umdrehen und losfahren?

Moment, ganz so schnell geht das leider nicht. Wenn das Wohnmobil den ganzen Winter über ein Sabbatical genommen hat, gibt es vorher einiges zu tun. Vor der ersten Fahrt werden wir unser temporäres Heim auf vier Rädern gründlich durchchecken müssen. In einem vorigen Beitrag hatte ich erwähnt, dass Reisen mit Campern, Wohnwagen oder Wohnmobilen natürlich super toll sind, aber dass diese Gefährte auch Arbeit bedeuten, wenn man sie sein eigen nennt.

Wir können also froh sein, dass der Frühling noch auf sich warten lässt und wir somit Zeit haben um unser Wohnmobil fit zu machen und uns auf unsere bevorstehenden Urlaube einzustimmen.

Checkliste für den Urlaub mit Camper, Wohnmboil oder Wohnwagen

Unsere Checkliste für die Saisonvorbereitungen

Vorne weg zum Zeitumfang: zwei bis vier Wochen vor Urlaubsbeginn sollte mit den Vorbereitungen begonnen werden. Ansonsten gerät man in Stress, falls unerwartete Probleme auftreten (z.B. Batterie ist defekt oder TÜV ist abgelaufen).

Die Außenwäsche

Zur Auswahl stehen Wohnmobil-Waschanlagen (die aggressiven Reinigungsmittel und kräftige Waschborsten der LKW-Waschanlagen sind für den sensiblen Wohnmobilaufbau nicht geeignet) oder Handwäsche. Es geht los beim Dach, das bei an der Frischluft stehenden Gefährten durch Laub sehr dreckig wird. Schaut dabei gleich nach, ob Feuchtigkeitsschäden am Aufbau entstanden sind. Putzt das Wohnmobil von oben nach unten weiter. Hochdruckreiniger sind hilfreich, aber aufgepasst bei Dichtungen und Kühlschrankgittern damit ihr sie durch zu hohen Druck nicht beschädigt.

Die Innenreinigung

Hier heißt die Devise schlicht und einfach Ausmisten und überlegen, welche Utensilien für die kommende Reise wirklich benötigt werden. Wer nach dem letzten Urlaub direkt aufgeräumt hat, ist jetzt im Vorteil. Danach geht es an Putzlappenschwingen. Ein Mikrofasertuch und ein desinfizierender Reiniger reichen um Möbel, Kochzeile und Nasszelle sowie Wassertanks, den Gaskasten, die Heizung und den Kühlschrank hygienisch sauber zu bekommmen. Dabei sollten die Fenster und Türen geöffnet und möglichst wenig Putzwasser verwendet werden, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.

Checkliste für den Urlaub mit Camper, Wohnmboil oder Wohnwagen

Versicherung

Frisch zur Saison checken wir auch unsere Wohnmobilversicherung, die eine besondere Form der Kfz Versicherung darstellt. Wohnmobile können leider, genau wie PKWs, gestohlen werden. Das kann vor der eigenen Haustür oder, was noch ärgerlicher ist, auch im Urlaub passieren, wenn man sein Hab und Gut darin hat. Dem Wert Eures Reisemobils sollte es entsprechend durch eine Versicherung geschützt sein. Eine Haft­pflicht­ver­sicherung ist für Wohn­mobile sowieso gesetzlich vorgeschrieben. Darüber hinaus decken Kasko­ver­sicherungen je nach Art Schäden aufgrund von Natur­ein­wirkungen (Teil­kasko) und Schäden aufgrund selbst­verschuldeter Un­fälle oder Beschädigungen durch Dritte ab, wenn der Ver­ursacher unbekannt ist (Voll­kasko).

Bei der Prämienberechnung spielen der Gesamtneuwert bzw. der Kaufpreis (inklusive der fest eingebauten Einrichtung und des Vorzelts, das Baujahr und Art des Aufbau, das Alter und Anzahl der Fahrer sowie dieHöhe der Selbstbeteiligung eine Rolle. Weitere Informationen gibt es hier: https://www.cosmosdirekt.de/autoversicherung

Checkliste für die Verkehrssicherheit nach dem Winterschlaf

Beginnen wir mit den Pflichtterminen, die unbedingt eingehalten werden müssen, weil sie auch wichtig für unsere Sicherheit sind.

TÜV- und Abgasuntersuchung: Das Nummernschild verrät, wann das Gefährt fällig ist. Wohnmobile bis 3,5 Tonnen sind alle zwei Jahre, größere jedes Jahr dran. Müssen die Plakette vor der Abfahrt noch erneuert werden?

Gas-Check: Alle zwei Jahre müssen die Gasanlage inklusive Tanks, Dichtungen und Schläuche von einem Sachverständigen überprüft werden.

Reifencheck: über die Wintermonate verlieren die Reifen an Luft – jetzt heißt es, nachfüllen (auch das Reserverad). Wie viel Bar welche Reifen benötigen, steht im Fahrzeug-Handbuch. Zwei Tage und eine Woche später sollte noch einmal der Reifendruck kontrolliert werden. Sind trotz Nachfüllens mehr als 0,1 Bar entwichen, ist das ein Hinweis auf einen undichten Reifen. Schaut Euch auch die Profiltiefe an, eventuell müssen neue Reifen angeschafft werden.

Bremsanlage und der Beleuchtung: Funktionieren Fuß- und Feststellbremse, Bremslichter, Abblendlicht, Rücklicht, Rückfahrlicht, Fernlicht und Nebelscheinwerfer? Sind Unterlegkeile für abschüssige Parkplätze mit an Bord?

Unterboden: Gibt es dort Rost oder Schäden? Fahrten über unbefestigtes Gelände greifen den Boden an, Wetter und der Zahn der Zeit verursachen Rost.

Füllstände: Sind Scheibenwischwasser, Kühlwasser und Motoröl ausreichend? Vor dem Wildcamping sollten auch die Wassertanks vor der Abfahrt durchgespült,, gefüllt und auf Dichtigkeit kontrolliert werden. An vollen Gasflaschen darf es natürlich auch nicht fehlen.

Geräte an Bord: Machen Kochfeld und Heizung noch das, was sie sollen? Kühlt der Kühlschrank richtig? Müssen die Dichtungen der Cassettentoilette ausgetauscht werden?

Strom bzw. Bordbatterie: Nach Abschluss der Vorbereitungen startet zu guter letzt das Reisemobil und macht eine kleine Probefahrt. Funktioniert der Anlasser und macht die Lichtmaschine ihre Arbeit? Machen Blinker, Brems- und Standlicht ihren Job?

Campingplatz Ecktannen

Ausstattung: Hat man die Liste abgehakt, überlegt Euch, was an Werkzeugen oder Utensilien für den bevorstehenden Urlaub noch benötigt wird. Wir finden jedes Jahr neue Dinge, die wir an Gipsy II optimieren können. Da wir zum Beispiel keine Klimaanlage haben und gerne in südliche Länder fahren, wo es sehr warm werden kann, haben wir uns zum Beispiel ein Tarnnetz gekauft, das wir oben oder seitlich befestigen können, so dass die Sonne nicht direkt aufs Wohnmobil knallt. Außerdem haben wir Stoff mit UV-Reflektionen bestellt, den wir außen an die Fenster befestigen. Natürlich haben wir unsere Fenster innen solche Rolos, aber am besten ist es, wenn die Hitze erst gar nicht hinein gelangt. Diese Maßnahmen verbessern das Raumklima, ohne dass dafür Strom verbraucht wird. Den Trick haben wir von einem Surfer in Griechenland abgeguckt. Aber es können auch Kleinigkeiten in der Küchenausstattung sein, die nachgerüstet werden müssen.

Das sind unsere neuen Ausrüstungsgegenstände und schönen Dinge, die wir für diese Saison zugelegt haben

weißes Tarnnetz:

Sonnensegel:

Stellplatzführer Landvergnügen: landvergnuegen.com

Reisetagebuch:

Tolle Idee für kalte Herbst- und Wintertage: Familienausflug in eine Therme

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Das Thermalsolebad bietet auf ca. 10.000 m² eine weiträumige Erlebniswelt mit einer großzügigen Badelandschaft inklusive zahlreicher Attraktionen. Fotos: Beate Wätzel, Tom Schweres, Eva Nieuweboer

Draußen ist es nasskalt, es wird früh dunkel und wir sehnen uns vor allem nach einem: Wärme. Wer nicht in die Verlegenheit kommt und jedes Wochenende oder in den bevorstehenden Weihnachts- und Winterferien an einen Ort an der Sonne zu düsen, kann sich auch in Deutschland wunderbar aufwärmen und neue Energie sammeln: in einer der vielen schönen Thermen des Landes.

Wir haben die NaturThermeTemplin besucht und finden, dass sie für Familien mit Kindern für jeden etwas schönes bereit hält! Fangen wir mal mit dem Spaßfaktor für die Kinder an. Denn wenn unser Nachwuchs Spaß hat, ist es für uns Eltern schließlich auch entspannter, oder nicht? Doch was ist eigentlich eine Therme? Therme leitet sich aus dem griechischem Wort „thermos“ ab und bedeutet „warm“. Eine Therme zeichnet sich daduch aus, dass sie besonders reich an Mineralien ist, was einen wohltuenden und gesundheitsfördernden Effekt auf den Körper haben soll. Es gibt auch künstliche Thermen, bei denen angereichertes und erwärmtes Wasser zum Einsatz kommt.

Wir haben den Familienausflug zur NaturThermeTemplin mit dem Wohnmobil unternommen und konnten dort auf einem Naturstellplatz stehen. Nach dem Aufenthalt in der schönen Therme, haben wir noch Ausflüge in der Umgebung, wie zum Beispiel zum MfS-Ferienobjekt „Buchheide“, auf den Wochenmarkt von Templin und zur Chocolaterie Hammelspring gemacht

Die NaturThermeTemplin

Um uns herum ist alles dunkel und wir rutschen, steile Kurven nehmend, hinab. The Black Hole heißt die 100 Meter lange Rutsche der NaturThermeTemplin, die uns zum Jauchzen bringt und uns am Ende im warmen Thermalwasser entlässt.
Wir drehen gleich noch ein paar Runden in der Rutsche bis uns schwindlig wird und wir uns auf unserem Liegenlager ausruhen. Danach dümpeln wir im 36° Grad warmen Grottengang umher und bringen unsere Atemwege mit dem salzhaltigen Wasser ins Reine.

Danach lassen wir uns im 140 qm großen Wellenbad umher werfen. Nachdem der Sturm vorüber ist, treiben wir im Strömungskanal zig Male im Kreis. Unsere Kinder kriegen davon nicht genug. Die Wasserfälle und kleinen Springbrunnen finden sie allerdings auch spannend. Mit Kindern ist im Schwimmbad immer Action angesagt und das ist gut so!

Wie gut, dass es hier auch ein Thermalsole-Außenbecken, Sole-Whirlpools und obendrein eine Saunalandschaft gibt. Der Deal zwischen meinem Mann und mir ist, dass jeder mal für eine halbe Stunde in eine der Schwitzhütten verschwinden darf. Neben Hot-Whirlpools, Dampfsauna und finnischer Sauna im Innenbereich, warten im Saunagarten eine 100° Grad heiße Erdsauna, eine achteckige 95° Grad Blockhaussauna, eine 85° Grad Galeriesauna auf uns.

https://www.naturthermetemplin.de/

Naturstellplatz

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Im Jahr 2017 wurde der Naturstellplatz für Wohn- und Reisemobile an der NaturTherme in Templin/Uckermark eröffnet. Der Stellplatz bietet bis zu 50 Mobilen Platz, ist ganzjährig nutzbar und liegt in unmittelbarer Nähe zur Buchheide, dem Biosphärenreservat Schorfheide/Chorin, dem Lübbesee und der Templiner Kurmeile.

Bevor wir uns dem gesunden Badespaß in der jodhaltigen Thermalsole hingegeben, parken wir unser Wohnmobil auf dem Naturstellplatz mit Blick aufs uckermärkische Feld direkt neben der Therme. Frischwasseranschluss, Cassettenausguss, Sanitär-Container mit WC, Spülbecken, Waschmaschine und Trockner sowie ein Spiel- und Grillplatz, freies W-Lan, ein Brötchenservice (wir haben für 5 Körnerbrötchen 3 Euro bezahlt) sowie eine Ermäßigung auf den Thermeneintrittspreis sind hier für eine Pauschale von 12 Euro pro Nacht zuzüglich Strom sowie ein paar Euro Kurtaxe pro Person inklusive. Außerdem schaut mit etwas Glück ein sehr verkuschelter schwarz-weiss gestiefelter Kater auf dem Stellplatz vorbei.

https://www.naturthermetemplin.de

 

Waldspaziergang und der Lostplace MfS-Ferienobjekt „Buchheide“

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etwas unheimlich, dieser Lostplace mitten im Wald

Nach dem Frühstück und einigen ausgiebigen Spielrunden im Wohnmobil packen wir uns warm ein, laufen an der Therme vorbei, einmal über die Landstraße und biegen an einem Wegweiser rechts in den bunt belaubten Wald ein. Dann biegen wir links auf einen Feldweg ab und treffen auf Überreste eines Zauns. Wer meinen Mann gut kennt, weiss, dass ihn solche Hinweise magisch anziehen. Wir stapfen am verrosteten Zaun vorbei und entdecken einen ehemaligen Bunker oder ein Heizhaus oder Pumpwerk. Dahinter sehen wir zwischen den halb entlaubten Herbstbäumen ein verlassenern Gebäudekomplex aufragen.

Dieser als Wellnesshotel geplante Plattenbau bei Templin, das MfS-Ferienobjekt „Buchheide“, wurde niemals als Ort der Erholung von der Stasi genutzt. Kurz bevor der Rohbau einen Innenausbau bekam, fiel die Mauer. Wir werfen einen Blick hinein. Kein einziges der extra aus Schweden beschafften Fenster ist noch heil. Es ist schon ein wenig unheimlich da drin. Überall Schutt, Müll, Glasscherben. Kein sicherer und guter Ort für Kinder, weshalb wir uns nur sehr kurz darin aufhalten. Aber ein paar schöne Graffiti konnten wir um das Objekt herum entdecken.

 

Wochenmarkt Templin

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Frisches Obst & Gemüse und Kinkerlitzchen für die Kinder finden wir auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus Templin.

Artischocken, rote Rüben, Seitlinge, Pflaumen, Äpfel und Birnen. Am Obst- und Gemüsestand des Templiner Wochenmarkts am hübschen Rathaus entscheiden wir uns für die Artischocken, die wir mit einer selbst gemachten Alioli verspeisen möchten. Unsere Tochter bekommt ein paar schöne Rosen-Aufnäher vom Haushaltswarenstand mit denen sie ihr schwarzes Shirt Zuhause verschönern möchte und mein Mann holt sich Arbeitshandschuhe. Großes Geheule bei der Kleinen weil sie keine Quietscheente bekommt. Am mobilen Suppenstand gibt es deftiges Mittagessen und der Familienfrieden ist wieder hergestellt.

Öffnungszeiten: täglich ausser sonntags von 10 bis 17 Uhr

Chocolaterie Hammelspring

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Pizza mal anders, süß, bunt und lecker!

„Kinder, gleich gibt es Pizza. Allerdings keine Normale“, rufen wir unserem Nachwuchs auf der Rückbank zu.
Versteckt hinter einer Hofeinfahrt im Ortsteil Hammelspring lüften wir das Geheimnis um die kuriose Pizza. In der Chocolaterie warten nicht nur 600 verschiedene Schokoladenartikel, eine gläserne Manufaktur, sondern auch eine Choko-Pizzabäckerei auf uns. An einer Tafel sitzen bereits zwei Mädchen, die eine flüssige runde Schokoalde in einer Schablone von einer Mitarbeiterin gereicht bekommen und sogleich beginnen diese mit allerlei bunten Süßigkeiten verzieren. Unsere Mädels setzen sich aufgeregt an den Tisch und wir warten, dass wir begrüßt und gefragt werden, was wir vorhaben. Es ist nicht ganz leicht die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Dann nehmen wir unser Choco-Schicksal selbst in die Hand und nun können unsere Kids loslegen. Die Kleine nimmt Zartbitter, die Große wählt weisse Schokolade als Pizzagrundlage und dann wird mit kleinen bunten Schokoladenlinsen, Streuseln, Cornflakes und Gummibärchen belegt was das Zeug hält. Bevor die Pizza unter ihrem Eigengewicht zusammenbricht, geben wir sie vertrauensvoll in die Hände der Mitarbeiterin. Nach ein paar Minuten Trockenzeit können wir die Choko-Pizzen mitnehmen. In der Zwischenzeit beobachten wir in der gläsernen Manufaktur wie aus Schokolade kunstvolle Figuren entstehen und kaufen im Shop gleich noch ein paar Leckereien.

Wer ab Januar 2019 die Chocolaterie besuchen möchte, findet sie über die Landstraße 23 ca. 33 Kilometer entfernt in Himmelpfort.

http://chocolaterie-hammelspring.de/

Weitere Ausflugsziele rund um Templin

Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Lübbesee mit Strand und Bootsverleih

Reiseführer für die Uckermark

Campingurlaub in Griechenland – unsere Wohnmobilreise auf der Halbinsel Peloponnes – der Osten

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Das Meerwasser am Golf von Korinth ist so klar, dass sich hier auch Meerjungfrauen gern tummeln…

Griechenland mit dem Wohnmobil bereisen und dann noch Kinder mit dabei? Das ist doch voll anstrengend, weit weg, man hockt so eng aufeinander, wie kommt man überhaupt mit dem Wohnmobil nach Griechenland und dann ist es dort auch noch so heiss! Diese Reaktion bekommen wir öfters zu hören, wenn wir von unseren Sommerreiseplänen erzählen. Doch wenn wir daraufhin berichten, was wir alles in unserem Urlaub im letzten und in diesem Jahr gesehen und erlebt haben und dass solch ein Urlaub eine relativ preiswerte Angelegenheit sein kann, versanden die Gegenstimmen sehr schnell. Wenn Ihr unseren folgenden Reisebericht lest, wird Euch hoffentlich die Reiselust packen und Ihr werdet ein paar Inspirationen für einen tollen Urlaub finden.

Die Halbinsel Peloponnes liegt südlich von Athen und ist ungefähr so große wie das Bundesland Hessen, hat eine Million Einwohner und bietet eine prima Abwechslung aus Bergregionen, dem Meer und Kultur. In diesem Jahr haben wir ab der Hafenstadt Patras im Uhrzeigersinn die Regionen Achaia, Korinthia und Argolis, also den Nordosten, besucht. Im letzten Jahr sind wir entgegen dem Uhrzeigersinn im Südwesten auf Peloponnes-Entdeckungsreise gegangenen und durch die Regionen Elis, Messenien und Lakonien gezockelt. Durch Arkadien sind wir, wenn überhaupt, nur durchgefahren. Bis auf diese eine Region, waren wir nun also überall auf der Halbinsel unterwegs.

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Von Ancona einmal quer über die Adria nach Patras

Entfernung/ Fahrtstrecke nach Griechenland
Natürlich liegt Griechenland nicht gerade um die Ecke. Doch mit dem Wohnmobil und etwas Zeit im Gepäck, ist der Weg das Ziel. Wir haben uns auf dem Hinweg Zeit für drei Übernachtungen gelassen, weil wir in Italien Freunde besucht haben. Auf dem Rückweg hatten wir aus familiären Gründen nur Zeit für eine Übernachtung.
Für uns beginnt bereits bei der Abfahrt die Reise und wir haben auf dem Weg so manche positive Überraschung erlebt. Was für fantastische Seen und hübsche Städtchen, urige Bauernhöfe haben wir bei unseren Zwischenstopps entdeckt! Die hätten wir alle wahrscheinlich nie gesehen, wenn wir nicht auf dem langsameren Wohnmobil-Weg zum Fährhafen in Italien bzw. Griechenland gewesen wären. Die Fährfahrt ab Italien ist eine tolle Abwechslung und für den Fahrer oder die Fahrerin eine angenehme Entlastung. Die Fähren sind sauber, modern, verfügen über ein oder mehrere Bordrestaurants, Geldautomaten, mehrere Bars, einen Spielbereich, Schlafkabinen, Schlafsessel (Schlafsessel sind für Familien mit Kindern weniger zu empfehlen, weil sehr unruhig und sehr kühl temperiert) manche über Camping on Board (was wir gemacht haben, mehr dazu später) und einige auch über einen Swimmingpool mit Meerwasser und eine Sonnenterrasse. Der Urlaub fängt also auf der Fähre an.

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Camping mitten auf der Adria

Überfahrt mit dem Wohnmobil auf der Fähre

Der Preis für das Ticket ist abhängig von der Höhe und Länge des Wohnmobil sowie der Anzahl der mitreisenden Personen. Letztes Jahr haben wir für die Hin- und Rückfahrt um die 800 Euro bei Anek Line gezahlt, dieses Jahr sind es 700 Euro bei Superfast Ferries für ein 6 Meter langes und fast 3 Meter hohes Wohnmobil sowie für 2 Erwaschsene und 2 Kinder (4 und 8 Jahre). ADAC Mitglieder bekommen Vergünstigungen.

https://anek-lines.info/faehren/hellenic-spirit

https://www.superfast.com/adriatiki/en

Tipp für die Buchung
Zum Buchen des Tickets empfehlen wir eine Reiseagentur. Sie kann die besten verfügbaren Preise ausfindig machen und ist darüber hinaus absolut zuverlässig. Wir haben bei www.greekferries.gr gebucht, war absolut unkompliziert und sie waren sehr hilfreich.

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Zusammenleben im Wohnmobil

Unsere Kinder lieben die Nähe und das Zusammensein im Wohnmobil mit uns. Der Alkoven ist ihre gemütliche Schlafhöhle. Tagsüber sind wir sowieso nie im Wohnmobil, außer wir fahren. Während der Fahrt haben die Kinder im Wohnmobil mehr Platz als im Auto oder gar im Flugzeug. In Gegenteil, sie haben einen großen Tisch vor sich, auf dem sie prima malen und spielen können. Wenn wir mal im Stau stehen, haben sie die Möglichkeit auf die Toilette zu gehen oder wir vesorgen sie mit einem leckeren Snack. Stauraum für Spielzeug und Bücher ist mehr als genug vorhanden in einem Reisemobil. Kofferpacken ist nicht nötig, wir können unser Zeug direkt in den Schränken verstauen. Viel Kleidung braucht man im Sommer nicht und Waschmaschinen sind auf jedem Campingplatz vorhanden. Wenn es meinem Mann oder mir mal zu viel mit der Nähe wurde, dann ist einer von uns beiden alleine zum Joggen, Schwimmen oder Spazieren losgezogen.

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Mit unserem Wohnmobil sind wir mittlerweile in Europa schon ganz gut rumgekommen…

Temperaturen in Griechenland

Richtig, im Sommer ist es in der südlichen Hälfte Europas meist heisser als in Mittel- oder gar Nordeuropa. Wer Hitze nicht gut verträgt, sollte sich eine Reise in südliche Gefilde in der Sommerzeit gut überlegen. Im Frühjahr oder Herbst sind die Temperaturen angenehm mild und für jedermann verträglich. Wir haben unsere erste Wohnmobilreise im Sommer 2015 unternommen. Damals waren unsere Töchter ein und fünf Jahre alt. Es ging nach Südfrankreich und dort war es wie zu erwarten sehr warm. Unseren Kindern hat das wenig ausgemacht, obwohl wir keine Klimaanlage und nur Ventilatoren im Wohnmobil haben. Im Sommer 2017 waren wir das erste Mal auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Damals bekamen wir die berühmte 10-Jahres-Hitzewelle zu spüren. Das war natürlich anstrengend und als es gen Ende des Urlaubs obendrein schwül wurde, ging es unserer Tochter für eine Nacht und einen Tag nicht gut. Aber das blieb zum Glück das einzige Mal. Meist herrscht in Griechenland eine trockene Hitze, die wir zumindest besser vertragen. Am Meer lässt es sich außerdem sehr gut aushalten, weil meist ein laues Lüftchen weht.

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wunderschöner Sonnenuntergang in Iria

Erholung im Campingurlaub

Wenn man eher der Cluburlaubertyp ist, der ein arrangiertes Freizeitangebot wünscht und auf jeden Fall seinen intimen Bereich wie Badezimmer oder WC braucht und sich nicht mit etwaigen kleinen Reparaturarbeiten eines Wohnmobils beschäftigen kann oder möchte, dem kann ich von einem Urlaub mit dem Reisemobil bzw. von einem Campingurlaub abraten. Wer hingegen individuelle Urlaubserlebnisse, etwas Abenteuerfeeling, Unabhängigkeit sowie die Natur schätzt und sich für eine gewisse Zeit mit der gemeinschaftlichen Nutzung von Sanitärräumen arrangieren kann, dem kann ich Campingurlaube wärmstens empfehlen.

Beim Fahren auf längeren Strecken sollte man sich selbstverständlich abwechseln und wie beim Autofahren einfach einige Pausen einlegen. Ich fahre selbst sehr gerne mit unserer schweren Kiste. Es ist mehr körperlicher Einsatz in Punkto Schaltung nötig als mit einem Pkw, aber gerade darin liegt ja der Reiz. Bei uns stellt sich schon bei der Abfahrt mit dem Wohnmobil ein tolles Freiheitsgefühl ein. Wir fühlen uns mit dem Reisemobil unabhängig, können jederzeit bleiben, wo wir wollen und unsere Richtung ändern. Wenn wir am Ziel angekommen sind, stellt sich bei uns rasch das Urlaubsgefühl ein, weil sich das Leben im Wohnmobil sich stark vom Alltag unterscheidet.

Abfahrt Berlin – Übernachtung bei einer bayerischen Destille

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Das beste Mittel gegen Langeweile auf der Hinreise: Zwischenstopp auf einem Bauernhof

Es ist 11 Uhr. Holterdiepolter ruckeln wir über das Kopfsteinpflaster unserer Straße – unserer Heimat – die wir nun für circa drei Wochen mit unserem Wohnmobil verlassen. Die Kinder sind mit Hörspielen, Malutensilien, Kuscheltieren und Puppen versorgt. In einem Köfferchen verwahren sie ihren Reiseproviant auf. Bei der Abfahrt ist die Temperatur noch angenehm, fast schon kühl. Doch die Hitze holt uns mittags in Sachsen-Anhalt ein. Der kurze Regen in Thüringen vertreibt sie zum Glück wieder aus unserem umklimatisierten Wohnmobil. Das wird bestimmt noch lustig, wenn wir erst einmal in Italien und dann in Griechenland ankommen… Am frühen Abend parken wir auf dem Hof von Familie Lutter, die wir über den Stellplatzführer Landvergnügen in Schwarzach in der bayerischen Region Pyrbaum gefunden haben. Von Berlin aus sind wir bis kurz vor München gekommen. Frau Mutter empfängt uns und erzählt uns von ihrer Familie, die bei ihr wohnt: Vor 14 Tagen hat sie einen Enkelsohn bekommen und vor 24 Stunden Zwillinge, allerdings Schafzwillinge. 30 Mutterschafe haben sie auf der Wiese. Unsere Mädels dürfen sie mit kleinen Stöckern in den Stall treiben. Die Hühner klettern, wenn es dunkel wird, alleine in ihr Habitat, erklärt uns die nebenerwerbliche Bäuerin. Im Schafstall erzählt sie uns, wie schwierig Zwillinge von Schafen sind. Meist kümmert sich das Muttertier nur um das stärkere Lämmchen und das andere ignoriert sie. Damit es trinkt, schubst sie das schwächere Lamm immer vorsichtig zu ihrer Mutter. Ob das auf Dauer gut gehen wirs für das arme Tier?
Im Wirtsraum verköstigen wir selbst gebrannte Liköre und Obstbrände, die Frau und Herr Lutter aus den Früchten ihrer rund 150 Streuobstbäume hergestellt haben und Katzerer-Tropfen nennen. Mirabelle und Mispel (sind in Deutschland kaum noch zu finden) wandern über die Ladentheke. Die Kinder suchen in einem Korb ein Dutzend frische weisse, hellgrüne und pastellene Eier aus.

Destille Lutter: https://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/gemeinden/pyrbaum/sechs-tage-im-jahr-wird-gebrannt-21173-art1178655.html

Baden im Südtiroler Kalterer See (Lago di Caldaro)

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Der Kalterer See ist der wärmste Badesee der Alpen!

Nachdem uns die Campingplatzrezeptionen rund um Bozen alle mit „leider ausgebucht“ telefonisch abgewimmelt haben, ruckeln wir durch nicht enden wollende Wein- und Apfelplantagen durchs Tal bis wir auf dem Caravanstellplatz Kalterer See halten. Seen sind in der Region Überetsch in Südtirol nicht häufig anzutreffen. Doch wenn es dann mal einen See gibt, dann einen richtig tollen: der Kalterer See, auf italienisch Lago di Caldaro, macht auf uns einen paradiesischen Eindruck. Deshalb ist auch der Stellplatz (stolze 25 Euro inkl. Strom pro Nacht, dafür aber ein sehr schönes sauberes Bad und die Nähe zum See) auch schon fast voll als wir um 17.30 Uhr eintrudeln. Die gepackte Badetasche hinter dem Fahrersitz ist schneller rausgeholt als man Wohnmobil sagen kann und schon machen wir uns auf den Weg zum See. Das Freibad schließt offiziell um 18 Uhr, aber wir schmuggeln uns über eine rampenaetige Treppe, die an Ladengeschäfte vorbei und dann runter zum See führt, trotzdem noch rein. Viele Familien liegen hier noch gemütlich auf Picknickdecken und denken gar nicht daran, diese grüne baumbestandene Wiese mit dem traumhaften Ausblick auf den See, einen Burgturm sowie die mediterrane Landschaft drumherum zu verlassen. Das Wasser des Sees ist angenehm temperiert und für die Kinder gibt es einen durch Stege abgetrennten Bereich in dem sie gut stehen können. Weiter draußen sind ein paar Kiter und Surfer unterwegs. Stolze Fischfamilien schlawenzeln durchs Wasser. Da wir keine Angel dabei haben, muss jemand anderes für unser Abendessen sorgen. Gut, dass direkt neben dem Freibad das Restaurant „Gretl am See“ mit Terrasse gibt! Hier ergattern wir zwischen elegant gekleideten Paaren, großen Familienrunden und einzelgängerischen Rennradfahrern einen freien Tisch für uns. Das Urlaubsfeeling setzt ein. Die Kinder genießen zum Abschluss des Tages ein Bananasplit und wir vergnügen uns mit Herrn Hugo und Frau Campari Spritz.

https://www.promobil.de/stellplatz/wohnmobilstellplatz-kalterersee-588f1ea3721d54a52815fa8f.html
https://www.gretlamsee.com/de/

Fährfahrt von Ancona/ Italien nach Patras/ Griechenland

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Raus aus dem Wohnmobil und ab auf die Fähre

Nachdem wir eine sehr schwül-warme-mückige Nacht bei unseren lieben Freunden bei Rimini in deren Einliegerwohnung verbracht, mit ihnen lecker Pizza essen waren und unseren Vorratschrank mit italienischen Spezialisten gefühlt haben, machen wir uns auf den Weg zur Hafenstadt Ancona.
Die feuerwehrrote Fähre entlädt ihre Fracht in Form eines Autoschwarms, der sich sogleich auf dem Hafenareal vor uns ergießt. In einem zweiten Schwarm warten wir darauf im Bauch der Superfastferry XI zu verschwinden. Es geht ruckzuck und schon rollen wir auf eine Rampe und werden zu unserem Platz dirigiert. Wir stehen mittig und kurz vor dem sich öffnenden Dach. „Welches weiße Kabel soll ich denn nehmen???“, die verzweifelte Stimme des österreichischen Fahrers eines Mercedes Sprinter 4 Wheel mit Motorboot hinten dran dringt zu uns hinüber. Tja, wer solche schicken Hightech-Geräte fährt, hat Arbeit… Wohnmobile aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Italien tummeln sich um uns herum. Ihre Klimaanlagen surren. Zum Glück stehen wir nicht in der prallen Sonne, wie so mancher vor uns. Es ist trotzdem sehr warm und obwohl ein gefühltes Dutzend Wand- und Deckenventilatoren ihr bestes geben, ist es in unserem Reisemobil kaum auszuhalten. Wir suchen Abkühlung im klimatisierten Schiff. Diese Überfahrt ist nicht so überbucht wie im letzten Jahr, so dass man im Bordrestaurant und in der Bar überall freie Plätze findet. Wir lassen uns im Schiffsbug in die blau gepolstersten sinken, zücken die Spielkarten und freuen uns. Doch irgendwann müssen wir zurück. Unserer Tochter geht es es nachts gar nicht gut. Sie scheint wohl aus Berlin eine Magen-Darm-Grippe mitgebracht zu haben, die nun mit den übelsten Begleiterscheinungen ausbricht. Bereits auf der Hinfahrt in Deutschland klagte sie über Übelkeit, fällt uns auf…

Ankommen: Camping Akratá, Peloponnes/ Griechenland

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Im Golf von Korinth sind mit etwas Glück Meerjungfrauen anzutreffen…

Nach circa 24 Stunden inkl. einer Stunde Zeitverschiebung, legen wir am späten Nachmittag auf der griechischen Halbinsel an. Im Gegensatz zu Italien ist die Luft hier schön trocken. Die Nachmittagssonne taucht die erdbebensichere Rio-Andirrio-Brücke, die den Eingang zum Golf von Korinthen bildet, in ein warmes rot-goldenes Licht. Zu gerne würde ich diese fast 3.000 Meter lange Straßenbrücke zu Fuß überqueren (das ist kostenlos, mit dem Auto fällt eine Gebühr an). Allerdings brauchen wir schnellst möglich einen Stellplatz für die Nacht, frisches Trinkwasser und eine Dusche. Der erste Supermarkt, auf den wir treffen, heißt Lidl. Dort gibt es fast das selbe Angebot wie in Deutschland. Allerdings mit einigen griechischen Produkten. Wir decken wir uns mit Wasser, viel frischem Obst und anderen Leckereien ein.

Dass nichts so lange hält wie ein Provisorium, trifft für uns nicht zu. Zumindest nicht auf dem Campingplatz Akratá. Es ist der erste Campingplatz, wenn man von der Hafenstadt Patras auf den Peloponnes an der nördlichen Küste gen Osten fährt. Er ist nicht besonders groß, was wir gut finden. Es gibt einige griechische Dauercamper, einen Minimarkt und ein Restaurant auf diesem Platz. Wir kommen gegen 18 Uhr dort an und erhalten nur einen Notplatz in der Nähe der Taverne. Dass erste, was wir auf diesem Platz tun, ist die Bettwäsche zu waschen. Die Erkrankung unserer Tochter hat ihre Spuren hinterlassen. Während die Waschmaschine kreist, werfen wir uns ins Meer, das direkt vor dem Campingplatz auf den Kieselstrand klatscht. Wir Eltern finden es herrlich erfrischend, aber unsere Kinder schreien empört. Der Kälteschock nach den überhitzten Tagen im Wohnmobil ist zu viel für sie. Am nächsten Tag löst sich unser Provisorium auf. Eine belgische Familie baut ihr Zelt ab und wir bekommen ihren Platz direkt mit Blick aufs Meer. Sogleich richten wir uns mit Hängematte und diversen Sonnenschutzvorrichtungen, Campingtisch und -stühlen häuslich ein. Nur ein 1,50 Meter hoher Zaun trennt uns vom rauschenden Golf von Korinth. Das scheint uns der passende Ort zu sein, um unserer Tochter Zeit zu geben, in Ruhe und ohne Fahrerei gesund zu werden. Sie kann selbst Bananen, Gemüsebrühe und Wasser kaum bei sich behalten und rennt alle 20 Minuten auf die Toilette. Mein Mann radelt zur Apotheke im Nachbarort Akratá (dort gibt es nebenbei bemerkt auch Supermärkte, Restaurants, Strandbars und Ferienwohnungen) und besorgt ihr etwas, was ihr hoffentlich helfen wird. Trotz der unangenehmen Umstände ist sie guter Dinge und möchte ihre Geburtstagsgeschenke in Form eines Riesen-Flamingos und Meerjungfrau-Flossen endlich am Strand testen. An einem Seil ziehen wir die Kinder durch die Meerenge zwischen Festland Griechenland und der Halbinsel Peloponnes. Vier Tage verbringen wir an diesem herrlichen Strand. Das magenfreundliche Mittel scheint unserer Tochter zu helfen. Sie hat keine Bauchschmerzen mehr, behält das Essen bei sich und nimmt wieder eine gesunde Gesichtsfarbe an.

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Urlaub dort machen, wo sich auch die Griechen erholen

Als wir am letzten Abend ihre Genesung im Campingplatz-Restaurant feiern, rollt ein riesiges Wohnmobil ein. Zuerst sehe ich nur seine Schnauze und vermute, dass sich ein Reisebus hierher verirrt hat. Aber weit gefehlt, lediglich eine fünfköpfige deutsche Familie hat mit ihrem Monster-Womo eingecheckt. Sie stehen nun auf dem Notplatz, auf dem wir zuvor standen. Nur dass sie doppelt so viel Platz einnehmen wie wir es taten. Der Campingplatz hat durch dieses Monster-Reiemobil deutlich an Charme verloren und wir sind froh, dass wir am nächsten Tag sowieso weiter wollen.

https://akrata-beach-camping.business.site/

Abtauchen im Bergsee Tsivlou

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Heidi-Urlaub in Griechenland

Hollahitiiii! Wir fühlen uns wie in den Schweizer Bergen. Nachdem wir uns circa. 28 Kilometer von Akratá entfernt die Berge hinauf geschraubt haben sowie an einem Fluss, einem zauberhaften Lavendelfeld und leuchtend grünen Kastanienbäumen vorbei gefahren sind, blicken wir auf das klare türkisfarbene Süsswasser des Limni Tsivlou. Der bis zu 80 Meter tiefe See ist noch sehr jung, denn er entstand zu Beginn des letzten Jahrhunderts aufgrund eines Erdrutsches. Auf einer Bank direkt an einer kleinen Badestelle mit Schilfgras picknicken wir und bestaunen das Panorama mit See, Kiefernwald und dem Tsivlos-Berg. Hinter uns liegt auf einer grünen Wiese leider viel Müll zerstreut. Ameisen zerlegen eine weggeworfene Papierserviette. Mülleimer stehen offen. Anscheinend hat sich ein Tier an den Überresten gütlich getan. In einem kleinen Pavillon macht ein Paar eine Pause von ihrem Motorradtrip. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees erkennen wir ein Haus mit Grundstück und eine große Badestelle an der sich einige Leute vergnügen. Mein Mann taucht im See und findet am Grund prompt einen Messing- oder Kupferring in Ufernähe. Wie der wohl hier ins Wasser geraten ist? Die Kinder sind ganz aufgeregt. Wir werfen ihn zurück ins Wasser. Sicherlich hat ihn jemand absichtlich hinein geworfen um eines Tages hierher zurückzukommen. Im Wasser werden wir von kleinen Fischen neugierig beäugt. Sie scheinen Appetit zu haben, denn sie beginnen, ganz leicht und kitzelig uns anzuknabbern. Wunderbar, ein kostenloses Hautpeeling! Dafür bezahlt man in Bangkok bares Geld.

Tiefer Einblick am Kanal von Korinth

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spektakulärer Kanal, natürlich waren andere Berliner schon vor uns da

Da wir nicht die Touristenbrücke überqueren wollen, haben wir etwas suchen müssen, um eine gute Stelle zu finden, wo wir an den Kanal herankommen. Wir müssen zuerst an einigen Bunkern aus dem 2.Weltkrieg und einer gerölligen Piste vorbei bis wir an unser Ziel gelangen. Achtzig Meter geht es vor unseren Füßen senkrecht in die Tiefe. Der 6,3 Kilometer lange Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den korinthischen mit dem saronischen Golf. Obwohl im Jahr nur circa 11.000 Schiffe den künstlichen Durchstich passieren, zuckelt gerade ein Ausflugsschiff unter uns entlang. Wir marschieren zur nächst gelegenen Fußgängerbrücke. Es stinkt leider nach faulen Eiern. Zwei dicke verdächtig nach Kanalisation aussehende Röhren verlaufen links und rechts von uns. Doch der spektakuläre Ausblick lenkt uns ausreichend von dem Odeur ab. Am Ende der Brücke sehen wir ein blaues Graffito (siehe Foto oben links), das bezeugt, dass wir nicht die ersten Berliner sind, die diese Brücke überqueren.

Auf dieser Karte ist zu sehen, wo wir geparkt haben:

Zwischenstopp auf dem Campingplatz Bekas bei Archea Epidaurus

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Bei Sonnenaufgang eine kleine Auszeit ganz für mich allein am Strand

Nach einer kurvenreichen Fahrt durch eine trockene Landschaft des östlichsten Fingers der Halbinsel erreichen wir eine fruchtbare Küstenebene mit duftenden Orangen- und Zitronenhainen. Wir rumpeln Richtung Saronischen Golf. In der Bucht reiht sich ein Campingplatz an den anderen. Auf dem schönen grünen Campingplatz Bekas kehren wir ein und stehen mit der Schnauze fast ganz vorne am Meer. Trotzdem bezeichnet unsere Tochter uns als „Pechpilze“, weil der Campingplatz keinen Swimmingpool hat. Der schmucke Pool des nächst gelegenen Campingplatz Nicolas 2 liegt trocken. Also werfen wir unser Handtuch auf den schmalen Kiesstrand der sichelförmigen Bucht. Das Meerwasser ist etwas trüb, weil es durch die Wellen aufgewühlt wird. Unsere Kinder wollen nicht mit mir ins Wasser und warten am Kiesstrand auf mich. Die Sonne senkt sich und die Fischerboote bringen sich in Position. Obwohl wir nur vorhaben für eine Nacht hier zu verweilen, bauen wir unseren Klapptisch und Gasgrill auf, um uns köstliche Burger zu braten.

Die versunkene Stadt

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Unter der Wasseroberfläche wartet eine versunkene Stadt auf uns

Die aufgehende Sonne lockt mich sehr früh aus dem Bett. Am Strand ist noch keine Menschenseele und so habe ich ein paar ruhige Minuten ganz für mich allein. Das ist sehr schön. Die Nähe im Wohnmobil ist zwar kuschelig, aber ab und zu brauche auch ich mal etwas zeit für mich allein. Nachdem Frühstück brechen wir gleich auf. Denn in unmittelbarer Nähe schlummert ein Abenteuer auf uns, das jedes Herz von Unterwassersportlern und Archäologen höher schlagen lässt! Am Strand Kalymnios setzen wir Taucherbrillen und Schnorchel auf und lassen uns ins glatte morgendliche Meerwasser gleiten, um uns auf den Weg zu unsere, Stadtbummel Unterwasser zu machen. Wir brauchen nicht weit hinaus zu schwimmen bis sich nur zwei Meter unterhalb der Wasseroberfläche die Überreste einer antiken Stadt offenbaren. Wir sehen die Häuser- und Brunnenruinen um die sich Fische tummeln und gut erhaltenen geflieste Böden, über die ich voller Ehrfurcht mit den Fingerkuppen streiche. Die von den Einheimischen als „sunken city“ bezeichneten Ruinen im Meer sollen zu einer noch nicht erforschten römischen villa gehören, die wohl ca. 370 n. Chr. bei einem Erdbeben im Meer versunken ist. Nicht verwunderlich, dass es an diesem Strand eine Tauchschule und ein paar Strandbars gibt. Doch um diese frühe Uhrzeit sind wir fast die einzigen, die sich hier im Meer tummeln. Ob der Ort auch noch wie ein Geheimtipp wirkt, wenn die Sonne steiler am Himmel steht, mag ich nicht beurteilen.

Ganz großes Theater im antiken Epidaurus

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auch ohne Schauspiel oder Konzert ein Grund zum Jubeln

Heilung durch Hypnose, Thermalbäder, Entspannung und kulturelle Anregungen durch Theatervorstellungen haben wir ganz knapp um 2.300 Jahre verpasst. Aber ich übertreibe. Theaterfestspiele für bis zu 14.000 Zuschauer finden an diesem einstigen Luxus-Kur- und Pilgerort seit 1955 immer noch regelmäßig statt.
Schade, dass der Gott der Heilkunst, Asklepios, der hier in Epidaurus geboren sein soll, von Zeus mit Donner und Blitz getötet wurde. Ansonsten hätte er mich vielleicht von meinem kleinen Hautausschlag am oberen Bauch heilen können, den mir die Nesseln eines Steines beschert haben, den ich zum Anbinden eines Seils vom Meeresboden geholt habe. Dass das antike Open Air-Theater am Berg Kynortiou eines der bedeutendsten Denkmäler des alten Griechenlands und eine Weltklasse-Attraktion der modernen Welt ist, versteht man sofort, wenn man sich in die Mitte der Bühne stellt und die fantastische Akustik durch Singen oder Klatschen selbst testen kann. Wir begnügen uns mit Sitzplätzen in den oberen Reihen und genießen das Schauspiel der singenden Besucher und den weiten Blick auf die Berglandschaft. Die umliegenden durch Ausgrabungen zu Tage geförderten Gebäude-, Tempel- und Sportanlagenüberreste versprühen ebenfalls einen mystischen Zauber.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2374

Relaxen auf dem Campingplatz Iria

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Zwischen Artischocken-, Apfel- und Orangenfeldern rumpeln wir weiter. Auf dem Camping Iria bekommen wir zunächst eine Absage. Nichts mehr frei! Doch der Chef Wassili bugsiert uns kurzerhand neben einen Dauercamperwohnwagen, dessen deutsche Besitzern gerade abgereist sind und offenbar nichts gegen Besuch in Abwesenheit haben. So kommen wir in den Genuss eines kleinen privaten Gärtchens mit Überdachung. Genau richtig um uns häuslich einzurichten! Für unsere Mädels gibt es sogar einen Swimmingpool, in den sie sich gleich werfen. Die Große bringt der Kleinen bei, wie man schwimmt, so dass der Schwimmreifen bald nicht mehr gebraucht wird. Bald findet sich auch die erste Urlaubsfreundin aus Stuttgart, mit der die Große alle möglichen Formationen des Tauchens und des ins Wasserspringens durchprobiert. Wir Eltern entspannen auf den Liegen im Schatten, legen die Beine hoch und lesen. Der Platz gefällt uns, obwohl er mitten im Nirvana liegt und zwischen Kiesstrand und Campingplatz eine (wenig befahrene) Straße liegt. Die Bäder sind nicht mehr ganz neu, aber das stört uns nicht. Dafür gibt es neben dem Pool, der für Kleinkinder einen abgetrennten flacheren Bereich hat, einen Kinderspielplatz, Kinderfahrräder zum Ausleihen und eine freundliche und entspannte Atmosphäre. Einige Deutsche leben hier sogar auf dem Platz. Kleine Bierfässer dienen als eigenwillige Blumengefäßgehänge. Es gibt einige Familien, die mit mehreren Generationen zusammen hier Urlaub machen. Wir sind gekommen um zu bleiben.

http://www.iriabeach.com

Auf Schatzsuche in Mykene

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mykenische Kulturgeschichte hautnah

Keine Riesen mehr da, aber die Zyklopenmauer steht immer noch. Auch Pilze können wir jetzt im Sommer nicht entdecken. Schade, denn Mykene trägt das griechische Wort für Pilz (Mykes) in seinen Namen. Auf einem der spitz aufragenden Zuckerhutberge thronen die Überreste der berühmten mykenischen Königsfestung.
Ein angenehmer Wind zerzauselt unsere Haare als wir auf dem kostenfreien Parkplatz aus dem Wohnmobil hüpfen. Um die Vormittagszeit ist zum Glück nicht viel los.  Wir streifen also recht unbehelligt von Selfie wütigen Touris um die Ruinen der mykenischen Oberstadt des einstigen Hausherrn, known as „Herrschers von Mykene und Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg“, Agamemnon. Vor etwa 3.000 Jahren hätten wir nicht so bequem in diese Festung aus wuchtigen Bruchsteinen, mit das tonnenschweren Löwentor und den Schachtgräbern hinein marschieren können. Ich weiss auch nicht, ob ich damals gerne hier gewesen wäre. Schließlich mussten damals raue Sitten geherrscht haben, wenn Klytemnestra ihren Gatten Argamemnon im Badezimmer umbringen lässt oder es vielleicht gar selbst tat…
Hätten wir vor dem 17. Jahrhundert hier vorbei geschaut, so hätten wir vor lauter Schutt die Mauern von Mykene auch nicht gesehen. Dank einiger fleissiger Ingenieure und Archäologen, darunter im 19. Jahrhundert dann auch der Troja-Entdecker Heinrich Schliemann, der ganz fest an die Schilderungen von Homer in der „Ilias“ glaubte, kommen wir nun in den Genuss der Burganlage. Das 13,5 Kilogramm schwere Gold, die der archäologische Abenteurer und Kaufmann aus Neubuckow hier in Mykene fand, sind leider schon lange nicht mehr an Ort und Stelle. Da es auf dem gesamten Areal keinerlei Schatten gibt und die Sonne uns langsam aber stetig brät, gehen wir strammen Schrittes (rutschfeste Schuhe sind hier nicht verkehrt) vorwärts um noch etwas Geschmeide im archäologischen Museum von Mykene zu sehen. Die Kinder suchen sich unter den Informationstafeln ein schattiges Plätzchen, während wir uns die Texte durchlesen.

Abkühlen im archäologoischen Museum von Mykene

Im modern gestalteten archäologoischen Museum von Mykene (ist im Eintrittsgeld enthalten, genauso wie das Schatzhaus des Atreus, also Tickets gut aufheben) am Seitenhang der Festungsanlage retten wir uns vor der Sonne. Die Ausstellung ist insgesamt in vier Säle aufgebaut, die auf wiederum zwei Ebenen aufgeteilt sind. Hier können wir Nachbildungen von goldenen Grabmasken, sehr viel schönes antikes Geschmeide, das so zeitlos schön aussieht, dass es auch in einem aktuellen Schmuckgeschäft im Fenster ausgestellt werden könnte, fein verzierte Münzen, beschriftete Tontafeln, die von der Form her einem iPhone sehr ähneln, sowie einige Originalfunde bestaunen. Außerdem tut uns eine kühle Dosis Klimaanlagenluft zwischendurch ganz gut. Die Panoramafenster des Museums bescheren uns immer wieder einen herrlichen Ausblick auf die nördliche der Ebene von Argos.

Das Schatzhaus von Atreus

Ein weiteres Highlight wartet nur wenige 400 Hundert Meter südwestlich von der Festung entfernt am Osthang des Panagitsa-Hügels auf uns. Vorbei an einer langen immer höher werdenden Mauer aus Steinblöcken und durch eine schmales 4,5 Meter hohes Tor mit einem darüber liegenden offenen Dreieck, treten wir ins Dunkel eines monumentalen unterirdischen Kuppelbaus ein, der sich unter einer Erdaufschüttung verbirgt. Hier wurden um 1.250 v. Chr. Könige mitsamt wertvoller Grabbeigaben (daher rührt der Name Schatzhaus des Atreus) zur letzten Ruhe gebettet. Ihre Gebeine und die Schätze sind natürlich nicht mehr vorhanden. Der Geruch in der gewölbeartigen Kammer erinnert mich an eine Mischung aus Löwenkäfig und Fledermaushöhle. Innen ist es sehr sehr schlicht. Von den früheren Deckplatten aus Marmor und den Säulen ist nichts mehr zu sehen. Neben der großen Grabkammer öffnet sich eine noch dunklere Kammer. Doch aus diese ist leer.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2573

Malerisches Náfplion

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Romantik pur

Am Argolischem Golf und am Fuß eines mächtigen Felsvorsprungs besuchen wir eine 3.000 Jahre alte Schönheitskönigin, die sich für ihr Alter erstaunlich gut gehalten hat und ihre Falten genau am richtigen Fleck trägt. Darf ich vorstellen, Náfplion, die ehemalige Hauptstadt Griechenlands, gegründet von Nauplios, dem Sohn des Poseidon und der Amymone sowie Königssitz des Bayern Otto I. Nein, ich habe nicht zu viel Ouzo getrunken. Und einen Sonnenstich habe ich auch nicht. Die Griechen hatten wirklich einen bayerischen König. Aber glücklich wurden sie mit ihm nicht. Kommt mir irgendwie bekannt vor, wenn ich so an die aktuellen politischen Geschehnisse in Deutschland denke… Aber lassen wir das.

Trotz seiner aufregenden Geschichte, der nur zweistündigen Fahrentfernung von Athen und der romantischen Atmosphäre ist Náfplion (zu unserem Glück noch) relativ unbekannt bei Touristen, so dass es noch recht beschaulich in der 14.000 Einwohner Stadt zugeht. Am Hafen besteht also reichlich Auswahl an schattenlosen Parkplätzen für uns. Wir gesellen uns zu zwei anderen Womos. In der Mittagshitze flimmert gegenüber vom Hafen die Festungsinsel Bourtzi.

Unser erstes Ziel ist ein Shop in dem wir eine große Flasche Wasser bekommen. Wir bewegen uns weg vom Hafen und entdecken zuckersüße Ladengeschäfte, die sich in den schmalen Straßen aneinander reihen. Weinhandlungen, Schmuck-, Spielzeug-, Schuh- und Bekleidungsgeschäfte (davon einige vor 17 Uhr leider noch geschlossen), Kirchen, eine Bibliothek, eine Moschee und Museen. Hinzu kommen hübsche kleine Hotels und viele einladende Restaurants, die auf Gäste warten. Halb verfallene Gebäude neben farbenfroh sanierten Häusern sorgen für einen maroden Charme. Und über allem wachen die Palamidi- und Akronafplia-Festungen.
Nach einem Einkaufsbummel landen wir im Lokal Ta Fanaria. In der griechische Taverne alten Stils genieße ich einen leckeren Oktopus und den Schatten. Gestärkt fahren wir hinauf zur venezianischen Palamidi-Burg. Doch wir sind knapp zu spät. Sie schließt in 15 Minuten. Die 8,00 Euro Eintrittsgeld sparen wir uns und werfen dafür einen herrlichen Blick vom Parkplatz auf die Stadt Náfplion und die weite Landschaft der Argolis.

http://fanaria.gr/en

Kultur, leckeres Essen und danach abtauchen: alles in Asine

Qual der Wahl: Zuerst Taverne oder die antike Akropolis? Wir entscheiden uns zuerst für die Kultur und dann erst für das Fressen. Schließlich haben wir hier schwedische Archäologen eine wunderschöne Festung auf einem dreieckigen Hügel ausgegraben. Gesicherte Wege führen uns hinauf. Von ganz oben haben wir zur einen Seite einen weiten Blick auf die dicht bebaute Bucht um die Stadt Tolon, auf vorgelagerte einsame Inseln und auf der anderen Seite den Kastraki Campingplatz. Von der antiken Akropolis ist bis auf die Grundmauern und ein paar Zisternen nicht mehr viel übrig geblieben nachdem die Italiener hier im 2. Weltkrieg vor den Alliierten Schutz suchten. Die Kapelle am Fuße des Hügels und die darum angelegten mit Blumen und Kräutern bepflanzte Gärtchen sind auch sehr hübsch. Nach dem Rundgang gönnen wir uns ein Mittagessen in dem Strandrestaurant Asinin Te mit Blick auf eine paradiesische Badebucht direkt an der antiken Akropolis. Ein paar Strohschirme und Liegen sind belegt. Stand-up-Paddler ziehen ihre Runden, eine junge Frau springt von einem Felsen während wir Eltern einen griechischen Salat und unsere Kinder einen riesigen Berg Nudeln verputzen.

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Klamotten aus, Badesachen an, Taucherbrillen aufgesetzt, Schnorchel rein, los geht’s. Nachdem wir so lange auf das Meer geguckt haben, können wir nicht anders und lassen uns ins glasklare Wasser gleiten. Am liebsten würden wir hier noch länger verweilen. Aber wir wollen uns langsam in nördliche Richtung fortbewegen. Unser nächstes Ziel heißt Korinth. Den Kanal haben wir zwar bereits besucht. Doch Korinth hat uns noch mehr zu bieten…

https://www.gtp.gr/TDirectoryDetails.asp?ID=14591

Camper Stop “Afrodites Waters” beim antiken Korinth

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Der Camper Stop ist fast leer. Lediglich 3 weitere Reisemobile und ein schrumpeliger Dauercamper stehen bereits parat. Schon verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das antike Korinth von hier nur circa zehn Minuten Fußweg entfernt liegt und der Stellplatz nur 13 Euro kostet. Immerhin war Korinth zu antiken Zeiten neben Athen und Sparta eine der drei großen Städte Griechenlands in der es moralisch ziemlich locker für die damalige Zeit zuging, bevor es die Römer zerstörten und Julius Cäsar es wieder aufbauen ließ (von Nachhaltigkeit hatte der Veni-Vidi-Vici-Herr anscheinend keine Ahnung). Der Eigentümer des Camper Stops lässt sich von den spärlichen Kunden nicht die gute Laune verderben. Vielleicht wird man so lässig, wenn man an solch einer bedeutsamen Kulturstätte lebt? Freundlich kommt er aus seinem Wohnhaus, begrüßt uns und zeigt uns ganz in Ruhe die Dusche und das WC. Die dicht hinter dem Gelände verlaufende Autobahn hören wir kaum.

http://www.camperstop.gr/index_de.html

Der berühmte griechische Zeh im antiken Korinth

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Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, spazieren wir durch das unauffällige Dorf Archea Korinth hinauf, an einem Parkplatz vorbei und eine kleine touristische Souvenir und Restaurantmeile entlang bis wir an der Ausgrabungsstätte ankommen. Da es bereits später Nachmittag ist, haben wir jede Menge Raum um uns in der antiken Stadt ganz frei zu bewegen. Aufgrund von zahlreichen Kloppereien mit Persern, Athenern, Türken und anderen Feinden sowie zweier verheerender Erdbeben sitzen leider nur wenige Steine noch aufeinander, erklären wir unseren Mädchen. Der Apollontempel mit seinen restlichen sieben dorischen Säulen hält allerdings ganz treu seine Stellung. Das knallige Himmelblau bringt seine hellen Steine vorzüglich zur Geltung, kann man nicht anders sagen. Die seit über 2.000 Jahren aktive Peirene-Quelle, die Ruinen der Agora, eine einst bis zum Hafen verlaufende circa 2 Kilometer lange gepflasterte Straße und die Süd-Stoa sowie das gesamte Ausmaß des Geländes (nicht alles konnte bis heute ausgegraben werden) bezeugen uns, wie mächtig diese einstige Handelsmetropole einst gewesen sein muss. Damit unsere Besichtigungsrunde für unsere Kinder zu einer spannenden Entdeckungstour wird, erklären wir ihnen, wie hier früher auf Märkten gehandelt, wie die reichen Korinther hier gelebt und die Kinder gespielt haben könnten. Außerdem dürfen sie den berühmten griechischen Zeh suchen, der an den Resten einer Statue zu finden ist.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh351.jsp?obj_id=2388

Kunstraub im archäologischen Museum von Korinth

Im klimatisierten Museum (liegt auf dem Ausgrabungsgelände) lesen wir den Mädels die Kriminalgeschichte vor, die sich hier in Form eines gewalttätigen Kunstraubs 1990 ereignet hatte. Glücklicherweise konnten die fast 300 geraubten antiken Exponate Jahre später vom FBI in Miami sicher gestellt und zurück an Ort und Stelle gebracht werden (solch berühmtes Diebesgut ist also schwerlich loszuwerden). Den Kindern zeigen wir außerdem eine Sphinx, einen Sarkophag mitsamt Skelett und hübsche kleine Figuren in den sehr schön gestalteten Ausstellungshallen, die sich um einen Innenhof gruppieren. Besonders interessant erscheinen unseren Kids die bloßen Geschlechtsmerkmale einiger Statuen.

Richtig spannend wird es, als wir das Gelände wieder verlassen und im Abendlicht eine frei zugängliche antike Städte in unmittelbarer Nähe betreten. Mit einer Taschenlampe ausgestattet, leuchten wir in jedes finstere und kalt ziehende Loch hinein. Leider belästigt uns ein streunender großer Hund, der uns wahrscheinlich nur in der Hoffnung auf etwas zu futtern unauffällig gefolgt sein muss. Allerdings lässt er sich nicht verscheuchen und blockiert stur unseren Rückweg. Wir setzen die Kinder vorsorglich auf einen antiken Brunnenrand und denken nervös darüber nach, ob wir irgendwelche Waffen ähnlichen Gegenstände im Rucksack haben könnten, mit denen wir ihm Angst einjagen könnten. Doch endlich dreht er um und trollt sich. Auf dem Weg ins Restaurant sehen wir, wie er sich ganz friedlich neben einen älteren Herr an einem Tisch niederlegt.

Weitblick auf der Festung Akrokorinth

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Über dem antiken Korinth haben wir die Festungsruine mitsamt ihrer langen Burgmauer und Zinnen bereits auf einem mächtigen 575 Meter hohen Tafelberg thronen sehen. Unser Womo schraubt sich langsam und tapfer den westlichen Berghang bis zum kostenfreien Parkplatz der riesigen Festung Akrokorinth hinauf. Eintritt müssen wir auch nicht bezahlen.
Glatte Marmorsteinwege führen uns weiter, weisen uns den Weg durch drei Tore bis wir das riesige Innengelände betreten. Franken, Byzantiner, Venezianer und Türken haben hier ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Von antiken Tempeln ist allerdings nichts mehr übrig geblieben. Bis ins 19. Jahrhundert hinein, lebten hier oben Menschen. Sie dürften sich sehr sicher gefühlt haben, stelle ich mir vor, während ich den Blick zum Meer und über die silbrigen Olivenhaine schweifen lasse. Um die Ruinen der verschiedenen Epochen blühen Wildblumen und zwitschern Vögel. Kein Weg ist hier gesichert, es gibt keinen Schatten, kein Café (zumindest als wir dort waren) alles wirkt sehr ursprünglich. In der Burgmauer gucken unsere Kids durch bedrohlich große Löcher in die Tiefe. Das einzig moderne Element befindet sich auf dem höchsten Punkt des Berges. Eine neu eingebaute Treppe führt hinauf auf eine Aussichtsplattform eines Turms. Dass der Ausblick hier oben großartiger denn je ist, brauche ich eigentlich nicht erwähnen, tue es aber trotzdem.

http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=15661

Kastro (Präfektur Elis), paradiesischer Campingplatz Melissa

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Alte Bekannte aus unserem Peloponnes-Urlaub in 2017 in Form von grün bewaldeten Hügeln begrüßen uns. Wir folgen Serpentinen hinauf und hinab. Statt wie im letzten Jahr zum Campingplatz Fournia Beach zu fahren, biegen wir beim Campingplatz Melissa rechts rein und dürfen uns dort einen freien Platz suchen. Am Strand sind natürlich alle Plätze vergeben oder reserviert. Es ist hier gar nicht so einfach noch etwas zu finden. Aber in der dritten Reihe, zwischen hohen Hecken, finden wir einen Bereich für uns. Das Meeresrauschen ist hier immer noch zu hören.
Auf dem relativ großen Campingplatz sorgen ein Supermarkt und ein Café für unser leibliches Wohl. Auch ein Teil unserer Wäsche wandert mal wieder in eine Waschmaschine.

Endlich bekommen wir unsere braun gebrannten Füße ihre Dosis Sandstrand. Entsprechend ist am Strand eine Menge los. Wir lassen uns rücklings in die flach heran rollenden Wellen fallen. Das Wasser ist hier so seicht, dass es auch für kleinere Kinder super zum Baden geeignet ist. Nach tieferen Stellen kommen Sandbänke. Ein paar Strohsonnenschirme spenden wertvollen Schatten und eine Strandbar versorgt uns mit Wasser und Kaffee.

Am Abend steuert ein Gast am Meer eine Drone, die erstaunlich weit fliegen kann und aussieht wie ein Papierflieger. Wir lassen uns alles vom ihm zeigen und sind sehr beeindruckt von der Technik, die es dem Türen Spielzeug ermöglicht, kilometerweite Missionen zu fliegen und immer wieder zum Ausgangspunkt zurückzufinden.

http://campingmelissa.gr/de

Imposante Kreuzfahrerburg Chlemoutsi bei Kastro

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Nachdem wir unseren letzten Strandtag in vollen Zügen genossen und die Kinder eine Sandburg nach der anderen gebaut haben, holen wir etwas nach, was uns letztes Jahr verwehrt blieb. Wir steigen vor den Toren des Campingplatzes ins vorbestellte Taxi (wir wollen nicht mit dem womöglich fahren, weil wir dann unser ganzes Zeug abbauen müssten) und lassen uns von dem älteren galanten Taxifahrer in einem silbernen Mercedes ein paar Kilometer Richtung Kastro fahren. Auf einem 250 Meter hohen Hügel der Halbinsel Kyllini wartet unser diesjähriges letztes Ausflugsziel in Griechenland auf uns: eine der größten und am besten erhaltenen Burgen des Landes!

Säbelrasseln, Schlachtrufe und Ritterüstungsgeschepper. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und stelle sie mir hier in dieser Burg vor. Wie sie hier in und um dieser sechseckigen Burg kämpften, diese Kreuzritter. Ich kann mir diesen hochmittelalterlichen Mord und Totschlag ganz lebhaft vorstellen. Ganz schön blutig muss es hier einst zugegangen sein. Im 13. Jahrhundert ließen die Franzosen und späteren Herrscher des Fürstentums Achaia, Gottfried I. von Villehardouin sowie Wilhelm I. von Champlitte zur Verteidigung des benachbarten Hafens von Glarentza und von Andrèville, der Hauptstadt des Fürstentums Achaia, die Burg bauen. In der Nähe des Eingangs bestaunen wir tonnengewölbte Säle mit offenen Kaminen. Im Licht durchfluteten Innenhof jagt eine Katze ein Gespenst und zarte Erdbeerpflänzchen strecken sich der Sonne entgegen. Sind die runden Steinkugeln ehemalige Kanonenkugeln? In der Haupthalle, an der südöstlichen Ecke gegenüber dem Eingang, erzählt ein Museum die Geschichte der Burg. Der Teil rechts davon ist nicht restauriert. Ein riesiges Loch lässt den Blick auf den blauen Himmel frei. Pflanzen wachsen aus dem Boden. Wir wollen auch Richtung Himmel und steigen zur Ausblicksplattform aufs Burgdach hinauf. Die Aussicht auf die umliegende Landschaft und das Meer ist atemberaubend. Eine Fähre zieht vorüber. Morgen werden auch wir eine solche Fähre besteigen und gen Italien schippern…

Öffnungszeiten
Sommer, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 20:00 Uhr
Winter, Dienstag – Samstag: von 8:30 – 15:00 Uhr

Ancona, Italien

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Wir legen im Hafen von Ancona an und das Meer bleibt immer noch spannend für uns und die Kinder. Möwen kreisen unter und neben uns. Alle Wohnmobilfahrer und -mitfahrer machen sich bereit. Während des Frühstücks (wir haben fast 50,- Euro bezahlt) gewitterte es mitten auf dem Meer. Nun nieselt es nur noch ganz fein. Mitel- und Norditalien sind mit einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Entsprechend milde Temperaturen empfangen uns. Das ist zur Abwechslung auch mal ganz schön. Gestern saßen wir noch in der Sonne am Pool der Fähre, der mit Meerwasser gefüllt war. Wir haben es also ausgekostet.

Achensee, Österreich

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Stille Wasser sind tief. Ganze 133 Meter ist es tief. Der größte See Tirols breitet sich in der Dunkelheit vor uns aus. Ein festlich beleuchtetes Passagierschiff schippert vorbei. Zum Glück ist noch ein Plätzchen auf dem Alpen Caravan Park frei. Es nieselt leicht und es ist sehr frisch. Zuvor sind wir von Ancona mit nur einem kurzen Zwischenstop zum Essen bis zum Brennerpass durchgebrettert. Unser Kokosöl zum Kochen ist das erste Mal seit fast drei Wochen fest gefroren. In der Nacht wird es so kühl, dass wir in Socken und Sweatshirt und in allen Bettlaken, die wir bei uns führen, schlafen.
Am nächsten Morgen verziehen sich die Wolken und wir holen uns frische Brötchen. Der Sanitärbereich ist ein Traum. Große Familienduschen, alles tiptop gepflegt. Es gibt sogar ein Spielzimmer für Kinder und ein Jugendzimmer. Draußen wartet ein super Abenteuerspielplatz auf unsere Kinder. Außerdem ist eine aufblasbarer Kletterturm aufgebaut, den unsere Mädels gleich entern. Ein paar Kinder angeln am See. Wir würden am liebst noch länger bleiben und wandern gehen. Die Berge sehen einfach zu einladend aus. Aber auch etwas Wassersport wäre toll! Segelboote, Stand-up-Paddler, Kanus. Alles ist am Start. Hierher möchten wir auf jeden Fall zurückkehren. Doch nun müssen leider schon weiter nach Berlin zockeln. Wir schaffen es in einem Rutsch vom Achensee nach Hause!

https://www.camping-achensee.com

Lins zu Reise- und Stellplatzführern sowie unseren super Flamingo:

Stellplatzführer Landvergnügen (innherhalb Deutschlands nutzbar): https://landvergnuegen.com

Diese beiden Stellplatz- und Reiseführer haben wir für unseren Urlaub auf den Peloponnes dabei gehabt:

Sollte man nicht auf eine Meerjungfrau treffen, kann man sich mit diesem Meerjungfrauenschwanz und Bikini selbst in eine verwandeln:



Mit diesem Flamingo-Badespielzeug sind unsere Mädels über die Wellen im Golf von Korinth geritten: