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Wie sieht Familienalltag in Corona-Zeiten aus? Und wie man Homeoffice und Kinderbetreuung verbindet…

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das uns alle aktuell betrifft: das Coronavirus. Auch wenn es uns allen schwer fällt, zuhause zu bleiben – #WirBleibenZuhause und #socialdistancing – möchte Dir einige positive Aspekte der Situation aufzeigen und Dich inspirieren, wie Du den Alltag mit Deiner Familie jetzt neu strukturieren kannst, Homeschooling & Homeoffice unter ein Dach bekommst und welche Ideen es gegen Langeweile und Lagerkoller gibt. Denn auch ohne die eigenen vier Wände zu verlassen, gibt es für Kinder wie Erwachsene dank des World Wide Web vieles zu sehen und zu hören und sogar zum Mitmachen. Museen, Theater, Bühnen und Sportclubs sowie Religionsgemeinschaften haben ihre Angebots schon längst oder nun notgedrungen kurzerhand ins Netz gestellt. Wer, wie und wo erfährst Du am Ende meines Beitrags.

Covid-19 betrifft uns alle

Jeder von uns hat seine eigenen Gedanken und Gefühle zur Pandemie, die unseren Alltag auf den Kopf stellt. Viele Menschen sind sehr besorgt, manche sogar betroffen, weil sie in Quarantäne sind, aus dem Urlaub nicht mehr so einfach zurück nach Hause kommen oder sich um die Kranken kümmern, Kindernotbetreuung machen, ihre Kunden abspringen und andere wiederum stehen der Ausbreitung entspannt gegenüber.

Eines haben wir jedoch alle gemeinsam: Wir alle spüren die dramatischen Veränderungen in unserem Alltag. Mein Mann und ich arbeiten wegen des Virus wie Millionen andere Arbeitnehmer plötzlich größtenteils von zu Hause aus und die Waldkita sowie die Grundschule unserer Kinder haben wie alle anderen Bildungseinrichtungen geschlossen. Viele Geschäfte in unserem Umfeld haben zu. Der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. Verwandte von uns stecken im Ausland fest. Einige Freunde und Bekannte bangen um ihre Jobs. Viele von uns haben nur noch telefonisch mit den Großeltern Kontakt. Alles, was für uns vor noch kurzer Zeit selbstverständlich war, ist es heute nicht mehr.

Impuls für Solidarität

Die aktuelle globale Ausnahmesituation können wir jedoch auch als Chance betrachten. Als Chance für unsere Gesellschaft. Wir können diese Situation nutzen, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht allein mit unseren Schwierigkeiten sind und dass wir jetzt die oftmals gerne nur in der Theorie beschworene Nächstenliebe konkret umsetzen und den Überkonsum und die Ellenbogengesellschaft dafür in die Wüste schicken können. Wir müssen uns zwar sozial isolieren, können uns aber gleichzeitig mehr denn je mit anderen Menschen verbunden fühlen. Indem wir älteren Menschen, Nachbarn, Alleinerziehenden und anderen unsere Unterstützung anbieten. Wir können statt wie ansonsten in der Alltagshektik eine WhatsApp zu verschicken, unsere Freunde und unsere Familie in Ruhe anrufen und uns austauschen. Wir können bei unseren Nachbarn anklopfen und eine Rolle Toilettenpapier oder für ältere Menschen den Wocheneinkauf oder benötigte Medikamente aus der Apotheke vor die Haustür stellen. Alles ohne zusätzliches Infektionsrisiko. Alles, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt, ist willkommen. Jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Online-Plattformen wie zum Beispiel nebenan.de und wirhelfen.eu können uns mit unseren Nachbarn vernetzen.
Durch diese Krise können wir uns darüber hinaus bewusst machen, wie verletzlich wir sind und welche Werte wirklich nachhaltig von Bedeutung sind.

Voller Terminkalender adé

Versuchen wir bestimmte Aspekte der aktuellen Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zum Beispiel, indem wir die Schließung von Kulturinstitutionen und Geschäften nicht als Einschränkung ansehen. Wir sind es gewohnt, uns ständig mit schönen Dingen zu beschäftigen und uns abzulenken: Wir gehen ins Kino, ins Museum, ins Theater, ins Konzert, treffen Freunde in Bars, laden andere Familien zu uns ein oder besuchen zwischen der Arbeit und dem Termin am Ende des Tages ein Fitnessstudio, den Friseur oder gehen noch schnell shoppen. Auch unsere Kinder haben schon beinahe einen genauso vollen Terminkalender wie wir Eltern. Das ist nun anders. Unser Leben schaltet nun einen Gang, wenn nicht gar mehrere Gänge, runter. Und ist das nicht genau das, was wir uns vormals herbeigesehnt haben? Vielleicht haben wir plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, die wir zunächst nicht mit unseren üblichen Aktivitäten füllen können. Als ich kürzlich ein paar Dutzend Termine aus unserem Kalender löschte, fühlte sich das befreiend an. Einige wichtige Termine werden wir zwar nachholen müssen, andere wiederum fallen einfach weg. Vielleicht haben wir nun mehr Zeit für uns selbst und unsere engste Familie. Wie können wir die plötzliche Entschleunigung des Lebens nutzen? Wir haben mehr Zeit, uns zu langweilen oder einfach auf der Couch zu liegen und aus dem Fenster zu schauen, wenn das Homeoffice seine virtuellen Türen schließt und die Kinder ihre Schulaufgaben erledigt haben. Keine Ablenkung, kein Aufschub. Wie fühlt sich das für Dich an? Wenn Du oder Deine Familie dafür nicht gemacht seid, dann lies weiter unten von unseren Ideen gegen Langeweile.

Krise als Chance

Natürlich beunruhigt es mich, dass ein unsichtbarer Feind ums uns herum schwirrt, auf den wir kaum Einfluss haben. Wir sollten jedoch akzeptieren, dass es immer ein Risiko geben wird. Es gibt keine Versicherung, die jegliches Risiko aus unserem Leben fern zu halten vermag. Unsere Angst, Dinge nicht kontrollieren zu können, hindert uns daran, Dinge so zu akzeptieren wie sie momentan sind und die Chance zu sehen, dass sich etwas positives daraus ergeben kann. Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat zum Thema Corona eine Re-Gnose gewagt. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauet er mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«, sondern von der Zukunft aus ins Heute. Ich finde die Ergebnisse seines Zukunftssprungs sehr ermutigend. Schau mal rein: https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/

Sicherheit und Stabilität

Während der Krise können wir unsere innere Balance austarieren, Langmut beweisen und besonders umsichtig mit uns und unseren Mitmenschen umgehen. Wir können die Stimmung in der Familie durch unsere Haltung zur Lage aktiv beeinflussen. Wir können unseren Kindern zeigen, wie man aus der Not eine Tugend machen kann, wie man trotz Krise gut drauf sein kann. Das ist wichtig, denn unsere Kinder brauchen das Gefühl der Sicherheit und Stabilität. Und ich verrate Dir etwas: Es wird auch wieder eine Zeit nach Corona geben. Franco Ferrarotti, 93 Jahre alt, emeritierter Professor und Vater der italienischen Soziologie sagt dazu: „Das wird eine grundlegende, positive Erfahrung von Leben sein, gemeinsam die Krise durchzustehen. Für Europa, und, ich würde sagen, für die gesamte Menschheit.„. Also, leben wir aus, was wir in den Büchern zur Resilienz alles Schlaues gelesen haben! The only way is up.

Wie können wir unseren Alltag mit Kindern zuhause strukturieren?

Die Schulen und Kindertagesstätten haben genauso geschlossen wie die meisten Büros. Wir Eltern müssen dennoch arbeiten, nur eben vom Küchentisch, Schreibtisch oder von wo auch immer in den eigenen vier Wänden. Wie soll das gehen?

Homeoffice

Hilfreich für ein funktionierendes Homeoffice sind folgende Regeln, wie zum Beispiel:

  • ein fester Tagesrhythmus (immer zur gleichen Zeit aufstehen, am besten etwas Frühsport für den Kreislauf, duschen, wie fürs Büro anziehen, frühstücken und dann an den Rechner, während der Partner gerade die Kinder hütet)
  • einen ruhigen und ergonomisch geeigneten Platz zum Arbeiten aussuchen
  • nicht prokrastinieren (Pushnachrichten etc. ausstellen, bestimmte Websites sperren)
  • Wecker für feste Pausenzeiten stellen
  • Meetings per Videokonferenzen halten (Skye, Teams, Google Hangouts etc.)
  • ab und zu aufstehen und sich bewegen
  • Arbeitszeiten notieren (ich mache das mit der Stempeluhr App)

Familientagesplan

Doch was machen wir mit unseren Kindern? Wie strukturieren wir ihren Alltag so, dass sie sich ausreichend bewegen, nicht komplett durchdrehen und auch etwas für die Schule tun? Den meisten von uns hilft es, wenn wir uns einen Tagesplan machen, der allen Familienmitgliedern zeigt, zu welcher Zeit, welche Aufgaben anstehen. Wann ist Zeit zum Lernen bzw. Arbeiten? Wann ist Zeit für Spiel und Sport? Wann wird aufgeräumt und gegessen? Wann darf vielleicht auch mal das iPad benutzt werden?
Meine Freundin N. ist eine absolute Verfechterin von Plänen. Sie hat mir freundlicherweise ihren Familientagesplan zur Verfügung gestellt. Ihr Plan beinhaltet auch ein Punktesammel- und Belohnungssystem, was ich als Anreiz ganz schlau finde. Ganz klar, jede Familie hat ihren eigenen Rhythmus und eigene Vorlieben. Wir kennen uns und unsere Kinder am besten und wissen, was machbar ist. Darum: diskutiere die Tagesstruktur mit Deiner Familie und einige Dich mit ihnen, wie Euer Tag aussehen kann und erstelle einen individuellen Plan.

Für den heimischen Schulunterricht brauchen unsere Kinder einen hellen Arbeitsplatz, ein Fenster zum regelmäßigen Lüften, alle nötigen Utensilien wie Schreibmaterial und Bücher. Achte darauf, dass Dein Kind wie in der Schule auch nach einer bestimmten Zeitspanne eine Pause macht. Eine Schulstunde hat 45 Minuten, allerdings können sich Kinder von der 1. bis 3. Klasse eher nur 20 Minuten am Stück gut konzentrieren und brauchen deshalb früher eine Pause als ältere Kinder. Die Pause kann für Bewegung, einen Imbiss oder einen kleinen Plausch genutzt werden. Belohne Dein Kind mit Kuscheleinheiten und aufmunternden Worten.

Tipps für den digitalen Heimunterricht

In den letzten Jahren sind glücklicherweise zahlreiche E-Learning-Apps und -Portale auf den Markt gekommen, mit denen wir unseren Nachwuchs unterstützen können. So gibt gibt interdisziplinäre Lernportale wie Sofa-Tutoren, die von Tutoren mit Übungen und Tests bereitgestellt werden. Scoyo bietet auch interaktive Lernvideos und Übungen für die 1. bis 7. Klasse an. Unsere Tochter nutzt das Programm Anton, das Unterrichtsmaterial für Deutsch, Mathematik, Fachwissen, Biologie und Musik für die 1. bis 10. Klasse bereit hält. Auf den Lehrermarktplatz gibt es auch Unterrichtsmaterialien für alle Fächer und alle Bundesländer. Der englischsprachige YouTube Kanal von Crash Course bietet kostenfreie Lernvideos, die alle von Profis, also von Pädagog*innen und Fachlehrer*innen entwickelt wurden. Auf der Plattform wird zwischen 22 Fächern unterschieden, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Zu jedem Themenbereich gibt es spannende Kurzvideos. Die ersetzen den Unterricht im Klassenzimmer zwar nicht, bieten jedoch eine gute Übersicht und taugen zur Zusammenfassung.
Tipps wie wir Eltern mit unseren Kindern zusammen lernen können, gibt in dem Buch „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen“ von der Autorin Bea Beste.

Wenn genug gelernt wurde: Ideen gegen Langeweile

Prinzipiell gilt meiner Meinung nach: Wenn Kinder und auch wir Erwachsene Langeweile verspüren, ist das ein gutes Zeichen und nichts schlechtes. In der Vor-Corona-Zeit war unsere Woche mit Terminen und Verabredungen vollgepackt. So viele Aktivitäten stressen und nehmen uns wertvolle Zeit, unsere Phantasie freien Lauf zu lassen und uns zu entspannen.

„Mama, darf ich was gucken?“. Große Kinderaugen sehen mich hoffnungsvoll an. Wer erlebt solche Momente zur jetzigen Zeit als Elternteil nicht (oder auch vorher schon)? Ich verstehe unsere Kinder, dass sie sich berieseln lassen wollen. Ab und zu ist das auch okay und dann dürfen sie einen Kinderfilm oder eine -serie schauen. Ich habe allerdings bemerkt, dass sich besonders jetzt der Wunsch nach Berieselung wiederholt und dass unsere Kinder verärgert reagieren, wenn sie es nicht dürfen. Stattdessen ermutige ich sie, aktiv zu werden, sich eine Beschäftigung zu suchen oder einfach mal die Langeweile auszuhalten. Zu Beginn waren sie noch sauer. Aber nachdem ich ein paar mal Nein gesagt habe, akzeptieren sie es nun schneller.

Hol ihn raus den Tiger! Eigentlich hatte ich „Die Pop up-Girls Abenteuer im Papierland“ für die Osterferien gedacht. Nun verlegen wir das Basteln einfach vor.

Unsere Ideen gegen Langeweile haben wir gesammelt und jeweils auf kleine bunte Zettel geschrieben, sie mit einem Gummi zusammengerollt und in eine schöne Box gepackt. Wenn wir mal nicht wissen, was wir machen könnten, ziehen wir nun einfach einen Zettel mit einer Idee aus der Box. Ich verrate Euch, was unter anderem auf unseren Zetteln steht. Natürlich ließe sich die Liste unendlich weiterführen und ich freue mich über Deine Ideen.

  • Bastelkiste plündern und das gesamte Material verbasteln
  • Puzzeln
  • Gesellschaftsspiele spielen oder selbst eines entwickeln
  • selbst erfundene Geschichten erzählen oder aus Büchern gegenseitig lesen
  • mit Freunden skypen
  • Briefe schreiben und per Post verschicken
  • eigenen Podcast aufnehmen
  • Home-Disco veranstalten
  • Ostereier bemalen
  • Schmuck herstellen
  • das gesamte Playmobil/ Lego/ Duplo/ Schleich/ Eisenbahn Spielzeug aufbauen oder einen Turm aus Spielzeug bauen
  • Puppenmodenschau veranstalten
  • Teddy aus Stoffresten nähen
  • alte Fotos angucken
  • Fotoalbum erstellen
  • Blumenzwiebeln oder Gemüse pflanzen (siehe hier mein Beitrag über das Anpflanzen von Tomaten)
  • im Wald spazieren und etwas sammeln
  • Insektenhotel oder Fledermauskasten bauen
  • gemeinsam Yoga machen
  • Kuchen oder Kekse backen
  • zusammen kochen, sich eigene Gerichte ausdenken
  • Spielzeug und Kleidung ausmisten und das Zuhause gemütlich machen
  • gemeinsam kaputte Haushaltsgegenstände reparieren
  • im Wohnzimmer zelten
  • Picknick auf dem Balkon oder auf dem Wohnzimmerboden
  • eine Höhle aus Kissen und Decken bauen
  • Badezimmer-Party: Badewanne mit viel Schaum einlassen, Seifenblasen machen und Luftballons dazu, Musik an

Weitere Ideen, um sich mit und auch ohne Kids die Zeit zu vertreiben

Alle Bühnen, Kinos, Museen und Sportveranstaltungsstätten haben wegen Covid-19 geschlossen. Doch zum Glück gibt es von Tag zu Tag immer mehr Online-Angebote um Kunst und Kultur zu genießen oder in den eigenen vier Wänden Sport zu treiben.

Sport

Zum Glück gibt es bei Youtube zahlreiche Sport-Videos, die man auch in den eigenen vier Wänden umsetzen kann. Der Urban Sports Club baut gerade eine Online-Plattform auf, so dass man als Teilnehmer mit seinen Trainern Kontakt aufnehmen und zuhause Sport treiben kann. Extra für Kids bietet Basketball Verein Alba Berlin digitalen Sportunterricht an: https://www.youtube.com/albaberlin

Kunst

Apps

Mit der App Stop Motion Studio (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) können digitale Daumenkinos und Filme erstellt werden. Die App Puppet Pals (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) bietet eine digitales Kasperletheater, mit dem sich Kinder ihre eigenen kreativen Geschichten ausdenken und gestalten können. Die digitale Werkstattbox ermöglicht digitales Handwerk und hilft beim Erlernen der Programmierung. Und dann gibt es noch Art Studio – zum Erstellen eigener digitaler Kunstwerke – und das Audio Studio – zum Erstellen eigener Podcasts, Hörbücher und Sounds. Das Angebot an digitalen Tools, Apps und Links ist riesig und bietet zumindest eine kleine Alternative zum Mangel an Kinderbetreuung und dem Mangel an Schulalltag.

Museen

Für die Kleinen postet das Kinderkunsthaus München auf Instagram jeden Tag eine Bastelidee: https://www.instagram.com/kinderkunsthaus/
Die Art Basel Hong Kong findet notgerdrungen nicht in China, sondern im Internet statt. Jede Galerie hat seinen eigenen virtuellen Viewing Room.

Einen Museumsbesuch ermöglichen Dir die virtuellen Rundgänge in 12 berühmten Kulturstätten auf der ganzen Welt, wie dem Pariser Louvre oder dem New Yorker Guggenheim: https://www.mentalfloss.com/article/75809/12-world-class-museums-you-can-visit-online?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa

Und last but not least entführt uns das Google Arts Program in über 100 Sammlungen der berühmtesten Museen der Welt. Zum Glück haben so viele Museen ihre Schätze online zugänglich gemacht, so dass Kunstliebhaber nicht auf die schönen Künste zu verzichten brauchen.
Hier kannst Du zum Beispiel Deinen virtuellen Rundgang, ganz ohne Schlange stehen, direkt starten:

Museum für Naturkunde Berlin
Ozeaneum Stralsund
Bauhaus Museum Dessau
Altes Museum/ Staatliche Museen zu Berlin
Musée d’Orsay Paris
Eremitage St. Petersburg
Thyssen-Bornemisza
National Gallery London
Rijksmuseum Amsterdam
Statens Museum for Kunst Kopenhagen
me Collectors Room Berlin
Marta Herford TV
John Heartfield in der Akademie der Künste Berlin

Musik & Clubkultur

Das Hamburger Zwergenorchester streamt ab Montag täglich ein Konzert: https://www.instagram.com/zwergenorchester/?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa
Kann der private Musiklehrer Deines Kinds nicht mehr zum Unterricht bei Euch zuhause erscheinen? Fragt nach, ob der Unterricht nicht per Videokonferenz stattfinden kann. Wir haben es bereits erfolgreich für den Klavierunterricht getestet. Außerdem bietet die Musiklehrerin Julia Miller-Nissner jeden Tag auf YouTube eine Online-Musikstunde an: https://m.youtube.com/channel/UCjZo5FZLamKq6fuwb1hHdwQ/videos

Die Berliner Philhamonie hat geschlossen und bietet bis zum 31. März die Möglichkeit, kostenfreie Konzerte in der ansonsten kostenpflichtigen Digital Conzert Hall zu lauschen: https://www.digitalconcerthall.com/de/live

Disco zuhause: Ab dem 18.03.2020 startet der größten virtuelle Club der Welt #UnitedWeStream. Ab 19 Uhr wird es einen täglichen Live-Stream aus Berliner Clubs wie z.B. dem Watergate, Tresor, Kater Blau, Rummels Bucht, Griessmuehle, Sage Club, Salon zur Wilden Renate, Sisyphos, Anomalie, Zur Klappe uvm. geben. Den Anfang macht das Watergate mit diesem Programm. Theater, Konzerte bis hin zur Party bringt die Plattform Dringeblieben von Rausgegangen und Ask Helmut in Form von Livestreams in Dein Wohnzimmer.

Homekino, Hörspiele & Podcasts

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg beispielsweise schließt die kulturelle Lücke mit Live-Streamings aus den Berliner Kulturtempeln und bietet in seiner Mediathek die Möglichkeit diese nachträglich zu erleben. Für Kinder gibt es Märchenfilme und für Erwachsene Kinoverfilmungen. Die ARD erweitert ihr Kinderprogramm: Die Sendung mit der Maus kommt nun täglich um 11:30 Uhr im WDR. Die Kindernachrichten „logo!“ berichten nun zwei Mal pro Tag über die aktuelle Lage – zusätzlich zu der Sendung um 19:50 Uhr auch um 11:05 Uhr: https://www.tagesschau.de/inland/corona-kinderprogramm-101.html
Hörspiele für Kinder gibt es zum Beispiel bei Deutschlandfunk Kultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kakadu-kinderhoerspiel.3980.de.html sowie auf der Kinder-Website https://www.kakadu.de

Religion

Gläbige, die aktuell nicht mehr Gottesdiensten teilnehmen können, haben im Internet, TV oder Radio die Möglichkeit Gottesdienste von Zuhause aus beizuwohnen. Die Internetseite der evangelischen Landeskirche informiert hier: https://www.ekbo.de/service/corona.html. Seit Dezember 2015 gibt es „amen.de“ als App. Sie vermittelt Fürbitten.
Den Schabbat gibt es ab sofort im Radio und Online: https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/schabbat-im-radio-und-online/
Muslimische Gebetszeiten und die passenden Texte gibt es als App – „Muslim Pro“ wird weltweit von zwanzig Millionen Muslimen genutzt.

Informationen über den Coronavirus

Ich finde den täglichen Podcast des Leiters der Virologie in der Berliner Charité, Christian Drosten, sehr aufschlussreich: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Mit der neuen CovApp und dem dahinterstehenden Fragebogen bekommst Du bereits zu Hause eine Entscheidungshilfe, ob Du die Untersuchungsstelle aufsuchen solltest und ob ein COVID-19-Test sinnvoll ist.

Weitere aktuelle Informationen zum Virus gibt es vom Robert Koch-Institut.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Website https://www.zusammengegencorona.de ins Leben gerufen.

Ein ehemaliges Waldkitakind geht zur Schule: ein erster Ein- und Rückblick und Besuch des Dialogforum der Deutschen Wildtier Stiftung

Herbsttag mit Kindern im Wald, Foto: Till Budde
Herbsttag mit Kindern im Wald, Foto: Till Budde

Es ist nun drei Jahre her, dass unsere erstgeborene Tochter eingeschult wurde. Mittlerweile steht unsere jüngere Tochter in den Startlöchern für die Vorschule. Ich erinnere mich noch geut daran, welche Gedanken meinem Mann und mir im Frühjahr und Sommerurlaub vor der Einschulung durch den Kopf gingen. Wird es ihr schwer fallen, sich in der Schule einzuleben?  Sowohl zwischen dem Alltag in einer Regelkita als auch in einer Waldkita und dem Schulalltag bestehen bereits in der ersten Klassenstufe schließlich erhebliche Unterschiede, was die Tagesstruktur und die Anforderungen angeht. In meinem Beitrag schreibe ich der Kürze wegen von (Wald)Kitas, da einige Themen, die ich ansprechen werde, auf beide Kitaformen, also Regel- und Waldkitas zutreffen.

Unsere zwei großen Elternfragen, die uns vor der Einschulung unseres Kindes beschäftigten, lauteten:

Wie wird unsere Tochter mit dem Wechsel von der Waldkita in die Grundschule zurecht kommen?
Hat sie das nötige Rüstzeug mitbekommen?

Die Antworten auf diese und weitere Fragen in diesem Zusammenhang versuche ich Euch aus meiner nun gewonnenen persönlichen Erfahrung zu berichten.

Natur entdecken, Foto: Till Budde
Natur entdecken, Foto: Till Budde

Die Zauberhafte Waldkitazeit unseres Kindes

Unsere Tochter hat vier wundervolle Jahre in einem integrierten Waldkindergarten in Berlin verbracht. Ein integrierter Waldkindergarten ist an eine Hauskita angeschlossen. Das bedeutet, die Kinder sind sowohl im Wald als auch zu bestimmten Zeiten im Haus. Klassische Wald- und Naturkindergärten haben hingegen „nur“ eine Schutzhütte oder einen Bauwagen im Wald.

Unser Kind spielte in ihrer Waldkitazeit einen Großteil des Tages frei und an der frischen Luft: Blätter wurden zu Decken, auf den Waldboden gelegte Stöcker zu imaginären Zimmern und Tipis wurden selbstverständlich auch gebaut. An den Wochenenden führte sie uns in den Wald und zeigte uns ihre Lieblingsplätze, die fantasievolle Namen trugen und auch wrklich auf ihre Art einen Zauber ausstrahlten. Sie tobte, wühlte in Matsch, sammelte Mistkäfer (im Waldkitasprech auch „Mistis“ genannt) und andere Insekten auf und bastelte die irrsten Gerätschaften und Accessoires (auch wenn sie ein wenig an den US-amerikanischen Horrorfilm Blair Witch Project erinnern, gebe ich zu, die aber dennoch in unserem Garten baumeln). Sie baute und kletterte, sprang, rutschte, schwankte und fiel auch das ein oder andere Mal im Wald hin (jedoch nie so schlimm, wie auf dem Schulhof vor einiger Zeit – so viel zum Thema, dass der Wald für Kinder aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr gefährlich wäre). Das alles war ein toller Gegenpart zu den vielen Prinzessinnenkleidern und Barbiepuppen, mit denen sie Zuhause gerne spielte.

Unser Kind erlebte in der Natur hautnah Wachstum, Entfaltung und auch das Sterben von Tieren und Pflanzen. Ein totes Wildschwein im Wald, ich erinnere mich noch gut an ihre aufgebrachten Schilderungen. Ich erinnere auch ihr Treffen mit dem Förster und dem Imker. Alles tolle Erlebnisse von denen sie uns erzählte. Gleichzeitig herrschten eine Ruhe und Konzentration bei den Spielen der Kinder in der Natur, wie ich sie in einem geschlossenen Kitaraum nur seltene erleben durfte. Das ist auch nicht verwunderlich. Denn im Wald findet sich für jedes Kind ein passender Stock zum Spielen. Es gibt (je nach Radius in dem sich die Kinder von ihrer Gruppe entfernen dürfen) nahezu unendlich viel Platz. Jedes Kind findet in der natur seinen Rückzugsraum, wenn es ihn braucht. Auch das so genannte magische Denken der Kinder findet in der Natur einen wahrhaftigen Resonanzboden. Da wir Eltern ab und an mit der Gruppe unserer Kinder mit in den Wald durften, hatte ich die Gelegenheit, den ein oder anderen erlebnisreichen Tag mitzuerleben und die Waldtrolle zu beobachten.

Tipis bauen im Wald, Foto: Till Budde
Tipis bauen im Wald, Foto: Till Budde

Spielerisch bekam unsere Tochter (und ich denke auch die Eltern der anderen Kinder ihrer Gruppe würden das mit unterschreiben) von ihren Erzieherinnen und Erziehern (mit und ohne theoretische waldpädagogische Ausbildung) auch Elementares über die Natur mit auf den Weg. Aber ohne, dass dabei das Ziel verfolgt wurde, einen Output nach dem Motto „Imitiere diese und jene Vogelstimmen“ oder „Welche Baumarten kennst Du?“ zu erwarten. Und dass genau das nicht stattgefunden hat, finde ich richtig so. Das Elementarste was Kinder in der Natur und auch in einem Waldkindergarten mit auf den Weg bekommen können und meiner Meinung nach auch sollen, ist schlicht und einfach die Wertschätzung der Natur und alles was darin Empfindsames kreucht und fleucht. Auch wenn manches Wesen auf den ersten Blick vielleicht nicht so hübsch aussieht.

Ich möchte nicht so dogmatisch wirken, wie der Text jetzt vielleicht klingen mag. Ich bin in der Stadt groß geworden. Und deshalb erkenne ich so manche Unterschiede zwischen unserer Tochter und mir. Sobald wir beispielsweise mit unserer Tochter im Urlaub wandernd die Umgebung erkunden, legt sich bei ihr ein Hebel um. Sie entspannt sich und fängt an, sich unglaubliche Geschichten auszudenken. Zum Beispiel über die Tiere, denen wir am Wegrand begegnen. Ihr wildes Denken setzt stets nur im Freien ein. Währenddessen merkt sie kaum, wie viele Kilometer wir gerade zurücklegen.

Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016
Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016

Kinderbuch zum Thema Waldkindergarten

By the way: Ein sehr schönes Vorlese- und Bilderbuch, „Nils zeigt Dir den Waldkindergarten“, hat die Eingewöhung eines Kindes und den Alltag eines klassischen Wald- bzw. Naturkindergärten zum Thema. Es ist diesen Winter bei neuDENKEN erschienen und wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung unterstützt. Alle Eltern, die sich mit dem Thema beschäftigen und ihren Kindern einen Waldkindergarten näher bringen möchten, sei dieses schön aufbereitete Buch von mir sehr empfohlen.

Waldkitakinder im Winter
Waldkitakinder im Winter

Die Umstellung von Kita zur Schule

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht verständlicher, was uns Eltern vor der Einschulung bewegte. Wir sollten unsere Tochter auf eine Regelschule schicken, die für sie schnell und ungefährlich erreichbar ist, die sie durch einen dort stattfindenden Tanzkurs bereits lange Jahre kennt und auf die auch die meisten ihrer Freunde gehen. Die Schule sieht schön aus. Sie ist hell und ist von Wald umgeben. Aber ein waldpädagogisches Konzept hat sie natürlich nicht auf dem Tableau. Auch in dieser Schule muss unser Kind längere Zeit stillsitzen können und ist die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Dies wissend, überlegten wir, ob ihr diese Umstellung leicht oder schwer fallen würde. Wir hatten allerdings keine Befürchtung, dass sie Berührungsängste mit der Schule als Institution haben würde. Die Kita hatte der Schule im Vorhinein einen Besuch abgestatte. Und sie kennt bereits einige ältere Kinder auf der Schule. Wir hatten nur Befürchtungen, dass sie es langweilen könnte, so viel auf dem Stuhl zu hocken und diese engeren und deshalb oftmals lauteren räumlichen Gegebenheiten –  ich schreibe es mal dramatisch – zu ertragen.

4. Dialogforum der Patenkindergärten der Deutschen Wildtier Stiftung

Angeregt von einem Blogbeitrag, in dem ich unsere elterlichen Gedanken ins World Wide Web vor einiger Zeit hinausließ, wurde ich und unser Kitaleiter im November 2016 von der Deutschen Wildtier Stiftung zu einem Dialogforum eingeladen. Diese Naturschutzstiftung, hat sich das Thema Naturbildung auf die Fahnen geschrieben und wünschte im Rahmen einer Diskussionsrunde unter anderem von mir zu erfahren, wie sich unser ehemaliges Waldkitakind in der Schule bisher zurecht gefunden und wie hat es den Übergang dort gemeistert hat, wie es uns als Elternteil damit erging und was aus meiner Sicht eine Kita tun könnte, um auch Kinder und Eltern in dieser Übergangsphase zu unterstützen.

Kindertagesstätten sind ja ganz allgemein gesagt eine freiwillige Veranstaltung. Die Bildungspläne dienen dort der Orientierung und das Alter der Kinder ist in den Gruppen durchmischt. Der Schulbesuch hingegen ist (richtigerweise) Pflicht, der Bildungsplan ist das Kernelement und die Gruppen sind altersmäßig homogen.

Vorschularbeit in einem Waldkindergarten
Vorschularbeit in einem Waldkindergarten

Was können (Wald)Kitas und Grundschulen dafür tun, um Kindern ihren Übergang in die erste Schulklasse zu unterstützen?

Miriam Buse, M.A. Berufs- und Wirtschaftspädagogik, schilderte uns in ihrem sehr interessanten Vortrag mit dem Titel „Miteinander reden – gemeinsam gestalten. Zur Kooperation am Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule.“  fundiert, wie (Wald)Kitas und Grundschulen miteinander im Kontakt stehen, welche Kooperationsmöglichkeiten in der Praxis ausprobiert werden und zu welchen Ergebnissen dies beitragen kann. Hintergrund der Fragen ist, dass etwa vier bis fünf Prozent der Kinder innerhalb der ersten zwei Schuljahre Schwierigkeiten beim Einleben haben.

Ich war als Außenstehende ganz erstaunt, welche Wege zwischen Kitas und Schulen überhaupt möglich sind. Laut der Befragung von Erzieher/-innen und Lehrer/-innen stellt sich heraus, dass für eine funktionierende Kooperation zunächst einmal die Basics wie gegenseitige Anerkennung, Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe stimmen müssen. Hört sich ja ganz logisch an. Selbstverständlich ist dies aber trotzdem noch lange nicht und wird aufgrund von Vorurteilen auf beiden Seiten nicht überall so praktiziert.

Interessanterweise kam laut einer Untersuchung von Maike Sauerhering heraus, dass sowohl Lehrkräfte als auch Erzieher/-innen die gleichen Ziele haben, nämlich:

  • die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen,
  • die Förderung des Selbstbewusstseins,
  • und die Förderung fachspezifischer Kompetenzen.

Die Erzieher sind der Meinung, dass die Lehrkräfte fachspezifische Kompetenzen am wichtigsten wären, obwohl der Befragung zur Folge dem nicht so ist. Hier zeigt sich laut Frau Buse, wie wichtig Kommunikation, besseres Kennenlernen und gemeinsames Arbeiten sind um Fremdbilder der jeweils anderen Profession zu überprüfen. Kennen wir das nicht alle auch aus unserer beruflichen Praxis?

Insofern die beiderseitigen Vorurteile erst einmal aus dem Weg geräumt sind, stehen einem gegenseitigen Informationsaustausch, einer Arbeitsteilung und Co-Konstruktionen, gemeinsamen Fortbildungen und Waldprojekten, Lernwerkstätten und Hospitationen nichts entgegen.

Wie viel Eurostücke sind zehn Euro?
Wie viel Eurostücke sind zehn Euro?

Möglichkeiten des Austauschs und der Kooperationen für (Wald)Kitas und Grundschulen

Natürlich ist für einen Austausch und eine Kooperation ganz besonders Zeit und Vertrauen auf beiden Seiten notwendig. Sowohl bei (Wald)Kitaerzieher/-innen als auch bei der Lehrerschaft ist allerdings von der wertvollen Ressource Zeit nicht viel vorhanden. Insofern zwischen den Bildungsinstitutionen dennoch die ersten Bande geknüpft sind, können zum Beispiel Schnuppertage der (Wald)Kitakinder in der Grundschule angeboten werden. Hier lesen beispielsweise die Schüler/-innen den Jüngeren etwas vor, sie basteln gemeinsam oder schauen sich die Schulbücher und -materialien an. Durch dieses Beschnuppern können Berührungsängste von zukünftigen ABC-Schützen gegenüber der Schule ganz spielerisch abgebaut werden.

Die Waldkita unseres Kindes hat in der Vorschulzeit einen Fahrradausflug in die Grundschule unternommen. Mehr Formen der Kooperationen gab es allerdings nicht. Von Seiten der Waldkita gab es Interesse an einem regeren Austausch mit der Lehrerschaft. Da unsere ansässige Grundschule allerdings nicht nur mit der Waldkita, sondern mit weiteren Kindertagesstätten in Kontakt steht, gab es für mehr Kommunikation mit unserer Waldkita keine Kapazitäten, obwohl sicherlich seitens der Schule hier der Bedarf da ist. Ich denke, die Hürden des Zeit- und Personalmangels, organisatorische Probleme und unterschiedliche pädagogische Ausrichtungen der Förderinstitutionen treffen mit Sicherheit auf viele weitere Grundschulen genauso zu.

Das Projekt PONTE

Die Sozialpädagogin Astrid Buffi berichtete während des Dialogforums über ihre praktischen Erfahrungen im Rahmen des PONTE-Projekts, das in Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. „Ponte“ ist Italienisch und heiß übersetzt „Brücke“ und steht für die Verbindung zwischen Kita und Grundschule. Laut Bildungsserver ist das Ziel von PONTE, dass „…es in Kindergärten und Schulen ein angemessenes und aufeinander abgestimmtes Bildungsverständnis zu erreichen. Dazu werden beide Institutionen bei der Schaffung und Gestaltung von Lernsituationen unterstützt, die den Ansprüchen des Kindes wie denen ambitionierter Pädagogik gleichermaßen entsprechen“. Frau Buffi schilderte uns den praktischen Ablauf des Projekts anhand von ihren Erfahrungen. Es ging los mit dem Aufbau von Lerntandems zwischen Erzieher/-innen und Lehrerschaft, um die jeweils andere Kultur zu reflektieren und daraus Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu entwickeln. Danach folgten viele intensive Diskussionen in denen es teilweise auch hoch her ging. Frau Buffi fiel dennoch auf, das die Ziele von Kita und Schule gar nicht so weit auseinander liegen, wie sie und ihre Kolleginnen annahmen. Im Laufe der folgenden Treffen wurde viel diskutiert und letztendlich wurde dadurch ein aufeinander abgestimmtes Arbeiten zwischen Kita und Schule ermöglicht.

1, 2, 3...4, Zahlen schreiben und lesen lernen in der Vorschule
1, 2, 3…4, Zahlen schreiben und lesen lernen in der Vorschule

Sind Waldkitakinder gegenüber Regelkitakindern in der Grundschule im Nachteil?

Laut der Dialogforumteilnehmer/-innen, die von der Stiftung aus den verschiedensten Bundesgebieten nach Berlin geladen wurden und die von ihren jeweils unterschiedlichen Waldkitakonzepten berichteten, besteht in der Elternschaft stets die Sorge, dass eine Waldkita ihren Kindern im Gegensatz zu einer klassischen Kita nicht die Fertigkeiten und das Vorwissen mit auf den Weg geben könnte, das die Grundschule erwartet. Dabei geht es den Eltern meist um das Halten des Stifts, das Ausschneiden, ein wenig Lesen, Schreiben und Rechnen. Viele Eltern machen sich bereits vor der Anmeldung ihres Kinder in einer Kita darüber eine Menge Gedanken.

Die Vorschularbeit in Regel- und Waldkindergärten

Zunächst einmal: Die typische Vorschule als Zwischenstufe zum Kindergarten und Grundschule gibt es in Deutschland kaum noch. In Berlin wurde sie abgeschafft. Fast immer sind die Vorschulklassen heute, in denen die Fünfjährigen auf die erste Klasse vorbereitet werden, den Kindergärten zugerechnet. Wie die Kindergärten die Vorschule gestalten bleibt ihnen überlassen. Da früher viel weniger Kinder eine Kita besuchten, diente die Vorschule einst dazu, diese Kinder auf die Schule vorzubereiten damit sie auf dem gleichen Level einsteigen konnten, wie die Kinder, die bereits eine Kitabiographie hinter sich haben.

Heute gehen viel mehr Kinder in die Kita und sind deshalb viel weiter, so dass die typische Vorschule überflüssig wurde. Genau wie eine Regelkita, so können auch Waldkindergärten ihre Vorschularbeit selbst gestalten. Allerdings nutzen integrierte Waldkitas rein räumlich betrachtet andere Möglichkeiten der Gestaltung in ihrer praktischen Vorschularbeit als klassische Wald- und Naturkindergärten, die kein festes Haus haben.

Schultüten für Vorschulkinder in der Waldkita
Schultüten für Vorschulkinder in der Waldkita

Radikales vesus klassisches Vorschulkonzept

In den Wortbeiträgen der Teilnehmer/-innen stellte sich heraus, dass die Waldkitas ihre Vorschularbeit mit den Kindern inhaltlich sehr unterschiedlich gestalten. Einige Waldkitas agieren freier beziehungsweise radikaler. Andere halten sich enger an das klassische Konzept. Die Waldkita unserer Tochter gehört ich zu letzter Gruppe. Die Vorschule findet dort zwei mal wöchentlich zu morgens festen Zeiten in einem extra dafür eingerichteten Raum statt. Es werden Lehrhefte und -materialien genutzt, die berühmten Schwungübungen werden geübt und die Kinder lernen die Zahlen kennen. Außerdem wird viel gemalt, ausgeschnitten und gebastelt. Die Ergebnisse der Kreativarbeit haben wir zum Ende des letzten Kitajahres mit nach Hause nehmen dürfen und sind nun in einer schicken blauen A2-Mappe gut und sicher verwahrt. Zum Abschluss gab es im Rahmes des so genannten Neptunfests auch eine Urkunde und eine kleine gefüllte Schultüte. Die Vorschulkinder schwebten an dem Tag mindestens zehn Zentimeter über dem Waldboden.

Was ist meine persönliche Meinung zur Vorschularbeit?

Ich muss zugeben, dass wir uns bei der Kitaanmeldung unseres Kindes nicht so viel Sorgen darüber gemacht haben, wie die Vorschularbeit wohl ablaufen würde. Zumindest erinnern wir uns jetzt nicht mehr daran und das heißt, es kann keine allzu große Rolle gespielt haben.

Unsere Priorität lag vielmehr darauf, dass unser Kind in der Kita ein liebvolles, respektvolles und aufmerksames Umfeld vorfindet, in dem es sich in Ruhe entfalten, seine Interessen ausleben und sich viel draußen bewegen kann und Berührung mit der Natur bekommt.

Ich kann die kritischen Gedankengänge der Eltern dennoch in beide Richtungen nachvollziehen. Es ist wichtig, dass wir Eltern uns bei der Leitung einer Waldkita oder klassischen Kita vorab darüber informieren, wie die dortige Vorschularbeit abläuft. Ansonsten gibt es hinterher nur Enttäuschungen. Ein Kind ein Jahr vor Schulbeginn aus dem Gruppenverband der Kita rauszureißen, um es in einer Kita anzumelden, wo das vermeintlich bessere Vorschulprogramm angeboten wird, halte ich für das Kind für sehr bedenklich. In diesem Alter sind bereits feste Bindungen zu anderen Kindern und zu den Erziehern entstanden, die so gekappt werden würden. Das Kind müsste sich dann nicht nur an die Vorschule, sondern auch an die Umgebung und Regeln der neuen Kita gewöhnen, um dann zwölf Monate später wieder davon getrennt zu werden, weil es dann eingeschult wird. Falls ein Kind für die angebotene klassische Vorschularbeit der Kita noch nicht reif genug erscheint, weil es zum Beispiel noch zu verspielt oder verträumt wirkt, ist die Verschiebung der Vorschule um ein Jahr eine Möglichkeit.

Ich bin persönlich für den berühmten Mittelweg der Vorschularbeit (auch in einer Waldkita), der sowohl viel Raum und Zeit für freies Spiel und die Auseinandersetzung mit Themen, die die Kinder selbst mitbringen vorsieht, als auch die klassiche Arbeit mit Stift und Schere am Tisch einbezieht. Außerdem bin ich der Auffassung, dass ein Kind im Vorschulalter noch nicht unbedingt rechnen, lesen und schreiben braucht. Viele Kinder wollen es aber lernen, haben Spaß daran und dann ist es in Orndung, weil es von ihnen selbst kommt und das ist die beste Motivation. Auf keinen Fall sollten wir Eltern unser Kind dorthin drängen. Ansonsten verliert unser Kind die Freude am Lernen bevor die Schule begonnen hat.

3, 4, 5, 6, 7, 8...
3, 4, 5, 6, 7, 8…

Was erwarten die Grundschulen von den Erstklässlern?

Wie ich in einer Informationsveranstaltung von unserer ansässigen Grundschule im Herbst vor der Einschulung erfuhr, reicht es vollkommen aus, wenn das Kind seinen Namen lesen und schreiben kann. Der Lehrerschaft ging es in der Tat vielmehr darum, dass die Kinder eine gute Portion Selbständigkeit mitbringen,  sich für den Sportunterricht und die Pausen auf dem Schulhof zu eigenständig an- und auszukleiden und sich einen Moment auf etwas konzentrieren, zuhören und ein Weilchen stillsitzen zu können.

Das Feedback der Klassenlehrerin zu unserer Tochter

Kurz vor Ende des ersten Schulhalbjahres berichtete uns die Klassenlehrerin unserer Tochter im Elterngespräch meinem Mann und mir, dass unser Kind sich problemlos in der Klasse und in der Schule eingelebt hat. Stillsitzen, zuhören, ausschneiden, konzentrieren fällt ihr leicht. Allerdings kommt sie an den Tagen an denen sie bereits um 8.15 Uhr Unterricht hat zu Beginn nicht so gut in die Gänge als an den Tagen an denen sie erst zur 2. Schulstunde kommt. Aber das wundert uns kaum. Nachweislich ist der Unterrichtsbeginn um 8.15 Uhr für Kinder auch nicht ideal. Der Meinung der Klassenlehrerin nach unterscheiden sich die Waldkitakinder in den Lern-Disziplinen nicht von den Kindern, die zurvor eine klassische Kita und damit in der Regel auch klassische Vorschule besucht haben. Ihr sei allerdings schon aufgefallen, dass die ehemaligen Waldkitakinder meist geerdeter und robuster seien, fester im Leben stehen und Konflikte eher durch Diskutieren lösen würden. Uns hat dieses Feedback sehr froh gestimmt.

Was können Eltern für einen besseren Übergang von der Kita zur Grundschule beitragen?

Natürlich können weder die (Wald)Kitaerzieher/-innen noch die Lehrerschaft die gesamte Verantwortung für einen weichen Übergang tragen, wie Miriam Buse richtig festhält. Wir Eltern können und müssen hier ebenfalls einen Beitrag leisten. Schließlich geht es hier um unsere Kinder. Insofern möglich können wir Eltern zum Beispiel gemeinsame Elternabende initiieren. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist dies zum Thema Sprachförderung so gesetzlich festgelegt.

Wie ich bereits in meinem Blogbeitrag vom 6. August 2016 „Wie mache ich mein Kind fit für die Grundschule?“ schrieb, können Eltern mit ihren Kindern während der Vorschulzeit der Grundschule einen Besuch abstatten und ihren Kindern die dortigen Räumlichkeiten zeigen oder eine Verabredung mit dem oder der zukünftigen Klassenlehrer/-in treffen, sobald er oder sie feststeht. Außerdem gibt es viele Kinderbücher zum Thema Schule und Einschulung, die man kaufen oder in der Bücherei ausleihen kann.

Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, neuDenken, November 2016
Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, neuDenken, November 2016

Weitere Informationen

Deutsche Wildtier Stiftung: www.deutschewildtierstiftung.de

Patenkindergärten der Deutschen Wildtier Stiftung: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/patenkindergaerten

„Übergang Kita – Grundschule“, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung / Forschungsstelle Begabungsförderung, Meike Sauerhering und Claudia Solzbacher (Herausgeber): www.bwp.uni-osnabrueck.de/professur_bals/personen/miriam_buse

Miriam Buse, M.A., Berufs- und Wirtschaftspädagogik: www.nifbe.de/pdf_show.php?id=218

PONTE Project: www.verlagdasnetz.de/zeitschrift/betrifft-kinder/betrifft-kinder-2008/bk-03-0408/236-ponte-kindergaerten-und-grundschulen-auf-neuen-wegen

Berliner Bildungsprogramm: www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/bildungswege/vorschulische_bildung/elternfassung_deutsch.pdf

Vorlagen für Schwungübungen: www.grundschulkoenig.de/schwunguebungen

„Nein, noch nicht“, Die Zeit, 4. Januar 2015: http://www.zeit.de/2014/52/schule-beginn-uhrzeit-frueh-aufstehen

Vorlese- und Bilderbuch, „Nils zeigt Dir den Waldkindergarten, Verlag neuDenken, November 2016: www.amazon.de/Kinderbuch-Pappbilderbuch-Nils-zeigt-Waldkindergarten/dp/3944793781/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1486585023&sr=1-1&keywords=nils+zeigt+dir+den+waldkindergarten

Startkapital Natur, Wie Naturerfahrung die kindliche Entwicklung fördert, Andreas Raith und Armin Lude, oekom, 2014: https://www.amazon.de/Startkapital-Natur-Naturerfahrung-kindliche-Entwicklung/dp/3865816924/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1488487755&sr=1-1&keywords=startkapital+natur ,

Fragen an eine Lehrerin eines Hamburger Gymnasiums

Unfair, streng, haben dauernd frei und die Schüler finden sie doof? Die Liste an Vorurteilen gegenüber Lehrern ist lang: Sie haben ewig lange Ferien, sind trotzdem überlastet und klagen auch noch über Burn-out. Eltern streiten mit ihnen über den Empfehlung fürs Gymnasium oder feilschen um Noten. Spätestens durch die Kinofilme „Fuck ju Göthe“ und „Frau Müller muss weg“ ist der Lehrerberuf auch in der Medienlandschaft angekommen. Da wundert es kaum, dass nur 20 Prozent der Deutschen ihr Kind ermutigen würden, Lehrer zu werden. Laut Prognose der Kultusministerkonferenz „stehen bis zum Jahr 2030 weniger ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung als benötigt werden“. Besonders dramatisch soll die Situation in den ostdeutschen Ländern und Berlin werden: Dort wird seit 2018 bis 2030 mit einer „Unterdeckung von durchschnittlich 29 Prozent gerechnet“.

Doch ticken Lehrer wirklich so, wie die Vorurteile uns glauben machen sollen? Ich bin mir da nicht sicher. Zumindest ist unsere Tochter ein großer Fan von ihrer Klassenlehrerin und lässt nichts auf sie kommen. Auch ich habe gute Erinnerungen an meine Lehrer. Doch was motiviert Lehrer eigentlich um einen Beruf auszuüben, der von der Gesellschaft oftmals so kritisch beäugt wird? Diese Fragen habe ich Lena gestellt. Sie hat Deutsch und Politik studiert und unterrichte seit 2011 als Lehrerin die Fächer Deutsch sowie Politik/Gesellschaft/Wirtschaft (PGW). Derzeit absolviert Lena eine Ausbildung als Beratungslehrerin und engagiert sich in mehreren Projekten zum Beispiel in den Bereichen Technik, Sprachförderung und hat außerdem mit einer Schulklasse an einem Tansania-Austausch teilgenommen. An der bilingualen UNESCO Projekt-Schule in Hamburg arbeiten 70 Lehrerinnen und Lehrer mit 900 Schülern.

Du kommst aus Berlin und arbeitest nun seit mehreren Jahren in Hamburg. Warum gerade diese Stadt?

Weil Berlin mich nicht eingestellt hat, weil ich in Hamburg verbeamtet bin und weil es einfach eine wunderbare Stadt mit hoher Lebensqualität und lieben Menschen ist.

Welches war früher Dein liebstes Schulfach?

Deutsch

Gab es in Deiner Schulzeit eine Lehrerin/ einen Lehrer, die/der Einfluss hatte auf Dein weiteres Leben?

Nein, ich bin auch heute noch überzeugt, dass man als Lehrer einen minimalen Einfluss auf Kinder hat. Die Eltern und die Peer-Group sind viel wichtiger. Aber ich erinnere mich gerne an meine Lehrerinnen und Lehrer, das waren gute Typen, die gibt es heute nicht mehr!

Warum machst heute den Job, den Du heute machst?

Weil es einfach der beste Beruf der Welt ist! Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Meine Aufgabe ist sinnvoll und sinnstiftend, ich kann kreativ sein und mich mit so vielen Themen beschäftigen, außerdem mag ich meine Schüler und meine Kollegen, es wird nie langweilig und ich arbeite ziemlich autonom.

Was macht Dir an Deinem Job am meisten Spaß?

Die pädagogische Arbeit mit den Schülern! Das Unterrichten.

Was war Dein schönstes Erlebnis als Lehrerin?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Es gab schon so viele unterschiedliche schöne Momente. Schön finde ich, dass mir viele Schüler vertrauen und sich an mich wenden, wenn sie Hilfe brauchen. Außerdem ist es schön zu beobachten, wie sich Kinder entwickeln und groß werden.

Was war Deine furchtbarste Schulstunde und warum?

Es gibt manchmal Klassen, da kann man gar nichts machen, da funktioniert keine Methode. Das kann ziemlich frustrierend sein. Ich hatte schon viele furchtbare Stunden, aber die Schüler danken es einem am Ende doch.

Lästern Lehrer in ihrer Freizeit über ihre Schüler?

Natürlich tauscht man sich über die Schüler aus, aber das ist kein Lästern.

Wie ist das Verhältnis der Lehrer untereinander an Deine Schule?

Sehr gut! Viele sind befreundet und wir feiern auch zusammen und fahren einmal im Jahr zusammen weg. Ohne meine Kollegen würde ich durchdrehen. Man braucht sich und unterstützt sich gegenseitig.

Hat Dich ein Schüler/eine Schülerin schon mal beleidigt?

Ja, das passiert. Man braucht ein dickes Fell.

Welches war das schönste Kompliment, das Dir ein Schüler/ eine Schülerin einmal gemacht hat?

Ach, auch da gab es schon viele!

Wenn Du Dir vom Kultusminister etwas für die Schulen in Deutschland allgemein wünschen dürftest, was wäre das?

Weniger Stunden und damit weniger Korrekturen. Mit 100% arbeite ich in allen Ferien, außer während der Sommerferien, außerdem oft am Wochenende und habe meistens eine 50-Stunden-Woche. Das ist zu viel!!

Die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat im Schuljahr 2018/19 die umstrittene Aktion „Neutrale Schulen Hamburg“ gestartet. Auch in weiteren Bundesländern gibt es solche Plattformen. Auf den Onlineportalen sollen Schülerinnen und Eltern ihre Lehrer denunzieren, wenn diese im Unterricht gegen die Partei Haltung beziehen. Die Kultusministerkonferenz hat das Meldeportal als „No-Go“ bezeichnet. Wie gehst Du mit diesen Meldeportalen um?

Die AfD kann nicht viel, aber gut provozieren. Ich habe mich sehr darüber amüsiert, wie das Portal in den sozialen Netzwerken durch den Kakao gezogen wurde. „Einmal Döner mit brauner Soße, bitte“. Das fand ich witzig und das hat gezeigt, dass die Zivilgesellschaft sich nicht verschaukeln lässt. Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Kannst Du Zuhause gut vom Job abschalten?

Ja, sehr gut. Wenn das nicht ginge, könnte ich den Job nicht machen. Das Abschalten muss man lernen.

Was ist Dein wichtigster Rat an Eltern eines Schulkindes der Mittel- oder Oberstufe?

Eltern und Lehrer sind Erziehungspartner. Ich sage den Eltern immer, dass ich darauf vertraue, dass sie ihren Job zu Hause gut machen und sie deswegen auch darauf vertrauen können, dass ich meinen Job in der Schule gut mache. Wenn wir nicht so viel kommunizieren, haben wir mehr Zeit für das Kind. Außerdem sollen die Eltern lieber ein Eis mit den Kindern essen gehen und was Schönes machen, anstatt mehr als 30 Minuten über den Hausaufgaben zu sitzen. Und sie sollen sich für ihr Kind ernsthaft interessieren und sich gleichzeitig nicht zu viele Sorgen machen. Die werden schon von selber groß!

Was kostet ein Schulleben in Deutschland?

Was kostet ein Schulleben in Deutschland?
Arbeitshefte für die Grundschule

In wenigen Tagen beginnt das neue Schuljahr für unsere Tochter. Wir sind gerade aus dem Urlaub zurück und unsere Bankkonten sind so leer geplündert wie eine Eistruhe am Ende eines langen Sommertags.

Doch ein Blick auf die Zettel am Kühlschrank erinnert mich daran, dass wir noch die neuen Arbeitshefte für die Schule und Schulmaterialien besorgen müssen. Die Liste zieht sich über mehrere DIN A4 Seiten und ist damit genauso lang wie letztes Jahr. Hier ein paar Hefte zum Thema Rechnen, da ein paar weitere fürs Schreiben und so weiter. Neben jedem Heft hat die Klassenlehrerin notiert, was es kosten wird. Puh, am Ende kommt ein dreistelliger Betrag dabei heraus. Ich werde nicht umhin kommen und die Bücherliste bald bei unserer Buchhändlerin abgeben.

Kosten im Blick halten mit Haushaltsbuch-App

Wir führen mit einer App regelmäßig ein Haushaltsbuch, in das wir all unsere Ausgaben eingeben, um den Überblick zu behalten. Darin notieren wir auch was wir für unsere Kinder ausgeben. Die Schulbücher sind dabei die geringsten Ausgaben. Zum Budget für Kinder gehören neben Bücher, Sportverein, Überweisungen auf ihr Sparkonto (Stichwort Auslandsjahr) natürlich auch die Anschaffungskosten für Schulranzen, Federtasche samt Inhalt, Sportsachen, Hortkosten, Schulessen, die Materialien für die Schule wie Tuschkasten und so weiter. Die Kosten für Ausflüge und Klassenfahrten kämen hinzu, wenn sie so etwas demnächst unternehmen.

was kostet ein Schulleben von der 1. bis 12. Klasse?

Kostenbeteiligung für Bildung ist Ländersache

Wenn ich die Ausgaben für unser Schulkind als Gesamtsumme aufrufe, staune ich nicht schlecht über den Betrag, der mir auf meinem Smartphone Display entgegen leuchtet. Halleluja denke ich, als nachrechne, wie viel Euros bis zum Ende ihrer schulischen Laufbahn über den Daumen gepeilt zusammen kommen.

Lehrmittelfreiheit in einigen Bundesländern

Ich recherchiere im Internet, wie das in Deutschland beziehungsweise in den einzelnen Bundesländern mit der Anschaffung von Schulbüchern und Arbeitsheften geregelt ist. Da Bildung Ländersache ist, gehen die Bundesländer entsprechend unterschiedlich mit Schulbüchern um. In Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen besteht Lehrmittelfreiheit. Das bedeutet, dass das Land die Kosten für die Schulbücher trägt. In allen anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in unserer Heimat Berlin, muss selbst gezahlt werden.

Durchschnittlich 21.000 Euro Ausgaben für ein Schulleben

Laut einer aktuellen Erhebung geben Familien im Bundesdurchschnitt im Laufe der gesamten Schulzeit (1. bis zur 12. Klasse) 2.400 Euro pro Kind allein für Schulbücher aus. Das erscheint mir realistisch. 21.000 Euro beträgt der monetäre Bundesdurchschnitt an Bildungskosten pro Kind, die Familien aus ihrer privaten Geldbörse von der Einschulung bis zum Schulabschluss für Hort, Klassenfahrten, Schulessen, Sportsachen, Öffentlicher Nahverkehr, Schulranzen berappen müssen.

Die eben genannten 2.400 Euro Kosten für Schulbücher sind verglichen mit den durchschnittlich 7.900 Euro für die gesamten Hortkosten noch gering. Das Schulessen schlägt mit durchschnittlich 5.600 und der ÖPNV mit 3.600 Euro zu Buche.

Was kostet ein Schulleben in Deutschland?
Ein Schulranzen kostet durchschnittlich 160 Euro – mehr als 1.000 Modelle stehen zur Auswahl

Große Ausgabenunterschiede zwischen den Bundesländern

Berlin belegt mit 22.400 Euro im Bundesvergleich den 6. Platz was die Höhe der Ausgaben betrifft. Nur in Niedersachsen (27.335 Euro), Hamburg (26.743 Euro), Bremen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geben Familien privat mehr für die Schulbildung der Kinder aus. Die Schere geht weit auseinander, wenn man den letzten Listenplatz betrachtet. In Mecklenburg-Vorpommern betragen die privaten Bildungsausgaben 14.900 Euro, also 6.100 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt. Schon sehr heterogen.

Spartipps für Schulmittel

Natürlich denke ich, so wie die meisten anderen Eltern, nicht ans Geld, wenn es um die eigenen Kinder geht. Es gibt schließlich weitaus unnützere Ausgaben als das Geld, das wir für die Bildung unseres Nachwuchses aus unserem Portemonnaie entnehmen. Auch an einem gesunden Schulessen und an der Hortbetreuung möchten wir auf keinen Fall sparen. Schließlich liegt uns ausgesprochen viel daran, dass unser Kind sich gesund ernährt und gut betreut wird, wenn wir arbeiten. Sobald wir Schulbücher und weniger Arbeitshefte anschaffen müssen, werden wir auf Bücherbörsen der Schule oder auf gebrauchte Bücher im Internet zurückgreifen. Bei hochpreisigen Anschaffungen wie Schulranzen, Rucksäcke und Sportschuhen ist es ratsam die preiswerteren Vorjahresmodelle anstelle der top aktuellen Produkte zu kaufen.

Weitere Informationen findest Du hier

Wie mache ich mein Kind fit für die Grundschule?

wie mache ich mein Kind fit für die Grundschule?

Kita ade, scheiden tut weh. Unsere Erstgeborene ist nun kein Waldkitakind mehr, sondern steckt in der Metarmorphose zur ABC-Schützin. Ein seltsames Zwischenstadion. Sie ist in Warteposition und zählt die Tage bis zur Schule.
Ich betrachte den Abschied unserer Großen aus der Waldkita mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich finde es zum einem toll, wie groß unsere Tochter geworden ist und was sie schon alles gelernt hat. Sie ist absolut reif für die Schule. Auf der anderen Seite ist nun dieses sehr behütete Kapitel ihres Lebens abgeschlossen und ich weiß selbst noch nicht, was ihr in der Schule alles blühen wird. Konzentriertes Zuhören, ruhiges Sitzen sowie geduldig schreiben, lesen und rechen üben… Wird ihr das eher leicht oder schwer fallen? Ich weiß es noch nicht. Wir werden es auf uns zukommen lassen.

Ferien auf dem Straußenhof Berkenlatten

Abschied aus der Waldkita

Doch so einfach hat die Waldkita unsere Tochter nicht ziehen lassen. Am letzten Waldkitatag durchlief unsere Tochter, so wie die anderen sieben Kinder ihrer Altersgruppe, dem berüchtigten Waldkita-Abschiedritual. Sie trank Havelwasser und aß Algen und musste Neptun höchst persönlich Fragen beantworten. Hoffentlich war ersteres nur Trinkwasser und die Algen bestanden aus grünen gezuckerten Schnüren…

Zum Abschied wurde das Neptunfest in der Kita feierlich mit allen Eltern, Kindern und Erziehern mit Gesang sowie Kaffee und Kuchen zelebriert. Jedem Kind wurde auf einen passenden Namen getauft, wie z.B. das fleißige Seepferdchen, die plappernde Plötze und so weiter. Die jüngeren Kinder überreichten den Großen eine kleine selbst gebastelte mit Aufmerksamkeiten gefüllte Schultüte. Natürlich gab es für alle Großen auch eine Neptunurkunde sowie ein Gruppenabschiedsfoto. Wir Eltern spendierten als Abschiedsgeschenk eine Ladung großes Sandkastenspielzeug und ein großes gerahmtes Abschiedsfoto der Gruppe, welches die „Ahnengalerie“ der Waldkita ziert. Die Erzieher bekommen noch ein Blumensträußchen.

Die Schule naht

Im September wird es dann endlich so weit sein und unsere Erstgeborene wird mit allem Tamtam in Anwesenheit unserer Mischpoke eingeschult.
An unserem Kühlschrank hängt seit einigen Wochen DIE berühmte Liste der Arbeitshefte und -materialien, die unsere Tochter demnächst für die Schule braucht. Jeder Buntstift und Blatt Papier ist von der zukünftigen Klassenlehrerin detailliert beschrieben und will besorgt werden. Ein befriedigendes Gefühl beschleicht mich, sobald ich ein Häckchen hinter einen Einkaufslistenpunkt setze. Aber es irgendetwas fehlt noch immer, habe ich den Eindruck. Never ending Story. Schreiblernstifte, Hefter, Lineal, extra weicher Radiergummi, Tuschkasten, Pinsel, Ton- und Zeichenpapier, Sportbeutel, und noch vieles mehr haben wir bereits besorgt

Bei der Infoveranstaltung im letzten Spätherbst haben die Lehrerinnen der Grundschule, an der unsere Tochter nun angemeldet ist, einige Tipps gegeben, wie wir Eltern unsere Kinder fit für die Grundschule machen können. Die Vorbereitung auf diesen neuen Lebensabschnitt besteht natürlich nicht daraus, dass der eigene Nachwuchs bereits lesen, schreiben und rechnen können soll, bevor sich die Klassentür das erste Mal öffnet, so eine der Lehrerinnen. Aha, denke ich. Toll, schon mal alles falsch gemacht.
Wissbegierig, wie unsere Tochter von sich aus ist, beherrscht sie zwar schon das Alphabet, schreibt, zählt und rechnet sehr gerne. Aber Geduld sich selbst gegenüber und selbständiges Verhalten, was die Lehrerschaft am Infoabend wünscht? Ich finde, diese Eigenschaften sind noch ausbaufähig.

Buchstaben aus Knete

Wie können Eltern ihre Kinder auf die Schule vorbereiten?

Für ein Kind ist die Einschulung ein großer Schritt. Meist ist fast das gesamte Umfeld neu. Das Gebäude, ein anderer Weg, die vielen fremden Kinder, die Lehrer, die Regeln, alles ist zu Beginn fremd.

Im Vorfeld könnt ihr eurem kleinen Schatz trotzdem einiges vermitteln, was ihm Sicherheit gibt und den Einstieg in den neuen Schulalltag erleichtert. Jedes Kind tickt unterschiedlich, manche kommen mit Veränderungen schneller zurecht als andere. Die Selbständigkeit voran zu bringen und das Vermögen eine Weile still zu sitzen und zuhören zu können sind viel wichtiger als mit dem Kind vor der Einschulung Schreiben und Rechnen bis zur Perfektion zu üben. Meist hat die Lehrerschaft ihre ganz eigenen Methoden, wie sie den Kindern etwas beibringen. Manche fangen im Deutschunterricht beispielsweise mit Druckbuchstaben, andere gleich mit Schreibschrift an.

Hört sich alles gut und schön an, aber wie schreite ich konkret zur Tat?

Spielend lernen

Spielt mit dem Kind Schule. Mal darf das Kind Lehrer sein und mal das Elternteil. Rollenspiele machen Kindern viel Spaß und helfen ihnen sich in ihre neue Rolle als Schüler einzufinden und auch das Gegenüber besser zu verstehen. Schule spielen kann dem Kind die Angst davor nehmen, sich zu melden und entspannt die Lehrnatmosphäre. Achtet darauf, keine Zeigefingerpädagogik einzusetzen. Das Motto lautet konstruktiv zu bleiben und keinen Zwang auszuüben. Wenn euer Kind einfach keine Lust darauf hat Schule zu spielen, wartet einen besseren Moment ab und probiert es noch einmal.

Bastelt mit dem Kind Buchstaben oder Zahlen aus Knete, Salz- oder Keksteig.

Zockt mit eurem Primaner! Spielt Würfelspiele mit dem Kind, damit es lernt nicht immer die Augen zählen zu müssen. Kramt das gute alte „Mensch ärger Dich nicht“ aus dem Schrank.

Ja, ihr dürft ruhig auch Lesen und Schreiben üben. Aber lieber nicht auf linierten Papier, sondern mit dem Finger oder Stock im Sand oder mit einem Pinsel oder Fingermalfarbe oder legt Perlenketten zu Buchstaben. Lasst das Kind Kreise, Schlaufen oder Ornamente malen. Übt mit ihm das Schreiben des eigenen Namens und wie man bis zehn vorwärts und rückwärts zählt.

Den Schulweg und das Schulgebäude kennen lernen

Dem Kind ist viel geholfen, wenn die Eltern mit ihm den Schulweg gemeinsam ein paar Male vor der Einschulung ablaufen oder abfahren, damit der Weg vertraut wird. Welche Strecke ist für das Kind am sichersten? Muss es mit dem Auto gebracht werden oder kann man auch gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? Wo fahren die Autos weniger schnell? Wo sind Ampeln und Zebrastreifen? Schaut mein Kind, ohne daran erinnert zu werden, nach links-rechts-links, bevor es eine Straße überquert? Braucht mein Kind eine Warnweste? Vielleicht gibt es andere Kinder in der Straße, mit denen euer Kind den Schulweg teilt? Könnt ihr euch mit anderen Eltern beim Bringen und Abholen abwechseln?

Um dem Kind das neue Gebäude vertraut zu machen, besucht mit ihm zusammen das Schulgebäude. Wo ist der Klassenraum, wo sind die Toiletten, wo ist der Spielplatz? In welchem Raum befindet sich das Sekretariat?

Schulmaterialien dem Kind vertraut machen

Tagesablauf planen und Hektik vermeiden

Damit es Zuhause morgens weniger Hektik gibt, sollte am Vorabend mit dem Kind gemeinsam die Kleidung ausgesucht und rausgelegt werden. Somit kann sich das Kind besser daran erinnern, was es an hatte, falls am nächsten Tag Sport und somit auch das Umziehen auf dem Programm steht. Auch Sportbekleidung sollte am Vorabend gemeinsam ausgesucht werden. Und ganz wichtig: Packt mit eurem Kind gemeinsam die Schultasche oder den -ranzen. Was hat das Kind am nächsten Tag für Unterrichtsfächer? Sind alle nötigen Hefte gepackt?

A pros pros Kleidung: Es ist hilfreich mit dem Kind das Umkrempeln von Kleidung zu üben. Dann geht das Anziehen nach dem Sportunterricht schneller von der Hand. Kein Kind findet es toll, immer als letztes die Umkleiden zu verlassen.

Hilfreich ist es mit dem Kind den neuen Tagesablauf, vor allem das, was morgens früh bis zum Schulbeginn passiert, in Ruhe zu besprechen. Was wird in welcher Reihenfolge erledigt? Erst frühstücken und dann anziehen oder besser umgekehrt? Überlegt selbst, was für euren Rhythmus am besten passt. Im Zweifel steht zehn Minuten früher auf als sonst, damit das Kind in Ruhe frühstücken kann. Es ist ungemein wichtig, dass euer Kind etwas im Magen hat, damit es sich im Unterricht gut konzentrieren kann. Vielleicht bereitet ihr bereits am Vorabend das Pausenbrot zu und deckt den Frühstückstisch? Damit spart ihr morgend wertvolle Zeit.

Selbständigkeit kann man üben

Kann sich das Kind alleine an- und ausziehen und sich nach der Toilette sauber machen? Sagt das Kind Bescheid, wenn es auf die Toilette muss? Nein? Dann ist jetzt höchste Zeit ihm diese grundlegenden Fertigkeiten beizubringen.

Kann das Kind noch keine Schleife binden? Dann sind Turnschuhe mit Klettverschluss für den Sportunterricht praktischer. Oder besser: ihr übt mit dem Kind das Schleifebinden.

Bringt dem Kind spielerisch bei, sein Kinderzimmer selbständig aufzuräumen (ich weiß, das ist leichter geschrieben, als getan). Macht ein Wettbewerb draus: Wer am meisten Legoteile oder Puppenkleider sammelt, hat gewonnen. Im Klassenzimmer müssen die Kinder ebenfalls aufräumen und ihre sieben Sachen beisammen halten.

Bücher über den Schulanfang helfen eurem Schulanwärter ebenfalls sich auf das Thema einzustellen. Vielleicht fallen eurem Kind beim Vorlesen dringende Fragen ein, auf die es ansonsten im Vorfeld nicht gekommen wäre? Es gibt etliche schöne Vorlesegeschichten und Bilderbücher zum Thema Einschulung, die man abends gemütlich zusammen schmökern kann.

Die Einschulung gemeinsam planen

Die Vorfreude auf die Schule könnt ihr damit steigern, indem ihr gemeinsam mit eurem Schatz den Tag der Einschulung besprecht und plant. Wie läuft die Einschulung in der Schule ab? Meist gibt es eine Aufführung der älteren Kinder zur Begrüßung in der Aula. Danach ruft die Klassenlehrerin die Schüler einzelnd auf und überreicht ihnen eine Blume. Anschließend geht die frisch gebackene Schulklasse gemeinsam in den Klassenraum. Dort suchen sich die Kinder einen Sitzplatz aus. Mit wem möchte ihr Kind gerne in der Schule zusammen sitzen? Besprecht das vorher mit eurem Kind. In der Zeit, in der die Kinder ihren Klassenraum und ihre Lehrerin kennen lernen, werden die Eltern und Verwandten meist mit Kaffee und Kuchen vom Förderverein der Schule oder anderen lieben Eltern verköstigt. Wenn die Kinder zurück zu euch kommen, ist Zeit für Fotos vor dem Schulgebäude. Vergesst also nicht eure Kamera einzupacken und den Akku aufzuladen.

Was macht ihr nach der Einschulung, wenn die Schultüte endlich ausgepackt werden darf? Würde sich euer Kind über Besuch von Verwandten und/ oder Freunden freuen? Vielleicht gestaltet ihr gemeinsam eine Einladung für die Gäste und verschickt sie? Das macht einen besonders feierlichen Eindruck. Was wünscht es sich zu essen? Es ist ein ganz besonderer Tag für euer Kind und es darf mitbestimmen. Wenn ihr Zuhause feiert, könnt ihr zusammen am Vortag die Wohnung oder das Haus für die Einschulungsfeier dekorieren.

 

Namensetiketten

Meins oder deins oder wo sind all die Buntstifte nur hin?

Im Vorfeld könnt ihr eurem Kind seine Schulmaterialien, wie z.B. die Federtasche mit all seinen Inhalten zeigen und erklären, damit es nicht so viel neues für das Kind auf einmal zu bewältigen gibt. Zum Thema sieben Sachen fällt mir noch etwas ein. Leider verschwinden in der Schule auf mysteriöse Weise liebend gerne Kleinteile wie Stifte, Hefte, Anspitzer aber auch kostenintensivere Geräte wie Schulhefte, Tuschkasten, Turnbeutel oder komplette Federmappen. Egal, wie häufig ihr mit dem Kind darüber redet, dass es auf seine Sachen achten soll, das Risiko des Schwundes bleibt. Viele Kinder haben die gleichen Stifte unf können sie nicht von denen ihrer Tischnachbarn unterscheiden.

Ihr müsst dem andauernden Nachkaufen und Ersetzen dennoch nicht sehenden Auges entgegen gehen. Es gibt ganz praktische, weil individualisierbare und zugleich farbenfrohe Etiketten, die ihr im Vorfeld gemeinsam mit eurem Kind auf die schönen neuen Schulsachen kleben könnt. Das macht Spaß und vermittelt eurem Kind die Wertigkeit der Anschaffungen. Hat die Schulklasse ein bestimmtes Tiersymbol wie Delphin oder Biene? Super, dann kommt das neben dem Namen auch aufs Etikett! Euer Kind hat eine Lieblingsfarbe? Super, dann nehmt diese als Hintergrundfarbe und wählt eine Schriftfarbe und einen Schriftform, die sich gut leserlich vom Hintergrund abheben.

Namensetiketten für Schulmaterial

Informationen

Namensetiketten

Hübsche, farblich und mit allerlei Symbolen individualisierbare Namensetiketten in verschiedenden Größen für Stifte, Hefte etc. gibt es zum Beispiel online bei Stickerkid: www.stickerkid.de

Zum Vorlesen und Anschauen mit eurem zukünftigen Schulkind

„Ich komme in die Schule“ aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?

Die schönsten Geschichten zum Schulanfang: von Corinna Gieseler, Peter Härtling, Astrid Lindgren, Mirjam Pressler Gebundene Ausgabe – 1. Januar 2010

Die Schule geht los!: Spielend in die erste Klasse Gebundene Ausgabe – 1. Juli 2016

Für Eltern zum Lesen

„Schülerjahre, wie Kinder besser lernen“, Remo H. Llargo, 2010

Buchtipp für Vorschulkinder: Vorschulwisssen

„Mama/ Papa, was ist das für ein Buchstabe? Wie fliegt ein Flugzeug? Was passiert, wenn man tot ist?“

Vorschulwissen BuchUnsere viereinhalb jährige Tochter kann es kaum noch erwarten bis sie nach diesen Sommerferien endlich in die Vorschule der Waldkita darf. Zweimal die Woche morgens um 8.05 Uhr findet diese statt. Aber bis dahin sind es noch ein paar Monate…

Bereits jetzt spielt unsere Süße gerne Schule mit ihren Freunden und liest auf der Straße die Buchstaben und Zahlen von den Autokennzeichen ab, die sie bereits kennt.
Hinzu kommen ihre Fragen wie zu Anfang erwähnt oder „Mama/ Papa, kann sich ein Schmetterling in eine Raupe zurück verwandeln?“, „Was ist Gott?“ oder „Was ist unter der Erde?“. Es macht Spaß Antworten zu entwickeln, die sie versteht und dann weiter mit ihr zu philosophieren. Manches ist natürlich nicht so leicht zu erklären, wie z.B. wer oder was Gott ist.

Buch Vorschulwissen aus dem Tandem VerlagDa ihr Wissensdurst unermesslich ist, hat sie zu Weihnachten ein tolles Buch namens „Vorschulwissen“ bekommen. Das gefällt sowohl ihr als auch uns als Eltern sehr gut, weil es in den sieben Oberkapiteln „Der Körper „, „Das Leben der Menschen“, „In der Stadt „, „Der Verkehr „, “ Die Erde“, „Die Natur “ und „Die Tiere“ auf jeweils 12 bis 25 Seiten
eine breite Palette an Themengebieten abdeckt. Jedes der sieben Oberkapitel ist in 5 bis 13 Unterkapitel gegliedert und bringt auf jeweils einer Doppelseite die wichtigsten Informationen kurz und bündig auf den Punkt. Alle Seiten sind ansprechend bunt illustriert und die Themen kindgerecht aufbereitet. Für jedes Kind ist auf jeden Fall mindestens ein Thema dabei, was gerade besonders angesagt ist.

Buch Vorschulwissen aus dem Tandem VerlagDas Buch wird für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren empfohlen. Es ist im Jahr 2010 im Tandem Verlag erschienen und hat 128 Seiten.
Vom Format her kann man es noch gut in die Reisetasche einpacken, wenn man es mit in den Urlaub nimmt. Auf den Klapptisch im Flugzeug passt es genauso gut wie auf dem Schoß im Auto oder in der Bahn.