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Auf dem Fernwanderweg durch die mallorquinische Tramuntana

Mallorca Wanderung Barranc de Biniaraix

Wer auf einen Mix aus wildem Vogelkonzert, sanftem Wassergeplätscher und regelmäßigem Glöckchengeläut steht, findet den perfekten akustischen Dreiklang in dem von uns bereits mehrfach gelobten Gebirgszug Serra de Tramuntana auf Mallorca. Und das sind nur die akustischen Reize, auf die man als Besucher*in des vom Inselbeirat initiierten 150 Kilometer langen Fernwanderweg Gran Recorregut 221, bzw. GR 221 trifft.
Ebenso schön sind der weite Blick durch liebliche Täler bishin zum Meer und in wildromantische Schluchten, welche die Bergziegen mit einer beneidenswerten Leichtigkeit und Schnelligkeit hinauf und hinab steigen. Je nach Jahreszeit erfüllt der Duft von Jasmin, Zitrusfrüchten und Affenbrotbäumen die Luft. Bei solch einem Clash an Sinnesreizen kann das Wandern einfach nur Spaß machen insofern man ausreichend Proviant und gutes Schuhwerk dabei hat.

Als bekennende Mallorca-Fans kehren wir mit unseren beiden Kindern, die
mittlerweile zwölf und acht Jahre alt sind, seit längerem jährlich immer wieder auf die Insel zurück und probieren während unseres Urlaubs gerne neue Routen aus. Dabei stammt nicht jede unserer Wanderung vollständig aus einem Wanderführer, sondern ist manchmal eine Kombination aus einem solchen mit Routenplaner- und Navigationsapps wie komoot.

In unserem letzten Mallorca Urlaub sind wir ein Teilstück auf dem Fernwanderweg GR 221 gelaufen und sind dann weiter über eine Wegbeschreibung von komoot gewandert. Man kann auf der Insel sich alle möglichen Teilstücke auf der Ruta de Pedra ein Sec, wie diese Trockenmauerroute auch genannt werden kann, raussuchen und diese entlang laufen. Denn früher verband diese zum Großteil gepflasterte Route die Dörfer und Besitztümer in den Bergen miteinander. Uns gefällt der GR 221, weil er als anspruchsvoller Wanderweg gilt und auf weiten Strecken durch alpines Gelände und fernab von besiedeltem Gebiet verläuft. Stärker besucht ist der Wanderweg daher nur auf solchen Strecken, die etwas leichter sind.

Startpunkt: Schlucht Barranc de Biniaraix

Brunnen in Biniariax

Bevor wir dir mehr über unsere Wanderroute berichten, weisen wir darauf hin, dass wir recht sportlich und dickköpfig sind, was Wanderungen betrifft. Das heißt, wir sind bereits auf- und abstiegserprobt und wissen, wie wir unseren Kindern beim Wandern ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und wie wir sie motivieren können um durchzuhalten. Außerdem sind wir ziemlich stur und geben zumindest beim Wandern bei Quengeleien gegenüber unseren Kids nicht klein bei. Zur Motivation nehmen wir immer viel zu essen und zu trinken mit, wobei letzteres zugegebenermaßen bei uns leider auch schon mal zu knapp bemessen war. Für solche Notfälle haben wir immer einen handlichen Süßwasserfilter dabei, den wir wenn vorhanden, in einem der Bäche halten, um uns zu erfrischen. Außerdem ist es nützlich immer ein kleines Erste Hilfe Kit oder zumindest Pflaster und Taschentücher dabei zu haben, falls sich jemand aufschrammt.

Huhu, ist da jemand

Wir laufen mit unseren Kindern von unserer Finca hinab in die Schlucht Barranc de Biniaraix ein. Die Schlucht befindet sich zwei Kilometer westlich vom Berg “Puig de l’Ofre” und zwei Kilometer östlich von der bekannten Touristenstadt Sóller. Der optisch beeindruckende Cúber-Stausee, den wir auf einer anderen Wanderung bereits aufgesucht und hier beschrieben haben, befindet sich nördlich der Schlucht.

Die Schlucht erreicht man entweder mit dem eigenen Fahrzeug über die MA 11 oder mit dem Bus 212 vom Zentrum in Sóller aus. Eine Wanderung zu Fuß bis zur Schlucht ist ebenfalls möglich, für ältere oder kranke Menschen jedoch nicht empfehlenswert. Der alte Pilgerweg führt auch zum weltbekannten Kloster Lluc. Des Weiteren gibt es noch einen kleinen weiteren Weg namens “Camí vell“. Dieser wurde in der Vergangenheit dazu benutzt, den hohen Bergen der Insel auszuweichen. Bereits vor Jahrhunderten wurden in der Barranc de Biniaraix unzählige Olivenbäume angepflanzt, die mittlerweile bis fast an die Berggipfel reichen. Beide Wege schlängeln sich durch die optisch beeindruckenden Olivenhaine.

Bergbach Torrent de I’Ofre

Die Schlucht liegt inmitten einer malerischen Landschaft und besitzt eine beeindruckende Optik. Der Bergbach Torrent de I’Ofre führt durch die Schlucht und fällt entweder nach starken Regenfällen oder zur Zeit der Schneeschmelze von dem über 100 Meter hohen Wasserfall “Es Cans” in die Tiefe. Während unseres Tour im Oktober führte der Fluss nur wenig Wasser, das sich an einigen Stellen etwas aufstaute, so dass wir in dem kalten Becken kurz baden konnten. Die höchste Stelle der Barranc de Biniaraix ist 440 Meter hoch. Insgesamt überwindet die Schlucht einen beachtlichen Höhenunterschied von über 350 Metern. Der Torrent de Biniaraix entspringt südlich des bekannten Naturschutzgebiets “Font des Verger“. Der Fluss führt ganze fünf Kilometer lang durch die Barranc de Biniaraix und mündet anschließend in der Gemeinde Sóller in den Bergbach von Fornalutx.

Los geht’s

Nachdem wir uns in einem Café auf dem Dorfplatz von Biniaraix mit sehr leckeren Kuchen und Getränken gestärkt haben, geht es auf der Trockenmauerroute los in Richtung Barranc. Wir überqueren trockene Flussläufe, die bei höheren Wasserstand auf schmalen Brücken zu überqueren sind.
Der Pfad windet sich an der Gebirgswand immer weiter hinauf. Am Wegesrand ist so manche Höhle zu entdecken in der sich wahrscheinlich bei stärkerem Regen vielleicht der ein oder anderen Bergziege oder Schaf Unterschlupf bietet. Sogar Stalaktiten sind zu bewundern. Immer wieder weisen GR 221 Wegweiser in Richtung Stausee Cuber.

Blick nach Soller

Weiter oben gabelt sich der Weg und wir verlassen den GR 221. Linkerhand biegen wir in den alten Bergwanderweg Camí des Creuter ein und passieren die Finca Can Silles. Danach geht es steiler bergauf. Wir treffen auf eine Geröllpiste, die uns eine ganze Weile beschäftigt. Immer wieder gibt es rutschige Partien, die uns nerven. Aber wir wollen nicht mehr umkehren. Zum Glück treffen wir schräg hinter einem riesigen wuchernden Feigenbaum auf eine Quelle an der wir uns erfrischen und den grandiosen Ausblick auf Sóller genießen können bevor es für uns weiter hinauf geht. Es bleibt geröllig und anstrengend. Doch so langsam können wir die dicht mit hohen Gras bewachsene Hochebene erkennen. Als wir dort ankommen, begegnen uns leider auch niedrige dornige Gewächse die uns in die nackten Waden zwicken und die Kinder uns verfluchen lassen. Es gibt kein Zurück mehr. Hinabsteigen wäre auf der Geröllpiste viel zu gefährlich. Da ist hinauf hingegen sicherer. Also kämpfen wir uns weiter hoch, unsere Beine sehen aus, als wenn uns wild gewordene Katzen verprügelt hätten. Irgendwann haben wir es auf die Hochebene geschafft auf der eine Ziegenfamilie ihr Abendessen abgrast und sich verwundert nach uns seltsamen Besuchern umschauen.

Blick auf das Bergdorf Fornalutx

Wir teilen uns die letzten zwei Äpfel, trinken ein paar Wasserschlücke. Dann laufen wir weiter zu einer Lücke in einem alten Mauerstück. Von dort aus geht es nur noch hinab. Der Weg ist mit Steinmännchen oder Punkten an mancher Stelle markiert. Wir sind in den vorigen Urlauben bereist zwei Mal diese Serpentinen hinab gelaufen und wissen, dass nun noch weitere 50 Wanderminuten bis zu unserer Finca vor uns liegen. Die Abendsonne zaubert ein wunderschönes Licht durch die Pinienäste. Eine Bergziege läuft ein Stück hinter uns. Als wir die Esten Fincas im Tal erkennen und dann endlich auch unsere sehen, sind wir wieder motiviert und das Meckern unserer Kinder verstummt für eine Weile. Am Ende unseres Abstiegs erwarten uns zwei Touristen, die uns bereits gehört haben und sich Sorgen machten, dass wir es im Hellen nicht mehr hinunter schaffen würden. Doch wir haben es mal wieder knapp geschafft und schlüpfen erleichtert in unsere Finca.

Unsere Wanderstrecke auf einem Blick

Zu empfehlen ist der Mallorca Wanderführer von Rother. Außerdem gibt es vom Bruckmann Verlag einen wunderbaren allgemeinen Familienreiseführer für Mallorca.  

Wer weitere Inspirationen für einen abwechslungsreichen Familienurlaub mit Kindern auf Mallorca sucht, findet in dieser Karte sicherliche ein paar schöne Ideen: Mallorca Landkarte und Reiseführer für Kinder: Die Entdecker-Karte für Kids: Attraktionen, Unternehmungen, Insider-Tipps, Regenwetter-Tipps (BRUNO Themenkarten / Der Reiseführer zum Aufklappen) Landkarte – Gefaltete Karte

Upcycling – Aus Müll Spielzeug basteln mit Kindern

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Aus Plastikflaschen können Kinder noch tolles basteln

 37 Kilogramm. Das ist weder das Körpergewicht unserer Tochter, noch die Anzahl an Kilogramm, die ich nach den beiden Geburten unserer Kinder wieder verloren habe. sondern die Menge an Verpackungsmüll, den jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr produziert. Nach den Iren (61 Kilogramm) und Luxemburgern (46,5 Kilogramm) sind wir damit traurige Plastikmüll-Spitzenreiter in der EU. Leider ist das kein Grund zum Feiern.

Um vom Dritten Platz abzusteigen, besteht das beste Mittel darin, einfach weniger Müll zu produzieren indem wir Produkte kaufen, die mit keiner oder weniger Verpackung auskommen. In einigen Geschäften gibt es die Möglichkeit bestimmte Lebensmittel wie Nudeln oder Reis nachzufüllen. Doch wenn man den Müll schon produziert hat, kann man durchaus nützliche oder witzige Dinge daraus basteln. In der Waldkita unserer Kleinen haben die Kids zum Beispiel aus Plastikflaschen und anderen Wegwerfmaterialien tolle Musikinstrumente gebaut. Und an der Grundschule unserer Großen hat der Förderverein einen Tüftlerkurs ins Leben gerufen, in dem aus Müll lustige Erfindungen entstehen werden. Das World Wide Web ist voll von super Upcycling Ideen zum Nachbasteln mit Kindern.

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Upcycling Ideen

In unserem letzten Urlaub hatten wir außer Papier und Stiften leider keine Bastelsachen von Zuhause mitgenommen. In einem Spielzeuggeschäft sind wir auf ein Kreativ-Set von „Re-Cycle-me“ gestoßen. Verschiedene Materialien wie bunte Schaummatten, Reißverschluss Farben, Glitzersteine, Wackelaugen und eine Anleitung zur Inspiration sind in dem Karton für mehrere Bastelmodelle enthalten, die wir mit unserem Müll (zum Beispiel Plastikflaschen, Eierkartons etc) kombinieren, um daraus die vier Bastelmodelle zu basteln.

Also Wachstuchdecke auf den Esstisch des Ferienhauses ausgebreitet, Haushaltsschere rausgekramt und schon machen sich unsere Tüftlerinnen an die Arbeit. Nach einer Stunde Spaßarbeit unsere Kinder eine Spardose, ein Krimskramsdose, einen Becher und eine Trollhaus gebastelt!

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Kretiv-Sets unterstützen Einsteiger-Tüftler beim Upcycling

Genau genommen ist ein Kreativ-Set nicht unbedingt notwendig, um daraus etwas schönes zu basteln. Eigene kreative Ideen (oder Pinterest-Inspirationen), etwas Plastikmüll, alter Karton und die Materialien, die wir sowieso Zuhause herumliegen haben, reichen dafür genauso gut aus. Aber für Einsteiger ist ein Set mit einer Bastelanleitung schon praktisch, um danach nach Gutdünken weiter zu basteln. Toll eignen sich auch Klopapierrollen zum Basteln. Wir haben beispielsweise Osterhasen mit Krepppapier umklebt und ihnen mit Resten der bunten Schaummatten Ohren und Barthaare gemacht.

Link zu Re-cycle-me Kreativ-Sets und Büchern, die uns inspirieren

Unsere Must Haves für den Familiensommerurlaub

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Was packt Ihr für die Kinder ein, wenn Ihr ins Freibad oder ans Meer fahrt? Bei uns waren das lange Zeit Schwimmreifen, Schwimmflügel, Sonnenschirm, Buddeleimer und viele bunte Buddelförmchen. Doch so langsam aber sicher sind unsere Töchter zu groß zum Sandkuchenbacken geworden. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie zum Baden nicht das ein oder andere spaßige Accessoire mitnehmen.

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Mit einem kräftigen Flossenschlag verschwindet die Nixe in den Fluten. Habe ich geträumt? Habe ich einen Sonnenstich bekommen? Nein, habe ich wohl nicht. Denn nun taucht ein mir sehr wohl bekanntes Gesicht aus dem Wasser. Unsere Tochter hat ihr neuen Meerjungfrauenflossen ausprobiert und übt fleißig damit. Mermaiding ist ja ein richtiger Sport und mittlerweile gibt es auch einige Mermaidingschwimmkurse. Es sieht sehr schön aus, wie ihre Flosse aus dem Wasser auf und abtaucht. Ich glaube, ich hätte mir auch eine solche Flosse kaufen sollen… Hinter der kleinen blauen Seejungfer gleitet ihre kleine Schwester auf ihrem Riesenflamingo dahin. Mein Mann zieht sie an einer Schnur durchs Meer. Stolz blickt sie zu mir hinüber. Sobald sie ein Eis essen möchte, werde ich mich auf das schwimmende Tier werfen und das traumhafte Sommerwetter mit dem Flamingo genießen. Ausgefallene Spielsachen für den perfekten Sommer sowie tolle Sachen für den Strand haben wir in der Familienwelt von idealo entdeckt.

Auf dem Preisvergleichsportal gibt es vom eleganten silbernen Goki Rutscherfahrzeug bishin zur Meerjungfrauflosse einem Wassermelonen Schimmbecken oder Reittier in Form eines Flamingos jede Menge Produkte rund um die Familie, die jede Ferien Zuhause oder in der Ferne versüßen.

Sommerurlaub in Schweden

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I want to bring the map to life, fill it with forests and lakes, fields and meadows, villages, castles, farms and towns.“
Selma Lagerlöf, schwedische Schriftstellerin, geboren in Värmland, 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur und schrieb das fantasievolle Werk Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen.

Värmland in Schweden

Die obigen Zeilen beschreiben Schweden ziemlich gut. All dies und noch viel mehr kommt allerdings vor allem in der schwedischen Provinz Värmland zusammen. Hier verbringen wir mit unseren beiden Kindern unsere Sommerferien in einem Ferienhaus. Hergekommen sind wir mit unserem Wohnmobil. Auf der Hinreise haben wir Zwischenstopps in Deutschland und Südschweden gemacht. Falls Du von Värmland noch nie etwas gehört hast, verrate ich gerne wo es liegt. Värmland befindet sich an der Grenze zum Nachbarland Norwegen und liegt in Mittelschweden. Es gehört zum westlichen Teil des Landes und hat nur 14 Einwohner je Quadratkilometer.

Wir sind nun zum dritten Mal in Schweden, davon zweimal in Värmland. Bisher haben wir Schweden zweimal Frühling und nun das erste Mal im Sommer bereist. Wir kennen Schweden mit Schnee (siehe unsere Ferien in Värmland) und auch mit Sonnenschein zu Ostern (siehe unser Roadtrip durch Dänemark, Smaland und Insel Öland) und warmen 24 Grad Celsius im Schatten im Juni und Juli. Den Sommer in Schweden finden wir deshalb ideal für Familien mit Kindern, weil wir sowohl wandern, Pilze oder Beeren sammeln und radfahren können, als auch Zeit auf oder im Wasser verbringen können. Und wenn es doch einmal zu ungemütlich draußen ist, sorgt unsere Spielesammlung oder ein Buch dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Außerdem können wir unsere Kids mit einem Supermarktbesuch eine Freude machen, weil es dort in der Regel lange Regale mit vielen Süßigkeitsfächern gibt aus denen sie sich mit kleinen Schaufeln eine individuelle Tüte zusammenstellen können. Wir Eltern naschen uns derweil durch das Lakritzregal.

Die Seen

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Abends gegen 21:30 Uhr auf dem See vor unserem Ferienhaus. Die Sonne scheint noch immer…

Statt auf Menschen treffen wir im Glaskogen Naturschutzgebiet auf viel unberührten Wald und gewaltige Seen wie zum Beispiel auf den Vänern, der größten Binnensee Westeuropas (eher ein Binnenmeer, da der freie Horizont zu sehen ist) mit Stränden, Schären und Häfen. Oder auf den Frykensee, Glasfjorden, Vätter und den Värmel. Aber es gibt auch viele kleinere Seen, in die wir springen, auf denen wir mit dem Stand Up Paddle oder Kanadier gleiten oder mal eine Angel reinhalten. Dem Wutanfall eines Riesen sollen wir es einer Sage nach zu verdanken haben, dass es den Väner gibt. Der Riese soll im Zorn eine Scholle aus dem Ackerboden gerissen haben dessen Loch sich mit Wasser füllte und heute knapp 6.000 Quadratkilometer misst. Dieser Gestalt möchte ich lieber nicht begegnen.

Die Städte und Dörfer

Die meisten Häuser in Schweden sind falunrot oder auf Schwedisch falu rödfärg – das Pigment für das Falunrot war einst ein Nebenprodukt des Kupferabbaus in der schwedischen Stadt Falun

Wenn wir nicht auf oder am Wasser sind, kommen wir mit dem Wohnmobil oder dem Fahrrad oder zu Fuß an weiten Feldern und wilden Blumenwiesen, urigen Bauernhöfen, Schlössern, aber auch ab und zu an ruhigen Dörfern und entspannten Städten wie die Residenzstadt Karlstad oder Arvika vorbei. Die Holzhäuser sind auf dem Land wirklich fast alle in dem schönen warmen dunklen Rot gestrichen, wie wir es aus den Katalogen kennen. Ab und an leuchtet eines in hellem Gelb oder in Weiß. Gelassen stehen manchmal ein paar Pferde, Kühe und sogar einmal ein Zebra (kein Witz) auf der Weide.

Die Wälder

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Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen,
Auf Wiesen an den Erlen
Wir suchen unseren Raum
Und wandeln und singen
Und tanzen einen Traum.

Zwar sind wir nicht spät in der Nacht im Wald unterwegs wie in Goethes Ballade „Gesang der Elfen“, doch auch tagsüber erscheint uns der Wald hier in Schweden immer noch als magischer Ort, in den wir uns tief zurückziehen können und in denen wir kaum einem Menschen begegnen. Für Großstädter wie uns ist das schon sehr erholsam. Unsere Trittgeräusche werden vom weichen Moos unter den Schuhen gedämpft. Aber natürlich machen wir leider immer noch viel zu viel Krach, als dass wir dem König des schwedischen Waldes, dem Elch, einem Wolf, oder gar ein paar zarten Elfen oder freundlichen Trollen begegnen könnten. Zum Schweigen ist der Wald für unsere Töchter viel zu Fantasie anregend. Sie kommen beim Wandern ins Geschichtenerzählen. Der Schwede Lars Löfgren bringt es mit den Worten „It´s a state of mind, not a landscape“ genau auf den Punkt.

Mit dem Wohnmobil und der Fähre von Berlin nach Schweden

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Adé Rostock und Wismar! Ab geht es nach Gedser.

Für die Anreise mit dem Wohnmobil nach Mittelschweden braucht man normalerweise zwei Tage, wenn man es eilig hat. Wir lassen es aber langsam angehen und nehmen uns 1,5 Wochen Zeit für die Strecke, weil wir noch ein paar Stationen machen möchten und uns von der Anreise nicht stressen lassen möchten. Da das Wetter in Deutschland gerade viel besser als in Dänemark und Schweden ist, halten wir uns eine ganze Weile an der deutschen Ostseeküste auf.

Wir beginnen unseren Urlaub nur ein kleines Stück nördlich von Berlin auf dem Naturcampingplatz am Oberuckersee , wo wir uns bei 36 Grad im Schatten fast nur auf dem Stand Up Paddle oder auf dem aufblasbaren Rieseneinhorn im See aufhalten.

Panoramablick auf Karls Erlebnishof Rövershagen vom „Melkturm“ aus betrachtet.

Anschließend machen wir eine Zwischenstation auf dem Caravanpark direkt am Hafen der Hansestadt Wismar, weil wir die ehemals unter schwedischer Herrschaft befindliche Stadt so schön finden. Von Wismar ist es nur ein Katzensprung über einen befahrbaren Damm auf die Ostseeinsel Poel. Auf dem Campingplatz Leuchtturm verbringen wir ein paar herrlich faule Strandtage. Eine weiteren Tag und Nacht machen wir im Ostseecamp in Graal-Müritz damit wir ein Stück näher nach Rostock heranrücken, von wo aus unsere Fähre nach Schweden abgehen wird. Bevor es so weit ist, gönnen wir unseren Kindern einen Tag auf Karls Erlebnishof in Rövershagen.

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Beim Reisen mit dem Wohnmobil ist der Weg unser Ziel.

Dort gibt es eine große Wiese mit kostenfreien Stellplätzen für Womos. Anschließend zockeln wir nach Rostock. Da wir noch etwas Zeit haben, bis die Fähre um 13 Uhr ablegt, schauen wir die schönen alten Boote am Rostocker Stadthafen und die schöne St.-Petri-Kirche an. Aus 100 Metern Höhe haben wir aus ihrem Kirchturm einen tollen Panoramablick über die Stadt und bis zur Ostsee. Aber danach geht es wirklich endlich gen skandinavische Halbinsel. Wir nehmen die Scandlines Fähre von Rostock nach Gedser-Dänemark und die Batterie betriebene kleinere Fähre MS Aurora der Fährgesellschaft ForSea, die uns innerhalb von 25 Minuten vom dänischen Helsingør über den Öresund nach Helsingborg in Schweden bringt. Die Öresundbrücke brauchen wir dieses Mal nicht zu nehmen (wir kennen sie bereits vom letzten Urlaub). Für die Kinder ist es überhaupt nicht langweilig, weil wir draußen (Blick auf die Ostsee) wie drinnen (Shops, Spielbereich für Kinder und Restaurant) viel zu sehen bekommen.

Erster Campingplatz-Stopp in Schweden: First Camp Torekov-Bastad

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Der Kattegat leitet sich aus den niederländischen und plattdeutschen Wörtern Katt „Katze“ und Gatt „Loch“ ab und ist laut der Seefahrern wegen der vielen Untiefen und schmalen Fahrwässerlaut so eng wie ein Katzenloch.

Hallå Schweden! Abends kommen wir endlich mit den eigenen vier Wänden in Bastad am Kattegat, dem Meeresgebiet zwischen Jütland und der schwedischen Westküste, an. In Bastad/Toreko beginnt laut Reiseführer die so genannte schwedische Reviera. Prächtige weiße Villen vom Beginn des 20. Jahrhunderts sollen Seebadflair verströmen. Außerdem soll Bastad das Headquarter des Tennis sein. Hier lernte der fünfmalige Wimbledonsieger Björn Borg sein Handwerk. Wir haben gerade leider weder für Seebäder noch für Tennis Zeit. Unser Thema ist ein Stellplatz für heute Nacht und ein Abendessen. Der Campingplatz, das First Camp Bastad/Torekov, bietet uns genau das, was wir brauchen. Die First Camps besuchen wir in Schweden gerne, weil wir dort keine Camping Card kaufen müssen. Der Campingplatz liegt 15 Kilometer von Bastad entfernt und direkt an der Küste, das sich gerade von seiner rau dramatischen Seite zeigt. Stühlchen und Tisch bleiben heute ausnahmsweise im Wohnmobil. Dafür haben wir das weitläufige bewaldete Gelände mitsamt den Sanitäranlagen sowie das Gebäude mit Küche und Wohnzimmer fast für uns allein. Die Wohnwagen mit ihren schnieken bevorhangten Vorzelten stehen verwaist um uns herum. Kaum eines der hübschen roten Cottages ist vermietet.

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Ob wir ein Lebewesen oder eine Wasserpflanze, die hier abgebildet sind, entdecken?

Nach einem kurzen stürmischen Spaziergang an der Küste, machen wir uns ans Wäschewaschen. Für umgerechnet 7 Euro werden unsere speckigen Hosen, Shirts und Socken innerhalb von circa einer Stunde gewaschen und getrocknet. In der Zwischenzeit belagern wir zu viert das kleine und etwas in die Jahre gekommene Familienbadezimmer und machen Abendbrot. Ans Schlafen ist noch nicht zu denken, da es bis etwa 22.30 Uhr hell draußen bleibt. Im kleinen Supermarkt des Campingplatzes decken wir uns mit dem nötigsten ein. Zum Toben könnten unsere Mädels noch auf den Kinderspielplatz oder zum ein Minigolfplatz, aber sie sind zu müde.

Zweiter Campingplatz-Stopp in Schweden: First Camp Solvik

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Die Schären. Schon immer wollte ich sie sehen. Nun endlich ist es so weit und wir kommen am Schärengarten an der Westküste Schwedens an. Er ist weltweit wegen seiner Austern- und Hummersafaris bekannt. So kahl wie ich mir die felsige Schärenlandschaft vorgestellt habe, ist sie allerdings gar nicht. Überall zwischen den von Eis, Meerwasser, Brandung, Wind und Regen geschliffenen, zertrümmerten und erodierten Granitfelsen finden wir Moose, Flechten und größeren Pflanzen. Durch die verschiedenen Formen und Mineraleinschlüsse ist ein Stein nicht gleich dem anderen. Manche Felsen sind geschmeidig rund, während andere schroff und kantig dem Meeresrauschen trotzen. Mal schimmert ein Gestein rosa, mal grau. Die Kinder hüpfen von Fels zu Fels und jagen einem Hasen hinterher, den sie aufgescheucht haben. Zum Baden ist es heute trotz Sonnenschein zu windig und zu frisch. Wir stehen nur für eine Nacht auf dem Campingplatz First Camp Solvik. Unser Wohnmobil schaukelt etwas im Wind oben auf einem Felsen während wir darin zu Abend essen. Doch je später es wird, desto klarer wird der Himmel und desto mehr legt sich der Wind. Da es immer länger hell draußen ist, desto nördlicher wir uns befinden, drehen wir mit einem Eis in der Hand noch eine lange Runde auf den Schären.

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Der Campingplatz First Camp Solvik liegt bei Väjern und  traumhaft am Ende eines kleinen Fjords direkt in den Schären und ist entsprechend gut besucht als wir am Nachmittag dort eintrudeln. Über einen kleinen Weg geht es hoch in die Felslandschaft und weiter zum Meer mit Bademöglichkeiten, wofür das Wetter allerdings gerade nicht geeignet ist. Die Stellplätze sind ausreichend groß und weiter oben preislich noch günstiger. Für eine Nacht haben wir 22 Euro bezahlt und am Fjord ist es etwas teurer und voller. Ein kleiner Supermarkt, ein Kinderspielplatz sowie ein Minigolfplatz sind vorhanden. Die Sanitäranlagen sind sauber und es gibt große moderne Familienduschen und einen schönen extra Kinderwaschraum. Nach Kungshamn oder Smögen kommt man mit dem Fahrrad in circa zehn Minuten.

Gekommen um zu bleiben: Unsere Ferien im Värmland

Unser Ferienhaus wird überraschend einen Tag eher für uns frei. Deshalb machen wir uns von Väjern direkt nach unserem Frühstück weiter in nordöstliche Richtung ins Innenland auf. Allerdings kommen wir nicht allzu weit. An der Schaltungsführung hat sich etwas gelöst, weshalb wir auf einem Supermarktparkplatz einen Stopp einlegen, um es zu reparieren und danach Lebensmittel für unsere Zeit im Ferienhaus einzukaufen. So ist das eben mit einem Wohnmobil Baujahr 1990. Es gibt immer etwas zu tun und man braucht schon etwas handwerkliches Geschick um es zu nutzen.

Danach geht es fröhlich immer weiter westlich am Vänern See vorbei bis wir am späten Nachmittag im rot gestrichenen Holzferienhaus am Värmeln See ankommen. Der See ist viel viel kleiner als der Vänern und kann aus den umliegenden Orten Edane, Fagerås und Borgvik erreicht werden.

Sonnenschein auf dem Bootssteg stehen und fühlen, dass es Sommer ist

Endlich da! Die Kinder rennen vergnügt wie die Eichhörnchen ins Ferienhaus rein und raus. Es könnte ja durchaus sein, dass ein Elch auf dem Bett liegt oder eine Eule auf dem Ofen sitzt, nicht wahr? Während die Kinder ihre Forschungsexpedition durch Haus und Garten unternehmen, folgen mein Mann und ich dem leisen Plätschern der Wellen gegen den Bootssteg. Am Haus vorbei, durch kniehohe Gräser und Wildblumen und dann über eine Treppe aus Steinen geht es das abschhüssige Grundstück hinab zum Wasser. Am Steg liegt ein Boot angebunden und scheint uns verlockend mit seinem Ruder zuzuwinken „Kommt, steigt ein und wir drehen eine Runde auf dem See!“. Draußen vor dem Steg kreisen die Möwen, stoßen zur Begrüßung ein paar Schreie aus. Die Bäume antworten raschelnd. Aber sonst nichts als unfassbares Schweigen, das uns in den Ohren rauscht, die eben noch dem Dröhnen des Wohnmobilmotors ausgesetzt waren. Auf dem Wasser liegt ein verheißungsvolles Funkeln, alles ist wehmütiger Schönheit. Die Luft riecht nach warmen Holz und süßen Blumen. Unser Urlaub hatte schon vor der Ankunft in Schweden begonnen und legt sich wie der weite Värmelsee erneut zu unseren Füßen. Am Horizont zeichnen sich Wolken ab. Hier kann das Wetter rasch umschlagen, flüstern uns die Wellen im See zu. Galoppierend wie eine Pferdeschar rennen unsere Kinder mit flatternden blonden Haaren zu uns hinunter. Unsere Mannschaft ist komplett. Wir steigen ins Boot und tauchen die Ruder ins Wasser. Die Stille wird vom Platschen zerrissen. Am Ufer, ein gutes Stück von unserem Ferienhaus entfernt, springen unsere Nachbarn ins Wasser. Das inspiriert mich zu einem erfrischenden Ankommenstauchgang von unserem Badesteg aus.

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Unsere sieben Sachen aus dem Wohnmobil sind fix ins geräumige Haus getragen und wir erkunden gleich das Haus und das Grundstück, die idyllisch direkt am See liegen. Ostern 2018 hatten wir das Haus das erste und letzte Mal gemietet. Seitdem wurde vom Eigentümer eine weitere Terrasse an der westlichen Hausseite gebaut, so dass wir morgens auf der Ostterrasse frühstücken und abends auf der Westterrasse grillen können. Unten am See gibt es eine Feuerstelle mit einem Schwenkgrill sowie ein Saunahaus und ein Bootssteg mit zwei Kanadiern, einem Kajak und einem Ruderboot. Das Motorboot ist leider defekt. Aber das macht nix. Die Möglichkeiten sich vor Ort eine richtig schöne Zeit zu machen, sind immer noch mehr als genug. Wir fühlen uns hier sehr zuhause, auch weil der Kontakt mit dem Vermieter sehr angenehm und entspannt ist. Vom Panoramafenster des Wohn- und Esszimmer aus haben wir einen weiten Blick auf den See, das gegenüber liegende Ufer und kleine dicht bewaldete Inseln.

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Die folgende Woche ist wettertechnisch sehr abwechslungsreich. Die Temperaturen schwanken zwischen tagsüber 18 bis 25 Grad sowie Sonne und Regen. Eines abends dürfen wir auch einen wunderschönen Regenbogen über dem See betrachten. Doch eines haben alle Julitage am Värmel See gemein: Sie sind wunderschön, sehr sehr lang und beginnen alle mit unserem morgendlichen Bad im See. Hier im Norden geht die Sonne fast nicht unter. Ab 22:30 Uhr ist es dämmerig und richtig dunkel wird es nie. Sterne angucken wie im Frühling ist also jetzt im Sommer nicht möglich. Dafür können wir noch spät abends im Hellen auf den See rausrudern, baden oder draußen an der Feuerstelle sitzen. Und das genießen wir. Da wir die Pause von der Fahrerei sehr genießen, fahren wir nur einmal mit dem Wohnmobil nach Arvika zum Einkaufen. Weil wir schon mal da sind, machen einen kurzen Abstecher in die örtliche Kunsthalle, wo der Grafikdesigner und Kinderbuchillustrator Marcus-Gunnar Pettersson gerade ausstellt und kaufen noch etwas schönes in dem Geschäft Arvika Konsthantverk.

Anlässlich dieses Anblicks hören wir At The End Of The Rainbow der schwedischen Metal Band Hammerfall

Ansonsten bleiben wir die ganze Zeit in der Umgebung des Ferienhauses. Langweilig wird uns dort nie, weil es so viel zu entdecken und zu unternehmen gibt. Allerdings machen wir uns auch keinen Freizeitstress und unternehmen, wenn überhaupt, nur eine Sache pro Tag. Manchmal bleiben wir aber einfach nur am Bootssteg oder auf der Terrasse oder im Haus. Die Kinder hören Hörspiele und spielen oder malen und wir lesen in Ruhe ein Buch. Ab und zu fahren wir alle zusammen mit dem Kanadier rüber in das 700 Einwohner zählende Örtchen Edane hinüber und machen mit dem Kanadier zwischendurch immer irgendwo einen Stopp auf einer der einsamen kleinen Inseln. Einmal werden wir auch mitten auf dem See von einem warmen Sommerregen überrascht. Dabei fühlen wir uns sehr abenteuerlich. Unser mitgebrachtes Stand up Paddle leistet uns auch große Dienste hier. Mit einem Stein als Anker lässt es sich darauf prima zum Dümpeln auf dem See benutzen, wenn wir nicht gerade eine der einsamen Buchten damit erkunden. Zum Angeln nehmen wir lieber das Ruderboot. Allerdings fangen wir nichts, weil wir es kaum schaffen einmal ganz still zu sein. Abends sitzen wir entweder draußen an der Feuerstelle oder auf der Terrasse am See und speisen. Und einmal machen wir mit unserem Wohnmobil eine Elchsafari in den Wald. Leider erfolglos. Unsere Ferienhausnachbarn aus der Schweiz hatten einmal mehr Glück als sie in der Dämmerung zwei Elche beim Äpfelklauen in ihrem Garten erwischten.

Weitere Infos zu Schweden

Schweden Urlauber: https://www.schweden-urlauber.info

Värmlandsleder Trails of Sweden: https://varmlandsleder.se/de/gut-zu-wissen/wissenwertes-ueber-vaermland-schweden/

Visit Varmland: https://www.visitvarmland.se/

Visit Arvika mit Veranstaltungskalender auch auf Englisch: https://www.visitarvika.se

Kunsthalle Arvika: http://arvika-konsthall.se

Arvika Konsthantverk: https://arvikakonsthantverk.nu

Fährgesellschaften und Brücke für die Anreise nach Schweden

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Die Fährtickets oder auch das Ticket für die Öresundbrücke kann man vorab online buchen. Das ist preiswerter als vor Ort. Diese Fährgesellschaften bringen Dich nach Schweden:

Fährgesellschaft ForSea: https://www.forsea.se

Fährgesellschaft Scandlines: https://www.scandlines.de

Stenaline: https://www.stenaline.se

Finnlines: https://www.finnlines.com/de/schiffsreise

Ttline: https://www.ttline.com/de/passage/

Öresundbrücke: https://www.oresundsbron.com/de/start

Wenn Ihr nicht mit dem eigenen Auto oder dem Wohnmobil anreist, könnt Ihr auch nach Oslo in Norwegen fliegen und von dort auch mit dem Zug nach Värmland, Arvika in etwa 2,5 Stunden fahren und dann ein Auto mieten. Allerdings soll die zeitliche Zuganbindung nicht optimal sein. Dafür bleibt noch genügend Zeit sich die schöne Stadt Oslo anzusehen.

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Bewachsenes Ruderboot auf einer einsamen Insel.

Die von uns besuchten Camping- und Stellplätze in Deutschland

Caravan-Park in Wismar: http://www.wohnmobilpark-wismar.de

Campingplatz Leuchtturm auf der Insel Poel in Timmenberg: https://www.campingplatzleuchtturm.m-vp.de

Ostseecamp in Graal-Müritz: https://www.ostseecamp-ferienpark.de/campingplatz-an-der-ostsee.html

Karls Erlebnishof in Rövershagen: https://www.karls.de/roevershagen/erlebnis.html

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Amerikanische Straßenkreuzer wie dieses schicke Oldmobile sind in Schweden äusserst beliebt.

Die von uns besuchten Campingplätze in Schweden

First Camp Torekov-Bastad: https://firstcamp.se/destination/torekov-bastad

First Camp Solvik: https://firstcamp.se/destination/solvik-kungshamn/

Ferienhäuser in Schweden

Incoming Center of Scandinavia: https://besuchschweden.de

Urlaub Anbieter: www.urlaub-anbieter.com

Ferienhausmiete: https://www.ferienhausmiete.de

Reiseführer

Baedeker Reiseführer Schweden mit praktischer Karte EASY ZIP Taschenbuch (31. Januar 2019)

Schweden mit dem Wohnmobil. Traumrouten von Skane bis zum Siljansee. Mit Kartenatlas, Routen, Stellplätzen, Sehenswürdigkeiten und vielem mehr für die optimale Orientierung. Broschiert  (1. Mai 2019)

Was gehört in die Reiseapotheke?

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Ein herrlicher Strandtag auf einer Ostseeinsel liegt hinter uns. In der seichten Wasser haben unsere beiden Mädels nach Muscheln gesucht bis ihr Kächer voll war. Am Abend kommt endlich ein kühles Lüftchen auf. Wir genießen es vor unserem Wohnmobil den Wind auf unserer leicht gebräunten Sommerhaut zu spüren. Die Fenster im Alkoven der Kinder sind so weit wie möglich geöffnet, während sie schlafen, damit es einen frischen Durchzug gibt. Bevor mein Mann und ich uns in die Koje legen, schauen wir nochmal nach unseren Kindern. Wie so oft hat sich unsere Fünfjährige komplett frei gestrampelt, so dass die Decke neben anstatt auf ihr liegt. Sie hat sich vor dem Zubettgehen nur ein Unterhemd anziehen lassen. Durch den Windzug ist sie nun ziemlich ausgekühlt und wir decken sie wieder gut zu. Doch wird das lange halten? Sie extra zu wecken um ihr etwas Wärmeres anzuziehen, wollen wir auch nicht. 

„Mama, Papa, mein Hals tut weh!“, klagt am frühen Morgen unsere Tochter aus ihrem gemütlichen Bett im Alkoven zu uns hinunter. „Hätten wir ihr doch bloß nachts noch mehr angezogen“, sagt mir verschlafene Blick meines Mannes. Obendrein hat die Apotheke heute zu, weil Sonntag ist, denke ich. Zum Glück haben wir immer Erkältungstee für Kinder in der kleinen Wohnmobilküche. Während der Teekessel auf der Herdplatte dampft, krame ich eine kleine Tasche mit unserer Reiseapotheke hervor. Erleichtert stelle ich fest, dass wir darin auch kinderfreundlichen Saft und Bonbons gegen Halsschmerzen dabei haben. 

Warum ist eine Reiseapotheke wichtig?

Wenn wir an Urlaub denken, wollen wir uns am liebsten keine Gedanken um Krankheiten machen. Aber natürlich können wir uns auch und gerade in der schönen Reisezeit eine dicke Erkältung oder eine unangenehme Magen-Darm-Grippe einfangen. Denn im Urlaub sind wir, je nach dem wo wir hin reisen, anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Wir essen und trinken auch anderes als zuhause. 

Was ist bei einer Reiseapotheke zu beachten?

Eine kleine Reiseapotheke zusammen zustellen, ist keine komplizierte Angelegenheit und geht recht schnell. Aber ein paar Dinge solltet Ihr beachten: Die mitgenommen Medikamente müssen logischerweise dem Alter der Reisenden entsprechen. Sind Babys oder Kleinkinder dabei, müssen andere Medikamente eingepackt werden, als wenn Erwachsene oder Teenager verreisen. Denkt auch an Euch und nicht nur an die Kinder, denn wenn es Euch als Eltern schlecht geht, habt Ihr keine Energie für die Kinder und auch nichts mehr vom Urlaub. Neben eigenen Medikamentenunverträglichkeiten haben natürlich die Krankheiten Einfluss auf die Ausstattung, die in Eurer Familie häufiger auftreten. Außerdem spielt Euer geplantes Reiseland eine wichtige Rolle. Beispielsweise nehmen wir in ein Land, in dem wir eventuell durch verunreinigtes Wasser Magenprobleme bekommen könnten, entsprechende Medikamente wie Kohletabletten oder Vomacur mit. Fahren wir in nördliche Gefilde, wo es eher kühl ist, haben wir mehr gegen Halsschmerzen dabei. Wenn wir fliegen und etwas weniger Platz im Gepäck haben, nehmen wir kleinere Packungen mit, als wenn wir mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto fahren. 

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Reiseapotheken-Basics, die immer dabei sind:

Es gibt folgende bestimmte Basics, die wir empfehlen in den Familienurlaub mitzunehmen, weil man sie immer gebrauchen kann:

  • Pflaster
  • Mullbinde
  • Antiseptisches Spray
  • Fieberthermometer 
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • fiebersenkendes Mittel
  • Schmerzmittel
  • Wundsalbe bzw. entzündungshemmende Salbe
  • Pinzette

Wir kaufen unsere Medikamente immer daheim ein, weil wir es sehr wichtig finden, dass wir die Packungsbeilage lesen und verstehen können. Zudem haben die Medikamente im Ausland oftmals andere Namen, die uns nicht immer geläufig sind. Vor dem Urlaub sind wir mit allen möglichen Reisevorbereitungen beschäftigt, insbesondere weil wir oftmals mit unserem arbeitsintensiven Wohnmobil unterwegs sind. Deshalb finden wir es ganz praktisch unsere Reiseapotheke online zu vervollständigen. Die Shop Apotheke hat uns überzeugt, weil sie sehr preisgünstig ist, eine große Auswahl und zudem innerhalb von ein bis zwei Werktagen liefert. Es gibt dort außerdem verschiedene fertige Sets für Eure Reiseapotheke. Fair ist, dass ab einem Warenwert ab 18 Euro generell keine Versandkosten anfallen. Praktisch fürs mobile Shoppen sind neben der benutzerfreundlichen Ansicht auch die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Paypal.

Wie miste ich erfolgreich aus? Tipps und Tricks für effizientes Ausmisten

10.000 Gegenstände besitzt jeder Deutsche. Brauchen wir all dem Kram wirklich?
10.000 Gegenstände besitzt jeder Deutsche. Brauchen wir all dem Kram wirklich?

Im Frühling sind die Tage in unserem Haushalt für geheime Ecken gezählt. Seit Januar bin ich erbarmungslos. Ich arbeite mich von oben bis unten im Haus, von Zimmer zu Zimmer, von Regal zu Regal und von Kiste zu Kiste durch. Alles kommt ans Tageslicht. Ich überlege, ob wir das ganze Zeug, das wir besitzen, wirklich noch gebrauchen können? Und falls wir keine Verwendung mehr dafür haben, kann es verschenkt, verkauft oder muss es notfalls weggeworfen werden? Meine Familie stöhnt schon auf, wenn ich mich wieder ans Werk mache. Mein Rumpeln, Scheppern und Fluchen ist laut und deutlich im Haus zu hören. Natürlich ist Ausmisten anstrengend und natürlich hätte ich Lust etwas schönes zu unternehmen anstatt mich mit meinem alten Gerümpel zu beschäftigen. Aber ich habe es satt ständig das ganze Zeug zu sehen, es um mich zu haben und es von a nach b zu schieben. Es belastet mich, es hält mich auf und entzieht mir Energie. Vielleicht bin ich in der Hinsicht zu sensibel und es mag eventuell vielen nicht so gehen wie mir. Ich muss zugeben, dass ich diese Menschen um diese Fähigkeit das alles ausblenden zu können, beneide. Aber ich kann nicht aus meiner Haut und muss etwas gegen diese vielen Sachen tun. Ich habe nicht vor eine absolute Tabularasa im Haus zu veranstalten und mich von allen lieb gewonnenen Andenken zu trennen um dann in einem anonymen cleanen Zuhause zu sitzen. Es wird weder mich noch meine Familie ändern. Aber etwas mehr Ordnung und Übersicht wird unseren Alltag erleichtern, hoffe ich.

Zum Glück hat unsere bald achtjährige Tochter den Nutzen vom Verkauf alter Spielsachen und Bücher schon vor ein paar Jahren für sich entdeckt, weil sie das eingenommene Geld behalten darf. Davon hatte ich in meinem Beitrag über das Thema Taschengeld bereits berichtet. Also gesellt sie sich zu mir und mistet ihre alten Sachen auch aus und macht sogar Fotos von meinen abgelegten Kleidungsstücken. Prima, zusammen macht Ausmisten mehr Spaß.

Zu viel Krempel belastet mich

In einem Haushalt mit vier Personen sammelt sich so allerhand erstaunliches an. An die 10.000 Gegenstände häuft ein Durchschnittseuropäer an. Das macht bei vier Personen in unserem mitteleuropäischen Haushalt summa summarum circa 40.000 Gegenstände. Puh, alter Verwalter! Woher kommt nur all das Zeug? Wer hat das gekauft und angeschleppt? Nach Weihnachten, wenn von den Kindern alle Geschenke ausgepackt sind und im Kinderzimmer herum fliegen, fühle ich mich von all dem Kram erdrückt. Ich muss mich von den Dingen befreien um mich wieder wohl in unseren eigenen vier Wänden zu fühlen. Als ich einer Freundin von meinem Problem erzähle, die selbst ein super ausgeräumtes Haus hat, bekomme ich zwei sehr hilfreiche Bücher von ihr in die Hand gedrückt: „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags: Richtig ausmisten – Gerümpelfrei bleiben“, ein langjähriger Bestseller der Autorin Karen Kingston und „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ von Marie Kondo. Hier kommt eine Zusammenfassung der Ratschläge von Karen Kingston, die mir beim Ausmisten sehr geholfen haben.

Warum ist es wichtig auszumisten?

  • Gerümpel hält uns in der Vergangenheit fest
  • Gerümpel bringt leicht Streit, weil wir uns gegenseitig dafür die Verantwortung geben
  • Gerümpel dämpft unsere Sinnlichkeit und Lebensfreude
  • Unordnung erschwert das Putzen
  • Unordnung macht uns desorganisiert, wir wissen nie genau, wo was ist
  • Gerümpel lenkt uns vom wirklich wichtigen ab
  • wir kaufen manche Dinge doppelt, weil wir nicht mehr wissen, was wir schon haben
  • wir stellen kein gutes Vorbild für unsere Kinder dar, die dann wiederum viel Kram anhäufen, das wir dann auch noch wegräumen müssen, es entsteht somit doppelter Stress

Welche Arten von Gerümpel gibt es?

Dinge, die wir nicht benutzen, die keinen festen Aufbewahrungsort haben, als ewig unerledigte Aufgaben herumliegen (zum Beispiel auch kaputte Geräte, Kleidungsstücke die geflickt werden müssen) oder schlechte Erinnerungen wecken, miste ich aus. Auch Gegenstände, die wir doppelt haben, und die wir schlichtweg nicht benutzen oder nicht tragen, sortiere ich aus.

Die Expertin Karen Kingston in Sachen Space Cleaning hat einige Sorten von Gerümpel ausgemacht. Mir haben ihre Definitionen dabei geholfen, unserem Gerümpel daheim auf die Schliche zu kommen.

1. Dinge, die wir nicht mehr benutzen

Unsere ausgedienten Freizeitsachen, Audiogeräte, Fitnessgeräte, Gesundheits- und Schönheitszubehör fristen leider in unserem Keller und in der Garage ein trauriges Dasein. Deshalb geht es ihnen nun an den Kragen.  Brauchen wir all diese technischen Spielereien wirklich? Wann haben wir all diese Gartengeräte zuletzt benutzt? Und passt das Autozubehör von anno dazumal noch zu unserer aktuellen Familienkutsche?

2. Ungeliebte Geschenke

Meist traue ich mich aus Loyalität oder Angst nicht diese Dinge wegwerfen, weil ich befürchte, dass unsere Verwandtschaft oder Freunde bemerken, dass wir ihre Geschenke aussortiert haben. Der Hinweis von Kingston, dass die Sachen, die wir geschenkt bekommen, haben ihren Zweck durch die Zeremonie des Schenkens bereits erfüllt haben, tröstet mich, wenn ich die Sachen, die wir nie benutzt haben, aussortiere. Also mache ich mir selbst Mut zum Loslassen. Umgekehrt ich darf natürlich auch nicht beleidigt sein, wenn andere meine Geschenke weg geben oder aussortieren, die ich ihnen geschenkt habe.

3. Dinge, die wir nicht mögen

Das sind zum Beispiel zweitklassige Haushaltsgeräte, die wir gekauft haben, weil wir uns das jeweils teurere Pendant nicht leisten wollten oder konnten. Die zweitklassigen Gerätschaften benutzen wir aber meist widerwillig oder gar nicht. Ich tue solche Dinge in die Zu-Verkaufen-Kiste. Mit dem Geld, das wir durch den Verkauf einnehmen, können wir uns das ein oder andere bessere Produkt kaufen, das wir dann gerne und häufig benutzen.

4. Dinge, die repariert werden müssen

Dazu gehören defekte Dinge, die bei uns Zuhause herum stehen oder liegen haben und darauf warten, geflickt, geklebt oder sonst irgendwie wieder in Stand gesetzt zu werden. Jedes Mal, wenn ich diese kaputten Sachen sehe, ärgern sie mich und sie nehmen mir Energie weg. What to do? Alles was sich noch lohnt repariert zu werden, tue ich in zwei verschiedene Taschen. Ich sortiere die Sachen auf in das, was wir selbst reparieren können und in das, was wir zum Reparieren weggeben müssen. Den Rest entsorge ich. Es gibt übrigens auch Reparatur-Cafés, wo Ehrenamtliche dabei helfen, kaputte Geräte zu reparieren.

5. Doppeltes Gerümpel

Unsere Verwandten haben uns leider schon  zu oft mit ihren ausgemisteten Haushaltsgeräten oder anderen Gegenständen beehrt, die sie zu schade zum Wegwerfen fanden. Vieles davon war und ist immer noch super. So mussten wir bisher dank meiner lieben Schwägerin und ihrer etwas älteren Kinder weder ein neues Kinderfahrrad noch Kindermöbel kaufen. Anderes Zeug haben wir geerbt oder haben wir doppelt seitdem mein Mann und ich zusammen gezogen sind. Niemand braucht zwei Saftpressen oder mehr als einen Sektkühler, oder?

6. Rätselhafter Kram

Wer hat das nicht? Eine Schublade oder eine Kiste mit unidentifizierbaren Gegenständen, die niemand mehr zuordnen kann? Das Rätsel um diese merkwürdigen Sachen werde und mag ich nicht mehr lösen und deshalb kommen sie ab in die Tonne. Herrlich, wir haben eine weitere leere Schublade.

7. Last but not least, die so genannten großen Brocken

Ok, ein kaputtes Motorrad wartet in der Garage darauf wieder Speed zu geben, aber das darf ich leider nicht verkaufen und reparieren kann es nur die Werkstatt. Aber das ein oder andere verhasste Möbelstücke oder so manche traurig zwischen den Blättern hindurch schielende Zimmerpflanze entferne ich ganz unauffällig und bisher hat sie noch niemand vermisst…

Ausmisten tut gut
Ausmisten tut der Seele gut und macht den Kopf frei.

Tipps und Tricks: Wie räume ich am besten auf und miste aus?

Die Ausmist-Trickkiste für den Kopf

Die Autorin Karen Kingston hat in ihrem Buch einige gute Tricks verraten, um die Trägheit zu überwinden und  mit dem Ausmisten besser voranzukommen. Unser prähistorisch geprägtes Sammlergehirn versucht uns nämlich ständig einzureden, das wir jenes Ding bestimmt noch zu irgendetwas gebrauchen können oder dass wir dafür ja geld ausgegeben haben, weshalb wir es auf keinen Fall aussortieren sollten.
1. Ich stellte mir vor, dass ich morgen ausziehen muss und nur zwei Umzugskartons mitnehmen kann. Wenn ich darüber nachdenke, komme ich auf gar nicht so viele Dinge. Das liebste und wichtigste sind für mich, wie bei den meisten Menschen, ihre Familie und ihr Haustier.
2. Ein nützliches Zitat von Kingston, das dabei hilft unsere Ausreden in dem nächsten Mülleimer zu entsorgen lautet: „Ich habe keine Zeit um Auszumisten, zu viel zu tun, bin im Stress“ gelten nicht. Wer Zeit hat viel Kram anzuhäufen, hat sich die Zeit ihn auszumisten“.
3. Bei jedem Gegenstand, den ich in die Hand nehme, frage ich mich, ob die Sache mich an etwas schönes erinnert und fühle in mich hinein, ob es mir am Herzen liegt.

Das Ausmist-Timing

Fürs Ausmisten oder Aufräumen gibt es keinen falschen Zeitpunkt. Sobald man das Bedürfnis hat auszumisten, sollte man damit gleich und auf der Stelle loslegen. Besonders nach dem Urlaub, vor einem Umzug, beim Jobwechsel, nach einer Trennung oder einer Krankheit macht eine Ausmistaktion Sinn, um zu überprüfen, was wir noch brauchen und wieder mehr Kontrolle über unser Leben zu erlangen, rät Kingston.

Der Ausmist-Plan

Wer gerne strukturiert vorgeht, macht sich einen Plan davon, in welchem Zimmer losgelegt werden soll und arbeitet sich dann Raum für Raum durch die Wohnung oder das Haus. Wer lieber mit einem konkreten kleinen Projekt beginnen möchte, legt bspw. mit einer Schublade oder einem Kramkiste los. Wenn man sich keinen Plan machen möchte, geht das natürlich auch und das soll kein Hindernis sein. Planvolles Ausmisten erleichtert allerdings so manches, spart Zeit und Nerven.

Die Ausmist-Ordnung

Damit ich beim Ausmisten kein riesiges Chaos anrichte, hole ich große Taschen und Kartons und beschrifte sie für den Trödelmarkt, die Spendenboxen, die Bücherei, die Kita und für Freunde. Somit kann ich alles gleich in die richtige Tasche packen und brauche danach nicht mehr sortieren. Bei meinen Klamotten nehme ich alles aus dem Schrank und lege sie aufs Bett. Dann nehme ich jeden Rock, T-Shirt und Pullover in die Hand und sortiere aus. Ich mache einen Zu Verschenken-, einen Verkaufen-, einen Wegwerf- und einen Behalten-Haufen.

Die Ausmist-Motivierer

Wem es hilft, legt noch Powermusik auf und zieht sich etwas Buntes an. Beides kann Kraft geben, um sich von alten Sachen und belastenden Zeug zu trennen. Mir hat die Musik zumindest sehr geholfen.

richtiges Ausmisten
Verschenken, Spenden oder Verkaufen? Vieles, was wir aussortieren, können andere Menschen gut gebrauchen.

Wohin nur mit all den Zeug?

So, nun habe ich fleißig ausgemistet und um mich herum stehen lauter beschriftete Kisten und Taschen, die voll sind mit alten Zeug. Ich fühle mich super! Doch was nun? Auf keinen Fall darf das Zeug jetzt in eine Ordnungsbox oder in eine Abstellkammer wandern. Das Gerümpel muss aus dem Haus geschafft werden.

Verschenken, verkaufen oder wegwerfen?

Um so wenig wie nötig wegzuwerfen, stelle ich so viel wie möglich auf Online Plattformen wie Mamikreisel, Kleiderkreisel, Momox, Nebenan.de oder Ebay ein. Aber auch die in der Stadt verteilten BücherBoxxen und Kleidersammelstellen werden von mir aufgefüllt. Andere Sachen verschenke ich an Freunde, Bekannte und Kollegen. Die „Zu verschenken-Kiste“ in der Waldkita bekommt auch etwas von uns ab. Das ist eine schöne Sache, denn darin haben wir auch schon manches süße Teil für die Kinder gefunden und nun geben wir auch etwas hinein.

Fazit von meinem Frühlings-klar-Schiff-machen

Wir sind keine neue Familie geworden und unser Heim ist immer noch weit entfernt davon total aufgeräumt zu sein. Aber ich habe einen Weg aus dem Chaos gefunden und fühle mich nun wohler. Ich finde Dinge schneller und es liegt nicht mehr so viel rum. Ich habe das Gegühl, Ballast abgeworfen zu haben.

Kontakt zu professionellen Aufräumern

Berliner Büro für Ordung, Vera Janse-Cornette, Tel. 030 28 83 06 56, www.die-aufräumerin.berlin

Aufräum-Coach Rita Schilke, Tel. 030 67 92 02 87,www.aufräumcoach-berlin.de

Das Aufräumduo, Karin Essig & Karin Lea Wolff, Tel.  0332 01 44 83 60, www.das-aufraeumduo.de

Felicitas Rodekohr, Tel. 030 75 70 98 55, www.berlin-stauraum.de

Links zu der Literatur, die mir beim Ausmisten geholfen hat: