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Wie sieht Familienalltag in Corona-Zeiten aus? Und wie man Homeoffice und Kinderbetreuung verbindet…

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das uns alle aktuell betrifft: das Coronavirus. Auch wenn es uns allen schwer fällt, zuhause zu bleiben – #WirBleibenZuhause und #socialdistancing – möchte Dir einige positive Aspekte der Situation aufzeigen und Dich inspirieren, wie Du den Alltag mit Deiner Familie jetzt neu strukturieren kannst, Homeschooling & Homeoffice unter ein Dach bekommst und welche Ideen es gegen Langeweile und Lagerkoller gibt. Denn auch ohne die eigenen vier Wände zu verlassen, gibt es für Kinder wie Erwachsene dank des World Wide Web vieles zu sehen und zu hören und sogar zum Mitmachen. Museen, Theater, Bühnen und Sportclubs sowie Religionsgemeinschaften haben ihre Angebots schon längst oder nun notgedrungen kurzerhand ins Netz gestellt. Wer, wie und wo erfährst Du am Ende meines Beitrags.

Covid-19 betrifft uns alle

Jeder von uns hat seine eigenen Gedanken und Gefühle zur Pandemie, die unseren Alltag auf den Kopf stellt. Viele Menschen sind sehr besorgt, manche sogar betroffen, weil sie in Quarantäne sind, aus dem Urlaub nicht mehr so einfach zurück nach Hause kommen oder sich um die Kranken kümmern, Kindernotbetreuung machen, ihre Kunden abspringen und andere wiederum stehen der Ausbreitung entspannt gegenüber.

Eines haben wir jedoch alle gemeinsam: Wir alle spüren die dramatischen Veränderungen in unserem Alltag. Mein Mann und ich arbeiten wegen des Virus wie Millionen andere Arbeitnehmer plötzlich größtenteils von zu Hause aus und die Waldkita sowie die Grundschule unserer Kinder haben wie alle anderen Bildungseinrichtungen geschlossen. Viele Geschäfte in unserem Umfeld haben zu. Der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. Verwandte von uns stecken im Ausland fest. Einige Freunde und Bekannte bangen um ihre Jobs. Viele von uns haben nur noch telefonisch mit den Großeltern Kontakt. Alles, was für uns vor noch kurzer Zeit selbstverständlich war, ist es heute nicht mehr.

Impuls für Solidarität

Die aktuelle globale Ausnahmesituation können wir jedoch auch als Chance betrachten. Als Chance für unsere Gesellschaft. Wir können diese Situation nutzen, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht allein mit unseren Schwierigkeiten sind und dass wir jetzt die oftmals gerne nur in der Theorie beschworene Nächstenliebe konkret umsetzen und den Überkonsum und die Ellenbogengesellschaft dafür in die Wüste schicken können. Wir müssen uns zwar sozial isolieren, können uns aber gleichzeitig mehr denn je mit anderen Menschen verbunden fühlen. Indem wir älteren Menschen, Nachbarn, Alleinerziehenden und anderen unsere Unterstützung anbieten. Wir können statt wie ansonsten in der Alltagshektik eine WhatsApp zu verschicken, unsere Freunde und unsere Familie in Ruhe anrufen und uns austauschen. Wir können bei unseren Nachbarn anklopfen und eine Rolle Toilettenpapier oder für ältere Menschen den Wocheneinkauf oder benötigte Medikamente aus der Apotheke vor die Haustür stellen. Alles ohne zusätzliches Infektionsrisiko. Alles, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt, ist willkommen. Jeder von uns kann einen kleinen Beitrag dazu leisten. Online-Plattformen wie zum Beispiel nebenan.de und wirhelfen.eu können uns mit unseren Nachbarn vernetzen.
Durch diese Krise können wir uns darüber hinaus bewusst machen, wie verletzlich wir sind und welche Werte wirklich nachhaltig von Bedeutung sind.

Voller Terminkalender adé

Versuchen wir bestimmte Aspekte der aktuellen Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Zum Beispiel, indem wir die Schließung von Kulturinstitutionen und Geschäften nicht als Einschränkung ansehen. Wir sind es gewohnt, uns ständig mit schönen Dingen zu beschäftigen und uns abzulenken: Wir gehen ins Kino, ins Museum, ins Theater, ins Konzert, treffen Freunde in Bars, laden andere Familien zu uns ein oder besuchen zwischen der Arbeit und dem Termin am Ende des Tages ein Fitnessstudio, den Friseur oder gehen noch schnell shoppen. Auch unsere Kinder haben schon beinahe einen genauso vollen Terminkalender wie wir Eltern. Das ist nun anders. Unser Leben schaltet nun einen Gang, wenn nicht gar mehrere Gänge, runter. Und ist das nicht genau das, was wir uns vormals herbeigesehnt haben? Vielleicht haben wir plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, die wir zunächst nicht mit unseren üblichen Aktivitäten füllen können. Als ich kürzlich ein paar Dutzend Termine aus unserem Kalender löschte, fühlte sich das befreiend an. Einige wichtige Termine werden wir zwar nachholen müssen, andere wiederum fallen einfach weg. Vielleicht haben wir nun mehr Zeit für uns selbst und unsere engste Familie. Wie können wir die plötzliche Entschleunigung des Lebens nutzen? Wir haben mehr Zeit, uns zu langweilen oder einfach auf der Couch zu liegen und aus dem Fenster zu schauen, wenn das Homeoffice seine virtuellen Türen schließt und die Kinder ihre Schulaufgaben erledigt haben. Keine Ablenkung, kein Aufschub. Wie fühlt sich das für Dich an? Wenn Du oder Deine Familie dafür nicht gemacht seid, dann lies weiter unten von unseren Ideen gegen Langeweile.

Krise als Chance

Natürlich beunruhigt es mich, dass ein unsichtbarer Feind ums uns herum schwirrt, auf den wir kaum Einfluss haben. Wir sollten jedoch akzeptieren, dass es immer ein Risiko geben wird. Es gibt keine Versicherung, die jegliches Risiko aus unserem Leben fern zu halten vermag. Unsere Angst, Dinge nicht kontrollieren zu können, hindert uns daran, Dinge so zu akzeptieren wie sie momentan sind und die Chance zu sehen, dass sich etwas positives daraus ergeben kann. Der Zukunftsforscher Matthias Horx hat zum Thema Corona eine Re-Gnose gewagt. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauet er mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«, sondern von der Zukunft aus ins Heute. Ich finde die Ergebnisse seines Zukunftssprungs sehr ermutigend. Schau mal rein: https://www.horx.com/48-die-welt-nach-corona/

Sicherheit und Stabilität

Während der Krise können wir unsere innere Balance austarieren, Langmut beweisen und besonders umsichtig mit uns und unseren Mitmenschen umgehen. Wir können die Stimmung in der Familie durch unsere Haltung zur Lage aktiv beeinflussen. Wir können unseren Kindern zeigen, wie man aus der Not eine Tugend machen kann, wie man trotz Krise gut drauf sein kann. Das ist wichtig, denn unsere Kinder brauchen das Gefühl der Sicherheit und Stabilität. Und ich verrate Dir etwas: Es wird auch wieder eine Zeit nach Corona geben. Franco Ferrarotti, 93 Jahre alt, emeritierter Professor und Vater der italienischen Soziologie sagt dazu: „Das wird eine grundlegende, positive Erfahrung von Leben sein, gemeinsam die Krise durchzustehen. Für Europa, und, ich würde sagen, für die gesamte Menschheit.„. Also, leben wir aus, was wir in den Büchern zur Resilienz alles Schlaues gelesen haben! The only way is up.

Wie können wir unseren Alltag mit Kindern zuhause strukturieren?

Die Schulen und Kindertagesstätten haben genauso geschlossen wie die meisten Büros. Wir Eltern müssen dennoch arbeiten, nur eben vom Küchentisch, Schreibtisch oder von wo auch immer in den eigenen vier Wänden. Wie soll das gehen?

Homeoffice

Hilfreich für ein funktionierendes Homeoffice sind folgende Regeln, wie zum Beispiel:

  • ein fester Tagesrhythmus (immer zur gleichen Zeit aufstehen, am besten etwas Frühsport für den Kreislauf, duschen, wie fürs Büro anziehen, frühstücken und dann an den Rechner, während der Partner gerade die Kinder hütet)
  • einen ruhigen und ergonomisch geeigneten Platz zum Arbeiten aussuchen
  • nicht prokrastinieren (Pushnachrichten etc. ausstellen, bestimmte Websites sperren)
  • Wecker für feste Pausenzeiten stellen
  • Meetings per Videokonferenzen halten (Skye, Teams, Google Hangouts etc.)
  • ab und zu aufstehen und sich bewegen
  • Arbeitszeiten notieren (ich mache das mit der Stempeluhr App)

Familientagesplan

Doch was machen wir mit unseren Kindern? Wie strukturieren wir ihren Alltag so, dass sie sich ausreichend bewegen, nicht komplett durchdrehen und auch etwas für die Schule tun? Den meisten von uns hilft es, wenn wir uns einen Tagesplan machen, der allen Familienmitgliedern zeigt, zu welcher Zeit, welche Aufgaben anstehen. Wann ist Zeit zum Lernen bzw. Arbeiten? Wann ist Zeit für Spiel und Sport? Wann wird aufgeräumt und gegessen? Wann darf vielleicht auch mal das iPad benutzt werden?
Meine Freundin N. ist eine absolute Verfechterin von Plänen. Sie hat mir freundlicherweise ihren Familientagesplan zur Verfügung gestellt. Ihr Plan beinhaltet auch ein Punktesammel- und Belohnungssystem, was ich als Anreiz ganz schlau finde. Ganz klar, jede Familie hat ihren eigenen Rhythmus und eigene Vorlieben. Wir kennen uns und unsere Kinder am besten und wissen, was machbar ist. Darum: diskutiere die Tagesstruktur mit Deiner Familie und einige Dich mit ihnen, wie Euer Tag aussehen kann und erstelle einen individuellen Plan.

Für den heimischen Schulunterricht brauchen unsere Kinder einen hellen Arbeitsplatz, ein Fenster zum regelmäßigen Lüften, alle nötigen Utensilien wie Schreibmaterial und Bücher. Achte darauf, dass Dein Kind wie in der Schule auch nach einer bestimmten Zeitspanne eine Pause macht. Eine Schulstunde hat 45 Minuten, allerdings können sich Kinder von der 1. bis 3. Klasse eher nur 20 Minuten am Stück gut konzentrieren und brauchen deshalb früher eine Pause als ältere Kinder. Die Pause kann für Bewegung, einen Imbiss oder einen kleinen Plausch genutzt werden. Belohne Dein Kind mit Kuscheleinheiten und aufmunternden Worten.

Tipps für den digitalen Heimunterricht

In den letzten Jahren sind glücklicherweise zahlreiche E-Learning-Apps und -Portale auf den Markt gekommen, mit denen wir unseren Nachwuchs unterstützen können. So gibt gibt interdisziplinäre Lernportale wie Sofa-Tutoren, die von Tutoren mit Übungen und Tests bereitgestellt werden. Scoyo bietet auch interaktive Lernvideos und Übungen für die 1. bis 7. Klasse an. Unsere Tochter nutzt das Programm Anton, das Unterrichtsmaterial für Deutsch, Mathematik, Fachwissen, Biologie und Musik für die 1. bis 10. Klasse bereit hält. Auf den Lehrermarktplatz gibt es auch Unterrichtsmaterialien für alle Fächer und alle Bundesländer. Der englischsprachige YouTube Kanal von Crash Course bietet kostenfreie Lernvideos, die alle von Profis, also von Pädagog*innen und Fachlehrer*innen entwickelt wurden. Auf der Plattform wird zwischen 22 Fächern unterschieden, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Zu jedem Themenbereich gibt es spannende Kurzvideos. Die ersetzen den Unterricht im Klassenzimmer zwar nicht, bieten jedoch eine gute Übersicht und taugen zur Zusammenfassung.
Tipps wie wir Eltern mit unseren Kindern zusammen lernen können, gibt in dem Buch „Gemeinsam schlau statt einsam büffeln: So lernen Kinder und Eltern zusammen“ von der Autorin Bea Beste.

Wenn genug gelernt wurde: Ideen gegen Langeweile

Prinzipiell gilt meiner Meinung nach: Wenn Kinder und auch wir Erwachsene Langeweile verspüren, ist das ein gutes Zeichen und nichts schlechtes. In der Vor-Corona-Zeit war unsere Woche mit Terminen und Verabredungen vollgepackt. So viele Aktivitäten stressen und nehmen uns wertvolle Zeit, unsere Phantasie freien Lauf zu lassen und uns zu entspannen.

„Mama, darf ich was gucken?“. Große Kinderaugen sehen mich hoffnungsvoll an. Wer erlebt solche Momente zur jetzigen Zeit als Elternteil nicht (oder auch vorher schon)? Ich verstehe unsere Kinder, dass sie sich berieseln lassen wollen. Ab und zu ist das auch okay und dann dürfen sie einen Kinderfilm oder eine -serie schauen. Ich habe allerdings bemerkt, dass sich besonders jetzt der Wunsch nach Berieselung wiederholt und dass unsere Kinder verärgert reagieren, wenn sie es nicht dürfen. Stattdessen ermutige ich sie, aktiv zu werden, sich eine Beschäftigung zu suchen oder einfach mal die Langeweile auszuhalten. Zu Beginn waren sie noch sauer. Aber nachdem ich ein paar mal Nein gesagt habe, akzeptieren sie es nun schneller.

Hol ihn raus den Tiger! Eigentlich hatte ich „Die Pop up-Girls Abenteuer im Papierland“ für die Osterferien gedacht. Nun verlegen wir das Basteln einfach vor.

Unsere Ideen gegen Langeweile haben wir gesammelt und jeweils auf kleine bunte Zettel geschrieben, sie mit einem Gummi zusammengerollt und in eine schöne Box gepackt. Wenn wir mal nicht wissen, was wir machen könnten, ziehen wir nun einfach einen Zettel mit einer Idee aus der Box. Ich verrate Euch, was unter anderem auf unseren Zetteln steht. Natürlich ließe sich die Liste unendlich weiterführen und ich freue mich über Deine Ideen.

  • Bastelkiste plündern und das gesamte Material verbasteln
  • Puzzeln
  • Gesellschaftsspiele spielen oder selbst eines entwickeln
  • selbst erfundene Geschichten erzählen oder aus Büchern gegenseitig lesen
  • mit Freunden skypen
  • Briefe schreiben und per Post verschicken
  • eigenen Podcast aufnehmen
  • Home-Disco veranstalten
  • Ostereier bemalen
  • Schmuck herstellen
  • das gesamte Playmobil/ Lego/ Duplo/ Schleich/ Eisenbahn Spielzeug aufbauen oder einen Turm aus Spielzeug bauen
  • Puppenmodenschau veranstalten
  • Teddy aus Stoffresten nähen
  • alte Fotos angucken
  • Fotoalbum erstellen
  • Blumenzwiebeln oder Gemüse pflanzen (siehe hier mein Beitrag über das Anpflanzen von Tomaten)
  • im Wald spazieren und etwas sammeln
  • Insektenhotel oder Fledermauskasten bauen
  • gemeinsam Yoga machen
  • Kuchen oder Kekse backen
  • zusammen kochen, sich eigene Gerichte ausdenken
  • Spielzeug und Kleidung ausmisten und das Zuhause gemütlich machen
  • gemeinsam kaputte Haushaltsgegenstände reparieren
  • im Wohnzimmer zelten
  • Picknick auf dem Balkon oder auf dem Wohnzimmerboden
  • eine Höhle aus Kissen und Decken bauen
  • Badezimmer-Party: Badewanne mit viel Schaum einlassen, Seifenblasen machen und Luftballons dazu, Musik an

Weitere Ideen, um sich mit und auch ohne Kids die Zeit zu vertreiben

Alle Bühnen, Kinos, Museen und Sportveranstaltungsstätten haben wegen Covid-19 geschlossen. Doch zum Glück gibt es von Tag zu Tag immer mehr Online-Angebote um Kunst und Kultur zu genießen oder in den eigenen vier Wänden Sport zu treiben.

Sport

Zum Glück gibt es bei Youtube zahlreiche Sport-Videos, die man auch in den eigenen vier Wänden umsetzen kann. Der Urban Sports Club baut gerade eine Online-Plattform auf, so dass man als Teilnehmer mit seinen Trainern Kontakt aufnehmen und zuhause Sport treiben kann. Extra für Kids bietet Basketball Verein Alba Berlin digitalen Sportunterricht an: https://www.youtube.com/albaberlin

Kunst

Apps

Mit der App Stop Motion Studio (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) können digitale Daumenkinos und Filme erstellt werden. Die App Puppet Pals (Link für den Apple App Store, aber gibt es sicher auch für Android) bietet eine digitales Kasperletheater, mit dem sich Kinder ihre eigenen kreativen Geschichten ausdenken und gestalten können. Die digitale Werkstattbox ermöglicht digitales Handwerk und hilft beim Erlernen der Programmierung. Und dann gibt es noch Art Studio – zum Erstellen eigener digitaler Kunstwerke – und das Audio Studio – zum Erstellen eigener Podcasts, Hörbücher und Sounds. Das Angebot an digitalen Tools, Apps und Links ist riesig und bietet zumindest eine kleine Alternative zum Mangel an Kinderbetreuung und dem Mangel an Schulalltag.

Museen

Für die Kleinen postet das Kinderkunsthaus München auf Instagram jeden Tag eine Bastelidee: https://www.instagram.com/kinderkunsthaus/
Die Art Basel Hong Kong findet notgerdrungen nicht in China, sondern im Internet statt. Jede Galerie hat seinen eigenen virtuellen Viewing Room.

Einen Museumsbesuch ermöglichen Dir die virtuellen Rundgänge in 12 berühmten Kulturstätten auf der ganzen Welt, wie dem Pariser Louvre oder dem New Yorker Guggenheim: https://www.mentalfloss.com/article/75809/12-world-class-museums-you-can-visit-online?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa

Und last but not least entführt uns das Google Arts Program in über 100 Sammlungen der berühmtesten Museen der Welt. Zum Glück haben so viele Museen ihre Schätze online zugänglich gemacht, so dass Kunstliebhaber nicht auf die schönen Künste zu verzichten brauchen.
Hier kannst Du zum Beispiel Deinen virtuellen Rundgang, ganz ohne Schlange stehen, direkt starten:

Museum für Naturkunde Berlin
Ozeaneum Stralsund
Bauhaus Museum Dessau
Altes Museum/ Staatliche Museen zu Berlin
Musée d’Orsay Paris
Eremitage St. Petersburg
Thyssen-Bornemisza
National Gallery London
Rijksmuseum Amsterdam
Statens Museum for Kunst Kopenhagen
me Collectors Room Berlin
Marta Herford TV
John Heartfield in der Akademie der Künste Berlin

Musik & Clubkultur

Das Hamburger Zwergenorchester streamt ab Montag täglich ein Konzert: https://www.instagram.com/zwergenorchester/?mc_cid=dd29d17cad&mc_eid=fcbcca3eaa
Kann der private Musiklehrer Deines Kinds nicht mehr zum Unterricht bei Euch zuhause erscheinen? Fragt nach, ob der Unterricht nicht per Videokonferenz stattfinden kann. Wir haben es bereits erfolgreich für den Klavierunterricht getestet. Außerdem bietet die Musiklehrerin Julia Miller-Nissner jeden Tag auf YouTube eine Online-Musikstunde an: https://m.youtube.com/channel/UCjZo5FZLamKq6fuwb1hHdwQ/videos

Die Berliner Philhamonie hat geschlossen und bietet bis zum 31. März die Möglichkeit, kostenfreie Konzerte in der ansonsten kostenpflichtigen Digital Conzert Hall zu lauschen: https://www.digitalconcerthall.com/de/live

Disco zuhause: Ab dem 18.03.2020 startet der größten virtuelle Club der Welt #UnitedWeStream. Ab 19 Uhr wird es einen täglichen Live-Stream aus Berliner Clubs wie z.B. dem Watergate, Tresor, Kater Blau, Rummels Bucht, Griessmuehle, Sage Club, Salon zur Wilden Renate, Sisyphos, Anomalie, Zur Klappe uvm. geben. Den Anfang macht das Watergate mit diesem Programm. Theater, Konzerte bis hin zur Party bringt die Plattform Dringeblieben von Rausgegangen und Ask Helmut in Form von Livestreams in Dein Wohnzimmer.

Homekino, Hörspiele & Podcasts

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg beispielsweise schließt die kulturelle Lücke mit Live-Streamings aus den Berliner Kulturtempeln und bietet in seiner Mediathek die Möglichkeit diese nachträglich zu erleben. Für Kinder gibt es Märchenfilme und für Erwachsene Kinoverfilmungen. Die ARD erweitert ihr Kinderprogramm: Die Sendung mit der Maus kommt nun täglich um 11:30 Uhr im WDR. Die Kindernachrichten „logo!“ berichten nun zwei Mal pro Tag über die aktuelle Lage – zusätzlich zu der Sendung um 19:50 Uhr auch um 11:05 Uhr: https://www.tagesschau.de/inland/corona-kinderprogramm-101.html
Hörspiele für Kinder gibt es zum Beispiel bei Deutschlandfunk Kultur: https://www.deutschlandfunkkultur.de/kakadu-kinderhoerspiel.3980.de.html sowie auf der Kinder-Website https://www.kakadu.de

Religion

Gläbige, die aktuell nicht mehr Gottesdiensten teilnehmen können, haben im Internet, TV oder Radio die Möglichkeit Gottesdienste von Zuhause aus beizuwohnen. Die Internetseite der evangelischen Landeskirche informiert hier: https://www.ekbo.de/service/corona.html. Seit Dezember 2015 gibt es „amen.de“ als App. Sie vermittelt Fürbitten.
Den Schabbat gibt es ab sofort im Radio und Online: https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/schabbat-im-radio-und-online/
Muslimische Gebetszeiten und die passenden Texte gibt es als App – „Muslim Pro“ wird weltweit von zwanzig Millionen Muslimen genutzt.

Informationen über den Coronavirus

Ich finde den täglichen Podcast des Leiters der Virologie in der Berliner Charité, Christian Drosten, sehr aufschlussreich: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Mit der neuen CovApp und dem dahinterstehenden Fragebogen bekommst Du bereits zu Hause eine Entscheidungshilfe, ob Du die Untersuchungsstelle aufsuchen solltest und ob ein COVID-19-Test sinnvoll ist.

Weitere aktuelle Informationen zum Virus gibt es vom Robert Koch-Institut.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Website https://www.zusammengegencorona.de ins Leben gerufen.

Babyapotheke

(c): Peter Volmer

„Bitte kein Kuscheltier, keine Spieluhr und auch keine Kleidung!“, bekam ich neulich von einer Freundin mit fortgeschrittenen Erstlings-Babybauch geantwortet, als ich sie nach ihrem Wunsch für den bevorstehenden Nachwuchs fragte. Verständlich, schließlich hat sie von Freundinnen und Verwandten schon prall gefüllte Taschen voller Babyutensilien vor die Tür gestellt bekommen. Ich selbst fand es aus frisch gebackenen Mutter auch immer am besten, wenn ich etwas Praktisches bekam, was wir verbrauchen konnten. Was ist also das wichtigste für ein Säugling, wenn er oder sie unseren Planeten bereichert? Liebe natürlich! Und Gesundheit! Ersteres bekommt es von seinen Eltern sowieso, aber bei der Gesundheit kann ich vielleicht behilflich sein, dachte ich mir. Bei dem Gedanken kam ich rasch auf die Idee eine Babyapotheke zusammenzustellen.

Wozu eine Babyapotheke?

In den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem eines Babys noch fragil, obwohl es über die Plazenta bestimmte Antikörper mitbekommen hat. Im Idealfall bekommt es über die Muttermilch noch weitere Antikörper und hilfreiche Proteine und Immunzellen gegen Keimbefall. Der Nestschutz ist deshalb schwach, weil es nur eine so genannte Leihimmunität ist und sich das Immunsystem erst nach und nach aufbaut. Wenn sich das Baby gerade jetzt in der kalten grippigen Jahreszeit von Geschwisterkindern, Besuchern oder auf Menschenansammlungen mit Krankheitserregern ansteckt, ist es zwar in einem gewissen Maße durch die Antikörper der Mutter geschützt. Allerdings kann nie ausgeschlossen werden, dass sich ein Baby nicht doch die ein oder andere Infektion einfängt, die dann gegebenenfalls schnell voran schreitet und leider schwer zu diagnostizieren ist. Sobald Ihr den Eindruck habt, dass es Eurem Baby nicht gut geht, sollten Ihr einen Kinderarzt aufsuchen. Hört auf Euer Bauchgefühl und lasst es Euch nicht von gut meinenden Verwandten oder Bekannten ausreden. Ihr kennt Euren Nachwuchs am besten! Eine Babyapotheke ersetzt also keinen Kinderarzt. Aber sie kann zum Beispiel nachts helfen, die Zeit bis zur Praxisöffnung für das Baby zu erleichtern und hilft bei leichteren Infekten. Außerdem ist es wichtig, eine Babyapotheke dabei zu haben, wenn man zum Beispiel über die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage verreist. Eine praktische Übersicht an Babyinfekten, was dann zu tun ist und welche Mittel helfen können, habe ich hier bei idealo gefunden.

Was gehört in eine Babyapotheke?

Wie immer kommt es auch hier auf Euer Baby an. Am besten besprecht Ihr die Medikamente mit dem Kinderarzt. Allerdings sind die hier folgenden Tipps bis auf wenige Ausnahmen nicht verschreibungspflichtig und auch für Säuglinge unter zwölf Monaten geeignet. Da unsere Töchter als Babys bis auf Augenentzündungen kaum krank waren und erst in der Kita die ersten Infekte bekamen, haben wir zuhause nur die folgenden Basics zuhause gehabt:

Basic-Babyapotheke:

  • Fieberthermometer
  • Paracetamol-Zäpfchen
  • Nasenpumpe
  • Meerwassernasenspray
  • Taschentücher
  • Thymian Erkältungsbalsam
  • Zahngel
  • Beissring
  • Calendulasalbe
  • Heilwolle
  • Kümmelzäpfchen
  • Kümmelöl
  • Fencheltee
  • Wärmflasche oder Kirschkernkissen
  • Vitamin D Tropfen
  • Sonnenschutzcreme
  • Euphrasia Augentropfen

Große Babyapotheke

  • Fieber und Schmerzen
    • Paracetamol-Zäpfchen
    • Ibuprofen-Saft (ab 6 M. und 5 kg)
    • Fieberthermometer
  • Schnupfen
    • Sterile Kochsalz- oder Meerwasserlösung im Plastikampullen oder Meerwasserspray
    • Nasenpumpe
    • abschwellendes Nasenspray
  • Husten
    • Milder Erkältungsbalsam
    • Fencheltee
  • Zahnungsbeschwerden
    • Zahngel
    • Beissring
  • Kleine Verletzungen
    • Desinfektionsmittel
    • Pflaster, Verbandsmaterial
  • Trockene Haut, Ekzeme, Windeldermatitis
    • Pflegende Salbe (z.B. Calendulasalbe, Dexpanthenolsalbe, Cold Cream)
    • Körperlotion
    • Zinksalbe
  • Sonnenschutz
    • Baby-Sonnencreme (anorganischer Filter)
    • Insektenschutz
    • Moskitonetz
  • Durchfall, Erbrechen
    • Orale Rehydratationslösung
    • Probiotikum
  • Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen
    • Wärmeflasche
    • Fencheltee
    • Probiotikum
    • Simeticon-Tropfen
  • Verstopfung
    • Einlauf (Klistier)
    • Glycerinzäpfchen
    • Macrogol 4000 (Abführmittel)
  • Rachitisvorbeugung
    • Vitamin D Tropfen
  • Körperpflege
    • Haarbürste
    • Babynagelschere
    • Babyöl zum Baden

Wichtige Telefonnummern für den Notfall

Bei uns zuhause sind im Festnetz- sowie im Mobiltelefon die Telefonnummern des Kinderarzts, des örtlichen Rettungsdiensts und der Giftnotrufzentrale der Berliner Charité gespeichert. Bitte denkt unbedingt daran, alle Medikamente immer so aufzubewahren, dass Kinder dort nicht heran kommen. Ich möchte es keinem Kind zumuten, dass der Magen im Krankenhaus ausgepumpt werden muss.

Was gehört in die Reiseapotheke?

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Ein herrlicher Strandtag auf einer Ostseeinsel liegt hinter uns. In der seichten Wasser haben unsere beiden Mädels nach Muscheln gesucht bis ihr Kächer voll war. Am Abend kommt endlich ein kühles Lüftchen auf. Wir genießen es vor unserem Wohnmobil den Wind auf unserer leicht gebräunten Sommerhaut zu spüren. Die Fenster im Alkoven der Kinder sind so weit wie möglich geöffnet, während sie schlafen, damit es einen frischen Durchzug gibt. Bevor mein Mann und ich uns in die Koje legen, schauen wir nochmal nach unseren Kindern. Wie so oft hat sich unsere Fünfjährige komplett frei gestrampelt, so dass die Decke neben anstatt auf ihr liegt. Sie hat sich vor dem Zubettgehen nur ein Unterhemd anziehen lassen. Durch den Windzug ist sie nun ziemlich ausgekühlt und wir decken sie wieder gut zu. Doch wird das lange halten? Sie extra zu wecken um ihr etwas Wärmeres anzuziehen, wollen wir auch nicht. 

„Mama, Papa, mein Hals tut weh!“, klagt am frühen Morgen unsere Tochter aus ihrem gemütlichen Bett im Alkoven zu uns hinunter. „Hätten wir ihr doch bloß nachts noch mehr angezogen“, sagt mir verschlafene Blick meines Mannes. Obendrein hat die Apotheke heute zu, weil Sonntag ist, denke ich. Zum Glück haben wir immer Erkältungstee für Kinder in der kleinen Wohnmobilküche. Während der Teekessel auf der Herdplatte dampft, krame ich eine kleine Tasche mit unserer Reiseapotheke hervor. Erleichtert stelle ich fest, dass wir darin auch kinderfreundlichen Saft und Bonbons gegen Halsschmerzen dabei haben. 

Warum ist eine Reiseapotheke wichtig?

Wenn wir an Urlaub denken, wollen wir uns am liebsten keine Gedanken um Krankheiten machen. Aber natürlich können wir uns auch und gerade in der schönen Reisezeit eine dicke Erkältung oder eine unangenehme Magen-Darm-Grippe einfangen. Denn im Urlaub sind wir, je nach dem wo wir hin reisen, anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Wir essen und trinken auch anderes als zuhause. 

Was ist bei einer Reiseapotheke zu beachten?

Eine kleine Reiseapotheke zusammen zustellen, ist keine komplizierte Angelegenheit und geht recht schnell. Aber ein paar Dinge solltet Ihr beachten: Die mitgenommen Medikamente müssen logischerweise dem Alter der Reisenden entsprechen. Sind Babys oder Kleinkinder dabei, müssen andere Medikamente eingepackt werden, als wenn Erwachsene oder Teenager verreisen. Denkt auch an Euch und nicht nur an die Kinder, denn wenn es Euch als Eltern schlecht geht, habt Ihr keine Energie für die Kinder und auch nichts mehr vom Urlaub. Neben eigenen Medikamentenunverträglichkeiten haben natürlich die Krankheiten Einfluss auf die Ausstattung, die in Eurer Familie häufiger auftreten. Außerdem spielt Euer geplantes Reiseland eine wichtige Rolle. Beispielsweise nehmen wir in ein Land, in dem wir eventuell durch verunreinigtes Wasser Magenprobleme bekommen könnten, entsprechende Medikamente wie Kohletabletten oder Vomacur mit. Fahren wir in nördliche Gefilde, wo es eher kühl ist, haben wir mehr gegen Halsschmerzen dabei. Wenn wir fliegen und etwas weniger Platz im Gepäck haben, nehmen wir kleinere Packungen mit, als wenn wir mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto fahren. 

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Reiseapotheken-Basics, die immer dabei sind:

Es gibt folgende bestimmte Basics, die wir empfehlen in den Familienurlaub mitzunehmen, weil man sie immer gebrauchen kann:

  • Pflaster
  • Mullbinde
  • Antiseptisches Spray
  • Fieberthermometer 
  • Zeckenzange oder Zeckenkarte
  • fiebersenkendes Mittel
  • Schmerzmittel
  • Wundsalbe bzw. entzündungshemmende Salbe
  • Pinzette

Wir kaufen unsere Medikamente immer daheim ein, weil wir es sehr wichtig finden, dass wir die Packungsbeilage lesen und verstehen können. Zudem haben die Medikamente im Ausland oftmals andere Namen, die uns nicht immer geläufig sind. Vor dem Urlaub sind wir mit allen möglichen Reisevorbereitungen beschäftigt, insbesondere weil wir oftmals mit unserem arbeitsintensiven Wohnmobil unterwegs sind. Deshalb finden wir es ganz praktisch unsere Reiseapotheke online zu vervollständigen. Die Shop Apotheke hat uns überzeugt, weil sie sehr preisgünstig ist, eine große Auswahl und zudem innerhalb von ein bis zwei Werktagen liefert. Es gibt dort außerdem verschiedene fertige Sets für Eure Reiseapotheke. Fair ist, dass ab einem Warenwert ab 18 Euro generell keine Versandkosten anfallen. Praktisch fürs mobile Shoppen sind neben der benutzerfreundlichen Ansicht auch die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Paypal.

Vom Notstand in den Kreißsälen, Hebammenmangel und den leidtragenden Famlien – ein Interview mit der Hebamme Mila Korn


Liebe Mila, heute haben wir den 8. März. Ein neuer alter Feiertag, der Internationalen Frauentag. In Berlin gehen heute ab 14 Uhr auf dem Alexanderplatz viele Menschen auf die Straße, um zum Beispiel für sexuelle Selbstbestimmung und gegen die Missstände in der Geburtshilfe zu demonstrieren. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitut Skopos unter 1.000 Frauen haben 20% von ihnen keine Hebammenbetreuung für die Nachsorge im Wochenbett. Bevor wir aber richtig ins Thema einsteigen, erzähle meiner Leserschaft noch kurz etwas über Dich.

Ich bin seit 1992 staatlich examinierte Hebamme und habe im Berliner Norden, in der Tegeler Schlieperstraße, die erste Hebammenpraxis eröffnet. Damals gab es noch gar keine andere Hebammenpraxis im Norden Berlins. Etwas später habe ich die Praxis abgegeben und habe ein paar Jahre in Mexiko gelebt und bin dann mit meiner Erstgeborenen wieder nach Berlin zurückgekommen. Anschließend habe ich bei den Zehn Monden angefangen. Dort habe ich mit dem Umzug in die Räume in der Berliner Straße 139 auch die Leitung mit Annette Engel und Sabine Schulz zusammen übernommen.

Gibt es diese Hebammenpraxis jetzt noch?

Die Praxis gibt es noch, aber nicht mehr als Hebammenpraxis. Wir sind umgezogen und haben uns dabei räumlich verkleinert. Dabei hat sich, wie gesagt, etwas Wesentliches verändert: die Praxis ist keine Hebammenpraxis mehr! Unsere Yogalehrerin und Babykursleiterin Stefanie Hörig und Gabi Onnebrink haben jetzt die Leitung übernommen und Annette und ich haben uns mit den anderen Hebammen in die zweite Reihe begeben.

Was war die Ursache für diesen Schritt sich als Hebamme zurückzuziehen?

Der Auslöser war, dass der Vermieter die Räume selbst nutzen wollte und eine andere Ursache war, dass die Belastungen in dem Beruf von Jahr zu Jahr zunehmen. Es waren fast zwanzig Stunden im Monat, die ich nur mit der Praxisorganisation im Prinzip unentgeltlich verbracht habe. Für ein paar Jahre hatten wir es geschafft unsere Unkosten mithilfe von Spenden zu tragen. Aber das wollten wir unter diesen Bedingungen so nicht mehr fortführen!

Das sind also 5 Stunden pro Woche, die Dir dann in der Betreuung von Schwangeren und Müttern fehlen. Was läuft denn unter Praxisorganisation?

Mitarbeiterbetreuung, Website, Kursorganisation, die Raumplanung, die Instandhaltung der Räume, Teamsitzungen und dann der ganze E-Mail-Verkehr mit Nachfragen beantworten, so etwas.

Wie ich durch zwei Geburten am eigenen Laib sowie durch Berichte von Freundinnen und Bekannten wie z.B. von der Journalistin Maria Knothe und über die Medienreportagen und auch über die Arbeit von Vereinen wie Mother Hood mitbekomme, herrscht in vielen deutschen Kreißsälen Notstand. Wie stehst Du dazu?

Die Situation sieht so aus: Die Anzahl der Kreißsäle in den Klinken nimmt ab. 2010 gab es noch 807 Kreißsäle. Sieben Jahre später waren es nur noch 672 Kreißsäle. Hinzu kommt, dass die Kliniken seit der Einführung der Fallpauschale relativ wenig Geld bekommen. Deshalb sparen sie am Personal. Daher gibt es immer weniger Hebammen, die dann mehr Arbeit leisten müssen, weil gleichzeitig die Geburtenrate in Deutschland steigt. In Norwegen, Großbritannien und Spanien etwa wir eine 1:1-Betreuung umgesetzt. In Deutschland betreut eine Hebamme schon mal 120 bis 180 Geburten pro Jahr. In anderen europäischen Ländern sind es 30 bis 40. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Eine Hebamme verdient außerdem im Verhältnis zu der Verantwortung die sie trägt, relativ wenig Geld. Aufgrund der Umstände engagiere ich mich seit ein paar Jahren berufspolitisch. Vor ungefähr fünf Jahren habe mich auch mit unserem jetzigen Gesundheitsminister, Jens Spahn, unterhalten. Ich war zweimal im Bundesministerium für Gesundheit als Sachverständige vorgeladen und zum Gesetzentwurf eines Sicherstellungszuschlags für Hebammen befragt worden. Den Sicherstellungszuschlag gibt es mittlerweile glücklicherweise.

Wie beurteilst Du die Arbeit von Jens Spahn, der seit dem 14. März 2018 Bundesminister für Gesundheit ist?

Vor fünf Jahren, als Jens Spahn noch Vorsitzender des Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege der CDU war, fand ich ihn eigentlich überraschend nett. Mich hat gewundert, dass man mit ihm einfach so reden kann. Er hat mir auch direkt das Du angeboten. Was sich allerdings deutlich gezeigt hat, ist, dass er aus der Wirtschaft kommt. Das spiegelt sich dann auch in unserem Gesundheitssystem wider. Dies ist im Prinzip auch ein unter wirtschaftlichen Leitlinien geführtes System, was sich im Laufe seiner Position als Bundesminister noch deutlicher gezeigt hat. Als deutlich wurde, dass Jens Spahn nicht wirklich viel bewegt hat, haben wir ein Foto von ihm mit so einer Gedankenblase ins Netz gestellt: „Mütter? Mir doch egal!“. Schon in den ersten zwei Stunden wurde das Foto 5.000-mal geteilt. Herr Spahn tut nach außen hin so, als hätte er Volksnähe und beantwortet auf Facebook irgendwelche Fragen, aber es werden dann keinerlei Schritte unternommen. Es wird behauptet, es gäbe keine Datenlage zur Situation der Hebammen. Dabei gibt es beim Deutschen Hebammenverband Deutschlandkarten, die darstellen, wo keine Hebammen gefunden werden konnten und es gibt auch eine Karte, die zeigt, wo Krankenhäuser ihre Geburtshilfe geschlossen haben.

Die gesamte Studie zum Hebammenmangel gibt es bei die kartenmacherei.

Ich habe selbst erlebt, dass durch Hebammenmangel im Kreißsaal Notsituationen entstehen können.

Ja, das kann leider eine der Folgen sein. Die Familie sind letztendlich auch die Leidtragenden. Es gibt nämlich unheimlich viele Familien, die keine Hebamme mehr finden. Ich muss pro Tag ungefähr fünf anfragenden Frauen als Hebamme absagen. Ich bin jetzt im Februar bis einschließlich September ausgebucht und habe schon die ersten Anmeldungen für Oktober. So sieht es aus. Ich habe mich in den letzten Jahren engagiert, um darauf aufmerksam zu machen, dass das Hebammenhandwerk vom Aussterben bedroht ist, weil immer weniger Hebammen dazu bereit sind zu den aktuellen Bedingungen, die sich zudem ständig verschlechtern, zu arbeiten. Das führt dazu, dass es immer weniger Hebammen gibt und diejenigen, die noch als Hebamme arbeiten, immer mehr ausbluten.

Laut WHO könnten siebzig bis achtzig Prozent aller Geburten normal verlaufen, aber tatsächlich finden nur wirklich sieben Prozent aller Geburten in Deutschland ohne medizinische Eingriffe statt und ein gutes Drittel aller Kinder kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Es hat mich erschreckt, diese Zahlen zu lesen. Ich selber war zweimal von einer Kaiserschnitt-Geburt betroffen. Und habe mich gefragt, weshalb ist das so?

Das ist so, weil das ganze Gesundheitssystem wie gesagt als Wirtschaftsunternehmen angelegt ist. Für jeden Eingriff, wie zum Beispiel für einen Kaiserschnitt, gibt es Geld. Dabei sind Ruhe und Vertrauen, die wichtigsten Zutaten für eine gelungene Geburt. Aber dafür gibt es kein Geld. Man kann nicht sagen „Juhu, je mehr heile Frauen und heile Kinder wir haben, umso besser geht es uns!“. Es wäre gut für die Gesellschaft, wenn die Menschen möglichst gesund sind. Aber dem steht entgegen, dass viele Krankenhäuser es sich gar nicht leisten könnten, sie gar nicht überstehen würden, wenn sie nicht wirtschaftlich orientiert arbeiten würden. Durch das viele Sektionieren, das ist ein Kaiserschnitt, kommt es zu vielen kurz- und langfristigen gesundheitlichen Folgen bei den Frauen und vor allem auch auch bei den Kindern, wodurch hohe Kosten entstehen. Zum anderen gibt es in den meisten Krankenhäusern nur noch die Hälfte von dem Personal im Vergleich zu vor zwanzig Jahren.

Inwiefern war es früher besser?

Wir haben auch damals natürlich Dienste gehabt, wo wir nur gerannt sind und nicht auf Toilette konnten, keine Pause gemacht haben. Aber heutzutage ist es ganz normal, dass eine Hebamme vier bis fünf Frauen parallel betreut, die unter der Geburt sind. Und ja, mit dem Stellenschlüssel sinkt dann auch die Sicherheit der Geburt. Es ist tatsächlich so, dass ausserklinische Geburtshilfe ein besseres Outcome (bezüglich Mutter und Kind) hat. Das heißt, dass die Frauen und Kinder nach einer ausserklinischen Geburt vielfach gesunder sind und weniger Verletzungen haben. Man kann man natürlich sagen, okay, da gehen ja auch nur gesunde Frauen hin. Aber die Statistiken belegen genau das Gegenteil! In ein Krankenhaus zu gehen, in dem es keine 1:1-Betreuung gibt und Frauen in ihrer Angst nicht aufgefangen und grundsätzlich nicht so gut durch die Geburt geführt werden können, finde ich riskant. Einerseits entsteht dadurch mehr Pathologie, die ein Eingreifen erfordert. Andererseits wird mit Einleitung versucht, von vornherein die Geburt unter Kontrolle zu bringen. Dabei ist die Geburt ein individueller natürlicher Vorgang, der durch liebevolle achtsame Begleitung auch ebenso natürlich und gesund ausgehen könnte! Hebammen können den Geburtsverlauf mit ihrem fundierten medizinischen Wissen kompetent, aber eben auch einfühlsam, begleiten. Zeit ist hier ein wichtiger Faktor. Die medizinische Kompetenz des Berufs der Hebamme wird leider vielfach außer Acht gelassen. Bei einigen Frauen wird durch diese häufigen Eingriffe auch in ihrem persönlichen Umfeld suggeriert, dass sie nicht gebären können. Diese Vorstellung, einfach gebären zu können, wofür der Frauenkörper gemacht ist, stellt aus meiner Sicht eine Entmachtung der Frauen dar. Es gibt natürlich die Situation, in der es ein Segen ist, dass ein Kaiserschnitt möglich ist. Aber nicht in der Relation!

Deine Hebammen-Kollegin Annette Engel hat auf Eurer Website das Zitat vom Mediziner und Universitätsprofessor Willibald Pschyrembel „Wenn es von selbst geht, geht es am besten“ für sich als eine Art Berufsmotto gewählt. Was bedeutet das für dich als Hebamme eine selbstbestimmte Geburt?

Eine selbstbestimmte Geburt bedeutet, dass die Frau eben selbst bestimmen kann, wo und wie sie ihr Baby bekommt. Der Anspruch auf ambulante und stationäre Entbindung ist in § 24f Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) vorgeschrieben. Aber das ist in der Praxis überhaupt nicht mehr der Fall! Die Frauen können sich den Ort nicht frei wählen, weil es einfach nicht genügend Plätze gibt. Unheimlich viele Frauen in den Wehen werden von Krankenhäusern abgewiesen und müssen von Krankenhaus zu Krankenhaus fahren und gebären im schlimmsten Fall sogar im Krankenwagen im eigenen Auto, was sehr gefährlich sein kann. Eine selbstbestimmte Geburt bedeutet außerdem, dass die Frau selbst bestimmen kann, wie viel und wovon was gemacht wird. Bei einer Einleitung der Geburt muss man besonders aufmerksam sein. Den Frauen schon gerne durch die Art der Fragestellung suggeriert, dass eine Einleitung für sie und das Kind sicherer wäre. Selbstbestimmt möchte ich noch um die Begrifflichkeit „im Bewußtsein, aus der Körper eigenen Kraft“ erweitern. Wir Frauen sind so gemacht, dass wir gebären können. Und es geht darum, diesen wunderbaren Vorgang so wenig wie möglich zu stören und Frauen so weit wie möglich darin zu unterstützen, richtig in ihrer Kraft zu sein und den natürlichen Vorgängen beizustehen.

Das hast Du sehr gut auf den Punkt gebracht! Wie viele Familien betreust Du eigentlich derzeit?

Das lässt sich schwer zählen. Ich habe immer zwei parallele Rückbildungskurse mit insgesamt zwanzig Frauen und ihren Babys. Da sind einige Frauen dabei, die noch keine Betreuung durch eine Hebamme gefunden haben und diesen Frauen helfe ich auch, zum Beispiel durch Stillberatung. Ich pro Monat so drei bis vier Schwangere an und betreue die dann nach Bedarf ein ganzes Jahr oder in der gesamten Stillzeit.

Würdest Du vor diesem Hintergrund einem jungen Mann oder einer jungen Frau heute noch empfehlen, diese Ausbildung als Hebamme zu machen?

Ja, unbedingt. Es muss ja weiter Hebammen geben! Ich habe selbst ein Kind ohne Hebamme geboren und möchte für meine Töchter und auch für alle anderen Frauen und vor allem für die Säuglinge auf jeden Fall gerne gewährleistet wissen, dass es weiterhin Hebammen gibt. Nun wird der Hebammenberuf aufgrund einer EU-Richtlinie durch ein entsprechendes Studium zum 18. Januar 2010 akademisiert.

Es gibt derzeit viele Proteste, die sich auf den Notstand in den Kreißsälen beziehen.

Ja, das stimmt. Es gibt Aktionen von zum Beispiel den bereits erwähnten Verein Mother Hood und die Aktion „Lieber Jens“. Auf der Website kann man Postkarten bestellen und an Jens Spahn einen persönlichen Text schreiben. Ich habe früher mal einen Kinospot „Taxi? Hebamme!“ (Anm.: der Link zum Video befindet sich am Ende dieses Interviews) produziert, der auch in einigen Kinos gezeigt wurde. Außerdem bin ich in dem Verein Hebammen für Deutschland e.V. aktiv. Ich leite die Berliner Hauptstadtfiliale. Die Bundeszentrale sitzt in Köln/ Bonn. Die sind damals im Bürgerdialog gewählt worden, weil sie auf adäquate Weise aufmerksam gemacht haben, dass in der Geburtshilfe etwas passieren muss. Sie haben auch eine Zusage von Frau Merkel bekommen. Aber viel ist nicht passiert. Jedenfalls nicht genug!
Ich glaube, dass die Proteste auf Seiten der Familie stärker werden müssen. Aber ich weiss auch, dass das ein ganz schwieriger Punkt ist. Familien, die gerade ein Baby bekommen haben, sind nicht in der Lebenssituation und haben nicht die Energie zu protestieren. Von Schwangere kann man das auch nicht erwarten. Sie möchte man als Hebamme eher davor schützen, sich über solches Zeug aufregen zu müssen. Und wenn die Familien mit dem Thema Geburt durch sind, dann ist es nicht mehr in ihren Köpfen. Ich denke, die Familie ist eine schwierige Zielgruppe für solch einen Protest. Ich persönlich bin an der Stelle angekommen, an der ich sage, ich habe meine Fahne viele Jahre für die Familien und für die Hebammen hoch gehalten. Jetzt müssen die Jüngeren ran.

Liebe Mila, in diesem Sinne möchte ich das auch mit diesem Interview auf meinem Blog tun und alle dazu aufrufen, Hebammen zu unterstützen. Ich habe eine Leserschaft, die schon Kinder hat und die vielleicht zukünftig weitere Kinder haben möchte. Ich hoffe, dass ich mit diesem Interview mit Dir etwas dazu beitragen kann, dass sich meine Leserschaft engagiert. Ich werde mir auf jeden Fall diese Postkarten besorgen. Auch ich wünsche für meine Töchter, dass sie eines Tages eine solch tolle Hebamme finden, wie ich sie hatte.

Taxi? Hebamme!

Hebammen für Deutschland e.V., eine Initiative zum Erhalt individueller Geburtshilfe

https://www.hebammenfuerdeutschland.de/

Deutscher Hebammenverband, Infos für Familien

https://www.hebammenverband.de/familie/

Hier kannst Du Hebammenmangel melden und findest Briefvorlagen um Deine Krankenversicherung darüber zu informieren

http://www.unsere-hebammen.de/mitmachen/unterversorgung-melden/

Praxis 10 Monde, Mila Korn

https://www.zehn-monde-berlin.de
https://www.facebook.com/ZehnMondeBerlin

Demonstration am 8.3.19 in Berlin

Links zu Aktionen

Mother Hood e.V.: https://www.facebook.com/motherhoodev/

Lieber Jens: https://www.facebook.com/lieber.jens.90
https://www.lieberjens.de/mails.php?postcard=e

Die Knothe: https://www.facebook.com/dieKnothe

Studie „Mangel an Hebammen in Deutschland“ vom Marktforschungsinstitut SKOPOS im Auftrag der Kartenmacherei

https://www.kartenmacherei.de/studie-hebammen/

Fachbücher zum Thema Hebammenwissen

Die Hebammen-Sprechstunde: Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit – eine einfühlsame Begleitung mit Aromatherapie, Bachblüten, Homöopathie und Pflanzenheilkunde, von Ingeborg Stadelmann:
https://amzn.to/2CaucCw

Auf der Suche nach dem verlorenen Glück: Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit Taschenbuch, 16. Februar 2017, von Jean Liedloff: https://amzn.to/2TEftdM

Außerklinische Geburt in Deutschland Taschenbuch, 8. Mai 2007, von Christine Loytved und Paul Wenzlaff: https://amzn.to/2Hqad6V

Das Fest der Geburt von Frédérick Leboye: https://amzn.to/2O6SAts

Das Geheimnis der Geburt von Frédérick Leboyer: https://amzn.to/2T6LoON

Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht: 60 Kaiserschnitt-Mütter in Wort und Bild, Februar 2008, von Caroline Oblasser (Autor), Ulrike Ebner (Mitarbeiter), Gudrun Wesp (Fotograf): https://amzn.to/2CmgDji

Die selbstbestimmte Geburt: Handbuch für werdende Eltern. Mit Erfahrungsberichten, 9. September 2004, von Ina May Gaskin: https://amzn.to/2F4BnNk

Erlebnis Wassergeburt, Februar 2003, von Cornelia Enning: https://amzn.to/2HAaofq

Hausgeburt und Gebären im Geburtshaus: Mit Erfahrungsberichten von Frauen, die Mut machen, 1. Juli 2011, von Christine Trompka: https://amzn.to/2CjscrC

Unser Baby kommt zu Hause! Das Kindersachbuch zum Thema Schwangerschaft, Hebamme und Hausgeburt von Caroline Oblasser (April 2013): https://amzn.to/2CmS9Xk

Zeitungsberichte zum Thema Hebammenmangel

Süddeutsche Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/hebammenmangel-kreisssaal-schliessung-1.4232115

Cicero: https://www.cicero.de/innenpolitik/hebammenmangel-deutschland-haftpflichtversicherung-freiberuflich-belegsystem-jens-spahn

Die Welt: https://www.welt.de/vermischtes/article173956359/Die-Folgen-des-dramatischen-Hebammenmangels.html

Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/87628/Gesundheitssenatorin-Politik-hat-Mitschuld-an-Hebammenmangel

TV-Reportagen, Filme und Radiopodcast zum Thema Geburt, Hebammen und Geburtshilfe

Mila Korn im Interview mit dem Neuen Deutschland:

Reportagen über die Situation der Geburtshilfe gibt es z.B. auf arte: https://www.arte.tv/de/videos/084753-001-A/re-hebamme-dringend-gesucht/

Film über den Alltag einer Hebamme in Köln im Jahr 1629 im ZDF: https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/ein-tag-in-koeln-100.html

Reportage des SWR Aktuell Rheinland-Pfalz über Hebammen, die in Germersheim ein Zentrum gründen: https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEwODgyMTE/

„Mother Of Many“ – Preisgekrönter Animations-Kurzfilm der Regisseurin Emma Lazenby über den Hebammenalltag im Krankenhaus:

Radio eins, Unverschämt, Folge 5, Radiopodcast vom 22.2.19 „Geburt – Warum wir nicht darüber schweigen sollten!“: https://www.radioeins.de/archiv/podcast/unverschaemt.html

Hausgemachte Melonen-Minz-Limonade

Melonen-Minz-Limonade: Perfekt für den Sommer Zuhause, für eine Party oder einfach so weil es lecker ist
Melonen-Minz-Limonade: Perfekt für den Sommer Zuhause, für eine Party oder einfach so weil es lecker ist

 


Geht es Euch auch so? Es ist Sommerzeit und Ihr bekommt Lust auf Wassermelone? Bei mir verhält es sich auf jeden Fall so, dass ich die großen grünen Kugeln aus dem Supermarkt oder vom Obststand sofort mit nach Hause nehme, sobald die Temperaturgrenze 20 Grad Celsius übersteigt. Melonensind auch immer ein guter Kompromiss mit Kindern, wenn sie im Supermarkt quengeln, weil sie etwas süßes haben möchten.

Die Wassermelone besteht zwar zu etwa 95 Prozent aus Wasser, aber schenkt uns auch viele A- und C-Vitamine sowie Eisen und ein geringer Natriumgehalt, der gemeinsam mit dem hohen Wasseranteil die Nieren entwässert und reinigt. Auch wenn immer weniger Melonen Kerne haben, weil sie weg gezüchtet wurden, so tragen die Kerne der der Melone auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, Fett und Eiweiß in sich. Also Kerne ruhig runterschlucken!

Zuhause oder bestenfalls im Garten wird das Früchtchen dann gleich aufgeschnitten. Allerdings schaffen wir es leider nicht immer, sie innerhalb weniger Tage aufzuessen. So liegt die schöne Frucht dann im Kühlschrank und wird davon auch nicht leckerer, sondern matscht so langsam vor sich hin. Also was tun mit der halben Wassermelone? Wie wäre es mit einer Melonen-Minz-Limonade so ganz ohne künstliche Aromastoffe? Das ganze dauert nicht länger als eine halbe Stunde, versprochen!

Sommergefühle mit selbst zubereiteter Limonade
Sommergefühle mit selbst zubereiteter Limonade

Zutaten für die Melonen-Minz-Limonade

• 200 g Zucker (je nach Geschmack und Vorlieben auch weniger)
• 2 Bund Minze
• ¼ Liter Zitronensaft
• 1/2 kleine Wassermelone (ca. 450 g, nur das Fruchtfleisch)
• 8 Bio-Zitronen (circa 250 ml plus 1 Zitrone zum Garnieren)
• Eiswürfel
• 1,65 Liter Wasser
• Getränkespender (verstopft allerdings schnell, wenn die Limonade nicht dünn genug ist) oder große Bowlen-Schüssel

Wassermelone enthält neben viel Wasser auch Vitamine
Wassermelone enthält neben viel Wasser auch Vitamine

Zubereitung der Melonen-Minz-Limonade

1. In einem kleinen Topf ¼ Liter Wasser zum Kochen bringen und den Zucker unter Rühren darin auflösen. Ein Bund zuvor abgespülte Minze ins Zuckerwasser geben, Topf vom Herd nehmen und für 30 Minuten abkühlen lassen, anschließend die Minze herausnehmen.

2. Nun sieben Zitronen halbieren und auspressen sowie eine Zitrone in Scheiben schneiden. Die Minzblätter vom 2. Bund von den Stängeln zupfen. Die Wassermelone halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen oder mit einem Messer herausschneiden und in eine große Schüssel füllen. Danach die Melone mit einem Stabmixer fein pürieren und mit dem Zitronensaft sowie dem Zucker-Minz-Wasser vermischen. Wenn Kerne dabei sind, macht das nix (siehe Angabe zu den Vitamine in meiner Einleitung). Anschließend das ganze mit 1,4 Liter Wasser auffüllen.

3. Melonen-Minz-Limonade in einen Getränkespender oder eine Bowle-Schüssel füllen. Zitronenscheiben, Minzblätter und Eiswürfel dazugeben und mit der Familie und Freunden am besten draußen im Grünen oder auf dem Balkon genießen!

hausgemachte Melonen-Minz-Limonade, Rezept
Cheers! Die Melonen-Minz-Limonade ist erfrischend, lecker und gesund

 

Empfehlungen für Ausstattung und Rezeptbuch für selbstzubereitete Limonaden

Getränkespender bzw. Zapfhahnflasche in hübscher Vintage Weckglasoptik für circa 7 Liter aus Glas für den Garten oder die Terasse inkl. Rezeptbuch „Sommerdrinks selbst gemacht“ aus dem GU Verlag

Trinkgläser mit Strohhalm, 8er Set, 400 ml, Gastro, Deckelgläser mit Henkel

Gebundenes Rezeotbuch „Limonaden selbst gemacht – weniger Zucker, mehr Genuss: Die besten Rezepte mit natürlichen Zutaten“

Sommeressen für Kinder und Erwachsene: Wassermelonen-Feldsalat und Mango-Möhrensuppe

Mango-Möhrensuppe schmeckt auch Kindern
Mango-Möhrensuppe schmeckt auch Kindern

Wenn es so richtig sommerlich warm ist, essen wir oft und gerne Salat. Damit wir allerdings etwas länger satt bleiben, gibt es hinterher noch eine leckere Sommersuppe. Damit unsere Kinder (3 und 7 Jahre) auch mit essen, muss ich mir schon immer etwas besonderes einfallen lassen. Mein Tipp, was sowohl Eltern als auch Kindern gut schmeckt: Feldsalat mit Feta oder dem günstigeren Hirtenkäse, Wassermelone und Balsamico Dressing (Salz vorsichtig dosieren, weil der Käse schon viel Salz enthält).

Übrigens: Abgesehen von Spinat steckt in kaum einer Esspflanze so viel Magnesium wie im frischen dunkelgrünen Feldsalat!

Wassermelone-Feldsalat mit Feta ist ein leckerer Sommersalat

Wassermelonen-Feldsalat

Die Zubereitung geht ganz schnell und die Menge der Zutaten bestimmt Ihr je nach Geschmack. Den abgewaschenen Feldsalat mit klein geschnittenen Wassermelonen- und Fetastücken mixen und das selbst angerührte Dressing drüber geben. Fertig ist Euer Sommersalat! Die Melone zieht bei den Kindern immer und spendet ihnen viel Flüssigkeit, was im Sommer immer wichtig ist. Feldsalat ist mild im Geschmack und eignet sich daher auch prima für Salatmuffel. Außerdem könnt Ihr zum Feldsalat das Märchen von Rapunzel zum Besten geben. Denn Feldsalat gehört zur Obergruppe der Rapunzel. Feta und Hirtenkäse schmecken salzig und das mögen unsere Kinder zumindest immer gerne.

Wassermelonen-Feldsalat
Wassermelonen-Feldsalat ist der Sommersalat

Mango-Möhrensuppe

Danach verwöhnen wir uns mit einer farbenfrohen Möhren-Mango-Suppe. Auch die schmeckt den Kindern wirklich gut, weil sie eine natürliche Süße enthält. Mangos versorgen Euren Nachwuchs und Euch mit reichlich Karotenen, Vitamin E und C und beugt somit Infektionen und Erkältungskrankheiten vor und beruhigt die Nerven (letzteres also prima für kleine Wüterichs und gestresste Eltern). Außerdem wird der Mango nachgeflüstert, dass sie die Libido anregt…

Mango-Möhrensuppe selbst zubereiten
frische Zutaten für die Mango-Möhrensuppe

Zutaten und Zubereitung

Für 4 Portionen werden etwa 600 Gramm Möhren, zwei Zwiebeln, eine Mango, je nachdem wie scharf es Eure Kinder mögen 20 bis 30 Gramm Ingwer sowie eine halbe bis ganze Chilischote und ein bis zwei Lauchzwiebeln gehackt.

Nun etwas Olivenöl im Topf erhitzen und bis auf die Lauchzwiebeln alle Zutaten in den Topf geben. Mit 750 ml Gemüsebrühe ablöschen und 10 min köcheln lassen.

Ein paar Mango- und Möhrenstück aus dem Topf fischen und zur Seite legen.

Nun 250 ml Kokosmilch (in cremiger Zimmertemperatur) oder wer keine Kokosmilch mag, nimmt Sahne und Milch dazu geben und alles pürieren.

Die zur Seite gelegten Möhren- und Mangostücke wieder in den Topf zurück tun und alles zusammen erhitzen.  Jetzt könnt Ihr das ganze mit ein wenig Salz und Limettensaft würzen.

Ab damit auf den Teller, (für die Erwachsenen) mit Lauchzwiebeln dekorieren und warm – am besten draußen auf dem Balkon oder im Garten – genießen.

Wassermelone ist der perfekte Wasserspender
Wassermelone ist der perfekte Wasserspender für heisse Sommertage